Bücher mit dem Tag "triangle's list of 100 best lesbian and gay novel"

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21 Bücher

  1. Cover des Buches Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray (ISBN: 9783845854403)
    Oscar Wilde

    Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray

     (1.985)
    Aktuelle Rezension von: hufflepup_kafka

    Die Ausgabe von Oscar Wildes „Das Bildnis des Dorian Gray“ aus dem Jahr 2012 (Anaconda Verlag) zeigt eindrucksvoll den Hedonismus und die Dekadenz der viktorianischen Gesellschaft. Besonders interessant ist die Rolle des Romans als Beweismittel in Wildes Gerichtsverfahren wegen „grober Unzucht mit Männern“. Viele sehen Joris-Karl Huysmans' Werk "Gegen den Strich" als inspirierend für Wilde und sein Dorian Gray an. Persönlich sehe ich Parallelen zum Werk "Teleny", dessen Autorenschaft Wilde zu Lebzeiten bestritten hat. Dieser Klassiker erkundet subtil die Thematik der Homosexualität sowie die dunklen Seiten menschlicher Obsessionen und moralischer Verwerfungen.

  2. Cover des Buches Wer die Nachtigall stört ... (ISBN: 9783499218255)
    Harper Lee

    Wer die Nachtigall stört ...

     (1.014)
    Aktuelle Rezension von: michellebetweenbooks

    Scout und Jem sind Geschwister und wachsen in den 1930er Jahre in Alabama auf. Nach nur kurzer Zeit scheint die Wirklichkeit in ihre behütete Welt einzubrechen. Ihr Vater, der Anwalt Atticus Finch, nimmt einen Fall an und verteidigt dort einen angeklagten Schwarzen, dem Vergewaltigung vorgeworfen wird. Atticus Finch gibt alles, um diesen Fall zu klären und die Wahrheit aufzudecken. Gleichzeitig lehrt er seinen Kindern Verständnis und Toleranz allen Menschen gegenüber zu zeigen…

    Dieses Buch hat ja einen unglaublichen Hype erfahren und ich muss ehrlich sein, ich kann es nicht so ganz verstehen. Ich finde nichts, weshalb ich sagen könnte, dass ist es wert, dass man das Buch so sehr in den Himmel lobt. Als ich dann angefangen habe, das Buch zu lesen, hatte ich echt Schwierigkeiten. Allein der Einstieg fiel mir schwer und ich habe lange gebraucht um mit dem Buch warm zu werden. Besonders anstrengend finde ich das Wort ,,Schwarze‘‘. Mir ist bewusst, dass es damals so war und nicht anders hieß, aber ich fand es beim Lesen echt furchtbar. Vielleicht liegt es auch nur an mir, aber ich habe mich regelrecht gegen dieses Wort gewehrt. Und wow, wie krass, dass man so viel Leiden muss, nur weil man eine andere Hautfarbe als andere Menschen hat. Das werde ich niemals begreifen können!

    Im Vordergrund steht hierbei auf jeden Fall das Thema Rassismus. Und wir als Leser*innen erleben dies aus der Sicht eines Kindes. Ich fand es sehr cool, das Buch aus der Sichtweise von Scout zu lesen, da man somit noch mal einen ganz anderen Blick auf das Geschehen bekommt und wir die Dinge mit Kinderaugen wahrgenommen haben. Und ich muss ehrlich sagen, dass die erste Hälfte des Buches recht zäh und langatmig war und ich somit echt Schwierigkeiten hatte, dem Geschehen zu folgen. Es wirkt für mich so, als wären die Kapitel nur Aneinanderreihungen von Ereignissen aus dem Leben von Scout und ich sah dabei einfach keinen Zusammenhang. Als dann jedoch die Gerichtsverhandlung mit Atticus begann, wurde es sehr spannend und das Buch hat mich packen können. In dem Buch stecken auch sehr viele versteckte Botschaften und man muss dabei genau lesen, damit man diese herausfiltern und verstehen kann.

    Den Schreibstil von Harper Lee kannte ich bisher nicht, da ich noch kein Buch von der Autorin gelesen hatte. Jedoch war der Schreibstil für mich am Anfang auch ein wenig gewöhnungsbedürftig und ich hatte ein wenig Schwierigkeiten. Manchmal hatte ich auch ein wenig das Gefühl, dass die Übersetzung nicht so ganz gelungen ist, wie sie sein sollte, was bei mir für Verständnisprobleme gesorgt hat. Nachdem ich mich dann etwas an den Schreibstil gewöhnt hatte, habe ich dann auch in die Geschichte gefunden und hatte keine Probleme beim Lesen mehr.

    ,,Wer die Nachtigall stört‘‘ ist ein Buch, bei dem ich wirklich viel erwartet habe. Gerade weil das Buch so im Hype war, hatte ich hohe Erwartungen, die meiner Meinung nach leider nicht erfüllt wurden. Ich fand die zwischen Botschaften sehr schön und finde, dass sie einem was sehr gutes vermitteln. Vor allem lehrt uns das Buch, dass es total egal ist, wie du aussiehst oder welche Hautfarbe du hast: Bist du nicht anders oder weniger wert! Ob ihr das Buch lesen solltet? Ich weiß es nicht. Macht euch am besten ein eigenes Bild der Geschichte!

  3. Cover des Buches Mrs. Dalloway (ISBN: 9783717525561)
    Virginia Woolf

    Mrs. Dalloway

     (269)
    Aktuelle Rezension von: Lisa-Alexandra

    Die Sätze waren mir oft zu lang und zu verschachtelt daher habe ich schwer in die Geschichte gefunden. Auch der schleichende Perspektivenwechsel der Charaktere denen man folgt, hat für mich das Lesen an mancher Stelle erschwert. 

    Die Geschichte spielt an einem einzigen Tag daher "passiert nicht viel". Man folgt den Handlungen aber mehr den Gedanken verschiedener Personen die sich später auf der Abendgesellschaft von Clarissa Dalloway treffen.

    Trotzdem habe ich das Buch genossen. Es ist mir nach dem Lesen länger in Gedanken geblieben als andere. 

  4. Cover des Buches Die Verwirrungen des Zöglings Törleß (ISBN: 9783946619833)
    Robert Musil

    Die Verwirrungen des Zöglings Törleß

     (287)
    Aktuelle Rezension von: hufflepup_kafka

    „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“ von Rubert Musil aus dem Anaconda Verlag zeichnet sich durch eine düstere und intellektuell anspruchsvolle Atmosphäre aus. Törleß erkundet moralische und militärische Themen im Kontext einer Eliteschule und behandelt die dunklen Seiten der menschlichen Psyche. Musils Erstlingswerk könnte man demnach dem Dark Academia Genre zuordnen und es handelt sich hierbei um einen klassischen Entwicklungsroman aus dem Jahre 1906.

    Törleß, zunächst motiviert und voller Tatendrang, wird mit der Zeit von Heimweh und Einsamkeit geplagt. Trost sucht er in den Briefen an und von seinen Eltern, doch dieser Trost weicht einer Depression aus Leere und Langeweile sozusagen, die er mit seinen neuen „Freunden“ Reiting und Beineberg zu kompensieren versucht. Als die drei Jungen ihren Mitschüler Basini als Dieb entlarven, der aus Geldnot seine Klassenkamerad*innen bestiehlt, sehen sie von einer Anzeige bei der Schulleitung ab und sehen stattdessen in ihm ein Ventil für ein Machtspiel aus Gewalt, Selbstjustiz und Bestrafung.

    Während Beineberg und Reiting Basini vor allem körperlich wie sexuell misshandeln, beteiligt sich Törleß selbst am Machtspiel aber eigentlich nur wenig und ist viel mehr der in sich gekehrte Beobachter, in dem homoerotische Neigungen wach werden. Von dieser plötzlichen auftretenden sexuellen Begierde beschämt, flüchtet er sich zuerst in die Natur- und Geisteswissenschaften wie Mathematik, Philosophie und Psychologie, und als er darin keine Lösung findet, in das Spirituelle und Esoterische.

    Bei diesem Übergang begibt sich Törleß zwischen Identitätssuche und Internatleben und verliert sich dabei in pseudo-poetischen Gedanken, die für mich als Leser einfach nur wirr und zäh waren. Einzig vom allgemein anspruchsvollen Schreibstil und zum Teil auch von den Dialogen war ich etwas angetan. Trotzdem hatte ich nicht den Eindruck, dass ich es hier mit pubertierenden Heranwachsenden zu tun habe, sondern mit Akademikern im ermüdenden, sich im Kreis drehenden und nimmer endenden Diskurs.

    Alles in allem ist die Geschichte und die Figur um Törleß ein Konstrukt aus Egozentrik und Voyeurismus, mit dem ich einfach nicht warm wurde und von dem ich auch Klassiker liebenden und lesenden abrate. 2 von 5 Sternen.

  5. Cover des Buches Orlando (ISBN: 9783458359388)
    Virginia Woolf

    Orlando

     (104)
    Aktuelle Rezension von: claudiaZ

    Für mich war es ein absolut gelungener Einstieg in das Werk von Virginia Woolf. Augenscheinlich geht es um das Leben einer einzelnen Person. Jedoch umfasst die Zeitspanne der Handlung mehrere hundert Jahre. Die Idee, gesellschaftliche Veränderungen über so einen langen Zeitraum mit einem einzigen Lebenslauf zu verbinden, finde ich außergewöhnlich. 

  6. Cover des Buches Die Farbe Lila (ISBN: 9783312012909)
    Alice Walker

    Die Farbe Lila

     (337)
    Aktuelle Rezension von: SimoneF

    Nach ca. 40 Jahren erschien der weltberühmte Klassiker „Die Farbe Lila“ von Alice Walker in einer neuen Übersetzung, die dem heutigen Bewusstsein sensibler Sprache entspricht und diskriminierende Begriffe umschreibt. Ich kenne die alte Übersetzung nicht, finde jedoch die neue sehr gelungen und überaus lesenwert.

    „Die Farbe Lila“ ist ein Briefroman, in dem die Afroamerikanerin Celie ab ihrem 15. Lebensjahr und über einen Zeitraum von gut 30 Jahren in Briefen, die sie an den Lieben Gott richtet, aus ihrem Leben schreibt. In der zweiten Hälfte kommen noch an Celie gerichtete Briefe ihrer Schwester hinzu. Celies Sprache spiegelt ihren niedrigen Bildungsstand wieder, statt „an einen Mann und dessen Frau“ sagt sie beispielsweise „an einen Mann und dem seine Frau“, den Komparativ bildet sie mit „wie“ statt „als“. Dennoch liest sich der Roman sehr angenehm und besitzt einen sehr eingängigen Sprachrhythmus.

    Die Romanhandlung ist nicht genauer datiert, spielt aber in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dies zeigt sich etwa daran, dass gegen Ende beiläufig der zweite Weltkrieg erwähnt wird. Celies Lebenswelt ist hart, geprägt von patriarchalen Strukturen, Misogynie, Inzest und Gewalt. Frauen werden behandelt wie Ware, ihr Leben zählt nichts, sie sind ihrem Mann auf Leben und Tod ausgeliefert und haben bedingungslos zu gehorchen. Doch im Laufe ihres Lebens begegnet Celie starken Frauen, die – obwohl sie teils hart dafür bezahlen – für ihre Unabhängigkeit kämpfen und sich widersetzen. Diese Frauen setzen auch bei Celie eine Entwicklung in Gang, und insbesondere die Liebe zu Shug Avery hilft ihr, ihre eigene Stärke zu erkennen. Die Freundschaft und der Zusammenhalt zwischen den Frauen untereinander, die trotz wechselnder Familien- und Beziehungskonstellationen zusammenhalten und letztlich mit- und aneinander wachsen, ist ein zentrales Element dieses Romans.

    Auch Rassismus und Diskriminierung spielen eine wesentliche Rolle, ebenso wie die Suche der afroamerikanischen Bevölkerung nach ihrer Identität. Anhand der Briefe von Celies Schwester wird auch die Missionarsarbeit in Afrika und die Ausbeutung der nativen Bevölkerung durch die Kolonialherren und Plantagenbesitzer thematisiert, die die dort seit Jahrhunderten siedelnden Stämme ihres Lebensraums und ihrer Lebensgrundlage berauben.

    Ein sehr berührender, nachdenklich stimmender Roman, der noch lange im Gedächtnis bleibt.

  7. Cover des Buches Mr Norris steigt um (ISBN: 9783455405811)
    Christopher Isherwood

    Mr Norris steigt um

     (4)
    Aktuelle Rezension von: StefanieFreigericht

    „Womit habe ich das alles verdient?“ (Brief von Arthur Norris and William Bradshaw)

    1929 – 1933, hauptsächlich Berlin. Auf der Zugfahrt nach Berlin trifft Ich-Erzähler William Bradshaw, in den Zwanzigern, auf Arthur Norris, Gentleman, Privatier, Import und Export, in den Fünfzigern. Man unterhält sich, schließlich ist die Reise von den Niederlanden lang, freundet sich an, trifft einander immer wieder.
    Eigentlich ein eher kurzes Buch, leicht und flott zu lesen, irgendwie mochte ich die Hauptfiguren, Norris und Bradshaw, zwei Briten in Berlin, noch verfangen in der untergegangen Zeit des British Empire, mit einem ähnlichen Unterton und ähnlichen Manierismen wie in den frühen Agatha Christie – Romanen. Leicht und flott, eigentlich – aber: Es ist die Zeit der Weimarer Republik, die Nationalsozialisten gewinnen an Unterstützung, politische Gewalt herrscht vor, gleichzeitig Not, gerade in Berlin.

    Mir gefällt dieser Blick von außen auf die Zeit, die man als Deutscher lange Zeit hauptsächlich nicht im „Werden“ betrachtete, sondern in den ganzen Auswirkungen der vollständigen Ausprägung. Hier treffen sich Kommunisten, prügeln sich mit Braunhemden, weiß die Wirtin von Bradshaw kaum, wie sie über die Runden kommen soll, entscheiden sich Existenzen über die Zugehörigkeit mal zum einen, mal zum anderen Lager – während die Politik zu Beginn noch danach trachtet, die „neue Macht“ demokratisch zu integrieren, schließlich wurde sie ja auch demokratisch gewählt, das werde schon wieder. Gerade hier liefen mir Schauer über den Rücken.

    Ähnlich erging es wohl im Rückblick auch Autor Christopher Isherwood, oder, vollständiger Christopher William Bradshaw Isherwood, der wie sein alter ego zur gleichen Zeit in Berlin lebte und sein Buch im Nachhinein wohl als zu leichtfertig angesichts der Realtität empfand (vgl. z.B. Wikipedia dazu). Ich möchte hier widersprechen: gerade die Leichtigkeit des Außenstehenden, der darauf vertrauen kann, jederzeit gehen zu dürfen, während um ihn herum alles in einen immer schnelleren Strudel gerät, ermöglicht mir einen Zugang, der leicht einsteigt, dann aber um so härter aufschlägt.

    Entsprechend landet das Buch, im Original „Mr. Norris changes trains“, auch immer wieder auf den Listen der Bücher, die man gelesen haben muss. Neben der historischen Komponente, die das "alte Berlin" heraufbeschwört, das es selbst vor der Machtergreifung weiten Teilen der Bevölkerung nicht gerade leichtmachte, brilliert Isherwood durch Charakterzeichnungen, die selbst einen etwas selbstverliebten Herren mit Neigung zu, nennen wir es sehr sehr wohlwollend, Mauscheleien und sexuellem Masochismus irgendwie liebenswert-kauzig erscheint.

    Der Folgeband „Goodbye to Berlin“ wird mit diesem zusammen häufig als „Berlin Stories“ benannt – und diente als Vorlage für Musical und Film „Cabaret“, in dem Liza Minelli brillierte (mit dem Umweg über Film und Musical „I am a Camera“). Die Person des Norris basierte auf https://en.wikipedia.org/wiki/Gerald_Hamilton, Kommunist Ludwig Bayer auf https://en.wikipedia.org/wiki/Willi_M%C3%BCnzenberg

    Leseempfehlung.


  8. Cover des Buches Naked Lunch (ISBN: 9783499256448)
    James Grauerholz

    Naked Lunch

     (93)
    Aktuelle Rezension von: jamal_tuschick
    Mütterlicherseits stammte er von Robert E. Lee ab, einem Guerillavirtuosen im konföderierten Generalsrang. William Seward Burroughs (1914 - 1997) fand in dieser verwandtschaftlichen Beziehung das Motiv für einen Avatar namens Bill Lee. Protagonisten mit Zügen des Autors begegnen allen Milieus mit Neugier und Hochmut. Vierzig Jahre nach meiner ersten Burroughs-Lektüre geht mir auf, in welchem Ausmaß sich dieser Schriftsteller selbst aristokratisiert hat, vielleicht mobilisiert von einer sagenhaften Herkunft. (Wie sehr er dem Süden verhaftet war.) Ich stelle mir Burroughs als einen lebenslang Alimentierten vor. Seine Leute waren vermögend, der von Gossen und ihren Typen auf allen Kontinenten faszinierte Spross hatte seinen Kumpanen immer einen Scheck voraus. Sein Habitus verband sich mit einer Förmlichkeit, die aus europäischen Vorstellungen von einer Privatgelehrtenexistenz gewonnen wurden. In den 1940er Jahren geriet er in Abhängigkeit. Dazu regte ihn Herbert Hunke an, der dem Beat und seiner Generation ein paar Präambeln der Verkehrsordnung diktierte. Burroughs Kaltblütigkeit im Verhältnis zur Sucht erscheint mir heute noch genauso großartig wie als Jugendlicher. Die Folgen blank vor Augen: setzte er sich den ersten Schuß. Das erzählt „Junkie“. In „Naked Lunch“ lebt Burroughs als Bill Lee nach den Junk-Gesetzen. Der Autor wähnt sich in einem Zustand äußerster Luzidität. Er erkennt, was die Welt im Innersten zusammen hält. Der amerikanische Alltagsanschein hält keiner Prüfung stand, in Burroughs´ Matrix löst sich das Raum-Zeit-Kontinuum auf. In diesem paranoiden Universum ist alles Lava aus Gier. Bekanntlich wollten nach Burroughs viele auf die andere Seite durchbrechen: Break On Through To the Other Side. Freeland heißt der Bezirk in „Naked Lunch“. Da trifft Alt-Ägyptisches auf humane und semi-humane Hybriden der Handlungsgegenwart in wabernden Prozessen und mit aztekischen Zimbelierungen. So lese ich heute das Buch. Einst diente es der Erweiterung meines Drogenhorizonts. Burroughs stieß als Feldforscher vor, er experimentierte und analysierte. Er schrieb sich mit Kapazitäten.

    Sein großer Groll galt amerikanischen Behörden: „Und ständig Cops: aalglatte Bundesstaatencops mit Collegebildung, einstudiert routinierte Sprüche, elektronische Augen mustern abwägend deinen Wagen ... knurrige Großstadtbullen, Sheriffs auf dem Land mit weicher Stimme und schwarzem drohendem Blick aus alten Augen von der Farbe eines verwaschenen grauen Flanellhemdes“.

    Kiffer und Säureköpfe lagen Burroughs nicht. Stumpf fand er den beatalarmierten Nachwuchs, der lärmend in Sonderzonen eindrang, die bis dahin gespenstisch stille Refugien genuiner Randgruppen gewesen waren. Die Abgesonderten der ersten Stunde, die Bestimmung folgt Burroughs‘ biografischer Warte, bewegten sich wie ferngesteuert auf geheimen Junkrouten, die New York mit New Orleans und Ciudad de México mit Tanger verbanden. Zumindest suggeriert das der Autor, nicht nur in „Naked Lunch“. Die Entstehungsgeschichte von „Naked Lunch“ ist ein Roman für sich, nachzulesen in der „ursprünglichen Fassung“, die bei Nagel & Kimche vor Jahren erschienen ist. In einem nachträglichen „Protokoll“ behauptete Burroughs, die neunjährige Entstehungsgeschichte seines eigenen Werks im Delirium verpasst zu haben: „Aber ich habe offenbar detaillierte Aufzeichnungen ... gemacht“. An einer anderen Stelle wird die Mystifikation entschleiert. „Wenn ich sage, ich könne mich nicht erinnern, wie ich „Naked Lunch“ geschrieben habe, ist das natürlich eine Übertreibung.“ Die Herausgeber James Grauerholz und Barry Miles weisen auf Verdienste von Allen Ginsberg und Jack Kerouac hin. Die Freunde überarbeiteten das Manuskript wieder und wieder, vermutlich rangen sie es Burroughs ab: „Seine finale Form erhielt es aber erst, als Maurice Girodias im Juni 1959 W.B. mitteilte, er brauche binnen zwei Wochen“ einen druckreifen Text. Der Verleger spekulierte auf den Skandal. Die vorliegende Ausgabe folgt der Edition, „nach der Olympia Press das Buch gesetzt“ hat.  

     

  9. Cover des Buches Maurice (ISBN: 9783596158997)
    E. M. Forster

    Maurice

     (54)
    Aktuelle Rezension von: hufflepup_kafka

    Maurice Hall, ein junger Mann aus der britischen Oberschicht, entdeckt seine homosexuellen Neigungen. Er fühlt sich zu Clive Durham hingezogen, einem Kommilitonen an der Universität. Die beiden beginnen eine heimliche Beziehung, aber Clive entscheidet sich später für eine heterosexuelle Ehe. Maurice ist zutiefst verletzt und verzweifelt, aber er trifft dann Alec Scudder, einen Diener auf dem Landgut von Clives Familie. Maurice und Alec beginnen eine Affäre, die zunächst heimlich ist, aber später offenbart wird. Die beiden Männer versuchen, trotz der gesellschaftlichen Hindernisse eine Beziehung aufzubauen.

    Die Leitmotive sind: die Suche nach Identität und Selbstakzeptanz; die Konflikte zwischen den gesellschaftlichen Erwartungen und den individuellen Gefühlen; die Liebe als Kraft, die Menschen zusammenbringt und sie dazu ermutigt, für ihre Überzeugungen einzutreten, die Ablehnung der Normen und Werte der viktorianischen Gesellschaft im Hinblick auf Sexualität und persönliche Freiheit.

    E.M. Forster entschied sich, "Maurice" nicht zu veröffentlichen, weil er befürchtete, dass die Darstellung der homosexuellen Beziehung zu kontroversen Reaktionen führen könnte. Er hinterließ jedoch klare Anweisungen, den Roman nach seinem Tod zu veröffentlichen, da er glaubte, dass die Gesellschaft zu dieser Zeit noch nicht bereit war, solche Themen offen zu diskutieren. Der Roman wurde bereits im Jahr 1913 fertiggestellt, aber erst im Jahr 1971 veröffentlicht, nach dem Tod des Autors, und nachdem sich die sozialen und rechtlichen Normen in Bezug auf Homosexualität in der westlichen Welt verändert hatten.

    "Maurice" aus dem Fischer Taschenbuch Verlag porträtiert einfühlsam die inneren Kämpfe eines Mannes der britischen Oberschicht, der seine homosexuellen Neigungen entdeckt und gegen gesellschaftliche Normen kämpft. Forsters Entscheidung, den Roman erst posthum zu veröffentlichen, verdeutlicht den Mut, Tabuthemen anzusprechen, und markiert einen Meilenstein in der queeren Literaturgeschichte. Eine empfehlenswerte Lektüre für diejenigen, die nach tiefergehenden Einblicken in die menschliche Natur suchen.

  10. Cover des Buches Ich zähmte die Wölfin (ISBN: 9783717521617)
    Marguerite Yourcenar

    Ich zähmte die Wölfin

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Am Anfang benötigt man schon etwas Durchhaltevermögen, um sich einzulesen. Zunächst dachte ich: was ist das denn für ein zäher Monolog.

    Doch hält man die ersten 50 – 70 Seiten durch, erschließt sich einem die römische Welt des 2. Jahrhunderts anhand der Lebensgeschichte des Kaisers Hadrian. Umso überraschender erscheint mir die quasi-biografische Aufzeichnung, da sie von einer Frau geschrieben wurde. Man hört in diesen Zeilen so durchdringend einen Mann sprechen, dass ich vor Frau Yourcenar ehrfurchtsvoll den Hut ziehe.

    In Erwartung seines Todes schreibt der greise Kaiser an seinen jungen Freund Marc Aurel einen Brief, der sich zu einem umfassenden Rückblick auf sein Leben und seine Zeit ausweitet.

    Hadrian war offiziell zwar verheiratet, doch seine große Liebe galt dem jungen Antinous, der mit knapp 20 Jahren jedoch den Freitod wählte. Diesen Verlust hat Hadrian nie überwunden. Unzählige Bildnisse des Antinous stehen heute in Museum rund um die Welt als Büste oder Relief und künden von dieser tiefen emotionalen Bindung.

    Hadrian war dem Griechentum sehr zugetan und reiste so oft es ging nach Athen. Er veranlasste den Wiederaufbau Jerusalems als heidnische Metropole und war für die Niederschlagung der jüdischen Revolte im Jahr 135 n. Chr. verantwortlich.

    Ansonsten widmete er sein Kaisertum auf vielen Reisen der Befestigung der Reichsgrenzen.

    Fazit: Wer mehr aus dem Leben des Hadrian erfahren möchte, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt.


  11. Cover des Buches Heimliche Freundschaften (ISBN: 9783861878377)
    Roger Peyrefitte

    Heimliche Freundschaften

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Nespavanje

    George, ein 14 jähriger Junge wird auf ein streng katholisch geführtes Internat geschickt. Trotz der sehr strengen Regeln und der ständigen Überwachung durch die Lehrer, freundet er sich mit Lucien an. Solche engen Freundschaften zwischen den Internatsschülern, sind bei den Patern nicht gerne gesehen. Lucien schwärmt George ständig von seiner heimlichen Freundschaft zu André vor, fortan ist er auf deren Freundschaft eifersüchtig und will sie bei den Patern anschwärzen. Im letzten Moment bekommt er allerdings Gewissensbisse, allerdings ist es zu spät. André muss sofort das Internat verlassen.

    Im letzten Jahrhundert gab es eine Vielzahl von begabten Schriftstellern, deren Werke sich mit der Homosexualität auseinandergesetzt haben. Entweder spielte die Geschichte in einem homosexuellen Milieu, oder einer (=oder mehrere) der Charaktere war schwul. Allerdings waren oder sind es nicht immer erotische oder pornografische Inhalte, meist handeln sie von alltäglichen Dingen, mit dehnen sich homosexuell liebende Menschen auseinandersetzten mussten. Sie sind oft durchzogen von Missbrauch und Gewalt, denn dort wo der einzelne Mensch sich nicht frei entfalten kann, dort wo er seine Gefühle unterdrücken muss, herrscht oft ein Klima der Gewalt und zum Bedauern auch eines des Missbrauchs. Das diese Themen auch heute noch so aktuell sind wie vor 60, 70 oder 80 Jahren, zeigen aktuelle Neuerscheinungen wie - Das Ende von Eddy - und - Ein wenig Leben.

    Dieses 1944 erstmals erschienene Werk widmet sich dem Internatsleben und beinhaltet biografische Details, schließlich war Peyrefitte, der auf Anhieb den Theophraste-Renaudot-Preis für dieses Werk bekommen hat, auch in Jugendjahren auf einem Internat. Er löste damit einen Skandal aus, mehrmals versuchte die katholische Kirche das Werk verbieten zu lassen, denn es beschreibt nicht nur die Zuneigung zweier Internatsschüler zueinander, sondern auch die Obsession der Patres, jene zu unterbinden.


    So teilt sich auch dieses Buch in zwei sehr detaillierten Themen auf: Hier der streng religiös reglementierten Alltag der Jugendlichen, und dort die Heimlichkeiten der Schüler untereinander. Obschon die Sexualität nur diskret angedeutet wird, ist sie jedoch in den romantischen Gefühlen der Jungen zueinander und der unerbittlichen Jagd der Patern nach heimlichen Freundschaften, im Hintergrund immer präsent. In diesem Fanatismus gefangen, hier muss ich ein wenig spoilern, werden die Patres für das Offensichtliche blind. Einer von Ihnen nähert sich den Schülern auf eine ungebührliche Weise.




  12. Cover des Buches Andere Stimmen, andere Räume (ISBN: 9783036959436)
    Truman Capote

    Andere Stimmen, andere Räume

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Nespavanje

    Nach dem Tod seiner Mutter, kommt der erst 13 jährige Joel Knox bei einer Freundin der Verstorbenen unter. Schließlich bleibt er dort nicht lange, denn er soll zu seinem, ihn bisher völlig unbekannten Vater, nach Alabama ziehen. Dort angekommen fehlt von ihm jede Spur und seine Stiefmutter Amy lässt es anfänglich nicht zu, dass er ihn sieht.


    Andere Stimmen, andere Räume ist der Debütroman von Truman Capote, obwohl er bereits seit seiner Kindheit geschrieben hatte und auch für die eine oder andere Kurzgeschichte, Preise und Anerkennungen bekommen hat. 2004 tauchte überraschend das Manuskript zu - Sommerdiebe - auf und 2015 erschien - Wo die Welt anfängt - eine Reihe von Kurzgeschichten, die er als 14-17 jähriger geschrieben hatte, und die erst kurz vorher in der Public Library in New York gefunden worden waren.


    Dieser Roman sorgte bereits ungelesen für Furore, schuld daran trug das Portrait-Foto am Umschlag. Es zeigte den 15 jährigen in einer lasziven und zu einladenden, und sexuell unterschwelligen Körpersprache. Es war im Jahr 1948 der am meisten diskutierte Roman und stand 9 Wochen auf der Bestsellerliste des New Yorkers. In der Biografie - Ich bin schwul. Ich bin süchtig. Ich bin ein Genie. - von Lawrence Grobel, nahm er Bezug auf dieses Bild und wollte sich wohl deswegen, ein wenig die Hände in Unschuld waschen:


    "Das Buch bekam sehr gute Kritiken. Es war ein Bestseller. Aber seltsamerweise, weckte ein Foto von mir, auf dem Umschlag des Buches, eine Menge Kontroversen. Es erschien zwölft Wochen lang, kein "Time", ohne dass etwas Boshaftes über mich darin stand. Alle möglichen schrecklichen Dinge wurden gesagt und geschrieben.(...) Ich hatte damit nichts zu tun. Es war einfach eine Fotografie, die ein Freund von mir gemacht hatte, sie sollte nirgends veröffentlicht werden. Man wollte ein Foto von mir und ich war in Kalifornien, also sagte ich zu Mir. Linscott, meinem inzwischen verstorbenen Lektor, er solle doch in meine Wohnung gehen, in der Schreibtischschublade seien eine Menge Fotografien von mir(...)"


    Heutzutage kann man es sich kaum vorstellen, dass ein Roman nur wegen eines Portrait-Fotos so eine große Publicity zu teil wird. Gerade wenn mir ein Schriftsteller so gut gefällt, wie es Truman Capote tut, setze ich mich meist mit der Entstehung seiner Werke und auch mit der Biografie des Schaffers auseinander. Für die Leser die das nun nur wenig interessiert hat, nun meine Meinung zum Werk:


    Ich musste den Roman erst ein wenig sacken lassen, bevor ich diesen besprechen konnte. Natürlich hab ich mir Gedanken darum gemacht. Er hat insgesamt sehr wenig Handlung, es ist ein Coming of Age Roman und lebt von den Beschreibungen und der Stimmung und der stilistischen Erzählung, die Truman Capote sein eigen nennt. Joel, der Hauptprotagonist, ist sich anfänglich noch ziemlich unsicher. Ihm gegenüber steht eine unbekannte ländliche Welt der Südstaaten, der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts, eigenartige Menschen und sein Vater, der ihm ein Unbekannter ist. Hier würde ich behaupten, dass auch biografisches mit eingeflossen ist, denn für den Schriftsteller, war auch sein Vater ein Unbekannter. Und auch Truman Capote hat seine Kindheit in den Südstaaten verbracht. Ab Mitte des Romans bleibt vieles nur Angedeutet. Vage verschwimmt die Grenze zwischen Realität und Surrealität. Diese metaphernschwere Erzählung muss man schon mögen, ihm allerdings nun Langeweile vorzuwerfen, grenzt schon an einem Sakrileg. Nachdem ich - Wo die Welt anfängt - mit Begeisterung gelesen habe, war ich mir sicher, dass mir auch eine restlichen Werke gefallen. Dieser Roman ist Teil der neu editierten Werke Truman Capotes, im achtbändigen Schmuckschuber, den der Kein&Aber Verlag 2008 herausgebracht hat. Für jeden Fan, kann ich dieses Schmuckstück, wärmstens empfehlen.

  13. Cover des Buches Die Geschichte der Nacht (ISBN: 9783423131988)
    Colm Tóibín

    Die Geschichte der Nacht

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Nespavanje

    In „Die Geschichte der Nacht“ verwebt Colm Tóibín gekonnt das Leben eines jungen homosexuellen Mannes in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts und die politischen und kriegerischen Wirren Argentiniens. Die Erzählung selbst ist elegant und einfach gehalten, dennoch ist mit einer höchsten Intensität geschrieben. Der Roman ist aus Richard Garays Sicht geschrieben und dadurch erhält der Leser einen faszinierenden Blick auf das von Umbrüchen heimgesuchte Argentinien. Einerseits die Korruptionen eines zerfallenden alten Staates und auf der anderen Seite die Manipulationsversuche durch das Ausland. Der Roman funktioniert aber auch auf der wie oben schon erwähnten persönlichen Ebene, der Leser begleitet nicht nur Richards Erwachsenwerden, sondern auch die Sehnsucht nach dem eigenen Geschlecht, seiner Homosexualität und der AIDS-Epidemie der 80er Jahre.

    Interessant ist, dass der Roman, Die Geschichte der Nacht, es auf die - The Triangle's list of 100 best lesbian and gay novels – Liste, die im Jahre 1999 veröffentlicht worden ist, geschafft hat. Er teilt sich dort die Platzierung mit einer illustren Gesellschaft von anderen Romanen. Das Bildnis des Dorian Gray, Wer die Nachtigall stört oder Orlando sind hier ebenfalls genannt. Die Liste wurde bis Dato nicht aktualisiert, deswegen wurden Romane die bis 1999 nicht veröffentlicht worden sind, auch nicht berücksichtigt. Wem – Die Geschichte der Nacht – gefallen hat, dem kann ich von Alan Hollinghurst – Die Schwimmbad-Bibliothek wärmstens empfehlen.



  14. Cover des Buches Feuer vom Olymp (ISBN: 9783499118098)
    Mary Renault

    Feuer vom Olymp

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Nespavanje

    Feuer vom Olymp ist der erste Teil der Alexander Trilogie von Mary Renault und beschreibt die Kindheit und Jugend Alexanders des Großen, bis zum Tode seines Vaters Philipp. Alexanders Leben ist beherrscht vom Konflikt seiner Eltern und sein eigenes Verhältnis zu ihnen ist nicht leichter. Immer an seiner Seite ist sein Freund Hephaiston, mit dem er auch das Bett teilt.


    Seit Längerem wollte ich schon - Feuer vom Olymp - lesen aber zur Zeit sind die Bücher von Mary Renault auf Deutsch nur gebraucht oder antiquarisch erhältlich, was die Beschaffung jener nicht gerade einfach gemacht hat. Über die Kindheit von Alexander dem Großen ist nicht viel bekannt, es liegt vieles im Dunkeln der Geschichte verborgen und so ist es doch sehr erfrischend einen historisch-fiktionalen Roman in den Händen zu halten, auch wenn er Aufgrund seines Alters, Mary Renault hat diesen Roman bereits 1969 veröffentlicht, ein wenig antiquiert daherkommt. Interessant ist, dass die Neuerscheinung damals nicht zum Man Booker Prize nominiert wurden ist, und 40 Jahre später von den Initiatoren des Preises, also im Jahr 2010, der "Lost Man Booker Prize" einmalig ins Leben gerufen wurden ist, und in dem nun auch - Feuer vom Olymp - berechtigterweise nominiert worden ist. Gewonnen hat er ihn schließlich nicht, J. G. Farrels Roman Troubles kann sich diesen verlorenen Preises rühmen, aber nichtdestotrotz ist es ein sehr gelungener und spannender Roman.


    Man liest sich trotz der Antiquiertheit schnell in den Erzählstil ein und ist von Alexanders Leben sehr angetan, sodass man diesem Roman die fehlenden historischen Details nicht anmerkt. Mary Renault hat hier eine grandiose Aufgabe gemeistert nämlich aus sehr spärlichen historischen Fakten und Mythen, einen Charaktere reifen zu lassen und ihm die nötige Portion Authentizität zu verleihen. Eine Lücke die Mary Renault zu schließen weiß und ein stimmiges Bild des wohl legendenumwobensten Herrscher aller Zeiten zu zeichnen. Der Roman macht Lust auch die nachfolgenden Romane - Ein Weltreich zu erobern - und - Tödlicher Tanz - zu lesen. Was mir besonders gut gefallen hat - man bedenke die Zeit in der dieser Roman entstanden ist - ist auch der sehr offene Umgang mit Homosexualität und dessen sehr positive Darstellung. Wenn man die Roman Trilogie mit der Verfilmung des Themas im Jahr 2004 in einen Kontext stellt, dann fragt man sich doch tatsächlich weshalb in Letzterem die offenkundige Homosexualität Alexanders nur angedeutet wird.


    Die meisten ihrer Geschichten drehen sich um Männer, sieben Bücher spielen zur Zeit des antiken Griechenlands, und auf die Frage nach dem Warum antwortete die lesbische Schriftstellerin: "Männer haben mehr Spaß."


    Wer nun einen etwas "zeitgenössischerem" historisch-fiktionalen Roman lesen möchte, dem empfehle ich von Madeline Miller - Das Lied des Achill - oder die vergriffene Alexander Trilogie von Roger Pyrefitte.


  15. Cover des Buches Bekenntnisse einer Maske (ISBN: 9783036961422)
    Yukio Mishima

    Bekenntnisse einer Maske

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Papiertiger17

    Es ist verblüffend, dass dieses Tabuthema bereits 1949 veröffentlicht worden ist: Der Autor lässt uns daran teilhaben, wie ein junger Mann in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts seine Homosexualität entdeckt. Der Schriftsteller entpuppt sich dabei als genauer Beobachter der menschlichen Gefühlswelt. Seine Beschreibungen sind teilweise in brillanter Weise brutal ehrlich und in der Sache unerwartet zutreffend. Jedoch vermag es Herr Mishima nicht, sich aus dem menschenverachtenden Wertekorsett und den gesellschaftlichen Zwängen seiner Zeit zu befreien. So wird die Hauptfigur in seinem Werk dazu verdammt, das eigene Empfinden als pervers und unsittlich anzusehen; sie ergeht sich in Selbsthass und Gewaltfantasien und beschreitet den grausamen Pfad der Selbstverleugnung. Wer den sozialen Druck, den ein Mensch zur Selbstverachtung bringen kann, nicht versteht, dem sei dieses Buch dringend empfohlen. Am Ende blieb in mir aber – der negativen Sichtweise aufs Schwulsein wegen – ein unerquicklich bitterer Nachhall zurück. Es ist kein Buch, dass Mut machen will. Schade.

  16. Cover des Buches Nacht in der Stadt (ISBN: 9783861873181)
    John Rechy

    Nacht in der Stadt

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Nespavanje

    Nacht in der Stadt ist der Debütroman des amerikanischen Schriftstellers John Rechy. Soweit man anderen Rezensionen und Buchbesprechungen glauben schenken darf, sind seine Werke geprägt seiner mexikanischen Abstammung und behandeln immer wieder das Thema der historischen und kulturellen und gegenseitigen Beeinflussung, der verschiedenen Staaten und Länder Amerikas. Allerdings kann ich Letzteres (noch) nicht beurteilen, Nacht in der Stadt ist der erste Roman den ich von Rechy gelesen habe, und in diesem Roman streift er diese Thematik nur am Rande. Nacht in der Stadt handelt eigentlich von einem Protagonisten und der promiskuitiven Halbwelt in der er sich bewegt. New York ist eine seiner ersten Stationen und in den 60er Jahren, in der dieser Roman spielt, entstand dort, trotz der Verfolgung durch die Polizei und die moralische Verurteilung der Gesellschaft, eine homosexuelle Subkultur, die in der Blütezeit mehr als 40 schwule Bars und Lokale umfasste. Hier trifft der namenlosen Hauptprotagonist, der aus einer zerrütteten Familie und von einem gewalttätigen und furchteinflössenden Vater flüchtet, auf seinen ersten Freier und dort verdingt er sein Leben als Stricher. Er bleibt nicht lange in dieser Großstadt, schon bald zieht es ihn weiter. Auf seiner Reise durch die Großstädte der USA erschließt sich ihm die Parallelgesellschaft der Homosexuellen, die sich die Parks, Straßen und einschlägigen Bars des Nachts treffen und ihrer Lust frönen.


    John Rechy hat mit „Nacht in der Stadt“, wenn ich es ein wenig salopp ausdrücken darf, einen schwulen Klassiker geschrieben, der seine Daseinsberechtigung sehr wohl auch knapp 55 Jahr nach seiner Erstveröffentlichung hat. Die gelebte und gefeierte Subkultur der Homosexuellen Community mag zwar politisch in der Mitte angekommen sein, wird aber in ihren verschiedenen Ausrichtungen noch immer von außerhalb und auch innerhalb immer wieder torpediert und mit Vorurteilen überhäuft. Ja, auch Homosexuelle Menschen hegen gegenüber anderen Homosexuellen ihre Vorurteile, was anfangs ein wenig lächerlich und abstrus anhört, wird zur unweigerlichen Tatsache, wenn man Rechys Roman aufmerksam verfolgt. Aber genug über die Stellung der Homosexuellen in der Gesellschaft und zurück zum Roman und seinen Hauptprotagonisten: Der namenlose Erzähler von Nacht in der Stadt ist eigentlich nicht sehr sympathisch – er ist ein kalter, ruheloser junger Mann, der unfähig ist Liebe und Zuneigung zu zeigen, dafür aber sehr wohl seinen Lebensunterhalt als Stricher verdingt, und die Aufmerksamkeit seiner Freier sehr wohl genießt. Die Erzählweise ist keineswegs hervorstechend, liest sich aber relativ flüssig und bedient sich einer Leichtigkeit. Dabei kann der Roman sehr wohl auch biografisch gelesen werden, schließlich wurde Rechy selbst in den 60-70er Jahren des vorigen Jahrhunderts ein paar Mal wegen Prostitution festgenommen. Nacht in der Stadt ist der einzige Roman der derzeit von John Rechy auf Deutsch erhältlich ist, was mich aber nicht abhalten wird, mehr von ihm zu lesen.

  17. Cover des Buches A Single Man (ISBN: 9783455650952)
    Christopher Isherwood

    A Single Man

     (17)
    Aktuelle Rezension von: herr_hygge

    „Ein einziger Tag wie ein ganzes Leben“ heißt es im Klappentext von Christopher Isherwoods „A Single Man“ und treffender kann man den Roman glaube ich nicht beschreiben. 😊
    Wir erleben einen Tag im November 1962. In einem Vorort von Los Angeles lebt der Universitätsprofessor George, dessen Freund bei einem Autounfall ums Leben kam. Der Verlust seines Geliebten macht die „amerikanische Utopie“ für George zur Hölle auf Erden. Nur mit Mühe schleift er sich durch den Tag, gibt einen Kurs an der Uni und besucht seine Freundin Charly. Es scheint ein Tag wie jeder andere, bis eine nächtliche Begegnung mit einem seiner Studenten ihn völlig aus seiner Routine wirft.
    Als ich neulich mal wieder die Filmadaption von Tom Ford aus dem Jahr 2009 gesehen habe, habe ich ein bisschen recherchiert und bin auf diese schön gestaltete Ausgabe des Romans gestoßen (das Cover passt wirklich perfekt). 😍
    Schnell war das Buch bestellt und gelesen. Nachdem ich ein großer Liebhaber des Films bin, war es für mich spannend Georges Geschichte einmal anders zu erleben und da die Verfilmung in manchen Punkten abweicht, war es auch keineswegs langweilig. Isherwood lässt seinen Protagonisten in einem endlosen Gedankenstrom seine Umwelt beobachten und darlegen, was dem Leser tiefe und kritische Einblicke beschert. Es ist eine großartige Geschichte, die zwar ganz leise erzählt, aber dennoch bewegend und umwerfend ist. ☺️ Absolut lesenswert!
    Der Roman erschien erstmals 1964, die abgebildete Taschenbuchausgabe ist 2016 im @atlantikverlag erschienen.

  18. Cover des Buches Die Preisgabe (ISBN: 9783861875116)
    James Purdy

    Die Preisgabe

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Nespavanje

    Die Preisgabe spielt in Chicago der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts und in der heruntergekommenen Wohnung des gescheiterten und bisexuellen Dichters Eustace Chisholms. Hier treffen die Hauptprotagonisten dieser Geschichte aufeinander: Amos Ratcliffe und Daniel Haws. Beide lieben sich und letzterer kann sich die Liebe zu Amos, einem Mann nicht eingestehen. Als der reiche und homosexuell liebende Reuben Masterson auf Amos trifft, nimmt das Schicksal seinen Lauf.


    Unlängst hab ich von James Purdy - Der Gesang des Blutes - gelesen - ein ausgezeichnetes Werk, dass von einem Kriegsveteran und seinen Liebsten handelt. Von diesem Werk und dem im Deutschsprachigen Raum unterpräsentierten amerikanischen Schriftsteller, war ich sofort sehr angetan. Zurzeit gibt es nur zwei Romane die ins Deutsche übersetzt, und im regulären Buchhandel erhältlich sind: Der Gesang des Blutes und eben Die Preisgabe, beide im Albino Verlag erschienen. Umso mehr freut es mich, dass seine ebenfalls auf Deutsch, allerdings nur antiquarisch erhältlichen Werke - Enge Räume - und - Die Millionärin auf der Wendeltreppe kannibalischer Beziehungen - in mein Bücherregal eingezogen sind. Sie setzen sich mit der doppeldeutigen Moral der Gesellschaft und der Homosexualität auseinander und bekommen meiner Meinung nach nicht die Aufmerksamkeit, die er oder seine Romane verdient hätten. Es wird Zeit diesen Umstand zu ändern. Dabei wurde - Die Preisgabe - von Publishing Triangle, einer Vereinigung von im Verlagsgeschäft tätigen Schwulen und Lesben, in die Liste der 100 besten schwulen Romane, aufgenommen und im Jahr 1999 im amerikanischen Magazin "The Advocate" veröffentlicht. In dieser Liste erschienen Werke von Jean Genet, Marcel Proust, Andre Gide und Virginia Woolf, sie kann sich also sehen lassen.


    Wie oben schon erwähnt stehen im Zentrum dieser Geschichte, die Gefühle, die Leidenschaft und die teils unterdrückte Sexualität der Protagonisten. Und wie so oft, wenn Gefühle unterdrückt werden enden sie in Gewaltätigkeiten und Sadismus. Hier zeigt James Purdy eine mir neue Sicht auf diese Gefühle. Es muss wohl in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts ein großer Aufschrei erfolgt sein, als so offensichtlich über Homosexualität geschrieben worden ist. Für mich gehört der Schriftsteller zu einer fixen Größe der Südstaatenliteratur, so wie auch Carson McCullers, Harper Lee oder eben Truman Capote. Wer nun die Werke von James Purdy gar nicht kennt, dem lege ich diesen Roman wärmstens ans Herz.

  19. Cover des Buches Selbstbildnis eines Jünglings (ISBN: 9783867871778)
    Edmund White

    Selbstbildnis eines Jünglings

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Nespavanje

    Edmund White gehört zu den wichtigsten Stimmen zeitgenössischer Literatur von homosexuellen Autoren. So verwundert es nicht, dass er in „Triangle’s List of 100 best lesbian and gay novel“ zu finden ist. Mehrfach mit Awards prämiert ist; seine jüngste Auszeichnung bekam er 2018, den PEN/Saul Bellow Award for Achievement in American Fiction.

    „Selbstbildnis eines Jünglings ist das erste Mal 1982, als erster Titel in einer Reihe biografischen Romanen erschienen. Es ist ein Coming-out -und ein Coming-out-of-Age Roman. Die anspruchsvolle Erzählung ist gut gelungen. Man fühlt mit dem Protagonisten mit und als Leser entdeckt man sich in dem einen oder anderen Charakterzug wieder. Wer sich den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts und Literatur homosexueller Autoren nähern möchte, dem sei auch „Die Schwimmbad-Bibliothek von Alan Hollinghurst wärmstens empfohlen.


  20. Cover des Buches Die Schwimmbad-Bibliothek (ISBN: 9783959850360)
    Alan Hollinghurst

    Die Schwimmbad-Bibliothek

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Nespavanje

    Der junge und promiskuitive William Beckwith genießt sein Leben in allen Zügen und lebt sorglos in den Tag hinein. Er ist reich, blond, hübsch und gut gebildet. Seinen Müßiggang verdankt er seinem Großvater, Lord Beckwith, der den Familienreichtum zur vollen Blüte gebracht hat. Auf der Suche nach einem OneNightStand rettet er in einer öffentlichen Toilette, einem älteren Mann das Leben. Es stellt sich heraus, dass er niemand geringeren als Lord Charles Nantwich das Leben gerettet hat. Als William ihm im Schwimmbad eines Mannschaftssportvereins erneut über den Weg läuft, lädt ihn Nantwich zum Dank zum Lunch ein.


    Die Schwimmbad-Bibliothek ist ein außergewöhnlicher Roman, mit einem außergewöhnlichen Hauptprotagonisten. So wunderbar William, aus dessen Sicht diese Geschichte erzählt wird, auch ist, er hat auch seine Schattenseiten: er ist eitel, egoistisch und hat keine Lust auf Arbeit. Letzeres könnte ihn ja von seiner Leidenschaft, dem Sex, die Lust und die Männer schlechthin abhalten. Der Roman spielt im Frühjahr und im Sommer 1983 - also kurz bevor es der Homosexuellen Subkultur durch den HIV Virus und Aids beinahe der Garaus gemacht wird. Erst in den letzten Jahren scheinen vor allem die Fortschritte in der Aids-Forschung, gleichgeschlechtlich liebende Männer ihre Sexualität wieder befreit vom Stigma der Krankheit zu genießen. Leider viel zu nachlässig in der Verhütung, was die Neuinfektionen hauptsächlicherweise in den Großstädten, beweisen. Durch den zweiten Charakter des Lord Charles Nantwich bekommt der Roman eine gewisse Weite in der Handlung und greift auf Ereignisse in den 20er Jahren des vergangen Jahrhunderts zurück und porträtiert damit, zumindest zu einen gewissen Teil, das Homosexuelle Leben von beinahe eines ganzen Jahrhunderts.


    Im direkten Vergleich, den ich normalerweise scheue, könnte ich Julian Mars Romandebüt - Jetzt sind wir jung - empfehlen. Beide warten mit einer Reihe von sexuellen Handlungen auf, und Mars Roman glänzt durch seine derbe und rüde Umgangssprache, sehr passend, da er ja auch in der Gegenwart spielt, wohingegen Hollinghursts Debütroman sich einem feinen englischen Stil bedient und zwischen den Zeilen mehr als ein pornografischer Roman ist. Zurecht hat dieser Roman den Stonewall Book Award und unteranderem den Lambda Literary Award bekommen. Wenn die Sunday Times geschrieben hat, dass die Schwimmbad-Bibliothek, zweifellos das beste Buch über das schwules Leben ist, dass je von einem englischen Autor geschrieben worden ist, dann hab ich eigentlich gar nichts mehr dazu zu sagen, als bitte lesen sie es.

  21. Cover des Buches Leb wohl, Berlin (ISBN: 9783455650778)
    Christopher Isherwood

    Leb wohl, Berlin

     (33)
    Aktuelle Rezension von: AndreasKueck

    Willkommen! Bienvenue! Welcome!

    Berlin, Anfang der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts: Der junge Schriftsteller Christopher Isherwood kommt in diese pulsierende Metropole auf der Suche nach Inspiration für einen Roman. Inspiration findet er nicht – dafür verleiten ihn die vielen Begegnungen mit ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten: Persönlichkeiten, die nur eine Stadt wie Berlin hervorbringen oder anlocken kann.

    Inspiration! – Inspiration brauchte der reale Isherwood nicht zu suchen! Inspiration hatte Isherwood zuhauf direkt vor seiner Nase!

    Da ist seine ältliche Zimmerwirtin Fräulein Schroeder, die ihren besseren Zeiten hinterher träumt und trauert, über ihre Mieter stellvertretend am Leben teilnimmt und sich gezwungenermaßen mit jeglicher Regierung akklimatisiert. Was bleibt ihr auch übrig: Wo soll sie sonst hin?

    Da ist der junge Otto Nowak, der mit seiner Familie in einem Hinterhof des Hinterhofs eines Hinterhofs lebt, und die in ihrer erbärmlichen Trostlosigkeit willig den Nährboden bietet für die Versprechungen der Nazis.

    Da ist der intellektuelle Bernhard Landauer, Geschäftsmann aus dem noblen Villenviertel, der in seiner passiven Resignation gegenüber der Realität zwangsläufig zum Opfer für die Gräueltaten der Nazis wird.

    Da ist die kapriziöse Sally Bowles, semi-talentiert aber dafür selbst-überschätzend, mit einem Hauch Verrücktheit, einer sexuellen Freigiebigkeit und einem hohen Maß an Unkompliziertheit, die in der damaligen Zeit sowohl für Faszination wie für Verwirrung bei ihren Mitmenschen sorgt.

     „Ich bin eine Kamera mit offenem Verschluss, ganz passiv, ich nehme auf, ich denke nicht.“

    Der Autor wirkt beinah neutral und begegnet seinen Protagonisten wertfrei: Er ist Beobachter, nicht Analytiker. Er beschreibt die Szenerie durchaus detailliert aber unvoreingenommen. Trotzdem schafft er Atmosphäre ohne indifferent zu erscheinen.

    Er porträtiert seine Protagonisten mit Witz, vermeidet es indes, sie der Lächerlichkeit preiszugeben – im Gegenteil: Oftmals offenbart sich in den alltäglichen Szenen und den scheinbar belanglosen Begegnungen eine bemitleidenswerte Tragik. Während die ersten Kapitel noch sehr detailliert das Geschehen wiedergeben, wirkt das letzte Kapitel mit seinen kurzen Episoden wie schnelle Schlaglichter, die eine wahrgenommenen Situation fragmentiert wiederspiegeln und trotz ihrer Kürze das Vage einer zunehmend unsicheren Wirklichkeit vermitteln.

    Somit ist Christopher Isherwoods Episodenroman aus dem Jahre 1939 ein literarisches Zeugnis seiner Zeit und spiegelt eine Gesellschaft im Umbruch wieder: Das Weltoffene und Tolerante der Weimarer Republik ist noch spürbar, das Kleingeistige und Menschenverachtende des Nationalsozialismus ist schon zu erahnen. Das Berlin einer Sally Bowles wird bald Vergangenheit sein: Eine Epoche neigt sich dem Ende entgegen…!

    Auf Wiedersehen! A bientôt! Good night!

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