Bücher mit dem Tag "toll geschrieben"
62 Bücher
- Jennifer L. Armentrout
Obsidian 1: Obsidian. Schattendunkel
(6.037)Aktuelle Rezension von: LeseMaus1995Zusammenfassung:
Ein dunkles Geheimnis scheint über dem winzigen Städtchen zu liegen, in das die siebzehnjährige Katy gerade erst gezogen ist. Im umliegenden Gebirge sollen Lichtgestalten gesehen worden sein...
Viel schlimmer findet Katy jedoch, dass die nächste Bibliothek meilenweit weg ist und sie kein Internet hat. Bis sie beschließt, bei ihren Nachbarn zu klingeln und ein Junge die Tür öffnet, so düster und geheimnisvoll wie der Ort selbst: Daemon Black.Meine Meinung:
Zu Beginn des Buches war ich doch noch nicht ganz überzeugt von der Story und auch die Charaktere haben mich noch nicht so angesprochen.
Katy, die gerne Bücher liest, einen eigenen Blog über Bücher hat und sich selbst als ganz normal ansieht.
Hinzu kommt Daemon, einfach nur mies gelaunt und ein echtes Arsch, der aber hinreißend gut aussieht.
Und seine Schwester Dee, total überdreht und auf einmal so begeistert, dass ein Mädchen (Katy) in die Nachbarschaft gezogen ist.Relativ schnell bekommt man im Buch mit, dass irgendwas mit diesen Geschwistern nicht stimmt. Allerdings konnte ich mit den "Fähigkeiten", die Katy so mitbekam, überhaupt nichts anfangen und zu keiner "Rasse" (Vampir, Werwolf etc.) zuordnen.
Also alles sehr skurril.Aber wenn man dem Buch eine Chance gibt und wirklich einfach mal weiterliest, dann wird es doch sehr spannend.
Ich habe die Charaktere lieben gelernt und spätestens wenn man dann Oblivian (Daemons Sicht) anfängt zu lesen, verliebt man sich auch in diesen wundervollen Kerl.Für mich eine klare Empfehlung für jede/n, der Fantasy mag und Büchern trotz anfänglicher Schwierigkeiten eine Chance gibt!
Außerdem ist die Liebesgeschichte, die sich zwischen Katy und Daemon anbahnt, einfach nur zu süß! - Rainbow Rowell
Eleanor & Park
(1.166)Aktuelle Rezension von: _JustMee☞ Eleanor & Park - Rainbow Rowell ☜
Ein Einzelband
Genre: Jugendroman
Seitenanzahl: 361
Sternebewertung: 4,0✰ / 5,0✰
Ein Jugendroman, in dem die zaghafte erste Liebe und die Entdeckung der großen Gefühle im Vordergrund stehen. Mir gefallen die Charaktere die Rowell entworfen hat sehr. Unperfekte Figuren mit persönlichen Schwächen, scheinbar unüberwindlichen Problemen und deren Erscheinungsbild nicht dem geltenden Schönheitsideal entsprechen, wie sie Rowell hier erschaffen hat, haben Seltenheitscharakter.
Eleanor ist die Neue. Ihre sozial-brüchigen Familienverhältnisse wie auch ihr äußeres Erscheinungsbild lassen sie schnell Opfer fieser Mobbingattacken ihrer Mitschüler werden. An ihrem ersten Schultag trifft sie auf den Außenseiter Park, der sich in seine eigene kleine Welt, bestehend aus Aktion-Comics und Musik, zurückgezogen hat. Die beiden sitzen Tag für Tag während der Busfahrten nebeneinander, doch keiner spricht ein Wort. Wir begleiten sie, wie sie sich Stück für Stück einander öffnen. Eleanor und Park lernen sich nicht nur kennen, schließlich entsteht auch eine zarte Liebesgeschichte zwischen den beiden.
Mir gefällt Rowells einzigartiger und leichter Schreibstil sehr. Sie schreibt kurze, prägnante und verständliche Sätze. Dennoch bekommt sie es zustande, eine Atmosphäre zu kreieren, bei der es mir mühelos gelingt, mich in die Protagonisten einzufühlen. Vor allem Eleanor empfinde ich als einen sehr faszinierenden Charakter. Sie erweckt den Eindruck, sehr abweisend und kühl zu sein, doch durch die unterschiedlichen Erzählperspektiven werden ihre Selbstzweifel deutlich. Die Liebe, die Park für sie empfindet, über diese vermeintlich schlechten Angewohnheiten hinweg, spürt man deutlich.
"Eleanor & Park" ist eine schöne, leichte Geschichte. Beim Lesen fliegen die Seiten nur so dahin.
Mögt ihr Bücher, in denen die Protagonisten nicht perfekt sind und auch nicht der Norm entsprechen? - Anna Gavalda
Zusammen ist man weniger allein
(3.333)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderZusammen ist man weniger allein ist eines der schönsten Bücher der letzten Jahre. Die Protagonisten sind Ende Zwanzig bis Anfang Achtzig und so findet sich jeder in der Geschichte wieder. Es sind vier unterschiedliche Menschen, zwei Männer und zwei Frauen, die in Paris eine WG gründen. Durch die unterschiedlichen Generationen und Charaktere ergibt sich so manch interessante Story und so manch wunderbares Gespräch. Es geht um die Liebe, wunderbares Essen, Kunst, Musik und das Suchen und Finden nach sich selbst.
- Frieda Lamberti
Alias Nora Parker
(57)Aktuelle Rezension von: christiane_brokate
Caroline schreibt seit Jahren unter denn Pseudonym Nora Parker , Liebesromane die vielen ans Herz gehen und aufregend geschrieben sind. Aber es weiß außer ihrer Agentin Judith keiner nicht mal ihre Familie, was ja schon die Probleme vorprogrammiert sind. Genau dies passiert als sie sich Outet und auf einmal ändert sich viel in ihrem Leben und es ist auf einmal alles anders.
Caroline ist ein Charakter, mit der man sich als Leser identifizieren kann, sie ist Mutter und Ehefrau und durch das Schreiben , entflieht sie ihren Alltag ,lässt ihre Gedanken schweifen und ist anders als sonst. Ich mochte Caroline von Anfang an ihren Mut, ihre Art, ihre Liebe zu ihren Kindern und ihren Beruf, auch das sie die Herausforderung annimmt und sich nach dem Outing nicht unterkriegen lässt.
Der Autorin ist hier eine wundervolle einfühlsame Geschichte, mit vielen Wirrungen und Wendungen gelungen, der denn Leser von Anfang an mit zieht. Es ist eine turbulente Geschichte die einen kaum schnaufen lässt, weil es spannend ist , weiter zu lesen. Nur nicht weglegen , ist hier die Devise . Es war ein tolles Buch, was einen Mut macht, auch wenn man Älter wird gehört man nicht zum alten Eisen.
Einfach ein schöner Roman, der aber sehr turbulent und spannend ist, es ist ein Buch, das man nicht so schnell vergisst. Die Autorin schafft es immer wieder mich zu faszinieren. - Julie Kagawa
Plötzlich Fee - Herbstnacht
(1.365)Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen"Plötzlich Fee - Herbstnacht" ist der dritte Teil der Feensaga rund um die Halbbluttochter des Sommerkönigs Meghan Chase, in deren Hand schon wieder die Rettung des gesamten Feenvolkes liegt. Zusammen mit ihrem Liebsten Ash, dem Winterprinzen, der seiner Königin und Mutter den Rücken gekehrt hat, und ihrem besten Freund Robin Goodfellow stellt sie sich der Bedrohung, die das Eiserne Reich darstellt. Immer weiter breitet sich das tödliche Eisen aus. Der Falsche König will den Sommer- und Winterhof komplett auslöschen, seine Macht stärken und das Nimmernie übernehmen, doch dazu braucht er Meghan, denn sie vereint eine Kraft in sich, die sie selber kaum kennt, geschweigedenn kontrollieren kann.
Soviel also zum groben Inhalt. Ich könnte nun sehr vieles über dieses Buch sagen, auch über die komplette Reihe, aber vom Inhalt her lässt sich das alles viel zu kurz zusammenfassen. Das Buch hat etwas über funhundertseiten, aber dennoch dreht sich die Geschichte im Kreis, denn alle, die die ersten beiden Bücher kennen, werden nach dem obrigen Text von mir sagen: "Erzähl mir was neues!"
Warum sich diese Geschichte dennoch so lang zieht, ist einfach zu erklären. Meghan lernt erst noch. Ihr ist einiges vorbestimmt und auch wenn sie sich in ihre reale Welt verkriechen könnte, will sie das Nimmernie retten. Durch ihre Erbanlagen, halb Mensch, halb Fee, ist sie immun gegen Eisen und Oberon und Mab, die Könige der Hofstaaten, setzen ihr vollstes Vertrauen in sie.
Dann ist da noch die zarte Liebesgeschichte, zwischen ihr und Ash, wo sich mir langsam der Magen umdreht, denn die beiden könnten echt mal in die Pötte kommen! Meghan weiß gar nicht, was Ash ihr alles gutes zu tun bereit ist und sie stößt ihm immer wieder vor den Kopf!
Einzig der sprechende und ständig abtauchende Kater Grimalkin und der eigensinnige, vorwitzige Robin Goodfellow halten mich am lesen, denn nur durch die beiden bekam die Geschichte ihren Schliff und den Charme.
Was mich am meisten stört ist Meghans Art. Irgendwie hatte ich die Hoffnung, dass sie sich entwickeln würde. Auf eine gewisse Art tut sie das auch, aber in eine andere Richtung. Erst jammert sie wegen Ash und das sie ihm das Leben retten will, dann nimmt sie ihn als Ritter an und später, wenn es um sein Leben geht, will sie eher den Märtyrertod sterben?
Diese Entwicklung wirkte so unrealistisch. Ihre "Nur-ich-kann-das-Haltung" mag ja einen Fünkchen Wahrheit haben, aber warum muss sie das so beenden?
Denn das Ende des Buches hat mir wieder einmal klar gemacht, dass es für mich als Leser keine Hoffnung gibt.
Zu Beginn riss mich die Geschichte mit und ich war faszinert. Doch dann plätschert alles nur noch, wird langweiliger, vorhersehbarer und absolut unglaubwürdig! So haben sich bisher leider alle Teile entwickelt, wobei Band eins noch am besten war.
Was am bedauernswertesten ist, ist nicht die Tatsache, dass ich das Buch mit der Zeit langweilig fand, sondern das der berühmte rote Faden fehlte. Ein Kernpunkt, an dem ich mich orintieren, und an frühere Erzählungen erinnern konnte. Denn der erste Teil des Buches hat mir außerordentlich gut gefallen. Zu schade nur, dass alles im Laufe der Erzählung durch die tollen Umschreibungen für jede einzelnde Umgebung zu schwammig wurde. Denn Julie Kagawa legt viel wert darauf, dass sich der Leser fallen lassen kann, was mir nach wie vor gut gefiel, aber wie gesagt: Ich habe dadurch den Anfang völlig vergessen, was sehr schade ist und so kann ich das komplette Buch leider nicht so bewerten, wie es dies vielleicht verdient hätte.
Wenn man am Ende eines Buches angelagt ist, wird der größte Meinungsteil immer das Ende bleiben und das konnte mich in diesem Buch absolut nicht überzeugen. Deshalb vergebe ich drei Punkte, aber sehr schwache. - Anna Saalbach
Und dann kam Mr. Willow
(41)Aktuelle Rezension von: danielamariaursulaMirka ist 31 Jahre alt und Germanistin. Eigentlich hatte sie im Studium Träume von einer Tätigkeit als Übersetzerin für Literatur oder an der Uni. Doch wie das Leben so spielt. Vor 7 Jahren zog Jura-Student Ruben bei ihr ein, eigentlich nur vorübergehend, und blieb. Ruben fand, daß Grundschullehrerin doch viel besser für Mirka wäre, wenn er denn mal erfolgreicher Anwalt sei, dann könne sie sich besser um die gemeinsamen Kinder und das Häuschen im Grünen kümmern.... Auch wenn es in ihrer Beziehung nicht mehr so läuft wie am Anfang, rechnet Mirka dennoch ganz fest mit einem Heiratsantrag, während des geplanten romantischen Kurztrips nach London mit ihm. Ihre beste Freundin Rieke, hält zwar gar nichts von dem schönen Ruben, aber sie kennt ihn ja besser, denkt Mirka. Leider nur, bis Ruben bei einem candle-light-dinner in London, mit einer unangenehmen Wahrheit heraus rückt. Die Tochter seines Chefs ist von ihm schwanger und sehr toll er Mirka findet, er ist nun mit ihr Verlobt. Für Mirka bricht eine Welt zusammen, sie läuft in einen der vielen Londoner Parks und trifft dort auf einen kleinen Corgi, der viel treuer als Ruben ist und ihr fortan nicht mehr von der Seite weichen mag. Corgi Mr. Willow ist nun ihr Lichtblick bei ihrem folgenden unfreiwilligen Neuanfang.
Dieses Buch hatte ich mal letztes Jahr begonnen und frustriert zur Seite gelegt, da ich es im Dämmerlicht nicht lesen kann, die Schrift ist mir dafür zu klein. Als ich aber nun einen hoch gelobten Frauenroman las, den ich schrecklich fand, nahm ich im Freibad dieses Buch zur Hand, um zu testen, ob ich einfach aktuell das Genre nicht mag. Siehe da: Im hellen Sonnenlicht, liest es sich ganz wunderbar! (es hat schon so seinen Grund, warum ich vor kurzem ein Buch über das Älterwerden las). Es wurde also mein Mittagspausenbuch und noch dazu sehr entspannt. Ich habe mich sehr gefreut, endlich wieder eine intelligente Frauenroman-Heldin zu treffen, mit sympathischer Freundin und Nachbarn. Klar, es gibt auch unsympathische Personen wie ihre Schulleiterin und Ex-Freund Ruben ist charakterlich sicherlich kein Vorbild, aber es leuchtet mir ein, wieso Mirka sich von ihm hat einlullen und blenden lassen. Erst einmal scheint er ja wirklich Schwiegersohnqualitäten zu haben, denn seine dunklen Seiten offenbart er nicht sofort, zumindest nicht voll. Da wären natürlich seine angebliche Hundehaarallergie und sein Hang sich von Mirka bedienen zu lassen..... Durch ihren kleinen Hund eröffnet sich für Mirka eine völlig neue Welt: die der Hundebesitzer! Nicht nur, daß Mirka sich dank Mr. Willow nicht einsam fühlt und seine Gegenwart als sehr tröstlich, nein, schon beim Einkaufen der Grundausstattung begegnet ihr der erste Mann im richtigen Alter, mit Hund. Allerdings ist diese Begegnung dann doch eher abschreckender Natur. Doch mit zunehmender Akzeptanz ihrer neuen Situation öffnet sich Mirka auch mehr für die anderen Hundebesitzer und findet in der neu zugezogenen Caren eine angenehme Gassi-Runden-Begleitung. Leider ist Caren für mich ein Kritikpunkt für mich. Caren ist für Mirka beim Kennenlernen ein echtes Highlight, daß ihr hilft, sich wieder mit Freude ins Leben zu stürzen, besonders da Rieke nicht mehr so viel Zeit für sie hat, aber nur wenige Seiten später ist sie auch ebenso schnell aus ihrem Leben verschwunden, wie sie in diesem Roman aufgetaucht ist. Da hätte ich Mirka doch mehr Beständigkeit zugetraut. Es entsteht der Eindruck, als wäre sie vom Lektorat unvollständig heraus gekürzt worden. Aber sie zeigt Mut, Mut ihr Leben zu ändern und selbst in die Hand zu nehmen, Vorurteile abzubauen und hinter die Fassade zu schauen, die die Menschen um sie herum als Schutzwall errichten. Das Ende ist wirklich süß und lässt einen selig lächelnd die Seiten schließen.
Hinter Anna Saalbach versteckt sich übrigens die erfolgreiche Kinderbuchautorin Antje Szillat, die mit Hund, Pferd, Mann und vier Kinder über genug Lebenserfahrung verfügt, um auch mal das Genre zu wechseln und sich natürlich mit den Zuständen auf Hundewiesen bestens auskennt. Sie weiß wovon sie mit leichter Feder schreibt.
Ein schöner Wohlfühlroman, der wirklich gute Laune macht, für Hundefans umso mehr. - Birgit Rabisch
Die vier Liebeszeiten
(59)Aktuelle Rezension von: PetzipetraSo wie das Jahr in ihre Jahreszeiten geteilt ist, genauso ist das Leben in Abschnitte geteilt. Sogar die Liebe hat ihre Höhen.... ihre Tiefen... ihre ruhigen Zeiten... Turbulenzen und wie wir wissen noch viel mehr.
Die Autorin lässt uns mit Rena und Haube genau diese Liebe die Alles überwindet und gemeinsam wächst erleben.Sie lässt uns träumen und regt zum Nachdenken an.Gibt Mut und Kraft zum weitermachen. - Morgan Matson
Amy on the Summer Road
(611)Aktuelle Rezension von: Annabeth_BookInhalt:
Als wäre es für Amy nicht schon schlimm genug den Tod ihres Vaters zu verarbeiten, beschließt ihre Mutter auch noch das sie umziehen. Amys Abendteuer beginnt, als Roger und sie beschließen, eine andere Route zu nehmen.
Erster Satz:
Ich saß auf der Eingangstreppe unseres Hauses und sah zu, wie der beigefarbene Subaru Kombi zu schnell in unsere Sackgasse gefahren kam.
Meine Meinung:
Da es wirklich schon sehr lange her ist, seitdem ich mir das Buch gekauft habe, war ich umso gespannter darauf wie es mich überzeugen wird, und ich muss sagen das Buch hat mir dann doch wieder gezeigt, dass ich vielleicht langsam doch etwas zu alt werde für so eine Art von Bücher.
Jetzt kommen wir aber wie immer als erstes zum Cover:)
Ich finde es auf jedenfall wirklich sehr ansprechend und dadurch hätte ich es auch jederzeit wieder in jeder Buchhandlung in die Hand genommen, da es auch was zeitloses an sich hat.
Der Schreibstil der Autorin war auch sehr angenehm und flüssig zu lesen, sodass ich in dem Buch wirklich sehr gut voran gekommen bin.
Amy ist hier unsere Protagonistin in dem Buch und sie war mir auch sehr sympathisch, wie auch Roger den man dann im Verlauf des Buches kennen lernt.
Die Mutter von Amy, ist dagegen sehr grau, man bekommt nur mit wie sie drauf sein mag, wenn sie mit Amy telefoniert was ich wirklich sehr schade finde.
Etwas merkwürdig dagegen finde ich die Tatsache, dass die Mutter Amy einfach mal eine alleine in ihrem alten Zuhause lässt, obwohl da ständig ein Makler ein und aus geht, zusammen mit fremden Leute die sich das Haus anschauen.
Und dann soll die Tochter nachkommen und gefahren wird sie von einem Jungen, denn sie nicht mal kennt. In meinen Augen ist, dass dann doch etwas sehr weit hergeholt und ich hätte es besser gefunden, wenn die Autorin hier wenigsten jemanden genommen hätte, den Amy kennen würde.
Während der Autofahrt lernen die Beiden sich besser kennen und als Leser findet man dann heraus was mit dem Vater von Amy passiert ist und warum Roger zusammen mit Amy unbedingt den Road Trip machen wollte.
Natürlich, wird der Road Trip von ihnen einfach mal umgeplant und sie sehen sich gemeinsam Ort an wo einer schonmal von beiden war oder wo einer schon immer mal hin wollte.
Alles in einem war es eine nette Story, die so vor sich hingeplätschert ist und mir persönlich hat einfach das Gewisse extra gefehlt oder ich hab einfach zuviel erwartet.
Ich habe schonmal ein Buch von Morgan Matson gelesen und es hatte mich damals begeistert, aber da war ich dann doch einfach mal 10 Jahre jünger und deshalb würde es mich umso mehr interessieren, ob mich das Buch so wie damals fesseln würde.
- Albert Kitzler
Denken heilt!
(22)Aktuelle Rezension von: katze267Albert Kitzler geht in seinem Buch „Denken heilt!“ von der schon seit Jahrhunderten von Philosophen in Ost und West propagierten These aus, dass geistiges Wohlbefinden auch das körperliche beeinflusst, dass also seelisches Ungleichgewicht, geistige Belastungen wie Ängste, Sorgen, das Gefühl der Überanstrengung, heftiger Zorn , Trauer u.s.w deutliche Auswirkungen auf das körperliche Wohlbefinden haben..
Nach und nach nimmt er sich alle negativen Geisteshaltungen vor, analysiert sie und gibt anhand der klassischen Philosophielehren von Ost und West (Seneca, Platon, Konfuzius... um nur einige zu nennen) Anregungen, wie diese nicht unterdrückt sondern an der Entstehung gehindert werden sollen. Er weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei diesen Schritt für Schritt erklärten, individuell auf das negative Gefühl angepassten Strategien nicht um Sofortmaßnahmen handelt,sondern dass die erstrebten Ziele ähnlich wie bei körperlicher Ertüchtigung nur durch kontinuierliche , möglichst tägliche Übung zu erreichen sind.
Auch wenn das Buch gespickt ist mit Zitaten aus bestimmt nicht leicht zu verstehenden philosophischen Überlegungen, so gelingt es Herrn Kitzler doch, diese schwierige Thematik anschaulich und für den Leser verständlich darzulegen. Zu jedem Kapitel , das jeweils einem negativen, das geistige Wohlbefinden beeinträchtigenden Gefühl gewidmet ist, gibt es eine Kurzfassung der jeweiligen mehrschrittigen Übung , passend dazu ebenfalls eine ausführlichere Erläuterung.
Ein beeindruckendes Buch, quasi eine Anleitung zur Herstellung des seelischen Gleichgewichtes mit praktischen Übungsanleitungen, die in den Alltag integriert werden können
- Rafik Schami
Sami und der Wunsch nach Freiheit
(19)Aktuelle Rezension von: bibliophilecatsBewegende Geschichte(n) toll erzählt. Gerade wenn man Rafi Schamis Murmeln meiner Kindheit auch kennt gibt es einige interessante Quervernetzungen (Orte, die bei beiden Auftauchen, Erzählungen über die Regierung). - Richard Brox
Kein Dach über dem Leben
(16)Aktuelle Rezension von: monerlKurzmeinung
Genre: Autobiografie
Handlung: Richard Brox erzählt aus seinem Leben, seiner Kindheit und Jugend, der Drogenabhängigkeit und wie er auf der Straße gelandet ist. Er gibt uns Einblicke in das Leben eines freien Berbers.
Schreibstil: Richard Brox wurde unterstützt durch Dirk Kästel und Albrecht Kiesner. Die Erzählungen sind offen, ehrlich und mutig, denn Richard Brox nimmt kein Blatt vor den Mund. Im Nachwort schreibt Dirk Kästel über die gemeinsame Recherche mit Richard Brox. Er bringt sogar einige Nachweise, die z.B. belegen, dass Richards Eltern in KZ´s waren. Im Vorwort erzählt Günter Wallraff über Richard Brox, wie er ihn kennengelernt hat, als er seine Reportage über Obdachlose “Unter Null” machen wollte. Sehr interessant!
Ende: Das Buch endet mit dem schönen Traum Richards, der ein Hotel für Obdachlose bauen und betreiben möchte, in dem sie respektvoll behandelt und akzeptiert werden würden. Ich hoffe, es gelingt ihm!
Fazit: Ich kann absolut JEDEM dieses Buch empfehlen! Es sensibilisiert und genau das ist nötig. Wie oft werden Obdachlose abschätzig und vorurteilsbehaftet behandelt. Dabei sind auch sie keine homogene Gruppe, wie Richard Brox aufzeigt. Es eint sie, dass sie Außenseiter sind, aber ein jede*r hat sein eigenes Schicksal und Gründe, um auf der Straße zu sein. Ich weiß nun noch mehr, warum es immer gut war, etwas Geld in den Hüten Obdachloser zu hinterlassen. Und wer es nicht weiß, sollte sich umgehend dieses Buch kaufen und lesen!
Richard Brox ist zu einer Berühmtheit geworden, da verschiedenen Journalisten durch seinen Blog “Ohne Wohnung – Was nun?” auf ihn aufmerksam wurden. Auf dem Blog führt und bewertet er Obdachlosenunterkünfte in Deutschland. Seine Bewertung hat schon dazu beigetragen, dass Unterkünfte verbessert oder auch geschlossen wurden. Eine tolle Idee und Unterstützung für Menschen, die nicht wissen, wohin sie gehen und sich wenden sollen, wenn sie plötzlich ohne Dach über ihrem Leben dastehen. Absolute Leseempfehlung! - Walter Mayer
Brot
(15)Aktuelle Rezension von: HennieIch glaube nicht, das jemals so umfangreich, informativ und wissenswert über Brot geschrieben wurde. Walter Mayer gelang ein wunderbares Werk über ein wichtiges Lebensmittel nach über zwei Jahren intensiver Recherche in mehreren Ländern.
Dabei kommt auch Bäckerlatein nicht zu kurz. Ich hatte den Eindruck, dass er nichts vergessen hat, zu erwähnen, wenn es auch nur im Entferntesten etwas mit dem Brot zu tun hatte. Er berichtet von unbekannten und sehr bekannten Personen. So kommen z. B. Sarah Wiener, Roswitha Huber im Raurisertal, Lutz Geißler aus dem Erzgebirge, Heiner Kamps, der Milliardenbäcker zu Wort. Man erfährt, wo sich die älteste Bäckerei Deutschlands befindet und wo das „Museum für Brotkultur“, nämlich in Ulm. Der Exkurs in die Geschichte des Brotes ist hochinteressant. Mit Brot wurde Politik gemacht und wurden Kriege vorbereitet.
Dieses Buch über „Brot – Auf der Suche nach dem Duft des Lebens“ möchte ich sehr empfehlen! Ein schönes Werk mit umfangreichen geschichtlichen Exkursen und auch mit Rezepturen! - Jan Weiler
Kühn hat Ärger
(18)Aktuelle Rezension von: evaflMartin Kühn ist Hauptkommissar bei der Münchner Polizei. Dort muss er gerade Ermittlungen in einem Mordfall führen, hier kam ein junger Mann ums Leben, den man schlimm zugerichtet aufgefunden hat. Doch auch zu Hause ist es bei Kühn nicht langweilig, mit seiner Ehe läuft es nicht sonderlich gut, das Haus ist auf giftigem Boden gebaut und auch der Sohn hört nicht auf den Vater. Dazu kommt dann noch eine Liebschaft, die einen großen Fehler bedeutet...
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich das Hörbuch aus zwei Gründen lange nicht gehört habe: einerseits ist es ein mp3-Hörbuch, wofür sich das Abspielen als nicht einfach gestaltet, wenn man weder eine Stereoanlage noch ein Auto hat, dass dieses Format abspielt - und eigentlich höre ich nur über diese beiden Möglichkeiten Hörbücher... andererseits habe ich dann noch die Info über dieses Hörbuch bekommen, dass hier wieder nur Probleme behandelt werden, mit denen man sich nicht unbedingt noch belasten muss... nun ja... das erklärt meine Skepsis bezüglich des Hörbuchs.
Spannenderweise hat es sich für mich dann aber gut ergeben, dass ich mal über längere Zeit mp3s anhören konnte uns so dieses Hörbuch in Angriff genommen habe. Gesprochen wird es von Jan Weiler, dem Autor, selbst. Und mir hat dies unheimlich gut gefallen. Er hat eine sehr angenehme Stimme, spricht alles sehr verständlich und ist wirklich gut darin, wie er seine Stimme für sämtliche Personen immer wieder toll verstellt. Das macht das ganze Hörbuch auch sehr abwechslungsreich - was gerade bei einer Dauer von ca. 11 Stunden und 13 Minuten (!) auch irgendwie wichtig ist.
Auch inhaltlich ist es sehr verständlich, wenngleich oftmals irgendwie auch dramatisch. So schön manche Schilderungen und Entwicklungen darin sind, so heftig sind andere Sachen, die passieren, dann auch wieder. Gerade teilweise war es für mich dann echt schockierend zu hören, was sich hier wie zugetragen hat. Kurz habe ich noch überlegt, ob ich es abbreche, aber da kam es dann auf die Resthörzeit auch nicht mehr an. (Abbrechen, weil ich es wirklich heftig fand!)
So spannend und interessant wie es ist, so ist es auch immer wieder richtig gewieft geschrieben und umgesetzt. Der Humor kommt definitiv auch nicht zu kurz und ist oftmals so genial untergebracht, dass es fast beiläufig klingt. Gerade das hat mir hier auch unheimlich gut gefallen und mir dann doch auch Spaß daran gemacht. Auch war es hinsichtlich der verschiedenen Charaktere interessant, wie Jan Weiler sich die verschiedenen Personen überlegt hat und welche Rollen er ihnen zugeteilt hat. Im Endeffekt sind es mehrere Geschichten innerhalb dieses Hörbuchs, die alle doch auch immer wieder unterschiedlich zusammen hängen.
Meine anfängliche Skepsis diesem Hörbuch gegenüber hat sich doch recht schnell gelegt, denn Jan Weiler ist ein toller Schriftsteller und Sprecher, was das Hörbuch zum Hörgenuss gemacht hat. Inhaltlich war es eine sehr packende, spannende und unterhaltsame Geschichte, die mich doch auch berührt hat. Ebenso gelungen fand ich die humorvollen Szenen und Überlegungen, die hier teilweise so am Rande von Kühn eingeworfen werden.
Mir hat das Hörbuch richtig gut gefallen - und die Abspieldauer von über 11 Stunden ist dann doch schneller vorbei gewesen, als ich das zu Beginn gedacht hatte. Ich wurde gut unterhalten, es war spannend wie unterhaltsam, emotional und humorvoll. Von mir gibt es für dieses Hörbuch eine Empfehlung und 5 von 5 Sternen.
- Barack Obama
Ein amerikanischer Traum
(80)Aktuelle Rezension von: butterflyintheskyKlappentext:
Seit Barack Obama für das Amt des US-Präsidenten kandidiert hat, begeistert er die Menschen: Er verkörpert die weltweite Sehnsucht nach einer Politik des Friedens und der Menschlichkeit. Aufgewachsen unter ärmlichen Verhältnissen in Hawaii und Indonesien, musste Barack nach seiner Rückkehr in die USA erleben, wie er wegen seiner Hautfarbe diskriminiert wurde. Dies weckte seinen Ehrgeiz, der ihm zunächst eine glänzende juristische Laufbahn eröffnete und dann seinen furiosen Aufstieg als Politiker der Demokraten begründete. Wer nun seine Familiengeschichte liest, spürt, dass in ihm auch ein begnadeter Erzähler steckt
Meine Meinung:
Ich war schon lange ein Fan von Barack Obama. Ehrlich gesagt weiß ich nicht wieso, denn ich habe ja nichts mit der Amerikanischen Politik zu tun. Ich fand es toll mal etwas über sein Privatleben zu lesen. Vor allem weil es damals (und heute leider immer noch) richtig schwer war für Afro-Amerikaner respektiert und aufgenommen zu werden! - Juli Zeh
Leere Herzen
(312)Aktuelle Rezension von: Tanja_WueEin sehr gesellschaftskritischer Roman wurde hier erschaffen. Wir lernen das Geschäftsmodell von Britta und Babak kennen und bis ich begriffen hab bzw realisiert habe, ja das machen die bzw das versteht man unter der Brücke, hat ein bisschen gedauert. Während der Geschichte wurde es teilweise spannend und dann das Ende, was mich nicht ganz so glücklich zurück lässt.
Trotz Ende kann ich das Buch empfehlen!
- Douglas Smith
Und die Erde wird zittern
(9)Aktuelle Rezension von: Andreas_Oberender"Dienstag. Ein kalter, windiger Tag. Ich war den ganzen Vormittag beschäftigt. Mittagessen mit Fürst Orlow und Resin. Ging spazieren. Um 4 Uhr fuhren wir nach Sergejewka. Tee mit Miliza und Stana. Wir lernten einen Mann Gottes kennen, Grigori aus dem Gouvernement Tobolsk."
Mit diesen lapidaren Worten hielt Zar Nikolaus II. am 1. November 1905 in seinem Tagebuch die erste Begegnung mit dem sibirischen Bauern Grigori Rasputin (1869-1916) fest. Wie sehr das Treffen ihr Leben prägen und verändern sollte, ahnten der Zar und seine Gemahlin Alexandra an jenem Tag nicht. Rasputin gehört zu den berühmtesten – oder wohl eher berüchtigtsten – Figuren der russischen Geschichte. Über Rasputin dürfte ähnlich viel geschrieben worden sein wie über Peter den Großen, Katharina die Große, Lenin und Stalin. Bis heute wird dem Mann aus Sibirien eine erhebliche Mitschuld am Niedergang der Romanow-Monarchie und am Zusammenbruch des Zarenreiches zugeschrieben. Kaum eine andere Gestalt hat im vorrevolutionären Russland derart viel Hass auf sich gezogen wie Rasputin. In den Augen seiner Zeitgenossen war der Sibirier ein religiöser Fanatiker und Sektierer; ein Hochstapler und Scharlatan, der sich als Wunderheiler ausgab; ein reaktionärer Einflüsterer, der die Politik des Zaren verhängnisvoll beeinflusste; ein unersättlicher Lustmolch und Frauenschänder; ein Landesverräter und Spion im Sold der Deutschen. Wie Douglas Smith in der Einleitung seines Buches hervorhebt, wurde über kaum eine andere Figur der russischen Geschichte so viel Unsinn verbreitet wie über Rasputin. Smith hat es sich zum Ziel gesetzt, den Wust von Gerüchten und Legenden beiseite zu schieben, der das Rasputin-Bild bis heute prägt.
Smith ist nicht der erste Autor, der das gängige Zerrbild von Rasputin durch ein realistisches Porträt ersetzen möchte. Alle anderen Versuche aus jüngerer Zeit, ein an überprüfbaren Fakten orientiertes Bild von Rasputin zu entwerfen, übertrifft Smith durch die ungeheure Breite und Tiefe seiner Darstellung. Mit seiner Biographie leistet er mehr, als nur Rasputins Lebensweg zu rekonstruieren, von den obskuren Anfängen in Sibirien bis zum gewaltsamen Tod im Dezember 1916. Smith bietet ein beeindruckendes Panorama der russischen Gesellschaft am Vorabend des Ersten Weltkrieges und der Revolution. Rasputin lebte in einem Land, das aus den Fugen zu geraten drohte. Die Abneigung, die er auf sich zog, kaum dass er zum Vertrauten der Zarenfamilie aufgestiegen war, ist nur vor dem Hintergrund der Krise verständlich, in der sich das späte Zarenreich befand. Das Verhältnis zwischen der Krone und den gebildeten Ständen war nachhaltig gestört und von wechselseitigem Misstrauen geprägt. In der Presse regte sich immer wieder Kritik am Zaren und an der ominösen "Hofpartei", die angeblich den Gang der hohen Politik bestimmte. Im Regierungsapparat, aber auch in der Leitung der Orthodoxen Kirche waren Machtkämpfe und Intrigen an der Tagesordnung. Rasputin betrat ein Minenfeld, als er 1905 nach Petersburg kam. Ehe er sich versah, wurde er in die Konflikte und Spannungen hineingezogen, die das politische, gesellschaftliche und religiöse Leben Russlands bestimmten.
Konsequent gibt Smith jenen Quellen den Vorzug, die zu Rasputins Lebzeiten entstanden sind, nicht erst nach seinem Tod. Für die Biographie hat Smith umfangreiche Aktenbestände aus russischen, europäischen und amerikanischen Archiven ausgewertet. Skeptisch betrachtet er die Memoiren von Zeitgenossen, die erst nach Rasputins Tod verfasst wurden. Nach dem Ende der Romanow-Monarchie waren der Diffamierung und Dämonisierung des Sibiriers keinerlei Grenzen mehr gesetzt. Viel zu lange, so Smith, haben fragwürdige und problematische Quellen, die aus der Zeit nach Rasputins Tod stammen, das Rasputin-Bild bestimmt. Für die Biographie hat Smith außerdem die zeitgenössische russische Presse und die Korrespondenzen zahlreicher Persönlichkeiten ausgewertet. Es liegt auf der Hand, dass sich eine Rasputin-Biographie nicht damit begnügen kann, die gesicherten Fakten über Rasputins Leben zusammenzufassen. Smith schildert das Leben seines Protagonisten, und zugleich analysiert er, welches Bild sich die russische Gesellschaft von dem Emporkömmling Rasputin zusammenphantasierte. Was hat Rasputin tatsächlich getan, und was wurde ihm von der Öffentlichkeit angedichtet und unterstellt? Smiths Bemühungen laufen auf die Demontage eines zählebigen Mythos hinaus, auf die Widerlegung oder zumindest Abschwächung vieler Legenden, die seit über hundert Jahren im Umlauf sind. Smith geht dabei allerdings nicht so weit wie manche russische Autoren der Gegenwart, die den negativen Rasputin-Mythos in sein Gegenteil verkehren und Rasputin zum Unschuldslamm und Märtyrer stilisieren.
Über Rasputins Leben bis zum Alter von etwa 30 Jahren ist so gut wie nichts bekannt. Rasputin erhielt keine Schulbildung; er lernte erst als Erwachsener Lesen und Schreiben. Kurz vor der Jahrhundertwende hatte er ein religiöses Erweckungserlebnis. Obgleich Ehemann und Vater, begann er ein neues Leben als Pilger und religiöser Wanderer (strannik). In seinem sibirischen Heimatdorf Pokrowskoje und später in Petersburg gewann er als spiritueller Mentor viele Anhänger und Verehrer. Anders als oft behauptet, trat Rasputin nicht als Wunderheiler und Hypnotiseur auf. Bald nach seiner Ankunft in Petersburg (1905) wurde er dem Zarenpaar vorgestellt. Auch Nikolaus und Alexandra lernten Rasputin als geistlichen Beistand schätzen, wie Tagebuchnotizen und Briefe belegen. Die Bluterkrankheit des Thronfolgers Alexej spielte eine geringere Rolle als traditionell angenommen. Die Begegnungen und Gespräche mit Rasputin hatten auf das Zarenpaar eine tröstende und aufbauende Wirkung. Besonders die Zarin konnte mit "Vater Grigori" ihre inbrünstige Religiosität ausleben. Sie war überzeugt, dass Rasputins Gebete segensreich für ihre Familie waren. Rasputin hatte kein Interesse an Theologie. Der christliche Glaube war für ihn eine Sache des Herzens, nicht des Verstandes. Mit dieser Haltung traf er den Nerv der Zarin und seiner mehrheitlich weiblichen Anhängerschaft. Rasputin zog Menschen an, die mit der in pompöser Routine erstarrten Amtskirche unzufrieden waren und sich nach emotional intensiven Glaubenserlebnissen sehnten. Smith zitiert aus Briefen, die Rasputin an die Zarenfamilie schrieb, und aus einigen Interviews, die er russischen Zeitungen gab. Diese Quellen zeigen Rasputin als Mann von schlichtem Gemüt. Seine Denk- und Ausdrucksweise war naiv und schwärmerisch.
Wie Smith mehrfach betont, hielt sich Rasputin nie dauerhaft am Zarenhof auf. Erst 1914 nahm er sich eine eigene Wohnung in der Hauptstadt. Er kehrte immer wieder für längere Zeit in seine sibirische Heimat zurück. Oft vergingen mehrere Monate zwischen seinen Begegnungen mit Nikolaus und Alexandra. Und doch wurde die Öffentlichkeit schon bald nach Rasputins Ankunft in Petersburg argwöhnisch. Was hatte dieser ungehobelte und schmutzige Bauer im Palast zu suchen? Wie konnte es sein, dass er mit der Zarenfamilie auf vertrautem Fuße stand? Höflinge und Minister, Kirchenleute und Journalisten stellten die abenteuerlichsten Vermutungen über Rasputin und seine Rolle im Umfeld des Herrscherpaares an. Die Presse inszenierte im Lauf der Jahre mehrere Kampagnen gegen den Sibirier. Kleinere, an sich harmlose Skandale, an denen Rasputin beteiligt war, wurden von den Medien gezielt ausgeschlachtet und aufgebauscht, um Rasputin in Verruf zu bringen (Kap. 40 und 45). Auch das Parlament, die Duma, debattierte mehrfach erregt über die Frage: Wer ist dieser Rasputin, und was führt er im Schilde? Es gab etliche Gründe, warum die Spekulationen aus dem Ruder liefen und die Anfeindungen von Jahr zu Jahr bösartiger wurden. Die selbstgewählte Abschottung des Zarenpaares führte zwangsläufig zur Entstehung von Gerüchten. Mit ihrer hartnäckigen Weigerung, Rasputin fallenzulassen und wegzuschicken, fachten Nikolaus und Alexandra den Zorn all derer an, denen der Sibirier ein Dorn im Auge war. Allzu bereitwillig glaubte die Öffentlichkeit, der Thron werde von "dunklen Kräften" kontrolliert. Irgendjemand musste ja schuld daran sein, dass die Kluft zwischen Krone und Gesellschaft immer tiefer wurde. Im Ersten Weltkrieg führte die allgegenwärtige Spionage- und Verschwörungsmanie dazu, dass Rasputin und die Zarin verdächtigt wurden, im Auftrag der Deutschen die russischen Kriegsanstrengungen zu sabotieren. Auch das spannungs- und widerspruchsreiche kulturelle Klima des russischen Fin de siècle, der Zusammenprall von Aufklärung und Obskurantismus, wurde Rasputin zum Verhängnis. Scharlatane aller Art hatten um die Jahrhundertwende Hochkonjunktur in Russland, Wahrsager und Hypnotiseure, Gurus und selbsternannte Wunderheiler. In den Augen kritischer Zeitgenossen stand Rasputin stellvertretend für alle irrationalen und "mittelalterlichen" Kräfte, die Russland daran hinderten, endlich in der Moderne anzukommen (Kap. 11).
Doch damit nicht genug: Aus Sicht der russischen Gesellschaft verkörperte Rasputin den Archetyp des "bösen Ratgebers", der einen willensschwachen Herrscher nach Belieben manipuliert. Aber war der Mann aus Sibirien wirklich die Graue Eminenz hinter dem Thron? Wie Smith herausarbeitet, kann überhaupt keine Rede davon sein, dass Rasputin systematisch Einfluss auf die Staatsgeschäfte genommen hätte. Einem gänzlich ungebildeten Mann wie Rasputin fehlten alle Voraussetzungen für eine ernst zu nehmende politische Betätigung. Rasputin, zeitlebens auffallend unehrgeizig, besaß kein wie auch immer geartetes politisches Programm, und er war auch nicht das Haupt einer Gruppe oder Clique, die nach der Macht im Staate strebte. Seine Möglichkeiten, auf die Regierung und die Kirchenleitung einzuwirken, waren nicht zuletzt deshalb sehr begrenzt, weil seriöse Politiker und Kirchenführer von Anfang nichts mit ihm zu tun haben wollten. An mehreren Beispielen zeigt Smith, dass der Zar Rasputins gelegentliche Vorschläge in Sach- und Personalfragen ignorierte. Rasputin hob sich noch in anderer Hinsicht von fürstlichen Günstlingen früherer Jahrhunderte ab: Er strebte nicht nach Ämtern und Titeln, und er nutzte seine Stellung nicht, um ein riesiges Vermögen zusammenzuraffen. Geld interessierte ihn nicht. Die Besitztümer, die er seiner Familie hinterließ, hatten einen Wert von gerade einmal 23.500 Rubeln (Kap. 74). Rasputins angebliches Millionenvermögen existierte nur in der Phantasie seiner Feinde.
Was bleibt vom Rasputin-Mythos? Hatte Rasputin am Ende eine saubere Weste? Wurde ihm von seinen Kritikern durchweg Unrecht getan? Smith stellt klar, dass manche Vorwürfe berechtigt waren. Ähnlich wie die Zarin und andere konservativ gesinnte Personen bestärkte Rasputin Nikolaus II., an der Autokratie als Herrschaftsform festzuhalten und eine Parlamentarisierung des politischen Systems nicht zuzulassen. Das ist jedoch keine Überraschung. Denn warum hätte ausgerechnet ein sibirischer Bauer als Verfechter des Parlamentarismus auftreten sollen? Auch der Vorwurf sexueller Promiskuität lässt sich nur zum Teil entkräften. Rasputin, daran lässt Smith keinen Zweifel, war ein zwanghafter Fummler und Grabscher. Er konnte seine Hände nicht von den Frauen lassen, die in seinen Dunstkreis gerieten. Liebhaber der Zarin und Vater des Thronfolgers war er aber nicht. Im Krieg hatte Rasputin tatsächlich Anteil an etlichen fatalen Personalentscheidungen des Zaren. Dennoch gelangt Smith zu dem Schluss, dass nicht Rasputins Aktivitäten zu dem rapiden Ansehensverlust führten, den die Monarchie in den letzten Jahren ihres Bestehens erlitt. Ausschlaggebend war vielmehr die grotesk verzerrte Wahrnehmung Rasputins in der russischen Gesellschaft. Dem Sibirier wurden finstere Absichten unterstellt, die er nicht hatte, und ihm wurde ein Einfluss zugeschrieben, den er nicht besaß. Nach den militärischen Rückschlägen der Jahre 1915 und 1916 wurde Rasputin die Schuld an allem angelastet, was in Russland im Argen lag. Seine Mörder rechtfertigten ihre Tat damit, sie hätten die Monarchie und das Reich retten wollen. Doch kaum drei Monate nach Rasputins Tod brach das alte Russland wie ein Kartenhaus zusammen.
An Douglas Smiths Buch wird künftig niemand vorbeikommen, der sich mit dem Untergang der Romanow-Monarchie beschäftigt. Fachhistoriker und historisch interessierte Laien können die Biographie gleichermaßen mit großem Gewinn lesen. Warum nur vier Sterne? Das Buch zeigt anschaulich, wohin es führt, wenn ein Autor zu viel über sein Thema weiß und der Versuchung nachgibt, sein gesamtes Wissen vor dem Leser auszubreiten. Über weite Strecken ist die Fülle und Dichte der vermittelten Informationen schlichtweg erdrückend. Die Erzählung wird umso minutiöser und detailreicher, je mehr sich Smith auf Rasputins Ende zubewegt. Auf die Jahre 1914 bis 1916 entfällt die Hälfte der 74 Kapitel. Es kommen Hunderte und Aberhunderte von Personen vor. Selbst unwichtige Nebenfiguren werden von Smith mit vollem Namen eingeführt, etwa die Polizisten, die Rasputin im Auftrag des Innenministeriums überwachten, oder die Prostituierten, mit denen Rasputin in Petersburg Umgang hatte. In diesem Gewimmel der Personen und Namen geht rasch jeglicher Überblick verloren. Für Leser, die mit der Geschichte des späten Zarenreiches nicht oder nur flüchtig vertraut sind, ist die Lektüre kein Spaziergang. Ohnedies braucht man gutes Sitzfleisch und Durchhaltevermögen, um den 800-seitigen Text zu bewältigen. Es handelt sich um ein anspruchsvolles Buch, das sich nicht als Gelegenheits- oder Unterhaltungslektüre eignet.(Hinweis: Diese Rezension habe ich zuerst im Oktober 2017 bei Amazon gepostet)
- Nicola Kabel
Kleine Freiheit
(9)Aktuelle Rezension von: Gittenen2Was für ein tolles, kluges Buch, das hätte den Deutschen Buchpreis 2021 bekommen sollen (war noch nicht mal auf der Shortlist). Hier sieht man ,dass über Generationen die gesellschaftlich politischen Ansichten und Lebensentwürfe beeinflusst werden. Die Hauptprotagonistin wächst mit einem ultra- Linken Vater und Schwester in einer Kommune auf. Sie 40 wohnt gutbürgerlich im Eigenheim , sehr verkrampft bei ihren Kindern alles richtig zu machen, kämpft immer noch gegen den Vater an und um ihre Mitte, so wird sie von einer Ultra konservativen Heimat -Verein eines Ex -Adeligen angezogen
In Rückblicken wird die Familiengeschichte immer wieder erzählt, auch die der Großeltern. Man kommt bei dem Roman auch nicht umhin immer wieder selbst über seine Lebensentwürfe und gesellschaftlichen Ansichten und Standpunkte nachzudenken
Die kühle Sprache mit denn manchmal sehr kurzen Sätze gefiel mir am Anfang nicht, sie passt aber sehr gut seine Gedanken klar zuordnen. Die Autorin ist dadurch auch nie wertend , sie schildert,erklärt, lässt die unterschiedlichsten Lebensentwürfe stehen. Kritik üben lässt sie nur die Person im Roman untereinander und lässt den Leser sich ein eigenes Urteil bilden,
Sehr empfehlenswert.
- Rafik Schami
Die geheime Mission des Kardinals
(10)Aktuelle Rezension von: -BuchLiebe-Ich habe das Hörbuch gehört.
Leider hat es nicht meinen Geschmack getroffen. Für mich war zu viel unwichtiges/uninteressantes drumherum. Außerdem sehr ausschweifend und zu detailliert. Daher ist es etwas langwierig und langatmig geraten.
Ich hatte das Gefühl, dass es eigentlich mehr um kulturelles, Religion und Politik geht als um den eigentlichen Kriminalfall. Auch die persönlichen Hintergründe der Hauptfiguren lagen viel zu sehr im Fokus. Dinge die schon ewig her sind und keinen Beitrag zur aktuellen Situation beitragen wird lang und breit erzählt.
Manchmal hatte ich überlegt abzubrechen, aber irgendwie will man doch erfahren von wem und warum dieser Mord geschehen ist.
Der Spannungsbogen war sehr flach und kaum vorhanden. Die Szene welche etwas Spannung verspricht ist leider nur sehr kurz gehalten und wird schnell wieder aufgelöst. Schade.
Fazit: Ich hatte einen spannenden Kriminalfall erwartet, doch insgesamt war es für mich zu langweilig.
- Alexandra Bleyer
Propaganda als Machtinstrument: Fakten, Fakes und Strategien. Eine Gebrauchsanleitung
(6)Aktuelle Rezension von: SikalDas Buch „Propaganda als Machtinstrument – Fakten, Fakes und Strategien. Eine Gebrauchsanleitung“ von Alexandra Bleyer hat meine Erwartungen noch bei weitem übertroffen. Und ich meine nicht nur die großartige Recherchearbeit der Autorin, sondern auch viele Paradebeispiele, die selbst ich als kritischer Bürger nicht als Propaganda enttarnt hätte.
„Die Journalisten waren gleichsam Soldaten, in dem Sinne, dass sie er Öffentlichkeit erklären mussten, warum dieser Krieg wichtig war.“ (Zitat v. NATO-Sprecher Jamie Shea bezüglich Kosovokrieg 1999)
Während man geneigt ist, Propaganda mit Kriegspropaganda gleichzusetzen, sind wir beinahe täglich damit konfrontiert. Z. B. im Bereich der Nachrichten (worüber wird berichtet), im Bereich der Werbung, im Bereich der Politik (Wahlen u.a.) …
Propagandisten wollen mit der Weitergabe an Informationen Meinungen und Verhaltensweisen zu ihren Gunsten beeinflussen. Sie haben die Aufgabe, dies so zu vermitteln, dass die Propaganda vom Adressaten nicht als solche erkannt wird. Dann haben sie gute Arbeit geleistet. Wurde früher über Boten, Journalisten oder Schriftsteller die gewünschte Meinung unters Volk gebracht, verfeinerte spätestens die NSDAP mit Propagandaminister Goebbels ihre Methoden, um die Massen an dessen Geisteshaltung anzugleichen. Heutzutage wird auf professionelle PR-Agenturen zurückgegriffen, die z.B. Gräueltaten während der Jugoslawienkriege tlw. unter dem Aspekt der Nützlichkeit beurteilten.
Die promovierte Historikerin Alexandra Bleyer hat hier ein sehr informatives Buch herausgebracht, das jeder gelesen haben sollte. Der Schreibstil ist sachlich, keinesfalls trocken, so liest sich das Buch sehr angenehm. Sie informiert über die breite Palette der Tipps und Methoden der Manipulation (z.B. Wiederholung, Selektion), hinterfragt die Glaubwürdigkeit der Top-Argumente als „Klassiker der Kriegsbegründung“ (der gerechte Krieg, Notwehr …). Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit dem Publikum, das als Zielgruppe auszumachen ist (ohne Adressat keine Propaganda), über Zensurmaßnahmen usw.
Doch während des Lesens wird sehr deutlich– Propaganda ist nicht ausgestorben, nicht nur Napoleon oder Goebbels waren hier Meister ihres Faches. Auch heute wird nicht anders gearbeitet, vielleicht noch subtiler, weil die Erfahrung gelehrt hat. Hinzu kommt, dass in Zeiten des Internets sowie der sozialen Netzwerke Fake News in einer noch nie dagewesenen Geschwindigkeit verbreitet werden, hinterfragt wird selten, kontrollieren ist aufwendig.
Fazit: Wir können uns der Propaganda nicht entziehen, doch wir können kritisch sein, hinterfragen und unser Wissen erweitern. Nur so ist es möglich, Propagandafallen teilweise zu umgehen und den Propagandisten ihre Arbeit so schwer wie möglich zu machen.
- Shoshana Zuboff
Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus
(3)Aktuelle Rezension von: kvelInhalt, gemäß Buchrückseite:
Die Menschheit steht am Scheideweg, sagt die Havard-Ökonomin Shoshana Zuboff. Bekommt die Politik die wachsende Macht von Google, Facebook und Co. in den Griff? Oder überlassen wir uns der verborgenen Logik des Überwachungskapitalismus? Wie reagieren wir auf die neuen Methoden der Verhaltensauswertung und -manipulation, die unsere Autonomie bedrohen?Shoshana Zuboff beschreibt die ökonomische, soziale und individuelle Bedeutung der beispiellosen Veränderung, die wir erleben. Sie zeichnet ein Bild der neuen Märkte, auf denen Menschen nur noch Quelle eines kostenlosen Rohstoffs sind – Lieferanten von Verhaltensdaten. Noch haben wir es in der Hand, wie das nächste Kapitel des Kapitalismus aussehen wird. Meistern wir das Digitale oder sind wir seine Sklaven? Es ist unsere Entscheidung!
Anmerkung: Sehr dickes Buch mit kleiner Schrift.
Meine Meinung:
Inhaltlich fand ich dieses Sachbuch echt gut.
Die Autorin schreibt sehr scharfsinnig mit immensen Wissen im Allgemeinen und Speziellen. Auch pflegt sie viele weitergehende Informationen und Hintergründe in ihren Text ein. Dies fand ich sehr spannend und interessant zu lesen.
Allerdings muss ich auch gestehen, dass genau darin auch der Kritikpunkt liegt, denn es ist doch eine sehr scharfe Gradwanderung zwischen vielen Informationen und ein Überladen des Lesers. Und so fühlten sie diese Abschweifungen zuweilen auch etwas zäh an.
Textbeispiel, S. 50:
„... dass neue Marktformen dann am produktivsten sind, wenn sie sich in Ausrichtung an tatsächlichen Bedürfnissen und Mentalitäten entwickeln. Der große Soziologe Emile Durkheim erkannte das zu Beginn des 20. Jahrhunderts ... Angesichts der dramatischen, durch die Industriealisierung bedingten Umwälzungen seiner Zeit – Fabriken, Spezialisierung, Arbeitsteilung -, kam Durkheim zu der Erkenntnis, dass Volkswirtschaftler die Entwicklungen zwar zu beschreiben vermochten, aber die Gründe dahinter nicht sahen. Was seiner Ansicht nach daran lag, dass die 'Ursachen' für diese umfassenden Veränderungen in den sich verändernden Bedürfnissen der Menschen zu finden und Ökonomen (woran sich bis heute nichts geändert hat) diesen sozialen Fakten gegenüber blind seien.“
Fazit: Lesenswert.
- Sue Townsend
Downing Street Number 10
(23)Aktuelle Rezension von: RadagastSue Townsend schrieb, für meinen Geschmack, herrlich britische Romane. Eine große Portion britischen Humor und Eigensinnigkeit. Gewürzt mit zwischenmenschliche Problemen und einer Prise Ratlosigkeit. So in etwa hat mich "Downing Street No. 10" hinterlassen. Der Schreibstil und die Übersetzung war kurzweilig. Ich hatte es in knapp einen Tag durchgelesen.
Ich mochte es wie die Handlungsstränge auf den Punkt gebracht wurden. Wie facettenreich die jeweiligen Personen in ihrer Persönlichkeit beschrieben wurden. Die Rundreise des Premierminister wurde zur persönlichen Reise zu ihm selbst. Für Jack eine neue Herausforderung mit einem Liebesgeständnis. Und Peter fand die große Freiheit in London. Das Ende bleibt offen. Ich finde gerade solche Romane gut, da ich mir mein eigenes Ende gedanklich schreiben kann.
- Brigitte Blobel
Drama Princess
(28)Aktuelle Rezension von: BuechergeplauderAmelie und Judith sind schwimmen und treffen dort einen jungen Mann mit einer Kamara. Er macht viele Fotos von Judith, aber nur ein kurzen Schnappschuss von Amelie. Der Fotograf meldet sich eine ganze Weile nicht und plötzlich taucht er mit den Fotos in der Schule von Amelie auf und möchte sie als Model groß raus bringen. Amelie sieht dies als eine große Chance und begibt sich den gefahren der Modelwelt und macht einige unangenehme Erfahrungen. Hier wird uns ein Stück das Leben eines Models gezeigt, besser gesagt, wie der Anfang dieser Karriere starten kann und vorallem wie naiv viele Mädchen sind. Leider hat mir das Buch nicht ganz so gut gefallen, wie die anderen Bücher von Brigitte Blobel, da mir Amelie ständig auf die Nerven ging und ich sie am liebsten geschüttelt hätte. Ok, sie ist noch sehr jung, gerade mal 15 Jahre alt. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man mit 15 schon ein wenig Verstand hat und nicht ganz so naiv und dumm ist wie Amelie - das hat mich wirklich aufgeregt. Ansonsten ist das Buch in einem flüssigen Schreibstil, sodass man es schnell und einfach lesen konnte. Trotzdem hat mir die Geschichte leider nicht gefallen, nicht nur weil mir Amelie auf die Nerven ging, sondern habe ich von der Geschichte auch mehr erwartet. Der Titel heißt "Drama Princess - Topmodel um jeden Preis?", ich hab mir da wirklich schlimmere Szenen vorgestellt, Drogen, Sex, etc., was leider nicht der Fall war. Es ging hauptsächlich darum, dass Amelie in ihrem Selbstzweifel ertrank und nicht für das Modeln geschaffen worden ist. - Zoran Drvenkar
Still
(245)Aktuelle Rezension von: Buecher_die_ich_leseEin Buch, so kalt wie die Jahreszeit in der es spielt.Düster und angsteinflößend zeigt es die Abgründe der menschlichen Natur. Erbarmungslos bleibt der Leserin / dem Leser nichts anders übrig, als sich an den Zeilen festzuhalten, um nicht noch tiefer in eine Finsternis abzurutschen, vor der man am liebsten die Augen verschließen möchte. Vermutungen schlagen alle möglichen Wege ein, nur um am Ende orientierungslos dazustehen.
Sie
"Ihr normales Leben findet an der Oberfläche statt; unter der Oberfläche und fernab der Blicke toben ihre Seelen - hungrig, gierig und unersättlich. Niemand muß das sehen. Sie haben gelernt, diesen Hunger zu kontrollieren und die Gier in Schach zu halten."
S. 51Du
"Sie holen dich in der Nacht, drei Tage später lebst du nicht mehr. So schnell kann das gehen."
S. 13Ich
"Mit oberflächlichen Wunden kann man leben. Für eine Weile zumindest. Aber jede noch so unbedeutende Wunde blutet, und so fließt jeden Tag das Leben aus uns heraus, während das Herz schlägt und schlägt und wir dabei reden, essen, lieben oder in der Sonne liegen und tun, was auch immer wir tun, weil wir es nicht besser wissen. Jahr für Jahr verlässt uns die Kraft ein wenig mehr, weil selbst die kleinste Lüge Schaden anrichtet. Ich weiß, wovon ich rede. Ich blute ohne Pause."
S. 62In diesen drei Erzählperspektiven baut Zoran Drvenkar ein dichtes Netz aus Vermutungen, Verdächtigungen, Erwartungen, grausamen Wahrheiten und Nervenkitzel auf. Und wir ahnungslosen Leser*innen tappen in diese Falle und fühlen uns beim Lesen so hilflos, wie eine Fliege im Spinnennetz.
Vermutet man, dass gerade durch diesen ungewöhnlichen, doch für Drvenkar schon vertrauten Wechsel der Perspektiven (siehe Du), der Lesefluss ins Stocken gerät, täuscht man sich! Es baut sich ein Spannungsbogen der Ultimative auf, zeigt durch die Ansprache eine Intimität die dem Leser das Geschehene noch näher bringt. Manchmal vielleicht auch zu nahe, sind mir doch die Tränen beim Lesen in Bächen runtergelaufen! - Heinz Ohff
Gebrauchsanweisung für England
(26)Aktuelle Rezension von: NealaMein erstes Heinz Ohff Buch war die "Gebrauchsanweisung für Schottland" und dieses fand ich schon sehr informativ, amüsant geschrieben und einfach lesenswert, doch dieses Buch ist genial! Humorvoll geschrieben, mit allen Eigenheiten und Absonderlichkeiten Englands gespckt, wunderbare Anekdoten über das Land und seine Leute......einfach genial! Dieses Buch kann ich nur jedem empfehlen, der auf humorvolle Art und Weise etwas über England und seine manchmal schrulligen Bewohner erfahren möchte!!