Bücher mit dem Tag "transidentität"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "transidentität" gekennzeichnet haben.

19 Bücher

  1. Cover des Buches Mädchen, Frau etc. - Booker Prize 2019 (ISBN: 9783608504842)
    Bernardine Evaristo

    Mädchen, Frau etc. - Booker Prize 2019

     (154)
    Aktuelle Rezension von: herr_hygge

    Manchmal fällt es schwer, die Handlung eines Romans und das, was er in einem losgetreten hat in Worte zu fassen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich diesen Beitrag schon fast zwei Monaten vor mir herschiebe. 🙈

    In „Mädchen, Frau etc.“ erzählt Bernardine Evaristo die Geschichten verschiedener Frauen, die zum Teil eng, zum Teil etwas lockerer miteinander verwobenen sind. Charaktere wie sie unterschiedlicher nicht sein können, erzählen von ihren Sehnsüchten und Ängsten.
    Den Dreh- und Angelpunkt dieser Geschichten bildet dabei die bevorstehende Premiere von Ammas Theaterstück am National Theatre in London. Von Amma, einer lesbischen Dramatikerin ausgehend, eröffnet uns die Autorin kleine, aber bewegende Momentaufnahme aus verschiedenen Leben. Sie gewährt uns Einblicke in der Vergangenheit dieser Frauen, erzählt uns von Ihren Entbehrungen, den Kämpfen die sie ausgefochten haben und von Dingen die Ihnen Freude und Glück beschert haben.

    Die Washington Post spricht von "einer mitreißenden Symphonie schwarzer Frauenstimmen" und die Jury des Booker-Preises redet von "einem beeindruckenden, leidenschaftlichen Roman über das Leben schwarzer britischer Familien." All das sind Aussagen, die ich nur bestätigen kann. Evaristo hat ein Meisterwerk geschaffen, in dem Sie Menschen, die viel zu wenige gehört werden, eine Stimme gibt.
    Auch wenn mir zu Beginn der Lektüre, der Schreibstil der Autorin einige Schwierigkeiten gemacht hat, hat mich dieses Buch nach nur wenigen Seiten vollends mitgerissen. Es brachte mich zum lachen, zum weinen und zum nachdenken.
    Wenn Ihr "Der Zopf" von Laetitia Colombani genau so gefeiert habt wie ich, kann ich euch "Mädchen, Frau etc." wärmstens empfehlen. Ihr werdet begeistert sein.

  2. Cover des Buches Melissa (ISBN: 9783733507305)
    Alex Gino

    Melissa

     (195)
    Aktuelle Rezension von: Paperboat

    Es könnte alles so einfach sein, wenn George nicht in die Rolle gepresst werden würde, welche die Natur für ihn vorgesehen hat. Sie ist nämlich im falschen Körper geboren. Sie? Ja, genau, sie. George ist nämlich ungeachtet des Namens ein Mädchen. Wem das jetzt merkwürdig vorkam, dass ich George mit einem weiblichen Pronomen beschrieben habe, der ist damit bereits bestens aufs Buch vorbereitet, denn dort hat die Kombination ihren Ursprung.

    George weiß für sich ziemlich genau, dass sie ein Mädchen ist. Sie besitzt Zeitschriften, die sie sich heimlich zu Hause anschaut, in denen Mädchen abgebildet sind und Mode- und Make-up-Tipps stehen. So wie die Mädchen in den Zeitschriften wäre sie gerne.

    Als in der Schulklasse eine Aufführung geplant ist, träumt George davon die kluge Spinne Charlotte zu spielen, ihre Lehrerin verweigert ihr trotz dessen, dass ihres das beste Vorsprechen war, die Rolle, da Jungs eben „Jungsrollen“ spielen müssten und die „Mädchenrollen“ den Mädchen vorbehalten wären. Stattdessen soll er das Schwein Wilbur spielen.
    Georges Mutter, der das Verhalten ihres Kindes nicht entgangen ist, hält ihren Sohn für schwul und befürchtet, aus ihm würde sich ein frauenklamottentragender Transvestit entwickeln.

    Enttäuscht über ihre Lage kann George sich einzig ihrer besten Freundin Kelly anvertrauen, die mehr als Verständnis für George zeigt und ideenreich Georges wahre Natur ergründet...

    Ich habe das Gefühl, dieses Buch ist bisher das einzige seiner Art Transgender/Transidentität/Transsexualität in dieser Altersstufe zu thematisieren. Ich halte dies für ein wertvolles Werk, das unbedingt in Schulen behandelt werden sollte, um mehr Verständnis und Toleranz zu schaffen.
    Mich hat die Geschichte um George und vor allem Kelly Kreativität und Mut unheimlich begeistert!

  3. Cover des Buches Frei wie verkrüppelte Tauben (ISBN: 9783946391012)
    Alexandra Dichtler

    Frei wie verkrüppelte Tauben

     (14)
    Aktuelle Rezension von: hexe2408

    Mit seinem achtzehnten Geburtstag möchte Tick alles hinter sich lassen, was ihn belastet hat. Die Zeit im Heim ohne richtige Freunde und Vertraute, die schlechten Erfahrungen mit seiner drogensüchtigen Exfreundin und seine eigenen, manchmal recht unschönen Erlebnisse aus den letzten Jahren. Doch obwohl zunächst alles ganz gut aussieht, tun sich neue Probleme auf, die ihn gehörig aus der Bahn werfen.

     

    Tick hat wahrlich keine leichte Kindheit gehabt. Ohne Familie, mit nur einer sehr geringen Zahl an Freunden, vielen Regeln und Vorschriften in einem Heim aufzuwachsen, ist nicht unbedingt das, was man sich wünscht. Er musste schon früh lernen sich durch zu schlagen und durch zu kämpfen. Das man dabei einige unschöne Erfahrungen macht, ist wohl keine große Überraschung. Trotzdem hat Tick viele gute, liebenswerte Eigenschaften und versucht, sein Leben nun in geregelte und sortierte Bahnen zu lenken.

    Obwohl oder vielleicht auch gerade weil er so ein spezieller Charakter ist, mag ich ihn gern. Er hat eine recht lockere, ungezwungene Art an sich, er nimmt nicht gern ein Blatt vor den Mund, auch wenn es manchmal vielleicht besser wäre, weiß aber im Ernstfall, wie er sich zu verhalten hat. Auch wenn er seine Mauern oft hoch hält, so bekommt man im Verlauf der Geschichte einen immer intensiveren Einblick in das Leben hinter der Fassade. Man erfährt von seinen Gedanken und den aufgewühlten Gefühlen, von den Dingen, die ihn beschäftigen, belasten, nachts quälen und auch am Tag kaum los lassen, aber auch von den Situationen, die Tick erfreuen, die ihn aufbauen und neu motivieren.

     

    Der Schreibstil ist angenehm und flüssig. Trotz der häufig düsteren und teilweise auch traurigen Momente, habe ich mich gut mitgenommen gefühlt. Man ist nah bei den Figuren und kann sich in sie hineindenken und –fühlen. Gegen Ende der Geschichte habe ich sogar ein Taschentuch gebraucht. Es wird sehr emotional, aufwühlend und stimmt einen nachdenklich.

     Immer wieder gibt es aber auch Passagen zum Schmunzeln, die die ernste Thematik ein wenig auflockert. Besonders gut gefällt mir, dass die Personen dabei so echt wirken. Natürlich sind die alle ungewöhnlich, aber gerade das macht es so schön und authentisch. Keiner muss sich verstellen, jeder darf so sein, wie er ist, mit all den Ecken und Kanten.

     

    Transsexualität ist im Buch ein sehr großes Thema. Es ist sehr schön eingearbeitet, rückt immer wieder in den Mittelpunkt, ohne dabei davon abzulenken, was es noch für Probleme und Hürden in Ticks Leben gibt. Mit Romys Wunsch klar zu kommen, gestaltet sich recht schwer, so bekommt man viele Facetten präsentiert. Vorurteile, Vorwürfe, Unverständnis, aber eben auch die Bedeutung dieses Schrittes, wieso es Romy so wichtig ist und warum sie sich so unwohl fühlt. Obwohl es so ein sensibles Thema ist, besonders für die Betroffenen, hatte man beim Lesen nie das Gefühl, dass man es verschweigen muss oder sich dafür schämen sollte. Man ist, wer man ist und sollte auch so leben dürfen.

     

    Eine schöne, emotionale Geschichte, die sowohl die Schatten- als auch die Sonnenseiten des Lebens beleuchtet. Auch wenn nicht immer alles nach Plan läuft, so gibt es doch einen Weg, auf dem man glücklich werden kann, man muss nur bereit sein, ihn zu gehen.

     

    Vielen Dank an den Verlag und die Autorin für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!

     

  4. Cover des Buches Ich bin ich (ISBN: 9783956671746)
    Micha Ela

    Ich bin ich

     (11)
    Aktuelle Rezension von: further_books

    Wie wird man transsexuell"..?" Diese Frage  beantwortet Micha Ela in ihrer Biographie nicht so wie man es als Leser vielleicht erwarten würde, jedoch kann man sich am Ende des Buches die Frage für sich selber beantworten. Natürlich jeder auf seine eigene Art und Weise.

    Sie beschreibt ihren Weg mit allen Höhen und Tiefen bis zu dem Punkt wo sie heute im Leben angekommen ist. Sie erzählt von den schönen Dingen und auch von den negativen Erlebnissen die sie gemacht hat, gerade zu der Zeit wo Transsexualität wohl eher noch fremd auf viele Menschen wirkte.

    Familie, Leid und Liebe alles hat seinen Platz... 


    Meine Meinung zu dem Buch:

    Die Geschichte an sich ist sehr interessant und lässt sich schnell lesen. Sie wirkt authentisch und ehrlich. Mir fehlt jedoch manchmal etwas der Tiefgang und der persönliche Gedankengang der Autorin. Mich hätte interessiert wie ihre heutige Sichtweise auf die verschiedenen Charaktere ist, wie sie heute über Situationen von damals denkt.  Eben ein bisschen mehr Tiefgang...

    Daher auch nur die 4 Sterne....

  5. Cover des Buches Warum Diversity uns alle angeht (ISBN: 9783596707188)
    Balian Buschbaum

    Warum Diversity uns alle angeht

     (62)
    Aktuelle Rezension von: Alessya

    Mag sein, dass ich mich im Vorhinein  nicht genug mit dem Buch auseinander gesetzt habe, um die richtigen Erwartungen zu haben. Dennoch hätte ich mich mehr über weiteres Eingehen auf Diversity und die Lebenswelt eines trans Menschen gefreut. 

     Die Umrahmung - sowohl die Einleitung als auch das Fazit - haben mir gut gefallen. Auch die Stellen des Buches, in denen er von seiner Gefühlswelt und auch intimere Punkte des Themas Transition beschrieben hat, fand ich spannend und auch interessant zu hören.

    Was den Rest angeht, so muss ich doch der Meinung zustimmen, dass Balian Buschbaum sehr große Bereiche von dem erwarteten Thema abschweift. Für Fans seiner Karriere sicherlich spannend, für mich allerdings sehr große Blöcke, in denen mein Interesse von Satz zu Satz immer weniger wurde.

    Zusammengefasst war der Titel dieses Buches vielleicht nicht so gut gewählt, da es einen falschen Eindruck für Menschen macht, die sich vorher nicht mit dem Menschen und dem eigentlichen Inhalt auseinander gesetzt haben. 

  6. Cover des Buches How to Be Gay (ISBN: 9783733500924)
    Juno Dawson

    How to Be Gay

     (34)
    Aktuelle Rezension von: michellebetweenbooks

    In diesem Buch beschreibt Juno Dawson viele Dinge, die in der LGBTQIA+ Community stattfinden. Dabei geht es darum, wie es sich anfühlt, dass erst mal in ein Mädchen verliebt zu sein. Was passiert dann? Wie findet man schwule Jungs? Und warum gibt es Menschen, die im falschen Körper gefangen sind? Juno Dawson geht mit viel Authentizität und Humor an all diese Themen heran. Durch dieses Buch möchte er zeigen, dass all das gar nicht so kompliziert ist, wie es ausschaut…

    Ich habe dieses Buch noch in der Ausführung, wo die Autorin noch im falschen Körper steckte. Ich weiß nicht, ob sich das Buch dann sehr unterscheidet, aber ich denke nicht. Außerdem möchte ich auch nicht den Dead Namen nennen, denn dazu habe ich überhaupt keine Berechtigung. Von daher werde ich in dieser Rezension die Autorin Juno Dawson nennen, dass dient nur zur Orientierung. Trotz allem ist dieses Buch eine dicke Empfehlung, denn jeder kann etwas daraus mitnehmen!

    Bei diesem Buch hat die Autorin eine Menge Arbeit reingesteckt. Das merkt man daran, dass sie bereits einige Erfahrungen gemacht hat und diese hier mit eingearbeitet hat, aber auch, dass andere Menschen zu Wort kommen und die Möglichkeit von ihrem Leben und ihren Erfahrungen zu erzählen. Und alleine das ist für mich ein sehr großer Pluspunkt, denn dadurch wird das Geschriebene noch einmal unterstrichen und bei Bedarf noch näher erläutert.

    In diesem Buch gibt es so viele sexuellen Orientierungen, Entwicklungen, Meinungen und Religionen rund um das Thema LBGTQIA+. Auf wenn man sich für einen bereits sehr aufgeklärten Mensch hält, so wie ich das bei mir dachte, bekommt man dennoch immer wieder neue Informationen aus der Commuinty und klärt uns Menschen noch weiter auf. Ich bin wirklich sehr überrascht über dieses kleine Büchlein und bin Juno Dawson total dankbar dafür, dass sie dieses Buch geschaffen hat.

    Der Schreibstil von Juno Dawson war für mich neu, da ich bis dahin noch gar kein Buch von ihr gelesen hatte. Trotz allem konnte sie mich mit diesem Buch komplett von ihrer Schreibweise überzeugen. Sie schreibt locker, leicht und total flüssig, weshalb man sehr gut durch den Inhalt kommt. Außerdem finde ich es richtig toll, dass sie ein bisschen Humor und Sarkasmus mit eingebaut hat. Das sorgt dafür, dass das Buch nicht so stumpf ist, sondern auch ein bisschen Witz beinhält.

    ,,How to Be Gay‘‘ ist ein sehr wichtiges Buch, was sich jeder Mal zu Herzen nehmen sollte. Auch wenn ausschließlich in dem Buch von der LGBTQIA+ Commuinty die Rede ist, kann sich wirklich jeder etwas aus dem Buch mitnehmen. Denn das sorgt auch dafür, dass wir uns als Menschen weiterhin weiter entwickeln. Von mir gibt es eine ganz klare Lese- und Kaufempfehlung. Abgesehen davon bin ich total gespannt darauf, welche Bücher die Autorin noch so auf den Markt bringen wird.

  7. Cover des Buches Der Hund, der eigentlich ein Vogel ist (ISBN: 9783753122823)
    Katharina Schäfer

    Der Hund, der eigentlich ein Vogel ist

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Lia48

    „Äußert ein Kind, dass es von nun an dem „anderen“ Geschlecht angehören möchte, sollte es gehört und akzeptiert werden. Ob es sich nun um eine Phase handelt oder nicht - eine gesunde Identitätsbildung ist nur möglich, wenn das Kind als der Mensch akzeptiert wird, der es ist.“

    Mädchen, die nicht mit Puppen spielen wollen oder Jungen, die Nagellack oder Zöpfe tragen wollen - bei der Entwicklung ihrer Geschlechtsidentität experimentieren Kinder mit Geschlechternormen und probieren verschiedene Rollen aus (auch das „andere“ Geschlecht).
    Manche stellen fest, dass ihre Selbstwahrnehmung nicht mit den körperlichen Merkmalen bzw. den Rollenerwartungen der Gesellschaft zusammenpasst. Sie sind „transident, transgeschlechtlich, transsexuell oder trans*.“

    So geht es auch Finn, der eigentlich ein Vogel ist, aber im Körper eines Hundes steckt. Er ist sehr traurig darüber und die anderen lachen ihn für sein „Anderssein“ auch noch aus: „Du bist doch ein Hund, wieso versuchst du zu fliegen wie ein Vogel?“
    Besonders gut gefällt mir an diesem Bilderbuch, wie die Kinder durch die Geschichte auf emotionaler und sozialer Ebene angesprochen werden.
    Sie können sich in die Rolle von Finn hineinversetzen und Verständnis sowie Mitgefühl entwickeln.
    Dieser ist traurig, dass keiner sieht, wer er wirklich ist und versucht sich den Rollenerwartungen der anderen anzupassen. Aber das macht ihn nur noch unglücklicher.
    Zum Glück nehmen ihn seine Eltern als den Vogel, der er ist!
    Eine schöne Ermutigung, auch selbst positiv und wertschätzend mit Transidentität, „Anderssein“ und Vielfalt umzugehen!
    Finn ist froh, dass er nicht der Einzige ist, der im falschen Körper steckt. Er lernt nämlich Alex kennen... Auch das kann Kinder ermutigen, wenn sie erkennen, dass sie nicht allein sind!

    Der beschwerliche Weg zur körperlichen Veränderung wird im Buch (statt durch eine OP) sinnbildlich durch eine anstrengende Reise und eine Zauberin beschritten. Das finde ich für Kinder wunderbar symbolisiert!
    Nebenbei ist die gute Zauberin eine PoC (Person of Color), ohne dass dies zum Thema gemacht wird. So kann Vielfalt zur Normalität werden!
    Am Ende freut man sich einfach nur mit Finn, dass er sich nun in seinem Körper befindet und so glücklich damit ist!

    Die Erklärungen rund um die „Ichs“ (die manchmal in die falschen Körper rutschen usw.), empfinde ich als recht anspruchsvoll. Hier könnten evtl. weitere Erklärungen von Erwachsenen nötig sein, an die sich außerdem ein hilfreiches Vorwort zum Thema „Transidentität“ richtet, welches ermutigt, Kinder mit Rollenbildern experimentieren zu lassen und sie so zu akzeptieren wie sie sind.
    Ansonsten finde ich toll, wie kindgerecht die Thematik im weiteren Verlauf in die Geschichte eingearbeitet wurde!
    Transidente Kinder finden sich im Buch möglicherweise wieder, können sich mit Finn und Alex in der Geschichte identifizieren und erhalten Impulse, wie sie selbst damit umgehen können.
    Trotzdem sehe ich das Buch eher für Kinder ab 5 oder 6 Jahren (statt ab 4) und kann es mir auch noch sehr gut für den Einsatz im Grundschulalter vorstellen!

    Beim Betrachten des Buches fallen die äußerst detailreichen, sehr fantasievollen und wunderschönen Illustrationen direkt ins Auge. Ich bin total begeistert von diesem Zeichenstil! Wow! Man kann sich wirklich darin verlieren!
    Und trotzdem muss ich leider anmerken: Mir persönlich haben die Bilder speziell für dieses Buch zu viele Details. Dies lenkt den Fokus nämlich automatisch auf die Illustrationen und das Geschehen im Bild. Und da gibt es sooo viel zu entdecken! Wenn die Bilder ohne Text wären, würden sie sich wunderbar zum Erzählen eignen! Aber so, lenkt es doch etwas vom Text und der Thematik ab. Gerade bei schwierigen/ zum Austausch einladenden Themen, habe ich die Erfahrung gemacht, dass weniger Details in der Bebilderung von Vorteil sein können.
    Aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

    FAZIT: Auf jeden Fall ein sehr besonderes Buch zum Thema „Transidentität“, welchem sich die Autorin (Sozial- und Sexualpädagogin) kindgerecht angenommen hat. Insgesamt gefällt mir die Umsetzung wirklich sehr gut! Die detailreichen Illustrationen lenken etwas vom Inhalt ab. Aber sie sind so wahnsinnig schön und fantasievoll! Man merkt, dass in dem Buch viel Herzblut steckt. Von mir gibt es eine klare Empfehlung für Kinder ab 5/6 Jahren und 4,5/5 Sterne!

  8. Cover des Buches Das dänische Mädchen (ISBN: 9783442472796)
  9. Cover des Buches Fe-Male (ISBN: 9783862653379)
    Hannah Winkler

    Fe-Male

     (4)
    Aktuelle Rezension von: ClaraOswald
    Eine meiner ersten Biografien über das Leben im falschen Körper und den Weg in den richtigen, die ich las.

    Im ersten Kapitel geht es um Hannahs Aufbruch nach Perugia, Italien. Sie ist 14 Jahre alt und soll aus ihrem gewohnten Umfeld, das mit ihrer Situation nicht umgehen kann, geholt werden und dort einen Neuanfang beginnen können. Allerdings bekommt Hannah nicht das, was ihr versprochen wurde. In Italien ist das Gesetz anders als in Deutschland und sie kann dort nicht behandelt werden. Ihr überforderter Vater und das Jugendamt wollten nur, dass sie ihre ‚Phase‘ überwindet.
    Hannah wusste lange nicht was mit ihr los war und ihr Vater wusste nicht wie er ihr helfen soll. Er tat sein Bestes im Rahmen seiner Möglichkeiten, war aber zu überfordert mit der Situation. Hannah beschreibt, dass ihr Verhalten ihm nicht gerade weitergeholfen hat. Dadurch war er vermutlich noch mehr verunsichert und wusste nicht wie er mit ihr umgehen soll.
    Mithilfe von einer Betreuerin kann Hannah Italien zeitnah verlassen und wird in Deutschland in einer Notunterkunft für Jugendliche aufgenommen, dort übernachtet sie, tagsüber besucht sie eine Klinik mit integrierten Schulunterricht. Um ihr Leben in der Tagesklinik geht es im zweiten Kapitel, sie findet dort zwar eine Freundin, doch Ärzte und Lehrer behandeln sie sonderbar. Einer der Ärzte ist so unprofessionell, dass er sie immer in der männlichen Form anspricht. Nach drei Wochen Beobachtung, Angst vor der Pubertät und Biertrinken am Vormittag bekommt sie endlich ihre pubertätshemmenden Medikamente. In der Notunterkunft läuft alles gut, bis ihr Tagebuch entdeckt wird und sie verprügelt wird.
    In der Heimgruppe scheint es besser zu laufen, sie freundet sich mit einem Mädchen namens Mara an, mit der sie auch ihre Freizeit verbringt und mit der sie zusammen auf das Gymnasium gehen wird.
    Zwar scheint der Betreuer Karl auch nicht zu verstehen, was Transidentität bedeutet, aber er scheint auch nicht viel Wert darauf zu legen. Bereits drei Tage später macht Hannah ihn wütend und er führt sie vor allen Kindern vor, er spricht sie (schreit sogar) mit ihren Jungennamen an. Sie verlässt das Heim, kauft sich Hochprozentigen und kommt wieder. Nachdem alle ihr Geheimnis wissen, verrät Mara es auch ihren Mitschülern, sodass Hannah befürchten muss, auch in der Schule gemobbt zu werden. In ihrer ersten Pause besorgt sie sich Alkohol und steht den Tag durch.
    Im fünften und sechsten Kapitel geht es darum, dass Hannahs Betreuer ihre Transsexualität nicht akzeptieren und sie deshalb als Dennis ansprechen, außerdem bricht das Jugendamt mithilfe des Vaters Hannahs Medikament-Therapie ab. Hannah wendet sich an ihren Therapeuten, der mit ihr vors Gericht geht. Ihre Betreuer sind nun sauer auf sie und behandeln sie höchst unprofessionell und aggressiv.
    Hannahs Probleme nehmen zu, sie hat kaum Vertraute, Leute die ihr beistehen, Leute die ihr helfen sollten, ignorieren und verletzen sie. Sie trinkt zu viel Alkohol und wirkt unbeabsichtigt anorektisch-bulimisch.
    Mit ihrem Vater fährt sie nach Frankfurt zu einer Spezialistin. Diese macht einige Tests mit Hannah und erklärt, dass sie jetzt Östrogene bekommen soll, außerdem sollte sie ihren Namen ändern, (das geht, nachdem man ein Jahr in der gewünschten Geschlechterrolle gelebt hat), und sie eine neue Unterkunft braucht, denn ins Heim kann sie auf gar keinen Fall zurück.
    Auf der Rückfahrt ist Hannah glücklich, alles scheint gut zu werden und sogar ihr Vater nähert sich ihr wieder an. Vielleicht hat er im Einzelgespräch einiges gelernt.
    Im nächsten Kapitel lädt gehen sie gemeinsam ins Kino um Transamerica zu sehen. Hannah ist in eine neue Wohngruppe gezogen, hat eine neue Freundin gefunden. Doch sie verheimlicht ihre Transidentität im Alltag, um Mobbing aus dem Weg zu gehen und sich voll und ganz auf die Schule zu konzentrieren. Sie ändert amtlich ihren Namen und bekommt ihren Personalausweis. Sie hat mit dem Tanzen angefangen und am Ende des Kapitels hat sie ihren großen Auftritt, auf der Party danach erzählt sie Karoline von ihrer Transidentität und Karoline vertraut ihr ihre Homosexualität an. es ist bereits Januar 2007 und Hannah plant ihre geschlechtsangleichende Operation, weil sie in diesem Jahr 18 wird.
    Eines Tages hat sie ein Date mit einem Mitschüler – Francesco. Sie besucht ihn bei sich zuhause, er möchte intim werden und erfährt dass Hannah biologisch ein Junge ist. Hannah flieht, fürchtet sich vor dem nächsten Schultag – zu Recht, Francesco veröffentlicht ihr Geheimnis, sie wird Mannsweib genannt und vor der Klasse bloßgestellt. Wieder haut sie ab, ertränkt ihren Kummer in Alkohol, erleidet einen Nervenzusammenbruch und wacht schließlich in einer Klinik auf. Dort kümmern sie sich um sie und geben ihr Hilfestellungen, auch im Umgang mit Alkohol - bis heute trinkt sie keinen. Am Montag danach geht sie direkt wieder in die Schule, es läuft besser, als sie denkt und zum ersten Mal ist sie stark genug um für sich zu sprechen, ihren Klassenkameraden die Antworten auf die ungestellten Fragen zu geben.
    Hannah geht zur Transsexuellen-Beratung und findet mit Hilfe einen kompetenten Chirurgen, sie vereinbart einen Termin, er erklärt ihr alles und sie bekommt einen Termin für die OP.
    Im vorletzten Kapitel geht es dann um die Operation und um ihre Zeit im Krankenhaus, dort trifft sie auf eine gleichaltrige Transsexuelle namens Klarissa und erfährt deren Geschichte, die zwar einfacher, aber nicht leichter war. Ihr Vater und ihr Bruder kommen sie besuchen, letzterer wird seinen Master in Bonn machen und schlägt vor, dass die beiden (oder auch drei) mehr Zeit miteinander verbringen könnten.
    Im letzten Kapitel beschreibt sie eine Freizeit an der See, bei der sie sich in einen Jungen verliebt, leider meldet er sich nie wieder bei ihr, nachdem sie ihm erzählt, dass sie eine Transfrau ist.
    Dann folgen einige Absätze aus ihrem heutigen Leben, was sie jetzt macht und wie es ihr in den letzten Jahren ergangen ist.
    Und ihre wichtige Botschaft:
    "Jeder ist es wert, geliebt und so akzeptiert zu werden, wie er ist." (S.253)

    ***

    Sehr bewegend fand ich Hannahs Beschreibung, als sie gemerkt hat, was mit ihr los war. Wie schwierig es für sie war, es überhaupt herauszufinden. Mich machte wütend, wie uninformiert die erwachsenen Menschen sind, die ihr eigentlich hätten helfen müssen/ können. Einiges wäre schneller gegangen. Lehrer, Sozialarbeiter, Jugendamtmitarbeiter und sogar die Ärzte hatten zu wenig Informationen darüber, auch wie sie mit ihr umgehen sollten. Hinzu kommt diese Intoleranz. Die Wahrheit ist, dass jedes zweite Kind, welches stirbt, durch Suizid sein Leben beendet. Wie schrecklich ist das?
    Man merkt Hannah ihre Verzweiflung an, sie wollte sich umbringen, weil sie so nicht leben wollte, in diesem Jungenkörper, aber gleichzeitig wollte sie auch nicht im Jungenkörper sterben. Sie wollte kämpfen, sie wollte ein Mädchen werden. Diese ganzen Hürden, sie hat sie genommen, sie hat es geschafft und ist am Ziel angekommen.

    Lediglich die teilweise sehr gekünstelt wirkenden Sätze störten mich zu Beginn, aber Frau Winkler ist ja auch keine professionelle Autorin. Sie hat das erreicht was sie wollte, dieses Buch ist wunderbar und macht sicherlich einigen Menschen Mut, oder rüttelt an ihnen.
    (Für Hannah hoffe ich, dass sie inzwischen ihren Traumprinzen gefunden hat, denn ein wenig erschreckend finde ich es schon, dass eine hübsche, intelligente, junge Frau keinen Mann findet, nur weil sie als Junge geboren wurde. Männer, geht’s noch?)

    Ich hoffe, dass wir und besonders diese Leute, heute aufgeklärter sind bzw. immer besser aufgeklärt werden. Es gibt ja auch inzwischen mehr Literatur zu dem Thema.
    Mich würde interessieren, wie die ca. 14-/15-jährigen heute reagieren und damit umgehen würden. Ob es sich geändert hat.
    Schlussendlich kommt es sowieso auf die familiäre Situation an und wie das Umfeld und die Ärzte damit umgehen. Glücklicherweise muss nicht jeder etwas wie Hannah durchmachen, partiell aber wahrscheinlich schon.

  10. Cover des Buches Endlich Nora! (ISBN: 9783754618608)
    Nora Dahmer

    Endlich Nora!

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Jens Dahmen ist 55 Jahre alt, als er sich 2018 nach einer tiefen Krise entschließt, endlich seinen „Schamkäfig“, wie er es nennt zu verlassen und sich als ein im falschen Körper Geborener zu outen. Er hat sich seit seiner Kindheit als Mädchen bzw. als Frau gefühlt, lange an sich gezweifelt, später geheiratet und zwei Kinder bekommen. Erst die schwere Krise zeigt dem bislang erfolgreichen Geschäftsmann, dass er sein Leben ändern muss.  

    In diesem Buch, das gleichsam eine literarisch-therapeutische Aufarbeitung der Transition vom Mann zur Frau darstellt, zeichnet Nora ihren oft schwierigen und langen Weg auf.  

    Meine Meinung: 

    Schon das Cover lädt ein, die Geschichte von Nora zu lesen: der offene Blick und das strahlende Lächeln.  

    Sehr gut gefällt mir der sachliche und dennoch humorvolle Schreibstil. Sie erzählt von seinen Besuchen in einer Boutique in Hamburg und der professionelle Beratung inkl. Schminkkurs, ihr Herantasten an einen weiblichen Gang mit Stöckelschuhen.  

    Auch die Zweifel werden beschrieben. Besonders Noras Eltern haben zu Beginn einige Hemmungen und sprechen sie noch lange als Jens an.  

    Nora Dahmer spricht mit diesem Buch allen jenen, die das Gefühl haben, im falschen Körper zu stecken, Mut zu, sich nicht mehr zu verstellen. Das Buch bricht einige Tabus, die nach wie vor in den Köpfen der Menschen vorhanden sind.  

    Ich habe dieses Buch mit großem Interesse gelesen, weil der Sohn meiner Freundin gerade die Transition zur Tochter durchmacht und sich die Familie in einer Art Ausnahmezustand befindet. Die amtliche Änderung des Geschlechtes ist bereits durch. Jetzt steht die Hormontherapie an. Hier ist die Verunsicherung bei den Brüdern und deren Ehefrauen deutlich spürbar, denn statt ihre Entscheidung wenigstens zu akzeptieren, wird sie leider scheel angesehen. 

    Fazit: 

    Ein gelungenes Buch zu einem sensiblen Thema, dem ich gerne 5 Sterne gebe.

     

  11. Cover des Buches Bis ich sie finde (ISBN: 9783896565440)
    Karen-Susan Fessel

    Bis ich sie finde

     (24)
    Aktuelle Rezension von: ClaraOswald
    Auf einer Australien-Reise lernt Uma Jane kennen. Sofort ist sie von der gebürtigen Schwedin eingenommen, wie sie spricht, sich bewegt, ihr Aussehen. Doch Jane ist unnahbar. Sie lässt sich nicht einfangen. Uma muss zurück nach Berlin, doch ihre australische Freundin Kate, auch eine Freundin von Jane, verspricht, sie auf dem Laufenden zu halten.
    In Berlin lebt die Butch Uma ihr Leben weiter, sie ist ein Frauenschwarm und weiß das. Eines Tages ist Jane in der deutschen Hauptstadt und die beiden verbringen einige Tage miteinander. Dann geht Jane, verlässt Uma.
    Dann lernt Uma Marianne kennen, eine tolle Frau, wie alle sagen und das weiß auch Uma. Doch Marianne weiß auch, dass Uma ihre Freiheit liebt. Dennoch entscheiden sich die beiden dazu, Kinder zu bekommen. Marianne ist die Mutter, Umas Bruder Markus der Vater. Das Mädchen Lucie und der Junge Hugo werden die wichtigsten Menschen in Umas Leben.
    Sie bleiben, lieben sie bedingungslos. Denn alle anderen scheinen Uma zu verlassen, ihre beste Freundin Katja, ihr bester Freund Cooper. Auch zu ihrem Vater hat sie kein gutes Verhältnis.
    Dann trifft sie Jane wieder – zufällig. Und Uma leidet.
    Sie treffen sich in Hamburg, ein Wochenende lang. Uma betrügt Marianne. Und zerbricht daran. Jane ändert ihre Nummer. Uma weiß nur, dass Jane nach Lappland wollte. Kate erzählt ihr nur wenig mehr.
    Nach endlosen Wochen entscheidet sich Uma. Oder besser: Marianne entscheidet, denn sie wirft ihre Freundin aus der Wohnung. Uma fliegt nach Lappland und macht sich auf die Suche nach Jane.

    Eine bezaubernde Geschichte von Karen-Susan Fessel.
    Mit knapp 450 Seiten ist sie recht umfangreich, doch sie hat kaum Längen.
    Es geht nach Australien nach Berlin und schließlich nach Lappland. Uma – immer irgendwie auf der Suche nach Jane.
    Der Schreibstil hat mir gut gefallen, ich fühlte mich sofort wohl in der Geschichte. Ich konnte mir alles gut vorstellen, was Karen-Susan Fessel geschrieben hat. Ich wollte den roten Staub und den leuchtenden weißen Schnee. Jane fand ich direkt wunderbar interessant, Uma war mir auch sehr schnell sympathisch. Es gibt sehr viele irrelevante Personen in dem Buch, doch das macht es lebendig. Uma ist freiheitsliebend, doch vor allem hat sie kaum Konstanten in ihrem Leben. Alle Menschen scheinen nur zu Besuch in Umas Welt zu sein, dann verschwinden sie wieder. Vielleicht hängt Uma auch deshalb so an Jane. Umas beste Freundin für lange Zeit fragt sie, ob Liebe nur Projektion oder Lust ist.
    Ich habe Uma ihre Liebe abgenommen, habe nicht gezweifelt, bei Jane war ich mir unsicher.
    Die letzten Kapitel in Lappland haben mich zum Lächeln gebracht, sie waren ganz wunderbar.

    Nicht nur die Menschen sind gut beschrieben, es sind alles ganz unterschiedliche Charaktere und nicht immer handeln alle, wie man es sich wünscht. Uma war teilweise liebenswert tollpatschig, [und nicht wie die Butch aus Orange is the new black (: so war eher die Grit (;]. Die Tanzszene mit Katja war auch beeindruckend, lebendig.
    Die Landschaftsbeschreibungen sind großartig, sehr bildhaft. Man fühlt sich, als wäre man vor Ort.

    Ich mag Roman mit transidenten Menschen und in dieser Geschichte kommen einige drin vor. Da Uma lesbisch ist, lernt man auch etwas über die Szene kennen.
    Dieses war mein erster Roman mit einer lesbischen Protagonistin, wenn ich Gay Romance lese, dann eher mit männlichen Charakteren.
    Karen-Susan Fessel hat mich überzeugt.
    Das Buch ist von 2oo2, aber da noch niemand eine aussagekräftige Rezi geschrieben hat, wollte ich das unbedingt nachholen.
    Diese Geschichte ist so romantisch, leidenschaftlich, sexy, beeindruckend, bewegend und großartig, sie ist wärmstens zu empfehlen.
  12. Cover des Buches Grenzübertritt (ISBN: 9783596232871)
    Renate Anders

    Grenzübertritt

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  13. Cover des Buches Tranny: Confessions of Punk Rock's Most Infamous Anarchist Sellout (ISBN: 9780316264372)
    Laura Jane Grace

    Tranny: Confessions of Punk Rock's Most Infamous Anarchist Sellout

     (1)
    Aktuelle Rezension von: rica

    Laura Jane Grace ist die Frontfrau der US-Punkband AgainstMe!, die in den 2000er Jahren erfolgreicher wurde. 

    Schon als Teanager gründet Grace die Band, sie spielen Konzerte, die zunehmend größer werden und haben über die Jahre einige Wechsel in der Besetzung. Immer wieder erlebt Grace Gender Dysphorie (die sie zunächst nicht als solche benennen kann) und versucht sie mit Alkohol, Drogen, exzessivem Touren zu verdrängen.

    Parallel dazu wird die Band immer erfolgreicher. Das kommt in der Punk Szene nicht nur gut an und der ihnen wird vorgeworfen, als Sellout ihre Ideale verraten zu haben. Auch die Spannung zwischen den Bandmitgliedern nimmt zu. Damit sitzen Grace zwischen allen Stühlen.

    Mit Anfang dreißig beginnt Laura Jane Grace ihre Transition und gibt mit einem Interview im Rolling Stone Magazin öffentlich ihr Coming Out als TransFrau bekannt.


    Insgesamt fand ich die Autobiografie abwechslungsreich zu lesen, insbesondere durch die Wechsel zwischen rückblickende Schilderungen und Tagebucheinträgen der jeweiligen Zeit. In den Schilderungen beschönigt die Autorin (vermutlich) nichts und zeichnet ein stellenweise wirklich furchtbar unsympatisches Bild ihreres unzufriedenen, jugenden Ichs. Dabei kam ich überhaupt erst auf die Idee, dieses Buch zu lesen, weil ich Laura Jane Grace aus ihrern Songtexten und Interviews heraus sehr sympatisch finde.

    Lediglich den Titel finde ich sehr unschön. PunkProvokation hin oder her, ich möchte in meinem Bücherregal keine auf einem Buchrücken trohnende Beleidigung platzieren. Und dass die Autorin das auch nicht als eine positiv umgedeuteten Selbstbezeichnung meint, wird im Buch klar.

  14. Cover des Buches Meine Mutter, sein Exmann und ich (ISBN: 9783499217593)
  15. Cover des Buches Außer sich (ISBN: 9783518469262)
    Sasha Marianna Salzmann

    Außer sich

     (92)
    Aktuelle Rezension von: FranziDieBuechertante

    Das Buch war leider gar nicht mein Fall (SPOILER).

    Das fand ich gut:

    Am Anfang gibt es eine Personenbeschreibung, was ich grundsätzlich gut finde, aber hier unklar fand und vieles dann erst verstanden habe, als ich das Buch gelesen habe. 

    Ich finde die Themen, die aufgegriffen wurden, gut. Grundsätzlich hat mich die Familiengeschichte angesprochen und der Einblick andere Kulturen. Ich mag die Geschichte der Zwillingen, ihre Beziehung zueinander, die Suche und die Sehnsucht nach dem anderen und die Furcht, den anderen zu verlieren. 

    Die Mutter ist schwierig, aber tatsächlich hat es mich angesprochen, als Ali und die Mutter zusammen sitzen und sie Ali von früher erzählt. Viel besser, als einfach nur so von früher runter zu erzählen. Auch mag ich, dass im zweiten Teil Anton präsenter ist. Ich mag auch, dass Stränge aus verschiedenen Sichten später zusammenlaufen. 


    Das fand ich nicht so gut: 

    Also, puh, ich glaube, dieser Teil wird länger. Es geht schon los, dass ich nicht richtig verstehe, was sie dazu gebracht hat, zu denken, dass die Karte aus Istanbul von Anton ist. Ich tat mich am Anfang sehr schwer mit dem Buch (und Spoiler: Ich bin gar nicht richtig reingekommen). Zunächst dachte ich, es wäre nur am Anfang so, es war zumindest nicht durchgängig so, aber sehr häufig ist der Schreibstil sehr abgehackt und endlose Schachtelsätzen, denen ich schwer folgen konnte. Die Kapitel sind auch sehr lang, allerdings mit Absätzen unterteilt. Manchmal ist er auch wie ein Bericht geschrieben. Schwierig find ich sehr, wenn die Perspekte vom Ich-Erzähler in eine andere Erzählperspektive wechselt. Warum das so war, hab ich nicht verstanden. Die Sprache hat sich dann total geändert und fand ich zum Teil unpassend.

    Es gibt immer wieder Rückblenden, und ich verstehe nicht so richtig, warum manches so ausschweifend erzählt werden musste. Sie geht auf die Spuren ihrer Familie, aber die Geschichten passen nicht zu dem, was sie tut, sondern werden einfach erzählt. Kein Zusammenhang, dass sie was findet und etwas stattfindet, was sie zu diesen Infos bringt. Schlimm fand ich auch, dass es plötzlich sozusagen Vorblenden gab und es plötzlich Tatsachen gab, die überraschend waren und nicht klar war, wie es dazu gekommen ist. Ich habe mich häufig aus der Geschichte gerissen gefühlt und konnte zeitweise nicht folgen, was zur welche Zeit passiert ist, was vorher und was nachher war. Antons Suche selbst ist nebensächlich. 

    Auch ist mir einfach gar nicht klar, warum Ali plötzlich ein Mann sein will und die Art, wie sie das macht, finde ich mehr als fraglich und frage mich, ob das erstens so ausreicht, um solche Veränderungen hervorzurufen, und zweitens ob es da nicht Nebenwirkungen geben müsste. 

    Ein Strang scheint eigentlich eine hohe Bedeutung zu haben, aber läuft sehr lange nebenher und am Ende auch irgendwie kurz und seine Wichtigkeit ist gar nicht so ersichtlich. 


    Fazit: Ja, ich hab mich am Ende gefragt, ob ich den Sinn nicht verstanden habe. Ich finde vieles offen und unklar und es war häufig sehr anstrengend zu lesen.


    Bleiben oder Weg? Es kommt leider weg.

  16. Cover des Buches Irgendwie dazwischen oder: Das mit Percy (ISBN: 9783754373507)
    Sabine Nagel

    Irgendwie dazwischen oder: Das mit Percy

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Stephanie_Domaschke

    Was für ein wundervolles Buch! Und dabei war es ein totaler Spontankauf und mein erstes "Coming of Age"-Roman. Mich hat das Thema des legasthenischen Jungen, der neu in eine Klasse kommt und dort auf ein Mädchen trifft, das sein ganz eigenes Päckchen zu tragen hat, einfach angesprochen. Es klang nach einer ungewöhnlichen Geschichte und das war sie auch. Herrliche abgerundet wurde das Ganze durch das Nordseeflair, in welches ich mich sofort verliebt habe. 

    Die beiden Hauptcharaktere, Percy und Manu, waren mir auf Anhieb sympathisch, sodass ich mit beiden gleichermaßen mitgefiebert habe. Ihre aufblühende Freundschaft und alles, was sich daraus entwickelt, wurde so gefühlvoll erzählt, dass mir manchmal einfach nur das Herz übergelaufen ist. Ich vermelde vier vollgeheulte Taschentücher am Ende des Leseabends. 
    Ich mag stille Charaktere mit Ecken und Kanten. Genau das ist Percy. Jungs wie er sind in der Literatur einfach viel zu selten vertreten. Dabei geben sie einer Geschichte so viel Tiefgang und zeugen, dass eben nicht alle Jungs gleich sind. Das finde ich so wichtig. 


    Schade fand ich, dass die Geschichte um Manu und Percy so schnell zu Ende war. Ich war regelrecht empört, als ich plötzlich am Ende des Buches ankam. Damit hatte ich nicht mal ansatzweise gerechnet. Es gäbe noch so viel zu erzählen und ich hätte die beiden Teenager gerne noch ein Stück weiter auf ihrem Weg begleitet. Ein Teil von mir hofft auf eine Fortsetzung, aber ich fürchte, das ist so nicht gedacht. Schade. 
  17. Cover des Buches Transgender verstehen (ISBN: 9783843614849)
    Udo Rauchfleisch

    Transgender verstehen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Lilli33
    Broschiert: 176 Seiten
    Verlag: Patmos Verlag; Auflage: 1 (27. August 2013)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3843604277

    Verständlicher und hilfreicher Ratgeber für Einsteiger ins Thema Transidentität

    Die meisten Menschen dürften ein spärliches Halbwissen zum Thema Transsexualität bzw. besser Transidentität haben. Gerne werden alle Abweichungen von der Norm in einen Topf geworfen und dann Deckel drauf und nicht mehr drüber reden. Doch wenn jemand im engeren persönlichen Umfeld plötzlich erzählt, dass er / sie transident ist, ist es durchaus sinnvoll, sich damit zu beschäftigen. Hierfür eignet sich dieser Ratgeber ganz wunderbar. Er gibt einen ersten Überblick, was man unter Transidentität versteht und wie man als Angehöriger oder Freund damit umgehen kann.

    In der Wissenschaft ist man sich noch nicht einig, ob Transidentität als eine Störung anzusehen ist oder nicht. Für Udo Rauchfleisch ist sie lediglich eine von vielen Varietäten, die wir unter den Menschen finden und die wir sogar als Bereicherung ansehen können. So genießen in manchen Naturvölkern Personen, die im anderen Geschlecht leben, hohes Ansehen.

    Die erste Hälfte des Buches betrifft quasi alle beteiligten Bezugspersonen. Hier gibt es allgemeine Tipps, wie man sich verhalten kann, auch Hinweise zu rechtlichen Dingen wie Voraussetzungen für die Personenstandsänderung und zu möglichen medizinischen Maßnahmen. Gerade Letzteres wird meines Erachtens aber zu locker und kurz abgehandelt.

    Die weiteren Kapitel beschäftigen sich mit dem Coming-out am Arbeitsplatz oder richten sich speziell an Eltern von Transkindern bzw. thematisieren die Schwierigkeiten im Familienleben, wenn sich ein Elternteil als transident outet.

    Da kein transidenter Mensch dem anderen gleicht, gibt es keine allgemein gültigen Regeln, sondern nur vielfältige Fallbeispiele, wie etwas ablaufen kann. Am Ende jedes Kapitels fasst der Autor seine Aussagen noch einmal zusammen („auf den Punkt gebracht“), sodass man das Wichtigste noch einmal in Kurzfassung lesen kann.

    Im Anhang finden sich weiterführende Literatur und einige Online-Adressen von Verbänden. Beides kann man aber auch mit einer Google-Suche schnell finden. Eine Adressliste von Psychotherapeuten, die Erfahrung mit Transidentität haben, wäre evtl. hilfreicher gewesen. Denn wie der Autor immer wieder erwähnt, sollte man sich an einen solchen Therapeuten wenden. Leider gibt es davon nur verhältnismäßig wenige.

    Udo Rauchfleisch schreibt für den Laien verständlich und untermauert seine Aussagen mit vielen anschaulichen Fallbeispielen, sodass man als Leser eine klare Vorstellung bekommt. Er spricht den Leser immer wieder persönlich an und gesteht ihm auch negative Gefühle zu. Für Menschen, die sich noch nicht näher mit dem Thema Transidentität befasst haben, finde ich diesen Ratgeber durchaus hilfreich und empfehlenswert.
  18. Cover des Buches Lilly und Billy (ISBN: 9783910511057)
    Ursula Gruß

    Lilly und Billy

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Jasmin_Nemo

    Billy und Lilly sind Kindheitstierfreunde aus dem Wald. In der Geschichte geht es darum, dass das Hasenmädchen Lily sich nichts mehr wünscht, als eine Schwester zu bekommen. Hasen Mama ist nämlich erneut trächtig und bald soll das kleine auf die Welt kommen. Zum entsetzen von Lily ist das Hasenbaby jedoch ein Junge. Wie sie schlussändlich dann doch zu einer Schwester kommt, wird in dem Buch wunderschön und Kindsgerecht beschrieben und illustriert. 


    Die Zeichnungen sind schön und klar gestaltet und machen richtig viel Spass beim lesen und entdecken. Die Liebe ins detail von Illustrator Lukas Oleschinski fällt einem von Seite zu Seite immer wieder erneut ins Auge. Das führt dazu, das gross und klein das anschauen der Bilder noch viel mehr Spass bereitet.

    Das Buch selbst hat eine schöne grösse und hält sich super in den Händen. Das einzige was mich ein wenig stört, ist das die Schriftfarbe vom Text in unterschiedlichen Textzeilen von schwarz auf weiss wächselt. Dies zum Teil auch dort wo die andere Farbe passender gewesen wäre. 


    Mir gefällt besonders gut, dass das Thema Transgender nicht direkt für alle beteiligten kein problem ist, sondern das es auch hier realisitsch gehalten wurde und es wie in der Realität manchmal Zeit braucht um sich mit dem Gedanken und der Veränderung anzufreunden. Diesen Punkt finde ich besonders für betroffene wichtig, da es ihnen aufzeigt, das es normal sein kann, dass es Zeit braucht um sich an die neuen Lebensform zu gewöhnen. 


    Mich hat das Buch und die Geachichte von Lily und Lara sehr berührt und mir eine Sichtweise gezeigt, die ich noch nicht kannte. Meine Erwartungen wurden stark übertroffen. Ich bin froh, dass ich dieses Buch nun auch in meiner Pädagogischen Arbeit miteinbeziehen kann und werde es garantiert auch weiter empfehlen.

  19. Cover des Buches Als ich Amanda wurde (ISBN: 9783423717496)
    Meredith Russo

    Als ich Amanda wurde

     (63)
    Aktuelle Rezension von: emilyrrr
    Die Story war nichts neues und sehr vorhersehbar
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