Bücher mit dem Tag "toll geschrieben"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "toll geschrieben" gekennzeichnet haben.

62 Bücher

  1. Cover des Buches Obsidian 1: Obsidian. Schattendunkel (ISBN: 9783551321053)
    Jennifer L. Armentrout

    Obsidian 1: Obsidian. Schattendunkel

     (6.070)
    Aktuelle Rezension von: liebe1904

    "Ich war schon immer der Meinung, dass die schönsten Menschen - und ich meine wahrhaft schön von innen und außen - diejenigen seien, die sich dessen gar nicht bewusst sind." S. 84

    Sehr spannende und süchtig machende Geschichte. Fantasy mal ganz anders, eine völlig neue Richtung. Mir gefällt, welche Handlung sich hier aufbaut und werde direkt mit dem nächsten Band weitermachen (der Vorteil, wenn man 10 Jahre nach Veröffentlichung anfängt - keine Wartezeit)

    Die Stimmung zwischen den beiden Protagonisten gefällt mir gut. Sie necken sich und sind nicht auf den Mund gefallen, dies hat mir oft ein Lachen entlockt.

    Teilweise waren die Gespräche und deren Ausgang für mich jedoch etwas schnell und ich hatte das Gefühl ein paar Seiten übersprungen zu haben. Da die Akteure aber erst 17 Jahre alt sind, lässt dies auf deren schnelle Gedankenspirale in dem Alter hindeuten und wirkt dadurch doch recht gut von der Autorin überlegt.

    Ich bin sehr gespannt, was die weiteren Teile für mich bereithalten.

  2. Cover des Buches Eleanor & Park (ISBN: 9783423626392)
    Rainbow Rowell

    Eleanor & Park

     (1.168)
    Aktuelle Rezension von: Maza_e_Keqe

    Eleanor lebt mit 4 jüngeren Geschwistern, ihrer duckmäuserischen Mutter und dem gewalttätigen Stiefvater in einem winzigen Haus ohne Telefon und ohne Badezimmertür.

    Park lebt im selben Viertel von Omaha mit seinen Eltern und jüngeren Bruder.

    Die Highschool in den USA der 1980-er Jahre ist ein Spießroutenlauf, wenn man „anders“ ist. Und Eleanor ist anders genug, um von den fiesen Mädchen auf alle erdenklichen Arten gemobbt zu werden. Park hält zu ihr, doch wirklich helfen kann er ihr nicht.

    Ich konnte mich während des Lesens wunderbar in die Gedanken und Gefühle der Protagonisten hineinversetzen; habe mit Eleanor gelitten, aber auch mit dem irgendwie hilflosen Park. Und ich hatte die ganze Zeit das unangenehme Gefühl, dass etwas Schreckliches passieren würde. Dabei ist es ein Jugendroman und der muss schließlich ein Happy End haben! Dieser Knoten in meinem Bauch verschlimmerte sich bei jedem schönen Erlebnis, das die 15/16-jährigen Verliebten miteinander teilen.

    Die Autorin hat einen wundervollen Schreib- und Erzählstil, der die Personen lebendig werden lässt, deren Geschichte sie abwechselnd aus Parks und Eleanors Perspektive erzählt.

    Dass ich am Ende geweint habe, kann niemand beweisen!

  3. Cover des Buches Zusammen ist man weniger allein (ISBN: 9783446242562)
    Anna Gavalda

    Zusammen ist man weniger allein

     (3.332)
    Aktuelle Rezension von: jackdeck

    Ich habe dieses Buch geschenkt bekommen, und da bin ich immer etwas skeptisch, aber die erste Buchseite hat mein Interesse sofort geweckt und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Ich finde den Schreibstil der Gavaldi ganz wunderbar und richtig erfrischend, auch wenn die Übersetzung ins Deutsche vielleicht nicht perfekt gelungen ist. Die Handlung ist spannend, zeitgemäß und nachvollziehbar und trotzdem nicht vorauszuahnen. Ich fand den Inhalt bis zuletzt fesselnd. Die vier Mitbewohner, jeder mit sich selbst und seinem Schicksal beschäftigt fanden auf so wunderbare Weise zusammen, dass man sich auf den Schluß des Romans freuen darf. Mir hat vorallem Gavaldis Humor gefallen, den sie im Buch trotz aller Wiedrigkeiten nicht verliert und das typisch französische Flair lenkt einem ein bisschen vom eigenen Alltagsgrau ab.  

  4. Cover des Buches Alias Nora Parker (ISBN: 9781503940451)
    Frieda Lamberti

    Alias Nora Parker

     (57)
    Aktuelle Rezension von: christiane_brokate

    Caroline schreibt seit Jahren unter denn Pseudonym Nora Parker , Liebesromane die vielen ans Herz gehen und aufregend geschrieben sind. Aber es weiß außer ihrer Agentin Judith keiner nicht mal ihre Familie, was ja schon die Probleme vorprogrammiert sind. Genau dies passiert als sie sich Outet und auf einmal ändert sich viel in ihrem Leben und es ist auf einmal alles anders.

    Caroline ist ein Charakter, mit der man sich als Leser identifizieren kann, sie ist Mutter und Ehefrau und durch das Schreiben , entflieht sie ihren Alltag ,lässt ihre Gedanken schweifen und ist anders als sonst. Ich mochte Caroline von Anfang an ihren Mut, ihre Art, ihre Liebe zu ihren Kindern und ihren Beruf, auch das sie die Herausforderung annimmt und sich nach dem Outing nicht unterkriegen lässt.

    Der Autorin ist hier eine wundervolle einfühlsame Geschichte, mit vielen Wirrungen und Wendungen gelungen, der denn Leser von Anfang an mit zieht. Es ist eine turbulente Geschichte die einen kaum schnaufen lässt, weil es spannend ist , weiter zu lesen. Nur nicht weglegen , ist hier die Devise . Es war ein tolles Buch, was einen Mut macht, auch wenn man Älter wird gehört man nicht zum alten Eisen.

    Einfach ein schöner Roman, der aber sehr turbulent und spannend ist, es ist ein Buch, das man nicht so schnell vergisst. Die Autorin schafft es immer wieder mich zu faszinieren.
  5. Cover des Buches Plötzlich Fee - Herbstnacht (ISBN: 9783453314467)
    Julie Kagawa

    Plötzlich Fee - Herbstnacht

     (1.369)
    Aktuelle Rezension von: BookloverbyJoKe

    Handlung:
    „Winternacht“ handelte vorwiegend in der „realen“ Welt. Da hatte ich das Nimmernie schon etwas vermisst. In „Herbstnacht“ kehren unsere Helden endlich wieder zurück. Diesmal müssen sie sich jedoch durch das Reich der Eisernen Feen kämpfen. Das Trio muss durch die endlose Schrott- und Geröllwüste bis ins Innere zum falschen König vordringen, um ihn endlich zu besiegen. Dabei treffen sie auf unerwartete Hilfe. Es gibt eine kleine Gruppe von Eisernen Feen, die sich als Rebellen gegen den falschen König auflehnt und so kämpfen sie Seite an Seite mit den Sommer- und Winterfeen.
    Nun denkt man vielleicht, dass der ewige Kampf gegen die Eisernen Feen und den falschen König nun doch wieder ein Abklatsch vom Vorgängerband ist. Nein. Julie Kagawa hat die finale Schlacht gegen die Eisernen Feen wirklich actionreich, fesselnd und mega spannend umgesetzt. Das Ende ist einfach episch. Leider spürt man gegen Ende, dass das Buch nicht mit einem Happy End ausgehen kann. Es ist wirklich wundervoll umgesetzt, aber doch stört mich der Schluss etwas. Ich habe mir so gewünscht, dass Meghan und Ash nun alles überstanden haben und endlich zusammen sein können.
    Eine Sache, die mich im ersten Band total gestört hat war, dass der Hund der Familie ins Tierheim gegeben wurde. Das hatte mich wirklich aufgeregt! Im Finale bekommt Maghan ihren Schäferhund wieder. Oh mann... wie glücklich war ich darüber! :)

    Charaktere:
    Im dritten Band „Herbstnacht“ begegnet der Leser eine völlig andere Meghan. Sie ist viel stärker und selbstsicherer geworden. Sie lernt kämpfen und trifft ihre eigenen, doch recht schweren, Entscheidungen. Nicht zu ihrem Vorteil, sondern zum Wohle des Nimmernie. Dazu gehört auch, dass sie sich gegen ihren Willen von Ash trennt, da er sonst im Eisernen Reich umkommen würde. Hier merkt man wie stark und selbstlos Meghan im Laufe der kompletten Geschichte geworden ist.
    Ash hat endlich seine Verschlossenheit abgelehnt und steht nun Maghan als Ritter und Beschützer zur Seite. Julie Kagawa hat es echt geschafft, die Liebesstory so glaubhaft und gefühlsnah zu schildern, dass der Leser ihre Liebe wirklich spürt. Man fiebert regelrecht mit, wann sie nun endlich zusammen sein können.
    Auch Meghans Mitstreiter Puck ist wieder mit von der Partie. Puck ist, wie gewohnt die Frohnatur und der Scherzbold der Reihe. Grim, die Katze mit dem wundervollen schwarzen Humor, darf man natürlich auch nicht vergessen.
    Ein neuer Charakter ist Razor. Er ist ein Gremlin aus dem Eisernen Reich. Er steht Meghan als treuer Untertan zur Seite. Der Gremlin ist so klasse! Oft musste ich über ihn lachen. Schade dass er erst im dritten Buch erscheint. Ich hätte gern noch mehr von ihm gelesen.

    Schreibstil:
    Am Schreibstil hat sich gar nichts verändert. Er ist genau so liebevoll und bildgewaltig, wie in den vorherigen Büchern. Hier ein kleines Beispiel:
    „Trauer, Angst und Verzweiflung hingen wie ein dünner grauer Nebel über allem, klebten an dem Steinen und krochen über den Boden.“ (Seite 45)

    Cover:
    Sind die Farben des Vorgängerbandes passend zum Thema winterlich gehalten, strahlen sie nun im herbstlichen Tönen. Das Cover ist wieder so liebevoll in Szene gesetzt! Es ist schon etwas ganz besonderes im Regal.

    Fazit:
    Ein absolut episches Werk. Mit jedem Buch wird die Reihe besser und Julie Kagawa setzt an Spannung, Action und Gefühl noch etwas drauf! Eine Leseempfehlung für Jeden, der Fantasy und YoungAdult mag! Aber unbedingt mit dem ersten Buch starten.

  6. Cover des Buches Und dann kam Mr. Willow (ISBN: 9783956496837)
    Anna Saalbach

    Und dann kam Mr. Willow

     (40)
    Aktuelle Rezension von: danielamariaursula
    Mirka ist 31 Jahre alt und Germanistin. Eigentlich hatte sie im Studium Träume von einer Tätigkeit als Übersetzerin für Literatur oder an der Uni. Doch wie das Leben so spielt. Vor 7 Jahren zog Jura-Student Ruben bei ihr ein, eigentlich nur vorübergehend, und blieb. Ruben fand, daß Grundschullehrerin doch viel besser für Mirka wäre, wenn er denn mal erfolgreicher Anwalt sei, dann könne sie sich besser um die gemeinsamen Kinder und das Häuschen im Grünen kümmern.... Auch wenn es in ihrer Beziehung nicht mehr so läuft wie am Anfang, rechnet Mirka dennoch ganz fest mit einem Heiratsantrag, während des geplanten romantischen Kurztrips nach London mit ihm. Ihre beste Freundin Rieke, hält zwar gar nichts von dem schönen Ruben, aber sie kennt ihn ja besser, denkt Mirka. Leider nur, bis Ruben bei einem candle-light-dinner in London, mit einer unangenehmen Wahrheit heraus rückt. Die Tochter seines Chefs ist von ihm schwanger und sehr toll er Mirka findet, er ist nun mit ihr Verlobt. Für Mirka bricht eine Welt zusammen, sie läuft in einen der vielen Londoner Parks und trifft dort auf einen kleinen Corgi, der viel treuer als Ruben ist und ihr fortan nicht mehr von der Seite weichen mag. Corgi Mr. Willow ist nun ihr Lichtblick bei ihrem folgenden unfreiwilligen Neuanfang.

    Dieses Buch hatte ich mal letztes Jahr begonnen und frustriert zur Seite gelegt, da ich es im Dämmerlicht nicht lesen kann, die Schrift ist mir dafür zu klein. Als ich aber nun einen hoch gelobten Frauenroman las, den ich schrecklich fand, nahm ich im Freibad dieses Buch zur Hand, um zu testen, ob ich einfach aktuell das Genre nicht mag. Siehe da: Im hellen Sonnenlicht, liest es sich ganz wunderbar! (es hat schon so seinen Grund, warum ich vor kurzem ein Buch über das Älterwerden las). Es wurde also mein Mittagspausenbuch und noch dazu sehr entspannt. Ich habe mich sehr gefreut, endlich wieder eine intelligente Frauenroman-Heldin zu treffen, mit sympathischer Freundin und Nachbarn. Klar, es gibt auch unsympathische Personen wie ihre Schulleiterin und Ex-Freund Ruben ist charakterlich sicherlich kein Vorbild, aber es leuchtet mir ein, wieso Mirka sich von ihm hat einlullen und blenden lassen. Erst einmal scheint er ja wirklich Schwiegersohnqualitäten zu haben, denn seine dunklen Seiten offenbart er nicht sofort, zumindest nicht voll. Da wären natürlich seine angebliche Hundehaarallergie und sein Hang sich von Mirka bedienen zu lassen..... Durch ihren kleinen Hund eröffnet sich für Mirka eine völlig neue Welt: die der Hundebesitzer! Nicht nur, daß Mirka sich dank Mr. Willow nicht einsam fühlt und seine Gegenwart als sehr tröstlich, nein, schon beim Einkaufen der Grundausstattung begegnet ihr der erste Mann im richtigen Alter, mit Hund. Allerdings ist diese Begegnung dann doch eher abschreckender Natur. Doch mit zunehmender Akzeptanz ihrer neuen Situation öffnet sich Mirka auch mehr für die anderen Hundebesitzer und findet in der neu zugezogenen Caren eine angenehme Gassi-Runden-Begleitung. Leider ist Caren für mich ein Kritikpunkt für mich. Caren ist für Mirka beim Kennenlernen ein echtes Highlight, daß ihr hilft, sich wieder mit Freude ins Leben zu stürzen, besonders da Rieke nicht mehr so viel Zeit für sie hat, aber nur wenige Seiten später ist sie auch ebenso schnell aus ihrem Leben verschwunden, wie sie in diesem Roman aufgetaucht ist. Da hätte ich Mirka doch mehr Beständigkeit zugetraut. Es entsteht der Eindruck, als wäre sie vom Lektorat unvollständig heraus gekürzt worden. Aber sie zeigt Mut, Mut ihr Leben zu ändern und selbst in die Hand zu nehmen, Vorurteile abzubauen und hinter die Fassade zu schauen, die die Menschen um sie herum als Schutzwall errichten. Das Ende ist wirklich süß und lässt einen selig lächelnd die Seiten schließen.
    Hinter Anna Saalbach versteckt sich übrigens die erfolgreiche Kinderbuchautorin Antje Szillat, die mit Hund, Pferd, Mann und vier Kinder über genug Lebenserfahrung verfügt, um auch mal das Genre zu wechseln und sich natürlich mit den Zuständen auf Hundewiesen bestens auskennt. Sie weiß wovon sie mit leichter Feder schreibt.

    Ein schöner Wohlfühlroman, der wirklich gute Laune macht, für Hundefans umso mehr.
  7. Cover des Buches Die vier Liebeszeiten (ISBN: 9783946086420)
    Birgit Rabisch

    Die vier Liebeszeiten

     (58)
    Aktuelle Rezension von: Petzipetra
    So wie das Jahr in ihre Jahreszeiten geteilt ist, genauso ist das Leben in Abschnitte geteilt. Sogar die Liebe hat ihre Höhen.... ihre Tiefen... ihre ruhigen Zeiten... Turbulenzen  und wie wir wissen noch viel mehr.

    Die Autorin lässt uns mit Rena und Haube genau diese Liebe die Alles überwindet und gemeinsam wächst erleben.
    Sie lässt uns träumen und regt zum Nachdenken an.
    Gibt Mut und Kraft zum weitermachen.
  8. Cover des Buches Amy on the Summer Road (ISBN: 9783570401323)
    Morgan Matson

    Amy on the Summer Road

     (612)
    Aktuelle Rezension von: adorablesophie

    "Amy on the Summer Road" von Morgan Matson ist eine erfrischende Sommerlektüre und damit perfekt für den Strandurlaub.

    Die Protagonistin Amy ist eine sympathische Figur, mit der sich viele Leser identifizieren können. Ihre Reise ist voller unerwarteter Wendungen, die mich oft zum Schmunzeln brachten. Was mir besonders gefallen hat, ist die Vielfalt der Nebencharaktere und deren Beziehungen zueinander. Jeder hat seine eigenen Geschichten und Herausforderungen, die geschickt in die Handlung eingewoben sind und dazu beitragen, dass die Welt, in der sich Amy bewegt, lebendig und realistisch wirkt.

    Die Sommerkulisse, die Matson erschafft, ist einfach bezaubernd. Man spürt förmlich die warme Sonne, den kühlen Wind. Es ist eine Welt, in die man sich gerne verliert und von der man sich nur ungern verabschiedet.

    Dieses Buch ist eine perfekte Mischung aus Romantik, Abenteuer und Selbstfindung, die sowohl Jugendliche als auch Erwachsene gleichermaßen begeistern wird. Definitiv ein Muss für den Urlaubskoffer!

    Viel Spaß beim Lesen!

  9. Cover des Buches Denken heilt! (ISBN: 9783426301463)
    Albert Kitzler

    Denken heilt!

     (21)
    Aktuelle Rezension von: katze267

    Albert Kitzler geht in seinem Buch „Denken heilt!“ von der schon seit Jahrhunderten von Philosophen in Ost und West propagierten These aus, dass geistiges Wohlbefinden auch das körperliche beeinflusst, dass also seelisches Ungleichgewicht, geistige Belastungen wie Ängste, Sorgen, das Gefühl der Überanstrengung, heftiger Zorn , Trauer u.s.w deutliche Auswirkungen auf das körperliche Wohlbefinden haben..

    Nach und nach nimmt er sich alle negativen Geisteshaltungen vor, analysiert sie und gibt anhand der klassischen Philosophielehren von Ost und West (Seneca, Platon, Konfuzius... um nur einige zu nennen) Anregungen, wie diese nicht unterdrückt sondern an der Entstehung gehindert werden sollen. Er weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei diesen Schritt für Schritt erklärten, individuell auf das negative Gefühl angepassten Strategien nicht um Sofortmaßnahmen handelt,sondern dass die erstrebten Ziele ähnlich wie bei körperlicher Ertüchtigung nur durch kontinuierliche , möglichst tägliche Übung zu erreichen sind.

    Auch wenn das Buch gespickt ist mit Zitaten aus bestimmt nicht leicht zu verstehenden philosophischen Überlegungen, so gelingt es Herrn Kitzler doch, diese schwierige Thematik anschaulich und für den Leser verständlich darzulegen. Zu jedem Kapitel , das jeweils einem negativen, das geistige Wohlbefinden beeinträchtigenden Gefühl gewidmet ist, gibt es eine Kurzfassung der jeweiligen mehrschrittigen Übung , passend dazu ebenfalls eine ausführlichere Erläuterung.

    Ein beeindruckendes Buch, quasi eine Anleitung zur Herstellung des seelischen Gleichgewichtes mit praktischen Übungsanleitungen, die in den Alltag integriert werden können

  10. Cover des Buches Brot (ISBN: 9783458177258)
    Walter Mayer

    Brot

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Hennie
    Ich glaube nicht, das jemals so umfangreich, informativ und wissenswert über Brot geschrieben wurde. Walter Mayer gelang ein wunderbares Werk über ein wichtiges Lebensmittel nach über zwei Jahren intensiver Recherche in mehreren Ländern.
    Dabei kommt auch Bäckerlatein nicht zu kurz. Ich hatte den Eindruck, dass er nichts vergessen hat, zu erwähnen, wenn es auch nur im Entferntesten etwas mit dem Brot zu tun hatte. Er berichtet von unbekannten und sehr bekannten Personen. So kommen z. B. Sarah Wiener, Roswitha Huber im Raurisertal, Lutz Geißler aus dem Erzgebirge, Heiner Kamps, der Milliardenbäcker zu Wort. Man erfährt, wo sich die älteste Bäckerei Deutschlands befindet und wo das „Museum für Brotkultur“, nämlich in Ulm. Der Exkurs in die Geschichte des Brotes ist hochinteressant. Mit Brot wurde Politik gemacht und wurden Kriege vorbereitet.

    Dieses Buch über „Brot – Auf der Suche nach dem Duft des Lebens“ möchte ich sehr empfehlen! Ein schönes Werk mit umfangreichen geschichtlichen Exkursen und auch mit Rezepturen!
  11. Cover des Buches Ein amerikanischer Traum (ISBN: 9783446233676)
    Barack Obama

    Ein amerikanischer Traum

     (82)
    Aktuelle Rezension von: JourneyGirl

    In diesem wunderbaren Buch beschreibt Obama, wie er aufgewachsen ist und man erfährt viel über seine Familie und seine Wurzeln. Da mich dieser Mann und seine private Denkweise schon immer interessiert haben, fand ich das Buch sehr informativ. In meinem Hawaii Urlaub 2022 bin ich ein paar kleinen Spuren, die ich dem Buch entnehmen konnte, gefolgt. Ich muss sagen, seine private Weltansicht gefällt mir und passt zu den Thesen, wie ich die Welt sehe. Ein sympathischer Mann, der sehr gerne noch länger hätte Präsident sein dürfen! Vielleicht wäre uns Trump dann erspart geblieben! 

  12. Cover des Buches Leere Herzen (ISBN: 9783442718382)
    Juli Zeh

    Leere Herzen

     (319)
    Aktuelle Rezension von: Tanja_Wue

    Ein sehr gesellschaftskritischer Roman wurde hier erschaffen. Wir lernen das Geschäftsmodell von Britta und Babak kennen und bis ich begriffen hab bzw realisiert habe, ja das machen die bzw das versteht man unter der Brücke, hat ein bisschen gedauert. Während der Geschichte wurde es teilweise spannend und dann das Ende, was mich nicht ganz so glücklich zurück lässt.

    Trotz Ende kann ich das Buch empfehlen!

  13. Cover des Buches Und die Erde wird zittern (ISBN: 9783806235746)
    Douglas Smith

    Und die Erde wird zittern

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Andreas_Oberender

    "Dienstag. Ein kalter, windiger Tag. Ich war den ganzen Vormittag beschäftigt. Mittagessen mit Fürst Orlow und Resin. Ging spazieren. Um 4 Uhr fuhren wir nach Sergejewka. Tee mit Miliza und Stana. Wir lernten einen Mann Gottes kennen, Grigori aus dem Gouvernement Tobolsk."

    Mit diesen lapidaren Worten hielt Zar Nikolaus II. am 1. November 1905 in seinem Tagebuch die erste Begegnung mit dem sibirischen Bauern Grigori Rasputin (1869-1916) fest. Wie sehr das Treffen ihr Leben prägen und verändern sollte, ahnten der Zar und seine Gemahlin Alexandra an jenem Tag nicht. Rasputin gehört zu den berühmtesten – oder wohl eher berüchtigtsten – Figuren der russischen Geschichte. Über Rasputin dürfte ähnlich viel geschrieben worden sein wie über Peter den Großen, Katharina die Große, Lenin und Stalin. Bis heute wird dem Mann aus Sibirien eine erhebliche Mitschuld am Niedergang der Romanow-Monarchie und am Zusammenbruch des Zarenreiches zugeschrieben. Kaum eine andere Gestalt hat im vorrevolutionären Russland derart viel Hass auf sich gezogen wie Rasputin. In den Augen seiner Zeitgenossen war der Sibirier ein religiöser Fanatiker und Sektierer; ein Hochstapler und Scharlatan, der sich als Wunderheiler ausgab; ein reaktionärer Einflüsterer, der die Politik des Zaren verhängnisvoll beeinflusste; ein unersättlicher Lustmolch und Frauenschänder; ein Landesverräter und Spion im Sold der Deutschen. Wie Douglas Smith in der Einleitung seines Buches hervorhebt, wurde über kaum eine andere Figur der russischen Geschichte so viel Unsinn verbreitet wie über Rasputin. Smith hat es sich zum Ziel gesetzt, den Wust von Gerüchten und Legenden beiseite zu schieben, der das Rasputin-Bild bis heute prägt.

    Smith ist nicht der erste Autor, der das gängige Zerrbild von Rasputin durch ein realistisches Porträt ersetzen möchte. Alle anderen Versuche aus jüngerer Zeit, ein an überprüfbaren Fakten orientiertes Bild von Rasputin zu entwerfen, übertrifft Smith durch die ungeheure Breite und Tiefe seiner Darstellung. Mit seiner Biographie leistet er mehr, als nur Rasputins Lebensweg zu rekonstruieren, von den obskuren Anfängen in Sibirien bis zum gewaltsamen Tod im Dezember 1916. Smith bietet ein beeindruckendes Panorama der russischen Gesellschaft am Vorabend des Ersten Weltkrieges und der Revolution. Rasputin lebte in einem Land, das aus den Fugen zu geraten drohte. Die Abneigung, die er auf sich zog, kaum dass er zum Vertrauten der Zarenfamilie aufgestiegen war, ist nur vor dem Hintergrund der Krise verständlich, in der sich das späte Zarenreich befand. Das Verhältnis zwischen der Krone und den gebildeten Ständen war nachhaltig gestört und von wechselseitigem Misstrauen geprägt. In der Presse regte sich immer wieder Kritik am Zaren und an der ominösen "Hofpartei", die angeblich den Gang der hohen Politik bestimmte. Im Regierungsapparat, aber auch in der Leitung der Orthodoxen Kirche waren Machtkämpfe und Intrigen an der Tagesordnung. Rasputin betrat ein Minenfeld, als er 1905 nach Petersburg kam. Ehe er sich versah, wurde er in die Konflikte und Spannungen hineingezogen, die das politische, gesellschaftliche und religiöse Leben Russlands bestimmten.

    Konsequent gibt Smith jenen Quellen den Vorzug, die zu Rasputins Lebzeiten entstanden sind, nicht erst nach seinem Tod. Für die Biographie hat Smith umfangreiche Aktenbestände aus russischen, europäischen und amerikanischen Archiven ausgewertet. Skeptisch betrachtet er die Memoiren von Zeitgenossen, die erst nach Rasputins Tod verfasst wurden. Nach dem Ende der Romanow-Monarchie waren der Diffamierung und Dämonisierung des Sibiriers keinerlei Grenzen mehr gesetzt. Viel zu lange, so Smith, haben fragwürdige und problematische Quellen, die aus der Zeit nach Rasputins Tod stammen, das Rasputin-Bild bestimmt. Für die Biographie hat Smith außerdem die zeitgenössische russische Presse und die Korrespondenzen zahlreicher Persönlichkeiten ausgewertet. Es liegt auf der Hand, dass sich eine Rasputin-Biographie nicht damit begnügen kann, die gesicherten Fakten über Rasputins Leben zusammenzufassen. Smith schildert das Leben seines Protagonisten, und zugleich analysiert er, welches Bild sich die russische Gesellschaft von dem Emporkömmling Rasputin zusammenphantasierte. Was hat Rasputin tatsächlich getan, und was wurde ihm von der Öffentlichkeit angedichtet und unterstellt? Smiths Bemühungen laufen auf die Demontage eines zählebigen Mythos hinaus, auf die Widerlegung oder zumindest Abschwächung vieler Legenden, die seit über hundert Jahren im Umlauf sind. Smith geht dabei allerdings nicht so weit wie manche russische Autoren der Gegenwart, die den negativen Rasputin-Mythos in sein Gegenteil verkehren und Rasputin zum Unschuldslamm und Märtyrer stilisieren.

    Über Rasputins Leben bis zum Alter von etwa 30 Jahren ist so gut wie nichts bekannt. Rasputin erhielt keine Schulbildung; er lernte erst als Erwachsener Lesen und Schreiben. Kurz vor der Jahrhundertwende hatte er ein religiöses Erweckungserlebnis. Obgleich Ehemann und Vater, begann er ein neues Leben als Pilger und religiöser Wanderer (strannik). In seinem sibirischen Heimatdorf Pokrowskoje und später in Petersburg gewann er als spiritueller Mentor viele Anhänger und Verehrer. Anders als oft behauptet, trat Rasputin nicht als Wunderheiler und Hypnotiseur auf. Bald nach seiner Ankunft in Petersburg (1905) wurde er dem Zarenpaar vorgestellt. Auch Nikolaus und Alexandra lernten Rasputin als geistlichen Beistand schätzen, wie Tagebuchnotizen und Briefe belegen. Die Bluterkrankheit des Thronfolgers Alexej spielte eine geringere Rolle als traditionell angenommen. Die Begegnungen und Gespräche mit Rasputin hatten auf das Zarenpaar eine tröstende und aufbauende Wirkung. Besonders die Zarin konnte mit "Vater Grigori" ihre inbrünstige Religiosität ausleben. Sie war überzeugt, dass Rasputins Gebete segensreich für ihre Familie waren. Rasputin hatte kein Interesse an Theologie. Der christliche Glaube war für ihn eine Sache des Herzens, nicht des Verstandes. Mit dieser Haltung traf er den Nerv der Zarin und seiner mehrheitlich weiblichen Anhängerschaft. Rasputin zog Menschen an, die mit der in pompöser Routine erstarrten Amtskirche unzufrieden waren und sich nach emotional intensiven Glaubenserlebnissen sehnten. Smith zitiert aus Briefen, die Rasputin an die Zarenfamilie schrieb, und aus einigen Interviews, die er russischen Zeitungen gab. Diese Quellen zeigen Rasputin als Mann von schlichtem Gemüt. Seine Denk- und Ausdrucksweise war naiv und schwärmerisch.

    Wie Smith mehrfach betont, hielt sich Rasputin nie dauerhaft am Zarenhof auf. Erst 1914 nahm er sich eine eigene Wohnung in der Hauptstadt. Er kehrte immer wieder für längere Zeit in seine sibirische Heimat zurück. Oft vergingen mehrere Monate zwischen seinen Begegnungen mit Nikolaus und Alexandra. Und doch wurde die Öffentlichkeit schon bald nach Rasputins Ankunft in Petersburg argwöhnisch. Was hatte dieser ungehobelte und schmutzige Bauer im Palast zu suchen? Wie konnte es sein, dass er mit der Zarenfamilie auf vertrautem Fuße stand? Höflinge und Minister, Kirchenleute und Journalisten stellten die abenteuerlichsten Vermutungen über Rasputin und seine Rolle im Umfeld des Herrscherpaares an. Die Presse inszenierte im Lauf der Jahre mehrere Kampagnen gegen den Sibirier. Kleinere, an sich harmlose Skandale, an denen Rasputin beteiligt war, wurden von den Medien gezielt ausgeschlachtet und aufgebauscht, um Rasputin in Verruf zu bringen (Kap. 40 und 45). Auch das Parlament, die Duma, debattierte mehrfach erregt über die Frage: Wer ist dieser Rasputin, und was führt er im Schilde? Es gab etliche Gründe, warum die Spekulationen aus dem Ruder liefen und die Anfeindungen von Jahr zu Jahr bösartiger wurden. Die selbstgewählte Abschottung des Zarenpaares führte zwangsläufig zur Entstehung von Gerüchten. Mit ihrer hartnäckigen Weigerung, Rasputin fallenzulassen und wegzuschicken, fachten Nikolaus und Alexandra den Zorn all derer an, denen der Sibirier ein Dorn im Auge war. Allzu bereitwillig glaubte die Öffentlichkeit, der Thron werde von "dunklen Kräften" kontrolliert. Irgendjemand musste ja schuld daran sein, dass die Kluft zwischen Krone und Gesellschaft immer tiefer wurde. Im Ersten Weltkrieg führte die allgegenwärtige Spionage- und Verschwörungsmanie dazu, dass Rasputin und die Zarin verdächtigt wurden, im Auftrag der Deutschen die russischen Kriegsanstrengungen zu sabotieren. Auch das spannungs- und widerspruchsreiche kulturelle Klima des russischen Fin de siècle, der Zusammenprall von Aufklärung und Obskurantismus, wurde Rasputin zum Verhängnis. Scharlatane aller Art hatten um die Jahrhundertwende Hochkonjunktur in Russland, Wahrsager und Hypnotiseure, Gurus und selbsternannte Wunderheiler. In den Augen kritischer Zeitgenossen stand Rasputin stellvertretend für alle irrationalen und "mittelalterlichen" Kräfte, die Russland daran hinderten, endlich in der Moderne anzukommen (Kap. 11).

    Doch damit nicht genug: Aus Sicht der russischen Gesellschaft verkörperte Rasputin den Archetyp des "bösen Ratgebers", der einen willensschwachen Herrscher nach Belieben manipuliert. Aber war der Mann aus Sibirien wirklich die Graue Eminenz hinter dem Thron? Wie Smith herausarbeitet, kann überhaupt keine Rede davon sein, dass Rasputin systematisch Einfluss auf die Staatsgeschäfte genommen hätte. Einem gänzlich ungebildeten Mann wie Rasputin fehlten alle Voraussetzungen für eine ernst zu nehmende politische Betätigung. Rasputin, zeitlebens auffallend unehrgeizig, besaß kein wie auch immer geartetes politisches Programm, und er war auch nicht das Haupt einer Gruppe oder Clique, die nach der Macht im Staate strebte. Seine Möglichkeiten, auf die Regierung und die Kirchenleitung einzuwirken, waren nicht zuletzt deshalb sehr begrenzt, weil seriöse Politiker und Kirchenführer von Anfang nichts mit ihm zu tun haben wollten. An mehreren Beispielen zeigt Smith, dass der Zar Rasputins gelegentliche Vorschläge in Sach- und Personalfragen ignorierte. Rasputin hob sich noch in anderer Hinsicht von fürstlichen Günstlingen früherer Jahrhunderte ab: Er strebte nicht nach Ämtern und Titeln, und er nutzte seine Stellung nicht, um ein riesiges Vermögen zusammenzuraffen. Geld interessierte ihn nicht. Die Besitztümer, die er seiner Familie hinterließ, hatten einen Wert von gerade einmal 23.500 Rubeln (Kap. 74). Rasputins angebliches Millionenvermögen existierte nur in der Phantasie seiner Feinde.

    Was bleibt vom Rasputin-Mythos? Hatte Rasputin am Ende eine saubere Weste? Wurde ihm von seinen Kritikern durchweg Unrecht getan? Smith stellt klar, dass manche Vorwürfe berechtigt waren. Ähnlich wie die Zarin und andere konservativ gesinnte Personen bestärkte Rasputin Nikolaus II., an der Autokratie als Herrschaftsform festzuhalten und eine Parlamentarisierung des politischen Systems nicht zuzulassen. Das ist jedoch keine Überraschung. Denn warum hätte ausgerechnet ein sibirischer Bauer als Verfechter des Parlamentarismus auftreten sollen? Auch der Vorwurf sexueller Promiskuität lässt sich nur zum Teil entkräften. Rasputin, daran lässt Smith keinen Zweifel, war ein zwanghafter Fummler und Grabscher. Er konnte seine Hände nicht von den Frauen lassen, die in seinen Dunstkreis gerieten. Liebhaber der Zarin und Vater des Thronfolgers war er aber nicht. Im Krieg hatte Rasputin tatsächlich Anteil an etlichen fatalen Personalentscheidungen des Zaren. Dennoch gelangt Smith zu dem Schluss, dass nicht Rasputins Aktivitäten zu dem rapiden Ansehensverlust führten, den die Monarchie in den letzten Jahren ihres Bestehens erlitt. Ausschlaggebend war vielmehr die grotesk verzerrte Wahrnehmung Rasputins in der russischen Gesellschaft. Dem Sibirier wurden finstere Absichten unterstellt, die er nicht hatte, und ihm wurde ein Einfluss zugeschrieben, den er nicht besaß. Nach den militärischen Rückschlägen der Jahre 1915 und 1916 wurde Rasputin die Schuld an allem angelastet, was in Russland im Argen lag. Seine Mörder rechtfertigten ihre Tat damit, sie hätten die Monarchie und das Reich retten wollen. Doch kaum drei Monate nach Rasputins Tod brach das alte Russland wie ein Kartenhaus zusammen.

    An Douglas Smiths Buch wird künftig niemand vorbeikommen, der sich mit dem Untergang der Romanow-Monarchie beschäftigt. Fachhistoriker und historisch interessierte Laien können die Biographie gleichermaßen mit großem Gewinn lesen. Warum nur vier Sterne? Das Buch zeigt anschaulich, wohin es führt, wenn ein Autor zu viel über sein Thema weiß und der Versuchung nachgibt, sein gesamtes Wissen vor dem Leser auszubreiten. Über weite Strecken ist die Fülle und Dichte der vermittelten Informationen schlichtweg erdrückend. Die Erzählung wird umso minutiöser und detailreicher, je mehr sich Smith auf Rasputins Ende zubewegt. Auf die Jahre 1914 bis 1916 entfällt die Hälfte der 74 Kapitel. Es kommen Hunderte und Aberhunderte von Personen vor. Selbst unwichtige Nebenfiguren werden von Smith mit vollem Namen eingeführt, etwa die Polizisten, die Rasputin im Auftrag des Innenministeriums überwachten, oder die Prostituierten, mit denen Rasputin in Petersburg Umgang hatte. In diesem Gewimmel der Personen und Namen geht rasch jeglicher Überblick verloren. Für Leser, die mit der Geschichte des späten Zarenreiches nicht oder nur flüchtig vertraut sind, ist die Lektüre kein Spaziergang. Ohnedies braucht man gutes Sitzfleisch und Durchhaltevermögen, um den 800-seitigen Text zu bewältigen. Es handelt sich um ein anspruchsvolles Buch, das sich nicht als Gelegenheits- oder Unterhaltungslektüre eignet. 

    (Hinweis: Diese Rezension habe ich zuerst im Oktober 2017 bei Amazon gepostet)

  14. Cover des Buches Kleine Freiheit (ISBN: 9783406764677)
    Nicola Kabel

    Kleine Freiheit

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Gittenen2

    Was für ein tolles, kluges Buch, das hätte den Deutschen Buchpreis 2021 bekommen sollen (war noch nicht mal auf der Shortlist). Hier sieht man ,dass über Generationen die gesellschaftlich politischen Ansichten und Lebensentwürfe beeinflusst werden. Die Hauptprotagonistin wächst mit einem ultra- Linken Vater und Schwester in einer Kommune auf. Sie 40  wohnt gutbürgerlich  im Eigenheim , sehr verkrampft bei ihren Kindern  alles  richtig zu machen, kämpft immer noch gegen den Vater an und um ihre Mitte, so wird sie von einer Ultra konservativen Heimat -Verein eines Ex -Adeligen angezogen

    In Rückblicken wird die Familiengeschichte immer wieder erzählt, auch die der Großeltern. Man  kommt bei dem Roman auch nicht umhin immer wieder selbst über seine Lebensentwürfe und gesellschaftlichen Ansichten  und Standpunkte nachzudenken

    Die kühle  Sprache mit denn manchmal sehr kurzen Sätze gefiel mir am Anfang nicht, sie passt aber sehr gut seine Gedanken klar zuordnen. Die Autorin ist dadurch auch nie wertend , sie schildert,erklärt, lässt die unterschiedlichsten Lebensentwürfe stehen. Kritik üben lässt sie  nur die Person im Roman untereinander und lässt den Leser sich ein eigenes Urteil bilden,

    Sehr empfehlenswert.

  15. Cover des Buches Die geheime Mission des Kardinals (ISBN: 9783869743875)
    Rafik Schami

    Die geheime Mission des Kardinals

     (10)
    Aktuelle Rezension von: -BuchLiebe-

    Ich habe das Hörbuch gehört.

     

    Leider hat es nicht meinen Geschmack getroffen. Für mich war zu viel unwichtiges/uninteressantes drumherum. Außerdem sehr ausschweifend und zu detailliert. Daher ist es etwas langwierig und langatmig geraten.

     

    Ich hatte das Gefühl, dass es eigentlich mehr um kulturelles, Religion und Politik geht als um den eigentlichen Kriminalfall. Auch die persönlichen Hintergründe der Hauptfiguren lagen viel zu sehr im Fokus. Dinge die schon ewig her sind und keinen Beitrag zur aktuellen Situation beitragen wird lang und breit erzählt.

     

    Manchmal hatte ich überlegt abzubrechen, aber irgendwie will man doch erfahren von wem und warum dieser Mord geschehen ist.

     

    Der Spannungsbogen war sehr flach und kaum vorhanden. Die Szene welche etwas Spannung verspricht ist leider nur sehr kurz gehalten und wird schnell wieder aufgelöst. Schade.

     

    Fazit: Ich hatte einen spannenden Kriminalfall erwartet, doch insgesamt war es für mich zu langweilig.

  16. Cover des Buches Propaganda als Machtinstrument: Fakten, Fakes und Strategien. Eine Gebrauchsanleitung (ISBN: 9783743190719)
    Alexandra Bleyer

    Propaganda als Machtinstrument: Fakten, Fakes und Strategien. Eine Gebrauchsanleitung

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Sikal

    Das Buch „Propaganda als Machtinstrument – Fakten, Fakes und Strategien. Eine Gebrauchsanleitung“ von Alexandra Bleyer hat meine Erwartungen noch bei weitem übertroffen. Und ich meine nicht nur die großartige Recherchearbeit der Autorin, sondern auch viele Paradebeispiele, die selbst ich als kritischer Bürger nicht als Propaganda enttarnt hätte.

    „Die Journalisten waren gleichsam Soldaten, in dem Sinne, dass sie er Öffentlichkeit erklären mussten, warum dieser Krieg wichtig war.“ (Zitat v. NATO-Sprecher Jamie Shea bezüglich Kosovokrieg 1999)

    Während man geneigt ist, Propaganda mit Kriegspropaganda gleichzusetzen, sind wir beinahe täglich damit konfrontiert. Z. B. im Bereich der Nachrichten (worüber wird berichtet), im Bereich der Werbung, im Bereich der Politik (Wahlen u.a.) …

    Propagandisten wollen mit der Weitergabe an Informationen Meinungen und Verhaltensweisen zu ihren Gunsten beeinflussen. Sie haben die Aufgabe, dies so zu vermitteln, dass die Propaganda vom Adressaten nicht als solche erkannt wird. Dann haben sie gute Arbeit geleistet. Wurde früher über Boten, Journalisten oder Schriftsteller die gewünschte Meinung unters Volk gebracht, verfeinerte spätestens die NSDAP mit Propagandaminister Goebbels ihre Methoden, um die Massen an dessen Geisteshaltung anzugleichen. Heutzutage wird auf professionelle PR-Agenturen zurückgegriffen, die z.B. Gräueltaten während der Jugoslawienkriege tlw. unter dem Aspekt der Nützlichkeit beurteilten.

    Die promovierte Historikerin Alexandra Bleyer hat hier ein sehr informatives Buch herausgebracht, das jeder gelesen haben sollte. Der Schreibstil ist sachlich, keinesfalls trocken, so liest sich das Buch sehr angenehm. Sie informiert über die breite Palette der Tipps und Methoden der Manipulation (z.B. Wiederholung, Selektion), hinterfragt die Glaubwürdigkeit der Top-Argumente als „Klassiker der Kriegsbegründung“ (der gerechte Krieg, Notwehr …). Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit dem Publikum, das als Zielgruppe auszumachen ist (ohne Adressat keine Propaganda), über Zensurmaßnahmen usw.

    Doch während des Lesens wird sehr deutlich– Propaganda ist nicht ausgestorben, nicht nur Napoleon oder Goebbels waren hier Meister ihres Faches. Auch heute wird nicht anders gearbeitet, vielleicht noch subtiler, weil die Erfahrung gelehrt hat. Hinzu kommt, dass in Zeiten des Internets sowie der sozialen Netzwerke Fake News in einer noch nie dagewesenen Geschwindigkeit verbreitet werden, hinterfragt wird selten, kontrollieren ist aufwendig.

    Fazit: Wir können uns der Propaganda nicht entziehen, doch wir können kritisch sein, hinterfragen und unser Wissen erweitern. Nur so ist es möglich, Propagandafallen teilweise zu umgehen und den Propagandisten ihre Arbeit so schwer wie möglich zu machen.

  17. Cover des Buches Drama Princess (ISBN: 9783401501772)
    Brigitte Blobel

    Drama Princess

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Buechergeplauder
    Amelie und Judith sind schwimmen und treffen dort einen jungen Mann mit einer Kamara. Er macht viele Fotos von Judith, aber nur ein kurzen Schnappschuss von Amelie. Der Fotograf meldet sich eine ganze Weile nicht und plötzlich taucht er mit den Fotos in der Schule von Amelie auf und möchte sie als Model groß raus bringen. Amelie sieht dies als eine große Chance und begibt sich den gefahren der Modelwelt und macht einige unangenehme Erfahrungen. Hier wird uns ein Stück das Leben eines Models gezeigt, besser gesagt, wie der Anfang dieser Karriere starten kann und vorallem wie naiv viele Mädchen sind. Leider hat mir das Buch nicht ganz so gut gefallen, wie die anderen Bücher von Brigitte Blobel, da mir Amelie ständig auf die Nerven ging und ich sie am liebsten geschüttelt hätte. Ok, sie ist noch sehr jung, gerade mal 15 Jahre alt. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man mit 15 schon ein wenig Verstand hat und nicht ganz so naiv und dumm ist wie Amelie - das hat mich wirklich aufgeregt. Ansonsten ist das Buch in einem flüssigen Schreibstil, sodass man es schnell und einfach lesen konnte. Trotzdem hat mir die Geschichte leider nicht gefallen, nicht nur weil mir Amelie auf die Nerven ging, sondern habe ich von der Geschichte auch mehr erwartet. Der Titel heißt "Drama Princess - Topmodel um jeden Preis?", ich hab mir da wirklich schlimmere Szenen vorgestellt, Drogen, Sex, etc., was leider nicht der Fall war. Es ging hauptsächlich darum, dass Amelie in ihrem Selbstzweifel ertrank und nicht für das Modeln geschaffen worden ist.
  18. Cover des Buches Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus (ISBN: 9783593509303)
    Shoshana Zuboff

    Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus

     (3)
    Aktuelle Rezension von: kvel

    Inhalt, gemäß Buchrückseite:
    Die Menschheit steht am Scheideweg, sagt die Havard-Ökonomin Shoshana Zuboff. Bekommt die Politik die wachsende Macht von Google, Facebook und Co. in den Griff? Oder überlassen wir uns der verborgenen Logik des Überwachungskapitalismus? Wie reagieren wir auf die neuen Methoden der Verhaltensauswertung und -manipulation, die unsere Autonomie bedrohen?


    Shoshana Zuboff beschreibt die ökonomische, soziale und individuelle Bedeutung der beispiellosen Veränderung, die wir erleben. Sie zeichnet ein Bild der neuen Märkte, auf denen Menschen nur noch Quelle eines kostenlosen Rohstoffs sind – Lieferanten von Verhaltensdaten. Noch haben wir es in der Hand, wie das nächste Kapitel des Kapitalismus aussehen wird. Meistern wir das Digitale oder sind wir seine Sklaven? Es ist unsere Entscheidung!


    Anmerkung: Sehr dickes Buch mit kleiner Schrift.


    Meine Meinung:

    Inhaltlich fand ich dieses Sachbuch echt gut.

    Die Autorin schreibt sehr scharfsinnig mit immensen Wissen im Allgemeinen und Speziellen. Auch pflegt sie viele weitergehende Informationen und Hintergründe in ihren Text ein. Dies fand ich sehr spannend und interessant zu lesen.

    Allerdings muss ich auch gestehen, dass genau darin auch der Kritikpunkt liegt, denn es ist doch eine sehr scharfe Gradwanderung zwischen vielen Informationen und ein Überladen des Lesers. Und so fühlten sie diese Abschweifungen zuweilen auch etwas zäh an.


    Textbeispiel, S. 50:

    „... dass neue Marktformen dann am produktivsten sind, wenn sie sich in Ausrichtung an tatsächlichen Bedürfnissen und Mentalitäten entwickeln. Der große Soziologe Emile Durkheim erkannte das zu Beginn des 20. Jahrhunderts ... Angesichts der dramatischen, durch die Industriealisierung bedingten Umwälzungen seiner Zeit – Fabriken, Spezialisierung, Arbeitsteilung -, kam Durkheim zu der Erkenntnis, dass Volkswirtschaftler die Entwicklungen zwar zu beschreiben vermochten, aber die Gründe dahinter nicht sahen. Was seiner Ansicht nach daran lag, dass die 'Ursachen' für diese umfassenden Veränderungen in den sich verändernden Bedürfnissen der Menschen zu finden und Ökonomen (woran sich bis heute nichts geändert hat) diesen sozialen Fakten gegenüber blind seien.“


    Fazit: Lesenswert.

  19. Cover des Buches Still (ISBN: 9783453419346)
    Zoran Drvenkar

    Still

     (248)
    Aktuelle Rezension von: Martin_Hildebrandt


     

    „Hey, was wird das?“, dachte ich nach den ersten Kapiteln. In seinem Roman wechselt der Drvenkar zwischen den Erzählperspektiven SIE (Plural), ICH und DU und auch insgesamt hat er einen eigenen konsequent durchgezogenen Schreibstil, den ein regeltreuer Lektor anprangern würde. Schon optisch fällt auf, dass es wenig wörtliche Rede gibt, und wenn diese schon vorkommt, dann verwendet er nicht die üblichen einleitenden und abschließenden Satzzeichen, sondern nur Spiegelstriche.

    Doch das macht nichts, denn es ist einfach nur ein ungewöhnlicher Erzählform. Die Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite straff gespannt, nicht nur wegen der finsteren Thematik, sondern auch, weil der Leser nicht weiß, wie die einzelnen Perspektiven ineinandergreifen. Kurze Kapitel, wunderbare Cliffhanger und immer wieder Überraschungen – Ich musste das Buch an einem Tag durchlesen, ging nicht anders.

    Der Thriller ist definitiv nichts für schwache Nerven und obwohl er ein rasantes Tempo hinlegt, hatte ich wieder den Eindruck, dass der Autor nicht nur sein Handwerk sehr virtuos beherrscht, sondern auch eine Tiefe mitliefert, die er womöglich in anderen Genres noch umfassender rüberbringt oder rüberbringen kann. Außer Zoran Dvenkar und Henri Faber, dessen Spezialität es ist, alle seine Hauptfiguren aus Ichperspektiven heraus zu begleiten, kenne ich keinen modernen Autor, dem diese ungewöhnlichen Perspektivwechsel überzeugend gelingen und funktionieren. Aber ich habe den Verdacht und die Hoffnung, da draußen im Bücherwald gibt es noch weitere Werke einer neuen Sorte von Autoren, die mit innovativen Ideen das Krimi- und Thrillerangebot auffrischen, die ich einfach noch nicht kenne. Zoran Drvenkars andere Thriller kommen definitiv auf meinen Stapel ungelesener Bücher.

     

  20. Cover des Buches Gebrauchsanweisung für England (ISBN: 9783492972130)
    Heinz Ohff

    Gebrauchsanweisung für England

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Neala
    Mein erstes Heinz Ohff Buch war die "Gebrauchsanweisung für Schottland" und dieses fand ich schon sehr informativ, amüsant geschrieben und einfach lesenswert, doch dieses Buch ist genial! Humorvoll geschrieben, mit allen Eigenheiten und Absonderlichkeiten Englands gespckt, wunderbare Anekdoten über das Land und seine Leute......einfach genial! Dieses Buch kann ich nur jedem empfehlen, der auf humorvolle Art und Weise etwas über England und seine manchmal schrulligen Bewohner erfahren möchte!!
  21. Cover des Buches Mythos Little Bighorn (ISBN: 9783746028507)
    Arne Köhler

    Mythos Little Bighorn

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Saphir610

    Die wohl bekannteste Schlacht zwischen amerikanischer Kavallerie und den Indianischen Ureinwohnern. Wobei es dort schon beginnt, es sind nicht die Indianer sondern überwiegend die Sioux genannten Indianer, die verschiedenen Gruppen der Lakota und Cheyenne.

    Arne Köhler hat sich viel Zeit genommen, ausgiebig recherchiert, war selber vor Ort und hat die Fakten in eine gut detaillierte Form gebracht.

    Wie kam es zu dieser Schlacht, die mit der Niederlage von Custer endet, wer waren die Beteiligten von beiden Seiten, wie lief die Schlacht Mitte des Jahres 1876 ab und wie ging es danach weiter?

    Schon so kann man sich vorstellen, wie umfangreich dies alles ist, was alles mit rein spielt damit es so ablief wie es war. Über die Beteiligten aus Seiten der Soldaten gibt es wohl etwas mehr Informationen. Mich selbst interessieren die Indianer eindeutig mehr, die Ungerechtigkeit die ihnen und ihrem Lebensstil wiederfahren ist. Schade, dass diese Schlacht für sie nicht geändert hat.

    Neben dem gut gegliederten Aufbau und guten Beschreibungen ergänzen Bilder von einigen Beteiligten und Karten das Buch. Die Karten sind dann eventuell als einziges zu erwähnen, da sie zu klein sind um mehr als einen groben Überblick zu geben.

    Der Hergang der Schlacht mit allem was davor und danach passierte, ist sehr gut lesbar geschrieben. Es handelt sich um Fakten, die vom Autoren so dargestellt werden, dass es nicht nur langweilige Fakten sind, sondern sich der Leser dabei eher wie in einem Roman fühlt. Dabei wird in die Personen nichts hinein interpretiert. Der Wahnwitz der Schlacht ist gut nachvollziehbar.

    Für einen an der Geschichte, an der Schlacht vom Little Bighorn interessierten ist dieses Buch genau richtig, um detaillierte Informationen in einem guten Schreibstil zu erfahren.

    Ich kann dem Autoren nur zustimmen, ein Reise vor Ort, um sich das alles vor Augen zu führen, wäre sicherlich die beste Lösung und nachhaltig wirkend. Für alle, die das nicht können bleibt dieses Buch eine tolle Quelle.

    Meine Meinung über die Aneignung des Landes ist etwas anderes, doch wie die Regierung und alle anderen Stellen die Indianer sehen und regelmäßig Verträge brechen, Menschen vertreiben und unterdrücken wird aufgrund der Beschreibung auch deutlich, einfach nur durch die Darstellung der Vorgänge.

    Toll.

  22. Cover des Buches Kein Dach über dem Leben (ISBN: 9783499632945)
    Richard Brox

    Kein Dach über dem Leben

     (17)
    Aktuelle Rezension von: monerl

    Kurzmeinung

    Genre: Autobiografie

    Handlung: Richard Brox erzählt aus seinem Leben, seiner Kindheit und Jugend, der Drogenabhängigkeit und wie er auf der Straße gelandet ist. Er gibt uns Einblicke in das Leben eines freien Berbers.

    Schreibstil: Richard Brox wurde unterstützt durch Dirk Kästel und Albrecht Kiesner. Die Erzählungen sind offen, ehrlich und mutig, denn Richard Brox nimmt kein Blatt vor den Mund. Im Nachwort schreibt Dirk Kästel über die gemeinsame Recherche mit Richard Brox. Er bringt sogar einige Nachweise, die z.B. belegen, dass Richards Eltern in KZ´s waren. Im Vorwort erzählt Günter Wallraff über Richard Brox, wie er ihn kennengelernt hat, als er seine Reportage über Obdachlose “Unter Null” machen wollte. Sehr interessant!

    Ende: Das Buch endet mit dem schönen Traum Richards, der ein Hotel für Obdachlose bauen und betreiben möchte, in dem sie respektvoll behandelt und akzeptiert werden würden. Ich hoffe, es gelingt ihm!

    Fazit: Ich kann absolut JEDEM dieses Buch empfehlen! Es sensibilisiert und genau das ist nötig. Wie oft werden Obdachlose abschätzig und vorurteilsbehaftet behandelt. Dabei sind auch sie keine homogene Gruppe, wie Richard Brox aufzeigt. Es eint sie, dass sie Außenseiter sind, aber ein jede*r hat sein eigenes Schicksal und Gründe, um auf der Straße zu sein. Ich weiß nun noch mehr, warum es immer gut war, etwas Geld in den Hüten Obdachloser zu hinterlassen. Und wer es nicht weiß, sollte sich umgehend dieses Buch kaufen und lesen!

    Richard Brox ist zu einer Berühmtheit geworden, da verschiedenen Journalisten durch seinen Blog “Ohne Wohnung – Was nun?” auf ihn aufmerksam wurden. Auf dem Blog führt und bewertet er Obdachlosenunterkünfte in Deutschland. Seine Bewertung hat schon dazu beigetragen, dass Unterkünfte verbessert oder auch geschlossen wurden. Eine tolle Idee und Unterstützung für Menschen, die nicht wissen, wohin sie gehen und sich wenden sollen, wenn sie plötzlich ohne Dach über ihrem Leben dastehen. Absolute Leseempfehlung!


  23. Cover des Buches Warum wir tun, was wir tun (ISBN: 9783426277416)
    Jens Förster

    Warum wir tun, was wir tun

     (5)
    Aktuelle Rezension von: tine1211

    Warum wir tun , was wir tun von Jens Förster

    Alles, was jeder von uns im Alltag macht, jeder Händedruck, jede Entscheidung, jedes Aufeinandertreffen mit Menschen ist Psychologie. Jens Förster hat es sich mit diesem Buch zur Aufgabe gemacht, alltägliche Gegebenheiten des Alltages psychologisch zu durchleuchten.

    Förster lehrte sechzehn Jahre lang als Professor für Psychologie an den Universitäten Bremen, Amsterdam und Bochum. Heute arbeitet er als Systemischer Berater und Therapeut.

    Warum Komplimente unser Selbstbewusstsein stärken, Warum bei Zeugenaussagen überraschenderweise viele Abweichungen zu erkennen sind und viele spannende Situationen mehr.  Zu Beginn schildert er eine ganz alltägliche Pendlersituation, wie sie fast jeder bereits erlebt hat und seine eigene Wahrnehmung darauf. Interessant ist hier zu erfahren, warum und wie man in unterschiedlichen Situationen und Stimmungen darauf reagiert.

    Der erste Teil befasst sich mit dem Einleitungsteil „Das pralle Leben“. Darauf folgt „Teil I: Psychologie- Was ist das eigentlich“, ein Einblick in die Alltagspsychologie und was uns Menschen antreibt.

    Teil II: Die Grundpfeiler der Psychologie: Denken, Fühlen und Verhalten: Dieser Teil beschäftigt sich mit Lernen, Vergessen und Gedächtnis, unseren Stimmungen und Emotionen und das Unbewusste.

    Teil III Alltagspsychologie: Themen, Bereiche du Problemfelder. Dieses Kapitel widmet sich den spannenden Themen Urteil und Entscheidungen, Personenbeurteilung, Beziehungen, Kommunikation u.v.m.

    Die Themen sind sehr umfassend und sehr interessant. Allerdings lässt sich dieses Werk nicht besonders leicht daher lesen. Herr Förster hat die Themen zwar für Laien verständlich geschrieben, doch leider hat mich manchmal der Eindruck erfasst, dass er sich in seinem Schreibfluss nicht bremsen konnte. Es ist zum Teil für meinen Geschmack zu umfassend und mit Forschungen hinterlegt, dass es meinen Lesefluss meist sehr gebremst hat.

    Alles in allem handelt es sich aber um ein spannendes Thema, das wirklich keine Bereiche ausgelassen hat. Für Interessierte des Themas Psychologie ist es sehr zu empfehlen.

    Durch den für mich etwas unstrukturierten Schreibstil ziehe ich einen Stern in meiner Bewertung ab.

     

    ISBN 978-3-426-27741-6

    Erschienen beim Droemer Verlag

    510 Seiten

     

  24. Cover des Buches Stille (ISBN: 9783458364467)
    Erling Kagge

    Stille

     (85)
    Aktuelle Rezension von: Monika_D_Kunze

    Stille ist nicht gleich die Abwesenheit von Geräuschen, sie ist viel mehr; ein Tor zu sich und seiner Umwelt, ein Augen- und Herzöffner, ein Seinszustand. Ich liebe die Stille und war deshalb auf das Büchlein neugierig, und es hat mich auf voller Bandbreite abgeholt. In wunderschönen kleinen Erzählungen und Gedanken wird dem Phänomen der Stille nachgegangen, in fast poetisch anmutenden, obgleich doch so schlichten Worten Bilder gemalt, die ins Herz gehen; und man sagt: Ja, genau so ist es.

    Wunderschön.

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