Bücher mit dem Tag "tierversuche"
90 Bücher
- David Safier
Mieses Karma
(5.068)Aktuelle Rezension von: NinaMelchiorEine liebe Kundin aus unserem Frisörsalon hat mir und meiner Chefin dieses Buch empfohlen. Es sei unfassbar lustig und man müsse herzhaft dabei lachen.
Da schon das Wetter diesen Sommeranfang dazu verdammt zu sein scheint, im 2-Stunden-Ryhtmus einen Schauer herniedergehen zu lassen, war mir ein bisschen Comedy sehr willkommen.
Ich bin keine leicht zu beeindruckende Leserin, wie Ihr vielleicht schon aus meinen letzten Rezensionen entnehmen konntet. Die ersten 100 Seiten fand ich eher fade. Die Protagonistin war mir unsympathisch und hat mit mir persönlich so überhaupt nichts gemein. Das Einzige was ihr wichtig zu sein schien, war ihre Karriere. Sie betrügt ihren ganz netten Ehemann, der sich hauptsächlich ums gemeinsame Kind kümmert, welches ihr offensichtlich auch eher egal ist. Vor allem interessiert sie sich für sich selbst. Eine Kombination einer modernen Frau die ich eher als moralisch schwierig empfinde. Jedenfalls hatte ich wenig Interesse ihr 100 Seiten lang dabei zuzusehen, wie sie nach ihrem Tod als Ameise wiedergeboren wird.
Dennoch wollte ich nicht aufgeben und gab dem Buch wenigstens bis Seite 140, um mich zu überzeugen und siehe da, umso länger ich durchhielt, umso interessanter und vielschichtiger wurde nicht nur die unbeliebte Hauptfigur, umso plastischer wurde auch der ihr zur Seite gestellte wiedergeborene Casanova und ihr Weg durch die verschiedenen Tode und Wiedergeburten.
In der Folge wurde der Roman endlich, was mir versprochen ward, nämlich richtig lustig. Dass ich beim Lesen herzhaft lachen muss, kommt ehrlich gesagt weniger häufig vor, bleiben einem beim Lesen ja nur die eigene Vorstellung und nicht wie bei einem Film die Möglichkeit sich von lustiger Mimik der Schauspieler zum Lachen bringen zu lassen.
Das Ende fand ich kreativ gelöst, wenn auch natürlich abwegig und fantastisch. Da ich selbst aber einen gewissen Hang dazu habe, zu glauben, dass es durchaus einen Unterschied macht ob wir in unserem Alltag gut oder schlecht sind und mir auch vorstellen könnte, dass unser Bewusstsein nach unserem Tod einfach in einem anderen gerade geborenen Kind zum Leben wiedererwacht, fand ich den Roman als leichte Unterhaltung spitze. Jedenfalls erscheint mir diese Variante irgendwie natürlicher und sinniger, als im Himmel auf einem Wölkchen vor einer Tür zu stehen und bei Petrus anzuklopfen.
Wer den einstigen Bestseller von David Safier noch nicht gelesen hat, kriegt ihn auf sämtlichen Second Hand-Plattformen wie ebay Kleinanzeigen oder Vinted für ca. 2 Euro hinterhergeworfen. Absolute Empfehlung als günstige heitere Sommerurlaubs-Lektüre und wenn dabei beim ein oder anderen der Willen hängen bleibt aufs gute Karma zu achten: wunderbar ;-)
- Yuval Noah Harari
Homo Deus
(153)Aktuelle Rezension von: KlausvanBingenWar das Vorgängermodell noch in weiten Teilen spannend und informativ hat dieses Buch leider ans Ende vom ersten im negativen Sinne angeknüpft. Es gibt eigentlich kaum etwas richtig Fesselndes, sondern nur noch Phrasen, die sich unendlich oft wiederholen.
Zudem erschienen mir einige Behauptungen wissenschaftlich kaum haltbar und ich musste das Buch irgendwann genervt abbrechen. Leider sein Geld nicht wert...
- Mai Thi Nguyen-Kim
Komisch, alles chemisch!
(217)Aktuelle Rezension von: sabatayn76>>Im besten Fall haben die Leute gar keine Vorstellung von Chemie. Sie fragen dann mit großen Augen und einer gewissen Ratlosigkeit im Blick: ‚Und was macht man so mit Chemie?‘
Manchmal würde ich mein Gegenüber dann gerne an den Schultern packen, schütteln und schreien: ‚ALLES!!! Chemie ist ALLES!!!‘<< (Seite 9)
Mai Thi Nguyen-Kim erzählt in ‚Komisch, alles chemisch!‘ von Melatonin und Cortisol, Teilchenmodell und Aggregatzuständen, Zahnpasta und Fluoriden, Tensiden und Fett, Sitzen und Non-Communicable Diseases, Placebo und Nocebo, Randomized Controlled Trial und Publikationen, Slow-Blink und Edelgasen, Kathode und Anode, synaptischem Spalt und Neurotransmittern, Kaffee und Adenosintriphosphat, Konservierungsstoffen und Cheeseburgern, Destillation und Wasser, Schokolade und Theobromin, Antitranspirantien und Gerüchen, Oxytocin und Kuscheln, Alkohol und Alkoholdehydrogenase.
Ich hatte eigentlich erwartet, dass es in diesem Buch ‚nur‘ um Chemie geht, ein Fach, das ich in der Schule irgendwann abgewählt habe, das mich mittlerweile aber ziemlich interessiert. Es geht hier aber um deutlich mehr als um Chemie: Der Leser kann auch sehr viel über Wissenschaft und Wissenschaftsbetrieb erfahren, was für mich eher redundante Informationen waren, da ich selbst 15 Jahre in der Hirnforschung gearbeitet habe.
Für Einsteiger ins Thema Forschung finde ich diese Ausführungen aber sehr gelungen, denn Nguyen-Kim erzählt sehr verständlich und unterhaltsam, bietet gute Einblicke in wissenschaftliches Arbeiten und lässt so auch Laien verstehen, was gute Forschung ausmacht.
Das Buch ist amüsant, war mir bisweilen aber etwas zu flapsig. Nichtsdestotrotz liest es sich angenehm, ist vor allem sehr lehrreich und bietet anschauliche Beispiele. - Lisa-Marie Dickreiter
Max und die wilde 7 3. Die Drachen-Bande
(24)Aktuelle Rezension von: Ann-MaryMax lebt gemeinsam mit seiner Mutter auf einer Burg. Die Burg ist keine Burg wie sie jeder kennt, denn in den Räumlichkeiten dort ist ein Altenheim untergebracht. Während seine Mutter in diesem Heim ihrer Arbeit als Krankenschwester nachgeht erlebt Max spannende Abenteuer mit einigen ganz besonderen Bewohnern.
Im 3. Band der "Wilden 7"-Reihe verschwinden innerhalb kürzester Zeit auffällig viele Haustiere. Erst einmal gehen alle davon aus dass die Tiere einfach entlaufen sind. Doch dann wird Max`s Kater Motzkopf vor dessen Augen entfürt und plötzlich glaubt keiner mehr an Zufälle... und so stürzt Max gemeinsam mit der wilden 7 direkt ins nächste Abenteuer...
Fazit:
Cover: sehr schönes, kindgerechtes Cover. Uns gefällt es sehr gut
Schreibstil:
sehr angenehm, spannend und leicht zu lesen
Inhalt:
Auch im 3. Band der wilden 7 Reihe begibt sich Max zusammen mit seinen Freunden auf Verbrecherjagt. Obwohl es für uns das erste der 3 Bände war konnten wir ohne Probleme in die Geschichte finden.
Sowohl Max als auch die Mitglieder der wilden 7 sind uns direkt ans Herz gewachsen. Was sie dort auf den vergangenen 250 Seiten erlebt haben war spannend und lustig zugleich und obwohl es ja doch schon ein recht dickes Buch für "kleine" Leser ist wurde es wirklich niemals langweilig. Mit Neugier und Begeisterung verfolgten mein Sohn und ich die Geschehnisse und Entwicklungen und mussten dann mit Erstaunen feststellen dass wir mit etwas ganz anderem gerechnet hätten.
Die beiden Autoren haben mit dieser Geschichte ein Buch geschaffen das nicht nur die kleinen Leser begeistert und mitreist, auch ich als Erwachsener hatte großen Freude am Vorlesen.
Die wilde 7 hat mit uns zwei neue Fans gewonnen die sich schon sehr auf die kommenden Abenteuer freuen! - Kathy Reichs
VIRALS - Tote können nicht mehr reden
(213)Aktuelle Rezension von: Prof_AmbrosiusTory Brannan, die Nichte der berühmten forensischen Anthropologin Tempe Brannan ermittelt in ihrem ersten Fall. Auf einer Insel, die abgesehen von einer Forschungseinrichtung unbewohnt ist, entdeckt Tory gemeinsam mit ihren Freunden das Skelett eines jungen Mädchens die offensichtlich einem Verbrechen zum Opfer viel. Als die Polizei auf der Insel eintrifft, ist das Skelett plötzlich verschwunden. Stattdessen liegen dort die Überreste eines Primaten, was für reichlich Verwirrung sorgt, aber auch Tory und ihre Freunde reichlich dumm dastehen lässt. Als wäre das verschwinden des Skeletts nicht spannend genug, verschwindet auch noch der Wolfshundwelpe Cooper von der Insel. Als sie den Welpen nach kurzer Zeit in einem Versuchslabor entdecken und retten, scheint zuerst alles normal. Doch die Freunde machen seltsame Veränderungen durch und entwickeln neue Fähigkeiten. Hat es etwas mit dem Virus zu tun, das scheinbar an Cooper getestet wurde?
Auch wenn ich bislang noch kein Buch von Kathy Reichs gelesen habe, so gefällt mir ihr Schreibstil recht gut. Wenn auch an manchen Passagen verwirrend, ergibt sich am Ende des Buches eine runde Geschichte. Für einen Thriller fehlt mir jedoch an manchen Ecken die packende Spannung. Auch geht die Geschichte schon eher in Richtung Science Fiction, was ich bei einem Thriller so nicht erwartet habe.
Nichtsdestotrotz gebe ich hier gerne eine Leseempfehlung. Nicht nur für Jugendliche ist dieses Buch spannend, sondern selbstverständlich auch für Erwachsene. Ich bin auf die nachfolgenden Bände gespannt.
- Akif Pirinçci
Felidae - Katzencomic
(444)Aktuelle Rezension von: PerleKlappentext:
Der ´Katzenkrimi
Francis, der samtpfotige Klugscheißer, ist neu im Revier. Als er bei seinem ersten Erkundungsspaziergang auf einen grausam zugerichteten toten Artgenossen stößt, ist ihm klar, daß hier sein Intelligenzquotient gefordert ist. So rollt sich vor dem Leser mit katzenartiger Geschwindigkeit eine Geschichte von atemberaubender Spannung auf: eine Geschichte von serienmäßigen Morden und religiößen Sekten, von Computern und rolligen Katzen, von Wahnideen und Omnipotenz phantasien ... Eine Tierfabel, die in einem spannenden und furiosen Finale menschlich - moralische Abgründe enthüllt.
Doch "Felidae" ist nicht nur eine Tierfabel, sondern auch ein Kriminalroman, ungewöhnlich gutgeschrieben und sehr logisch entwickelt. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
" ... der wohl exquisite Krimi des Jahres (Stern)
Eigene Meinung:
Bin per Zufall auf dieses Buch bzw. Katzenkrimi gestoßen. Der Titel des Buches war mir schon irgendwie bekannt. Hatte bestimmt mal vor ca. 20-30 Jahren davon gehört oder ein Klappentext davon gelesen bzw. im TV von gehört oder in einem Büchershop oder Bücherecke in einem Laden gesichtet, ca. Ende der 80er, vielleicht als es erschien. Mir war bekannt, dass es sowas wie Stephen King sein musste oder sollte oder wäre. Deshalb las ich es damals sicher nicht und kaufte es mir nicht. Weil dass zu der Zeit nicht ganz mein Fall war mit um die 20-25 Jahren - aber jetzt mit über 40 und sogar schon über 50 traue ich mich auch, solche Bücher zu lesen. Man wird ja älter und muss heutzutage belesen sein, um mitreden zu können.
Meine Meinung über diesen Krimi ist geteilt - halb mochte ich es - und andererseits wieder nicht - will gar nicht groß was dazu zu sagen. Es ist sehr schwer darüber eine offene Meinung zu äußern, dass muss jeder für sich entscheiden, was man darüber denkt. Auf jeden Fall geht es ja um eine Katze oder Katzen, und nicht um Menschen, dass muss man ja auseinanderhalten. So sehe ich das auf jeden Fall!
Zum Autor:
Akif Pirincci, geboren 1959, legte bereits mit zwanzig seinen ersten Roman vor, Tränen sind immer das Ende (Goldmann Taschenbuch 6380). Mit dem Bestseller Felidae gelang ihm der große Durchbruch. Das Buch wurde als bester deutscher Kriminalroman ausgezeichnet, seine Verfilmung ist in Vorbereitung. Nach "Der Rumpf" (Goldmann Taschenbuch" 42366 ist gerade mit Francis vierter Roman und die Fortsetzung von Felidae in gebundener Form bei Goldmann erschienen. Pirincci lebt heute als freier Autor in Bonn.
Ja, und als ich dies gerade schrieb, fiel es mir wie Schuppen von den Haaren, dass ich mich gut dran erinnere, dass in der Zeit von 1987-1989 eher letzteres, der Film bestimmt bei RTLplus oder nem anderen privaten TV-Sender gezeigt wurde, ich ihn aber garantiert nicht gesehen habe, da ich damals sehr ängstlich war, da ich alleine wohnte, und dann eventuell nicht hätte schlafen können.
Da ich eben geteilter Meinung bin - vergebe ich mittlere drei Sterne für dieses Buch bzw. für diesen schon gut geschriebenen Katzenkrimi. Hatte in ca. drei Tagen eine gute Unterhaltung von 282 Seiten Spannung und Freude und Liebe zu Katzen. Das Buch ist auch aus dem Jahre 1989, sieht man mal wie gut mein Gedächtnis ist. Ich liebe ja Katzen-Bücher - aber dieser Krimi war schon sehr außergewöhnlich!
- Thomas Kowa
Erik Lindberg ermittelt
(11)Aktuelle Rezension von: JoanStef"Am Ende die Dunkelheit" ist die Sammenlausgabe von "Seelenschlaf" - Bd. 1 & "Engelstille" - Bd.2, der "Der Lindberg Ermittlungen".
Der Autor:
Thomas Kova, geboren 1969, lebt heute abwechselnd in Bern und Mannheim.
Als Verwaltungschef eines pharmazeutischen Konzerns, hat er über 20 Jahre Berufserfahrung gesammelt.
Seine kreative Ader, zeigt er bei seinen Auftritten und Lesungen vor Publikum.
Hierbei wird immer wieder klar: Kowa kann bei seinem Publikum nicht nur Gändehaut hervorrufen. Er ist auch in der Lage, die Menschen zum Lachen zu bringen.
Einige seiner Werke sind inzwischen Europaweit, bekannt.
Zum Inhalt:
Ermittler Erik Lindberg ist persönlich von einer Tragödie betroffen. Seine große Liebe liegt im Koma.
Trotz dieser Herausforderung ist Erik Lindberg beruflich äußerst aktiv. Er untersucht, unterstützt von seinem Ermittlerteam einen Todesfall, der Fragen aufwirft.
Kurze Zeit später kommen ungeahnte Zusammenhänge ans Licht. Eine Herausforderung!
Beide in diesem Bundle zusammengefassten Bücher können problemlos, getrennt voneinander, gelesen werden.
Zum Cover:
Eine Frontal - Ansicht zeigt uns eine graue Betonwand.
Bluttropfen verlaufen von oben nach unten, einige weiße Federn fallen - schweben, durch das Bild. Der Titel,in blutroten Großbuchstaben geschrieben sowie die "Bundle - Bezeichnung 2 in 1"
nehmen meinen Blick gefangen.
Alle wichtigen Informationen sind schnell und klar zuzuordnen.
Mein persönlicher Leseeindruck:
Der Einstieg in die Geschichte gelingt ist absolut mühelos. Der bildhaft, realitätsnahe Umgang zwischen den Protagonisten sehr glaubhaft und gut nachvollziehbar erzählt.
In die kurzen Kapitel wurden konsequent, wiederholt Spannungsbögen eingebaut.
Diese, werden auch im Buchverlauf immer mal wieder verstärkt oder aufgelöst.
Durch die Zusammenlegung zweier Bände, ist der Leser im "Wissens-Vorteil".
Die Geschichte ist fesselnd & spannend. Die emotionalen Ereignisse nehmen aber ebensfalls einen großen Teil, der Story ein.
Während über Emotionen und darausfolgende Aktionen berichtet wird, habe ich einen Augenblick, um meine Nerven zu entspannen und mich auf weitere Entwicklungen, vorzubereiten.
Erik Lindberg ist mir nach der Lektüre wohl bekannt.Ich fühle mich, als ob ich bei den Geschehen, direkt an Eriks Seite gewesen wäre.
Zusammenfassung:
Ein Bundle aus 2 Kriminalromanen.
Zwei, sehr gute & logisch konstruierte Erzählungen, der es weder an positiven Emotionen, zwischenmenschlichen Verbindungen noch an spannenden Momenten, fehlt.
Fazit:
Meine 4 *Sternebewertung für diese Fallsammlung!
Spannende Unterhaltung gewürzt mit Mitmenschlichkeit.
Ich bedanke mich für das elektronische Leseexemplar.
Verlag: Digital Publisher
EAN: 9783986374099
Auflage: 2
Veröffentlichung: 17.02.2022
Format: epub & kindle
- Ken Follett
Eisfieber
(506)Aktuelle Rezension von: Isar-12"Eisfieber" ist ein Thriller von Ken Follett. Obwohl bereits 2005 erschienen hat die Thematik des Buches die letzten Jahre durch Corona ein erschreckendes Déjà-vu gehabt. Denn die Story handelt von einem tödlichen Virus, das aus einem privaten Forschungslabor gestohlen wird und dringend aufgefunden werden muss, um eine Katastrophe zu verhindern. In der Hand von Terroristen wäre die Freisetzung des Virus eine tödliche Gefahr für tausende von Menschen. Follett erzählt dabei die Geschichte des Diebstahls, denn der Überfall gelingt weil eines der Kinder des Firmengründers sich aus Geldnöten mit den Terroristen verbündet hat. Aber als ein Schneesturm kurz darauf in Schottland ausbricht, wendet sich das Blatt gegen die Diebe und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit um diese zu stoppen. Der Thriller beginnt von der Grundthematik spannend, lässt aber sehr schnell massiv nach. Über lange Strecken geht es dann über zwischenmenschliche Beziehungen und die Story verflacht dabei leider gänzlich. Erst nach gut zwei Drittel des Buches zieht Follett dann endlich die Zügel straffer, bringt Tempo in die Story und dann wird auch wieder Spannung erzeugt wie es sich für einen guten Thriller gehört. Leider reicht dies aber nicht mehr, um letztendlich mich als Leser voll zu überzeugen. So bleibt für mich der Eindruck, dass der Autor dies schon besser hingekriegt hat und "Eisfieber" zu seinen schwächeren Büchern zählt. Solide, aber mehr auch nicht.
- Douglas Preston
Attic
(284)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeAus einem Abwasserkanal werden zwei kopflose Leichen geborgen. Lieutenant D’Agosta soll die zwei Mordfälle klären und muss bald feststellen, dass eine grauenhafte Mordserie auf ihn und die ganze Stadt zukommt. Aufgrund einiger Details wird die Biologin Margo Green hinzugezogen, die die Leichen untersuchen soll und schon sehr bald kommen böse Erinnerungen und viele Fragen auf. Die Spuren führen in das weit verzweigte Tunnelsystem unter New York City und die Zeit drängt.
Dies ist die Fortsetzung zum ersten Band „Relic“ und die Handlung setzt etwa 18 Monate nach den vorherigen, furchtbaren Ereignissen ein. Geschickt werden die bekannten Protagonisten in ihrem „Leben danach“ wieder in die Geschichte integriert. Dies und viele Verweise auf die Vorkommnisse vor 18 Monaten macht es allerdings mehr als sinnvoll auch den ersten Teil gelesen zu haben, bevor man „Attic“ zur Hand nimmt. Die Geschichte wird logisch weitergeführt, baut schnell Spannung auf und ist geschickt konstruiert und umgesetzt. Beeindruckend und erschreckend sind die Beschreibungen der Stadt unter der Stadt, das Leben in den enormen Tunnelanlagen unter New York City. Die Autoren spielen mit allerlei Klischees und Vorurteilen der Gesellschaft und der Menschen im Allgemeinen und kritisieren so ganz nebenbei die Ignoranz und Oberflächlichkeiten , die wohl überall zu finden sind. Wie auch im Vorgänger wird an düsteren, schaurigen, teils ekelhaften und oft blutigen Szenen nicht gespart und trotzdem wird Alles nachvollziehbar logisch, wissenschaftlich erläutert und wirkt damit sehr plausibel, so weit dies in einer derartigen Fiktion möglich ist. Auch wenn der Leser im letzten Drittel des Buches die Auflösung schon ahnt, bleibt es durchweg so unterhaltsam und spannend, dass es dem Lesegenuß nicht schadet.
Mein Fazit: Eine gelungene Fortsetzung, die nicht ohne Kenntnis des ersten Teiles gelesen werden sollte. Das Buch unterhält und fesselt und ist ein echter Page-Turner. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, war aber auch froh es hier im Dorfe mit Blick aus dem Fenster bei herrlichem Wetter zu lesen. In der U-Bahn oder in irgendeinem dunklen Gemäuer hätte es mich durchaus an einigen Stellen ernsthaft gruseln können.
- Karen Duve
Anständig essen
(272)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderWas ist gutes essen und was tut einem wirklich gut? Karen Duve wagt den Selbstversuch. Weg von den Billigfertiggerichten aus dem Discounter und hin zum selbst kochen, zum frisch zubereiten zum wirklichen Genuss. Sie beginnt dann auch auf Fleisch zu verzichten und fragt sich eben, darf man Tiere essen? Auch Stück für Stück verschwindet alles tierische von ihrem Speiseplan und es geht auch nocht weiter. Karen Duve berichtet von ihren Erfahrungen, von ihrem Ehrgeiz und ihren Erkenntnissen. Es ist nicht immer einfach und Gewohnheiten muss man erstmal aufbrechen um sie zu ändern, aber es kann gelingen und sie findet für sich eben die Antwort. Anständig essen.
- Tess Tjagvad
In Case We Trust
(125)Aktuelle Rezension von: lissy94Zu Beginn der Story geht es viel um die Arbeit der Anwälte, da kommen Fans von Serien wie „Suits“ ganz auf ihre Kosten.
Garcie die Protagonistin ist fertig mit dem Studium und startet mit ihrer Freundin Cassidy bei der renommierten Anwaltskanzlei Gold & Bright.
Der Weg zur Arbeit startet schon sehr aufregend und unerwartet für Gracie.
Gracie trifft auf Ira der ihr stärkster Konkurrent in der Kanzlei wird und vielleicht einiges bei Gracie durcheinander bringt.
Doch ein Geheimnis aus der Vergangenheit könnte hier viel zerstören, wenn die falschen davon erfahren.
Gracie fand ich als Protagonistin sympathisch. Manchmal hat sie aber zu unüberlegt gehandelt meiner Ansicht nach.
Ira als männlichen Hauptprotagonist fand ich Anfangs geheimnisvoll. Er ist schweigsam und kämpft für seine Familie. Ein toller Charakter. Mochte Ira ab der ersten Seite.
Der Schreibstil der Autorin hat mich ans Buch gefesselt, konnte es stellenweise nicht so recht aus der Hand legen. Gegen Ende wurde es leicht langatmig und das Ende kam dann auf einmal schnell und es ging leider nicht mehr wirklich, um das Anwaltsthema. Meiner Meinung hätte da noch was passieren können was den Fall von Gracie und Ira betraf. Der Fall wurde aber nur noch am Rande abgearbeitet, da der Fokus irgendwann nur noch auf der Lovestory von Gracie und Ira lag.
- Michael Crichton
Next
(163)Aktuelle Rezension von: supersusiWie so oft hat Michael Chrichton auch hier sein aus Jurassic Park bekanntes Thema aufgegriffen: Gentechnologie
Die mit vielen Handlungssträngen erzählte Story, die verschiedene Aspekte der Gentechnologie kritisch beleuchtet ist spannend erzählt und beinhaltet vor allem gegen Ende einige überraschende Berührungen und Überschneidungen besagter Handlungsstränge. Die Charaktere wirken sympathisch und man fiebert mit ihnen. Zwischendurch gibt es Zeitungsartikel zum Nachdenken. Es ist schon erschreckend, wie Wirtschaft und Gesetze dieses Thema behandeln. Wenn ich Gewebe zu medizinischen Zwecken spende und das Labor meine Gene als Patent anmeldet, haben sie dann ein Anrecht auf mehr Gewebe, falls die Proben verloren gehen ? Darf mir dann gegen meinen Willen Knochenmark entnommen werden, wo doch meine Gene nicht mehr mir, sondern dem Labor gehören ? Was passiert, wenn ich menschliche Gene in Tierembryos einbaue und diese austragen lassen. Kann es dann zu sprechenden Affen oder intelligenten Tieren kommen ? Hat so ein Affe die gleichen Rechte wie ein Mensch ? Darf er zur Schule gehen bzw. darf die Leitung ihn der Schule verweisen? Darf eine Krankenversicherung die Gene Verstorbener auf Erbkrankheiten überprüfen lassen und den Nachkommen dann die Versicherung verweigern ? Oder die Ergebnisse veröffentlichen, sodass die Nachkommen nirgendwo mehr eine Krankenversicherung finden ? Was passiert mit meinem Gewebe, dass mir im Krankenhaus abgenommen wird (Biopsien, Blut, Amputation, Blinddarm etc.) ? Was ist, wenn damit geklont wird ? Und möchte man, dass Schildkröten oder Korallen Gene eingesetzt werden, die dann aufleuchten und z.B. Reklame für BP oder Pharmakonzerne zeigen ? Was ist machbar, was wird schon gemacht und wie sieht die Gesetzeslage dazu aus ? Gibt es ein "Draufgängergen" und kann dies zur Verteidigung bei Vergewaltigungen herhalten ? Dieser spannende Roman ist gut recherchiert und hat im Anhang nicht nur ein Nachwort über die Situation und die Gesetze in Deutschland, sondern auch ein langes Literaturverzeichnis mit kurzer Vorstellung des jeweiligen Buches, falls man sich mit dem Thema intensiver beschäftigen möchte.
Mir hat das Buch gut gefallen, es war spannend und gut und flüssig geschrieben, das Thema ist aktuell und es hat mich immer wieder zum Innehalten und Nachdenken gebracht. Anfangs haben mich die vielen Personen und Handlungsstränge verwirrt und ich mußte immer wieder kurz überlegen, wer jetzt die und die Person nochmal war, aber man kam dennoch gut in das Buch rein und meist hat man sich schon nach den ersten Sätzen wieder erinnert. Später war dies kein Problem mehr. Im Nachwort bezieht der Autor ganz klar Stellung gegen die Patentierung von Genen und Krankheiten, die wohl schon weltweit gängige Praxis ist.
Lesenswert und erschreckend.
- Hans Rath
Und Gott sprach: Du musst mir helfen!
(94)Aktuelle Rezension von: ChristinagirlWie immer wird Jakob Jakobi entweder von Gott (Abel) besucht oder vom Teufel (Toni) höchstpersönlich. Auch dieses mal besucht ihn Gott. Abel möchte das Jakob den Mesias spielt und die Welt vom dem Bösen rettet. Jakob möchte es nicht, er will viel lieber in den wohlverdienten Urlaub fliegen. Da Jakob sich wehrt, versucht Abel mit allen möglichen Mitteln ihn zu überreden. Er schickt ihm sogar Aposteln, die ihm helfen sollen. Sie retten gemeinsam ein paar Hühner und einen Affen...
Den Anfang find ich sehr witzig, das Jakob vom Nikolaus und vom Knecht Ruprecht bestohlen wird... Die anderen Stellen ihm Buch fand ich jetzt nicht so witzig. Ich finde man hätte mehr von seiner Ex- Frau schreiben solllen, da die Textstellen mit den Beiden oft sehr amüsiant sind.
Ich finde der Erzählstill hat sich irgendwie in diesem Buch verändert. Die anderen beiden Bücher habe ich sehr gerne gelesen und habe viel geschmunzelt. Bei diesem Buch musste ich mich richtig anstrengen um es fertig zu lesen. Schade
Es ist ein sehr interessantes Thema, mit dem sich der Autor beschäftigt hat. Gibt es Gott und den Teufel und den Himmel? Schade das es keine weiteren Fortsetzungen zu den Büchern mehr gibt.
- Greg Iles
Leises Gift
(181)Aktuelle Rezension von: BucherpalastAb und zu frage ich mich, ob ich zu hohe Ansprüche an meine Thriller habe…
Aber wenn ich einen Thriller lese, muss es für mich einfach fast durch gehend spannend sein. Langweilige Thriller sind einfach nichts für mich. Ihr könnt mich auch gerne sadistisch nennen, aber ich brauch es bei meinen Thrillern blutig und dreckig. Das einem die Haare zu Berge stehen und man sich nur denkt: Oh shit.
Und das konnte dieses Buch leider nicht komplett erfüllen, doch das heißt nicht das es schlecht war, sonst hätte er keine 3 Sterne von mir bekommen.
Denn was ich genial fand, ist die Art und Weise wie der Killer seine Opfer aussucht und sie tötet.
An sich hat diese Idee jede Menge Potential und auch der medizinische Teil in diesem Buch war sehr interessant, jedoch wurde das Ganze mehr schlecht als recht umgesetzt. Ich habe mich mit keinem der Charaktere verbunden gefühlt. Man möchte mitfühlen auf jeden Fall, nur springt der Funken nicht über, was wirklich schade ist.
Hier und da haben wir Spannung, es ist eine Seltenheit das man das Opfer und den Killer fast sofort kennt, es ist interessant zu lesen, doch wirklich vom Hocker hauen tut es einen nicht.
Um es kurz zu fassen, damit ich mich nicht noch tausendmal wiederhole: man kann es lesen, muss es aber nicht. Mit „Leises Gift“ haben wir eine sehr spannende Idee, welche jedoch leider nicht umgesetzt werden konnte. - Daniel Keyes
Blumen für Algernon
(156)Aktuelle Rezension von: plansbymrsgueCharlie Gordon hat eine geistige Behinderung und wünscht sich nichts sehnlicher als endlich intelligent zu sein. Von seiner Lehrerin wird er für ein Forschungsexperiment vorgeschlagen, in dem es durch eine Operation möglich ist, den IQ zu erhöhen. Diese Methode wurde bisher allerdings nur an Mäusen getestet - und eine ist besonders schlau: Algernon. Anhand von Charlies Fortschrittsberichten verfolgen wir seine und Algernons Entwicklung.
Dieser Titel wird zu Recht als Klassiker der Science Fiction kategorisiert - es gibt unheimlich viele Ebenen, auf denen man den Inhalt diskutieren kann. Daniel Keyes zeigt gekonnt die sozialen Schwächen der Gesellschaft im Umgang mit Menschen mit Behinderungen auf und man fragt sich: Wie viel Intelligenz ist gut und wie viel ist zu viel? Was macht es mit jemandem, sehr viel schlauer als der „Durchschnittsmensch“ zu sein? Und reicht eine hohe Intelligenz aus, um gesellschaftsfähig zu sein?
Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich teilweise Charlies Beziehung zu Frauen (sehr misogyn) und ich frage mich, ob Charlie in diesen Situationen bewusst so charakterisiert wurde (mit mehr Intelligenz/Macht kommt häufig ein dominantes Verhalten zu Tage?) oder ob es ein „Relikt“ aus der Zeit ist (das Buch ist aus 1966, also knapp 60 Jahre!).
Grandios aus dem Amerikanischen von Eva-Maria Burgerer übersetzt. Vor allem die Seiten, in denen Charlie kaum des Schreibens mächtig ist!
Das Buch wurde millionenfach verkauft, in über 20 Sprachen übersetzt und auch verfilmt.
- Henning Mankell
Kennedys Hirn
(232)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderDie Archäologin Louise Cantor ist wie vom Donner gerührt und eine Welt bricht für sie ein. Ihr Sohn ist tot! Henrik soll sich mit fünfundzwanzig Jahren das Leben genommen haben. Sie kann es nicht glauben und einige Fakten sprechen auch wirklich dagegen. Sie findet in seiner Wohnung Aufzeichnungen und Hinweise, dass er in Afrika einer großen Sache auf der Spur war. Sie macht sich auf die Reise und kommt gleich zu Beginn in große Gefahr. Sie muss fest stellen, dass ihr Sohn HIV positiv war und nachdem sie diesen Schock verdaut hat entdeckt sie dann noch, dass er einer sehr brisanten Sache auf der Spur war. Mit der Hilfe von Weggefährten ihres Sohnes kommt sie zu einer Versuchsanstalt. Menschen werden absichtlich mit dem Virus infiziert und es werden Tests an ihnen durchgeführt und Medikamente werden getestet. Menschen die sich infiziert haben finden sich dort auch wieder und vegetieren zum Teil unter furchtbaren Bedingungen in dunklen, muffigen Räumen vor sich hin. Was hat ihr Sohn da gemacht? Was waren seine Ziele und was ist mit seiner Freundin und mit seinen Bekannten? Ich bin kein Fan von Henning Mankell. Weder die Wallander Bücher, noch seine anderen Bücher haben mir gefallen. Die Kinderbücher waren noch die Besten. Bei Kennedys Hirn ist die Lage etwas anders. Zum ersten mal bei einem Mankell Buch war ich von der ersten Seite an gefesselt und las Seite um Seite. Louises Weg ist spannend, gefährlich und sehr spannend. Mankells Bezug zu einem wichtigen und aktuellen Thema ist gut gewählt und man erfährt sehr viel. Dann ermüdet der Spannungsbogen leider etwas und Louise findet zu schnell und immer viel zu einfach die Personen, die sie finden möchte. Insgesamt aber der bisher beste Mankell (bisher 8) den ich gelesen habe.
- Lori Handeland
Wolfskuss
(355)Aktuelle Rezension von: LeseMaus1995Klappentext:
Die junge Jessie McQuade ist Polizistin mit Leib und Seele. In der verschlafenen Kleinstadt Miniwa sorgt sie für Recht und Ordnung, bis eines Tages ein Wolf angefahren wird. Als Jessie der Spur des verletzten Tiers folgt, stößt sie auf einen äußerst gut aussehenden jungen Mann. Kurz darauf werden mehrere Leichen gefunden, die offenbar durch Wolfsbisse ums Leben gekommen sind...
Düster, erotisch, fesselnd - der erste Roman der knisternden Werwolf-Serie "Geschöpfe der Nacht"
"Haltet euch fest! Lori Handelands toughe Heldin stellt die Welt der Fantasy Romance auf den Kopf!" Romantic Times
Meine Meinung:
Es ist bestimmt mal ganz locker 10 Jahre her, dass ich die Werwolf-Serie von Lori Handeland gelesen habe.
Deswegen wurde es jetzt mal wieder Zeit, zumal ich mich tatsächlich an nichts aus dem Buch oder der Reihe erinnern kann.
War also die Überraschung wie bei einem neuen Buch!Unseren Main-Charakter Jessie McQuade mochte ich sofort! Sie sagt immer ihre Meinung frei heraus, was mich sehr oft zum Lachen brachte und mich schmunzeln lies.
Der Schreibstil ist locker, aber leider nicht ganz so flüssig. Manchmal musste ich Sätze nochmal lesen, um zu verstehen, was jetzt gerade gemeint ist. Aber trotzdem gefiel mir einfach diese witzige Art und die Ich-Perspektive aus Jessies Sicht.Manchmal wurde es mir dann doch etwas zu viel: zu viele Mythen und irgendwelche alten Indianer-Stämme. Dann kommt noch Hitler dazu.
Bei dem ganzen Wirrwarr schwierte mir dann doch etwas der Kopf,
zumal ich das Buch nur für nebenbei als Abendlektüre im Bett lesen wollte,
auf meinem eReader ohne großes Licht und ohne schweres Buch in der Hand, damit man auch schön müde wird.Zum Abschalten für Abends war es wirklich unterhaltsam,
schöne Fantasy Romance mit Happy End und Spice! - Rainer Wochele
Der Katzenkönig
(4)Aktuelle Rezension von: JoJansenDas Buch "Der Katzenkönig" handelt vom Tierarzt Dr. Karl König, der gerade einige einschneidende Veränderungen in seinem Leben hinter sich hat. Seinen gut bezahlten Job in einem Pharma-Unternehmen hat er selbst gekündigt, seine Frau hat sich von ihm getrennt und ihn der ehemals gemeinsamen Wohnung verwiesen. So ist König nun, mit dreimonatiger Sperre des Arbeitslosengeldes auch finanziell ziemlich am Ende, in das Gartenhäuschen eines ehemaligen Mitschülers am Rande von Stuttgart, hoch über dem Neckar, gezogen.
Am Anfang konnte ich König wegen seiner Doppelmoral nicht leiden. Wie kann er einerseits seinen Job kündigen, weil er die Tierversuche nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren kann, und andererseits Menschen Katzen unterjubeln, die ihren entlaufenen Lieblingen ähnlich sehen, um den Finderlohn zu kassieren? Geld stehlen, das in fremden Häusern für die Putzfrau bereitgelegt wurde? Sich von seiner neuen Liebe aushalten lassen, obwohl er selbst Geld in der Tasche hat?
Andererseits scheint König feine Antennen zu besitzen. Die Katzen, die mit ihm im Gartenhäuschen wohnen, bekommen passende Namen großer Mediziner. Hippokrates, Sauerbruch, Frau Semmelweis ... König nimmt ihre Befindlichkeiten und ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten wahr und bringt es doch übers Herz, sie fortzugeben, um den Finderlohn zu kassieren.
Seine Wahrnehmungen der Landschaft, der Musik, die durch die Luft schwirrt, finde ich ganz zauberhaft, fast schon poetisch. Ein widersprüchlicher Mensch, dieser König. Zum Schluss hin konnte ich mich wieder mit ihm versöhnen, brachte sogar eine Art Verständnis für sein vorheriges Verhalten auf. Vielleicht hatte ihm ja nur ein wenig Liebe gefehlt?
Seine Gedanken zum Thema Tierversuche schreibt König auf einer alten mechanischen Schreibmaschine nieder, gespickt mit Fakten, die erschreckend und grausam sind. Was da unter dem Deckmantel der Wissenschaft geschieht, ist ein Verbrechen an den Tieren!
Ein paar Sachen gefielen mir nicht ganz so an dem Buch: Zum einen die bereits angesprochene widersprüchliche Moral Königs. Dann die Art, wie das Tierheim ihm immer wieder Katzen herausgibt - das kann so nicht stimmen. Auch dass die Menschen sich fremde Tiere unterjubeln lassen, ihre eigene Katze nicht erkennen, ist mir als Katzen- und Katerbesitzer unbegreiflich. Jede Katze hat ihr eigenes, unverwechselbares "Miau", ihren Charakter, ihre Ohrknubbel usw., ganz abgesehen von Fellzeichnung, Größe und Gewicht.
Sehr gut gefallen haben mir die Absätze, in denen der große Schnurrix Hippokrates zu Wort kam. Wunderbar, so könnten Katzen tatsächlich denken. Auch die sich sanft entwickelnde Liebe zwischen dem König und Lisamarie, die kleinen Gesten, wie die Gänseblümchen im Haar, die Unbeholfenheit Königs, der viel verlernt zu haben schien, gefielen mir. Königs Sinn für die kleinen Glücksmomente des Lebens machten ihn mir ebenfalls wieder sympathisch. Zwischen den Zeilen schwäbelt es stellenweise ganz schön, auch das mochte ich. Und ein Kölner musste sich natürlich auch mit hineindrängen. Nicht zuletzt auch die schöne Aufmachung mit Hardcover und Schutzumschlag machen diese kleine Büchlein zu etwas Besonderem.
Sprachlich ist mir, abgesehen von den zauberhaften Beschreibungen und bisher nie gelesenen Vergleichen zweierlei aufgefallen: Für meinen Geschmack teils etwas zu verschachtelte lange Sätze und ein für mich nicht nachvollziehbarer Wechsel zwischen Präsens und Präteritum (z.B. S. 146/147)
Das Ende ist für mich kein wirkliches Happy End. Allerdings passt es zu meinem momentanen persönlichen Empfinden, der Unterscheidung zwischen "kleiner" und "großer" Welt. Wenn die große Welt im Chaos versinkt, der Ehrenkodex tot ist, wird das kleine Glück mit Gänseblümchen im Haar und Katze auf dem Schoß umso wertvoller.
Fazit: Meine erste Bewertung war 4****. Im Schreiben der Rezension wurden mir all die Dinge bewusst, die diese Geschichte von anderen unterscheiden und mir sehr gefallen haben. Ich runde 4,5 Sterne auf zu 5*****. Hippokrates hätte es gefallen, glaube ich. Oder es wäre ihm egal gewesen. Auf jeden Fall bleibt es dabei: Katzen sind die Besseren.
- Sara Gruen
Das Affenhaus
(171)Aktuelle Rezension von: kassandra1010Die junge Forscherin Isabel Duncan beschäftigt sich mit Menschenaffen. Die zutraulichen und hochintelligenten Bonobos kommunizieren mit ASL. Ihre großartige Gabe für Sprache macht es Isabel und ihrem Team leicht, von ihnen zu lernen.
Die Forschungsergebnisse sind fantastisch, bis eines Nachmittags vor dem Labor eine Bombe explodiert. Isabel wird dabei schwer verletzt. Für die Tat stehen zahlreiche Tierschutzorganisationen Pate. Doch die Ermittlungen laufen vorerst ins Leere.
Nach der Explosion ist die Bonobo Gruppe ins Freie geflohen. Isabel kann nur vom Krankenbett aus zusehen, wie die Suche nach den Affen beginnt.
Für die Journalisten beginnt ein Spießroutenlauf. Ausgerechnet John, der am Tag vor der Explosion ein Exklusiv-Interview mit den Affen führen durfte, wird entlassen. Doch so leicht gibt er nicht auf, denn auch ihm liegen die Affen am Herzen.
Mit einem Knaller startet urplötzlich eine neue Bezahlshow im Fernen. Der schwerreiche und skrupellose Pornokönig Faulks bringt das „Affenhaus“ ins Fernsehen. Isabel kann das nur schwer verkraften, ihre Schützlinge dort anzusehen.
Sie trifft auf Celia, ihre ehemalige Assistentin und gemeinsam treten die beiden gegen Faulks an. Doch der kämpft mit harten Bandagen um sein Imperium.
Politisch wie auch emotional geht es hoch her. Bei John stehen familiäre Veränderungen bevor und Isabel muss mehr als eine bittere Wahrheit verkraften. Beide gehen gestärkt aus diesen hervor und die nächste Runde zur Befreiung der Bonobos kann beginnen.
Sara Gruen lässt einen zweifeln. Wie weit muss und kann Forschung gehen? Anfänglich betrachtet man die Situation skeptisch, bis der Kommerz auch hier Einzug hält. Der Schutz solcher Tiere steht im Vordergrund, auch wenn sich diese Sprachforschung für uns Menschen als wahrer Segen zeigt.
Gruen beleuchtet auch diverse Tierschutzorganisationen. Hier zu erkennen, ob militant oder nicht, ist nur schwer zu unterscheiden. Wie weit darf man hier gehen, um Tiere zu retten?
Das Affenhaus hat mich schwer beeindruckt und einen genaueren Blick auf diese Forschung und ihr Engagement zum Schutz dieser Tiere ist sehr zu empfehlen.
- A. N. Wilson
Der Streuner
(43)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerIch habe das Buch bis zu Seite 216 gelesen die letzten Seiten habe ich aber auch nur überflogen. Ich habe nicht die Motivation dieses Buch zu beenden.
Bisher fand ich die Geschichte an sich sogar ganz gut. Die Länge in der die Ereignisse beschrieben werden ist gut gewählt, nur ist der Schreibstyl etwas kompliziert. Viele Schachtelsätze und unbekannte Wort (Ich habe die alte Ausgabe, da kommt noch die alte Rechtschreibung hinzu) machen es auf Dauer anstrengend das Buch zu lesen.
Es stört mich auch, dass Männer und Frauen in der Regel alle gleich dargestellt werden. Männer (außer einen Nebencharakter mit dem Namen Garry, der vielleicht 3 Seiten lang vorkam) werden immer als brutal, bösartig und kaltblütig dargestellt während Frauen die verheulten, nichtsnutzigen, verweichlichen Haushälterinnen sind.
Ich breche Bücher ungern ab, aber bei diesem Buch komme ich wirklich nicht weiter. Ich möchte mich auch nicht mit einen Buch quälen, dass mir am Ende nicht gefällt, da es nur noch rund 50 Seiten sind und da glaube ich doch eher weniger dass noch etwas interessantes passiert.
- Ole R. Börgdahl
Alles in Blut
(67)Aktuelle Rezension von: _jamii_Er liegt auf dem Bett in einem Hotelzimmer. Er ist nackt und er ist tot. Es gibt keinen Namen, kein Motiv, keine Täter. Kriminaloberkommissar Kurt Bruckner erhofft sich bei diesem acht Jahre alten Cold Case Hilfe vom ehemaligen US-Profiler Tillman Halls. Anstatt aber die Ermittlungen entscheidend weiterzubringen, beschert Halls der Hamburger Kriminalpolizei eine weitere Leiche, die zudem auch noch verschwunden ist. Können Bruckner und Halls das Rätsel dieses ungewöhnlichen Falles lösen?
Der Schreibstil ist sehr beschreibend und aus der Sicht von Tillman Halls erzählt. Manchmal schweift Halls dabei ein bisschen zu sehr ab und die Erzählung verliert sich etwas in Details, was den Lesefluss stocken lässt. Allgemein ist die Geschichte etwas zu erzählend, für meinen Geschmack hätte etwas mehr Spannung nicht geschadet.
Der Fall ist verzwickt, je mehr Hilfe Bruckner von Halls erhält umso undurchsichtiger erscheint der Fall zu werden. Im Laufe der Ermittlungen geschehen ein paar folgereiche Zufälle zuviel, so dass die Geschichte ein bisschen unglaubhaft erscheint.
Abgesehen vom oben Genannten habe ich die Geschichte gerne verfolgt.
- Katharina Fuchs
Unser kostbares Leben
(159)Aktuelle Rezension von: Painiapulu,,Unser kostbares Leben" war mein drittes Buch von Katharina Fuchs. Von ,,Zwei Handvoll Leben" und ,,Neuleben" war ich hellauf begeistert, leider konnte ich mich mit ,,Unser kostbares Leben" nicht ganz so anfreunden.
Dieses Mal hatte ich Schwierigkeiten, mit den Charakteren warm zu werden und brauchte generell viel Zeit, um mich einzulesen. Minka und Caro sowie deren Familien verwechselte ich immer wieder, wodurch ich einige Passagen oft nochmal lesen musste. Die Politik und die Rivalität zwischen SPD und CDU nahm für meinen Geschmack in diesem Roman zu viel Raum ein - was sicher spannend sein mag, wenn man ein vertiefendes Interesse für diese Themen mitbringt. Ich persönlich fand dadurch einige Kapitel sehr trocken und zäh zu lesen, die Spannung hat mir hier gefehlt.
Sehr interessant hingegen fand ich jene Handlungsstränge, die die Themen Umweltschutz, Tierversuche und Medikamentenmissbrauch an Minderjährigen behandelten. Hier pausierte ich auch immer mal wieder und googelte aus Interesse im Buch beschriebene Begriffe oder Ereignisse.
Ab dem letzten Drittel des Buches, als sich einige Situationen zuspitzten und die Handlung etwas Fahrt aufnahm, war mehr Spannung vorhanden und ich wollte gerne wissen, wie es endet. Bis dorthin musste ich mich aber etwas durchbeißen, was ich mir von einem Buch eben nicht erwünsche. Daher 3 / 5 ⭐. Da ich die Autorin und ihren Schreibstil aber grundsätzlich sehr gerne mag, werde ich ,,Lebenssekunden" zu gegebener Zeit auf jeden Fall eine Chance geben.
- Richard Preston
Hot Zone
(63)Aktuelle Rezension von: FederfeeGleich vorweg drei Anmerkungen:
Erstens: Das Cover sollte mit einem Warnaufdruck versehen sein: nichts für zartbesaitete und empfindliche Menschen. In der Tat schildert das Buch an einigen Stellen drastisch, wie die Viruserkrankung Ebola verläuft und auch, was mit fast 500 Affen in einem Affenhaus in Reston nahe Washington geschah, ist hart.
Zweitens verstehe ich nie, warum man einem deutschsprachigen Buch nicht auch einen deutschsprachigen Titel gibt. Hier hätte ein Wort genügt: Ebola. Man findet es allerdings im Untertitel: Ebola, das tödliche Virus – Der Tatsachen-Thriller
Drittens: Das Cover (meines) sieht hässlich reißerisch aus. (Inzwischen gibt es wohl neuere, bessere Versionen.) Aber so ist dieses Buch nicht.
Es ist ein populärwissenschaftlich und spannend geschriebenes Sachbuch, das durch konkrete Personen und private Einsprengsel romanhafte Züge erhält. Es handelt sich aber um Wissenschaftsjournalismus, um reale Begebenheiten, die in eine sehr spannende Form gegossen wurden, so spannend, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.
Dabei ist dieses Buch sehr informativ, so dass man auch einiges über Viren und Ebola im Speziellen lernt. Wer jetzt denkt: Was geht es mich an, was da in Zentralafrika passiert ist und noch passiert, dem sei gesagt: auch wir sind aus den verschiedensten Gründen nicht davor gefeit, dass es auf anderen Erdteilen zu Ausbrüchen dieses oder eines anderen tödlichen Virus kommt. Aber leider zeigt gerade wieder die Coronavirus-Pandemie, dass ein Großteil der Menschen offensichtlich nicht lernfähig ist.
Was wohl nicht so groß publik gemacht werden soll: auch in den USA (Reston/Washington) hat es einen Ebola-Ausbruch gegeben und eben dieser Vorfall macht den spannendsten Teil des Buches aus. In einem Affenhaus, dessen Tiere zu experimentellen Zwecken aus den Philippinen eingeführt worden waren, trat das Virus auf. Wie das amerikanische Militär damit umging, wie einzelne Menschen zum Gemeinwohl aller sich trotz Schutzkleidung in Lebensgefahr begaben, das wird hier eindringlich und ziemlich detailliert geschildert. Am Ende stellt sich heraus, dass es sich zwar um das Ebola-Virus handelt, aber um eine Variante (Ebola-Reston), die nicht auf den Menschen übergesprungen ist. Glück gehabt, aber wie man am Corona-Virus im Jahre 2019/20 sieht, ist es nur eine Frage der Zeit...
Bis auf einige Anmerkungen am Ende des Buches enthält sich der Autor im Wesentlichen kritischer Anmerkungen.
"Das Auftauchen des Aids-Virus, des Ebola-Virus und einer Reihe anderer Erreger scheint eine natürliche Folge der Vernichtung tropischer Lebensräume zu sein. Diese Viren kommen aus ökologisch geschädigten Gegenden..." (eBook 270)
Es ist Sache des Lesers, sich darüber Gedanken zu machen und zu Einsichten zu kommen. Schon allein die Tatsache, wie sich der Mensch über die Natur, über andere Lebewesen erhebt, empfinde ich als verwerflich. Affen – dem Menschen ziemlich ähnliche Lebewesen – und viele andere Tiere werden in Experimenten missbraucht, Regenwälder werden um des Profits willen abgeholzt, immer mehr Natur muss neuen Siedlungen und Straßen weichen. Es ist anerkannte Wissenschaftsmeinung, dass es dabei zu Kontakten mit bisher unbekannten Viren kommen kann, die in irgendwelchen Wirtstieren 'schlummern'.
Wer nicht zu Albträumen neigt und drastische Schilderungen und Grausamkeiten an Tieren um der Wahrheit willen ertragen kann – weil es Fakt ist – dem sei dieses spannende, informative Buch empfohlen.