Bücher mit dem Tag "tradition vs. moderne"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "tradition vs. moderne" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Wenn die Liebe tanzen lernt (ISBN: 9783442482726)
    Jean Kwok

    Wenn die Liebe tanzen lernt

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Solvejg
    Der Inhalt:
    Charlie Wong lebt mit ihrer Schwester und ihrem Vater in New York, wo sie in Chinatown als Tellerwäscherin arbeitet. Doch erstens stellt sie sich da ziemlich tollpatschig an und zweitens ist es nicht ihr Traumjob. Ihre Schwester überredet sie schließlich in einem Tanzstudio als Rezeptionistin anzufangen. Das auf einmal sie das Talent zu einer begnadeten Tänzerin haben soll, hat sie so nicht kommen sehen...

    Rezension:
    Das Cover ist schlicht aber sehr hübsch. Durch die Farbe fällt es schon auf im Regal und es passt wirklich super zum Inhalt. Gerade durch die Einfachheit gefällt es mir sehr gut! 

    Der  Einstieg ist recht flüssig, wenn es mich auch kurz irritiert hat, das zunächst die Kennenlerngeschichte von Charlies Eltern im Fokus steht. Dies geht jedoch recht schnell über zu Charlie, welche gerade im Restaurant steht und Teller wäscht. 
    Leider war dies etwas unspektakulär, wodurch ich das Buch kurzzeitig beiseite gelegt hatte. Ich dachte zunächst, dass es einfach der Anfang sei, der etwas Zeit braucht, doch leider fand ich das Buch insgesamt sehr langatmig. Hier hätten weniger Seiten definitiv mehr für die Geschichte getan. 
    Die meiste Zeit war das Buch recht zäh und hat sich stellenweise sehr gezogen. Manchmal hätte ich mir aber noch viel mehr Tanzszenen gewünscht, da diese zentraler Bestandteil der Handlung sind.  
     
    Wenn es aber Tanzszenen gab, waren diese echt wundervoll beschrieben und ich konnte mir das Ganze sehr bildlich vorstellen und hatte das Gefühl dabei zu sein. Außerdem lernt man eine Vielzahl an Tänzen kennen, welche wirklich gut beschrieben sind. Ich denke gerad bei Tanzszenen muss die Beschreibung einfach stimmen - und das tut es hier! Egal ob Walzer, Foxtrott, Samba oder Cha Cha Cha, sie alle sind gut beschrieben Der Schreibstil ist insgesamt sehr flüssig und lässt sich gut lesen.

    "Die Musik ist in uns drin", erklärte Dominic, "wir brauchen keine Musik, um miteinander zu tanzen." 

    Die Charaktere fand ich richtig toll ausgearbeitet!! Charlie ist mir super sympathisch - da sie einfach so echt ist. Ich mag die Wandlung die sie in dem Buch durchmacht. So ist sie schüchtern und ziemlich tollpatschig, doch mit jeder Seite entwickelt sie sich weiter. Die Charakterentwicklung passt hier super in die Geschichte und ist klasse ausgearbeitet. Auch die anderen Charaktere sind einzigartig und haben ihre Besonderheiten. Hier hat die Autorin definitiv tolle Persönlichkeiten geschaffen, welche  zur Geschichte beitragen. 

    Gut eingebracht sind auch die chinesischen Traditionen - wobei ich nicht beurteilen kann inwiefern diese wirklich echte Traditionen sind oder nicht. Manchmal war es mir aber fast schon etwas zu viel Tradition. Trotzdem wird dem Leser hier sehr gut das "chinesische Leben" in New York dargestellt. 

    Die I dee der Geschichte finde ich schön, aber auch nicht neu. Es ist eben eine typische "vom Tellerwäscher zum Millionär" - Geschichte. Oder eben von der Tellerwäscherin zur Tänzerin. 

    Fazit:
    Trotz mancher positiven Aspekte konnte mich das Buch aber nicht zu 100% fesseln und begeistern. Es ist ein schönes Buch, aber eben keins, welches mich ganz überzeugt hat. Ich denke, wenn man gerne Geschichten zum Thema Tanz, Leben und einer Prise Liebe mag, dann ist dies das richtige Buch. 

  2. Cover des Buches Weitwinkel (ISBN: 9783709934470)
    Simone Somekh

    Weitwinkel

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Leseratte61
    Klappentext:

    Coming-of-Age zwischen Schläfenlocken und Jeans
    Ezra Kramer besucht eine konservative jüdische High School in Boston, aber eigentlich träumt er von einer Karriere als Fotograf in New York. Dafür müsste er aus seiner ultraorthodoxen Gemeinde ausbrechen, die einen ganz anderen Weg für ihn vorsieht. Einen Freund und Seelenverwandten in seiner Sehnsucht nach Selbstbestimmung findet Ezra in Carmi, der nach dem Tod seiner Mutter bei den Kramers einzieht. Als Ezra auf der Schultoilette Fotos einer Mitschülerin schießt, fliegt der junge Mann von der Schule - die gesamte charedische Gemeinde ist in Aufruhr.

    Fazit:

    Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, da mir das Cover auf den ersten Blick gefallen hat. Es versprach mir, mehr aus dem Leben der ultraorthodoxen Juden zu erfahren. Dieser Wunsch wurde erfüllt. 

    Der Schreibstil ist locker und flüssig, so dass ich Ezra und die Gemeinde, in der er lebt, schnell kennenlernte. Ezra hinterfragt das Leben, dass für ihn schon vorbestimmt ist und bricht auch einige der strengen Regeln der Gemeinde. So wundert es nicht, dass er nach einer Fotosession von der strengen Schule fliegt. Er hat eine Mitschülerin fotografiert, die sich gerne als Modell zur Verfügung stellte. Hier zeigt sich, dass Ezra in verschiedenen Welten lebt. Auf der einen Seite die konservative, jüdische Gemeinde und auf der anderen Seite das Leben außerhalb des Glaubens. Den ersten Ausbruch wagt er, weil er nach seinem Schulverweis eine weniger strenge Schule besucht. Er wird zum Ausgestoßenen der Gemeinde. 

    Für Ezra ändert sich das Leben noch einmal grundlegend, als seine Eltern einen Pflegesohn aufnehmen, um der Gemeinde zu beweisen, dass sie sich an den Glauben halten und sie trotz ihrem Sohn noch zur Gemeinde gehören. Doch auch Carmi bereitet den Eltern von Ezra nach und nach Probleme, denn er hütet ein schlimmes Geheimnis. Welches Geheimnis dies ist, das müsst ihr selbst lesen, da ich nicht zu viel verraten will.

    Zwischen Ezra und Carmi baut sich langsam eine Freundschaft auf, da beide Jungen aus verschiedenen Gründen die Gemeinde verlassen wollen. Nur Ezra gelingt es, das Vertrauen von Carmi zu gewinnen und von seinem Geheimnis zu erfahren. Wie es weitergeht? Lest selbst.

    Der erste Abschnitt in diesem Buch hat mir sehr gut gefallen, da ich tiefe Einblicke in das Leben der ultraorthodoxen Gemeinde erhalten habe. Leider wurde die Geschichte im weiteren Verlauf oberflächlicher, als Ezra versucht sich in der Modefotografie zu behaupten. Ezra kämpft auch jetzt noch stark mit dem gestörten Verhältnis zu seinen Eltern und zur jüdischen Gemeinde und beginnt sich von den Verboten zu befreien. Er ist immer noch auf der Suche nach sich selbst und seinem verschwundenen Freund. Das Ende war dann anders als erwartet und für mich relativ abrupt. Da hätte ich mir noch einige Erklärungen gewünscht, damit das Buch rund wird. 

    Die Freundschaft zwischen Ezra und Carmi war nur im ersten Teil präsent und ging dann leider viel zu schnell unter, da der zweite Teil des Buches sich nur noch auf Ezra konzentrierte. Ich hätte mir gewünscht, auch an Carmis Werdegang teilzuhaben. Dennoch hat mich die Handlung gut unterhalten und mir einen anderen Blickwinkel beschert. Für mich war es ein ganz anderes Leseabenteuer.
  3. Cover des Buches Margarete Steiff (ISBN: 9783765089022)
    Gabriele Katz

    Margarete Steiff

     (4)
    Aktuelle Rezension von: peedee
    Wer hat noch nie einen Steiffbären mit dem berühmten „Knopf im Ohr“ in den Händen gehalten? Hinter dem Steiffbären steht Margarete Steiff, die zuerst mit Filzwaren handelte und nur nebenbei die Spielzeugproduktion aufnahm. Sodann hat sie eine erfolgreiche Spielzeugfabrik aufgebaut und geleitet. Die Autorin porträtierte Margarete Steiffs faszinierendes Leben und Lebenswerk.

    Erster Eindruck: Auf dem Cover sieht man die bereits ältere Margarete Steiff in sehr strenger Kleidung und Frisur, im Hintergrund ein übergrosser Spielzeugelefant.

    Apollonia Margarete Steiff (fortan nur noch Margarete oder „Gretle“ genannt), 1847 – 1909, hat eine ungewöhnliche Karriere gemacht: Sie wurde eine erfolgreiche Unternehmerin, die sehr viele Arbeitsplätze geschaffen hat. Doch zu ihrer Zeit war es nicht üblich, dass Frauen unternehmerisch tätig sind; sie heiraten und sorgen für die Familie. Da aber „Gretle“ mit eineinhalb Jahren an der damals noch unbekannten Kinderlähmung erkrankte, die sie zeitlebens an den Rollstuhl fesselte, wurde der ursprüngliche Plan, später einen Mann zu finden, hinfällig: „Der Zeitgeist und das Milieu allerdings grenzten ein behindertes Mädchen rigoros von jeder Möglichkeit aus, sich zu verheiraten."

    Das Leben der Familie Steiff ist sehr durch Frömmigkeit/Pietismus und harte Arbeit geprägt. „Niemals hörte man von ihr Klagen. Stattdessen bemühte sie sich um Bescheidenheit und Pragmatismus.“ Margarete selbst hat jahrelang die Plüschtiere selbst genäht und sich nicht geschont. Eigentlich traurig, dass es fast nur um die Arbeit ging, aber es waren eben andere Zeiten...

    Sie hatte nie eine eigene Familie, aber sie war doch so etwas wie das Familienoberhaupt ihrer Geschwister und deren Kinder. Und obwohl sie selbst nicht den traditionellen Weg der Frau zu jener Zeit gehen konnte, war sie sehr traditionell: Es wäre für sie nicht in Frage gekommen, ihre Nichten in die Geschäftsleitung zu berufen – die Frauen haben zu heiraten! Die Autorin erzählt auch von den Geschwistern von Margarete und deren Leben, wie z.B. Schwester Johanna, die später in die Mission ging und dort 15 Kinder gebar. Mit 43 Jahren verstarb sie, nachdem sie ein weiteres Kind tot zur Welt gebracht hatte und eine Lungenentzündung erlitt. Auch Schwester Maria ist in die Mission gegangen, und zwar nach Indien.

    Fazit: Eine unwahrscheinlich umfangreiche, sehr detaillierte Biografie einer faszinierenden Frau, die ihr Leben bemerkenswert gemeistert und ein grosses Unternehmen hinterlassen hat. Am Ende des Buches finden sich noch Anmerkungen, ein Literaturverzeichnis, ein Register und der Bildnachweis. Für mich waren es zuweilen ein bisschen zu viele Exkurse, sodass ich einen Stern abziehe.
  4. Cover des Buches The Hills (ISBN: 9783453440050)
    Matias Faldbakken

    The Hills

     (20)
    Aktuelle Rezension von: ysmn

    Mit “The Hills” hat der norwegische Autor Matias Faldbakken einen ironischen Roman über ein traditionsreiches Osloer Restaurant geschrieben, in dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Der Protagonist des Romans ist der Kellner, der sich selbst als hochsensibel bezeichnet, seine Arbeit sehr ernst nimmt, von den festsitzenden Handgriffen und Umgangsformen nie abweicht und die Gewohnheiten seiner Stammgäste bis ins kleinste Detail kennt. Doch die so fest verankerte Ordnung des Restaurants fällt dem Chaos anheim, als eine junge Frau durch die Tür tritt. 

    Mit der Ankunft der jungen Frau gerät alles, wofür das Restaurant steht, plötzlich ins Wanken. Der Kellner beginnt, grobe Fehler zu machen, er vergisst sich. Hierarchien und Strukturen lösen sich auf und kehren sich ins Gegenteil um. Da wird plötzlich die Käseplatte vor dem Hauptgericht verzehrt und Handys halten Einzug in das von Zeitungen geprägte Erscheinungsbild des Restaurants. 

    Die Geschichte bewegt sich am Abgrund. Auf der einen Seite ist die Ordnung, das Alte, das Festhalten an einer Zeit, die schon längst vergangen scheint und nur noch innerhalb der Wände von The Hills existiert. Das Restaurant steht für ein altes Europa, an das man sich mit aller Gewalt klammern muss, um es noch aufrecht erhalten zu können, das in Form des Restaurants bereits abgenutzt wirkt, in dem sich der Ruß und der Dreck der Zeit festgesetzt haben: “Stellen Sie sich vor, wie schön es im alten Europa war, das ist gar nicht einmal so lange her. […] Jetzt gibt es überall Dönerstände und Reparaturläden für kaputte Handybildschirme. Armes Europa.”

    Auf der anderen Seite steht das totale Chaos, ein unbekanntes, noch unerforschtes Neues, das nicht mit der Nostalgie, die The Hills auszeichnet, in Einklang zu bringen ist. 

    Es ist grandios, wie Faldbakken seine Geschichte stets am Abgrund entlanggleiten lässt. Das Geschehen wird zu einem Balanceakt, zu einem Seiltanz und als Leser rechnet man stets mit dem Schlimmsten, mit dem unsichtbaren Stoß, der die Tänzer vom Seil fallen lässt. 

    Doch nicht nur diese Ungewissheit und untergründige Spannung zeichnen den Roman aus. Er ist außerdem ein Kammerspiel, das sich aus sehr feinen und tiefgründigen Charakterstudien zusammensetzt. Der Kellner, die Barfrau, der Maitre D’ und die Gäste werden in ihrem Verhalten während der gesamten Erzählung unter die Lupe genommen. Nichts bleibt dabei verborgen. Gleichzeitig werden die Figuren jedoch nie ins Lächerliche gezogen und nehmen keine zu starken karikaturartigen Konturen an. Denn Faldbakken gelingt es meisterhaft, seine Figuren auf dieser Bühne, die das Restaurant darstellt, auftreten zu lassen, ihnen den Raum zu geben, sich zu entfalten und Tiefe zu entwickeln und sie dem Leser gleichzeitig durch eine scharfsinnige und ironische Linse blickend zu präsentieren. 

    “The Hills” ist Zeugnis des erzählerischen Talents seines Autoren und eine Freude für jeden Leser.

  5. Cover des Buches Wer's glaubt, wird selig (ISBN: 9783451067587)
    Heinrich Bedford-Strohm

    Wer's glaubt, wird selig

     (1)
    Aktuelle Rezension von: peedee
    Ein Glaubensgespräch zwischen Vater und Sohn – so lautet der Untertitel und das ist hier auch Programm. Vater Heinrich ist Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und stellt sich den Fragen seines Sohnes Jonas. Was bedeutet glauben heute? Wie sehen das die jungen Menschen? Ist die Kirche (noch) zeitgemäss?

    Erster Eindruck: Zwei sympathische Männer mit freundlichem Lächeln; die Inhaltsangabe macht mich neugierig.

    Das Buch ist in Gesprächsform: Jonas diskutiert mit seinem Vater über die Themen Glück, Gott, Jesus, Bibel, Kirche, Religionen und Konfessionen, Tod und Spiritualität.

    Bereits das Vorwort von Jonas hat mir sehr gut gefallen: „Wir sollen alles in kürzerer Zeit schneller, besser und effizienter machen.“ Und weiter: „Wir sollen heimatverbunden, bodenständig und geerdet sein, aber in jedem Fall Auslandserfahrungen sammeln und möglichst viele Praktika machen […] Wir sollen perfektes Hochdeutsch sprechen, den Dialekt der Heimat aber nicht verlieren und natürlich diverse Fremdsprachen lernen.“ Ich musste über diese und weitere Aussagen schmunzeln, denn sie sind so was von wahr.

    Jonas stellt als junger, moderner Mensch auch kritische Fragen, wie z.B.:
    - „Wo liegt denn der Mehrwert der christlichen Perspektive im Vergleich zur Glücksratgeber-Literatur oder der wissenschaftlichen Glücksforschung?“
    - „Wie reagierst du, wenn ich sage: Ich glaube nur, was ich sehe. Ich sehe Gott nicht. Also glaube ich nicht?“

    Heinrich bleibt seinem Sohn keine Antwort schuldig, egal ob es um die Jungfrauengeburt geht, den Umgang mit Homosexualität, Ökumene, Katholizismus, Islam oder auch das Gebet. Man spürt seine Faszination vom Christentum.

    Interessant fand ich auch die religiöse Scham: Über alles wird heute öffentlich gesprochen, aber ob jemand betet, darüber spricht man nicht, bzw. nicht so gerne.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, insbesondere deshalb, weil es nicht nur ein Wiederholen von biblischen Texten ist, sondern klar gesagt wird, wie diese in der heutigen Zeit zu verstehen sind. Viele Fragen und Antworten haben mich nachdenklich gemacht. Vielen Dank für diesen spannenden Dialog.
  6. Cover des Buches Kreizkruzefix (ISBN: 9783710402364)
    Monika Pfundmeier

    Kreizkruzefix

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Mit diesem Krimi entführt uns Monika Pfundmeier in das durch seine Passionsspiele landauf und landab bekannte Oberammergau. Dieser Ort ist traditionsbewusst und konservativ. Neuerungen mag man so sogar nicht. Das muss auch Theres Hack, Jägerin aus Leidenschaft, erleben, die vor Kurzem die Metzgerei ihres Vaters übernommen hat und statt der traditionellen Würste auf Wildfleisch aus den heimischen Wäldern setzt.  

    Als sie die Leichen des grausam ermordeten Ehepaars Sophie und Franz Thaller entdeckt, gerät sie vorerst einmal unter Verdacht, denn sie kann ja mit Jagdmesser und Flinte recht gut umgehen. Doch die beiden Ermittler Anton Sollinger und Toni Baurieder finden Theres sympathisch und verfolgen diese Spur nicht so genau. Im Gegenteil, sie besprechen ihre Ermittlungen bei einem Glas Wein in aller Öffentlichkeit und beziehen Theres, die auf eigene Faust recherchiert ein.  

    Kann es sein, dass sich die Thallers mit ihrer Destillerie, in der sie Gin mit dem klingenden Namen „KöniGIN“ brennen, die althergebrachte Tradition des Schnapsbrennens radikal modernisiert haben, zahlreiche Feinde gemacht haben? Oder gibt es noch ein anderes Mordmotiv?  

    Und welche Rolle spielen die Hamburger Influencerin Alessia, die Schauspielerin Marie und der Regisseur Chris?  

    „Du willst nicht, das man sieht, wie du wirklich bist - schon klar. Vielleicht ahnen sie es. Aber ihre Scheuklappen sind ihnen lieber.“ (S.293) 

    Recht bald wird Theres klar, wer mit alten Traditionen bricht und sich ständig in Dinge einmischt, die sie nichts angehen, gerät selbst in Gefahr. 

    Meine Meinung: 

    Dies ist der erste Krimi, den die Autorin, eine bekannte und mit Auszeichnungen bedachte Selfpublisherin, in einem Verlag herausbringt. 

    Leider hat mich der Krimi nicht wirklich überzeugt. Das liegt zum einen an den Charakteren - allen voran an Theres Hackl, die laut und rüpelhaft daherkommt, und nicht nur die Dorfbewohner, sondern auch die Leser vor den Kopf stößt. Die beiden Ermittler verhalten sich unprofessionell. Sowohl die Schauspielerin als auch die Influencerin wirken abgehoben und passen sogar nicht in das traditionelle Oberammergau. 

    Zum anderen ist es der Schreibstil bzw. die Sprache, die mich nicht angesprochen haben. Vermutlich sollte so der krasse Gegensatz zwischen Tradition und Moderne symbolisieret werden. Dieser Unterschied hätte subtiler und dezenter dargestellt werden können. Theres flucht ununterbrochen „Kreizkruzefix“. 

    Von überall ein wenig zu viel, doch von echter Spannung zu wenig.  

    Fazit: 

    Leider hat mich dieser Krimi sogar nicht überzeugt, daher gibt es nur 2 Sterne.

     

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