Bücher mit dem Tag "traurige kindheit"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "traurige kindheit" gekennzeichnet haben.

5 Bücher

  1. Cover des Buches Hillbilly-Elegie (ISBN: 9783548377636)
    J. D. Vance

    Hillbilly-Elegie

     (44)
    Aktuelle Rezension von: beccaris

    Die Probleme der armen Gesellschaftsschicht in den USA werden anhand dieser Reportage deutlich. Es ist die Geschichte der Familie des Autors selbst, er weiss also aus eigener Erfahrung, wovon er schreibt. In die weisse Arbeiterschicht hineingeboren, erzählt er sehr eindrücklich, wieviel Mut, Anstrengung und vor allem Eigenverantwortung es braucht, um den Aufstieg zu schaffen. Seine Grosseltern und weitere Mitglieder der Familie habe es ihm vorgelebt. Viele Personen sind es jedoch nicht, wie beispielsweise seine eigene drogenabhängige und sozial verwahrloste Mutter. Seine Kindheit und Jugend sind geprägt von Gewalt und emotionalen, physischen und finanziellen Krisen. Mit seiner Intelligenz, seinem Optimismus und einer gehörigen Portion Mut hat er die soziale Mobilität trotzdem geschafft und kann heute ein geregeltes Leben führen. Er betont aber auch ganz klar, wie schwer es noch immer ist, nicht auf alte Verhaltensmuster zurück zu fallen.


    Gegen Ende des Buches wirft er die interessante Frage auf: Wie viel des eigenen Lebens sind den persönlichen Entscheidungen zuzuschreiben und wie viel davon ist einfach das Erbe des Milieus, in das man hineingeboren? Wo hört die Schuldzuweisung auf, und wo beginnt die Anteilnahme und Verantwortung?


    Ein lehrreiches Buch, wenn man die sozialen Verhältnisse der sogenannten ‚abgehängten‘ Gesellschaft besser verstehen will.

  2. Cover des Buches Fünf Tage, fünf Nächte (ISBN: 9783499230110)
    Janice Deaner

    Fünf Tage, fünf Nächte

     (38)
    Aktuelle Rezension von: SydneyManson

    Leider muss ich sagen, dass mir das Buch nicht gefallen hat. Ich war schon relativ früh nach dem Lesebeginn wirklich am überlegen, ob ich das Buch lieber abbreche, da der Schreibstil nicht meins war, habe dann aber doch weitergelesen, da ich wissen wollte, wie das Buch weitergeht. Die Geschichte der Frau ist auch ganz interessant, allerdings auch extrem schräg und abwegig. Leider hat sich das Buch extrem in die Länge gezogen. Oft hätte ich lieber ein anderes Buch in die Hand genommen, da es einfach langatmig und zäh war weiterzulesen, dazu noch die sehr seltsam anmutende Lebensgeschichte der Frau, bei der mir oft einfach nur der Gedanke kam "Echt jetzt???".und das leider eher im negativen Sinne. Normalerweise hätte ich dem Buch nur 1 Stern gegeben, aber da mich die Geschichte doch zumindest soweit interessiert hat um weiterzulesen, vergebe ich 2 Sterne. Allerdings hätte ich mir eher gewünscht eine Zusammenfassung der Story zu lesen anstatt des ganzen Buches.

  3. Cover des Buches Hure (ISBN: 9783423131933)
    Nelly Arcan

    Hure

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Binea_Literatwo
    Nach dem Verkaufserfolg des pornografischen Bekenntnisbuches Das sexuelle Leben der Catherine M. ist es kein Wunder, dass Verleger auf das gleiche Pferd setzen wollen: Autorinnen, die ihre exzessive sexuelle Vergangenheit ohne Scham zwischen zwei Buchdeckeln präsentieren. Auf den ersten Blick passt Nelly Arcans Hure in dieses Marketingschema. Zudem ist die Franko-Kanadierin auch noch jung und attraktiv und hat es mit ihrem Debütroman auf Anhieb in die französischen Bestsellerlisten geschafft. Aber Obacht: Entgegen den geweckten Erwartungen ist das viel eher ein Buch für Freunde ernster Literatur denn für Liebhaber fleischlicher Genüsse und ihrer anregenden Beschreibung. Eher Thomas Bernhard denn Henry Miller. Mit Bernhard hat die Literaturstudentin aus Montréal auch die düstere Weltsicht und die Begeisterung für lange -- sehr lange -- Sätze gemeinsam. Allerdings keine Schachtelsätze, sondern parataktische Wortgirlanden, die sich rhythmisch und federleicht über eineinhalb oder zwei Seiten bis zum nächsten Punkt dahin schwingen. Insofern ein Text, der geradezu danach verlangt, als Hörbuch inszeniert zu werden. "... ich kann mich nur im Kreis drehen beim Gedanken an eine Hure, die auf dem Rücken liegt und sich für einen Koitus zwischen zwei Geschäftsterminen darbietet, die ihre Beine bis Japan spreizt, bis an den äußersten Rand des Globus, wo Tag und Nacht gleich sind ... ein einziger Mann in meinem Leben wäre gefährlich, für einen allein ist zuviel Hass in mir, ich brauche den ganzen Planeten, das weite Spektrum der Menschheit...". Geradezu obsessiv kreist der Text um die Erinnerung an die traurige Kindheit, das Hurendasein und die Fragwürdigkeit der eigenen weiblichen Identität. Und wie in einer Symphonie kehren die Motive in Variationen immer wieder, umschlingen den Leser und ziehen ihn hinab in die Bodenlosigkeit dieser Existenz. Bei Debütromanen, die scheinbar vor allem auf autobiografischem Material beruhen, bleibt die Frage, was noch kommen kann, wenn die Lebensgeschichte bereits literarisiert ist. Insofern darf man auf das zweite Buch gespannt sein und was Nelly Arcan nach diesem gelungenen Auftakt noch aus ihrem Schreibtalent machen wird. --Christian Stahl
  4. Cover des Buches Das verbotene Zimmer (ISBN: 9783548610252)
    Sam Hayes

    Das verbotene Zimmer

     (78)
    Aktuelle Rezension von: yellowdog

    In Das Verbotene Zimmer nutzt die englische Autorin Sam Hayes drei zeitlich versetzte Handlungsebenen, die offenbar etwas miteinander zu tun haben, ohne das zuerst klar wird, was. Erzählt wird mal in erster Person, mal in dritter.
    Diese verwirrend eingesetzten, stark konstruierten Schreibtechniken irritieren. Ich halte das für eine schriftstellerische Schwäche. Auch bei der Charakterisierung der Figuren kann man nicht ganz zufrieden sein.
    Nina, Ava, Frankie hätten das Potential als interessante Figuren gehabt, aber es dauert ziemlich lange, bis man mit ihr warm wird.
    Der Plot ist letztlich konventionelle Thrillerkost. Hinzu kommt, dass der Roman anfangs wenig Schwung hat und sich streckenweise zieht, man könnte auch sagen, es dümpelt vor sich hin. Hart für ungeduldige Leser. Später nimmt die Handlung glücklicherweise an Tempo zu. Am Ende gibt es sogar Dramatik. Das ändert nichts daran, dass der durchschnittliche Roman einfach zu lang ist.

  5. Cover des Buches Charlotte (ISBN: B011S3RFRI)
    David Foenkinos

    Charlotte

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Waschbaerin
    Aufmerksam auf dieses Buch, bzw. Hörbuch "Charlotte" von David Foenkinos wurde ich durch dieses ausdrucksvolle Cover.

    Es ist ein Hörbuch der Extraklasse, einfühlsam gelesen von Devid Striesow.

    1942 übergibt Charlotte Salomon einem Vertrauten einen Koffer voller Bilder. "Das ist mein ganzes Leben", sagt sie dabei. Es war ein viel zu kurzes Leben, das ihr vergönnt war und mit dem Tod im KZ Auschwitz endete.

    Charlotte war Tochter eines jüdischen Chirurgen, der seine erste Frau, eine Krankenschwester, im ersten Weltkrieg kennenlernte. Sie verlieben sich und heiraten. Dieser Ehe entstammte Charlotte.

    Das Kind wuchs im Berlin der 20er Jahre auf. Hatte sie eine glückliche Kindheit? Finanzielle Sorgen gab es jedenfalls nicht. Doch die Mutter wurde schwermütig, brauchte selbst Pflege und konnte ihrer Tochter Charlotte nicht zur Seite stehen. In einem unbeobachteten Moment stürzte sie sich aus dem Fenster in den Tod. Sie war nicht die erste Selbstmörderin in ihrer Familie. Auch ihre geliebte Schwester nahm sich in jungen Jahren das Leben, eine Tante, später ihre Mutter. Was mag dieser Verlust in dem Kind Charlotte bewirkt haben? Konnte sie diesen frühen Verlust später durch die Kunst verarbeiten?

    Der Vater heiratete erneut und die Stiefmutter, selbst Künstlerin, erkannte das Talent des Zeichnens bei Charlotte und ermutigte sie darin.

    Doch alles kam anders als gedacht. Die Nazis wurden größer und größer, bekamen immer mehr Zulauf und Charlottes Stiefmutter, eine Sängerin, bekam als Jüdin Auftrittsverbot. Auch Charlottes Vater hatte unter dem neuen Regime zu leiden. Es nützte ihm nichts dass er im ersten Weltkrieg kämpfte, in den letzten Jahren viele wissenschaftliche Abhandlungen schrieb und den medizinischen Fortschritt voran trieb. Er war Jude und das war genug.

    Trotz ihrer jüdischen Abstammung schaffte es Charlotte an der Kunstakademie zu studieren. Doch der Vater hatte die Gefahren zu spät erkannt, hat trotz seiner finanziellen Möglichkeiten Deutschland nicht rechtzeitig verlassen. Als es nicht mehr zu ignorieren ist was auf die Juden zukommt, war es zu spät. Er wurde verhaftet, kam aber später wieder frei.

    Charlotte gelang es nach Südfrankreich zu fliehen. Doch es gab genügend Menschen die glaubten, aus ihrem Leid noch eigene Vorteile schlagen zu können. Doch sie gab nicht auf, glaubte sich dort in Sicherheit. Doch das stellte sich als Irrtum heraus. Sie wurde verraten und verhaftet, nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Welche Ironie des Schicksals! Ihre Eltern, die Charlotte überredeten nach Frankreich zu fliehen damit sie der Deportation entkommen würde, konnten in den Niederlanden untertauchen und haben den Krieg überlebt.

    David Foenkinos machte ein ganz eigenes Buch aus dieser Lebensgeschichte. Er besuchte die einzelnen Orte, an denen Charlotte lebte und bringt so dem Leser/Hörer die Künstlerin noch näher. Vor Charlottes Elternhaus in Berlin sind 3 Stolpersteine mit den Namen angebracht. Doch als er an der ehemaligen Wohnungstür der Familie Salomon klingelt, wird ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen.

    Der Autor schafft es, den Hörer die Angst und Not fühlen zu lassen, in der Charlotte und ihre Eltern lebten. Allein schon das wäre Grund genug für alle Sternchen. Von mir gibt es eine absolute Empfehlung für dieses außergewöhnliche (Hör)Buch.


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