Bücher mit dem Tag "trauer+trauerarbeit"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "trauer+trauerarbeit" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Das Ungeheuer (ISBN: 9783442749591)
    Terézia Mora

    Das Ungeheuer

    (36)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    Darius K. auf der Suche nach der Wahrheit über seine verstorbene Frau.

    Schwierig zu lesen da dass Buch zweigeteilt ist, oben die Erlebnisse seiner Reise durch halb Europa, unten die Tagebucheinträge seiner durch Suizid umgekommenen Frau.

    Musste mich durchbeissen und hat mich nicht leider überzeugt. Vielleicht muss ich es nochmals lesen, die Autorin wird ja vielerorts hochgelobt

  2. Cover des Buches Amon (ISBN: 9783499613272)
    Jennifer Teege

    Amon

    (134)
    Aktuelle Rezension von: Aenna612

    Ein sehr bewegendes, aber auch verstörendes Buch. Jennifer Teege gewährt persönliche Einblicke in ihr Leben vor und nach ihrer Entdeckung, dass sie die Enkelin von Amon Göth ist. Nikola Sellmair ordnet das ganze in einen etwas größeren Kontext ein. Der Wechsel zwischen beiden Erzählweisen hat mir gut gefallen. Außerdem beleuchtet Jennifer Teege nach und nach die verschiedenen Perspektiven ihrer selbst, ihrer Mutter, Großmutter und weiterer Personen, wodurch die unterschiedliche Wahrnehmung der zweiten und dritten Generation der Nazi-Nachfahren noch einmal sehr gut deutlich wird.

  3. Cover des Buches Warten auf Bojangles (ISBN: 9783492313261)
    Olivier Bourdeaut

    Warten auf Bojangles

    (54)
    Aktuelle Rezension von: Eleonora

    Wilde Parties mit hunderten von Gästen in einer spanischen Villa, ein zahmer Kranich der Colliers trägt als Haustier, eine verrückt gestaltete Wohnung und lange Tänze zu Mister Bojangles- das ist das Leben dieser kleinen Familie im Buch.
    Georges liebt seine Frau, der er jeden Tag einen neuen Namen gibt und seinen Sohn, der wie seine Mutter jeden siezt. Er wusste von dem Augenblick an als er seine Frau das erste Mal traf, wild tanzend auf einer Party, und sich in sie verliebte, dass sie anders, dass sie etwas Besonderes ist. Er liebt ihre verrückten Ideen und möchte, dass ihre ausgefallene, lustige Dreisamkeit nie endet. Doch seine Frau ist krank und als sie eines Tages fast die ganze Wohnung abbrennt, wird sie eingewiesen. Vater und Sohn sind tief betrübt, die Tage sind grau, der Sonnenschein der Familie fehlt. Tägliche Besuche in der Klinik können ihr normalerweise enges Zusammensein nicht ersetzen also hecken sie einen Plan aus sie zu entführen. In ihr ,,Wolkenschloss" nach Spanien soll es gehen, wo sie wieder leben können wie früher. Doch die Probleme sind nicht beseitigt, ihre Dämonen sind immer noch da und ein Anschluss an das alte Leben vielleicht gar nicht mehr möglich.📖



    Das Buch hab ich neulich zugegeben hauptsächlich in die Hand genommen, da die Verfilmung in der ARD Mediathek verfügbar war und ich es noch vor dem Ansehen durchlesen wollte.
    Es ist eine relativ kurze, aber dennoch unterhaltsame, ungewöhnliche und tiefgründige Geschichte. Erzählt wurde sie aus zwei Sichten: einmal aus der logischerweise etwas kindlicheren Sicht des Sohnes und einmal aus der etwas sachlicheren aber auch gefühlvollen Sicht des Vaters. Dies erkannte man sogar an den unterschiedlichen Schriftarten.
    Eigentlich wäre es ja ein rotes Tuch einen kleinen Jungen in so einer Art Familienleben oder eher Familienchaos aufwachsen zu sehen, jedoch war es ein liebevolles, ein herzliches Chaos. Es fehlte ihm fast an nichts. Seine Eltern lehrten ihm eine weltoffenere und kreativere Sicht der Dinge auch wenn diese nicht immer perfekt war.
    Die Krankheit der Mutter war von Anfang an da und Georges wusste darum. Doch die Liebe zu ihr ließ ihn ihren gemeinsamen Weg gehen was zu ihrem eigenen kleinen ausgefallenem Familienidyll führte.
    Mir gefiel die Verrücktheit in der Familie und war mir wider Erwarten auch nicht zu viel. Ab etwa der Mitte wurde es melancholischer, der Grundton blieb jedoch amüsant. Zum Ende hin ging es aber dann doch ins Traurigere und ich muss zugeben, dass mir der Abschluss nicht wirklich ganz gefallen hat.
    Durch den lockeren Schreibstil rutschte man schnell durch die Seiten. Eine herzerwärmende, bezaubernde kurze Geschichte über Liebe und Zusammenhalt und darüber, dass ein bisschen mehr Verrücktheit dem Leben mehr Farbe und Freude bringen kann. (4/5)⭐️🙂

  4. Cover des Buches Cleo (ISBN: 9783453356450)
    Helen Brown

    Cleo

    (90)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Es ist wirklich eine sehr bewegende Geschichte über eine Familie, die nach einem plötzlichen Schicksalsschlag mit der Welt fertig werden muss. In dieser Situation erhalten sie eine besondere Katze, die sie gefühlt wieder auf die richtige Bahn bringt. 

    Die Geschichte ist richtig bewegend und wird auch nie richtig langweilig, sodass ich sagen würde, es gäbe irgendwelche Längen, jedoch kam irgendwann der Punkt, wo es mich nicht mehr bewegte. Die Handlung ging weiter, hat mich aber nicht mehr seelisch so berührt wie zu Beginn. Es wurde hinten raus merklich gekürzt, da natürlich weniger passierte und die entscheidenden Lebensweichen gestellt waren. Trotzdem zog es sich dann etwas. Zudem bin ich wohl auch nicht der richtige für genau diese Art von Büchern.

  5. Cover des Buches Oben ist es still (ISBN: 9783518467930)
    Gerbrand Bakker

    Oben ist es still

    (102)
    Aktuelle Rezension von: KarenAydin

    Worum geht es?

    „Ich habe Vater nach oben geschafft.“ – Helmer van Wonderen, Mitte 50, hat seinen alten Vater in das Obergeschoss des Bauernhauses gebracht und gestaltet das Erdgeschoss für sich um. Sein Leben besteht aus der Versorgung der Tiere auf dem Hof, dem Kümmern um den Vater und gelegentlichen Besuchen einer Nachbarin, bis der junge Henk zu ihm auf den Hof kommt, dem er die Arbeit auf einem Hof beibringen soll. Die festgefügten Rollen werden schnell vertauscht.

     

    Kritik

    Ich habe das Bedürfnis, meine Wände schwarz zu streichen, Sylvia Plath zu lesen, Bilder mit kargen Moorlandschaften aufzuhängen und Leonard Cohen zu hören. Vielleicht morgen früh auf die Beerdigung eines Fremden zu gehen und mich einfach mitten unter die Trauernden zu mischen und mitzuweinen, weil das Leben so kurz und hart und trostlos ist und danach mit zwanzig anderen den trockenen Butterkuchen mit ein wenig Kaffee herunterzuwürgen, der zwei Stunden auf einer Warmhalteplatte gestanden hat.

    Wer auf diesen Roman nicht emotional reagiert, ist vollkommen herzlos. Bakker beschönigt nichts. Er beschreibt gnadenlos, was in anderen Romanen wegfällt, das Skurrile, das Hässliche, das Peinliche, das Tragische. Die Beziehung zu dem alten und hilflosen Vater wird so realistisch und so harsch geschildert, dass ich mehrfach schlucken musste. Der Vater, früher ganz der herrische Gutsverwalter, ist vollkommen hilflos und Helmer ausgeliefert wie ein kleines Kind.  Jedesmal, wenn er „Lecker“, sagt er“, schreibt, schnürte sich mir die Kehle zu. „er liegt auf dem Rücken, die Augen weit geöffnet, die Decke hat er bis zur Nase hochgezogen. Er strahlt kaum Wärme ab, die Fensterscheiben sind unten mit Eisblumen bedeckt. Vielleicht erfriert er ja diese Nacht.“ (79)

    Die Rollen haben sich geändert. Helmer organisiert das Haus neu, damit auch sein Leben, seine Vergangenheit, seine Beziehung zu den Familienmitgliedern.

    Es ist November, als der Roman einsetzt, frisch und windstill. Noch ändert sich nichts, der Winter steht bevor, danach ein Frühling, ein letzter, den der Vater noch erleben will. „Wieder ein Frühling, der allen vergangenen Frühlingen gleichen wird. Ich denke das nicht, ich empfinde das so.“ (145). Der Protagonist Helmer, aus dessen Sicht der Roman im Präsens erzählt wird, ist verschlossen. Mit penibler Genauigkeit werden Haus und Landschaft und Arbeiten geschildert, wir erhalten Zugang zu dem Außenraum, in dem er sich bewegt, und nur nach und nach erhalten wir Zugang zu seinen Gedanken, seinen Gefühlen und müssen genau hinhören. „Ein Gedicht handelt nie, wovon es zu handeln scheint.“ (250). So ist es auch mit diesem Roman. Das Realistische und das Symbolische sind tief verwoben. Was hat Helmer so werden lassen? Wieviel von diesem Leben war fremdbestimmt, wie hoch sind die Mauern, die er selbst gebaut hat? Manchmal steht man vor Wänden und braucht jemanden, der einem die Tür zeigt. Die Begegnung mit Henk ist wichtig. Sie ist aber nicht banal in dem Sinne, dass er wie der brummelige Opa aus Heidi sich nun plötzlich um 180 Grad dreht. Interessant sind die Tiere in dem Roman, denen eine symbolische Bedeutung zukommt. So spielt eine Nebelkrähe eine besondere Rolle.

    „Vor dem Tor steht nur noch eine der Enten. Die andere ist totgefahren worden, der arme Körper auf der Straße dampft noch ein wenig. So geht das, gerade ist man noch springlebendig und wünscht sich ein Stück Brot, und im nächsten Augenblick ist man mausetot. Riet schauert, als sie über den toten Erpel steigt. Ich schiebe ihn mit dem Schuh an den Straßenrand. (118).

    Insgesamt: Der Roman ist tiefsinnig, vielschichtig und poetisch, aber ganz schön düster. Es ist ganz klar Lektüre, die einem lange Stoff zum Nachdenken gibt. Ein Roman, über den man sicher endlos diskutieren könnte.

     

    Warum habe ich das vorher nicht gelesen? Weil es hinten auf dem Umschlag von Elke Heidenreich empfohlen wurde.

     

  6. Cover des Buches Und wieder Februar (ISBN: 9783803128331)
    Lisa Moore

    Und wieder Februar

    (32)
    Aktuelle Rezension von: harakiri
    Anfangs kam ich schwer in die Handlung rein. Die vielen Sprünge, das Fehlen der Anführungszeichen in der wörtlichen Rede und allgemein die manchmal etwas lyrische, philosofische Sprache machten das Lesen etwas schwer.

    Doch plötzlich nimmt einen die Handlung gefangen. Helen verliert bei einem Unglück ihren Mann und kann nicht loslassen. Immer wieder kommen die Bilder vom Unglück hoch und sie will am liebsten wissen und miterleben wie Cal seine letzten Minuten verbracht hat.

    Lange hält Helen an der Vergangenheit fest bis sie sich endlich öffnet und bereit ist für neues Glück.

    Dieses Buch ist ganz sicher nichts zum Drüberweglesen. Es kann ein Helfer in der Trauer sein, ein Buch der Hoffnung, des Loslassens, des Wiederglücklichwerdens. Aber ganz sicher nicht ein Buch das man so schnell wieder weg legt und vergisst.

    Gefühlsmäßig ist alles hineingepackt, von Trauer über Hoffnung, Liebe, Verlust, Angst und Zorn. Dieses Wechselbad an Gefühlen macht diesen Roman aus.  
  7. Cover des Buches Kein weißes Blatt (ISBN: 9783593398037)
    Susanna Filbinger-Riggert

    Kein weißes Blatt

    (2)
    Aktuelle Rezension von: wandablue
    Die Autorin will nicht kneifen, wenn es um Aufarbeitung geht, wie es der Vater getan hat, keine unbeschriebenen, weissen Blätter zurücklassen. Denn im Hause Filbinger wurde zwar viel geredet, aber auch viel geschwiegen, besonders über Gefühle und über Einzelverantwortung in der Zeit des Nationalsozialismus.

    Als der Vater, Hans Filbinger, 1978, von seinem Amt als baden-würrtembergischer Ministerpräsident zurücktreten muss, weil sich herausstellte, dass er als Marinerichter im Nationalsozialismus mindestes ein oder mehrere (?) Todesurteile von Deserteuren, in deren Abwesenheit allerdings, gefällt (unterzeichnet) hatte, erschüttert es die Familie. Denn der Vater, als Fels in jeder Brandung wahrgenommen, stürzt von seinem Sockel. Der Vater begreift als Jurist bis zum Ende keine persönliche Schuld, hat er sich doch an geltendes Recht gehalten, sieht sein Karriereende als katastrophale Niederlage und als Ursache Rufmord. Er veröffentlicht 1987 ein Buch in dieser Causa: „Die geschmähte Generation.“

    Als Tochter eines bekannten Politikers bietet das Leben im Licht der Öffentlichkeit manche Klippe, Privatheit muss errungen werden, Aussenseitertum ist vorprogrammiert, Identität muss geklärt werden, denn Susanna war und ist eine Vatertocher und ganz aus dem Schatten und Einfluß des Vaters herauszutreten ist der Tochter bis heute vielleicht nicht ganz gelungen, gelingt natürlicherweise nie, denn „Zukunft kommt von Herkunft“, sagt der Vater, mit anderen Worten, unsere Gegenwart und Zukunft ist von unserer Vergangenheit mit bestimmt.

    Von dem Weg zu sich selbst, von dem Weg über das Ausland, London, wo Susanna in Investmentbankerkreisen verkehrt und arbeitet, Washington, wo sie sich profiliert und herausgefordert sieht angesichts dessen, dass sie im sogenannten beltway, im inneren Zirkel der Macht, mitarbeitet, wo Rüstungsgeschäfte angebahnt und verhandelt werden und alle Schlupflöcher genutzt, um an der Gesetzgebung der Bundesrepublik vorbeizuschlüpfen, die die militärische Unterstützung Taiwans gegen China zum Beispiel untersagte und von Wertekonflikten, mit denen sie sich auseinandersetzen muss, erzählt dieses gut geschriebene Buch, das sehr geschickt die verschiedenen Zeitebenen des Lebens der Autorin verbindet.

    Und dann sind da ja noch die Tagebücher, die Susanna bei der Auflösung des elterlichen Hausstandes vorfindet, 60 Bände Filbinger, ganz privat.  Werden nun ihre brennenden Fragen nach dem Innersten des Vaters beantwortet?

    Suanna Filbinger-Riggert hat eine überaus ansprechende Vater-Tochter Autobiografie geschrieben, die mancherlei Einblicke in ihr Leben und ihre Gefühlswelt offenbaren, sie schreibt kühl und doch dringlich und berührend, stellt die Zeit des Deutschen Herbstes noch einmal vor Augen, enthüllt Spannungen in der Familie und Konflikte, die in der Person Hans Filbingers selbst begründet sind, und stellt ihren Wertekatalog, der vor allem bisher durch Leistung, Macht und Geld, definiert wurde, neu auf. Auch die Spannung zwischen Öffentlichkeitsnutzung und Öffentlichkeits(ab)scheu sowohl in der politischen Aktivität des Vates als auch der Autorin tritt zu tage, eine Spannung, die nie ganz aufgelöst werden kann.

    Es fehlt diesem Buch wenig. Vielleicht das dezidierte Bewusstsein trotz aller Problematiken ein privilegiertes Leben geführt haben zu dürfen, erst zum Schluß sparsam zum Ausdruck gebrachte Dankbarkeit gegenüber dem Elternhaus, dem Schicksal , gegenüber Gott (oder wem auch immer). 

    Fazit: Im Genre Biografie/Autobiografie ein sehr erfreuliches Buch. Ich gebe eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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