Bücher mit dem Tag "tour de france"
23 Bücher
- Ted Bell
DER ZAR
(9)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchDie Handlung ist schnell erklärt - im Nachwende-Russland mausert sich ein wahnsinniges Genie zum neuen Zaren, attackiert Amerika und bringt die Welt an den Rand eines globalen Krieges, und es gibt nur einen, der ihn aufhalten kann, nämlich Agent Alex Hawke.
- Caroline Vermalle
Denn das Glück ist eine Reise
(78)Aktuelle Rezension von: Janine2610Klappentext:
Der salzige Wind des Meeres, der Geschmack von Crêpes mit Cidre und das Gefühl unendlicher Freiheit - das Leben kann so schön sein. Georges genießt es in vollen Zügen. Mit seinem Freund Charles erfüllt sich der 83-Jährige einen großen Traum: einmal im Leben die Tour de France nachzufahren. Die einzige Verbindung zu seiner Familie sind die täglichen SMS an seine Enkelin Adèle, die ihren Großvater auf einmal mit ganz anderen Augen sieht ...
Meine Meinung:
Die La Nouvelle République schreibt zu Denn das Glück ist eine Reise ganz begeistert, dass es eine Ode an das Leben ist. Von der Presse wurde es angeblich hochgelobt und mit dem "Prix Chronos de littérature 2011" und dem "Nouveau talent 2009" ausgezeichnet ... Steht zumindest auf der Buchrückseite. Verstehen kann ich es allerdings nicht. Überhaupt nicht.
Die Inhaltsbeschreibung klingt eigentlich recht vielversprechend: Ein Großvater, der mit seinem Nachbarn die Tour de France nachfährt und dabei nur per SMS Kontakt zu seiner Familie/Enkeltochter hat.
Ich habe mir gedacht, dass das sicher eine Menge spannenden Lesestoff bietet, da auf so einer Tour ja allerhand passieren könnte. Die Autorin hat mich diesbezüglich aber leider völlig enttäuscht. Das "spannendste", was während der Fahrt - wobei ich kurz wieder munterer geworden bin - passiert ist, war, dass Georges urplötzlich "Taschenlampe!" ausgerufen hat und der Fahrer sich darüber so erschrocken hat, dass dieser beinahe einen ernstzunehmenden Unfall gebaut hätte. Der Rest des Buches verläuft aber absolut ruhig. Zum Einschläfern ruhig. Es passiert eigentlich nichts, was einem irgendwie in Erinnerung bleiben würde. Es ist eine ganz normale, ereignislose Fahrt. Es wird irgendwo gegessen, man übernachtet irgendwo, sieht sich irgendwelche Museen, Sehenswürdigkeiten und Landschaften an und ab und zu schreibt Opa Georges seiner Enkelin eine langweilige SMS - in SMS-Sprache wohlgemerkt, die ich, obwohl sie kürzer war, als anstrengender zu lesen empfunden habe als der ausgeschriebene Text.
Die beiden Senioren machen sich über Unsinnigkeiten einen Kopf, sind absolute Sturköpfe, reden nicht viel miteinander und deswegen kommt es ab und an auch mal zu einem Streit: Unausgesprochenes führt zu Missverständnissen ... ihr wisst, wie das ist! Aber auch das ist alles durchgehend harmlos und wenig spektakulär.
Ich hatte den Eindruck, als hätte die Autorin die Geschichte ganz bewusst langatmig erzählt, einfach, um sich so ein bisschen an die beiden Ü80-Protagonisten anzupassen. Denn das Geschriebene ist für einen Senior in diesem Alter möglicherweise lesenswert und spannend, aber wahrscheinlich nicht für eine 26-Jährige. Für mich war es, bis aufs Ende - da wurde es dann doch noch etwas emotional, eher einschläfernd. - SUSAN MALLERY
Stadt, Mann, Kuss
(167)Aktuelle Rezension von: Chrissy87Charity ist die neue Stadtplanerin in Fool's Gold und einer ihrer ersten Aufträge ist es Männer in die Stadt zu holen, denn es herrscht ein deutlicher Männermangel. Dabei unterstützt sie unter anderem Josh. Die beiden fühlen sich zu einander hingezogen, aber Charity streubt sich anfangs, da Josh ein wahrer Frauenmagnet zu sein scheint.
Obwohl ich einiges zu bemängeln habe, hat mich das Buch zusammenfassend doch echt gut unterhalten.
Ich mochte das Setting sehr und freue mich schon mehr aus Fool's Gold zu lesen, da ich glaube da warten noch einige unterhaltsame Geschichten auf mich.
Die Liebesgeschichte zwischen Josh und Charity habe ich nicht so nachvollziehen können, die Anziehung schon, aber das daraus so schnell so viel mehr wird, ist irgendwie an mir vorbei gegangen.
Das typische Liebesromanende hat mich hier auch extrem genervt, ich kann da nur nicht genauer drauf eingehen ohne zu spoilern.
Damit die Geschichte sich nicht nur um die außer Rand und Band geratenen Hormone der beiden Protagonisten dreht, wurde noch etwas Spannung erzeugt, aber das war alles so offensichtlich, das ich persönlich diesen Handlungsstrang nicht gebraucht hätte.
- Lance Armstrong
Tour des Lebens
(54)Aktuelle Rezension von: BibsiEin Buch, welches ich damals großartig fand und von welchem ich wirklich begeistert war - bis es sich mittlerweile als eine große Lüge geoutet hat.... - Jo Nesbø
Doktor Proktors Zeitbadewanne
(18)Aktuelle Rezension von: NegothiaDr.Proktor möchte zu seiner großen Liebe Juliette Margarine reisen, um ihr einen Antrag zu machen, aber die ist leider schon nicht mehr frei.
Also reist er stattdessen mit Bulle und Lise in der Zeit zurück,... - und mit Raspa, der Assistentin des Doktors.
Raspa ist groß, immer stark geschminkt, und hat ein Holzbein. Außerdem ist sie in Doktor Proktor verliebt.
Die vier landen mittels der Zeitbadewanne nun also im napoleonischen Frankreich.
Bulle lernt, dass auch kleine Leute großes bewirken können, und Lise erfindet den Eifelturm.
Als die vier dann in Joan D'Arc's Zeit hineinpurzeln, ergeben sich allerlei Probleme, und schließlich opfert sich Raspa auch noch, um die anderen zu retten.
Auch hier gilt wieder ein sehr humorvolles und süßes Buch, aber hier kommen dann noch die ein oder anderen geschichtlichen Fakten hinzu.
Alles in allem ist es auf jeden Fall lesenswert, allerdings ist diese hier doch eher für Kinder mit ein oder zwei Jährchen höherem Alter (ca.10)
- Ralf Nestmeyer
Alles Mythos! 16 populäre Irrtümer über Frankreich
(9)Aktuelle Rezension von: MiraBerlinIn diesem Buch werden 16 populäre Irrtümer über Frankreich behandelt.
Diese sind sehr gut ausgewählt, da man das ein oder andere Vorurteile entdeckt, dessen Wahrheitsgehalt man selbst noch nie in Frage gestellt hat.
Jedes Kapitel hat mir etwas gegeben. So war es manchmal sogar so, dass die Kapitel, die ich vom Titel her am uninteressantes fand (wie z. B. das Kapitel über die Tour de France), mir am meisten gegeben haben.
Sehr positiv an diesem Buch fand ich, dass der Schwerpunkt vor allem auf dem geschichtlichen Wesen lag und auch auf der Mentalität der Franzosen.
Dies wurde auch immer gut mit itaten aus berühmten Werken oder Zitaten von z. B. Politikern wie de Gaulle untermauert. Gerade das hat mir auch sehr gut gefallen, da es auch bewies, wie authentisch und realitätsgetreu die Fakten sind. Allgemein hatte ich nie das Gefühl, dass der Autor mir gerade irgendwas Erfundenes erzählt.
Mein einziges Problem allerdings war, dass der Autor es nie geschafft hat, mich mit seinen Worten zu fesseln. Die Einleitungen der jeweiligen Kapitel haben mir immer gut gefallen, aber sobald es dann ans Eingemachte ging, bin ich gedanklich immer abgeschweift. Manchmal musste ich mich wirklich dazu motivieren, das Buch nicht schon nach ein paar Minuten aus der Hand zu legen, obwohl ich den Inhalt selbst sehr interessant fand.
Die Infos waren wirklich goldwert, aber wurden leider in der Regel so trocken verpackt, dass es mir keinen wirklichen Spaß bereitet hat, das Buch zu lesen, da ich gedanklich ständig abschweifte. Schade! - Erika Bianchi
Wir sind nicht wie Eidechsen
(1)Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerinWährend der Tour de France 1948 begegnet die 15-jährige Französin Lena dem Radsportler Zaro Checcacci und wird nach einer gemeinsamen Nacht ungewollt schwanger. Neun Monate später bringt sie Isabelle zur Welt, die von Zaro nie akzeptiert werden wird.Je älter Isabelle wird, desto verletzter ist sie über diese Tatsache, fühlt ungeliebt und hat deshalb später auch Probleme, ihren beiden Töchtern Cecilia und Marta die benötigte Liebe entgegen zu bringen, fühlt sich gar um ein freies Leben betrogen und hadert mit der Mutterschaft, die durch die gefühlte Konkurrenz mit ihren Töchtern ihre Ehe bedroht. 1989 verlässt Isabelle den Vater ihrer Kinder für den Franzosen Jules, kehrt Rom und ihren Töchtern den Rücken und zieht nach Paris. Vor allem die jüngere der beiden Töchter, die damals 12-jährige Cecilia, hat diesen Verlust nie verwunden und spürt ihrer Mutter gegenüber eine unverzeihliche Wut, die sie in die Magersucht treibt. Nur durch das restriktive Essverhalten hat sie das Gefühl, überhaupt etwas in ihrem Leben kontrollieren zu können.
Die Geschichte beginnt mit dem Tod von Zaro und einer Rückblende auf die verhängnisvolle Nacht, in der Isabelle gezeugt wurde und wird fortan rückwärts erzählt. Es ist eine ungewöhnliche Familiengeschichte, die in Italien und Frankreich handelt und sich von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart über vier Generationen erstreckt.Zu Beginn benötigt es einiges an Konzentration, die handelnden Personen zu überblicken, um die Familienbande zu erfassen. Die Perspektiven wechseln je Kapitel, ohne dass eine Kennzeichnung erfolgt. Alle Charaktere wirken jedoch glaubwürdig, ihre Motive nachvollziehbar, so dass die Handlung vor allem durch die polarisierenden Protagonisten Isabelle und Cecilia bald einen Sog entwickelt.
Es geht um verletzte Gefühle, Enttäuschung, die sich mitunter in Wut und Hass manifestiert. Sehr eindringlich wird dargestellt, wie ein Ereignis in der Vergangenheit sich auf die nachfolgenden Generationen auswirken und ihr Glück bedrohen kann. Ein Kind, das nie geliebt wurde oder sich stets unerwünscht gefühlt hat, wird nie eine gute Mutter sein können. Statt Mutterinstinkt und Geborgenheit dominiert Konkurrenz, Neid und Ablehnung. Schlüssel kann nur die Versöhnung sein, um sich aus dem Teufelskreis aus Enttäuschungen zu retten und so wirkt das Ende trotz jahrelang angewachsener Verbitterung versöhnlich.
Den Rahmen des Familiendramas bilden die Gute-Nacht-Geschichten von Martas und Cecilias Vater Carlo aus der Tierwelt, in welchen er die Verhaltensweisen von verschiedenen Tieren im Hinblick auf das Paarungsverhalten und die Aufzucht der Nachkommen für seine Töchter spannend erzählt und für den Leser unweigerlich Parallelen zu den Menschen und handelnden Personen gezogen werden können. - René Goscinny
Asterix 06
(108)Aktuelle Rezension von: MarcsbuechereckeHallo, mein Name ist Marc und ich bin wohl süchtig nach lustigen Galliern. Fragt mich nicht wieso, aber auf einmal hatte ich schon wieder Bock mein aktuelles Buch liegen zu lassen, über mein Regal zu schauen und mir einen weiteren Band der wohl erfolgreichsten europäischen Comic-Reihe der Welt hinter die Birne zu hauen. Gelesen hatte ich die Geschichte dann auch in einem Rutsch und war mal wieder sehr angetan von der gelungenen Geschichte um Asterix und Obelix.
Die Römer beziehungsweise Julius Cäsar schicken mal wieder einen Neuen in die gallische Provence, der natürlich nicht wahrhaben möchte, dass dieses kleine Dorf solch ein großes Problem sein soll. Um zu beweisen, dass auch eine Wand, die Gallier nicht aufhalten kann, wettet Asterix, dass er eine Tour durch ganz Frankreich machen wird. Als Beweis für die Tour wird er in jeder Station kulinarische Köstlichkeiten besorgen und mit in das Dorf bringen.
Mal ehrlich: Normalerweise versuche ich Spoiler ja immer zu vermeiden. In diesem Fall dürfte aber natürlich jedem klar sein, wie diese Wette ausgeht. Natürlich ist es in diesen Büchern schwierig von Charakterentwicklungen zu sprechen, haben wir hier ja durchaus ein wenig den „Bibi Blocksberg“ – Effekt, den wir beobachten können: Auch, wenn wir durchaus Anspielungen und Verweise auf vorhergehende Ausgaben erhalten, läuft die Zeit im gallischen Dorf nicht wirklich weiter. Aber genau das macht in meinen Augen auch den Reiz der Comics ein wenig aus. Besonderheit in diesem Buch war aber, dass wir eine explizite Erwähnung eines vorhergehenden Bandes haben, genauer gesagt wird darauf hingewiesen, dass sich seit Die goldene Sichel sich nichts in Lutetia verändert habe.
Fazit:
Auch dieser Band war wieder mal richtig gut und hat total Spaß gemacht. Und wie wir ja alle wissen, gibt es keine bessere historische Quelle als Asterix-Comics. Daher: ohne den gallischen Krieger hätten wir heute nicht das erfolgreichste Fahrrad-Rennen der Welt …
- Greg Moody
Tödliche Tour
(1)Aktuelle Rezension von: NeleWill Ross hat den Profisport eigentlich schon hinter sich gelassen, als sein Agent aus New York anruft, um ihm mitzuteilen, dass er ab sofort bei dem besten Radteam der Saison unter Vertrag steht. Erwähnenswert ist allerdings, dass der Platz nur frei geworden ist, weil der Teamkapitän durch einen Toaster ums Leben gekommen ist. Im Laufe des Buches wird klar, dass das mit dem Toaster kein Unfall sondern Mord war - es geschehen weitere Anschläge und Morde innerhalb des Haven Teams. Auch Will steht unter Beschuss, nachdem er sich vom Titel des Hauptverdächtigen befreit hat ... Ein mal spannendeer mal rasanter Krimi in einer wohl eher ungewöhnlichen Szenerie. Den Radsport als Krimischauplatz kannte ich so nicht, fand es aber ungewöhnlich gut. Trotzdem ich nicht wirklich mit der Materie Radrennsport vertraut bin habe ich das Buch gut und flüssig lesen können. Einige Handlungsstränge waren mir zu wild und irgendwie zu "zufällig" aber insgesamt war es ein auch ziemlich humorvoller Krimi mit dem man einen Nachmittag verbringen kann. Ich würde ihn allen empfehlen, die auch mal einen Krimi der in einer ungewöhnlichen Umgebung spielt lesen wollen. - Greg Moody
Mörderische Saison
(1)Aktuelle Rezension von: NeleWill Ross ist zurück. In seinem Radrennteam Haven wird für die Saison trainiert und nebenbei macht er sich ein paar nette Tage mit Freundin Cheryl. Doch dann kommt der Teamleiter Deeds aus der Reha zurück und fährt schwere Geschütze auf. Es wird hart für die Tour de France trainiert, das Mekka eines jeden Rennradfahrers. Dazu gibt es vom Mannschaftsarzt jeden Tag eine Dosis Vitamine - danach fühlen sich alle viel besser. Doch plötzlich spielen einige Teammitglieder verrückt und gehen bis an ihre Grenzen und darüber hinaus. Was hat das zu bedeuten? ... Also dieser Band hat mir wesentlich besser gefallen als der erste. Er war um einiges spannender und auch die Charaktere sind nachvollziehbar und außerordentlich sympathisch. Einen Punkt Abzug gibt es lediglich für das ab und zu Übertriebene (halb tod eine Etappe der Tour de France zu fahren). Dennoch war ich sehr sehr zufrieden mit diesem Teil. Absolut etwas für Radsport- UND Krimifans! - Helena Grass
Blue Eyes - Besessen von dir
(14)Aktuelle Rezension von: Dominika... ist ein packender Romantic-Thriller mit unvorsehbaren Wendungen.
Die Geschichte ist gut geschrieben. Der Schreibstil ist sehr einfach und flüssig. Orte und Situationen sind sehr genau beschrieben, das gefällt mir.In einigen Abschnitten schreibt die Autorin aus der Sicht des Mörders - ohne den Mörder zu verraten - auf diese Weise kann man ganz gut in das Herz des Mörders sehen, seine Gedanken und Gefühle besser verstehen. Das ist eine gute Idee und macht das Buch umso spannender.
Die Sexszenen hätte man besser weglassen sollen. Ich finde, sie passen nicht. Aber bei der Mordtat war sie zwar an der richtigen Stelle, nur hätte man sie etwas kürzer fassen können.
Sonst ist das Buch toll. Es ist so spannend, das man es nicht so gerne aus den Händen geben möchte. Und das Cover passt wunderbar zu der Geschichte. Insgesamt war das eine super Geschichte. Es hat eine gute Mischung: Krimi, Liebe und Thriller.
Blue Eyes - Besessen von dir ist ein gelungener Romantic-Thiller.
- David Millar
Vollblutrennfahrer
(2)Aktuelle Rezension von: Ulenflucht"Die entscheidende Leistung dieses Buches besteht darin, dass es einem den Glauben an den Radsport zurückgibt.", steht hinten auf dem Einband und ist ein Zitat des britischen Observers. Da war ich gespannt. Ich schätzte David Millar nach seiner Rückkehr aus der Dopingsperre als Fahrertypen und guten Redner, der sich nie auf Standardsätzen ausruhte. Ein heller Kopf also, aber was brachte ihn zu seinem Betrug und wie geht man damit um, wenn man wieder zurückmöchte?
Es ist eine seltene Geschichte, die David Millar da erzählen kann, denn ihm ist gelungen, was den anderenerwischten Lautsprechern seiner Generation, den Jaksches, Schumachers, Rassmussens, nicht gelungen ist. Es dauert die länge eines Buches, eines ausführlichen Buches von 400 Seiten, um zu verstehen was den Unterschied ausmacht. Oder die Kürze eines Buches, besser gesagt, denn fünfhundert Zeitungsartikel und Meinungen und Interviews halfen nicht, dieser Papierblock aber schon.
Fünf Jahre liegen zwischen den beiden Szenen, die das Buch spannungsreich eröffnen: Die Gefangennahme und die 48 Stunden im Gefängnis von Biarritz 2004 und die Etappe der Tour de France 2009 nach Barcelona, die Millar beinahe gewann und die für ihn zum Symbol seiner zweiten Karriere wurde. Sie sind gut gewählt und das Buch nimmt sich die Zeit, sie beide zu verbinden. Dabei wird danach chronologisch vorgegangen. Erst plätschert es ein wenig dahin, wenn es um die Anfänge der Karriere geht, das Entdecken des Radsports und die Zeit in Hongkong.
Fahrt nimmt es dann auf, als es zum Beginn der Profizeit kommt, auch wenn es dann noch lange dauert, bis sich Millar dem Drama widmet, das er eigentlich erzählen will, wo doch das Buch im Original "Racing through the dark" heißt. Diese Dunkelheit beginnt mit ein paar Regenerationsspritzen, Vitamine, Eisen und endet dann im Sündenfall bei der Vuelta 2000. Ein lang geplanter Betrug, wie sich herausstellt, man erfährt detailliert von den Vorbereitungen bei einem Teamkollegen in der Toskana und wie es danach mit einem spanischen Arzt weiterging. Millar teilt mit, dass es ein langer Prozess war, seine Niederlage bei der Tour 2000 nur der letzte Stein in diesem Mosaik. Tatsächlich aber erscheint es dem Leser anders. Wie genau man als Fahrer in der Zeit veranlasst wurde, seine Prinzipien über Bord zu werfen, wird nicht deutlich. Auch bleibt die Frage offen, weshalb Millar auch in seiner dunklen Zeit Rennen sauber gewann und dann in anderen wieder zu Doping griff. Ebenfalls wird nicht ausreichend schlüssig dargestellt, inwiefern die Begegnung mit Dave Brailsford und der Wille, für Großbritannien zu starten, den Absprung bedeuten musste.
Es gelingt Millar gut, sich selber darzustellen, sich selber und seine Party-, Alkohol-, Doping-Vergangenheit zu analysieren und den Wendepunkt, nämlich die Sperre, glaubwürdig darzustellen. Der Frage aber, weshalb ihm der Weg zurück ins Peloton bei einer Profimannschaft nicht versperrt bleiben sollte, wie es nach einer Sperre üblich war, widmet er sich nicht. Wie passt es zusammen, ein reuiger Sünder zu sein, aber gleichzeitig gegen die Länge der Strafe zu klagen, auszusagen, dass das Team ihn zum Doping verleitet habe und dann das Selbstbewusstsein zu haben, als erstes Rennen nach der Sperre die Tour de France fahren zu wollen? Und warum um alles in der Welt bewahrt man als Andenken an seine Dopingzeit, bevor diese aufgeflogen war, zwei Spritzen im Bücherregal auf? Fragen, die ungeklärt bleiben, deren Erklärung man aber von Millar selber wohl kaum verlangen kann.
Das Buch schafft es tatsächlich, einem den Glauben an den Radsport zurückzugeben, wenn man sich die Mühe macht, zu differenzieren, Talent und echte Leistung zu erkennen. Ein gelungenes Porträt des Profisports, das den Menschen mit Stärken und Schwächen in den Mittelpunkt stellt. Zu bedauern ist aber, dass das Buch drei Jahre zu früh erschien. Denn zwischen 2010, als er es schrieb, und dem Ende seiner Karriere zu Saisonende 2014 ist noch einiges passiert: Sein Etappensieg bei der Tour de France 2012, der sicher die erste Szene zur Barcelona-Etappe 2009 ersetzt hätte, die olympischen Spiele in London, das Geständnis von Lance Armstrong. Dennoch ist es auch so ein Buch, das den Respekt vor David Millar ziemlich wachsen lässt und einen bezogen auf den Radsport optimistisch in die Zukunft blicken lässt.
- Jan Ullrich
Ganz oder gar nicht
(9)Aktuelle Rezension von: HoldenEin dopender Rennradfahrer und ein ehemaliger Stasispitzel schreiben eine Autobiographie, aber manche Stellen sind dennoch ganz interessant. Für echte Radsportfans zu oberflächlich, aber geht so. - Jens Voigt
Man muss kämpfen!
(3)Aktuelle Rezension von: Amy182003 sah ich zum ersten mal im Fernsehen die Tour de France und seit dem bin ich ein Radsportfan- was nicht zuletzt an dem Autor dieses Buches liegt.
In diesem Buch berichtet Jens Voigt, mit der Unterstützung von Jochen Willner, vom Verlauf seiner Karriere, seinem Weg zum Radsport.
Das Buch beginnt mit einem wunderbaren Grußwort von Bjarne Riis, der ihn als seinen Helden bezeichnet. Was er mit Sicherheit nicht nur für ihn ist- sondern auch für den gesamten Radsportzirkus.
Jens Voigt beginnt seine Geschichte mit seiner Jugendzeit, in der er seine Leidenschaft für das Radfahren fand, erzählt über seine Zeit in der Nationalmannschaft der DDR und im Amateur-Weltcup. Schließlich schafft er es in den Weltcup und startete in Frankreich durch- besonders bei der Tour de France 2001: sein erster Etappensieg . Auch der Festina-Skandal findet in seinem Buch einen Platz und am Ende dieses Kapitels sagt er einen schönen Satz:
"Doping kommt für mich nicht in Frage. Wie soll ich das wohl später meinen Kindern mal erklären?".
Danach folgen noch viel mehr Kapitel über seine Zeit bei CSC in Dänemark, seine Weggefährten wie z.B. Thor Husovd, der Tour de France und auch eine wenig über den Familienmenschen Jens Voigt.
Es ist ein schönes Buch für Fans von Jens Voigt, für Radsportfans und vielleicht auch für Personen, die gar nichts mit diesem Sport anfangen können- vielleicht könnt ihr dann auch verstehen was uns Fans daran fasziniert...
Viel Spaß beim Lesen!
Enjoy!
Lg Amy :) - Peter Winnen
Post aus Alpe d’Huez
(1)Aktuelle Rezension von: BertieWoosterDas Buch ist in Briefform aufgebaut und war für mich am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Es zeigt jedoch, wie der Autor zum Radsport kam, welche Entwicklung er durchgemacht hat und wie er die Karierre beendete. - Dieter Bührig
Brüllbeton
(18)Aktuelle Rezension von: Schmuck_GuggerinIn Lübeck ist eine neue Fahrbahndecke der Ostseeautobahn in Verruf geraten, denn sie wurde mit „Brüllbeton“ saniert. Bei den Reparaturarbeiten wird eine weibliche Leiche gefunden. Schnell ist klar, dass die weibliche Person als Drogenkurier für Dopingkapseln gearbeitet hat, was zu ihrem Tod führte.
Der Chef der Baufirma gerät zeitnah unter Verdacht, wird aber schon nach wenigen Tagen ebenfalls tot aufgefunden. Hängen beide Todesfälle zusammen? Nun sind es die Privatleben der Beteiligten, die das Interesse der Kriminalkommissare wecken. Eine Wendung jagt in den Ermittlungen die Nächste.
Genau das ist es, was den Krimi so spannend macht und unser Leseinteresse wach hält.
Dieter Bührig ist ein Sprachkünstler, der immer den richtigen Ton trifft und uns alle Protagonistinnen und Protagonisten aus verschiedenen Perspektiven zeigt.
Ein lesenswerter Kriminalroman.
- Fignon Laurent
Wir waren jung und unbekümmert
(3)Aktuelle Rezension von: Ulenflucht"Wir waren jung und unbekümmert", welch auf den ersten Blick seltsamer, hölzern wirkender Titel. Aber schon nach den ersten Kapiteln merkt man, dass nichts treffender sein könnte. Was Fignon hier in Kooperation mit Jean-Emmanuel Ducoin geschaffen hat, ist nichts weniger als ein grandioses Porträt des Radsportes in seiner letzten Phase der großen Champions, die Ende der 80er, zu Beginn der 90er so jäh endete.
Das Buch beginnt mit dem Kapitel von Fignons Geschichte, an das man sich heute am besten erinnert, aber auf das er selber am liebsten verzichtet hätte. Die berühmten acht Sekunden, um die er die Tour 1989 an Greg LeMond verloren hat. Man merkt, dass er dieses Thema am liebsten gleich vom Tisch haben möchte und dieser Bruch der ansonsten chronologischen Erzählung passt gut. Nicht nur hier, sondern auch in zahlreichen weiteren Szenen lässt Fignon den Leser nicht nur Teil haben an seinem Leben als Radsportler, er gibt einem das Gefühl, richtig dabei zu sein. Damals bei der Tour. Bei Mailand-San Remo. Beim Giro d'Italia. Die Art zu erzählen ist spannungsreich, mal melancholisch, aber noch viel häufiger energisch und stets auf den Punkt. An keiner Stelle wirkt die Wortwahl deplatziert, was dem Journalisten zu verdanken sein dürfte, das jedoch immer auch für Fignon nicht fremd klingt. Jedes Kapitel beginnt mit einer sehr schön und ziemlich weise formulierten Lehre, die ein Radsportler aus so vielen Jahren Karriere zieht und die nicht nur den Sport betreffen, sondern vor allem das Leben selber. Welch schöner aber tragischer Sport der Radsport ist, zeigt neben der Tour 1989 auch das Kapitel zu Fignons Karriereende, als die EPO-Seuche am Horizont aufzog, die Gewinner die Sieger ersetzten, wie er es wenn auch in einem anderen Zusammenhang nennt, als diejenigen gewannen, die sonst nicht hätten gewinnen können, was den Sport komplett veränderte.
Vor diesem Buch hatte ich nur schlechte Autobiografien gelesen, die versuchten, das Bild von sich selbst gerade zu rücken, zu erklären und zu mutmaßen. Diese hier aber zeigt auch die vielen Vorteile, die eine Autobiografie haben kann. Die ultimative Innenansicht, das Erzählen aus erster Hand, die Perspektive einer bedeutenden Persönlichkeit. Alles was Fignon erzählt ist schlüssig und authentisch, es scheint, als habe er sich selber gut getroffen, vor allem die Darstellung des jungen, unbekümmerten Sportlers beeindruckt. Die Leichtigkeit, die Gradlinigkeit und die Fähigkeit, Kompliziertes einfach zu machen. Es geht nicht darum, alle Geheimnisse aufzudecken oder mit jemandem abzurechnen, auch wenn natürlich auch solche Passagen nicht fehlen, so sind sie dennoch nicht ausufernd und zentral.
Ich bin froh, dieses Buch gelesen zu haben, ein authentischer Lebensbericht, der noch emotionaler wirkt, wenn man das Vorwort aus November 2009 liest, wenige Monate vor Fignons Tod. Es hilft einem, den Radsport in seiner Fülle zu sehen und eine Epoche aufleben zu lassen, die gerade 25 Jahre her ist, aber nicht distanzierter hätte erscheinen können. Aber es gibt auch Hoffnung für die Zukunft, denn es wird immer Gute geben und die Essenz des Sportes ist stets unverändert: Anmut, Kampf, Tragik, Überwindung, Erleichterung. Merci, Laurent.
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