Bücher mit dem Tag "toxische beziehungen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "toxische beziehungen" gekennzeichnet haben.

16 Bücher

  1. Cover des Buches Nur noch ein einziges Mal (ISBN: 9783423283434)
    Colleen Hoover

    Nur noch ein einziges Mal

     (1.731)
    Aktuelle Rezension von: KarenAydin

    Ich liebe Colleen Hoover, allein deshalb, weil sie einen so schönen Schreibstil hat und weil sie immer wieder ungewöhnlliche Themen und einzigartige Charaktere erschafft und ihre Geschichten auch einfach Qualität haben. 

    Dieses hier hat mich überhaupt nicht angesprochen. Ich konnte die beiden Protagonisten Lily und Ryle sehr gut verstehen, ich fand sie sehr clever gezeichnet und diese seltsame Dynamik zwischen den beiden clever aufgebaut. Auch die Hintergrundgeschichte mit Atlas fand ich sehr schön. 

    Das Thema 'häusliche Gewalt' ist erschreckend und CoHO hat sich dem Thema gut und sensibel und multiperspektivisch gewidmet. Absolut überzeugend. Ich konnte jede Handlung und jeden Gedanken sehr gut nachvollziehen und es ist mutig, dass sie das Thema, was für sie auch einen persönlichen Hintergrund hat, behandelt hat. Sie erläutert es ja im Nachwort, dass sie damit im Grunde ihre Eltern schildert. Auch dieses Geständnis war mutig.

    Spoiler







    Mir war das einfach zuviel Babys und Mutterglück. Das passte für mich hier nicht zum Thema und war zuviel für Romance. Das andere Thema hätte mir absolut gereicht. Mich hat es einfach nur genervt

  2. Cover des Buches Normale Menschen (ISBN: 9783442771509)
    Sally Rooney

    Normale Menschen

     (231)
    Aktuelle Rezension von: herr_hygge

    Vor kurzem erschien bei @luchterhand_verlag „Normale Menschen“ von der irischen Schriftstellerin Sally Rooney. Nachdem mich @literarischernerd und @alex_coffee_books mit Ihren Rezessionen sehr neugierig auf den Roman gemacht haben, habe ich mich umso mehr darüber gefreut, dass mein lieber Papa ihn mir bei einem Auslug nach Mannheim geschenkt hat, als er merkte, dass ich das Buch ständig in Augenschein nahm. 🥰
    Es geht um zwei Teenager, Marianne und Connell, die gemeinsam in einer Kleinstadt im Westen Irlands aufwachsen und unterschiedlicher nicht sein können. Sie ist die komische, aber privilegierte Aussenseiterin, er der Star des Fußball-Teams. Die beiden begegnen sich, als Connell seine Mutter von der Arbeit als Putzkraft für Mariannes Familie abholt. Zwischen den Beiden entwickelt sich schnell eine zarte Bande, die beider Leben für immer verändern wird.
    Freundschaft die zu Liebe wird, Sex und Verlangen, Verlust und Depression, Misshandlung und Angst, das sind alles Themen, welche die Autorin in eine sehr moderne und intensive On/Off-Liebesgeschichte miteinander verwebt und uns dabei so tief in das innere ihrer Protagonisten blicken lässt, dass man gar nicht anders kann als von Anfang an mitzufiebern und auch mitzuleiden. Ein absolut zeitgemäßer Roman, der mitten aus dem Leben gegriffen zu sein scheint und viel mehr als nur lesenswert ist.

  3. Cover des Buches The Girls (ISBN: 9783423146203)
    Emma Cline

    The Girls

     (285)
    Aktuelle Rezension von: Aurora-C

    Ich habe das Buch auf Englisch gelesen, konnte es hier aber nicht finden und rezensiere deswegen das Deutsche. Macht ja keinen großen Unterschied.

    Die Geschichte zog mich augenblicklich in den Bann. Mit Evie hatte ich großes Mitleid, sie wurde von allen vergessen, einfach vernachlässigt. Selbst Leute, bei denen sie nicht erwartet hätte betrogen zu werden, taten es letztendlich. Dieses Buch stellt toxische Beziehung und einen rosa-roten Blick auf Menschen sehr gut dar. Evie ist eine Metapher für alle jungen Mädchen, die verloren gingen, sich die falschen Leute suchten und dort auf Wärme und Liebe hofften. Sie wurde manipuliert und benutzt, ließ diese Gehirnwäsche freiwillig geschehen, weil sie sich nicht einmal vorstellen könnte, dass Russel und Co. Ihr etwas Böses wollen würden. Man konnte mitverfolgen wie die ganze Atmosphäre auf der Ranch sie nach und nach zerstörte.

    Mich störte nicht, dass es zwei Handlungsstränge gab, da der zweite eher dafür war, den ersten richtig nachvollziehen zu können. Man konnte Evie in der Vergangenheit und Gegenwart sehr gut miteinander vergleichen, einige Sachen hatten sich trotz der Jahre nicht verändert. Sie hing an den gleichen Personen und dachte immer noch an sie.

    Der Schreibstil - zumindest im Englischen - war sehr einfach. Ich kam gut rein und konnte es auch gar nicht mehr aus der Hand legen. Zwar gab es ein paar Stellen, die sich meiner Meinung ein bisschen zu sehr in die Länge zogen, aber man bekam einen guten Einblick in ihre Gedanken. Außer an Evie kam man an keinen der restlichen Charaktere so richtig ran, vor allem um Suzanne und Russel schwebte stets ein Hauch von Mystik und Geheimnissen.

    Ich hatte noch nie ein Buch gelesen, dass sich mit diesem Thema befasst, aber es hat mir sehr gefallen. Die Manson Family ist wohl für fast jeden ein Begriff und deswegen war dieses Buch auch irgendwie so erschütternd - alles basiert auf wahren Ereignissen.

    Eine Leseempfehlung an alle, die sich für die damalige Zeit, einen flüssigen Schreibstil und ein bisschen true Crime interessieren.

  4. Cover des Buches SCHWEIG! (ISBN: 9783462005363)
    Judith Merchant

    SCHWEIG!

     (372)
    Aktuelle Rezension von: Olivia_Grove

    Es gibt Bücher, die man nicht einfach liest, sondern die einen beinah selbst verschlingen – "Schweig!" von Judith Merchant gehört für mich persönlich definitiv zu dieser Kategorie. 

    Während ich als Leser sanft in die Gefühlswelt der Protagonisten hineingezogen wurde, hat mich die aufgeladene Atmosphäre dazu inspiriert, unaufhörlich  meine Gedanken über das Gelesene kreisen zu lassen, um das Psycho-Mysterium Seite für Seite zu entschlüsseln.

    "Schweig!" entführt uns in einen atemberaubenden Strudel unaufdringlichen Nervenkitzels, der sich am Tag vor Heiligabend in einem abgelegenen Anwesen inmitten eines verschneiten Waldes entlädt.

    "Und die Tannen werden weiß und immer weißer, alles wird weiß, der ganze Wald, eiskalt und wunderschön ist es da draußen, ein Bild, das ich trinken möchte in großen, durstigen Zügen." (Sue, S. 18)

    Als ein Schneesturm das Haus isoliert, nehmen die Dinge eine unerwartete Wendung, und lange verschüttete Geheimnisse kommen ans Licht.

    "... das geht zu weit, viel zu weit. Alles geht zu weit. Aber meine Schwester geht immer zu weit. Sie geht zu weit und kommt mir zu nah. Beides." (Sue, S. 151)

    Merchant spielt meisterhaft mit den unterschiedlichen Perspektiven der beiden Schwestern, die uns in eine toxische Beziehung eintauchen lassen, in der jedes Wort, jede Handlung von einem Hauch von Gefahr durchdrungen ist.

    "Den Preis für die Freiheit meiner Schwester zahle ich, immer schon. Weil ich immer, immer, immer die bin, die aufpasst. Und die nachher die Brände löscht, wenn das nicht gereicht hat." (Esther, S. 159)

    Dabei webt die Autorin geschickt eine Geschichte mit subtilen gesellschaftskritischen Anspielungen, in der nichts so ist, wie es scheint, und den Lesern raffinierte Anspannung bis zur letzten Seite garantiert. 

    Die geschickte Inszenierung psychologischer Nuancen macht das Buch für mich zu einem modernen Lesehighlight, das bis zur letzten Seite Rätsel aufgibt. Diese Lektüre hat  die vergangenen verschneiten Wintertage für mich zu einem wahren Fest der Spannung gemacht!

  5. Cover des Buches Das Libby Garrett Projekt (ISBN: 9783846601341)
    Kelly Oram

    Das Libby Garrett Projekt

     (85)
    Aktuelle Rezension von: Imagine_daydreaming

    Nachdem ich letztes Jahr Band eins der Reihe gelesen habe, hab ich mich endlich an Band zwei getraut.

    Bei dem Buch "Das Libby Garrett Projekt" handelt es sich um ein Young Adulte Buch. Trotz, dass ich mittlerweile ein paar Probleme mit dem Genre habe, da ich mich einfach nicht mehr mit den Charakteren Identifizieren kann, konnte ich das Buch genießen.

    Libby ist in einer sehr toxischen Beziehung gefangen und denkt, dass nur er sie liebt. Da sie sehr an Selbstzweifeln leidet tut sie alles um ihrem Freund zu gefallen. Dieser wiederum will öffentlich nicht zugeben, dass die beiden ein Paar sind.

    Es ist somit eine Geschichte über in Mädchen, dass wieder zu sich selbst findet und ihren Eigenwert kennen lernt. Ich finde, es wurde wirklich gut mit dem Thema umgegangen und das Buch bietet somit auch einen Mehrwert.

  6. Cover des Buches Wenn du mir gehörst (ISBN: 9783442493616)
    Michael Robotham

    Wenn du mir gehörst

     (63)
    Aktuelle Rezension von: elenas_littlebookworld

    Mit "Wenn du mir gehörst" ist nun Buch Nr. 17 von Michael Robotham bei mir eingezogen und meine Sammlung somit vollständig. Lediglich von Sebastian Fitzek habe ich noch mehr Bücher im Regal.

    Robothams detaillreicher, zugleich flüssiger Schreibstil ist auch bei diesem Thriller unglaublich angenehm und zog mich unmittelbar in seinen Bann. Der Autor hat es zudem wieder einmal geschafft, sehr authentisch wirkende, facettenreiche Charaktere mit jeder Menge Tiefgang zu erschaffen - allen voran die junge, toughe Polizistin Philomena "Phil" McCarthy, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird.

    Phil ist eine sehr interessante Protagonistin, die sich im Verlauf der Handlung stetig weiterentwickelt. Zu Beginn wirkt sie eher unterkühlt und etwas unnahbar, was zum einen an ihrem familiären Hintergrund liegt, zum anderen an ihrem von Männer dominierenden Arbeitsumfeld, wo sie sich immer wieder aufs Neue beweisen muss. Durch die Freundschaft zu Tempe, welche sie während eines Polizeieinsatzes kennenlernt, gerät ihr Leben zunehmend aus den Fugen und Phil muss sich fragen, wem sie überhaupt noch trauen kann.

    Die toxische Beziehung zwischen Phil und Tempe entwickelt sich schleichend und hat mich extremst gefesselt. Gekonnt baut Michael Robotham zunehmend Spannung auf und überrascht immer wieder mit unvorhersehbaren Wendungen. Der Autor beweist hier wieder einmal aufs Neue, dass es nicht immer diverse Perspektivwechsel oder blutige Tatorte benötigt, um den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten und seine Leser*innen in den Bann zu ziehen.

    "Wenn du mir gehörst" ist ein großartiger Psychothriller, der Themen wie häusliche Gewalt, toxische Beziehungen und Polizeikorruption miteinander verbindet und mich von Anfang bis Ende gepackt hat.

  7. Cover des Buches Hätte ich das mal früher gewusst! (ISBN: 9783499001031)
    Joyce Ilg

    Hätte ich das mal früher gewusst!

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Vanessiiia

    Grundsätzlich die Idee des Buches ist großartig, Sachen die man in der Schule nicht gelernt hat. Aber ich persönlich habe mir den Fokus des Buches bei den Themen Finanzen, Bankwesen, finanzielle Vorbereitung usw. vorgestellt, aber hier geht es eher um allgemein Gesellschaftliche Themen. Was natürlich wichtige Themen auch sind und jeder sich damit beschäftigen soll. Bin leider zwiegespalten. Dadurch war das Buch leider sehr schwer für mich zum lesen und ich habe länger gebraucht als ich gedacht hätte. Selbstverständlich findet jeder andere Themen wichtig und interessant, aber ich würde das Buch leider kein zweites mal lesen.

  8. Cover des Buches Love Sonata (ISBN: 9781099462467)
    Marie Enters

    Love Sonata

     (13)
    Aktuelle Rezension von: austrianbookie99

    "Es ist, was es ist, sagt die Liebe"
    .
    Cover:
    Ich liebe dunkle Covers. Dieses hier gefällt mir sehr. Es ist schlicht, zerbrechlich und doch elegant sowie filigran.
    .
    Schreibstil:
    Marie schreibt sehr detailliert, traurig und sehr realistisch. Auch wenn man ein paar Fehlerteufelchen entdeckt ist Love Sonata ein ganz spezielles Kurzwerk - es regt zum Nachdenken an! Ganz toll umgesetzt.
    .
    Meine Meinung:
    Lara schreibt ihre (kurze) Geschichte auf in der Nervenklinik.
    Lara Aden ist ein introvertierter, unsicherer Mensch mit wenig Selbstvertrauen.
    Warum?
    Durch den giftigen Einfluss ihrer Mutter.
    Verliebt sich abgöttisch in einem Mann namens Jonas, der ihr nicht ganz dieselbe Liebe zurück geben kann, denn die beiden verbindet nur der Sex mehr als alles andere.
    Durch ihre Persönlichkeitsstörung sowie einen hohen Alkoholkonsums entrinnt sie immer mehr der Realität bis es explodiert...
    .
    Fazit: Chronischer Schmerz gepaart durch Ängste der Vergangenheit, einer immerwährenden Empfindlichkeit und die Aussichtslosigkeit der Liebe!
    .
    🌟 5/5 Sternen

  9. Cover des Buches Weihnachtszauber und Hundepfoten (ISBN: 9783365004357)
    Petra Schier

    Weihnachtszauber und Hundepfoten

     (81)
    Aktuelle Rezension von: ErikHuyoff

    Vor kurzem habe ich "Weihnachtszauber und Hundepfoten" von Petra Schier gelesen. Das Buch ist 2023 bei HarperCollins in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH erschienen und als Liebesroman einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

    Seit Melissa ihren gewalttätigen Ex-Mann verlassen hat, lebt sie in ständiger Angst. Als sie dann dem Sicherheitsexperten Lennart und seiner jungen Boxerdame Sissy begegnet, will sie instinktiv auf Abstand gehen. Zu groß ist Melissas Angst vor Nähe, und sie hat sich geschworen, ihren kleinen Sohn Andy vor jeglicher Gefahr zu schützen, koste es, was es wolle. Doch Lennart ist so ganz anders als ihr Ex und setzt sanft alles daran, sie näher kennenzulernen. Bald schon kann sie sich ihrer Gefühle für ihn kaum noch erwehren. Doch dann überschlagen die Ereignisse sich, und Santa Claus und seine Crew haben alle Hände voll damit zu tun, das Weihnachtsfest doch noch zum Fest der Liebe zu machen.

    "Weihnachtszauber und Hundepfoten" ist bereits der achte Weihnachtshund-Roman von Petra Schier, von der ich bislang eher historische Romane wie "Das Geheimnis des Pilgers" und "Die Liebe des Pilgers" gelesen habe. Dabei ist "Weihnachtszauber und Hundepfoten" ein bunter Genremix mit märchenhaft-fantastischen Elementen, ist zugleich Hunde-, Weihnachts- und Liebesroman - wobei ich letzteres aufgrund der starken Dominanz der Liebesgeschichte als für mich relevantes Genre übernommen habe.

    Die Handlung ist abwechslungsreich und - gerade für Neueinsteiger in die Reihe - sehr überraschend aufgrund der verschiedenen Perspektiven, der Darstellung der Gedanken des Hundes, der fantastischen Elemente und - ja - auch einer unerwarteten Sexszene. Dabei mischt Petra Schier weihnachtliches Flair mit schweren Themen, wie in diesem Band toxische Beziehungen und häusliche Gewalt. Dennoch verbleibt das Buch manchmal etwas an der Oberfläche - und bietet am Ende auch einen etwas unnötigen Cliffhanger zum (vermutlich) nächsten Band.

    Das Setting ist - wie sollte es bei einem Weihnachtsroman auch anders sein? - gelungen. So entführt die Autorin den Leser in eine Kleinstadt zur Vorweihnachtszeit mit malerischem Weihnachtsmarkt und einer Ferienhaussiedlung mit traumhaften Blockhäusern (auch wenn es weiterhin sehr irritiert, dass Melissa auf der Flucht in so ein abgelegenes Blockhaus zieht - das hat fast etwas von der Irrationalität in Horrorfilmen). Schön auch, dass hier das Setting vergangener Bände aufgegriffen und so die Geschichte mit altbekannten, wenn auch mir neuen, Protagonisten fortgesetzt wird.

    Die einzelnen Figuren sind im Wesentlichen vielschichtig angelegt, haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive. Hierbei überzeugen insbesondere wichtige Nebenrollen wie Lena, Ellie und Oliver, während insbesondere Melissa teils nicht nachvollziehbar agiert. Petra Schiers Schreibstil ist dabei leicht und flüssig zu lesen und lässt das Kopfkino sofort anspringen.

    Die Buchgestaltung ist solide. Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben größtenteils sauber gearbeitet, allerdings hätte ich mir zur Abrundung des Buches in einem Nachwort noch Anlaufstellen für Hilfsangebote bei häuslicher Gewalt gewünscht. Das Cover setzt sich nahtlos zum Buchrücken hin fort, wird allerdings etwas einfallslos einfach auf der Coverrückseite nochmals abgebildet. Insgesamt ist das Motiv zwar passend, aber auch etwas beliebig.

    Mein Fazit: "Weihnachtszauber und Hundepfoten" ist ein abwechslungsreicher und überraschender Liebesroman mit nur kleineren Schwächen. Für Liebhaber des Genres - und von Hunden - bedenkenlos zu empfehlen, ab einem Lesealter von 16 Jahren.

  10. Cover des Buches Nach einem Traum (ISBN: 9783833746123)
    Gina Schad

    Nach einem Traum

     (25)
    Aktuelle Rezension von: christiane_brokate

    Marie hat sich in Simon verliebt, sie haben keine normale Beziehung, sondern eher online. Er ist verheiratet und hat Kinder. Man merkt schnell das sich die beiden näher kommen, sie haben intensive Gespräche und man merkt auch das sie sich näher kommen, verbringen viel Zeit miteinander. Aber nur virtuell.

    Bei Marie merkt man schnell, dass sie in eine Art Abhängigkeit gerät, sie fängt an nur noch nach ihm zu leben. Wartet auf jede Nachricht, antwortet sofort und lässt alles stehen und liegen. Sie steigert sich auch rein in diese Liebe. Am liebsten würde man sie Rütteln und sagen wach auf das ist nicht gesund. Es war erschreckend, zu sehen, wie schnell man in diese Abhängigkeit gerät. Ich fragte mich öfter, warum sie das nicht merkt, dass es nicht richtig ist, was da geschieht, aber ich denke, dass man als Leser eine andere Sichtweise auf die Dinge hat. Sie fängt auch seine Familie zu stalken. Es war ein Wechselbad der Gefühle, ich war wütend, erschrocken und hätte ihr manchmal oft gerne geholfen. Sie wirkte manchmal verloren, hatte kein Selbstbewusstsein, wirkte hilflos.

    Es wurden viele Charaktere angesprochen, aber da fehlte mir etwas der Tiefgang, mehr über sie zu erfahren, mehr ins Detail gehen. Der Autorin ist es gelungen einen mitzuziehen in dieser Geschichte, es war auf einer Seite intensiv, geschrieben, dennoch wurde man mit vielen Fragen zurückgelassen. Es war ein Roman, der einen aufwühlt, zu Gedanken anregt und erschreckt.

    Das Ende war so abrupt und nicht erwartet, ich hatte noch so viele Fragen und es ließ mich fragend zurück. Doch hat mich der Roman auch sehr bewegt.

  11. Cover des Buches Bad Romance (ISBN: 9781627797726)
    Heather Demetrios

    Bad Romance

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Aniya
    Eigentlich hätte Bad Romance genau mein Ding sein sollen und ich hatte große Hoffnungen für das Buch. Endlich eine Geschichte, die wie achtzig Prozent der beliebten Romanzen á la " Beautiful Disaster" beginnt und dann in das umschlägt, was sie eigentlich ist: eine Horrorshow.
    Das Thema ist so enorm wichtig und es wird immer noch zu wenig darüber geredet. Im Gegenteil: gefährliche Konzepte werden dauerhaft verharmlost und sogar romantisiert. 
    Also war ich natürlich begeistert, als ich die Inhaltsangabe gelesen habe und bin frohen Mutes in die Story eingetaucht.

    Leider muss ich sagen, dass die Autorin so viel falsch gemacht hat, dass ich ein paar mal darüber nachdachte, das Buch nicht zu beenden - so unerträglich waren manche Stellen für mich.

    Ich möchte gar nicht so sehr auf Gavin eingehen. Er ist ein manipulativer, krankhaft eifersüchtiger Mistkerl.
    Sein Verhalten ist in keinster Weise richtig und Grace nicht Schuld an seiner Gefühlslage oder den Dingen, die er sagt und tut.
    Es wird mehrfach gezeigt und betont, dass er mentale Probleme (vermutlich schwere Depressionen) hat und sich und seine Zufriedenheit obsessiv an eine andere Person klammert. Nichts davon wird hinterfragt oder näher beleuchtet, Gavin bleibt der "Böse", auf den alles abgewälzt werden kann, obwohl das größte Problem in diesem Buch nicht Gavin, sondern Grace selbst ist, zu der ich etwas mehr zu sagen habe.

    Ihre Gedankenwelt und komplette Persönlichkeit ist bereits extrem toxisch, bevor sie mit Gavin auch nur ein einziges Wort wechselt.
    Sie ist total verknallt in ihn, denkt, dass sie nie eine Chance haben wird, himmelt ihn (obsessiv - da hat sie offenbar was mit ihm gemeinsam) an, hebt ihn auf ein Podest, weil er oh-so-sexy ist und sagt merkwürdiges Zeug, z.B. dass sie ihm gerne "das Gesicht lecken" würde (yikes!) 

    Die "Romanze" zwischen den beiden beginnt, als Gavin nach einem Selbstmordversuch in der Klinik liegt und Grace ihm einen Brief schreibt. Sie bezeichnet ihn an dieser Stelle immer wieder als tragischen Künstler oder gefallenen Engel, so traurig und schön... und sagt selbst ganz offen, dass sie die ganze Situation romantisiert und diejenige sein will, die ihm Licht ins Leben bringt.
    Nicht, dass solche Gedanken bei bestimmten Frauen nicht vorkommen würden. Das Problem ist aber, dass es unreflektiert und unkommentiert dort stehen bleibt.
    Das eigentliche Problem wird nicht (an)erkannt.
    Genau das selbe passiert später immer wieder, wenn Grace z.B. sagt, wie schön sie es findet, dass Gavin so besitzergreifend ist und dass seine Eifersucht ihr ja auch irgendwie schmeichelt. Wieder keine Reflektion seitens der Autorin: Wo kommen diese Gedanken (auch bei realen Mädchen) her? Wieso findet Grace all das, was Gavin macht (grade anfangs) so romantisch und überhaupt nicht unheimlich? 
    Warum stimmt sie all den Regeln, die er aufstellt ohne große Wiederworte zu, findet z.B. die "niemanden-des-anderen-Geschlechts-umarmen" Sache sogar gut, weil sie selber nicht will, dass Gavin andere Frauen berührt?
    All das hat ja einen Grund, setzt ein bestimmtes Mindset voraus... nichts davon wird jedoch benannt.
    Für Grace ist Gavin am Ende einfach nur ein böser, böser Typ und ihre eigenen Ansichten werden nicht hinterfragt.
    Sie wächst nicht an dieser (ohne Zweifel sehr ungesunden) Beziehung, sie merkt bis zu einem bestimmten Punkt eigentlich kaum, warum da was nicht stimmt.
    Sie betont zwar immer wieder, dass es das schlimmste Jahr ihres Lebens war und sie sich oft sehr unwohl mit Gavin gefühlt hat -  während der Szenen mit ihm erfahren wir aber meistens, wie glücklich sie doch ist, dass sie nicht glauben kann, einen so heißen Typen abbekommen zu haben, dass sie "over the moon" ist. 

    Am schlimmsten ist aber, dass diese "glücklichen" Gefühle erst aufhören, als sie sich in einen anderen Typen verliebt.
    Ja, richtig gelesen: Es braucht einen anderen Kerl, um ihr die Augen zu öffnen!
    Plötzlich sind ihre Gedanken nur noch bei dem neuen Loveinterest und erst hier bemerkt sie, wie creepy das besitzergreifende und manipulative Verhalten von Gavin eigentlich ist.
    Um der Sache noch die Krone aufzusetzen, fängt sie tatsächlich an, heimlich zu flirten, sich mit dem Typen zu treffen, Händchen zu halten, verliebte Briefe zu schreiben... und bestätigt damit sogar Gavins Eifersucht (von dem trennt sie sich nämlich trotzdem erstmal nicht). 
    Grace bleibt eigentlich bis zum Ende ein Opfer, das von anderen gesagt bekommt, wie es sich zu verhalten hat. Wenn nicht von Gavin, dann von ihren Freundinnen, ihrer Mutter, ihrem Stiefvater oder dem Kerl am Ende. 

    Eine weiterer dicker Minuspunkt ist die misogyne Rhetorik im Buch, die ebenfalls nicht benannt oder hinterfragt wird.
    Wir haben die Worte "Bitch" und "Slut" von Gavin, der halt einfach "böse" ist und deshalb so etwas sagt (genau wie Graces Stiefvater).
    Ihre Mutter treibt die (auch auf sich selbst gerichtete) Frauenverachtung auf ganz neue Ebenen und auch das wird nicht weiter ausgeführt, bzw. als "so ist das halt" abgetan, ohne einen Blick darauf zu werfen, woher dieses Gedankengut (eben auch in Frauen) kommt und warum es dafür sorgt, dass grade Frauen überhaupt erst so leicht zu Opfern werden können.

    Graces Freundinnen haben mich so richtig wütend gemacht. Eigentlich habe ich mich auf eine tolle, starke Freundschaft zwischen Mädchen gefreut und ja, die habe ich auch irgendwie bekommen... leider hört die Solidarität bei allem was außerhalb der Freundinnen-Bubble liegt dann aber auf. 
    Grade die eine urteilt ständig über andere Mädchen: macht sich über deren Klamotten oder das Gewicht lustig und möchte ihnen vorschreiben, was sie anzuziehen haben ("in Leggings sehen alle fett aus, die sollten das nicht tragen") oder nennt eine "leichtbekleidete" Mädchen-Gruppe, die auf der Bühne performt "Skanks" und Grace lacht herzlich darüber (weil sie insgeheim Angst hat, dass Gavin auf so was stehen könnte).
    Und genau diese Person ist auch noch lesbisch... und ich frage mich, wie sie die später im Buch auftauchende Freundin gefunden hat, wenn sie sonst so hart mit Frauen ins Gericht geht.

    Grace ist aber selber auch nicht besser. Sie macht eine richtig große Sache aus ihrem ersten Mal (was ich nicht verstehen kann, womit ich so aber erstmal kein Problem habe, weil das jede anders sieht) und sagt in dem Zusammenhang, sie wolle "keine von denen sein, die in der Highschool Sex haben". Das impliziert wieder so viel und da schwingt ein ziemliches Urteil gegenüber "denen" mit. 

    Der Narrativ hat dem Buch auch keinen Gefallen getan. Grace erzählt die Geschichte aus der Zukunft heraus in der Ich-Perspektive und spricht Gavin dabei mit "du" an. 
    Es wirkt also wie eine Art Brief, ohne einer zu sein und das funktioniert für mich an dieser Stelle nicht, denn es gibt keinen Grund dafür. Ein besseres Beispiel für so eine Erzählweise ist " Ich wünschte, ich könnte dich hassen" - hier ergibt es Sinn, denn die Protagonistin schreibt tatsächlich einen Brief an ihren Entführer, um mit der Sache fertig zu werden.

    Meine Enttäuschung ist groß, grade weil das Thema so unglaublich wichtig ist... Ich hoffe sehr, dass es mit wachsender Aufklärung in Zukunft besser gemacht wird!
  12. Cover des Buches Eltern Wunschbild – Feindbild (ISBN: 9783980993685)
    Christiane Sautter

    Eltern Wunschbild – Feindbild

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Tammy1982
    In ihrem Buch „Eltern Wunschbild – Feindbild“ geht Christiane Sautter zum einen auf die geschichtliche Entwicklung der Liebe zwischen Eltern und Kindern ein und beleuchtet sehr detailliert und interessant, wie sich die Beziehung der Eltern zu ihren Kindern im Laufe der Jahrhunderte verändert hat: von einem eher nüchternen Verhältnis, das vor allem die Vorteile der Kinder für die Altersvorsorge im Blick hatte und oft von Gewalt geprägt war, veränderte sich im Laufe der Zeit der Blick auf die Kinder und mit steigendem Wohlstand konnten sich auch mehr Gedanken über das Wohl und die Gesundheit der Kleinen gemacht werden. Gut hat mir dabei gefallen, dass die Autorin viele Quellen aus der Literatur herangezogen hat und anhand von zeitgenössischen Romanen mir als Leser einen nachvollziehbaren Einblick in die jeweiligen Verhältnisse zwischen Eltern und Kindern gibt.

    Interessant fand ich dabei auch zu lesen, dass die noch heute geltende Verordnung zum Stillen aus dem 19. Jahrhundert stammt, um die Sterblichkeit von Neugeborenen zu senken und das Mutterbild, das uns bis heute prägt auf Hitler und die Nazis zurück zu führen ist. Doch guter Denkstoff für einige harte Verfechter von diesen Themen.

    Im weiteren Verlauf des Buches werden dann destruktive Familienstrukturen und Beziehungsmuster beschrieben, die dazu führen, dass die Kinder aus diesen Familien oft ihr Leben lang mit Problemen kämpfen, oft ohne dabei zu wissen, woher sie kommen und wie sie dagegen angehen können. Die Beschreibungen der Strukturen und Muster sind dabei sehr detailliert und anhand von Beispielen für mich als Leser gut nachvollziehbar. Bei einigen Strukturen erkannte ich dabei meine eigene Familie bzw. auch gute Freunde oder Bekannte wieder.
    Weiterhin erklärt die Autorin zum einen ausführlich, wie der Mensch lernt und inwiefern wir durch unsere Eltern und die Erziehung, die sie uns geben, auch wenn sie sogar denken, sie würden gar nicht erziehen, geprägt werden. Darüber hinaus wird beleuchtet, wie sich die destruktiven Strukturen auf die Verhaltensweisen der Kinder aus diesen Familien auswirken. Gut hat mir hier die Mischung aus wissenschaftlichen Herangehen und der Unterlegung mit praktischen Beispielen gefallen. So konnte ich die Verhaltensweisen verstehen und auch immer nachvollziehen, wieso sich das Kind entsprechend so entwickelt hat. Gleichzeitig wird hier auch auf das Thema eingegangen, dass diese destruktiven Strukturen oft einen Teufelskreislauf nach sich ziehen: Wenn die Eltern das Kind durch destruktive Verhaltensweisen beeinträchtigt haben, passiert es oft, dass das Kind bei seinen eigenen Kindern auch wieder destruktive Strukturen an den Tag legen wird. Da ich das auch aus der eigenen Erfahrung schon erlebt habe und beobachten konnte, war ich hier sehr begeistert meine Theorie bestätigt zu finden.
    Schließlich zeigt die Autorin anhand von Beispielen, wie der Ausstieg aus diesem Teufelskreislauf und den destruktiven Strukturen gelingen und die Kinder ein selbstbestimmtes und freies Leben führen können.

    Mir hat sehr gut gefallen, dass alle Beschreibungen immer mit Beispielen aus der Praxis hinterlegt worden sind und eine ausführliche Darstellung anhand von diversen Quellen erfolgte. Das Buch erhebt nicht den Anspruch eine Therapie zu ersetzen, gibt mir als Leser aber die Möglichkeit eventuell vorhandene destruktive Strukturen zu erkennen und mir Hilfe zu suchen. Gleichzeitig sensibilisiert das Buch gerade mich als neu gebackene Mutter dazu meine eigenen Verhaltensweisen gegenüber meinem Kind immer zu hinterfragen und mich kritisch mit meiner eigenen Familiengeschichte auseinanderzusetzen.

    Alles in allem eine sehr interessante und aufschlussreiche Lektüre, die ich allen werdenden oder frisch gebackenen Eltern nur wärmstens empfehlen kann.
  13. Cover des Buches Die Stärkste unter ihnen (ISBN: 9783218014069)
    Selina Kristin Seemann

    Die Stärkste unter ihnen

     (15)
    Aktuelle Rezension von: SofieWalden

    Milena, Anfang 20, reist nach Irland zu Josh, fest entschlossen, mit dem im Internet kennengelernten Mann eine Beziehung einzugehen, eine normale Beziehung. denn sie will sich beweisen, dass sie das kann. Doch es wird nicht funktionieren, das ist klar, denn Josh ist bei näherer Betrachtung auch nicht der 'Normalste'. Aber eigentlich geht es schwerpunktmäßit um Milenas Vergangenheit, wobei Vergangenheit ist diese hochbelastende gerade erst beendete Beziehung wohl  eher nicht. Und so wird die junge Frau durch entsprechenden Backflashs sehr schnell von dem Erlebten eingeholt. Es gab diese gravierende ihre Jugend prägende Beziehung, so nennt es Milena selbst, die in all ihren Facetten klassisch der Thematik Grooming zuzuordnen ist. Nick, ein 20 Jahre älterer Mann, verheiratet und kirchlicher Jugendbetreuer, lernt Milena mit 14 kennen und nähert sich ihr. Für das Mädchen ist es Liebe und sie tut alles, um ihrem Freund zu gefallen. Neben der gemeinsamen Sexualität ist das auch das Schlafen mit anderen Männern, auf Wunsch und zum Anschauen für ihren Freund und Besuche im Swingerclub. Viel passiert in dieser Zeit und erst langsam reflektiert die Heranwachsende das Geschehen, das, was hier wirklich abläuft. Und letztendlich schafft sie es, inzwischen eine junge Frau, dem Ganzen ein Ende zu setzten. Doch statt weiterer Aufarbeitung stürzt sie sich ein ein nächstes sexuell motiviertes Abenteuer.

    Diese Geschichte ist natürlich besonders, schon des Themas wegen. Und sie hat ihre guten Teile, intensive Momente, authentisches, notwendiges, was einfach an- und ausgesprochen werden muss.  Und dann, leider, gibt es da auch viel Oberflächlichkeit, die eben nicht nur als blose Überbrückung anzusehen ist, um all das Andere besser aushalten zu können und so auch als Leser die Möglichkeit zu bekommen, Atem zu holen und zu reflektieren. 

    Sich mit seinem Debütroman an ein solches Thema zu wagen, beachtlich, mutig und wahrscheinlich konnte die Autorin auch gar nicht anders. Aber letztendlich hat die Geschichte als Ganzes nicht vollständig überzeugt. Und trotzdem muss man den Roman lesen. Er gibt einem viel mit über dieses Thema. Und er erzeugt Aufmerksamkeit, für eine Autorin, die man im Auge behalten sollte. Denn es wäre auch viel einfacher gegangen, für das erste eigene Werk und das finde ich stark.    

     

  14. Cover des Buches Die Nachbarn (ISBN: 9783803133588)
    J.J. Voskuil

    Die Nachbarn

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Kristall86

    Klappentext:

    „Nicolien begrüßt den Zuzug der neuen Nachbarn ins Mehrparteienhaus überschwänglich. Ihr Mann Maarten hingegen beschließt nach nur einer Begegnung, die beiden Männer völlig uninteressant zu finden.

    Der Kontakt zu Petrus und Peer ist zunächst bemüht freundlich, nimmt dann zusehends groteske Formen an. Die Auseinandersetzungen zwischen Maarten und Nicolien über die Nachbarn im Speziellen und Außenseiter im Allgemeinen werden immer fundamentaler. In fulminanten Streitszenen schafft J.J. Voskuil das bewegende und vor allem urkomische Porträt einer Ehe im Zeichen einer unlösbaren Frage.

    Dieses Puzzlestück aus Voskuils literarischem Universum, wie immer kongenial übersetzt von Gerd Busse, durfte erst nach dem Tod des Autors veröffentlicht werden. Zu groß war die Sorge, das Porträt der misslingenden Freundschaft könnte die realen Vorbilder verdrießen.“


    Der Buchtitel sagt es bereits: es geht um eine Sicht auf die Nachbarschaft. Maartens und Nicoliens Geschichte rund um ihre neuen Nachbarn ist am Anfang des Buches ja noch recht interessant zu verfolgen. Das ändert sich aber von Seite zu Seite zusehest ins Negative. Beide hetzen sich gegenseitig so gegeneinander auf, dass aus dem vermeintlichen anfänglich „Spaß“ bald Ernst wurde und die Beziehung der Beiden leidet. Extrem leidet! Nicoliens Art empfand ich mehr als übertrieben. Ihr Beschützerinstinkt der neuen und noch dazu schwulen Nachbarn gegenüber war einfach unglaubwürdig bzw. man merkte Nicolien einfach an, sie brauchte eine Aufgabe der sie sich zu 100% widmen konnte - nur hat keiner gefragt ob man es möchte und auch ihr Ehemann wird bewusst nur noch falsch verstanden. Das Pärchen Peer und Petrus leben ebenfalls ihr Leben mit all ihren Macken und „Gewohnheiten“. Die bereits im Klappentext so hochgelobten Streitszenen nerven ab einem gewissen Zeitpunkt bis sie dann zum Schluss einfach nur noch langweilen. „Urkomisch“ empfand ich diese Geschichte überhaupt nicht, im Gegenteil. Es ist traurig mit anzusehen wie Nicolien immer weiter in eine für Maarten fremde Welt abtaucht, wo er ihr nicht folgen kann und will. Und Peer und Petrus gehen ebenfalls irgendwann einen seltsamen Weg des Unergründlichen.

    Der Schreibstil ist ebenfalls recht schnell zum gähnen: die Tagebuch-Form wird aus Maartens Sicht erzählt. Das geschieht alles recht steif und wie gesagt, es fällt schwer der Geschichte mit Genuss bis zum Schluss zu folgen. 

    2 von 5 Sterne hierfür

  15. Cover des Buches Lucy (ISBN: 9783753420318)
    Sylvia Grees

    Lucy

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer


    Ich liebe den Schreibstil von Sylvia Grees. Sie holt die Leser:innen gefühlsmäßig dort ab, wo sie stehen und Beamte uns hinein in eine Welt vor unsere Zeit. 


    Lucy und Ihre Freundin sind große Beatles fans und sogar ein wenig in die Sänger verliebt. 


    Die Autorin total mitgenommen und sowohl zum Lachen, als auch zum weinen gebracht. Wer Liebesgeschichten mag, wird diesen Roman Lieben.


    Mein tipp: hört euch alle in dem Buch genannten Lieder an, so taucht ihr noch viel intensiver in die Story ein.


  16. Cover des Buches SCHWEIG! (ISBN: B09CZCKZ91)
    Judith Merchant

    SCHWEIG!

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Claudias-Buecherregal

    Bevor Esther mit ihrer Familie Weihnachten feiern kann, muss sie eigentlich noch genügend Dinge von ihrer To-Do-Liste abarbeiten. Leider steht auf dieser Liste auch ein Besuch bei ihrer Schwester. Lust hat sie dazu nicht, aber sie muss sich überzeugen, dass es ihr gut geht und es keine Eskalation wie letztes Jahr Weihnachten geben wird. Als sie im abgelegenen Haus mitten im Wald ankommt, merkt sie schnell, dass Sue sie loswerden will. Was verbirgt sie? Muss Esther sich Sorgen machen? Ein Schneesturm sorgt dafür, dass Ester doch länger bei Sue bleibt und auf einmal öffnen sich die Schleusen. Die beiden reden über die Vergangenheit, über die Gegenwart, alle Geheimnisse kommen ans Licht und bisher ungesagte Dinge werden zu Worten formuliert und dem anderen entgegengeworfen. Es tut weh, es tut gut – aber nicht alle werden diese Nacht überleben.

    Judith Merchant hat in ihrem aktuellen Roman zwei Schwestern ins Rennen geschickt, die abwechselnd aus ihrer jeweiligen Perspektive berichten und schnell merkt man, dass es sich bei beiden um unzuverlässige Erzähler handelt. Sie berichten nämlich teilweise von gleichen Dingen, aber haben diese total unterschiedlich wahrgenommen. Wem kann man also glauben? Das fand ich sehr interessant, aber dadurch ist es mir auch schwergefallen, Sympathien für zumindest eine der Figuren zu entwickeln. Die beiden haben jedenfalls bereits seit der Kindheit eine toxische Beziehung und diese wird in dem Roman sehr deutlich thematisiert. Teilweise auch durch Wiederholungen, was den Roman manchmal etwas langatmig machte.

    Ich bin tatsächlich sehr froh, dass ich den Roman als Hörbuch kennengelernt habe. Ich glaube als Buch hätte ich die Geschichte etwas langweilig gefunden. Es gibt mit Christiane Marx, Ulrike Kapfer und Tim Gössler drei Sprecher und besonders die Frauen haben mir sehr gefallen, da der Hauptteil der Geschichte nun mal durch die Sicht der Schwestern geschildert wird. Die beiden haben die jeweilige Rolle so perfekt übernommen, dass ich ein Beispiel erwähnen möchte: Wenn Esther berichtet, sieht sie sich als Schwester, die die Verantwortung für Sue übernimmt und ihr ständig helfen will. So klingt dann auch die Erzählstimme. Schwenkt die Sicht auf Sue, klingt die Stimme der „vernünftigen“ Schwester jedoch total übergriffig, bestimmend und dominant – denn so empfindet Sue ihre Schwester. Das haben die beiden Sprecherinnen perfekt umgesetzt und dadurch war der Roman sehr interessant.

    Fazit: Ich fand die Geschichte zweier Schwestern, bei denen man nicht sicher sein kann, wer die Wahrheit erzählt sehr interessant. Es gab ein paar Wiederholungen bzw. Längen, aber die Hörbuchproduktion macht Spaß und die Sprecher haben den Roman super gut umgesetzt.

  17. Zeige:
    • 8
    • 12
    • 24

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks