Bücher mit dem Tag "toll gelesen"
25 Bücher
- Marc-Uwe Kling
QualityLand (QualityLand 1)
(200)Aktuelle Rezension von: Svenjas_BookChallenges„QualityLand“ habe ich vor ein paar Jahren in der hellen Edition gelesen – jetzt hatte ich Lust auf ein ReRead, habe mich aber diesmal für das Hörbuch in der dunklen Edition erschienen. Und das war ein großes Vergnügen! Wie schon „Die Känguru-Chroniken“ wird „QualityLand“ von Marc-Uwe Kling selbst gelesen und das sind meiner Meinung nach die unterhaltsamsten und großartigsten Hörbuchlesungen überhaupt.
Denn so viel sei gesagt: Wer das Känguru kennt und liebt, wird wahrscheinlich auch bei „QualityLand“ nicht aus dem Lachen herauskommen. Wir treffen hier auf denselben bitterbösen Humor – verpackt in eine dystopische Geschichte, in der so viel Realismus steckt, dass einem mehr als einmal das Lachen im Hals stecken bleibt. Wie schon beim Känguru sind es vor allem die absurden und bisweilen tragikomischen Situationen, in die die herrlich überzeichneten Figuren hineingeraten, die den Unterhaltungswert ausmachen.
Doch auch wenn man viel schmunzeln und lachen kann: „QualityLand“ ist in erster Linie eine vollkommen überspitzte Dystopie, die zum Teil so abwegig erscheint, dass sie doch wieder realistisch wird. Schließlich wäre man vermutlich nie auf die Idee gekommen, sich zu fragen, wie es eigentlich um das Gefühlsleben künstlicher Intelligenzen steht, wenn die erstmal die Kontrolle übernommen haben. Oder wie eigentlich Dates in einer Gesellschaft ablaufen, in der jeder Mensch von oben bis unten gläsern ist. Oder was passiert, wenn der weltweit größte Versandhändler (The Shop) uns Dinge zusendet, von denen wir noch gar nicht wussten, dass wir sie brauchen.
Natürlich gibt es aber nicht nur schwarzhumorige Gesellschaftskritik und eine düstere Zukunftsprognose, sondern auch eine Handlung – nämlich die von Peter Arbeitsloser, einem „nutzlosen“ Maschinenverschrotter, der aufgrund eines pinkfarbenen Delfinvibrators beschließt, The Shop den Kampf anzusagen. Klingt abstrus? Das ist es auch – aber es macht definitiv Spaß und gibt einem jede Menge zu denken. Und so viel sei verraten: Auch den ein oder anderen alten Bekannten treffen wir in „QualityLand“ wieder.
- Karsten Dusse
Achtsam morden
(97)Aktuelle Rezension von: AnneMayaJannikaWirtschaftsanwalt Björn Diemel ist beruflich und privat am Ende. Seine Frau Katharina droht mit Trennung/Scheidung, weil Björn zu viel arbeitet und sein einziger Mandant in der Kanzlei ist, ein tschechischer Schwerverbrecher, für dessen Ausraster er immer wieder juristische Schlupflöcher finden muss, damit es keine legalen Folgen hat.
Also geht Björn zum Achtsamkeitstraining von Joschka Breitner (ich brauche dieses Buch: Entschleunigt auf der Überholspur - Achtsamkeit für Führungskräfte). Und plötzlich fällt ihm vieles leichter. Er atmet einfach ein paar Probleme weg, er konzentriert sich besser durch Singletasking, er hat mehr Zeit für seine Tochter durch die Schaffung von Zeitinseln und er schafft mehr durch Fokussierung und absichtsvolle Zentrierung.
Dass dabei noch so einige Dinge mehr passieren, muss man gelesen oder gehört haben.
Jetzt weiß ich, warum ich so lange auf das Hörbuch warten musste, um es in der Bibliothek auszuleihen.
Ich schwanke zwischen totaler Begeisterung und Lach-Flashs und der Frage "echt jetzt! Wer denkt sich sowas aus?"
Also, was soll das sein? Ein Krimi, Satire, Selbstfindungsbuch?
Ich bleibe die Antwort schuldig, denn ich denke es die geniale Mischung, die Karsten Dusse zu einem Buch zusammengeschustert hat.
Denn alle Protagonisten wollen eigentlich das Gleiche, nur ihren eigenen Vorteil.
Ich habe das Hörbuch gehört und fand Matthias Matschke ganz hervorragend. Irgendwo habe ich eine Rezension gelesen, dass es nervig sei, dass der Schwerverbrecher (und die meisten seiner Freunde) wie 15-jährige, unterbelichtete Teenager klingen. In mir gibt es leider das Vorurteil (weil keine realen Referenzen), dass diese wirklich genau so klingen und dass ihnen wie auch jedem 15-jährigen Teenager alles andere als sie selbst herzlich am Po vorbeigeht. Also sprachlich perfekt auf den Punkt gebracht. Danke.
Fazit: Der Hype geht weiter, ich brauche Band zwei. - Rafik Schami
Die geheime Mission des Kardinals
(10)Aktuelle Rezension von: -BuchLiebe-Ich habe das Hörbuch gehört.
Leider hat es nicht meinen Geschmack getroffen. Für mich war zu viel unwichtiges/uninteressantes drumherum. Außerdem sehr ausschweifend und zu detailliert. Daher ist es etwas langwierig und langatmig geraten.
Ich hatte das Gefühl, dass es eigentlich mehr um kulturelles, Religion und Politik geht als um den eigentlichen Kriminalfall. Auch die persönlichen Hintergründe der Hauptfiguren lagen viel zu sehr im Fokus. Dinge die schon ewig her sind und keinen Beitrag zur aktuellen Situation beitragen wird lang und breit erzählt.
Manchmal hatte ich überlegt abzubrechen, aber irgendwie will man doch erfahren von wem und warum dieser Mord geschehen ist.
Der Spannungsbogen war sehr flach und kaum vorhanden. Die Szene welche etwas Spannung verspricht ist leider nur sehr kurz gehalten und wird schnell wieder aufgelöst. Schade.
Fazit: Ich hatte einen spannenden Kriminalfall erwartet, doch insgesamt war es für mich zu langweilig.
- Hendrik Groen
Lieber Rotwein als tot sein
(3)Aktuelle Rezension von: YernayaArthur ist 50 und stellt fest, dass er ein langweiliges Leben lebt. Seine Träume hat er nicht verwirklicht. Als er dann seinen Job verliert, beschließt er sein bisheriges Leben zu beenden.
Ein Buch über Ehen, die sich überlebt haben, über Träume und über Männerfreundschaften.
Die Hörbuchfassung ist gelungen umgesetzt, es wird nicht langweilig. Im niedersächsischen Original wäre manches sicher noch witziger.
Nur am Ende hat man den Eindruck, dass der Autor einfach fertig werden wollte. Deshalb nur vier Sterne.
- Matt Haig
Die Mitternachtsbibliothek
(175)Aktuelle Rezension von: Aenna612Nachdem ich von "Ich und die Menschen" von Matt Haig so begeistert war, hatte ich große Hoffnung, dass auch "Die Mitternachtsbibliothek" mich so begeistern würde. Die Idee dahinter finde ich nach wie vor toll, aber die Umsetzung hat mich enttäuscht. Ich wusste nach kurzer Zeit, wie die Story enden würde und fand den Weg dahin sehr vorhersehbar, möchtegern-philosophisch und eher flach bis kitschig.
- Henrik Siebold
Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder
(66)Aktuelle Rezension von: LuiseLotteAuch in seinem dritten Kriminalroman, in dessen Mittelpunkt wieder der japanische Inspektor Kenjiro Takeda und seine Kollegin Claudia Harms von der Hamburger Mordkommission stehen, packt der Autor Henrik Siebold heiße Eisen an. Und weil er seine Handlung diesmal, im Gegensatz zu den beiden Vorgängerbänden, in denen er viel zu viele und daher unüberschaubare Handlungsstränge miteinander verwirrt hat, angenehm gestrafft hat und sich linear entwickeln lässt, ohne immer wieder auszuscheren, betrachte ich den vorliegenden Krimi als den bisher besten der Reihe, von der man hoffen darf, dass sie fortgesetzt wird. Nicht ins Unendliche, denn auch ungewöhnliche Ermittler, deren Persönlichkeitsstruktur nicht ganz leicht zu durchschauen ist, deren Handlungsweisen fremd anmuten, können sich abnutzen. Anklänge findet man bereits in diesem dritten Band, denn das, was sowohl den eleganten Japaner und passionierten Jazzmusiker mit der tiefgründigen Seele, verwurzelt in den uralten Traditionen seines Heimatlandes, auf die der Leser immer wieder einen faszinierenden Blick werfen darf, als auch seine kantige und allzu leicht aufbrausende Kollegin Claudia in den ersten beiden Krimis ausgemacht hat, unterliegt einem Prozess der Weichzeichnung. Takeda nimmt beinahe westliche Züge an, was nach vier Monaten Deutschland bei einem Mittvierziger eher unwahrscheinlich ist, während die spröde Hamburgerin in genau der gleichen Zeitspanne ihre Ruppigkeit fast ganz aufgegeben hat, wie übrigens auch ihre Gewohnheiten der häufigen und heftigen One-Night-Stands. Nun könnte man argumentieren, dass, wie ich bereits in meiner Besprechung zu Band Zwei der Reihe lobend angemerkt habe, der Autor seinen Protagonisten Raum zur Entwicklung gibt – doch kann dies zu einer Gratwanderung werden, denn logisch und glaubhaft nachvollziehbar sollten diese Entwicklungen schon sein! Weiter könnte man einwenden, dass der enge und von großer gegenseitiger Sympathie geprägte Kontakt der beiden Polizisten ihre jeweilige Entwicklung beeinflusst haben mag, was ich auch nicht ausschließen möchte, denn Claudia stellt zu ihrer eigenen, nicht geringen, Verblüffung fest, dass sie sich immer stärker zu ihrem höflichen japanischen Kollegen hingezogen fühlt, so dass sie erstmals daran denkt, ihrem Leben eine Richtung zu geben, anstatt ziellos durch selbiges zu trudeln. Und der immer noch von seinen Dämonen geplagte und gar oft zerrissene und selbstzweiflerische Japaner? So recht schlau wird man nicht, was sein Gefühlsleben anbelangt – also bleibt abzuwarten, was der Autor mit ihm und natürlich auch mit Claudia vorhat!
Doch nun möchte ich ein wenig näher auf die Kriminalhandlung des zu besprechenden Buches eingehen! Der Fall, mit dem das Ermittlerpaar betraut wird, ist zweifellos spannend und führt, wie bereits gewohnt, zunächst und eigentlich bis fast zum Schluss, von einer frustrierenden Sackgasse in die nächste. Und in die laufen sie aufgrund vorschneller Verdächtigungen ganz alleine. Zudem sind sich Ken Takeda und Claudia Harms ungewohnt uneinig, was die zentrale Figur des Falles betrifft, den siebzehnjährigen Einzelgänger Simon Kallweit, auf brutale Art und Weise von seinen Mitschülern gemobbt und ganz in der nicht weniger brutalen und unheimlich surrealistischen Welt der japanischen Mangas lebend.
Ja, es geht recht japanisch zu in der Geschichte – und erneut darf sich der auf den Inselstaat im Pazifik neugierige Leser über eine ganze Menge Informationen freuen, die neu und für die Bewohner westlicher Länder, sofern sie sich nicht selbst tief in den unüberschaubaren Welten der Animes und Mangas bewegen, sehr fremdartig sind. Nicht nur das, sie lösen Beklemmungen aus, die bis zu regelrechter Angst führen, zumal man den traumwandlerisch durch den Roman geisternden und zu seinem eigenen Unglück hochintelligenten Simon vor Augen hat, der zombieartig seinen Vorbildern nacheifert. Doch wie weit geht die Identifikation mit den Figuren mit den großen Augen? Bis zum Mord? Und nicht nur eines Menschen sondern derer gar vier? War er es wirklich, der die zufällig an ihm vorbeilaufende Frau in der U-Bahn Station vor den Zug gestoßen hat? Erdrosselte er den Mann im Kino, Zufallsopfer wie die Mutter zweier Kinder, die zur falschen Zeit am falschen Ort war? Zündete er danach auch noch einen Obdachlosen an? Seine Aussagen sind widersprüchlich; obgleich er bei seiner Festnahme zugibt, der Täter zu sein, stellen Claudia und Takeda fest, dass die Überwachungsvideos seine vermeintliche Tat nicht nachweisen können, zumal der Junge sein Geständnis inzwischen widerrufen hat, nachdem ihm sein einflussreicher Vater, seines Zeichens Justizsenator der Hansestadt, einen wieder einmal besonders unsympathischen und mit allen trüben Wassern gewaschenen Anwalt zur Seite gestellt hat. Ja, die Anwälte kommen nicht gut weg bei Henrik Siebold, ebenso wenig wie die Politiker und die mächtigen Wirtschaftsbosse. Ein Spiegel der Zeit? Traurige Realität? Lässt man diesen Gedanken zu, könnte man durchaus verzweifeln....
Doch es kommt noch schlimmer! Das Szenarium, das sich der Autor ausgedacht hat für seinen dritten Inspektor Takeda-Krimi erschließt sich immer deutlicher, verdichtet sich und führt nicht nur in die virtuelle Welt des Internets, in dem scheinbar alles möglich ist, sondern auch in seine bodenlosen Tiefen, in die man nur mit Widerwillen schauen möchte. Dort nämlich liegt die Wurzel alles Bitterbösen, das uns hier dargeboten wird und das mit dem letzten Mord, dem an der jungen Rebecca Breuer, offenbar wird, die sich, und damit hatte sie ihr eigenes Todesurteil gefällt, in eben jene Tiefen begeben und sich zum Spielball gemacht hat für all die üblen Typen, die sich im Dark Net tummeln und buchstäblich vor nichts zurückschrecken, um sich all die Einsamen, die Unverstandenen, die Leichtgläubigen gefügig zu machen und danach auf eine Weise zu manipulieren, für die einem die Worte fehlen! Nur Fiktion? Wenn man die Geschichte liest und dabei Vergleiche zieht zu dem, was immer wieder in den Medien herumgeistert und vielleicht selbst ansatzweise schon beobachtet hat, ist nicht davon auszugehen!
Fazit: erneut ein spannender, ungewöhnlicher Krimi mit ebensolchen Hauptfiguren, über dessen kleinere Schönheitsfehler, wie gewisse unglaubwürdige Wendungen, die sich hier vor allem auf den unter Mordverdacht stehenden Simon und seine eigenartige Interaktion mit dem japanischen Ermittler beziehen, man aber insgesamt, des hervorragenden Plots wegen, hinwegsehen kann!
- Richard Osman
Der Mann, der zweimal starb (Die Mordclub-Serie 2)
(42)Aktuelle Rezension von: juniaWie kam ich zu diesem Buch?
Durch Zufall wurde ich auf die Reihe bzw. den Autor aufmerksam. Es ist das zweite Buch von Richard Osman, das ich gelesen bzw. gehört habe. Nachdem dieses hier dann einige Zeit auf dem Abspielgerät vor sich hin schlummerte, habe ich es mir nun endlich mal gegriffen.
Wie finde ich Cover und Titel?
Nicht aufsehenerregend, aber irgendwie auch passend. Ich mag den Wiedererkennungswert der Reihe.
Um was geht’s?
Auf den Inhalt gehe ich an dieser Stelle nicht allzu detailliert ein, den Klappentext könnt ihr ja selbst lesen, und eine Zusammenfassung des Buches muss ja nun nicht in die Rezension. Lasst euch aber gesagt sein, dass so einiges passiert in dieser idyllischen Seniorenresidenz, die alten Leutchen gehören nämlich keineswegs zum alten und rostigen Eisen. Die Story ist turbulent, spannend aufgebaut und hatte wirklich überraschende Wendungen, ich hab die Plot-Twists irgendwann nicht mehr mitgezählt.
Wie ist es geschrieben?
Es handelt sich um den 2. Teil einer Serie (vermutlich aber auch unabhängig voneinander lesbar), und ich hatte keine Probleme, wieder in die Rahmenhandlung einzutauchen. Der Schreibstil ist locker-flockig und zügig zu lesen, der Ausdruck ist leicht zu verstehen und gerne mal etwas ironisch. Sehr gut gefällt mir, dass die Erzählperspektive zwischen der Altbesetzung des Donnerstagsmordclubs wechselt, so bekommt man sehr viel aus verschiedenen Sichtweisen mit. Eine weitere Perspektive ist in der Ich-Form geschrieben und zwar als Joyce‘ Tagebuch. Man versucht sich gleich mit ihr zu identifizieren und ist irgendwie näher dran am Geschehen. Die Beschreibungen sind wunderbar detailliert und bildhaft genug, um gleich in der Story zu sein. Die Gegebenheiten konnte ich mir sehr gut vorstellen. Angenehm kurze Kapitel verleiten dazu, eben mal schnell nuuur eins noch zu lesen, oder halt zu hören. Ein leicht bissiger Humor rundet das Ganze ein wenig ab und trifft genau meinen Geschmack.
Wer spielt mit?
Die Charaktere und deren Entwicklung sind gut gezeichnet. Ich habe sie kennengelernt, ich habe mitgefiebert und mitgelitten. Joyce ist so putzig verpeilt-naiv. Ich mag Bogdan, der ist so erfrischend direkt. Das Hörbuch wird von zwei Sprechern gelesen, was ich durchaus passend finde. Der männliche Sprecher liest die verschiedenen Charaktere auch unterschiedlich, vor allem bei Bogdan hätte ich mich jedes Mal wegschmeißen können. Großartig!
Mein Fazit?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, somit erhält es von mir 5 von 5 Sternchen und kann guten Gewissens weiterempfohlen werden. Es wird nicht das letzte Buch des Autors sein, das ich lese. Der nächste Teil steht schon bereit.
- Stuart Turton
Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
(59)Aktuelle Rezension von: FortunaWas für ein tolles Buch. Ich konnte gar nicht Aufhören, jedes Mal wenn ich es ausgeschaltet habe muss ich wieder anschalten weil ich unbedingt wissen wollte wie es weitergeht. Das ganze Hörbuch habe ich in zwei Tagen durch gehabt. Der Sprecher ist super. Die Handlung ist spannt bis zur letzten Seite. Ich habe die ganze Zeit mit gerätselt wer Evelyn ermordet hat ,aber auf das Ergebnis war ich nicht vorbereitet.
- Rüdiger Vaas
Einfach Hawking!: Geniale Gedanken verständlich erklärt
(6)Aktuelle Rezension von: Kathrin_Schroeder„Einfach Hawking“
Hörbuch gehört dank Netgalley.
Unterhaltsam kurzes Hörbuch über Hawking und einige seiner bahnbrechenden Erkenntnisse und Überlegungen.
Achtung, dieses Hörbuch schafft nicht, dass die Theorien und die dahinterliegende Mathematik, Denkweise uvm. verstanden werden kann. Aber es schafft auf kurzweilige Art Hawkings erstaunliches Leben und einige bahnbrechende Theorien und Erkenntnisse anzureißen. Dabei ist das Buch gut verständlich und für mich sehr ansprechend gelesen.
#EinfachHawking #NetGalleyDE #KathrinliebtLesen #Rezension #Bookstagram #Audiobook #RüdigerVaas
- Georges Simenon
Maigret und der Gehängte von Saint-Pholien
(1)Aktuelle Rezension von: WedmaDiesen Fall, einen der ersteren von Simenon überhaupt aus dem Jahr 1930, fand ich recht beeindruckend.
Klappentext beschreibt den Anfang ganz gut: „Dieser Fall führt Maigret in die Geburtsstadt seines Schöpfers.
Maigret ist auf Dienstreise in Brüssel. Aus einer Laune heraus folgt er einem Mann, der ihm in einem Café aufgefallen ist, bis nach Bremen und vertauscht ihre Koffer. In einem trostlosen Hotel beobachtet Maigret den Fremden. Als dieser den Irrtum bemerkt, erschießt er sich. Maigret ist entsetzt über die Folgen seines Streiches. Wer ist der Mann, und was hat ihn zu seiner Tat bewogen? In seinem Koffer befinden sich nur ein gefälschter Ausweis und ein blutiger Anzug … Maigrets 3. Fall spielt in Brüssel, Bremen, Paris, Reims und Lüttich.“Es ist vllt weniger ein Krimi, mehr eine Milieustudie. Die Menschen, die Gegebenheiten der damaligen Zeit bleibt dank dieser Geschichte für die Nachwelt erhalten.
Maigret will wissen, warum sich dieser Unglückliche erschossen hat. Seine Ermittlungen führen ihn nach Brüssel, Bremen, Paris, Reims und Lüttich. Die Menschen, die er trifft, die sind das eigentlich Interessante an dem Ganzen. Die Lebensumstände der meisten Figuren, diese Armut, die Ausweglosigkeit, der sich so manch einer ausgesetzt sieht usw., sind zum Greifen nah. Da wurden die jungen Künstler geschildert, mit all ihren hochtrabenden Zielen, und das, was daraus geworden war, wurde ebenso eindrucksvoll geschildert. Klar zieht man die Parallelen zu der heutigen Zeit und stellt fest, dass sich kaum etwas in der Hinsicht geändert hat: Hast du kein Geld, bist du gezwungen, sich bis zum Ende deines Lebens für paar Groschen an die Reichen anzubieten. Wobei gerade das wurde mit einer Art erhobenen Finger vermittelt, wie in so viele anderen Simenon Werken. Vermutlich, damit der Kleinbürger gleich Bescheid weiß, wo sein Platz ist. Ich glaube, unter anderem darin liegt auch der Erfolg Simenons begründet. Er hat durch die beharrliche wie kunstfertige Art der Vermittlung der Kleinbürgerlichen Werte den Reichen geholfen, die große, arme Masse im Zaum zu halten. Wenn der kleine Mann sich selbst aus Angst vor noch größerer Armut kleinhält, dann brauchen die Reichen nicht mehr so viel tun, um ihre Interessen durchzusetzen.
Darüber schreibt übrigens recht klar wie begründet Rainer Mausfeld in seinem neuen Buch „Angst und Macht“ oder auch im „Warum schweigen die Lämmer“.
An Hofschreibern mangelte es den Reichen noch nie. Sie konnten sich doch ihre Dienste einfach kaufen.
Walter Kreye hat wie immer wunderbar gelesen. Es hörte sich wie ein Theaterstück an, gespielt von nur einem Schauspieler. Die 4,5 Stunden vergingen sehr schnell. Gern höre ich weiter Maigret-Geschichten in seiner Darbietung.
- Amor Towles
Lincoln Highway
(15)Aktuelle Rezension von: stefanbDer Roman „Lincoln Highway” des Autors Amor Towles ist ein besonderer Genuss. Sprachlich auf einem wunderbaren Niveau, mit perfekt ausgearbeiteten Charakteren, ist diese Geschichte weit mehr als nur eine Odyssee von vier vaterlosen Jungen. Berichtet wird aus verschiedenen Blickwinkeln und auch von nur kurzzeitig auftretenden Charakteren. Dies macht es besonders interessant. Man erhält dadurch einen Einblick in die Gedankenwelt der vorkommenden Personen, deren Gefühlslage und zusätzliche Informationen zum Geschehen.
Gesprochen wird das Hörbuch von Uve Teschner, Julian Greis und Lisa Hrdina. Hier muss man Uve Teschner besonders hervorheben. Die Stimmlage und seine Betonungen lassen die Charaktere lebendig erscheinen und bescheren den Zuhörenden ein einmaliges akustisches Hörvergnügen.
Insgesamt kann man sagen, dass der Roman ein paar Längen hat. Jedoch ist „Lincoln Highway” eine unvergessliche Geschichte, die perfekt ausgearbeitet wurde. Besonders hat mir die Nebenfigur Ulysses gefallen und natürlich auch die dazu passende Geschichte aus der Sagenwelt.
Man konnte nicht immer erahnen was einen als nächstes in „Lincoln Highway” erwartet, denn es gibt mehrere schicksalshaften Wendungen.
- Georges Simenon
Maigrets erste Untersuchung
(2)Aktuelle Rezension von: WedmaWie der Titel schon sagt, findet man hier die erste Untersuchung vor, die Maigret im Alleingang erledigt. Er erhält aber doch etwas Nachhilfe in Sachen gesellschaftliche Gepflogenheiten in Bezug auf einflussreiche Familien von seinem damaligen Chef.
Klappentext beschreibt den Anfang ganz gut: „… Der junge Sekretär Jules Maigret nimmt am Revier Saint-Georges eine Anzeige auf. Justin Minard, ein Flötist, gibt an, im Villenviertel der Rue Chaptal die Hilferufe einer Frau und kurz darauf einen Schuss vernommen zu haben. Maigret begibt sich sogleich an den Ort des Geschehens, doch die einflussreiche Familie, die in dem Haus wohnt, wünscht keine Aufklärung. Und auch Maigrets Vorgesetzter stellt sich dem unsicheren, etwas übereifrigen Maigret in den Weg.“
Der junge Maigret will dahinterkommen, was es auf sich mit dem Vorfall hat. Dafür muss er eine reiche Familie kennenlernen, die das alte Schloss der adeligen, aber mittellosen Familie abgekauft hat. Seine Untersuchungen sind eigenartig und ähneln eher der Arbeit eines Privatdetektives. Ein Tag lang beobachtet er den Eingangsbereich des Schlosses, trinkt dabei Unmengen an Calvados.
Später gibt er sich für jemand anders aus und wird mit Champagne und Kognak abgefüllt. Kurz darauf wird es brenzlich für ihn. Er hat Glück und kommt gerade noch mit dem Leben davon. Aber er wird auch befördert. Nun gehört er offiziell zur Kriminalpolizei.
Seine Frau wurde hier ganz nett beschrieben, sonst wird ihr Äußeres kaum in späteren Fällen erwähnt. Nun weiß ich, wie sie aussieht.
Auch andere Figuren sind sehr gut gelungen, sehr lebendig, eigen und zum Greifen nah. War gut, sie kennenzulernen.
Walter Kreye hat wie immer toll gelesen. Geradezu Leben dieser Geschichte eingehaucht. Gern höre ich weitere Fälle in seiner Darbietung.
- Moritz Netenjakob
Netenjakob liest, spielt und singt Netenjakob
(5)Aktuelle Rezension von: WedmaEs ist ein eher kurzes Hörbuch, 1 St. 19 Min., aber es hat sich total gelohnt, es sich anzuhören! Gleich zu Anfang hat der Autor mich in seinen Bann gezogen, kurz darauf stand ich grinsend in der Küche da und ab der Mitte lachte ich nur noch. So ein schöner, lockerer, kluger Humor! Und wie er es bringt, ist einfach nur große Klasse! 👍 Die Märchen, da gab es keinen Halt mehr und der Sketch Udo Jürgens mit Klaus Kinski ist schon ober-cool. Es ist genau der Begriff, der dazu passt. Nun werde ich seine Romane hören wie Machomann, der Boss, Milschaumschläger, multiple Sarkasmen, etc. Ich freue mich sehr über diese Entdeckung! 5 Sterne und: Unbedingt hören! - Laetitia Colombani
Der Zopf
(87)Aktuelle Rezension von: Svenjas_BookChallengesLaetitia Colombanis Debütroman „Der Zopf“, aus dem Französischen übersetzt von Claudia Marquardt, ist 2019 komplett an mir vorbeigegangen, obwohl mir das Cover durchaus häufig begegnet ist. Vielleicht lag es am Titel, der erstmal nicht besonders aufregend klingt – jedenfalls hat mich eigentlich nie etwas gereizt, das Buch zu lesen. Die Hörbuchfassung mit den Stimmen von Eva Gosciejewicz, Andrea Sawatzki und Valery Tscheplanowa erschien mir jetzt als ideale Gelegenheit, das nachzuholen.
„Der Zopf“ erzählt die Geschichten von drei ganz unterschiedlichen Frauen aus drei verschiedenen Teilen der Erde. Da wäre zum einen Smita, die in Indien lebt und einer niederen Kaste angehört – sich für ihre Tochter aber ein anderes Leben wünscht und ihrem Gott Vishnu aus Ergebenheit ihr Haar opfert. In Italien, genauer gesagt auf Sizilien, kämpft die junge Giulia darum, die traditionsreiche Perückenfabrik ihres Vaters vor dem Bankrott zu retten. Und in Kanada holt sich die erfolgreiche Anwältin Sarah nach einer schweren Erkrankung mit einer Perücke ihr Leben zurück.
Es sind die Geschichten von drei Frauen, die sich nie getroffen haben, die sich aber – eben wie die Strähnen eines Zopfes – miteinander verbinden und am Ende ein Ganzes ergeben. Eine schöne Idee, aber der Klappentext verrät an der Stelle eigentlich schon alles, was man über dieses kurze Buch wissen muss. Und so ist es von Anfang an wenig überraschend, auf welche Weise sich die unterschiedlichen Handlungsstränge am Ende zusammenfügen – alles läuft vom ersten Moment an ziemlich stringent in eine Richtung. Und auch wenn das vielleicht veranschaulichen mag, wie das Schicksal manchmal die Leben von ganz beliebigen Menschen zusammenbringt, macht es die Geschichte doch auch ziemlich banal und unspannend.
Ich hatte deshalb schnell wenig Lust, das Hörbuch überhaupt zu Ende zu hören. Es wird zwar von den drei Sprecherinnen wirklich schön gelesen und nimmt am Rande die Leben von drei Frauen in den Blick, die alle auf die eine oder andere Weise unter struktureller Misogynie und dem Patriarchat leiden – mir ist die Handlung aber zu unausgearbeitet, sind die Figuren zu schablonenhaft, als dass die Geschichte einen besonderen Eindruck bei mir hinterlassen könnte. Mir ist bei „Der Zopf“ einfach alles zu schematisch, zu stringent und zu wenig detailliert – aus den Schicksalen der drei Frauen hätte man schließlich viel mehr machen können, drei einzelne Romane zum Beispiel oder zumindest einen wesentlich komplexeren Roman mit mehr Tiefe und mehr Raffinesse. So bleibt „Der Zopf“ für mich trotz des tollen Ansatzes und dem Verweben ernster und wichtiger Themen zu einem großen Ganzen eher eine Romanskizze als ein fertiger Roman und hat mich als solche insgesamt nur mäßig überzeugt.
- Carlos Ruiz Zafón
Das Labyrinth der Lichter
(9)Aktuelle Rezension von: black_horseIch habe die ersten drei Bücher zum Friedhof der vergessenen Bücher schon vor mehreren Jahren gehört/gelesen und erinnere mich noch, dass sie mich mit ihrer Magie und Spannung gefangen haben. Leider sind mir viele Details seither entfallen.
Also waren mir zwar einige Namen noch dunkel in Erinnerung, aber die Zusammenhänge waren mir nicht mehr präsent. Das hat mir während des Hörens dieses Buches doch gefehlt. Ich denke also, dass man alle vier Bände möglichst zeitnah lesen/hören sollte, um alle Verknüpfungen und Verweise zu verstehen.
Aber auch so hat es mir wieder sehr viel Spannung bereitet, in die Welt der Bücher in Barcelona einzutauchen und den perfiden Machenschaften von Valls, Leonardo und Co zu folgen. Blutig und grausam zieht sich die Spur durch das Buch. Es wird meisterhaft gelesen von Uve Teschner, so dass die mehr als 22 h Hörzeit wie im Fluge vergehen.
Was mir ein bisschen gefehlt hat in diesem Teil, waren die mystischen Elemente, die Zafon doch auch so großartig beherrscht.
Ein besonderes Finale, nachdem ich am liebsten wieder mit Band 1 beginnen würde, um das ganze Bild zusammenzusetzen. - Ellen Barksdale
Die kleinen Leute von Pittlewood: Tee? Kaffee? Mord! 10
(18)Aktuelle Rezension von: Frank1Klappentext:
Im kleinen Dorf Pittlewood nahe Earlsraven hält sich bis heute der Aberglaube an Kobolde, die im Wald neben dem Dorf leben. Eines Tages wird einer der Dorfbewohner ermordet aufgefunden – und überall sind die Abdrücke winzig kleiner Schuhe zu sehen. Ist wirklich einer aus dem kleinen Volk der Mörder? Nathalie und Louise können das nicht glauben und machen sich auf die Suche nach einem normal großen Täter.
Dann passiert ein weiterer Mord – und wieder weist alles auf die Kobolde hin. Jetzt haben es die beiden Ermittlerinnen nicht nur mit einem Dorf in Angst zu tun, sondern auch mit einer jahrhundertealten Legende – und ihren eigenen Zweifeln!
Rezension:
Als in Pittlewood, einer kleinen Ansiedlung mitten im Wald, ein Mord geschieht, sind alle Nachbarn überzeugt, dass es die ‚Kleinen Leute‘ aus einer örtlichen Sage waren. Nathalie und Louise glauben das natürlich nicht, doch deuten Spuren am Tatort tatsächlich auf einen sehr kleinen Täter hin.
Im 10. Band ihrer Cozy-Crime-Reihe begibt sich Ellen Barksdale ins Sagenhafte. Aber keine Angst, „Tee? Kaffee? Mord!“ begibt sich nicht plötzlich auf Fantasy-Terrain. Der Täter ist am Ende natürlich wieder rein menschlich. Neben dieser aktuellen Handlung wird auch der schon seit Band 6 („Tod eines Schneemanns“) fortgeführte Handlungsfaden um den korrupten Lokalpolitiker weitergeführt. Dieser scheint mit diesem Band allerdings weitgehend abgeschlossen zu werden. Oder plant die Autorin an dieser Front doch noch eine Überraschung? Auch Louises in Band 9 („Ein Mörder steht im Walde“) eingeführter ‚Nebenjob‘ ist weiterhin Thema. Zusätzlich wird mit dem Neffen des indischen Gerichtsmediziners ein neuer und wahrscheinlich bleibender Charakter eingeführt – und auch gleich in die Ermittlungen eingebunden. Das Gesamtgefüge der Handlungswelt wird also weiter komplexer. In Earlsraven darf also auch weiterhin munter weitergemordet werden.
Fazit:
In und um Earlsraven gehen die Mordopfer nicht aus – und dank weiter wachsender Komplexität wird es für uns Leser nicht langweilig.
Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog
Dem Eisenacher Rezi-Center kann man auch auf Facebook folgen.
- Julie Masson
Pastis für den Commissaire
(5)Aktuelle Rezension von: WedmaEs ist ein sehr gut gelungener Auftakt der 3-teiligen cosy Krimi Reihe aus Frankreich um den Commissaire Lefevre. Recht gemütlich plätschert der Krimi daher: Gutes Essen, schöne Landschaften und jede Menge Pastis. Gemütlichkeit ist hier also großgeschrieben.
Klappentext beschreibt den Anfang recht gut: „Was für ein herrlicher Sommertag! Als eine Leiche gefunden wird, sinkt Lucien Lefevres Laune allerdings schnell unter den Gefrierpunkt. Da alle Kollegen im Urlaub sind, muss der Commissaire auf sein Feierabendritual - den geliebten Pastis - verzichten. Ausgerechnet in dem beschaulichen Küstenort Contis-Plage hat das Meer den Körper eines Mannes freigegeben, der erkennbar nicht freiwillig gestorben ist. Lefevre macht sich auf die Suche nach der Wahrheit. Und steht einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft gegenüber, in der jeder seine eigenen Geheimnisse hat.“
Lucien Lefevre ist ein gemütlicher Ermittler in besten Jahren mit dem gepflegten Äußeren. Gutes Essen, sein geliebter Pastis, wovon er beachtliche Mengen zu allen Tageszeiten konsumiert, und alles, was das Leben lebenswert macht, stehen für ihn an vorderster Stelle. Die Ermittlungen werden erst ebenso gemütlich vorangetrieben, denn die paar Untergebenen, die Lefevre in dem kleinen Nest zur Verfügung hat, sind noch stressfreier und kümmern sich lieber um ihr Mittagessen.
Allerdings taucht da die Schwester des Toten auf, eine hübsche junge Frau aus Deutschland, und macht da ein bisschen Feuer unter dem Hintern der, nach ihrem Geschmack, zu gemütlichen Ermittler. Nach und nach kommt das ganze Bild ans Licht. Und es wird klar, warum der Deutsche, der Bruder der jungen Frau, sterben musste.
Ein aktuelles Thema liegt dem Fall zugrunde. Umweltschutz war schon immer Dorn im Auge der überzeugten Neoliberalen, die den Mammon anbeten. Hier wurde dieser Konflikt bildhaft, gekonnt wie unterhaltsam dargelegt.
Der Erzähler Martin Umbach hat ganz toll gelesen. Das Zuhören hat echt Spaß gemacht. Alle Figuren hatten ihre eigene Stimme, ich konnte sofort erkennen, wer spricht. Auch die jeweiligen Emotionen, ob da jmd aufgeregt, beleidigt usw. war, konnte ich gleich wahrnehmen.
Es ist etwas zu breit erzählt. Aber da die Gemütlichkeit an der ersten Stelle steht…
Fazit: Ein ganz guter gemütlicher Krimi zum aktuellen Thema, den frau prima nebenbei beim heimischen Werkeln hören kann. Ich höre bereits Teil 2 und wünsche, dass es noch mehr Folgen geben wird.
- Julie Masson
Ein Commissaire geht baden
(5)Aktuelle Rezension von: WedmaTeil 2 der cosy Krimi Reihe um den Commissaire Lefevre finde ich ebenso gut gelungen. Ein anderes, nicht weniger aktuelles Thema. Nett zum Nebenbeihören.
Klappentext beschreibt den Anfang ganz gut: „Azurblauer Himmel, farbige Wimpel flattern im Wind. In Hossegor an der französischen Atlantikküste ist internationales Publikum versammelt, jeder feuert sein Team der Surfweltmeisterschaft an. Der Jubel verwandelt sich in Entsetzen, als eine Welle donnernd über dem Lokalmatador zusammenbricht. Ein Unfall? "Mord", denkt Commissaire Lucien Lefevre und beginnt zu ermitteln. In der Hippie-Welt der Surfer und der Arena des Leistungssports, wo Wettbetrügereien, Doping und Sponsoring die kriminellsten Blüten treiben. Lefevre ahnt, dass er noch einige Gläser Pastis trinken muss, bis er alle Fäden dieses Falles in der Hand hält.“
Hier ist der Lefevre etwas weniger gemütlich, trinkt längst nicht so viel Pastis wie in der ersten Folge, was ihm guttut. In der Folge ist er gehbehindert, muss auf Krücken gehen, da er sich auf der Baustelle des eigenen Hauses vor lauter Wut über den langsamen Fortschritt der Arbeiten verletzt hat.
Der Fall erscheint nicht so einfach. Zwei der jungen Sportler, die Favoriten für den Weltcup, eigentlich noch Kinder von etwa 17 Jahren, werden tot aus dem Meer geborgen. Was war das? Wollen nicht nur die Zuschauer wissen.
Das Thema Doping im Hochleistungssport ist hier gekonnt wie unterhaltsam dargelegt worden. Wie dies mit Sponsoring zusammenhängt, wie das Leben der jungen Sportler aussieht uvm. erfährt der Zuhörer im Laufe der Ermittlungen.
Besonders gut gelungen fand ich die Figuren. Alle wie dem wahren Leben entsprungen, ob die findige wie dreiste Journalistin, der aalglatte Manager des Teams uvm.
Mein Problem war bloß: Zu viel wurde am Anfang verraten. So konnte man einen guten Tipp abgeben, wer hinter den Morden steckte, welche Motive im Spiel waren, wie das alles geschah usw.
Im Laufe der Geschichte schaut man dann lediglich zu, wie die Ermittler langsam, aber sicher auch dahinterkommen, wer es war und warum.
Aber zum Nebenbeihören ist dieser cosy Krimi ganz in Ordnung: wie ein kleiner Urlaub am der französischen Atlantikküste.
Martin Umbach hat auch Teil 2 wunderbar gelesen. Hat Spaß gemacht, ihm zuzuhören.
- Wolfgang Burger
Wenn Rache nicht genügt
(14)Aktuelle Rezension von: Isar-12"Wenn Rache nicht genügt" ist der sechzehnte Band der Alexander-Gerlach-Reihe von Wolfgang Burger. Der Heidelberger Kripochef wird von einem befreundeten Bewährungshelfer auf einen Fall aufmerksam gemacht, der sechs Jahre zurückliegt. Der angebliche Mörder ist mittlerweile aus der Haft entlassen, aber beteuert immer noch seine Unschuld. Anfangs noch voller Widerwillen recherchiert Gerlach immer mehr über den alten Fall und bekommt mehr und mehr Zweifel, dass damals der richtige Täter verurteilt wurde. Die Familie des Opfers hat anscheinend mehr zu verbergen und es gilt ein Geflecht aus widersprüchlichen Aussagen und Lügen zu entwirren. Wolfgang Burger schickt seinen Ermittler im gewohnten Umfeld an den Start. Der Lokalkolorit von Heidelberg, die Familie von Gerlach sowie sein gesamtes Umfeld. Der Leser bewegt sich daher mit diesem Band auf gewohntem Terrain, dass treue Begleiter der Reihe schätzen. Gerlach feiert mittlerweile seinen 50. Geburtstag, natürlich nicht ohne Planung seiner Zwillingstöchter und seiner Lebensgefährtin. Gerade diese Passagen mag ich sehr an dieser Reihe, halten sie immer den ein oder anderen Schmunzler parat. Der Fall ist dagegen diesmal klassische Ermittlung mit Befragungen, Recherchen und Konfrontation von Aussagen der Beteiligten. Keine blutige Kost oder rasante Action. Braucht dieser Krimi aber auch nicht, denn trotz Heidelberger Beschaulichkeit lässt er sich gewohnt flüssig und schlüssig lesen. Bei Alexander Gerlach geht es mir ähnlich wir bei einer anderen Frankfurter Reihe, der Ermittler ist einem im Laufe der Jahre ans Herz gewachsen und man begleitet ihn bei seinen Fällen seit vielen Jahren. Dieser sechzehnte Band aus der Reihe gefällt mir wieder gut, auch wenn er nicht mit Hochspannung glänzt.
- Dalai Lama
Der Weg zum Glück
(1)Aktuelle Rezension von: WedmaFür Ratgeber, die wie dieser „Der Weg zum Glück“ heißen, interessiere ich mich eigentlich nicht. Dieser ist aber von Dalai Lama. Und den gab als Hörbuch bei meinem Pauschalanbieter. Habe schon in der Vergangenheit seine Bücher gehört. Etwas Erbauliches in den dunklen Tagen im Januar kann nicht verkehrt sein, dachte ich.
Und ja, diese Inhalte wirken schon recht horizonterweiternd. Diese sollte man sich aber lieber in Ruhe anhören, denn bei einem gehetzten Alltagverstand werden sie wohl kaum ankommen.
Dalai Lama erklärt hier die wesentliche Bestandteile seiner Religion, z.B. wie man richtig meditiert. Dieses Buch ist an sich wie eine Meditation, da man sich voll und ganz konzentrieren sollte, um einen Nutzen für sich daraus ziehen zu können. Dalai Lama erzählt auch andere Dinge, die im verstandgetriebenen Westen eher unter Esoterik fallen, weil sie von der Wissenschaft nicht erforscht wurden. Das heißt aber noch lange nicht, dass es sie nicht gibt/ nicht geben darf. Dalai Lama erklärt u.a., wie es im Buddhismus mit der Wiedergeburt gemeint ist. Dies gehörte zu den Stellen, die ich paar Mal hören musste. Eine spannende und ungewöhnliche Sicht der Dinge… Auch über den Hass, Zorn usw. spricht er und wie man diese Dinge in den Griff bekommen kann. Innere Gelassenheit ist eine Übungssache. Und: man muss dazu kein Buddhist sein. Ob man einer Religion angehört, spiel dabei keine Rolle.
Sympathisch war, dass er meinte, er wäre nur ein buddhistischer Mönch und kein König der Buddhas oder so etwas in der Art, wie er manchmal tituliert wird. Und er gibt auch zu, dass er sich auch mal ärgert und kräftige Ausdrücke benutzt. Das ist aber eher selten der Fall und von kurzer Dauer.
Sprecher Peter Lieck hat sehr gut gelesen, passend zu dem Inhalt, eine angenehme Art und Stimme.
- Lissa Price
Starters
(33)Aktuelle Rezension von: hexe2408Ich habe Starters bereits vor sieben Jahren als Buch gelesen und wollte nun endlich mal Enders von meinem SuB befreien, daher habe ich mir das Hörbuch noch mal vorgenommen, um die Handlung wieder im Kopf zu haben. Nach der langen Zeit war da leider nicht mehr so viel mit den Erinnerungen, abgesehen von der Body Bank und dass da irgendwas nicht stimmte.Die Stimme war sehr angenehm und ich empfand sie als passend für die Protagonistin Callie. Obwohl ich ein paar ganz kleine Erinnerungen noch hatte, fand ich es wieder spannend und toll zu verfolgen. Die Charaktere tauchen nach und nach immer tiefer in die dunklen Machenschaften ein und haben teilweise gar keine Wahl sich dem zu entziehen.Es ist beängstigend, was da abläuft aber vermutlich gar nicht so unrealisitsch?!Es stimmt nachdenklich, macht aber auch super neugierig auf den zweiten Band, den ich nun lesen werde, um die Geschichte abzuschließen und zu erfahren, wie es mit Callie und den anderen weiter geht.
- Georges Simenon
Maigret und die Tänzerin
(1)Aktuelle Rezension von: WedmaEin scheinbar ordinärer Fall, entpuppte er sich als Fundgrube an Lebensgeschichten und Realien des Lebens in Paris der damaligen Zeit. Geschrieben im Jahr 1950.
Klappentext beschreibt den Fall sehr gut: „Um vier Uhr morgens erscheint die Stripteasetänzerin Arlette vom Nachtclub Picratt’s volltrunken auf dem Kommissariat in Montmartre. Sie hat im Club ein Gespräch belauscht: Eine Gräfin soll ermordet werden, mehr weiß sie nicht. Um neun Uhr zieht Arlette am Quai des Orfèvres ihre Aussage zurück. Um elf Uhr wird sie erdrosselt aufgefunden. Wenig später ist auch die morphiumsüchtige Gräfin Farnheim tot. Um den Mörder zu finden, muss Maigret die Schattenseiten von Paris ergründen.
Maigrets 36. Fall spielt an der Place Pigalle und in Montmartre.“Je weiter Maigret in der Sache ermittelt, desto mehr dringt er in dieses Milieu hinein. Viele, mitunter schräge, Figuren und ihre Schicksale werden vorm inneren Auge der Leser bzw. der Zuhörer geführt.
Das Kopfkino startet sofort. Man versinkt in der Story und sieht Paris der 50-ger Jahre mit Augen Maigrets und seiner Kollegen.
Vor allem die Frauen mit ihren eher traurigen Lebensgeschichten stehen hier im Vordergrund.
Erst nach und nach entsteht der Verdacht, wer hinter den Morden steckt. Aber alles bewegt sich zunächst auf dem Hörensagen-Niveau. Mit einem überzeugenden Schlussstrich ist das Ganze aufgelöst. Maigret und seine Kollegen sind noch rechtzeitig zur Stelle.
Walter Kreye hat wie immer großartig gelesen. Gut möglich, dass ich diese Maigret Geschichten nie kennengelernt hätte, wenn sie nicht so toll vorgetragen wären.
Hier vergebe ich gern 5 Sterne und höre schon den nächsten Maigret-Fall.
- Maria Dries
Der Kommissar und der Tote von Gonneville. Ein Kriminalroman aus der Normandie: Kommissar Philippe Lagarde 5
(2)Aktuelle Rezension von: pardenDER TOD DES JÄGERS...
Mit seiner Freundin Odette verbringt der ehemalige Elitekommissar Philippe Lagarde unbeschwerte Sommertage am Meer und genießt seinen Ruhestand. Doch plötzlich holt ihn sein Beruf wieder ein: im Wald von Gonneville geschieht ein brutaler Mord. Ein Großindustrieller und seine Verlobte werden auf einem Hochsitz getötet. Sein ehemaliger Kollege bittet ihn um Hilfe. Offenbar hatte der Tote viele Feinde - alte Geschäftsfreunde und zahlreiche Exfrauen. Und wer ist das Mädchen, das plötzlich im Wald auftaucht? Dann gibt es einen weiteren Toten. Ein atmosphärischer Krimi mit französischem Flair.
Die Bände der Serie um Kommissar Lagarde höre ich entgegen meiner sonstigen Gewohnheit nicht in der chronologischen Reihenfolge, sondern querbeet. Dies ist aber kein Problem, da die Fälle in sich abgeschlossen sind, es kaum einmal einen Verweis auf einen vorherigen Band gibt und auch die Charaktere sich im Grunde nicht weiterentwickeln. Dies nur vorweg für alle, die Lust haben, mal in die Reihe hineinzuhören.
Philippe Lagarde erhält diesmal einen Anruf von einem ehemaligen Kollegen. Ein bekannter Großindustrieller wurde bei der Jagd im Wald erschossen - und seine Verlobte gleich dazu. Ein gefundenes Fressen für die Presse, und der Druck auf die Ermittler steigt zusehends. Gerne sagt Lagarde daher seine Hilfe zu, und eine junge Polizeianwärterin im Praktikum unterstützt ihn bei seinen Nachforschungen.
Rasch wird deutlich, dass die Ermittler aufpassen müssen, sich nicht im Dschungel der Motive und Verdächtigen zu verirren. Gleich drei (ehemalige) Ehefrauen hat der Großindustrielle aufzuweisen, noch dazu hatte er auch einen bolivianischen Drogenboss ernsthaft gegen sich aufgebracht, ebenso wie zahlreiche Anwohner der Küste der Normandie, wo er die gesamte Landschaft umstrukturieren wollte zugunsten eines Golfparadieses für die Superreichen.
Lagarde und die junge marokkanischstämmige Praktikantin hetzen von Befragung zu Befragung und treffen sich täglich mit den Kollegen_innen vor Ort zur Besprechung und zum Austausch der Fakten. Dabei plätschert der Fall trotz des eifrigen Aktionismus etwa drei Viertel der Erzählung ziemlich gemächlich vor sich hin. Der Eindruck der Langatmigkeit verstärkte sich bei mir noch durch zahllose detaillierte Beschreibungen von Gebäuden, Landschaften, Essensszenarien usw. Zeitweise mutete das Ganze eher wie ein Reiseführer an denn wie ein Krimi. Mir war das diesmal zu viel.
Und selbst kurzzeitig spannende Szenen wandelten sich dann ziemlich abrupt in unspektakuläre Passagen, was für mich irritierend war. Manche Handlungsstränge wurden zudem nur kurz angerissen und dann unversehens fallen gelassen, tauchten auch nicht wieder auf. Da habe ich mir doch einige Male die Frage gestellt, weshalb diese Szenen überhaupt in den Roman eingefügt wurden. Als Zeilenfüller? Hm...
Und Lagarde? Smart ist das erste Wort, das mir zu diesem Charakter einfällt. Gutaussehend, tolerant, verständnisvoll, nonchalant, das savoir vivre beherrschend, dazu pfiffig und gefragt bei Frauen wie bei Kollegen: für meinen Geschmack zu glatt - mit einigen Ecken und Kanten wäre der Charakter für mich authentischer.
Gelesen wurde das Hörbuch diesmal von Andreas Fröhlich (ungekürzte Fassung, 7 Stunden und 42 Minuten). Die Lesung selbst war angenehm und unaufgeregt, passend zum Hauptcharakter und dem meist ruhigen Geschehen. Der eigentliche Krimi konnte mich diesmal leider nicht so recht überzeugen, auch wenn das französische Flair Lust auf Urlaub machte. Dennoch bleibe ich neugierig auf weitere Folgen!
© Parden