Bücher mit dem Tag "trockenheit"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "trockenheit" gekennzeichnet haben.

25 Bücher

  1. Cover des Buches Hundert Jahre Einsamkeit (ISBN: 9783462050219)
    Gabriel García Márquez

    Hundert Jahre Einsamkeit

     (555)
    Aktuelle Rezension von: Duenenwind

    "Hundert Jahre Einsamkeit" von Gabriel García Márquez ist zweifellos ein Meisterwerk der Weltliteratur. Mit einer faszinierenden Erzählweise entführt einen der Autor in die Welt der Familie Buendía und schafft eine epische Saga, die über Generationen hinweg von Liebe, Leidenschaft, Macht und Einsamkeit erzählt.

    Das Buch verbindet Realität und Magie miteinander und versetzt einen in eine Welt voller surrealer Ereignisse, die sich zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft abspielen. Die poetische Sprache und die bildhafte Darstellung machen das Buch für mich zu einem Leseerlebnis und zu einem der Bücher, in die man immer mal wieder hineinschauen, -lesen kann.

    Gabriel García Márquez gelingt es, komplexe Themen wie das Verhältnis von Mensch und Natur, die Macht der Familie und die Vergänglichkeit des Lebens zu behandeln und gleichzeitig eine mitreißende Geschichte zu erzählen.

  2. Cover des Buches The Dry (DAISY Edition) (ISBN: 9783839852774)
    Jane Harper

    The Dry (DAISY Edition)

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Briggs

    Wir sind bei Aaron Falk, der nach 20 Jahren in seine Heimat zurückkehrt, weil sein Jugendfreund Luke Hadler augenscheinlich seinen Sohn, seine Frau und dann sich getötet hat. Dem zuständigen Sergeant Raco kommen zu dem Szenario Zweifel, denn die Tochter blieb verschont - und Falk hilft ihm bei den Ermittlungen.
    Dies führt zu Problemen, denn in der Vergangenheit von Luke und Aaron liegt der gewaltsame, unaufgeklärteTod einer ihrer gemeinsamen Freundinnen, und so verwischen manchmal die Erzählperspektiven, die Gefühle der Beteiligten, die Aufklärungsansätze, die Erinnerungen und die Gegenwart... auch für den Zuhörer, denn die Zeitsprünge werden nicht angesagt.

    Die Hitze, die Dürre überschatten nicht nur den Sommer. Sie legen sich genauso spürbar über das Hörbuch - und das ist beeindruckend. Es geht eben nicht schnell, es ist viel zu heiß, jede Handlung will wohlüberlegt sein, jeder Gedanke trocknet aus... die Atmosphäre ist faszinierend dargestellt.

    Ich weiß sehr lange nicht, in welche Richtung mich das alles ziehen will. Dazu liegt zu viel lähmende Hitze über dem Geschehen.
    Und ganz langsam entwirrt und verwirrt die Ermittlungsarbeit, was Luke heute und damals passiert sein könnte, und am Ende ist es immer noch heiß.

    - Normalerweise hätte ich einen Punkt dafür abgezogen, dass Falk beständig
    Felk genannt wird. Aber vielleicht sprechen die in Australien ja wirklich so?
    Das Hörbuch selbst hat mich jedenfalls völlig gefangen genommen, und deswegen ziehe ich den Punkt nicht ab und überprüfe das auch nicht.

  3. Cover des Buches Dry (ISBN: 9783733505011)
    Neal Shusterman

    Dry

     (560)
    Aktuelle Rezension von: Sunshine24

    Dry von Neal Shusterman stellt uns vor ein dystopisches Zukunftsszenario: Was passiert, wenn kein Wasser mehr da ist? Wenn man den Wasserhahn aufdreht und Nichts kommt heraus? So ergeht es Alyssa. Mit ihr als Hauptperson und anderen spannenden und vielfältigen Haupt-und Nebencharakteren, wie z.B. ihr Nachbar Kelton, erleben wir deren Überlebenskampf. Den Kampf um das plötzlich wichtigste Gut, welches vorher für alle selbstverständlich war. 

    Die Geschichte ist von Anfang an bis zum Ende hin spannend und mitreißend... Es fiel mir schwer das Buch aus der Hand zu legen, daher hatte ich es in wenigen Tagen durchgelesen. Gleichzeitig das Buch war es so realitätsnah, dass es einem Gänsehaut bereiten konnte. Man erkennt selbst, wie wichtig Wasser ist und wie sich die ganze Welt auf den Kopf stellen kann, sobald es einem fehlt. Wie der Überlebenskampf die Menschen verändern und auseinander reißen, aber auch zusammenbringen kann. Der Schreibstil hat mir total gut gefallen, auch die bildliche Art daran. Man konnte sich alles gut vorstellen und sich gut in die Charaktere reinversetzen. Es kamen immer wieder Wendungen, mit denen man nicht gerechnet hat und man wusste nie sicher, was als Nächstes passiert. Das Cover finde ich total schön und hatte gleich meine Neugier geweckt. Auch nach dem Lesen des Buches, blieb es mir im Kopf. Ich hab noch einige Tage sehr darüber nachgedacht und auch Wasser einfach mit anderen Augen gesehen. Es war das erste Buch von Neal Shusterman, welches ich gelesen habe und es hat nicht lange gedauert, bis ich andere Bücher von ihm gelesen im Regal stehen hatte. Daher empfehle ich dieses Buch gerne weiter, es ist spannend, mitreißend und aufrüttelnd!

  4. Cover des Buches Die Geschichte des Wassers (ISBN: 9783442718313)
    Maja Lunde

    Die Geschichte des Wassers

     (376)
    Aktuelle Rezension von: dasbuchzuhause

    Wie schon im ersten Teil des Klimaquartetts, „Die Geschichte der Bienen,“ erzählt Maja Lunde die Handlung von „Die Geschichte des Wassers“ in verschiedenen Epochen. Der eine Handlungsstrang spielt im Jahr 2017 und beginnt in Norwegen. Signe, 70 und Umweltaktivistin, macht sich mit einer ganz besonderen Ladung an Bord ihres Segelschiffs auf den Weg nach Frankreich. In Frankreich will sie ein Hühnchen mit dem Mann rupfen, der einmal eine ganz besondere Bedeutung für sie hatte.


    Der zweite Handlungsstrang spielt im Frankreich des Jahres 2041. Südeuropa hat aufgrund langanhaltender Dürre kaum noch Trinkwasser für die Menschen, die dort leben. Es bleibt ihnen nur eines: die Flucht in den Norden, dorthin, wo es Wasser, Nahrung und die Hoffnung auf Leben gibt. David ist mit seiner kleine Tochter Lou aus der Stadt Argelès in Südfrankreich vor einem Feuer geflohen. Der Plan war, dass er seine Frau mit dem kleinen Sohn in einem Flüchtlingslager trifft und die Familie dann wieder vereint ist.


    „Die Geschichte des Wasser“ hat mich von der ersten Zeile an gepackt. Maja Lunde beschreibt Wasser so eindringlich, die Fülle des norwegischen Fjords und den Mangel im Süden Europas. 


    Es ist kein leichtes Buch, es ist ein düsteres Buch, eine düstere Dystopie. Signe blickt zurück auf ihr Leben und es ist kein Blick auf ein erfolgreiches Leben. Sie und die anderen Aktivist*innen haben gekämpft und es wirkt auf sie so, als ob nicht zugehört wurde. David blickt auch zurück, weiß, dass es nicht realistisch ist, zu glauben, dass er Frau und Sohn jemals wiedersieht, er sorgt sich um Lou, die einfach nicht Kind sein darf und kann. Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, was wird aus seinem Kind? Kann er Lou eine Zukunft bieten?

    Dieses Buch ist unglaublich eindringlich und eines der wenigen Bücher, bei denen ich am Ende Rotz und Wasser geheult habe. Es hat mich wirklich tief berührt. Es ist die Kombination aus den Gefühlen von Signe, die verzweifelt ist, weil sie nicht das erreichen konnte, was sie wollte mit ihrem Kampf und die tiefe Verzweiflung und Traurigkeit aus dem Teil der Geschichte, die in der Zukunft spielt.


  5. Cover des Buches Der fünfte Berg (ISBN: 9783257247152)
    Paulo Coelho

    Der fünfte Berg

     (122)
    Aktuelle Rezension von: Karolina_B

    Die Geschichte erzählt vom Glauben, der göttlichen Kommunikation und inneren Kämpfen eines Menschen. Der Einstieg in die Geschichte war etwas holprig. Aber umso mehr ich las, umso fesselnder wurde es. 

  6. Cover des Buches Blue Skies (ISBN: 9783446276895)
    T. C. Boyle

    Blue Skies

     (197)
    Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutter

    Tom Coraghessan Boyle, ist nicht nur ein wirklich cooler Guy sondern man kann ihm die Erfindung des Climate Plot zuschreiben. Er weiß dabei genau, wovon er redet, denn er wohnt in den Bergen von Santa Monica, in dem Dürren, Brände und sturzflutartige Regenfälle keine Seltenheit sind. All das hat er nicht zum ersten Mal in einem wirklich dramatischen und bisweilen zynischen Plot verarbeitet.


    Ottilie und Frank wohnen in Kalifornien. Ottilie bemüht sich neue Wege in Richtung Ernährung zu gehen, und setzt sich mit der Zubereitung von Speisen aus Insekten auseinander. Cooper, ihr Sohn, ein Entomologe, Wird von einem der kleinen Lieblinge gebissen, was schwerwiegende Folgen nach sich zieht.

    Cat, die Tochter, die in Florida mit ihrem Mann ein Influencer Leben führt, legt sich, einfach so für die Optik, eine Würgeschlange zu. Aus Willi 1 wird sehr schnell, Willi 2. Spätestens ab hier merken wir als Leser, dass Unheil in der Luft liegt.

    Der Klimawandel geht mit großen Schritt voran. Cooper, schreit es seinen Familienmitgliedern in die Ohren, aber so richtig Sorgen macht sich keiner


    Die Menschen machen weiter wie bisher, drehen sich um sich selbst und nehmen die Veränderungen erst mal nur latent wahr. Und schon gar nicht wirklich ernst. Da wird munter mit dem Ruderboot durch überflutete Straßen gepaddelt und der nächste Drink gemixt. Ab ungefähr Mitte des Romans geht es nur noch bergab und man fragt sich, wie die Menschen die Kurve kriegen. 


    Boyle hat mal wieder die Doppelgesichtigkeit, der amerikanischen Mittelschicht mit spitzer Feder gezeichnet. Während man Mimosas schlürft, geht die Welt unter. Dabei, winkt die Natur mit dem Zaunpfahl . Aber selbst wenn die Protagonisten eins über den Schädel bekommen, schütteln Sie mal kurz die Rübe und es folgt die nächste Party. Aber nicht nur Amiland bekommt den Spiegel vorgehalten. Auch wir können uns mal an die eigene Nase fassen, denn in schulterzuckender Resignation sind wir auch ganz gut und werden werden das teuer bezahlen müssen.


    Begeistert hat mich neben dem Humor vor allem die Figurenentwicklung. Auch wenn es den Anschein hat, als wenn jeder bei seiner Einschätzung der Situation bleibt, ändern sie ihre Persönlichkeit im Laufe der Geschichte doch in feinen Schattierungen. Außerdem bringt Boyle hier sehr viel recherchiertes Fachwissen über Insekten und die folgen der Erderwärmung unter. Das mag ich an seinen Roman ganz besonders. Man lernt sehr viel. Wieder einmal eine packende Story, die durch menschen an Farbe gewinnt, die nur in kleinen Nuancen zu schrägen Vögeln mutieren. Und am Ende bleibt die Feststellung: Die Hoffnung stirbt zuletzt!

  7. Cover des Buches In einem heißen Sommer (ISBN: 9783550083402)
    Peter Robinson

    In einem heißen Sommer

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Goch9
    Ein elend heißer Sommer in Yorkshire lässt einen See austrocknen und legt die Ruinen einer kleinen Stadt frei. Hobb's End wurde vor vielen Jahren für den Bau eines Stausees überflutet. Und genau dort macht ein Junge beim Spielen einen grausigen Fund. Er entdeckt das Skelett einer jungen Frau, die nach Ansicht der Gerichtsmediziner in den vierziger Jahren ermordet wurde. Eine wahre Herausforderung für Inspector Banks. Akribisch rekonstruiert er die Vergangenheit der Frau und kommt so den dunklen Geheimnissen der versunkenen Stadt auf die Spur. Es ist wieder die Geschichte des verkannten und von seinem Vorgesetzen verleumdeten Inspectors, der trotz privater Probleme sich an diesem Fall festbeißt. Die immer wieder wechselnden Lösungsansätze sind nachvollziehbar und deshalb hat man als Leser das Gefühl mitermitteln zu können. Alles in allem ein schöner englischer Landkrimi.
  8. Cover des Buches Die vier Winde (ISBN: 9783746640662)
    Kristin Hannah

    Die vier Winde

     (168)
    Aktuelle Rezension von: ManuelaBodenmann

    Ich war begeistert, wusste ich doch nichts über die grosse Dürre in dieser Zeit. Würde gerne ähnlich  Bücher lesen. 

    Kristin Hannah schreibt grundsätzlich gute Bücher. Dieses fand ich eines der Besten, wohl weil mich auch das Thema interessiert hat und ich viel in Texas bin. Flüssig zu lesen, gute Unterhaltung

  9. Cover des Buches Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte (ISBN: 9783847905196)
    Peter Heller

    Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte

     (56)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    Irgendwann musste doch so etwas passieren. So, oder so ähnlich. Dass es dann eine Art Grippeepidemie war, an der die meisten starben, hatten manche doch prophezeit. Eben nur so eine Art Grippe, aber das waren bestimmt Viren, die, im Labor gezüchtet, den Weg ins Freie fanden. Aber so genau weiß das heute auch niemand mehr. Und es interessiert niemanden mehr. Weil es nur noch ums Überleben geht. Und da kämpft jeder gegen jeden.

    So ist die Ausgangslage der vorliegenden Dystopie. Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte, im Original viel treffender The Dogstars. Der Hundsstern ist ja bekanntlich der Stern, an dem sich schon Generationen von Seefahrern orientiert haben, und nun gibt es viele solcher Sterne. Es gibt keine Richtung für die Menschheit, den Einzelnen, es müssen neue Richtbilder, neue Wege gefunden werden.

    Big Hig hat alles verloren, sein vorheriges Leben, seine große Liebe; aber auch vieles gewonnen. Er hat die Epidemie überlebt, er hat einen Flecken gefunden, wo er leben und sogar fliegen kann.

    „Es gibt keinen anderen sicheren Ort. Auf dem ganzen Planeten nicht. Wir haben das Gelände, wir haben Wasser, Strom, Essen, Waffen. Wir haben die Berge, nur für den Fall, dass uns die Beutetiere ausgehen. Wir müssen uns nicht mit Zank und Streit rumschlagen, und mit Politik auch nicht. Es gibt nur dich und mich. Uns kann nichts auseinanderbringen. So wie die Mormonen und alle anderen da draußen, die nicht mehr am Leben sind. Wir beschränken uns auf das Nötigste und überleben.“

    Was er auf jeden Fall noch hat, in seiner neuen Enklave, das ist die Natur. Er streift mit seinem Hund Jasper durch die Wälder, auf der Suche nach Essen und natürlich auch auf der Suche nach Feinden.

    „Manchmal wenn ich mit Jasper zum Angeln an den Sulphur River fuhr, stieß ich an meine Grenzen. Dann hatte ich das Gefühl, mein Herz könnte platzen. Platzen ist nicht dasselbe wie brechen. Unfassbar, diese Schönheit. Und es war nicht nur das, nicht nur schön. […] Kein Grund, sich bei irgendwem zu bedanken. Einfach nur sein. Einfach nur angeln. Einfach nur durchs Wasser waten, es wird dunkel, es wird kalt, es ist alles eins. Mit mir, irgendwie.“

    Zusammen mit Bangley, einem vierschrötigen Waffennarr, hat Big Hig einen Flughafen besetzt. Durch seine Erkundungsflüge, als Frühwarnanlage, können Feinde schon lange vorher erkannt werden. Marodierende Banden ziehen durch das Land auf der Suche nach Nahrung, Wasser und Treibstoff. Big Hig hat, trotzdem er mehr hat als andere Überlebende, eine große Sehnsucht. Soll dies alles gewesen sein? Was ist mit der Zukunft? Was mit anderen Menschen, ja mit der Menschheit? Kann der tägliche Überlebenskampf alles sein? Es muss da draußen doch Menschen geben, die auch etwas Neues aufbauen wollen. Was ist mit der Liebe?

    „Ist es möglich, so verzweifelt zu lieben, dass das Leben unerträglich wird? Ich spreche nicht von unerwiderter Liebe, ich spreche davon, in der Liebe zu sein. Mitten in der Liebe und doch verzweifelt. Weil man weiß, dass es enden wird, so wie alles auf der Welt. Einfach enden.“

    Diesen Schmerz, den er verspürt, diese Leere, die in ihm ist, muss ausgefüllt werden. Nachdem er einen Funkspruch von einer weit entfernten Station aufgefangen hat, nimmt er seinen Hund Jasper und macht sich auf den langen Weg, auch auf die Gefahr hin, alles zu verlieren.

    „Ich will nicht bei dem Versuch umkommen, zusammen mit Jasper die fünfhundert Kilometer nach Hause zu marschieren. Nach Hause. So trist es auch ist. Wo ich doch nichts mehr zu verlieren habe. Irgendwie ist nichts auch etwas.“

    Peter Heller ist ein unglaublich intensiver und dichter Roman gelungen. Man spürt des Autors Verbundenheit mit der Natur, Die Beschreibungen, wie Big Hig durch die Wälder streift, auf der Suche nach Wild und Fischen, zeigen einen genauen Beobachter. Wie schrieb es Thursdaynext in ihrer Rezension: ‚Schnappschüsse der Einsamkeit‘. Auch die Natur ist angeschlagen.Das was Big Hig beobachtet, Dürreperioden, zu warmes Wasser für die Fische, immer weniger Wild, das hat der Mensch hinterlassen. Die Natur hat zwar die Gabe, uns zu heilen, aber eben nicht alle Wunden. Der Mensch ist dazu geboren, mit anderen Menschen zusammen zu leben und mit ihnen zu lachen, lieben und auch zu sterben. Was bleibt uns, wenn die meisten Menschen verschwunden sind? Was gibt uns noch die Kraft zu leben? Doch letztendlich nur die Hoffnung auf die Zukunft.

    Peter Heller ist ein traurigschöner, schnörkelloser Roman mit einem sehr sympathischen Helden gelungen. Eine hoffnungsfrohe Dystopie.

  10. Cover des Buches Drachenflamme (ISBN: 9783442265824)
    Naomi Novik

    Drachenflamme

     (83)
    Aktuelle Rezension von: Roman-Tipps

    Nachdem die Geschichte des 5. Bandes „Drachenwacht“ so heftig, deprimierend und dramatisch gewesen ist, hatte ich gedacht, dass es nun im 6. Band „Drachenflamme“ von Naomi Novik etwas ruhiger vorgeht. Denn schließlich sind Kapitän Laurence und der Himmelsdrache Temeraire wieder glücklich vereint und zusammen können sie alles schaffen. Tatsächlich ist es auch nicht so dramatisch, aber von Ruhe ist nun wirklich keine Spur. Naomi Novik beweist wie immer einen Sinn dafür, eine gewaltige Menge an Spannungspunkten zu bieten, nur kurzzeitig von ruhigen Sequenzen unterbrochen. So erschafft sie, wie so viele Male zuvor, ein absolut schönes Abenteuer der beiden Freunde, welches nicht nur Spannung, Action und einen genialen Schreibstil aufweist, sondern auch wieder einiges an Humor durch die Drachen.


     

    Verfolgungsjagd quer durch Australien

     


    „Ich kann jemanden nicht leiden, der nicht aufhören will, uns beim Lesen zu stören, und das vier Mal, nur weil er sich noch einmal darüber beklagen will, wie schlimm die Kolonisten sind und wie viel Rum sie trinken.“


    (S. 28 aus „Drachenflamme“ von Naomi Novik, Blanvalet Verlag)

     



    „Drachenflamme“ spielt 1809 und beginnt bereits damit, dass sie Australien mit dem Drachentransporter Allegiance erreicht haben, wobei die monatelange Reise übers Meer durch Rückblicke nur leicht umrissen wird. In Begleitung von Kapitän Granby und dem Überlebenskünstler Tharkay, beides langjährige Freunde, versucht Laurence sich in Sydney einen Überblick über die Situation in der Kolonie zu verschaffen – und ist von den katastrophalen Zuständen in der Kolonie, die derzeit von einer selbsternannten Regierung von zwei Rebellen geführt wird, schockiert. Doch die Alternative, den abgesetzten Gouverneur Bligh wieder an die Regierung zu setzen, ist nicht viel besser. Zweimal geraten Laurence und Temeraire, die als Verräter angefeindet werden, zwischen zwei Fronten und müssen einen Weg aus dieser misslichen Situation finden. Als dann auch noch eines der drei Dracheneier gestohlen wird, welches sie aus England nach Australien mitnehmen sollten, beginnt für sie eine lange, kräftezehrende, verzweifelte und äußerst gefährliche Reise quer über den Kontinent. Und dabei kommt es nicht selten zu Überraschungen…


     

    Ein großartiges Abenteuer

     

    In „Drachenflamme“ gibt es einige Momente, die mich sehr zufrieden stimmten. Das ist zum Beispiel die Entwicklung der Charaktere, ihr Verhalten, aber auch das Ende. Wie bereits aus den vorherigen Bänden bekannt, ist Laurence ein sehr loyaler Offizier, dem Ehre unglaublich wichtig ist. Es war für ihn ein herber Schlag, als Verräter gebrandmarkt zu werden, was ihn während der Invasion Englands dazu verleitete, unmoralische Befehle auszuführen, ohne gegen diese aufzubegehren. Doch in diesem Band scheint Laurence endlich langsam eine wunderbare Entwicklung zu durchlaufen. Blindes Befehle befolgen könnte vielleicht allmählich der Vergangenheit angehören, wenn diese gegen seinen und Temeraires Sinn für Moral stehen. Und da ich bereits die Fortsetzungen gelesen habe, weiß ich, dass es immer besser wird.

    Der feuerspuckenden, kratzbürstigen, dickköpfigen Drachin Iskierka zum Dank ist nicht nur sie bei diesem Abenteuer mit dabei, sondern auch ihr Kapitän Granby, für den sie natürlich nur das Beste möchte und der von ihr ziemlich überfordert ist, da sie ständig irgendwelche Ideen hat, die in Katastrophen enden könnten. Außerdem hat Iskierka es sich in den Kopf gesetzt, zusammen mit Temeraire ein Ei zu haben – obwohl die beiden sich absolut nicht ausstehen können. Der verbale Schlagabtausch zwischen ihnen – bzw. alles, was die Drachen hier sagen und tun, ihre spitzen Bemerkungen und Unterhaltungen – ist einfach herrlich! Und was Iskierka sich fest vorgenommen hat, muss auch passieren – doch ob es diesmal funktioniert? Was Tharkays Anwesenheit betrifft, so verfolgt er seine ganz eigenen Pläne, die glücklicherweise die Charaktere auf einen gemeinsamen Weg führen.

    Auch kann man sich auf ein Wiedersehen mit Emily Roland, Demane und Sipho freuen, die weiterhin zu Temeraires stark reduzierter Mannschaft gehören. Ein weiterer Konfliktpunkt entpuppt sich durch das spätere Auftauchen eines bekannten und sehr unsympathischen Charakters, aber auch hier gibt es tolle Wendungen. Noch dazu führt Naomi Novik weitere neue Charaktere ein, die zu einem festen Bestandteil der Reihe werden – sowohl Menschen als auch Drachen. Was dabei die Drachen angeht, so gibt es hier eine Bandbreite zwischen herzzerreißenden Momenten und Situationen, die mich verblüffen konnten und an Temeraires Erziehungstalent zweifeln lassen. ^^ Doch mehr dazu verrate ich nicht!

    Was das Abenteuer an sich betrifft, so wartet auf die Charaktere ein Haufen an Problemen – also wie immer. ^^ In der Wildnis erwartet sie u. a. eine fantasievolle Tierart, welche ihnen das Leben schwer macht und tatsächlich etwas Gruseliges an sich hat.

    Wie oben schon erwähnt, so bin ich sehr zufrieden und glücklich mit dem Ende von „Drachenflamme“. Und zwar so sehr, dass ich es sogar als finales Ende der Reihe akzeptieren würde. Nach dem Lesen der Fortsetzungen bin ich jedoch mit dem wirklichen Ende der Reihe (9. Band) unglaublich glücklich. Ich bin dankbar dafür, dass die Geschichte um Temeraire und Laurence weitergeht. Für mich eine wahre Wohlfühl-Reihe!


    Fazit:

    Ein typischer Temeraire-Laurence-Band: Spannung, Nervenkitzel, Humor, wundervolle Atmosphäre, Abenteuer – ich liebe diese Reihe so sehr! Auch den 6. Band „Drachenflamme“ kann ich absolut empfehlen – es wurde wieder ein Highlight!

  11. Cover des Buches Level 9 (ISBN: 9783426434673)
    David Morrell

    Level 9

     (266)
    Aktuelle Rezension von: Buecherbaronin

    Es ist kein Muss, den Vorgängerband „Creepers“ vorher zu lesen, allerdings rate ich aus mehreren Gründen dazu. Zum einen setzt die Handlung relativ unmittelbar nach Ende des ersten Romans rund um Frank Balenger ein. Auch sind einige Figuren, die einem schon im Vorgänger begegnet sind, wieder mit dabei. Und es gibt ein paar Handlungsstränge, die wieder aufgegriffen werden. Und ganz unter uns: „Creepers“ ist tatsächlich noch ein Stückchen besser.

    Die Grundidee von „Level 9“ mochte ich sehr gern: Ein Videospiel-Designer, der nicht ganz knusper im Oberstübchen ist, als Bösewicht ist klasse. Er schafft sich seine eigene Welt und zwingt seine Opfer, sich darin zu bewegen und ums Überleben zu kämpfen. Umso cooler ist es, dass Morrell immer wieder Informationen und Hintergrundwissen zu Computerspielen und Zeitkapseln mit einbindet. Am Ende des Buches gibt es sogar eine Auflistung seiner Quellen. So sieht man, wie viel Realität in seinen fiktiven Roman eingeflossen ist. Und wie bei „Creepers“ sorgt Morrell dafür, dass man den Roman nicht mehr aus der Hand legt. Überraschende Wendungen halten die Spannung hoch.

    Was mir weniger gefallen hat, war zum einen die Darstellung des Bösewichts. Wie gesagt, die Grundidee war klasse, nur das Endergebnis zu übertrieben. Ein Genie, das seinen Gegnern ständig einen Schritt voraus ist und mehr als genug Geld hat, um sich mit dem modernsten Kram auszustatten – das klingt schon sehr nach James-Bond-Bösewicht. Mein Fall war es jedenfalls nicht so.

    Zum anderen erschienen mir manche Ereignisse schon arg unglaubwürdig. Das könnte ich noch verschmerzen, hätten Handlung und handelnde Figuren ein bisschen mehr Tiefe abbekommen. Unterhaltsam ist der Thriller allemal, aber über dieses Level kommt er dann doch nicht hinaus.

  12. Cover des Buches Dustlands - Der Herzstein (ISBN: 9783596191321)
    Moira Young

    Dustlands - Der Herzstein

     (136)
    Aktuelle Rezension von: Anna0807

    Dies ist der zweite Teil einer Reihe. Es ist zum empfehlen die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

     

    Nachdem Saba mit ihren Freunden den ersten Kampf gegen die Tonton gewonnen hat ist sie zusammen mit Lugh, Tommo und Emmi auf dem Weg an das große Wasser um ein besseres Leben zu beginnen. Als sie auf diesem Weg unerwartete Nachrichten erhalten ändert dies für Saba alles und sie ändert ihre Pläne. Jack ist währenddessen unterwegs zum The Lost Cause um dort schlechte Nachrichten zu überbringen. Danach will er schnellstmöglich zurück zu Saba. Doch auch bei ihm läuft nicht alles nach Plan.

     

    Mir fällt es tatsächlich sehr schwer für dieses Buch eine Rezension zu schreiben. Denn eigentlich müsste ich zwei Meinungen schreiben. Dieses Buch lag über sieben Jahre auf meinem Stapel ungelesener Bücher, obwohl mir der erste Band nicht wirklich schlecht gefallen hat. Als ich mich nun endlich dazu entschlossen habe dieses Buch anzulesen war ich total schnell in der Geschichte und habe diese auch sehr genossen. Ich mochte die Charakter (abgesehen von Lugh, der meckert mir zu viel) und auch die Handlung. Von der Welt war ich auch im ersten Teil schon ein Fan. So ginge es mir bis ca. Seite 350. Dann hat die Autorin einen Szene eingebaut, die für mich diese Geschichte so zerstört hat, dass ich auch jetzt nach dem Beenden des Buches noch nicht über diese Aktion hinweg bin. Ich konnte in dieser Situation absolut nicht nachvollziehen was passiert und warum die betreffende Person so handelt. Es ist für mich auch gar nicht mal ein Meinungs- oder Ansichtsproblem, sondern eher ein grundsätzliches Problem. Denn es macht in meine Augen absolut keine Sinn und zerstört die ganze Geschichte. Und das macht mich wirklich traurig und fassungslos. In meinen Augen hätte die Autorin auf den letzten 150 Seiten dieses Buches die Geschichte wunderbar zu Ende erzählen können. Stattdessen wirkt es so, als ob die Autorin an den Haaren noch Material für einen dritten Teil herbei ziehen wollte. Und dieser geschaffene Aufhänger ist in meinen Augen einfach komplett abwegig.

     

    Lange habe ich mit mir gerungen, ob ich diesem Buch einen oder zwei Sterne geben. Ich habe mich nun für zwei Sterne entschieden, da mir die ersten 350 Seiten einfach fantastisch gefallen haben und dieses Buch eigentlich auf dem Weg zu einem Jahreshighlight war. Umso größter ist nun aber auch meine Enttäuschung. Daher werde ich definitiv Band 3 der Reihe nicht mehr lesen. Leider kann ich diese Reihe trotz der tollen Welt und des interessanten Schreibstils nicht weiterempfehlen

  13. Cover des Buches Magisches Spiel (ISBN: 9783641087692)
    Christine Feehan

    Magisches Spiel

     (52)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah

    ...ist der 7. Teil der „Bund der Schattengänger“-Serie von Christine Feehan. Die Schattengänger sind genetisch weiterentwickelte Menschen, die einst dem Militär angehörten und jetzt zum Zwecke zahlreicher Experimente an ihnen, eingesperrt wurden.

    Weiterhin auf der Flucht und auf der Suche nach dem Verräter kommen sich in diesem neuen Band Kaden und die telepathisch begabte Tensy näher. Man erfährt auch wieder einige Details zu der großen Verschwörung und den Beteiligten.

    Die Geschichte ist spannend erzählt und es gibt auch immer wieder überraschende Wendungen und neue Enthüllungen. Auch die Erotik kommt im Buch nicht zu kurz und runden den paranormalen Liebesroman gekonnt ab. Für mich sind die Schattengänger eine tolle Serie und ich kann sie nur weiterempfehlen.

  14. Cover des Buches Karges Leben (ISBN: 9783803127037)
    Graciliano Ramos

    Karges Leben

     (4)
    Aktuelle Rezension von: kleinechaotin
    Das Buch "Karges Leben" von Graciliano Ramos erzählt die Geschichte des Viehhirtens Fabiano, der mit seiner Familie das ganze Jahr zwischen Hoffnung und Armut schwankt. Die bitterliche Armut setzt der Familie stark zu - während der Trockenperioden ziehen sie von einem Ort zum nächsten, immer auf der Suche nach einem besseren Platz zum Überleben.

    Die bittere Armut ist fast greifbar - der Vater trinkt und versucht durch Glücksspiele endlich in ein besseres Leben zu starten, die Mutter ist barsch und scheinbar unnahbar und die zwei Kinder verständigen sich in ihrer eigenen Sprache.

    Der Autor gewährt dem Leser Einblicke in das unbarmherzige Leben, welches die Familie führt, er zeigt den unerbittlichen Kreislauf auf, der sich durch das ganze Jahr zieht. Aufkeimende Hoffnungsschimmer, kleinere Vergnügungen, Enttäuschung und das Erfahren von Ungerechtigkeiten, gegen die man sich aus diversen Gründen nicht wehren kann, beschreiben eben diesen Kreislauf der Familie.

    Ich habe dieses Buch im Rahmen der lovelybooks Themenchallenge gelesen - ansonsten hätte ich vermutlich nie danach gegriffen. Der Schreibstil des Autors passte zu den einfachen Leben auf dem Land - einfach, klar und direkt.


  15. Cover des Buches 42 Grad (ISBN: 9783499000478)
    Wolf Harlander

    42 Grad

     (108)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Wenn man nichts Gutes über jemanden sagen kann, sollte man lieber schweigen. Ein Bonmot, das ich hier im Wesentlichen beherzige. Wer öfter bei Koreander reinliest, wird bemerkt haben, dass ich sehr wenig wirklich negative Rezensionen veröffentliche. Das liegt zum einen daran, dass ich mir meine Bücher genau aussuche und einige Genres komplett meide und somit nur selten wirklich enttäuscht werde. Und zum anderen, dass ich für negative Rezensionen wenig Zeit aufwenden möchte und diese dann nur in Kurzform bei einem großen Onlinehandel publiziere. Aber es gibt auch Ausnahmen und dieses Mal trifft es Wolf Harlanders 42 Grad. Auch wenn es ein Debüt ist, und auch wenn da sicherlich richtig viel Arbeit drinsteckt, komme ich nicht umhin einen ziemlichen Verriss zu schreiben.

    Das Beste am Roman ist die Grundidee, zu der Harlander, gelernter Journalist, offensichtlich viel recherchiert hat. Was nicht bedeutet, dass die Behauptungen im Roman deshalb stimmen. Vielmehr sind die Erkenntnisse der Recherche teils bis zur Unkenntlichkeit verfremdet oder einfach falsch.

    Europa erlebt mal wieder einen Jahrhundertsommer. Und während sich anfangs noch alle freuen, kippt die Stimmung, als die Temperaturen immer weiter steigen und Regen nicht in Sicht ist.

    Klimawandel ist natürlich, neben Pandemien, das aktuelle Thema der Menschheit. Insofern sind andauernde Hitzewellen mit all ihren Konsequenzen, Waldbrände, Wassermangel, austrocknende (natürliche) Wasserreservoire, sterbende Menschen, Unruhen und hilfloser Aktionismus von Politiker*innen ein äußerst spannendes Thema und Ausdruck des Zeitgeistes. Diese Idee hätte also reichlich Potenzial für eine spannende Geschichte. Dass aber nicht jeder Journalist und guter Rechercheur auch ein guter Romanautor ist, zeigt sich bei 42 Grad recht schnell.

    Katastrophenroman oder katastrophaler Roman

    Die Story ist dermaßen absurd geplottet, dagegen wirkt jeder James Bond Film wie eine Arte-Dokumentation. Nicht nur, dass die Charaktere äußerst schlicht gehalten sind, das mag ja in Teilen noch dem Genre geschuldet sein, aber die hanebüchene Hintergrundgeschichte ist zum Haare raufen. Wirklich ärgerlich. Nicht nur, dass alles erstaunlich durchschaubar ist und komplett ohne überraschende Wendungen auskommt, je mehr man liest, desto Groschenromaniger wird die Geschichte.

    Wer Logik in Romanen mag oder gar benötigt, sollte ganz dringend die Finger von 42 Grad lassen. Denn mit Logik stehen alle Figuren im Roman auf Kriegsfuß. Und dabei meine ich auch nicht nur die stereotypen und klischeeverzerrten genretypischen Fehlhandlungen, damit spannende Momente erzeugt werden können – die gibt es auch zuhauf (jemand der Angst im Dunkeln hat, vergisst seine Taschenlampe und lässt das Handy mit dem Licht fallen, wobei der Akku eh nur zwei Prozent hat. Uff.) – ich meine vor allem den umfassenden Plot. Was hat sich der Autor dabei nur gedacht?

    Um Hitzewellen geht es nämlich alsbald nur noch Nebenbei. Auch Klimaerwärmung spielt plötzlich überhaupt keine Rolle mehr, wird sogar abgekanzelt als normale Launen der Natur. Und daran erkennt man dann auch, dass es Harlander nie um einen Klimathriller gegangen ist, sondern dass er das populäre Thema lediglich kapert, um seine Nonsens-Geschichte von Ökoterroristen zu vermarkten. Ich habe noch nie so einen Murks gelesen. Da passt wirklich gar nichts. Harlander hat sich nicht die geringste Mühe gegeben die Motive oder Hintergründe der Protagonisten irgendwie plausibel zu machen. Er schreibt zwar was dazu, aber es wirkt so als hätte Harlander auf Youtube recherchiert.

    Tiefgang und Glaubwürdigkeit – Fehlanzeige. Da der Terrorismus aber den Hauptteil der Hintergrundstory einnimmt, muss da einfach mehr kommen. Die Dialoge sind weltfremd und zum Fremdschämen. So stellt sich ein alter weißer Mann also Ökoterroristen vor? Und während die Massenmörder, obwohl die wohl effektivsten Terroristen in der Geschichte der Menschheit, komplett blass bleiben, sind auch diese wiederum nur ein Deckmantel, für die blödest-mögliche Kalter Krieg Story, die mir jemals untergekommen ist. Zumindest jenseits von albernen Agententhrillern aus den 1980ern.

    42 Grad Fieberwahn?

    Zu fast jedem einzelnen Aspekt könnte man was schreiben. Harlanders Vorstellung vom Darknet sind schon sehr speziell, um nicht zu sagen, er hat davon keine Ahnung. Dafür hat aber seine IT-Spezialistin im Roman von allem Ahnung und kann auch alles. McGyver wäre vor Neid erblasst. Was wiederum zeigt, dass er auch keine Ahnung von IT hat. Oder er will einfach so einen billigen stereotypen Roman schreiben – vermutete Massentauglichkeit? Die „militante Szene“ der Umweltaktivisten wirkt wie ein von einem Bild-Redakteur erdachter Abklatsch der RAF: „Die militante Szene war eine überschaubare Gruppe, man kannte sich.“ Aua. Der konspirativste Teil einer weit verzweigten Szene kennt sich also untereinander. Ein Fest für verdeckte Ermittler.

    Nicht genug: Eine der meistgesuchten Frauen Europas versteckt sich nicht, sondern geht auf eine Konferenz auf der auch die Polizei ist. Klar. Dort trifft sie dann ihre Bekannten. Klar. Die warnen sie jedoch nicht vor der Polizei, sondern halten erstmal einen Plausch. Klar, wie Kloßbrühe. Baut man so Spannung auf oder ignoriert man einfach, dass man heute so nicht mehr schreiben kann. Das beleidigt doch den Intellekt der Leser*innen. Steigerung gefällig? Die Terroristen wollen so viele Menschen wie möglich töten. Warum? Ja, für die Aufmerksamkeit auf die kapitalistische Verwertbarkeit von Wasser. Ah, ja. Aber die sterben doch sowieso grade alle wegen der Hitze und austrocknender Flüsse und Seen. Ja und? Lass doch mal die Logik weg. Und warum überhaupt töten? Das sind halt Fanatiker. Kennt man doch.

    Die Nebenstränge der Geschichte und die weiteren Protagonist*innen sind generisch und komplett überflüssig. Ob die ein oder andere Person im Roman auftaucht oder nicht, spielt für die Geschichte nicht die geringste Rolle. Die sind halt einfach da und machen so Sachen, die man halt so macht, wenn die Welt untergeht. Dümmlich durch die Gegend laufen und das Naheliegendste als Letztes ausprobieren. Der Spannung wegen, you know? Einzige Ausnahme ist der THW-Freiwillige, der zwar auch reich an unsinnigen Handlungen ist – das Ende, mein Gott – dafür aber wenigstens die einzige Person mit Identifikationspotenzial.

    Meine Lieblingsstelle ist aber die Identifizierung des obersten Bösewichts. Ich will ja nicht spoilern, aber wer es bis dahin schafft und entweder einen Lachkrampf bekommt, so wie ich, oder ungläubig staunend verstummt, was mir danach passierte, weiß welche Stelle ich meine. Wirklich jetzt? Die Szene mit Tarassow kann nicht ernst gemeint sein. Das geht nicht. Das würde sich nicht mal ein Low-Budget C-Movie erlauben. So kann man heute keine Geschichten mehr erzählen. Das Logikloch ist größer als die Bleilochtalsperre, die fälschlicherweise zum größten Trinkwasserreservoir Deutschlands gemacht wird, was wiederum der Bodensee ist.

    Ohne Anspruch – ohne mich

    Wenn das gerade noch irgendwie Trash Unterhaltungswert hatte, dann wird es gen Ende immer geistloser. Die Handlungen sind lächerlich, nicht im Ansatz nachvollziehbar und erinnern an die Handlunsglogik aus 90er Jahre Teenie-Horrorfilmen. Geh da nicht rein – ok – geht rein. Unlustigerweise endet das Buch dann auch noch mit einem Appell für extralegale Hinrichtungen.

    Den Plot hätte sich so auch ein US-Hardliner der Tea-Party-Bewegung ausdenken können. Keine Ahnung, wie so ein Manuskript es bis zur Veröffentlichung durch Rohwolt geschafft hat. Und wenn daraus angeblich gerade ein Film gemacht wird, sehen wir den dann als Mehrteiler auf RTL 2?

  16. Cover des Buches I'm With the Bears: Short Stories from a Damaged Planet (ISBN: 9781844677443)
  17. Cover des Buches Fantastische Geschichten für Kinder Teil I (ISBN: 9783847651291)
  18. Cover des Buches Die Geschichte des Wassers (ISBN: 9783844529364)
    Maja Lunde

    Die Geschichte des Wassers

     (51)
    Aktuelle Rezension von: KatMa

    Das Thema des Buches berührt mich sehr, die Protagonisten, vor allem David, schaffen das nicht so. Die Charaktere bleiben sperrig, die geschilderten Banalitäten lenken vom Thema ab und mir fehlte eine „Lösung“ nach Art der „Geschichte der Bienen“

    Dennoch, die Bilder und das Thema werden nachwirken. Die Kritik der Autorin am Verhalten von uns Menschen ist bei mir (einmal mehr) angekommen.


    „...wo alles, was uns etwas bedeutet, langsam ausgebaut, abgebaut, ausgenutzt wurde, wo Fluss, Wasserfälle und Weiden verschwunden sind, niemanden schert es, auch nicht, dass der Blafonne zerstört wird, sie wollen es nicht hören, nicht sehen, sie sind wie Magnus alle miteinander, seine ganze Generation, meine Generation, alle wünschen sich nur edlere Weine, größere Häuser, ein schnelleres Internet.“ (S.76)

  19. Cover des Buches An der Grasnarbe (ISBN: 9783518430620)
    Mirjam Wittig

    An der Grasnarbe

     (33)
    Aktuelle Rezension von: buchstaeblichverliebt

    Ein Buch, welches ich wirklich gerne lesen wollte, dass mich dann aber leider so gar nicht begeistern konnte, so dass ich es auf S.74 entnervt abgebrochen habe.
    190 Seiten quälende Langeweile hätte ich niemals durchgehalten.
    Hat mich stilistisch sehr an "Ewig Sommer" erinnert, welches mir ebenfalls nicht gefallen hat (da hab ich aber wenigstens bis zum bitteren Ende durchgehalten). 

    Noa aus der großen Stadt flieht also in die Abgeschiedenheit Südfrankreichs, um auf einem Hof zu helfen und Schafe zu hüten. Gequält von Angstzuständen in der Provinz zur Ruhe zu kommen, scheint das Ziel. Doch in der Idylle lauern andere Probleme. 

    Ich bin während des lesens leider immer mal wieder eingenickt und wusste am Ende der Seite nicht, was zu Anfang geschrieben wurde. Interessiert mich dann auch irgendwann nicht mehr und ich habe fortwährend überlegt, was ich stattdessen lesen kann.

  20. Cover des Buches Echte Hitzeprofis (ISBN: 9783818617653)
    Katrin Lugerbauer

    Echte Hitzeprofis

     (17)
    Aktuelle Rezension von: holdesschaf

    Das Cover mit der intensiven Sonneneinstrahlung und flirrenden Hitze, die auf unsere Pflanzen einwirkt, macht es schon deutlich: Durch den Klimawandel dürfte es auch bei uns wärmer und trockener werden, so dass es nötig wird, den Garten auf die veränderten Bedingungen einzustellen. Schon im ersten Kapitel legt die Autorin Katrin Lugerbauer dar, wie sich das veränderte Klima auf die Pflanzen und damit auf unsere Gärten auswirken kann. Doch es geht auch mit weniger oder ohne Gießen, indem man sich Inspiration aus der Natur holt. Die Argumentation, sich mit dem natürlichen Standort von Pflanzen auseinanderzusetzen und von diesem zu Lernen erscheint mir höchst logisch. Pflanzen die natürlicherweise an trockenen Standorten gedeihen, sollten dies auch in meinem Garten tun vor allem auch mit den richtigen Nachbarn. Bei der Planung und Gestaltung setzt Lugerbauer auf Artenvielfalt und Nachhaltigkeit. Eine Einschätzung des Bodens und eine gute Vorbereitung sind die Grundlage für das Gelingen, aber auch eine genaue Planung ist unabdingbar. Hier gibt die Autorin wertvolle Tipps, wie man passenden Kombinationen findet, zur Anzahl der Pflanzen und zur Pflanzzeit, zum Einkauf und zum Mulchen. Hier setzt sie auf das Mulchen mit Kies und legt auch sehr schön dar, warum Kies hier gut geeignet ist. Diese Infos waren unglaublich wertvoll für mich. Das Mulchen mit Kies war für mich eine vollkommen neue Sache, die mir dann aber dank der guten Erläuterungen näher gebracht wurde. Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit der weiteren Pflege des Gartens. Den interessantesten Teil des Buches bildeten für mich die Pflanzkombinationen, für die die Autorin 15 bereits erprobte Möglichkeiten aus dem eigenen Garten vorstellt. Dazu gibt es Listen der beteiligten Pflanzen in der Basis-Variante als auch mit verschiedenen Erweiterungen, zusätzlichen Pflanzen für die Dynamik und Zwiebel-Pflanzen. Denken wir  bei "trocken" immer an viel Sonne, hat die Autorin auch trockene Schattenplätze mitbedacht und Gestaltungsideen einfließen lassen.

    Die Bilder der gestalteten Gartenbeete sind einfach traumhaft und die Ideen wunderschön und farblich einfach toll abgestimmt. Man kann kaum glauben, dass die Pflanzen Trockenheit lieben, so üppig wie sie wirken. Überhaupt ist die Bebilderung im ganzen Buch sehr gelungen. Auch die Übersichtlichkeit der Textgestaltung gefällt mir sehr. Leider ist die Schrift etwas klein, so dass das Lesen doch schnell anstrengend wird. Zudem hätte ich mir bei den Pflanzenlisten noch jeweils Bilder der Einzelpflanze gewünscht, da es für mich als ziemliche Anfängerin kaum möglich ist, diese in den Gesamtaufnahmen auszumachen und ich sie im seltensten Fall kenne. Möchte man die Gestaltung genau so übernehmen, dürfte das aber kein Problem darstellen. Insgesamt ein sehr informatives Buch, das Lust auf eine zukunftsfähige Gestaltung des eigenen Gartens macht und dazu wertvolle Tipps liefert. 4 Sterne

  21. Cover des Buches Zorn des Himmels (ISBN: 9783404173976)
    Richard Dübell

    Zorn des Himmels

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Doscho

    Vor dem Hintergrund des Magdalenenhochwassers 1342 handelt der Roman von der Begegnung der Fährmannstochter Philippa mit dem geheimnisvollen Fremden Mathias.


    Schon beim Lesen der Dramatis Personae am Beginn des Romans fällt das für mich größte Problem von „Zorn des Himmels“ auf: Von zwölf Personen sind nur drei historisch belegt und diese drei spielen bestenfalls eine untergeordnete Nebenrolle. Wir haben es also ironischerweise mit etwas zu tun, was Autor Richard Dübell laut im Nachhang abgedrucktem Interview eigentlich vermeiden möchte – eine Geschichte vor historischem Hintergrund, kein historischer Roman.

    Und diese Geschichte ist ohne Zweifel gut erzählt, bringt aber nun auch nichts neues. Im Gegenteil, sie bringt eine Trope, die mir nun mittlerweile auch madig gemacht wurde: Die emanzipierte Protagonistin, die ihren angestammten Ehepartner hinterfragt und eine Liebelei mit einem anderen Mann anfängt. Ich möchte niemanden, gerade in der heutigen Zeit, ausreden, über starke Frauen zu schreiben, im Gegenteil. Aber ich bin überzeugt davon, dass sich auch bei Historischen Romanen andere Handlungsstränge finden lassen.

    Trotz dieser mittlerweile wirklich ausgelutschten Trope schafft es Richard Dübell dennoch eine spannende und auch berührende Geschichte zu schreiben. Gerade in Bezug auf aktuelle Umweltkatastrophen schockiert der Roman durch drastische Beschreibungen, die schonungslos die ungeheuren Naturgewalten darlegen.


    Dennoch bin ich hier zwiegespalten. Der gewählte historische Hintergrund ist brandaktuell, dennoch erscheint mir die tatsächliche Historizität hier extrem niedrig angesetzt. Da ich weiß, dass es Richard Dübell auch deutlich besser kann erscheint mir eine durchschnittliche Bewertung angemessen.

  22. Cover des Buches Jeder Tropfen zählt (ISBN: 9783906304069)
    Ernst Bromeis

    Jeder Tropfen zählt

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Mauela
    Ernst Bromeis beendet seine Karriere als Spitzensportler um als Wasserbotschafter und Expeditionsschwimmer die Menschen weltweit für das Thema Wasser zu sensibilisieren. Dabei versucht er den Menschen vor Augen zu führen, dass nicht alle Länder und Regionen der Erde mit ausreichend Wasser gesegnet sind, so wie hier in Europa. Wasser ist hier fast wertlos geworden. Es ist immer genügend davon vorhanden und es ist auch immer verfügbar. Doch in vielen Regionen und Ländern der Welt ist Wasser unbezahlbar geworden und manchmal auch unerreichbar für Mensch und Tier. 
     
    In seinem Buch „Jeder Tropfen zählt – Schwimmen für das Recht auf Wasser“ erzählt der Autor Ernst Bromeis von seinen Beweggründen Wasserbotschafter zu werden, von seinen verschiedenen Aktionen die manchmal glückten, aber auch mal scheiterten und informiert über den richtigen und sinnvollen Umgang mit Wasser. Er berichtet über die zunehmende Verschmutzung des Wassers durch Mikromüll, er zeigt wie unnötig verschwenderisch oft mit Wasser umgegangen wird und gibt auch einen kurzen Ausblick auf weiter geplante Projekte.

    Obwohl es sich bei diesem Buch nicht nur um eine reine Erzählung handelt sondern auch viele Informationen weiter gegeben werden, ist es mit seiner ansprechenden, schnörkellosen aber authentischen Sprache sehr gut zu lesen.

    Einige Fotografien runden die Geschichte dabei ab und bringen den Leser so näher an die Thematik Wasser heran.

    Von mir eine Leseempfehlung für Alle, die sich für das Thema Wasser im allgemein interessieren oder die, welche einen Einblick in die Beweggründe von engagierten Menschen wie Ernst Bromeis bekommen möchten.

  23. Cover des Buches Pip rettet den Wald (ISBN: 9783473408542)
    Rebecca Reed

    Pip rettet den Wald

     (58)
    Aktuelle Rezension von: Angelsammy

    Pip hat viel Mumm. Nicht umsonst hält er so den Spitzenplatz unter den couragierten Eichhörnchen. 

    Nun soll er vom Hüterbaum die allerletzte Eichel holen. Denn diese ist eine einmalige Chance, sein gefährdetes Habitat zu bewahren. Sie wäre die Zukunft eines neuen Baumes mitten unter den Menschen. Von denen legen ja so viele offenbar Wert darauf, alles zu destruieren.

    Seine Herausforderung soll des nachts stattfinden. Die Dachse allerdings sind seine Antagonisten. Denn wer die Eichel hätte, hätte auch die Macht im Wald. Dabei wäre Pip weitaus altruistischer. 

    Das Buch ist durchaus nicht frei von einer für Kinder in diesem Alter, empfohlen ab acht Jahren, beklemmenden Atmosphäre. 

    Ich wäre eher dafür, dass Kinder ab zehn Jahren es lesen. Denn das Werk vermengt durchaus Elemente der Fantasy mit eminenten Elementen wie Klimaschutz. 

    Aber nicht jeder wird damit zurechtkommen, dass es eher "düster" anmutet. 

    Nichtsdestotrotz ist es ein empfehlenswertes und schönes Buch. Elterliche Begleitung ist aber für Achtjährige unabdingbar. 

  24. Cover des Buches Im Tal der heißen Erde. (ISBN: B0025WXXZA)
    Mildred Savage

    Im Tal der heißen Erde.

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Armillee
    Dieses Buch habe ich bestimmt schon über 20 Jahre und die Story ist verfilmt worden, aber unter dem Titel "Parrish" mit Claudette Colbert und Karl Malden. Aufgebaut ist die Geschichte rund um den Tabakanbau in Amerika in der Art wie 'Dornenvögel' Also eine Familiensaga, mit allen Höhen und Tiefen. Grandios, fand ich. Wer gerne etwas von Leidenschaften, Tyrannei und Schurkentum liest und sich zudem nicht vor einem "dicken Schinken" sträubt (638 Seiten), der ist mit diesem Exemplar gut beraten Inhalt : Parrish ist der junge Mann, ein junger Held, der den amerikanischen Traum vom unaufhaltsamen Aufstieg des Tüchtigen zwischen den dürren Reihen verletzlicher Tabakschößlinge beginnt und allen Gewalten zum Trotz als Herr auf eigener Plantage über den übermächtigen Konkurenten triumphiert. Das amerikanische Erfolgsschema ist damit erfüllt, das Soll an unterschiedlicher Liebe sogar mehr als erfüllt. Erst beim dritten Mädchen - dem bravsten? - endet es im Glück.

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