Bücher mit dem Tag "tragikkomödie"
25 Bücher
- John Irving
Das Hotel New Hampshire
(739)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeJohn Berry ist der mittlere von fünf Geschwistern. Er erzählt die Geschichte seiner Familie, Glück und Unglück, einige schlimme Erfahrungen und Tragödien, aber auch Liebe und starken Zusammenhalt. Es geht ums Erwachsenwerden und das Über-sich-Hinauswachsen. Es geht um Verlust und Hoffnung und Mut nie aufzugeben.
Der Schreibstil ist prägnant, wortgewandt, teils enorm vulgär und meist situationsgenau. Zu Beginn überlädt der Autor den Leser mit Charakteren, unklaren Handlungen und Aneinanderreihung en von Begebenheiten. Die teils skurrilen Begebenheiten bleiben für den Leser wenig greifbar und nur schwer findet er sich im Buch zurecht. Dabei muß er sich nicht nur mit den Wirren der Familie sondern auch mit politischen und gesellschaftlichen Spannungsfeldern US-Amerikas der 1940er bis 1960er auseinandersetzen. Erst Recht spät wird deutlich, dass sich Schreibstil und Dynamik der Geschichte mit den Personen mitentwickeln. Die stilistischen und inhaltlichen Extreme machen den Wachstumsprozess der einzelnen Figuren, wie auch der Geschichte umso deutlicher.
Mein Fazit: Ein für mich schwieriges Buch. Zu Beginn fand ich kaum Zugang, im Weiterlesen war ich kurz davor, es abzubrechen, was ich äußerst selten mit einem Buch tue. Erst zum Schluss hin konnte es mich doch noch erreichen und sogar stellenweise überzeugen. Ich kann es also nur sehr bedingt weiterempfehlen und denke, dass es bessere Werke des Autors gibt.
- Friedrich Dürrenmatt
Der Besuch der alten Dame
(1.855)Aktuelle Rezension von: momos-bookshelfIch habe en Roman "Der Besuch der Alten Dame" in der Schule als Lektüre gelesen. Zentrale Punkte der Handlung sind Gerechtigkeit, Rache und Moral.
Die Geschichte handelt von Claire Zachanassian, eine wohlhabende alte Frau (Titelgeberin des Buches) welche ihre verarmte, alte Heimatstadt besucht um sich hier an dem Mann zu rächen, der ihr Unrecht getan hat.
Dürematt gelingt es fantastisch die Doppelmoral der Gesellschaft zu kritisieren. Zuerst sind die Stadtbewohner sehr kritisch, lassen sich dann aber sehr schnell von Claires Reichtum und ihrer Verlockung zu unmoralischen Handlungen verführen. Die Handlung entfaltet sich in einem spannungsgeladenen Rahmen und führt die Charaktere an moralische und ethische Grenzen.
Ingesamt würde ich sagen, das es eine angenehme Schullektüre ist, die eben mit Tragik und Komik nochmals die Absurditäten des menschenlichen Verhaltens betont. Die Charaktere sind vielschichtig und gut entwickelt. Das Unrecht um das es geht, kommt mit der Zeit ans Licht und ich konnte sehr mit Claire mitfühlen.
Die Erzählung regt dazu an über Recht und Unrecht nachzudenken wie auch über die Auswirkungen von Geld und Macht auf die menschliche moral. Dieses Stück wird immer relevant sein. - Friedrich Dürrenmatt
Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker
(3.836)Aktuelle Rezension von: Leona_Booklover2,5 Sterne, eigentlich gar nicht so mein Genre, ich lese eigentlich keine Theaterstücke aber trotzdem musste ich ein paar mal Lachen oder auch nur Grinsen.
Nicht unbedingt eine Empfehlung, aber trotzdem irgendwie lesenswert 😂
~ Drei Irre aus stinkreichen Familien die sich für viele verschiedene Physiker halten und hintereinander drei Krankenschwestern… Nein, mehr verrate ich nicht, da musst du das Buch schon selbst lesen 😉
- Mikael Niemi
Populärmusik aus Vittula
(223)Aktuelle Rezension von: KatfryyEs ist ja nicht immer leicht, ins Erzählen zu kommen. Manchmal muss man sich vorher ein bisschen warm machen. Mikael Niemis Erzähler lockert seine Zunge so: Auf dem Gipfel eine Himalaya-Fünftausenders küsst er eine tibetanische Gebetsplatte, Lippen und Zunge frieren am Metall fest, er pinkelt in seinen Trinkbecher, schüttet das warme Zeug über den Mund und sagt: „Ich habe mich freigepisst.“ Was für ein herrlicher Auftakt! Es ist schon fast zwanzig Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe, aber es ist immer noch total präsent. Mit Büchern ist es wie mit Menschen. Manche Begegnungen vergisst Du schon nach ein paar Tagen wieder, an andere erinnerst Du Dich ein Leben lang. Aber warum bloß? Eigentlich ist fast alles in dem Roman fremd und weit weg: Ein winziges Kaff im nördlichsten Norden Schwedens, direkt an der Grenze zu Finnland, zwei Jungs, Sechzigerjahre. Hier erleben wir ihn in voller Gestalt: Den Arsch der Welt. Es gibt kaum Radio, kein Fernsehen, das nächste Dorf ist weit entfernt und im Winter geht sowieso gar nichts. Die Menschen dort schließen Wetten darauf ab, wer´s am längsten besoffen in der Dampfsauna aushält. In dieser öden Umgebung haben Matti und sein Freund Niila ein Erweckungserlebnis. Sie hören eine Schallplatte von den Beatles, eine Single. Und das beschreibt Matti so:
„Ein Pulverfass explodierte und sprengte das Zimmer. Der Sauerstoff ging zur Neige, wir wurden gegen die Wand gepresst, während sich die Kammer in rasender Fahrt drehte. Wir klebten wie die Briefmarken fest, das Blut wurde uns ins Herz gepresst, sammelte sich in einem darmroten Klumpen, bevor alles kehrt machte in die andere Richtung sprang, bis in die Finger und Zehenspitzen, rote Speerspuren von Blut im ganzen Körper, bis wir wie die Fische nach Luft schnappten. Nach einer Ewigkeit hielt der Wirbel an. Die Luft sauste durch das Schlüsselloch wieder davon, und wir fielen als kleine, feuchte Häufchen auf den Boden. Rock ´n´roll music. Beatles.“
Danach sind sie infiziert – (upps, sorry für das böse Wort in Zeiten der Pandemie). Matti und Niila wollen Musik machen. Erstmal üben sie in der Garage. Allerdings ohne Instrumente. Die Erfindung der Luftgitarre wäre auch ein guter Titel. Diese Szene mit der Beatles-Platte ist nur eine von so vielen unglaublich lebensvollen, intensiven Momenten. Wer kennt das nicht: Von Musik mit voller Wucht gegen die Wand geschleudert zu werden. Mir ging´s mit Smells like teen spirit so. Wer Etiketten mag, würde auf den Roman wohl Coming-of-age kleben. Ja, es geht auch um erste Liebe, ums Aufwachsen in psychopathischen Scheißfamilien und Ablösung vom Elternhaus. Die beste Metapher für die Pubertät habe ich in diesem Buch gefunden, es gibt da eine überraschend surreale Stelle: Ein Junge, (ich weiß nicht mehr genau, ob das Matti sein soll), klettert als Kind in eine Art Eisenofen hinein, verbringt dort Jahre und kommt dann als Erwachsener wieder heraus. Wer öfter mit Pubertierenden zu tun hat, der kann also erleichtert sein. Stellt Euch einfach vor, die sind eigentlich gar nicht hier. Die befinden sich ein einem abgeschlossenen Eisenofen. Und dann irgendwann. Ganz plötzlich. Da kommen sie heraus. Vernünftig, geläutert, alle Schrauben festgezogen, alle Tassen wieder im Schrank. Aber der Roman ist viel mehr als Comming-of-age. Es geht auch um diese fantastische Landschaft, das Einfrieren und das Abtauen. Sehr, sehr poetisch. Guckt nicht den Film! Lest das Buch! Bitte!
- Irvine Welsh
Trainspotting
(237)Aktuelle Rezension von: Aurora-CIch habe das Buch gelesen, bevor ich den Film geschaut habe, bin also noch ziemlich unvoreingenommen in die ganze Geschichte gegangen.
Ich muss zugeben, dass ich den Schreibstil anfangs gewöhnungsbedürftig fand. Vor allem die ständig wechselnde Sichtweise hat mich verwirrt, oft erfährt man erst im Laufe des Kapitels wer genau denn jetzt erzählt.Die Protagonisten könnte ich wohl eher weniger als sympathisch beschreiben, weil jeder von ihnen ziemlich Dreck am Stecken hatte. Trotzdem gefielen sie mir auf eine Art und Weise, weil sie einfach so unglaublich authentisch wirkten. Einmal lief nicht alles glatt für die Hauptperson, Mark Renton hatte mit vielen Problemen zu kämpfen. Irgendwie mochte ich jedoch alle vorkommenden Charaktere auf eine bizarre Art und Weise.
Der Schreibstil des Autors hat perfekt zur ganzen Handlung gepasst. Ich glaube ich habe bei keinem Buch so viel Lachen müssen wie bei diesem.Ich mochte das Buch sehr und habe es fast schon verschlungen, obwohl ich an manchen Stellen mehr Konzentration aufbringen musste.
Wer Trainspotting noch nicht gelesen hat, sollte es auf jeden Fall tun.
- Rowan Coleman
Zwanzig Zeilen Liebe
(280)Aktuelle Rezension von: ElizzyZwanzig Zeilen Liebe wird aus drei Perspektiven erzählt. Einerseit von Stella, der Hospizschwester, die Abschiedsbriefe schreibt. Andererseits von Hope, eine kranke Jugendliche, die sich vor allem fürchtet aber am meisten vor dem Leben selbst. Und dann noch von Hugh einem einsamen Mann.
Wie die Schicksale der drei zusammenhängen ergibt sich erst mit der Zeit. Viel schöner war es aber zu lesen wie sich die Geschichte langsam entwickelt.
Aber dann wird es zu spät sein.
Zwanzig Zeilen Liebe S. 178
Stella schreibt Briefe, letzte Worte von Patienten an deren Herzmenschen. Die Briefe waren witzitg, berührend und wunderschön. Ich habe diese wirklich sehr gerne gelesen und musste bei dem ein oder anderen Brief sogar weinen. Doch Stalla hat auch selbst ihr Päckchen zu tragen und ich fieberte bei ihrem persönlichen Schicksal sehr mit.
Hope ist der Sonnenschein der Geschichte, ich mochte sie und ihre Art wirklich sehr! Die Liebesgeschichte, die sich bei ihr entwickelt hat mich ausserordentlich gut unterhalten.
Und Hugh, ach Hugh! Er war reizend und hat eine wunderbare Rolle in der Geschichte gespielt.
Ich mochte wie das Buch gegen Ende hin immer aufschlüssiger wurde und wie sich alles fügte.
Schreibstil & Cover
Ein wunderbarer Schreibstil, der berührt und einen mitnimmt. Das Cover und die Aufmachung sind wunderbar.
Würde ich das Buch Empfehlen?
Ja auf jeden Fall. Es ist wirklich schade, dass das Buch und die Autorin nicht mehr Anerkennung erhalten haben. Falls ihr das Buch also noch findet – kauft es und lest es!
- Irene Dische
Großmama packt aus
(225)Aktuelle Rezension von: marissoshGroßmama packt aus von Irene Dische ist eine Erzählung aus der Sicht Disches Großmutter. Diese wandert mit ihrem jüdischen Mann und der gemeinsamen Tochter während der Zeit des NS-Regimes nach Amerika aus.
Die Story ist interessant und gibt einen guten Einblick, wie es den Auswanderern damals ergangen sein muss. Zeitweise ist es sogar etwas spannend. Die meiste Zeit tröpfelt es jedoch eher so vor sich hin, das letzte Drittel zieht sich endlos in die Länge.
Mit keinem der Hauptcharaktere konnte ich mich so wirklich identifizieren. Mich störten außerdem die teils rassistischen Aussagen der Großmama, die zwar meist humoristisch gemeint sind, zumindest bei mir diese Wirkung jedoch verfehlten.
Alles in allem eine nette Lektüre, nicht mehr, nicht weniger.
- Marian Keyes
Erdbeermond
(236)Aktuelle Rezension von: misery3103Nach einem Unfall wird Anne von ihrer Mutter Zuhause gepflegt. Doch sie will nicht in Dublin bleiben, sondern zurück nach New York, wo sie ihr eigentliches Leben zurückgelassen hat. Kann sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen und glücklich werden?
Anne und ihre Familie fand ich witzig und gut unterhaltend. Trotzdem war mir das Buch von Anfang an zu ausschweifend und sprunghaft. Es ging um die Familie, im nächsten Moment erzählte Anne, wie sie ihren Job gefunden hat, ihren Freund usw. Ich hätte es wohl besser gefunden, wenn der Roman irgendwie mehr als eine zusammenhängende Geschichte erzählt worden wäre. So langweilte ich mich oft, auch weil ich nicht so recht wusste, worauf die Geschichte hinauswill.
Nach der Hälfte habe ich das Buch nur noch quergelesen, weil ich es einfach nicht mitreißend und gut fand. Schade!
- Nick Hornby
About a Boy
(366)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderWill Freeman ist kein sympathischer Zeitgenosse. Er nimmt sich was er will und Frauen will er für Sex. Sein Vater hatte einst einen Weihnachtshit geschrieben und von dessen Tantiemen, kann Will sehr gut leben. Er mogelt sich in eine Selbsthilfegruppe für Alleinerziehende ein. Er will so an Frauen ran kommen, aber er lernt den zwölf jährigen Marcus kennen. Außenseiter und Einzelkind und irgendwas verändert der Junge in Will.... Diese Geschichte ist einfach so toll und zurecht immer noch beliebt.
- Jonathan Tropper
Der Stadtfeind Nr. 1
(76)Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerinJoe ist 34 Jahre alt und kehrt nach 17 Jahren erstmalig wieder in seine Heimatstadt nach Bush Falls zurück, da sein Vater mit einem Schlaganfall im Krankenhaus liegt. Er hat seinen Ort der Kindheit und Jugend wohlweislich so lange gemieden, da er seit der Veröffentlichung seines Buches, das zu einem Bestseller und anschließend verfilmt wurde, scheinbar von der gesamten Stadt verhasst ist. Mit dem Roman, der einer Abrechnung mit seiner Jugend gleichkommt, hat er seine Wut und Trauer verarbeitet und damit viele Menschen vor den Kopf gestoßen oder öffentlich bloßgestellt. Für Joe war es eine Genugtuung, den Einwohnern einen Spiegel vors Gesicht zu halten und ihre Engstirnigkeit und Intoleranz anzuprangern.Zurück in Bush Falls werden ihm die Folgen der Romanveröffentlichung für ihn, aber auch für seinen Vatern und seinen Bruder bewusst und wie sehr er noch an seiner Jugendliebe Carly hängt.
Der Roman ist bereits 2009 unter dem Titel "Der Stadtfeind Nr. 1" erschienen und wurde 2014 mit dem Titel "Kleinstadthölle" erneut veröffentlicht, ist aber dennoch zeitgemäß, denn derart antiquierte Ansichten wie sie der Autor über die fiktive Stadt Bush Falls beschreibt, stecken auch heute noch in vielen konservativen Köpfen.Der Roman handelt Anfang der 2000er-Jahre, als Joe in seine Heimatstadt zurückkehrt und auf seine Jugend in den Jahren 1986/1987 und die Ereignisse zurückblickt, die zur Veröffentlichung seines Buches führten. Er erzählt von seiner Freundschaft zu Sammy und Wayne und seiner Liebe zu Carly.Es ist ein Roman, der sehr unterhaltsam und voller Ironie geschrieben ist, gleichzeitig aber eine tragische Geschichte erzählt. Er handelt von Freundschaften, erster Liebe und Homosexualität und wie eine Highschool bzw. eine ganze provinzielle Kleinstadt mit einem Coming-Out umgegangen ist und welches Drama dabei ausgelöst wurde. Jahre später reflektiert Joe die Ereignisse von damals und dass auch er nicht frei von Fehlern ist und erhält damit die Chance, sich mit seinem Vater zu versöhnen und eine Annäherung mit Carly zu versuchen.Der Roman ist authentisch geschrieben, wenn auch zumal - besonders in Gestalt der Nebencharaktere - bis an die Spitze getrieben. Es ist eine wunderbar unterhaltsame Geschichte über die Qualen eines Kleinstadtlebens und die Schatten der Vergangenheit und bietet die perfekte Balance aus Ernst und Humor. - Heinrich Steinfest
Der Allesforscher
(75)Aktuelle Rezension von: awogfliHeinrich Steinfest liefert uns in der ersten Hälfte sein typisches Universum schräg, kuriositätenreich und mit Unwahrscheinlichkeitsantrieb funktionierend. Eine sensationelle Idee jagt die andere gleich einem Feuerwerk an Absurditäten. Der Protagonist und Manager Sixten Braun wird von der daherfliegenden Leber eines explodierenden Wals in Taiwan ins Koma verfrachtet und überlebt anschließend einen Flugzeugabsturz im Südchinesischen Meer.
Nach diesen Katastrophen kriegt er als Bademeister in Deutschland sein neues Leben auf die Reihe, das er gemächlich und beschaulich ausgestaltet, also downsized, weil er infolge der Traumata nicht mehr in ein Flugzeug einsteigen kann und auch mit seinem bisherigen Job nichts mehr anfangen möchte.
Aus dieser Idylle wird er nach Jahren wieder plötzlich herausgerissen, denn nun ist er mit einem angeblich in Taiwan gezeugten Sohn konfrontiert für den er die Vormundschaft übernehmen soll. Die Behörde hat ihn informiert, dass seine damalige Geliebte und verantwortliche Ärztin während des Komas sehr schnell nach der Geburt des Kindes an Krebs gestorben ist und die beauftragte Pflegemutter nun in der Psychiatrie gelandet ist, sich also auch nicht mehr um das Kind kümmern kann. Sixten Braun fällt aus allen Wolken, übernimmt jedoch Verantwortung, denn die Wahrscheinlichkeit, dass er der Vater ist, ist durchaus nicht unerheblich.
Als das Kind mit dem Namen Simon aber dann nach Behördendschungel und Überstellung in Deutschland ankommt, ist klar, dass Sixten nicht der Vater sein kann, denn der Bub hat eindeutig asiatische Züge. Seine Geliebte war aber ebenso wie der Protagonist Deutsche. Keiner in der taiwanesischen Behörde hat ein Foto gesendet oder die Vaterschaft in Frage gestellt, denn sie dachten, Sixten sei Asiate. Nun war der Fehler nicht mehr rückgängig zu machen, das entzückende Kind ist vor Ort in Deutschland, Sixten fügt sich in sein Schicksal und adoptiert Simon aus Liebe und Respekt zur Mutter dennoch. Ein weiteres Detail hat die taiwanesische Behörde auch noch unterschlagen, um das Kind loszuwerden, Simon spricht eine komplexe Sprache, die keiner versteht. Nach ausführlicher Recherche wird klar, es ist keine chinesischstämmige Sprache, kein Dialekt, sondern eine eigenständige erfundene in sich logisch konsistente Geheimsprache, die sonst niemand auf der Welt spricht.
Ab in etwa der Hälfte des Romans wird das Tempo langsamer, fast schon gemächlich. Vater und Sohn nähern sich nach und nach einander an, aber Simon bleibt bei seiner Sprache und in seiner Welt. Sixten verliebt sich zudem auch noch in die Angestellte der taiwanesischen Botschaft, die die Adoption organisiert hat. Als Simon 8 Jahre alt wird, kommt Sixten drauf, dass der Bube perfekt klettern kann.
In einem Nebenstrang wird auch noch die Geschichte von Simons leiblichem Vater geschildert. Gemäß dem typischen steinfestschen Unwahrscheinlichkeitsantrieb kommen alle Protagonisten, die lebenden und die Toten in Tirol auf jenem Berg zusammen, auf dem Sixtens Schwester Astrid bei einem Kletterunfall gestorben ist.
Der Buchtitel Der Allesforscher stammt von Steinfests Sohn, der, um einen Universalgelehrten zu beschreiben, dieses Wort erfunden hat. Im Roman spielt dieser Allesforscher fast bis zum Ende eine untergeordnete Rolle, er war ein väterlicher Freund von Sixten.
Übrigens den explodierenden Wal gab es tatsächlich. So ein Ereignis ist zweimal passiert 1970 in Oregon und 2004 in Tainan, wie im Buch beschrieben. Solche Situationen sind übrigens gar nicht so ungewöhnlich. Durch die Gärgase tendieren verwesende Wale zu explodieren. Kontrollierte Miniexplosionen durch Schnitte in die Wale in den Niederlanden, in Dänemark und auf den Färöer-Inseln haben den großen Knall verhindert. https://www.youtube.com/watch?v=-4OIYQ6HCnk
Fazit: Sehr guter Roman, der in der Mitte für meine Gefühle gar zu sehr eine Vollbremsung hinlegt und das Tempo zu viel drosselt.
- Eva Baronsky
Herr Mozart wacht auf
(151)Aktuelle Rezension von: KatjuschkaIch habe das Buch vor über 10 Jahren gelesen und mich dabei, bei allem Respekt vor dem Meister, sehr amüsiert.
Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Begeisterung Mozarts über CDs: Die Möglichkeit (vor allem seine) Musik jederzeit auch zuhause hören zu können, hat ihm sehr gefallen.
Was er wohl zu Streaming gesagt hätte?
Generell wird Mozart aber nicht als eine Art "Catweazle" dargestellt, sondern als musikalisches Genie, der immer - auch in alltäglichen Geräuschen - Musik zu hören scheint.
Er wird als ein lustiger und liebenswerter, oft sprunghafter und auch unzuverlässiger, machmal melancholischer Charakter beschrieben, der sich in dem ihm unbekannten Wien über so manches wundert.
Es gibt im 21. Jahrhundert Tickets für ein Mozart-Konzert?
Und man kann an fast jeder Ecke Mozart-Kugeln kaufen?
Für Musikliebhaber (Mozart trennt übrigens nicht nach E und U) eine wirkliche liebenswerte Geschichte. Ich sollte sie mal wieder lesen. - Friedrich Dürrenmatt
Die Panne
(97)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderAlfredo Taps hat eine Autopanne und kommt zufällig in die Villa eines Verteidigers und darf dort umsonst übernachten. Eigentlich wollte er ins Wirtshaus und vielleicht ein außer eheliches Abenteuer wagen. Aber er sitzt Abends zu Tisch mit dem Richtiger und je länger der Abend geht, je mehr getrunken wird, umso offener wird Taps. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und es wird für Taps eng, sehr eng und gefährlich. Friedrich Dürrenmatt kann einfach Atmosphäre schaffen und ich liebe diese Geschichte von Die Panne und was so alles passieren kann in einer Nacht.
- José Mauro de Vasconcelos
Wenn ich einmal groß bin
(18)Aktuelle Rezension von: Helles_LeuchtenGeschrieben mit wahnsinnig viel Gefühl trägt die Geschichte des kleinen Sesè den Leser - trotz ihres Tiefgangs - beinahe leichtfüssig durch das Buch. Der Autor erlaubt eine Reise zurück in die Kindheit, die sich schon allein aufgrund von Zeit und Ort deutlich von der des Protagonisten unterscheidet. Dennoch wird es plötzlich möglich, die Welt durch die Augen eines fünfjährigen Jungen zu sehen - seine Welt, geprägt von Phantasie, Armut, Gewalt, Hoffnung und Schmerz. Sesès Leben bewegt jeden, der auch nur ein kleines Stückchen Herz hat. Man wird das Buch mit einem Seufzen und vielleicht auch der ein oder anderen Träne in den Augen erst dann aus der Hand legen, wenn man - ganz sicher viel zu schnell - am Ende angelangt ist. - Friedrich Dürrenmatt
Romulus der Große
(111)Aktuelle Rezension von: Robert_05_85Die beiden Komödien „Der Besuch der alten Dame“ und die „Die Physiker“ kennen die Meisten ja aus dem Deutsch-Unterricht. Das Stück von Dürrenmatt aber, das mir bisher mit Abstand am besten gefallen hat, ist „Romulus der Große“. Nein, es geht nicht um den Gründer Roms, sondern um den letzten Herrscher in der Riege römischer Kaiser. Dürrenmatt schafft es den historischen Hintergrund (mit vielen geschichtlichen Freiheiten) in eines der lustigsten Bücher zu verwandeln, das ich je gelesen habe. Ich habe das Buch zum zweiten Mal verschlungen (was bei etwas über 100 Seiten auch nicht schwer ist) und wieder gemerkt, dass man beim Lesen unbedingt einen Textmarker bereit halten sollte – das Buch sprüht nur so vor Witz und Weisheit. Die Handlung ist schnell erzählt: Die Germanen greifen Rom an und Romulus sitzt nur da, schaut zu und isst, während der ganze Hofstaat um ihn herum in Panik ausbricht. Allein diese Tatsache besticht schon durch eine tragische Komik und wenn man bedenkt, dass Romulus ein fleißiger Hühnerzüchter ist, den nicht der Krieg interessiert, sondern nur, welches Huhn ein Ei gelegt hat, wird das ganze gänzlich absurd. Viel mehr möchte ich gar nicht vorweg nehmen, da das Buch viele Wendung beinhaltet, die euch den Spaß an der Lektüre nehmen würden. „Romulus der Große“ ist eines der klügsten Bücher, das ich je gelesen habe und wird nur dadurch noch besser, weil es eben durch bissigen Witz nicht als ein solches daher kommt – so liegt es schon fast in der britischen Tradition des „understatements“. Höchst empfehlenswerte Lektüre. Ein Buch, das wohl kaum jemanden enttäuschen kann. - Bella Pollen
Hunting Unicorns
(1)Aktuelle Rezension von: Loxeley„Meine Mutter und mein Vater tranken. Wasser, Whiskey, Wein. Es war alles für sie das gleiche. Zu jeder Zeit, an jedem Ort und zu jeder Gelegenheit. So schildert uns Daniel, selbst Alkoholiker, direkt am Anfang des Buches seine exzentrischen Eltern, das Ehepaar Bevan, Angehörige des Hochadels und eines heruntergekommenen Landsitzes. Das Verhältnis zwischen ihnen ist kompliziert, aber noch schwieriger für Rory, Daniels jüngeren Bruder. Beide Söhne sind vor den Pflichten und den verstaubten Traditionen die der zukünftige Adelstitel bringen könnte nach London geflohen. Daniel arbeitet als Journalist, muss aber wegen seiner Sucht bei Rory unterkommen. Dieser wiederum betreibt eine Agentur, die Adeligen die in Geldnot geraten sind potenzielle Kunden vermittelt, z.b für Film und Fernsehaufnahmen, den Verkauf von Titeln bis zum Inventar und Events. Es ist kein leichter Job da besonders viele ältere Kunden nicht verstehen können wie es für sie weitergehen soll- die Titel sind nichts mehr wert, die Landbesitze teuer, das Einkommen zu klein und die Umwelt nimmt sie nur noch als Relikte einer vergessenen Zeit wahr. Trotzdem geht es beiden Männern relativ gut- Rory ist so gut wie verlobt, und Daniel geht zur endlich zur Selbsthilfegruppe um seine Alkoholsucht loszuwerden- nur die Beziehung zu den Eltern bleibt weiterhin schwierig, Rory möchte mit seinen kuriosen Eltern, die mit unglaublichen Ideen wie das Gründen einer Austernzucht, den Verkauf von selbstgemachten Holztieren und ohne Heizung auskommen wollen, lieber nichts zu tun haben. Daniel hingegen hat längst erkannt hat das er seiner Herkunft nicht entfliehen kann. Dann eines Nachts, nach gutem Essen und einer leichte Auseinandersetzung mit Rory, trinkt Daniel, der seine Sucht eher sportlich nimmt , noch ein bisschen und beschließt eine Spritztour durch London per Fahrrad zu machen. Er ist unvorsichtig und auf einmal ist da ein Bus, zu schnell für Daniel, und es kommt zum crash. Daraufhin schwenkt das Buch erst mal zu Maggie, einer jungen Amerikanischen Journalistin, die Reportagen für die Fernsehsendung Newsline produziert. Maggie ist zwar nicht ganz so idealistisch wie ihre Eltern, durch und durch stolze Hippies der ersten Stunde, arbeitet aber schon seit Monaten auf eine seriöse Story über Ehrenmorde im Mittleren Osten hin- ein Projekt das von ihrem Chef aber ganz schnell auf Eis gelegt wird. Dieser möchte das Maggie eine Reportage über den dahinsiechenden Adel in England dreht, am besten so reißerisch wie möglich. Wertlose Arbeit für Maggie und ihr Team, das aus dem gutmütigen Kameramann Wolf und dem Assistenten Dwight besteht. Aber Auftrag ist Auftrag, und so landen sie letztendlich n London. Zuerst bleiben ihnen erstmal alle Türen verschlossen, denn an den Adel ranzukommen ist schwieriger als gedacht. Über kurz oder lang landen sie bei den immer noch um Daniel trauerenden Rory, der ihnen dann tatsächlich Familien zum Filmen beschafft. Leider will das Team jedoch zunächst Rorys Warnungen das die steifen Umgangsformen zum Verhängnis werden könnten nicht ernst nehmen. Das Chaos nimmt seinen Lauf, beim ersten Besuch sterben ein Pfau sowie ein Kaninchen, die jahrhundertalte Tapete wird ruiniert und Maggie lernt das die Benutzung eines Badezimmers unter Drogeneinfluss ziemlich zerstörerisch sein kann. So stößt Rory doch noch zur Truppe und auch wenn das ganze zunächst glatt läuft ergeben sich bald schon neue skurrile und dramatische Situationen als das Team per Zufall auf das Ehepaar Bevan trifft, und auf deren potentielle düstere Vergangenheit… Erzählt wird das ganze übrigens in mehreren Kapiteln abwechselnd aus Daniels, der aus dem Jenseits Rorys Leben kommentiert , und Maggies Sicht. Keine bahnbrechende Neuerung aber doch angenehm zu lesen, besonders wenn die Ereignisse anfangen sich zwangsweise zu überschneiden. Der Leser wird dabei auch eingeladen sich eine eigene Meinung zu machen, die jeweiligen Protagonisten haben am Anfang ganz unterschiedliche Ansichten zum Adel das für und wider wird ausreichend geschildert, die Autorin hat ihre Arbeit gut gemacht. Das Englisch sollte für Leute mit soliden Englischkenntnissen gut zu verstehen sein. „Hunting Unicorns“ war ein Spontankauf, ausgelöst durch das wunderschön Cover und dem sehr günstigen Preis. Irgendwie habe ich mich aber nie durchringen können es zu lesen – das Buch stand zunächst unbeachtet für ein paar Jahre im Bücherschrank. Ein großer Fehler- Denn Bella Pollens Erstling schafft es auf Anhieb alles richtig zu machen. Man merkt das sie normalerweise Drehbücher schreibt, das Buch war am Anfang übrigens als solches geplant, denn alle Elemente für eine gute Fernsehkomödie sind da. Das ungewöhnliche Hauptthema- das Verschwinden des englischen Adels und die Frage ob und welchen Rolle er noch in der heutigen Zeit einnimmt wurde schon öfters behandelt meistens jedoch eher düsterer, wie z.b in Lady Chatterleys Lover, nun aber Mal in einer Komödie, und so merkwürdig es auch klingt, es passt wunderbar. Die Tragik des ganzen wird ernst genommen aber durch die skurrilen Hauptcharaktere und Ereignisse so verdreht das kaum ein Kapitel vergeht in dem man nicht wenigstens schmunzeln muss. Besonders die Bevans, ihr Gehabe und die Gefühle und Erinnerungen von Rory und Bevans sind unheimlich charmant geschildert, der Leser hofft bis zum Ende das es noch eine Lösung für den vom Verfall geplagten Bevanschen Landsitz gibt Romantik kommt auch nicht zu kurz denn von Anfang an ist klar das Rory und Maggie irgendwie zusammen kommen werden. Im Gegensatz zu anderen Romanen dieses Genres wird hier aber zumeist auf billige Klischees und Kitsch verzichtet und lieber Humor ud feine Selbstironie aufgefahren. Alles in allem ein schönes Buch. Die vielen Verlage da draußen schmeißen jeden Sommer unendliche Mengen an „leichter“ Sommerliteratur auf den Markt die mir oft herz- oder hirnlos vorkommen. Hunting Unicorns kann beides , ist angenehm leicht ohne anspruchslos zu sein und füllt damit eine Nische die leider, leider von viel zu wenigen Autoren in Anspruch genommen wird. - William Shakespeare
The Winter's Tale
(4)Aktuelle Rezension von: FerranteDie schön gestalteten Shakespeare-Ausgaben von Signet Classics sind um ein paar Euro haben und bieten den Originaltext mit guten (englischsprachigen) Worterklärungen. Daneben werden zu jedem Stück Ausschnitte aus der Forschungsliteratur und eine literaturwissenschaftliche Einleitung abgedruckt, was die Lektüre wirklich zum Gewinn macht. Ich las dieses Stück um Weihnachten 2006 und mit seiner warmen Komik und dem effektvollen Ende und seinen Anspielungen auf die Kraft der Natur und die Natur der Zeit eignete es sich auch sehr dazu. Allerdings kamen mir die vielen Szenen mit dem Komiker Autolycus, die auch nicht in Reim geschrieben waren, wie spätere Zusätze vor: Ich konnte beim Lesen viele, wenn nicht alle der nicht in Reim abgefassten Szenen überspringen, die ich oft auch in ihrer Belanglosigkeit nervig fand. In den Begleittexten wird diese Möglichkeit nicht erwähnt, und ich frage mich, ob schon einmal Literaturwissenschaftler dieser Idee nachgegangen sind. - William Shakespeare
Merchant of Venice
(20)Aktuelle Rezension von: DarcyBassanio, a young Venetian nobleman, has fallen in love with the wealthy heiress Portia. Because of his elaborate lifestyle, Bassanio is left with no money. So he asks his friend Antonio, who is the merchant in this play for a loan to be able to travel to Portia’s house in Belmont in style and court her. Antonio is willing to help Bassanio but doesn’t have any money either. He does have three of his ships at sea though, which he expects to return soon. Bassanio then borrows 3000 ducats from the Jewish moneylender Shylock in Antonio’s name. Shylock hates Antonio, who has been mistreating and humiliating him in the past, and hopes that he won’t be able to pay him back in time. In that case Shylock will receive a pound of Antonio’s flesh. Bassanio makes it clear that he thinks it is not a good idea to borrow the money under these terms but Antonio seals the bond anyway.
It is the will of Portia’s dead father that any suitor of his daughter has to do the ‘riddle of the caskets’; this means that the first who chooses the right one between a golden, a silver and leaden casket that will contain Portia’s portrait gets to marry her. Portia falls in love with Bassanio, too and hopes desperately for him to make the right decision because if he doesn’t, they won’t be allowed to see each other again. Nerissa, who is Portia’s lady-in-waiting but confidante as well then falls in love with Bassanio’s friend Gratiano. As a sign of their love Portia and Nerissa give rings to their lovers, which they are not allowed to take off under any circumstances.
Shylock’s daughter Jessica hates living in her father’s house and decides to elope with Lorenzo, a Christian and friend of Antonio and Bassanio, while rumour has it that one of Antonio’s ships has been wrecked at sea so he might not be able to pay Shylock back.
William Shakespeare (1564-1616), often referred to as one of the greatest English writers of all times, is believed to have written this romance between 1596 and 1598.
I liked “The Merchant of Venice” much more than I had expected. Its characters seemed more complex and unique than those of other dramas I had read before. Shylock for example is meant to be the villain in this one but I could understand his actions and how he developed his deep hatred for the Christians even though I was still hoping for them to crow over him because after all they are more sympathetic. Sadly anti-Semitism was a common attitude at Shakespeare’s time. It is a little hard to comprehend why Antonio seals a bond that might cost him his life only to give some money to his friend, who has wasted all of his own. This also demonstrates the extraordinary quality of their friendship as well as Antonio’s arrogance, him being absolutely convinced that everything will go well for him so that he will be able to pay Shylock back. The love between Bassanio and Portia seems very romantic, however I think the reader should keep in mind that at the very start Bassanio wanted to make this match to overcome his financial issues. Love and hatred, revenge and mercy are important themes in this romance and because these are timeless, it is too.
Is this an anti-Semitic play? This question has been raised many times and we also have been discussing about it in class. In my opinion ‘The Merchant of Venice' is anti-Semitic but understandably, having been written at an anti-Semitic time. For example Shylock as a character can pretty much be summed up as an evil and stereotypical Jew. Jessica converts to Christianity after leaving her father’s house and it seems like once she does so, good things start happening to her. Another interesting point is that in this drama Shakespeare has created female characters, most importantly Portia that are much more emancipated than women really were at his time but he portrays his Jewish character(s) according to society’s common ideas of them.
However, I think that this play is definitely worth reading due to its overall original and complex characters, Shakespeare’s beautiful language and the way he has combined different plot lines. - Elizabeth von Arnim
Jasminhof
(3)Aktuelle Rezension von: FerranteDieser 1934 erschienene Roman ist ein kleines Juwel! Sehr gekonnt wandelt von Arnim auf der feinen Linie zwischen Komödie und Tragödie. Alles beginnt mit einer feinen Wochenendgesellschaft. Die Gäste sind verärgert: Die Gastgeberin, Lady Midhurst, steht etwas neben sich und das servierte Essen ist schlecht. Und dann ist dann noch eine junge Dame namens Rosie, die Frau von Andrew, die mit freizügiger Kleidung und schlechter Konversation schockiert. Sie macht aber vor ihrer Abreise eine Entdeckung, die einen handfesten Skandal hervorruft ... Der Roman ist sehr figurengetrieben. Schon die ersten Seiten sind die inneren Monologe der verschiedenen Gäste, und es ist wirklich meisterhaft, wie gut von Arnim wirklich jede einzelne Figur charaktisiert. Das Innenleben der einzelnen Menschen nimmt auch einen Großteil des Romans ein. Ist er am Anfang einfach nur amüsant, bekommt er, als Lady Midhurst vor dem Skandal auf ihren französischen Hof flieht und über ihre schlechte Ehe nachdenkt, eine dunklere Note, aber dann taucht ja Rosies Mutter auf, die eine zum Schreien komische Type ist. Der Roman ist nie langweilig und besonders am Schluss bei den verzwickten Situationen auf dem Hof wird es spannend, aber auch durch die skurrilen Situationen komisch. Und dann heißt es ja, Ende gut, alles gut, wenn auch ganz anders, als gedacht ;o). Trotz der Leichtfüßigkeit strahlt der Roman auch Lebensklugheit aus. Absolut empfehlenswert und der ironische britische Grundton wurde sehr gut übersetzt! - Ray French
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(45)Aktuelle Rezension von: Bluesky_13<><><>Meine Meinung<><><>
Was hab ich die ersten paar Seiten gelacht. Es ist wirklich wunderbar beschrieben, wie Aidan sich diesen Sarg kaufen möchte und er den Verkäufer völlig aus der Bahn wirft. Der weiß ja nicht das es zu Demozwecken gedacht ist und Aidan bringt das alles mit dem nötigen Ernst, das der Verkäufer denkt, der arme sein sehr krank und müsste bald sterben. Es ist wirklich super witzig geschrieben und man muss einfach lachen, ob man nun will oder nicht.
Ich fand das Buch richtig gut geschrieben. Das ist mal ein Thema, das so nicht jeden Tag behandelt wird. Es geht um einen Mann, der seinen Job verliert und er möchte sich wehren. Doch die Art und Weise, wie er das tut, das ist gigantisch. Ich finde, es gehört schon sehr viel Mut dazu, sich in seinem Garten begraben zu lassen. Man kann das ja bis ins kleinste Detail durchplanen, aber es kann ja doch irgendwas passieren, wo alles doch sehr lebensbedrohlich werden könnte.
Aidan war in seinem Leben eher immer der Mensch, der sich im Hintergrund hielt und plötzlich war er der Frontmann. Er hatte sich seit dem Tod seiner geliebten Frau doch eher etwas zurückgezogen und seine Kinder konnten ihn da auch nicht rausholen. Die Reaktion der Familie war dann auch sehr unterschiedlich. Seine Tochter wollte ihm das ganze ausreden, weil sie es gar nicht toll und lustig fand. Sie hoffte auf die Hilfe ihres Bruders, doch das konnte sie vergessen, denn der fand das alles super. Er übernahm so etwas wie die Managerrolle für seinen Vater.
Das ist doch mal eine Demo der etwas anderen Art, damit rechnet so in der Art wohl kein Mensch.
Ich finde das Buch hat etwas besonderes, es ist zu Beginn sehr lustig geschrieben, doch als es dann wirklich richtig losgeht, ist es doch auch emotional. Es regt einen doch auch etwas zum Nachdenken an, denn das sind ja alles Situationen, die so täglich stattfinden. Immer mehr Firmen gehen ins Ausland, weil dort die Produktionen billiger sind. Wie es dann aber mit der Qualität ausschaut, das ist den hohen Herren ja egal. Es ist ein Buch, das so eine Situation aus dem wahren Leben beschreibt. Ja und es gibt ja auch tatsächlich Menschen, die das nicht einfach so hinnehmen, sondern sich versuchen dagegen zu wehren und um ihren Arbeitsplatz zu kämpfen. Ja und so ein Mensch ist eben Aidan.
Ich kann das Buch wirklich jedem weiterempfehlen, denn es hat eine gesunde Mischung aus Spaß und Ernst. Das in einem richtigen Verhältnis zu mischen, kann nicht jeder Autor.
Wer also beim Lesen etwas Spaß, aber auch etwas ernstes haben möchte, für den ist dieses Buch genau das richtige.
Bis bald
Eure Bluesky_13
Rosi