Bücher mit dem Tag "tito"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "tito" gekennzeichnet haben.

16 Bücher

  1. Cover des Buches HERKUNFT (ISBN: 9783442719709)
    Saša Stanišić

    HERKUNFT

     (256)
    Aktuelle Rezension von: EmmaWinter

    Was für ein wunderbares Buch! Der Autor schreibt über seine Heimat, seine Herkunft und seine Familie: Das ist Jugoslawien vor und nach dem Krieg. Das ist Heidelberg und die ARAL-Tankstelle. Das ist das Dorf der Großmutter in den Bergen und das Fantasiespiel mit Freunden.

    In nicht allzu strenger Chronologie begleiten wir Ich-Erzähler Saša aus seiner behüteten Kindheit in Jugoslawien heraus nach Deutschland. Der Zufall will es: nach Heidelberg. Hier ist er an seiner Schule ein Flüchtling unter vielen. Er, der die Sprache erst lernen muss, macht Abitur, studiert und schreibt. Von klein an fabuliert er und liebt es Geschichten zu schreiben. Daher ist auch dieser Roman eine Geschichte, bei der man nicht genau weiß, was erlebt und was erfunden wurde. Immer wieder zieht es ihn in die alte Heimat zur Großmutter, die einen großen Teil des Romans ausmacht. Um sie kreist alles. Als ihre Demenz fortschreitet und ihre Erinnerungen verblassen, beginnt der Enkel Erinnerungen zu sammeln.

    Herausgekommen ist ein ganz ungewöhnlicher Roman, der sich mit dem Zufall der Herkunft auseinandersetzt. Ein liebevoller Roman über eine weit verstreute Familie, voll mit Geschichten, Anekdoten und Fantasien. Es macht so viel Spaß dieses Buch zu lesen. Es ist wunderbar witzig, geistreich und kurzweilig. So viele Sätze, die ich mir markiert habe und so vieles über das man nachdenken muss. Dazu eine Schlusspassage, die nochmal völlig überrascht. Eine ganz große Leseempfehlung. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2019.

  2. Cover des Buches Lautlos (ISBN: 9783863580520)
    Frank Schätzing

    Lautlos

     (506)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der Roman erschien erstmals im Jahr 2000. Es geht um ein geplantes Attentat auf einen der Teilnehmer des G8-Gipfels, der 1999 in Köln stattfindet. Eine unbekannte Macht beauftragt eine eiskalte Terroristin, die über Hochtechnologie verfügt, mit einem Anschlag. Ein genialer Physiker und erfolgreicher Schriftsteller auf einer Lesereise gerät unfreiwillig zwischen die Fronten, weil er einen alten Bekannten wiedererkennt. 

    Der Roman plätschert lange so dahin zwischen dem Geplauder um den Physiker, seine Eigenwilligkeiten und der Planung des Attentats, die dem Leser Rätsel aufgibt, ist dabei aber nicht wirklich spannend.

    Die Schilderung der Ankunft des betrunkenen Physikers am Flughafen gleitet ins Komödiantische ab. Für einen komödiantischen Thriller ist der Text aber zu wenig witzig, zumal es sich bald hat mit den komödiantischen Elementen, für einen ernsthaften Thriller ist er zu langatmig.

    Nachdem erste Spannung aufgekommen ist, wechseln sich leider recht spannende Episoden immer wieder mit solchen ab, die sich gewaltig ziehen und die Handlung nicht wirklich weiterbringen. Im Laufe der Zeit wird dem Leser klar, dass es im Grunde auf den Showdown des gelungenen oder im letzten Moment verhinderten Attentats hinausläuft. Doch selbst der Passage vor dem Attentat fehlt es an Spannung, weil sie sich zu sehr in die Länge zieht und weil man das Ergebnis des Mordversuchs im Grunde kennt.

    Darüber hinaus enthält der Text bedauerlicherweise auch logische Fehler. So ist z.B. sehr unwahrscheinlich, dass die eiskalte und mit allen Wassern gewaschene Attentäterin einen so unsicheren Mitwisser wie einen bestochenen Flughafenmitarbeiter in die Technik ihrer Mordwaffe eingeweiht hat. (Goldmann Tb, 23. Aufl., März 2006, S. 571)

    Eine Lieblingsvokabel des Autors scheint Vorfeld zu sein. Das wird enervierend oft verwendet.

    Positiv  erwähnenswert finde ich die politischen bis teilweise ins Philosophische reichenden Beschreibungen Schätzings. So enthält der Roman einige präzise politische Vorhersagen wie z.B. das Erstarken des Nationalismus und des Rechtsextremismus in den westlichen Demokratien, besonders in den USA. Wenn er das alles tatsächlich bereits im Jahr 2000 formuliert und nicht in spätere Auflagen wie die meine aus 2006 eingefügt hat, dann zeugt das von gutem politischen Gespür des Autors. Er beschreibt die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft und die beinahe grenzenlosen Möglichkeiten des Kapitals, das sogar die Ermordung des Präsidenten einfach kaufen kann. Dies zu einem Zeitpunkt, als das in der breiten Öffentlichkeit und in den Medien in Deutschland noch keineswegs Allgemeinwissen war.

    Sehr lobenswert ist auch das sehr ausführliche und informative Nachwort zu den Themen, die der Roman berührt.

    Einen Absatz mit Gedanken des Autors möchte ich zitieren: „Je größer der bekannte Kosmos wurde, je komplexer die Theorien über expandierende, kollabierende und inflationäre Universen bis hin zu der Überlegung, dass dieses ganze unfassbare Gebilde nur eines von unzähligen anderen in einer Art kosmischen Schaums sei, umso weniger Sinn ergab die Vorstellung eines Gottes, der den Bewohnern des dritten Planeten eines unbedeutenden Sonnensystems im Provinzwinkel einer Galaxis mittlerer Größe individuell zugetan war. Je weiter menschliches Wissen und Ahnen sich aufblähte, desto unbedeutender erschien ausgerechnet, wer dies alles zu denken vermochte – der Mensch. Warum sollte Gott – sofern er existierte – einen Haufen schlecht erzogener Gene lieben, die sich beständig an den Kragen gingen und nebenher ihren Planeten ruinierten?“ (ebd., S. 245)

    Insgesamt, da ausgesprochen gute mit weniger erfreulichen Passagen abwechseln, ist mir der Roman eine Wertung von drei Sternen wert, ordentlich. Um die Längen gekürzt, hätte es ein richtig guter Krimi werden können.

  3. Cover des Buches Wandelgermanen (ISBN: 9783104001173)
    Oliver Uschmann

    Wandelgermanen

     (150)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Das vorliegende Werk wird, wie man an den anderen Rezensionen erkennen kann, überaus kontrovers diskutiert. Viele deren, die die zwei vorhergehenden Bände der Reihe zuerst gelesen haben, zeigen sich enttäuscht. Das habe ich nicht. Ich habe mit Band 4 (Murp) begonnen und robbe mich nun hartmutesk allmählich zurück. Im Vergleich zum für mich genialen Murp gibt's hier nun aber einen Stern Abzug, da manch gute Einfälle für meinen Geschmack einfach zu breit ausgetreten sind.

    Hartmut ersteigert bei Ebay ein Häuschen auf dem platten Land und die 4 Protagonisten ziehen mit Katz und Schildkröte kurzerhand weg aus dem Ruhrpott. Doch das Fachwerkhaus entpuppt sich als "völlig ungeschliffener Rohdiamant", was heißt, dass Abreißen und Abreisen die beste der Alternativen wäre. Die Frauen flüchten gleich in den nächstgrößeren Ort in eine Pension und Hartmut und der Ich-Erzähler ringen mit den maroden Wänden und bekommen dabei Unterstützung von den Wandelgermanen, einer Wehrsportgruppe und letztendlich von Herrn Leuchtenberg. Der Weg des Renovierens ist steinig und unsere beiden Helden machen dabei manch unliebsame Erfahrung mit Baumarktmitarbeitern, Amtspersonen, dauerqualmenden Nachbarinnen und Amis, die immer noch im Wald herumirren....

    Auch hier überzeugt Uschmann wieder durch seinen grotesken Humor, seine vielen schönen Einfälle und seine nahezu unstillbare Wortakrobatik. Man hat einfach Spaß beim Lesen, jeder bekommt sein Fett weg.

    Nicht so gut gefallen hat mir der Ausflug ins "Mystische", das kann Uschmann nicht; aber wahrscheinlich hat er auch das als Persiflage des Genre gesehen.

  4. Cover des Buches Ohne Blut (ISBN: 9783455651416)
    Alessandro Baricco

    Ohne Blut

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Astah

    Nachdem mich die Sprache des Autors in zwei Vorgängern -- Seide & Novencento schon begeisterte, habe ich daraufhin das hier vorliegende als drittes  gelesen und  wieder mit derselben Begeisterung. 

    Das zentrale Thema ist die Frage: wann endet der Krieg. Diese Frage kann sich momentan jeder in unserer unruhigen Zeit stellen. Daher finde ich das Buch aktuell.

    Hier geht es um einen Racheakt vor Jahrzehnten. Nina, damals ein Kind, erlebte den Mord an ihrem Vater & Bruder. Sie trifft nun den ehemaligen, jetzt alten, Killer und will in einem hochemotionalen Gespräch Antworten auf ihre Fragen bekommen. 

    Die Kunst des Autors liegt nun darin die Kriegsfolgen spartanisch aber mit den richtigen Worten zur Nachempfindung darzustellen. 

  5. Cover des Buches Das Walnusshaus (ISBN: 9783731760641)
    Miljenko Jergović

    Das Walnusshaus

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Anhand der Geschichte der Familien Sikirić/Delavale lässt der Autor in seinem 2003 erschienenen Buch die Geschichte des Balkans aufleben. Allerdings erzählt er die Geschichte rückwärts, beginnend in der Gegenwart, als die wichtigste Protagonistin des Romans, Regina Delavale, geb. Sikirić, 97-jährig stirbt. Am Ende des Romans ist der Leser bei der Geburt Reginas zu Beginn des 20. Jahrhunderts dabei.

    Regina und ihre Familie führen den Leser rückwärts durch die Geschichte des Balkans

    Quasi typischerweise für den ganzen Roman ist Regina völlig verrückt am Ende ihre Lebens. Genau genommen wird der Roman von fast niemandem bevölkert, der normal ist, fast jeder hat eine Macke, meist herbeigeführt durch ein einschneidendes Erlebnis oder die besonderen Lebensumstände.

    Dennoch - oder gerade deshalb?  - steckt der Roman voller Lebensfreude und Skurrilitäten. Aber auch Brutalität und Grausamkeiten haben ihren Platz. Vielleicht macht ihn die Mischung für mich so faszinierend.

    Ein Buch prallvoll mit Leben.  Das einzige, was mich gestört hat, waren die relativ vielen Wörter die nicht übersetzt worden sind. Vier Sterne von mir.

  6. Cover des Buches Der Tag, an dem Tito starb (ISBN: 9783852562988)
  7. Cover des Buches Die Marschallin (ISBN: 9783257246339)
    Zora del Buono

    Die Marschallin

     (56)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76

    ‚Es ist das, was uns Cousins und Cousinen von klein auf verband: die Gewissheit, einer Unglücksfamilie anzugehören.‘ (Seite 11)

    Als der Erste Weltkrieg ihre Heimat erreicht, flieht die Familie von Zora von Bovec im Sočatal nach Ljubljana, kehrt nach dem Ende des Krieges jedoch in ihr Dorf zurück. Hier trifft Zora ihren späteren Ehemann, Pietro Del Buono, der mit 23 Jahren der jüngste Arzt Italiens ist.

    Die beiden heiraten und ziehen ins süditalienische Bari, wo sie ein großbürgerliches Leben führen, aber auch der Partito Comunista d’Italia beitreten, Mussolini und seine Schwarzhemden verabscheuen und gegen den Faschismus kämpfen.

    Ich wollte den Roman sehr gerne sehr mögen, denn ich liebe Slowenien, mag Geschichten, die im historischen Berlin spielen, interessiere mich für die beiden Weltkriege und die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, finde die Geschichte des Faschismus in Italien und den Widerstand sehr spannend.

    Dieser Roman vereinigt all das und noch viel mehr, und obwohl mir der Einstieg ins Buch sehr gut gefallen hat, bin ich letztendlich nicht recht warm geworden mit der Geschichte.

    Der Schreibstil ist lebendig und stimmungsvoll, die beschriebenen Szenarien wirken authentisch und überzeugend, sprachlich ist das Buch anspruchsvoll - und dennoch hat mich ‚Die Marschallin‘ nicht packen und auch nicht wirklich berühren können.

    Vielleicht war mir die Geschichte einfach etwas zu opulent, zu überladen. Vielleicht war es nicht die richtige Zeit, um das Buch zu lesen. Ziemlich sicher werde ich irgendwann ein zweites Mal zu diesem Roman greifen, der eigentlich genau in mein Beuteschema fällt.

  8. Cover des Buches Luzias Augen (ISBN: 9783852563121)
    Drago Jančar

    Luzias Augen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Hallogen
    Jancars Erzählungen sind vielgestaltig, berichten von sexueller Belästigung an der Uni, einer alternden Diva, einer zwangsprostituierten Slowenin in der Ukraine im Zweiten Weltkrieg, einem mediengeilen Durchschnittstypen in der Wendezeit, einem Toilettenspruch in einer südserbischen Kaserne oder von Neureichen, denen ihre eigene Hohlheit kaum bewußt ist. Manche Erzählung lebt dabei nur für die Pointe (z. B. "Ein Decamerone aus Zidani Most") oder ist eher ein Bild ("Zwei Träumer"). Am besten hat mir "Der erste Schnee" gefallen, weil es von Selbstironie zeugt. Alles in allem ein gutes Buch, weil der Autor bemüht ist, über die pure Beschreibung hinauszukommen. Warum einige Titel Anspielungen auf die Weltliteratur (Poe, Boccaccio) enthalten, hat sich mir nicht erschlossen.
  9. Cover des Buches Du musst hier nicht leben (ISBN: 9783833304965)
    Natasha Radojcic

    Du musst hier nicht leben

     (2)
    Aktuelle Rezension von: stories!
    Natasha Radojcic schildet die Flucht einer jungen Frau von Belgrad über Havanna bis sie im Land ihrer Träume ankommt: den USA. Wir erleben Sascha, wie sie aufgefressen wird in einer Welt aus Alkohol, Drogen und Sex, wie sie der empfundenen Liebe nicht trauen kann. Oft glaubt man, alles ist verloren, aber es geht es weiter.
  10. Cover des Buches Das englische Kreuz: Ein James Dante Farsetti Krimi (ISBN: 9783847682868)
    Rolf Aderhold

    Das englische Kreuz: Ein James Dante Farsetti Krimi

     (2)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele

    Wir schreiben das Jahr 1153. In England empfängt Bischof Heinrich von Blois einen Künstler. Er bringt ihm ein Kreuz, das genau nach den Vorgaben des Bischofs angefertigt wurde.

    Die Geschichte wechselt in die Gegenwart. Gulio Montella, ein Kunsthändler und Filmproduzent, gibt in New York eine Party. Bald wird er sein eigenes Museum eröffnen. Während der Veranstaltung bittet er James Dante Falsetti zu sich. Gulio weiß, dass er verfolgt wird und dass trotz höchster Sicherheitsvorkehrungen jemand sein Arbeitszimmer betreten hat. Er übergibt Farsetti einige Bogen Papier und informiert ihn über die Bedrohung. Am nächsten Morgen ist Gulio tot.

    Mit Hilfe von Gulios versteckten Hinweisen findet Farsetti im Arbeitszimmer ein Kreuz aus Elfenbein. Das aber bringt ihn und Victoria, Gulios Tochter, in Gefahr. Jemand vermutet in den Schriftzügen eine versteckte Schatzkarte.  

    Der Autor hat einen spannenden und abwechslungsreichen Thriller geschrieben, der ein Stück englischer Geschichte mit der heutigen Zeit verbindet.  Nicht nur in den drei Kapiteln aus der Vergangenheit, auch in den Gesprächen mit Wissenschaftlern werden die Auseinandersetzung von Königin Mathilde und König Stephan im England des 12. Jahrhunderts lebendig. Seit dieser Zeit ist der englische Kronschatz verschwunden.

    Das Buch ließ sich zügig lesen. Dazu haben die beiden sympathischen Protagonisten und der rasante Handlungsverlauf beigetragen. Allerdings scheint ihnen ihr Gegner immer einen Schritt voraus zu sein. Gleichzeitig setzt er sie raffiniert unter Druck.

    Die Sprache ist einem Thriller angemessen. Humorvolle Dialoge lockern die Geschichte auf.

    Positiv hervorzuheben ist außerdem das Nachwort, welchen Fiktion und Realität trennt.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen, denn es hat alles, was einen anspruchsvollen Thriller ausmacht: eine glaubhafte Geschichte, einen hohen Spannungsbogen und Protagonisten, mit denen man bangt und zittert.   

  11. Cover des Buches Die schwierige Sache mit dem Glück (ISBN: 9783036951249)
  12. Cover des Buches Nacht (ISBN: 9783426283332)
    Elena Melodia

    Nacht

     (67)
    Aktuelle Rezension von: Lilli33

    Verlag: PAN (4. Oktober 2011)

    Gebundene Ausgabe: 448 Seiten

    ISBN-13: 978-3426283332

    empfohlenes Alter: ab ca. 12 Jahren


    Hätte interessant werden können


    „Nacht“ ist der 1. Band der „Das Land der verlorenen Seelen“-Reihe. Leider wurden die weiteren Bände nie veröffentlicht, denn Band 1 endet irgendwo im Nirgendwo, aber nicht am Ende der Geschichte. Es werden unheimlich viele Fragen aufgeworfen, aber so gut wie keine beantwortet. Am Schluss ist mir immer noch nicht klar, worauf das Ganze mal hinauslaufen soll. 


    Dabei beginnt die Story ganz interessant: Die siebzehnjährige Alma hat in ihren Albträumen Visionen. Sie sieht Morde, die erst noch geschehen werden. Männer in schwarzen Anzügen verfolgen sie, und ihre Freundinnen geraten in üble Geschichten. Rund um den roten Faden sind eine Menge kleinere Episoden drapiert, die die Handlung ein wenig wirr aussehen lassen. Hier wäre weniger wohl mehr gewesen. Aber wer weiß, vielleicht hätte sich der Zusammenhang in den weiteren Bänden noch ergeben?


    Den Schreibstil fand ich jedenfalls nicht schlecht. Es gab etliche spannende Szenen und ich konnte mich auch gut in die Ich-Erzählerin Alma hineinversetzen und ihre Handlungsweisen nachvollziehen. 


    Aber was soll man mit einer halben Story anfangen?


    ★★☆☆☆

  13. Cover des Buches Buick Rivera (ISBN: 9783731761167)
    Miljenko Jergović

    Buick Rivera

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Vanna
    Hasan Hujdur, ein seit Jahren im Exil in Oregon lebender Bosnier, vertreibt sich seine Zeit mit Pool-Billiard. Sein Herz gehört seinem Buick Rivera, Jahrgang 1963. Da seine Liebe uneingeschränkt dieser Schrottkarre gehört, führt dies zu ehelichen Reibereien. In einer Winternacht landet er mit seinem Buick im Straßengraben. Hilfe bekommt er ausgerechnet von einem Landsmann, dem Serben Vuko Alipur, der gerade seine Frau verlassen und um 15000 Dollar beklaut hat. Die beiden Protagonisten werden auf ihrer weiteren Reise von ihrer Vergangenheit eingeholt. „Buick Rivera“ ist der erste Roman Jergovics Trilogie über Menschen und Autos. Es ist schon 2 Jahre her, dass ich es gelesen habe, daher sind mir leider viele Einzelheiten entfallen, aber ich weiß, dass mir das Buch erstaunlicherweise nicht wirklich gefallen hat. Ich habe mehrere Wochen gebraucht, um dieses recht dünne Buch durchzulesen, obwohl ich Jergovics Werke eigentlich immer verschlinge. Ich glaube, ich habe das Buch nur deswegen nicht abgebrochen, weil ich bis zum Schluß gehofft habe, dass sich mir Jergovic so offenbart, wie ich ihn kenne. Leider hat er mich mit diesem Buch nicht überzeugt. Auch hier hat Jergovic auf seine bekannte Weise versucht, die Helden mit all ihren Gedanken und Gefühlen zu zeichnen. Meiner Meinung nach ist es ihm in diesem Buch aber nicht gelungen. In diesem Buch arbeitet Jergovic erneut die Balkansituation und den Krieg auf. Er stellt hier zwei verfeindete Seiten einander gegenüber und schickt sie gemeinsam auf die Reise. Fazit: schwierig, für Jergovic-Fans sicherlich lesenswert – möglicherweise war ich nur nicht in richtiger Stimmung für dieses Buch, ansonsten lieber andere Bücher des Autors lesen.
  14. Cover des Buches Faschismus (ISBN: 9783832165123)
    Madeleine Albright

    Faschismus

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    "What makes a movement Fascist is not ideology but the willingness to do whatever is necessary - including the use of force and trampling on the right of others - to achieve victory and command obedience." 

    Ich habe das Buch in Englisch gelesen, doch ich denke ich kann auch für die deutsche Version sprechen. Das Buch ist in 17 Kapitel aufgeteilt und in diesen 17 Kapitel wird der Leser durch die Geschichte des Faschismus geführt. Von Mussolini und Hitler bis zu Trump. Zum Schluss führt Madeleine Albright noch eigene abschliessende Gedanken und Fragen auf. 

    Wir zeigen immer mit dem Finger auf andere und sagen, wer sie sind oder nicht sind. Wer sie sein sollen und nicht sein dürfen. Doch vielleicht müssen wir mit dem Finger auf uns selbst zeigen. 

    "[...] we all tend to live in media and information bubbles that reinforce our grievances instead of causing us to look at difficult questions from many sides. Rather than think critically, we seek out people who share our opinions and who encourage us to ridicule the ideas of those whose convictions and perspectives clash with our own." 

    Madeleine Albright zeigt auf, wie diese Menschen zu so grosser Macht gekommen sind. Die Muster wiederholen sich, doch die Menschen sind immer ein wenig anders. Dieses Buch ist eine konzentrierte Portion Geschichte. Eine sehr nahrhafte und wichtige Portion, welche wir alle zu uns nehmen sollten und deren Auswirkungen bewusst wahrnehmen und darüber nachdenken. 

    Das Buch ist sehr gut strukturiert und verständlich aufgebaut. Die Übergänge sind logisch und man erhält einen unglaublichen Überblick über eine grosse Zeitspanne. Der Inhalt ist authentisch, denn Madeleine Albright hat mit gewissen politischen Führern persönlich gesprochen, durch ihre ehemalige Position als U.S. Secretary of state. Und als Kind floh sie mit ihrer Familie aus der Tschechoslowakei nach England, als deutsche Truppen einmarschierten. Später emigrierte sie in die Vereinigten Staaten und erhielt die amerikanische Staatsbürgerschaft. 

    "On the day Fascists first altered the direction of my life, I had barely mastered the art of walking. The date was March 15, 1939. Battalions of German storm troopers invaded my native Czechoslovakia, escorted Adolf Hitler to Prague Castle, and pushed Europe to the threshold of a second world war." 

    Eine Person mit einem ereignisreichen Hintergrund. Ein Buch über einen Begriff, der vieles miteinschliesst. Dieses Buch hat mir sehr vieles aufgezeigt, was ich historisch noch nicht wusste. Ich empfehle dieses Buch jedem. Wir alle müssen dieses Buch lesen, weil die Politik in unserer Welt steht im Wandel und es ist noch nicht ganz klar, ob dieser Wandel ein gutes Ergebnis hervorbringen wird. Haben wir aus der Vergangenheit gelernt? 

    Ich bin 23 Jahre alt und die Thematik dieses Buches macht mir Angst. Es macht mir Angst, dass Faschismus schleichend entstehen kann. Wie ein Gerücht, dass sich langsam verbreitet. Etwas, das wir nicht wahrhaben wollen. Wir geflissentlich ignorieren, weil es doch unmöglich/illusorisch erscheint. Faschismus nährt sich von "Ich will nicht darüber nachdenken" über das Bedürfnis geführt zu werden hin zu "die anderen haben etwas, was ich nicht habe". Ich will nicht in einer solchen Welt leben. Ich will meine Freiheit, mein freier Wille, mein Leben nicht verkaufen, für eine Ideologie, die als die einzig wahre erscheint. Und darum beginnt der Kampf gegen Faschismus bei uns selbst an. 

    "[...] I fear that we are becoming disconnected from the ideals that have long inspired and united us. When we laugh, it is more often at each other than with each other. The list of topics that can't be discussed without blowing up a family or college reunion is lengthening. We don't just disagree; we are astonished at the views that others hold to be self-evident. We seem to be living in the same country but different galaxies - and most of us lack the patience to explore the space between. This weakens us and does, indeed, make us susceptible." 

  15. Cover des Buches Die Rolle meiner Familie in der Weltrevolution (ISBN: 9783518399224)
    Bora Ćosić

    Die Rolle meiner Familie in der Weltrevolution

     (18)
    Aktuelle Rezension von: LevMatroskin
    Hauptberuflich sind wir eine Familie. Kriege, faschistische Regime, Diktaturen fegen über das Land hinweg und können doch nicht in den Kern der Cosic-Familie vordringen, die ohne jeden Heldenmut allen Aggressionen trotz. Sich immer um die gleichen Fehler, Irrtümer und Gefühle kreisend, spielen sie während das Weltgeschehen an ihnen vorbei eilt, ihre ganz eigene Rolle, erzählt durch die schnellen Augen eines Kindes, das von einem Gedanken zum nächsten eilt.

  16. Cover des Buches Die Jacksons (ISBN: 9783442363797)
    Joseph Jackson

    Die Jacksons

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Perle
    Ich find die Musik von Michael Jackson bzw. von The Jacksons ja super. Da gibt es nichts zu diskutieren. Doch eigentlich finde ich, dass Kinder selber entscheiden, was sie beruflich machen wollen bzw. ob sie singen wollen. Ich mag es nicht, wenn Eltern ihre Kinder so trimmen und sagen, du musst jetzt singen und das kannst du und zu Stars machen. Das sind meistens unerlebte Träume der Eltern, die sie nicht erreicht haben und nie wahr geworden sind. Aber wenn wir ehrlich sind, hätte Joseph Jackson seine Söhne und auch Töchter nicht zum Singen verholfen, wären sie nie so berühmt geworden und wir hätten auf so schöne Musik und Songs verzichten müssen. Denken wir nur an "Heal The World", "Earth Song", "I`ll Be There" und "Ben" und viele andere mehr. Die Jacksons haben Musikgeschichte geschrieben. Und das kann keiner anfechten. Ich habe die 80er und 90er Jahre bei Michael, Janet und La Toya miterlebt. Leider die 60er und 70er Jahre nicht. Nur was nicht zur Sprache kam in diesem Buch, war dass Michael Jackson viele OPs hatte und sich bleichen lassen hat, weil er Probleme mit seiner Hautfarbe hatte, oder an der Nase und im Gesicht hat operieren lassen. Das wurde mit keinem Wort erwähnt. Die Biographie hat mich so an Dieter Bohlen erinnert - an: Nichts als die Wahrheit! Komisch, dass jetzt alles rauskommt, was besonders in den 80er und 90er Jahren in der Musikbranche schief gelaufen ist. Man hat uns eine heile Welt vorgespielt, und wir haben Platten und CDs gekauft und Unmengen an Geld für Konzerte und Souvenirs und Starmaterial ausgegeben und jetzt kommt alles raus, wie es wirklich gelaufen ist. Waren wir dumm oder hat uns die Musik so berieselt. Ich weiß nicht wie die Fans der Jacksons und von Michael da heute zu stehn. Bei Modern Talking und vielen anderen Stars der 80er und 90er und auch der heutigen Jahrzehnten wird es ja genauso sein. Oder?
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