Bücher mit dem Tag "triebe"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "triebe" gekennzeichnet haben.

34 Bücher

  1. Cover des Buches Die Säulen der Erde (ISBN: 9783404178124)
    Ken Follett

    Die Säulen der Erde

     (6.191)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Wenn ich heute an Folletts Kingsbridge-Reihe denke, verbinde ich diese leider immer (etwas negativ) mit den Folgebänden dieses Romans, "Die Tore der Welt", "Das Fundament der Ewigkeit" und die Vorgeschichte "Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit", die alle mittelmäßig bis teilweise sehr schlecht waren.

    "Die Säulen der Erde" wären besser ohne weitere Teile ein allein stehendes Meisterwerk gewesen. Denn DIESES Buch ist ein Werk!


    Das englische Hochmittelalter (Zeitraum 1123 bis 1174) kommt glaubhaft und ohne die Klischees vom Verfall und Dreck in den Straßen herüber. Auch das allgemein eher wenig bekannte Thema der Anarchy, des Thronfolgekriegs zwischen König Stephan und Mathilde, der Tochter Henrys I. wird meisterhaft in den Roman eingearbeitet.

    Das Thema Kathedralenbau hat auch (meines Wissens) kein anderer Autor in einem Roman verflochten. Und interessanterweise wird mit dem Prior Philip hier sogar mal ein Geistlicher zu einer positiven Figur - was selten ist in historischen Romanen, besonders in jenen, die aus England kommen.

    Ein Monumentalwerk, das ich vollauf weiterempfehlen kann - allerdings auch nur an nicht allzu zart besaitete Leser, da doch nicht wenige "FSK-18-Szenen" (von wirklich blutigen Kämpfen bis hin zu Vergewaltigungen) vorkommen.


    Trotzdem: Volle 5 Sterne. 

    Das beste Buch der englischen Literatur, welches ich kenne (kann ich nach mehrmaligem Lesen jetzt nur so bestätigen, früher ließ mich das Buch durchaus zwiegespaltener zurück; mit manchen Romanen muss man sich erst "anfreunden"). Um Längen besser als seine Nachfolger - und als das, was sonst noch an Literatur aus England herüber kommt: Stichwort - Bernard Cornwell ...

  2. Cover des Buches Faust I (ISBN: 9783872910288)
    Johann Wolfgang von Goethe

    Faust I

     (3.402)
    Aktuelle Rezension von: JazzH

    Wenn man in Deutschland das Abitur bestehen will, kommt man normalerweise nicht um Faust herum. Warum, verstehe ich nicht. Was bringt es einem Menschen von heute alte Bücher wie diese in veralteter Sprache zu lesen? 

    Noch dazu ist auch das Thema und der Inhalt absoluter Unsinn. Ein Mann schließt einen Pakt mit dem Teufel... Wen interessiert so ein Fantasyroman? Mit dem Genre kann ich abgesehen von der Sprache auch nichts anfangen. 

    Alle, die es nicht gelesen haben, haben damit nichts verpasst. Muss man nicht lesen. 

  3. Cover des Buches Die Wanderhure (ISBN: 9783426447932)
    Iny Lorentz

    Die Wanderhure

     (3.742)
    Aktuelle Rezension von: Pia1806

    Ich lese am liebsten Thriller und Psychothriller, dennoch war ich mal auf der Suche nach etwas anderem und da habe ich das Buch die Wanderhure entdeckt. Ab Seite 1 hat mich das Buch gepackt! Ich bin eine schnelle Leserin, jedoch habe ich mir bei dem Buch Zeit gelassen, da es mich emotional sehr mitgenommen hat. Eine ergreifende Geschichte einer jungen Frau, die durch ein Lügengeschwirr ausgestoßen wird und Wanderhure wird. 

    Absolute Empfehlung!

  4. Cover des Buches Schändung (ISBN: 9783423214278)
    Jussi Adler-Olsen

    Schändung

     (1.555)
    Aktuelle Rezension von: Tanja_Wue

    Im zweiten Band der Reihe wird es mal wieder spannend. Carl darf sich frei bewegen und sich einen Fall raussuchen. Zudem bekommt er mit Rose eine weitere Unterstützung in sein Team.

    Was für Herausforderungen er zu meistern hat und welchen Fall er sich da genau angenommen hat, müsst ihr selber lesen. Aber es lohnt sich, weil die Reihe einfach spannend ist. Mir persönlich fehlt noch die gewisse sog Wirkung. Keine Ahnung warum.

    Leseempfehlung!

  5. Cover des Buches Die Glasbücher der Traumfresser (ISBN: 9783442372744)
    Gordon Dahlquist

    Die Glasbücher der Traumfresser

     (186)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Die junge, streng moralische Miss Temple observiert ihren Ex-Verlobten und gerät in geradezu obszöne Umstände, die plötzlich große Entschlußkraft und recht ungewöhnliche Verhaltensweisen von der bisher eher passiven, moralinsaueren jungen Lady erfordern. Zum Glück trifft sie schließlich den Profi-Killer Chang und Dr. Svensson, mit denen sie ein Bündnis gegen die Kräfte der Finsternis bildet. Gegen eine Verschwörung, die den Menschen die Träume rauben kann und sie in unmenschliche, gefühlslose und zur Gedankenkontrolle anderer Menschen befähigte Wesen transformiert. 

    Action, Mystery und Erotik im viktorianischen England.

    Lesetipp

  6. Cover des Buches Garp und wie er die Welt sah (ISBN: 9783499258398)
    John Irving

    Garp und wie er die Welt sah

     (791)
    Aktuelle Rezension von: Vyanne

    Wunderbar schillernde Charaktere, wunderbar absurder (und schwarzer) Humor, allerdings kein wirklicher roter Faden in der Geschichte, kein typischer "Spannungsbogen" über das Buch hinweg, eher die Struktur des typischen Bildungsroman (Das Leben von XY von der Wiege bis zur Bahre). Es geht um sexuelle Vorbehalte, Klischees, Grenzen, Stereotype, Verstrickungen und das aus verschiedenen Perspektiven. 

  7. Cover des Buches Im Schatten der Lombardis (ISBN: 9783404172665)
    Berit Paton Reid

    Im Schatten der Lombardis

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Tapsi0709

    Am Anfang dachte ich,  das ich das Buch abbrechen muss, da es mich erst nicht so gefesselt hat und teilweise recht kompliziert zu lesen war durch die ganzen Bankenfachwörter. Aber dann hat es mich doch gepackt und es war spannend, wie sich alles nach und nach aufgeklärt hat. Leider hat das ganze Fachwissen drum herum den Spaß am lesen etwas gemildert, da die Sprache des Bankwesen doch recht kompliziert ist und man als Laie nicht alles versteht. 

    Ob es nun ein Happy End zum Schluss gab, muss jeder für sich selbst entscheiden,  da es immer noch irgendwie kompliziert zu sein Schein mit den ganzen Besitzverhältnissen etc. ... Ich würde dieses Buch nicht unbedingt jedem empfehlen,  da es schon sehr speziell ist.

  8. Cover des Buches Firmin - Ein Rattenleben (ISBN: 9783548283401)
    Sam Savage

    Firmin - Ein Rattenleben

     (481)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Firmin du süße Ratte, mein Herz hast du erobert. Als dreizehntes Kind einer Rattenfamilie geboren, in Boston aufgewachsen, musste er früh lernen sich allein durchzuschlagen, die Mutter eine Trinkerin, füttert ihre Babys mit alkoholgetränkter Milch. Nur die Bücher helfen Fermin groß zu werden, er nagt er kaut und wächst mit ihnen auf. Fermin bleibt in der Buchhandlung als seine Familie sich trennt. Durch Zufall erkennt er eines Tages das er die Bücher lesen kann, und eine neue Welt öffnet sich dem kleinen Rattenkind. Er fängt an in der Buchhandlung jedes Buch zu lesen, welches ihm durch seine Pfoten schlüpft. Er lernt auch den Besitzer des Ladens kennen und möchte ihn gern auf sich aufmerksam machen um sein Freund zu werden. Leider entpuppt sich der Besitzer nicht als Rattenfreund sondern versucht Fermin zu vergiften.
    Ich habe Firmin lieb gewonnen.

    Für alle zu empfehlen deren Fantasie wieder ein wenig Anregung brauchen.

  9. Cover des Buches Das schwarze Buch der Gier (ISBN: 9783885091028)
    Beile Ratut

    Das schwarze Buch der Gier

     (65)
    Aktuelle Rezension von: Jacqueline___

    Ein Buch welches man nicht einfach mal so nebenbei lesen kann.  Eine interessante und ansruchsvolle Geschichte, voller Gefühle. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, nicht jedermanns Sache. Was mich sehr gestört hat, waren die vielen Wiederholungen. 

  10. Cover des Buches Südlich der Grenze, westlich der Sonne (ISBN: 9783442749447)
    Haruki Murakami

    Südlich der Grenze, westlich der Sonne

     (1.069)
    Aktuelle Rezension von: Zachanassian

    Der Roman erzählt von der Leidenschaft des Icherzählers für die Frauen, zu denen er zwischen dem 12. bis zum 37. Lebensjahr eine Beziehung eingegangen ist. Im Zentrum steht seine Kindheitsliebe Shimamoto, die er nach der Grundschule aus den Augen verlor und die nach 25 Jahren plötzlich wieder in sein Leben tritt und seine bürgerliche Existenz (als gut verdienender Unternehmer mit ihn liebender Frau und zwei Kindern) aus den Angeln hebt. 

    Die betont männliche Perspektive auf die (nach europäischen Maßstäben archaische) patriarchale Gesellschaft Japans ist sehr anschaulich gerschildert und (vermutlich vor allem für Männer) gut nachvollziehbar. Murakami erzählt sehr lebendig und spannend. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen (knapp 230 Seiten). Leider gehört das Buch für mich in die nicht seltene Gattung von Romanen, die großartig zu lesen und gute Unterhaltung sind, die am Ende aber Ernüchterung hervorrufen, weil man sich als Leser getäuscht fühlt. Der Roman erzählt scheinbar authentische Erlebnisse der Hauptperson. Erst ganz am Ende wird offenbar, dass dies nur Schein und reales Erleben mit Imaginiertem untrennbar verbunden ist.

  11. Cover des Buches Cold Princess (ISBN: 9783736304369)
    Vanessa Sangue

    Cold Princess

     (338)
    Aktuelle Rezension von: Buchverrueggt

    Die Story von „Cold Princess“ wird aus zwei Perspektiven geschildert – die der Mafia-Patin Saphira und ihres Bodyguards Maddox. Das macht das lesen kurzweilig und als Leser kann man sehr gut den Gedankengängen der beiden folgen.

    Saphira hat als Frau an der Macht mit so einigen Schwierigkeiten zu kämpfen und muß sich mit Rafinesse und Geschick gegen ihre (männliche) Konkurrenz behaupten. Maddox hat dagegen andere Probleme. Er versucht über Saphira an Infos zu kommen, die ihm helfen, den Mörder seines Vaters ausfindig zu machen. Er vermutet diesen in den Reihen von Saphiras Mafiaclan. Ihm fehlen aber noch Beweise. Und er ist bereit, alles für diese Infos zu tun.

    Die Geschichte an sich ist schnell erzählt. Zwei konkurrierende Mafiaclans, der eine will dem anderen was, ein Toter (oder mehrere) und jemand der den Toten rächen will. Noch ein bisschen Romanze dazu et voila. Der Plot ist zeitweise spannend, aber mir fehlte so ein bisschen Tiefe bei den Charakteren. Außerdem enthält das Buch viele Sex-/Erotikszenen, die okay waren, aber ich fand sie jetzt nicht prickelnd oder irgendwie außergewöhnlich gut. Vielleicht lag das aber auch schon an der mangelnden Charaktertiefe.

    Ich habe deshalb auch ein paar Tage überlegen müssen, wie ich das Buch bewerte und ob ich den zweiten Band lesen würde. Bewertung von mir sind 3,5 Sterne. Da ich keine halben Sterne vergeben kann nehme ich wohlwollende 4. Das Buch hat mich trotzdem unterhalten, ist aber ausbaufähig. Den nächsten Band werde ich auch noch lesen, da am Ende des ersten ein Cliffhanger ist. Zum Teil kann ich mir die Fortsetzung schon denken, aber ich möchte der Reihe nochmal eine Chance geben.

    Fazit:

    Ausbaufähig in Story und vor allem den Charakteren. Ich möchte der Reihe trotzdem noch eine Chance geben und werde noch den zweiten Band lesen.

  12. Cover des Buches Die Nacht der Wölfin (ISBN: 9783426507353)
    Kelley Armstrong

    Die Nacht der Wölfin

     (171)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah

    Mit ihrer „Woman of the Otherworld“ - Reihe hat Kelley Armstrong eine übernatürliche Welt erschaffen, in denen Hexen, Dämonen, Vampire, Werwölfe u. a. Wesen ihre Geschichte bekommen haben. Die Bücher sind eine gelungene Mischung aus Fantasy, Horror, Erotik, Krimi, bei denen aber die Ironie und der Humor nicht zu kurz kommen.

    Die Autorin schafft es, eine mystische Atmosphäre zu schaffen und durch Rätsel und Geheimnisse für die entsprechende Spannung zu sorgen. Der Schreibstil dabei ist flüssig und eingängig.

    Ich empfehle das Buch gern weiter und vergebe 4 von 5 Sterne.

  13. Cover des Buches Psychologie der Massen. Das Grundlagenwerk vom Begründer der Massenpsychologie (ISBN: 9783730613016)
    Gustave Le Bon

    Psychologie der Massen. Das Grundlagenwerk vom Begründer der Massenpsychologie

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Waldviertler
    Gustave Le Bon (1841-1931) steht am Anfang der so genannten „Massenpsychologie“. Er setzte sich mit Fragen auseinander, wie sich der Einzelne in der Masse verändert. Dabei geht es um Probleme der Konformität, der Entfremdung und der Führung. Le Bon ist sehr kritisch, was die Modifikationen des Verhaltens der Einzelpersönlichkeit in der Masse betrifft. Der Mensch verliert unter dem Zwang großer Gruppen seine Fähigkeit und seinen Willen zur Kritik und wird den lenkenden Führern gegenüber leichtgläubig. Unter dem Einfluss der Herde nimmt er ein emotional gesteuertes, affektives Verhalten an. Er verhält sich dabei auch gewalttätig und vergisst die Normen seiner Kultur. Die Theorie, dass der Mensch leicht einer psychischen Ansteckung durch die Masse erliegt, geht von der Bedeutung unbewusster Impulse aus. Sigmund Freud war in diesem Sinn stark von Le Bon beeinflusst. Dieses 1895 erschienene Buch ist ein Klassiker seines Fachs, aber auch heute noch voller interessanter Einsichten. Wenn man es selbstkritisch liest, darf man sich immer wieder fragen, wann und wo man sich selber von Massenhysterien (Werbung!) anstecken lässt.
  14. Cover des Buches Die Elixiere des Teufels (ISBN: 9783150140734)
    E. T. A. Hoffmann

    Die Elixiere des Teufels

     (146)
    Aktuelle Rezension von: claudiaZ

    Die Lektüre des Buches habe ich sehr euphorisch begonnen. Mit dem Schreibstil kam ich auch gut zurecht, jedoch wurde die Handlung im zweiten Teil zunehmend verwirrend. Medardus, die Hauptfigur, unter teuflischen Einfluss eines Elixiers stehend, verliert zusehends die Kontrolle über sein Leben und schwankt zwischen Phasen des Wahnsinns und der Reue hin und her. Als schwierig empfinde ich es auch, dass verschiedene Personen in den einzelnen Handlungssträngen immer wieder gleiche Namen tragen. Dies führt dazu, dass man im Lesen innehalten muss, um für sich zu klären, wem welche Handlung nun zu zurechnen ist. Auch beschlich mich ab und zu die Vermutung, wichtige Details völlig überlesen zu haben. Mit anderen Worten, die anfängliche Euphorie hat bei mir nicht bis zum Ende angehalten. 

     

  15. Cover des Buches Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie (ISBN: 9783596901807)
    Sigmund Freud

    Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Micha_M
    Ich muss sagen, dass ich, bevor ich das Buch gelesen habe, sehr skeptisch war. Aber jetzt muss ich sagen, dass ich positiv überrascht bin. Man erfährt einiges über die "Psychologie der Sexualität" (zwar nicht auf dem neuesten Stand, aber dennoch informativ). Wie kommt es zur Wahl der Sexualobjekts? Wie entwickelt sich die Sexualität von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter? Und viele Fragen mehr werden ausführlich erläutert. Die Einteilung der Abhandlungen sind sehr gut gelungen und auch die Untergliederung dieser Abhandlungen waren sehr gut. Kleines Manko: es ist sehr zäh. Man kämpft sich eher durch. Für einen Preis von 4,95 € kann man echt nichts sagen.
  16. Cover des Buches Bahnwärter Thiel (ISBN: 9783872911780)
    Gerhart Hauptmann

    Bahnwärter Thiel

     (390)
    Aktuelle Rezension von: beritjohh

    Es geht um Thiel, einen Bahnwärther, der einen Sohn Tobias mit seiner verstorbenen Frau Minna hat. Von diesem Tod war er sehr überrascht und suchte sich schnell eine neue Frau, um jemanden zu haben, der auf Tobias aufpassen kann. Schnell fand er Lene, eine Frau, die sich nichts sagen ließ und selber ein großes Mundwerk hatte. Sie kommandierte ihn und auch Tobias herum, was Thiel zwar nicht gefiel, aber auch nichts daran änderte, weil er sowieso die meiste Zeit des Tages bei der Arbeit war. Als er eines Tages aber schließlich bei der Arbeit einen Traum hatte, in dem er seine verstorben Minna auf sich zulaufen sieh, sodass er fast seine Arbeit vernachlässigte, änderte sich seine Sichtweise auf Lene und ihr unfreundliches Verhalten auf Tobias drastisch. Denn dadurch, dass sie mittlerweile selbst ein Kind auf die Welt brachte, beauftragte sie Tobias immer damit, auf den Kleinen aufzupassen und sobald er nicht hörte, misshandelte sie ihn. Durch den wirren Traum veränderte sich Thiel aber, sodass Lene Angst vor ihm bekam und ihm nun mehr oder weniger gehorchte. Als sie ihn mit den Kindern gemeinsam zur Arbeit an den Gleisen begleitete, hatte Thiel erst Angst, dass etwas passieren würde, beschloss sich dann aber seiner Arbeit zu widmen, bis er das schreckliche Geräusch eines quietschenden Zuges, welcher zu bremsen versucht, hörte…..

    Eine wirklich gut geschriebene Geschichte für den Deutschunterricht, da sie leicht zu verstehen ist und für die Zeit des Realismus auch nicht zu detailliert geschrieben ist. Also für alle LKs weiterzuempfehlen!

  17. Cover des Buches Das Unbehagen in der Kultur (ISBN: 9783737206846)
  18. Cover des Buches Über die ästhetische Erziehung des Menschen (ISBN: 9783772527180)
  19. Cover des Buches Der Sonnenheld (ISBN: 9783453309357)
    Philip José Farmer

    Der Sonnenheld

     (2)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    Im Jahre 2060 hatte das Sternenschiff Terra die Erde verlassen. Jetzt, 800 Jahre später, kehrt die Terra, die dem Effekt der Zeitdilatation unterworfen war, mit zehn Überlebenden der ursprünglichen dreißigköpfigen Crew zurück. Die Männer werden triumphal empfangen, und Kapitän Peter Bok, Kommandant der Terra, wird feierlich zum Sonnenhelden des Jahres gekrönt. Den eigentlichen Sinn dieser Zeremonie begreift Peter Bok erst, als es zu spät ist. Hormone jagen durch seinen Körper und machen ihn zum Spielball unmäßiger Triebe und Begierden. Kapitän und Crew der Terra lernen, jeder auf seine Weise, die völlig veränderte Welt des Jahres 2860 kennen, die von sadistisch veranlagten Priesterinnen und Biochirurgen beherrscht wird. Es existieren die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten nebeneinander. Schwule Mormonen neben einer frauenbeherrschten Theokratie und andere mehr. Der Anführer der neu angekommenen Raumfahrer, ein gewisser Peter Bock wird dabei zum Hirsch gemacht. Von den Theokraten erhält er ein Geweih eingepflanzt. Dies sorgt dafür, dass seine Potenz gesteigert wird. Allerdings soll dies nicht lange anhalten, denn nach der Sonnenwende soll er geopfert werden. Zu seinem Glück wird er entführt und zumindest einem Tel seines Geweihs verlustig, so dass er wieder einigermassen normal reagiert. Der Titel "Der Sonnenheld" ist etwas irritierend, besser ist der Originaltitel "Flesh". Farmer bekam drei erotische Erzählungen 1968 als Auftragsarbeit von seinem Verlag. Diese ist die letzte und danach musste er sich lange Zeit den Vorwurf gefallen ein Pornoautor zu sein. Trotz der expliziten Szenen vergnügliche erotische Literaturachterbahnfahrt in der Zukunft.
  20. Cover des Buches Das verlorene Kind (ISBN: 9783738782639)
    Rahel Sanzara

    Das verlorene Kind

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Die_Buecherfresser
    "In Vergessenheit geratenes Meisterwerk, das trotz des Alters schockiert!" ** Inhalt: Es geht um das Leben des Wirtschafters Christian B. und dem Verlauf seines Lebens mit seiner Familie auf dem selbst gewirtschafteten Gute. Dort lebt er zusammen mit Frau, zwei Söhnen, einer kleinen Tochter und mehreren Mägden wie Knechten und anderen Arbeitern, die auf dem Hof die anliegenden Aufgaben übernehmen. Nah steht der Familie auch die Magd Emma, die sich von Anfang an um die Kinder der Gutsbesitzerin kümmert und sie zusammen mit ihrem eigenen Sohn gedeihen sieht. Doch Emma ist keine alltägliche Magd, sondern streng keusch, tugendhaft und schüchtern. Fritz, ihr Sohn, ist das Ergebnis einer vergangenen Vergewaltigung, sodass Emma sich zwar liebevoll um ihn und die andren Kinder kümmert, jedoch emotional sehr zwiegespalten ist. Fritz wächst währenddessen unbelastet auf dem Gut auf und arbeitet. Allerdings ahnt niemand welche sexuellen Triebe in dem Jungen schlummern, bis plötzlich die kleine Anna spurlos verschwindet und tot aufgefunden wird. ** Meinung: “Das verlorene Kind” ist ein früher Roman aus der Weimarer Republik, der zum ersten Mal im Jahr 1926 erschienen ist. Trotz des exotischen Namens der Autorin handelt es sich hier um die deutsche Johanna Bleschke, die unter dem Pseudonym Rahel Sanzara erst bekannt wurde, bis sie im zweiten Weltkrieg leider in Vergessenheit geriet, da ihrem Pseudonym jüdisches Gedankengut/Verbindungen nachgesagt wurde. ** In dem Roman geht es um den Lebensverlauf des Christian B., der als einziger Charakter das Buch über besteht und auch als letztes zu Grabe getragen wird. Christian B. lebt mit Frau, zwei Söhnen und der kleinen Tochter Anna auf dem Gut, auf dem auch noch die Magd Emma und weitere Knechte und Arbeiter leben und arbeiten. Die kleine Anna ist der Stolz von Mann und Frau. Anna wird als engelhaft beschrieben und jeder muss bei ihrem Anblick lächeln und mag sie. Durch Anna gibt es auf dem Gut eine selige Glückseligkeit. ** Dazu gesellt sich der Sohn von der Magd Emma, der aus einer Vergewaltigung entstammt und mit den beiden Söhnen des Gutbesitzers aufwächst. Er ist zwar zurückhaltend und menschenscheu, jedoch denkt niemand etwas böses über ihn, da er von klein auf fleißig arbeitet, ordentlich und zuvorkommend ist. Allerdings ahnt an dieser Stelle nur der Leser, dass mit Fritz etwas nicht stimmt, denn von klein auf neigt er zu Aggressionen, versucht diese immer wieder durch Arbeit zu kompensieren und versteckt sich dann wieder. ** Im weiteren Verlauf der Geschichte kommt es dann zu dem Mord und der Vergewaltigung an der kleinen Anna, die danach lange Zeit gesucht wird, obwohl jeder ahnt, dass sie nicht mehr lebt. Als Leser weiß man, dass Fritz der Täter ist, der sich anscheinend keiner Schuld bewusst ist, was ich während des Lesens ziemlich bedrückend fand. Durch den Tod an der kleinen Anna verfällt das Gut, die Besitzer gehen langsam aber stetig daran zu Grunde und lange Zeit ahnt niemand das der Mörder, Fritz, unter ihnen weilt. Nur seine Mutter verabscheut ihn immer mehr, da sieht ahnt, dass er die Gewalttätigkeit seines Vaters geerbt haben muss. ** So verläuft der Roman, Fritz hat immer wieder seine gewaltsamen, lustgesteuerten Auseinandersetzungen, sei es nur mit einem zahmen Vogel oder einem kleinen Igel, an denen er immer wieder seine Triebe und Gewaltansammlungen auslässt. Dieses Bild ändert sich bis zum Ende hin nicht, bis zum Tod Fritzs, obwohl Fritz währenddessen auch seine Strafe für den Mord absaß. ** Mich hat vor allem die Stimmung in dem Roman sehr bedrückt, da nach dem Tod der kleinen Anna alles den Bach herunter geht. Christian B. spürt kein Glück mehr sondern lebt einfach nur. Langsam aber stetig sterben die Charaktere, wie die Mutter der kleinen Anna und später die Magd Emma, sodass Christian B. jeden noch zu Grabe bringen kann. ** Doch heftig finde ich vor allem die christlichen Einstellung des Christian B.. Er hat sich mit dem Tod abgefunden, er kann nichts daran ändern und lebt nur noch für andere, bis er zuletzt sogar noch Fritz nach seiner Haft aufnimmt und sich um ihn sorgt. Sobald er spürt, dass Fritz Gelüste wieder aufwachen schickt er jedes Kind vom Hofe und versucht so sich um Fritz zu kümmern, bis auch dieser an einer Krankheit stirbt. ** Die Schwere liegt hier besondern in der Tat. Fritz ist der Täter innerhalb des Romans. Er hat die kleine Anna vergewaltigt und getötet. Er sehr spät spürt er überhaupt was er getan hat und kastriert sich selbst, aber selbst danach ist er noch triebgesteuert und tötet in rasender Wut, wie ein vollkommener Psychopath. Doch die Autorin versucht es immer wieder so darzustellen, als könne er dafür nichts, als läge es in Fritz Natur, weil er diese Gewaltsamkeit von seinem Vater geerbt hat. ** Dagegen sticht die Mutter, die Magd Emma, stark hervor. Sie ist hier die weiße Partie. Sie ist tugendhaftem und keusch, sie hat nach der Vergewaltigung keinerlei sexuelles Leben und lebt Fritz ein unglaublich verklemmtes und keusches Leben vor, wodurch Fritz als Charakter zwischen schwarz und weiß erscheint. Zu diesem Punkt muss man erst einmal beim Lesen gelangen, aber dann ist “Das verlorene Kind” wirklich ein kleines Meisterwerk, das schockiert durch seine teils abartige Geschichte. ** Auch Christian B. ist ein Charakter den man so selten liest. Er kümmert sich später um Fritz trotz dessen, dass dieser Mann sein liebes Kind getötet hat. Er nimmt Fritz von Anfang an, als wäre er wirklich sein Sohn und obwohl Emma nie mehr etwas mit Fritz zu tun haben will und zum Ende hin sich nur aus Mitleid um ihn kümmern mag, behält Christian als Hauptprotagonist seine Meinung bei. Er scheint wie innerlich tot. Zu Beginn ist er lebhaft und voller Freude, kümmert sich um Haus und Hof und nach dem Tod der kleinen Anna bricht dies vollkommen ein. Sein Herz scheint kalt wie Eis und das traurige ist, dass er eigentlich jeden Charakter (Anna, Frau, Emma, Schwester, Fritz) überlebt und sogar 92 Jahre alt wird und dabei kaum noch etwas empfindet. ** Das heikle, dass Rahel Sanzara hier anspricht muss zudem in den 20er Jahren ziemlich schockierend gewesen sein. Der Roman wurde viel gekauft, obwohl heute vergessen und zeigt meiner Meinung nach nicht nur den Ablauf des Lebens des Chistian B. sondern zugleich das Leben eines vollkommen Psychopathen, dem man heutzutage einsperren und therapieren würde. ** Auch wenn der Roman nicht durch große Spannungsbogen besticht ist die Geschichte zudem interessant. Es geht vor allem um die Charakterzüge des Täters Fritz und der weiteren Nebenrollen, die sich im Verlauf der Geschichte entwickeln. ** Dazu kommt, dass man als Leser immer wieder die Luft anhält, sobald Fritz Kindern zu nahe kommt und dies ist noch öfters der Fall nach Annas Tod, da Fritz sich auf geistlicher Ebene zu Kindern hingezogen fühlt. Diese Szenen fand ich immer wieder grausam, weil ich nicht wieder lesen wollte wie Fritz über ein unschuldige Kind herfällt. ** Der Schreibstil ist natürlich etwas altertümlich. Man muss sich schon reinlesen und manchmal auch zwischen den Zeilen lesen um dem Roman auch genau zu verstehen. Rahel Sanzara versteht es Indizien zu geben, wodurch der Leser selbst auf einen Charakterzug, eine Handlung kommen kann. Für heutige Leser kann die Lektüre auch etwas zäh sein, denn obwohl diesem heiklen Thema, diesem abartigen Täter und diesem merkwürdigen Christian B. gibt es viele Beschreibungen und lagegezogene Handlungen. Das Buch beschreibt das Leben des Christian B. in seiner Blüte bis zum Ende, was ein langer Zeitraum ist. ** Das Cover passt unglaublich gut, da Fritz zum Ende hin für verschiedenen Kinder Spielzeug schnitzt und Kontakt zu ihnen hat, obwohl Christian B. so gut es geht darüber wacht. Der Titel spricht zudem nicht nur die tote Anna an, sondern auch den Täter Fritz, da seine Mutter ihn auch immer wieder als verloren darstellt, wodurch man abermals merkt, dass sich die Autorin wirklich bei ihrer Geschichte etwas gedacht hat. Die Ausgabe von Suhrkamp kostet auch nur 4,95€, sodass die Lektüre sicherlich einen Kauf wert ist. ** Fazit: “Das verlorene Kind” ist ein vergessener Klassiker aus den 20er Jahren. Das Thema schockiert selbst heute noch und ist trotz der vergangenen Zeit immer noch aktuell. Der Roman ist es sicherlich wert gelesen zu werden, auch wenn die Sprache etwas altertümlich ist, ebenso wie die Art des Erzählers. Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen, denn die Entwicklung der Charaktere ist hier ausgereifter denn je und die Autorin weiß es mit Worten zu balancieren. 4 Sterne, da mir die ab und an doch zähe Geschichte etwas die Fahrt beim Lesen genommen hat.
  21. Cover des Buches EwigLEID (ISBN: 9783862788712)
    Virna dePaul

    EwigLEID

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Mimabano
    bei diesem buch war ich von der ersten seite an sofort mitten im geschehen! das mag ich sehr denn dieses mühsame " in die geschichte reinkommen" ist immer mühsam.das cover und der titel des buches finde ich passen überhaupt nicht zum inhalt.aber das ist ansichtssache.die protagonisten haben mir soweit eigentlich schon zugesagt.aber jase überzeugte mich nicht wirklich.denn er trifft sich zwar mit den schönsten, tollsten frauen.er schläft auch mit ihnen.aber eigentlich steht er auf carrie,die genau das gegenteil darstellt.gar nicht weiblich,zieht sich nicht sexy an und sieht passabel aus.carrie verstand ich ein stück weit schon.sie will im beruf als polizistin weiterkommen und muss sich mit vorurteilen und sexistischen kollegen herumschlagen.aber irgendwann fand ich dann schon,dass sie auch mal nachgeben könnte bei jase.alles in allem war die geschichte spannend,flüssig geschrieben und es hat spass gemacht sie zu lesen.kann ich sehr empfehlen.klappentext: special agent carrie ward bekommt die chance ihres lebens.sie leitet die ermittlungen im fall eines grausamen serienmörders,der ganz san francisco in atem hält: bei lebendigem leibe balsamiert er hübsche ,unschuldige frauen ein - um sie für die ewigkeit zu bewahren. doch ausgerechnet ihr attraktiver kollege jase tyler soll carrie bei der jagd nach dem " embalmer " unterstützen.schon einmal ist sie bei jase schwach geworden...während ihrer zusammenarbeit kommen sie sich immer näher und verbringen heisse nächte miteinander.bevor carrie sich über ihre eigenen gefühle klar werden kann,überschlagen sich die ereignisse : plötzlich findet sie sich in der gewalt des brutalen killers wieder - und nur jase kann sie noch retten!
  22. Cover des Buches Brennendes Geheimnis (ISBN: 9783745051902)
    Stefan Zweig

    Brennendes Geheimnis

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    "Brennendes Geheimnis" ist eine Novelle, die der Autor Stefan Zeig erstmals 1911 in dem Band "Erstes Erlebnis - Vier Geschichten aus Kinderland" veröffentlichte. Für mich ist es das erste Wer des Autors gewesen, daher war ich auf die Geschichte, aber vor allem auf die Art und Weise der Erzählung sehr neugierig.

    Es geht um einen jungen Baron, der namentlich nicht erwähnt wird. Er reist in den Semmering, einer Gemeinde in Niederösterreich, der als Kurort bekannt ist, um sich dort ein paar Tage die Zeit zu vertreiben. Sein Ziel ist es, sich von einer Frau die Tage versüßen zu lassen. Die einzige Frau, die seinem Geschmack entspräche ist eine Mathilde mit ihrem zwölfjährigen Sohn Edgar, der sich von einer längeren Krankheit erholt. Der Baron schmiedet den Plan, über den Sohn an die Mutter heranzukommen und hat damit auch nach kurzer Zeit erste Erfolge. Doch was er nicht ahnt ist die Kraft eines zurück gewiesenen Jungen.

    Ich habe viel über Zweig gelesen, daher hatte ich mir auch diese Novelle vorgenommen. Seine Leitthemen seien Tragik, Drama, Melancholie und Resignation - diese finden sich auch in "Brennendes Geheimnis" wieder. Mir hat die Sprache gut gefallen und auch die Art und Weise, wie er die "kleine Geschichte" dazu verwendet, den Charakteren eindrucksstarke Akzente zu verleihen.

  23. Cover des Buches Staatlich angeordnete Absamung und Abrichtung: Eine FemDom Erotikgeschichte auf deutsch ab 18 (ISBN: B075NN8N4W)
  24. Cover des Buches Die Glücksfabrik (ISBN: 9783423144728)
    Saskia Goldschmidt

    Die Glücksfabrik

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    1923: Während im Nachbarland der Nationalsozialismus sein Haupt erhebt, träumt Mordechai de Paauw davon, den familiengeführten Fleischereibetrieb in einem kleinen Ort nahe Amsterdam zu einem Weltunternehmen zu machen. Dabei helfen sollen ihm die wenigen Teile der Tierkadaver, die noch nicht zu Geld gemacht werden; während das Fleisch zu Nahrungsmitteln verarbeitet wird, das Knochenmehl zu Dünger wird, Borstenhaare zu Bürsten und so weiter und so weiter, fällt dem jungen Mordechai auf, dass einige Organe nicht verwendet werden können. Hierfür, so scheint es ihm, muss es eine Verwendung geben. Zur selben Zeit gelingt zwei Kanadiern ein pharmazeutischer Durchbruch: aus der Bauchspeicheldrüse extrahieren sie Insulin.

    So hat Mordechai seine Antwort - er will einen Wissenschaftler mit ins Boot holen und der Schlachterei einen Pharmaziebetrieb zur Seite stellen. In dem Exildeutschen Rafael Levine, einem brillianten Wissenschaftler, findet er diesen Partner und gemeinsam gründen sie Farmacon. Beim Insulin bleibt es nicht - später gelingt es Levine, aus Stierhoden Testosteron zu gewinnen. Dieses "Seelensekret", so hoffen beide Männer, wird sie berühmt machen. Doch während Levine in seinem Amsterdamer Labor in vorsichtigen Schritten die Wirkung eines "Brunfthormons" testet, bei dem er davon ausgeht, es könnte Unfruchtbarkeit bei Frauen heilen und Wechseljahresbeschwerden lindern, will Mordechai seine eigenen Versuche durchführen. So verteilt er an die jungen Mitarbeiterinnen seiner Fabrik Tabletten und trägt ihnen auf, zu beobachten, wie ihre Körper darauf reagieren. Das ist allerdings nicht das einzige, das sie für ihn tun sollen. Tatsächlich kann de Paauw seine Triebe derart schlecht beherrschen, dass er täglich eine junge Frau aus der Werkshalle in sein Büro bestellt.

    Seine Frau Rivka heiratet er nur, weil es sich bei ihr um die Tochter eines einflussreichen Kollegen und Freundes von Rafael Levine handelt, der Mordechai mit Konsequenzen droht, nachdem er entdeckt, dass seine Tochter von ihm schwanger ist. Während Rivka die fünf gemeinsamen Kinder mit Mordechai großzieht, während sie Theaterabende und andere Veranstaltungen für die Fabrikarbeiterinnen organisiert und Künstler im Haus ein und ausgehen, expandiert Farmacon. Es beherrscht den deutschen Insulinmarkt und streckt die Finger auch nach dem britischen und amerikanischen Markt aus. Doch nicht nur der Weltkrieg macht das Leben für Mordechai de Paauw bald schwieriger...

    Erzählt wird die Geschichte rückblickend von einem siebenundneunzigjährigen Mordechai de Paauw, der zahn- und stimmlos an sein Krankenbett gefesselt ist, der überall Schmerzen hat und dem ein würdevolles Sterben nicht vergönnt ist. Mitleid für diesen Menschen will sich dennoch nicht einstellen - die Art und Weise, in der er seine Macht- und Sexgier rechtfertigt, in der er sich an seinen Eroberungen aufgeilt und sich in den Erinnerungen daran, wie er Freunde und Rivalen gleichermaßen ausgestochen hat suhlt, ist verstörend. Noch nie ist mir ein Roman untergekommen, bei dem ich dem Protagonisten und Erzähler nicht ein Fünkchen Verständnis entgegenbringen konnte.

    Man muss es Saskia Goldschmidt als schriftstellerische Leistung anrechnen, dass sich dieses Buch tatsächlich so liest wie die Lebenserinnerungen eines geilen alten Bocks, den selbst Tod, Exil und Verzweiflungstaten derjenigen, die ihm am nächsten standen, nicht zu der Einsicht bewegen, dass sein Verhalten, das er lebenslang an den Tag gelegt hat, verabscheuungswürdig ist (Wie sollte er auch? Sein kapitalistischer Erfolg gibt ihm recht). Schade, dass es aufgrund der gewählten Erzählperspektive nicht möglich ist, die Fiesheit des Protagonisten durch raffinierte Sprache aufzuwiegen: de Paauw erzählt geradlinig und in einfachen Worten von seinem Leben. Vielleicht hätte hier eine neutral gewählt Erzählstimme besser gewirkt...

    Goldschmidt hat einen Roman rund um eine spannende Zeit und ein interessantes Thema (die Entwicklung der Pharmaindustrie) geschrieben, der sich auch wie eine Kapitalismuskritik liest und der auf tatsächlichen Begebenheiten fußt. Die Geschichte von Farmacon basiert auf der real existierenden Firma Organon, die 1923 von Saal van Zwanenberg, einem Direktor von Schlachtbetrieben, gegründet wurde.Sein Partner war der Wissenschaftler Ernst Laqueur, der im Buch als Rafael Levine auftritt.

    Diese und weitere Rezensionen gibt es auf www.lesemanie.com

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