Bücher mit dem Tag "trunksucht"

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28 Bücher

  1. Cover des Buches Emily Brontë, Sturmhöhe. Vollständige Ausgabe des englischen Klassikers. Schmuckausgabe mit Goldprägung (ISBN: 9783730612835)
    Emily Brontë

    Emily Brontë, Sturmhöhe. Vollständige Ausgabe des englischen Klassikers. Schmuckausgabe mit Goldprägung

     (1.999)
    Aktuelle Rezension von: Prinzesschn

    Inmitten der raubeinigen Landschaft von Yorkshire, hoch auf einem Hügel, thront das Anwesen „Wuthering Heights“, dem Wind schutzlos ausgesetzt, der hier besonders heftig weht. Der gutmütige Mr. Earnshaw nimmt den Findling Heathcliff bei sich auf. Earnshaws Tochter Cathy verliebt sich bald leidenschaftlich in ihn. Doch ihre Liebe endet tragisch, und fortan liegt ein Netz aus Rache und Verrat über dem Landgut.

    Emily Brontës „Sturmhöhe“ ist zweifellos ein Klassiker der Weltliteratur, der mit seiner düsteren und intensiven Atmosphäre fasziniert. Die Geschichte, die von verbotener Liebe, Rache und Leidenschaft geprägt ist, zieht die Leser:innen in ihren Bann und lässt ihn tief in die Abgründe menschlicher Emotionen eintauchen. 

    Die Figuren sind komplex und vielschichtig gezeichnet, wobei besonders Heathcliff mit seiner zwiespältigen Persönlichkeit herausragt. Hin und wieder kam ich ein wenig durcheinander mit all den Charakteren und ihrer Beziehung zueinander, dennoch war es faszinierend, dem Schauspiel zu folgen. 

    Brontës Sprache ist poetisch und bildgewaltig, was die raue Schönheit der Yorkshire-Moore eindrucksvoll einfängt. Man merkt natürlich deutlich, dass es keine Geschichte aus der heutigen Zeit ist und so manches Mal hatte ich Schwierigkeiten, der Geschichte zu folgen.

    Daher ist „Sturmhöhe“ kein Buch für jedermann. Die düstere und teilweise beklemmende Atmosphäre kann manchen Leser:innen zu schwer sein, und auch die komplexen Charaktere und Handlungsstränge erfordern eine gewisse Geduld und Aufmerksamkeit – die ich leider nicht immer aufbringen konnte. Zudem mag der Erzählstil, der durch Rückblenden und verschiedene Perspektiven geprägt ist, für manche Leser:innen ungewohnt sein und das Lesevergnügen beeinträchtigen.

    Insgesamt ist „Sturmhöhe“ ein bedeutendes literarisches Werk, das jedoch nicht jedermanns Geschmack treffen mag. Wer sich jedoch auf die düstere Welt von Emily Brontë einlassen kann, wird mit einer intensiven und bewegenden Lektüre belohnt. Daher vergebe ich 3,5 von 5 Sternen für dieses Klassiker der Weltliteratur.

  2. Cover des Buches Shining (ISBN: 9783404130894)
    Stephen King

    Shining

     (1.684)
    Aktuelle Rezension von: maikereadz

    >> Dennoch empfand er im tiefsten Herzen Angst, schreckliche Angst, und sie kreiste um jenes nicht zu entziffernde Wort, das er im Spiegel seines Geistes gesehen hatte. <<

    💭 Meine Meinung:
    Endlich habe ich diesen Klassiker von meinem Sub erlöst, was ich schon viel früher hätte tun sollen. Stephen Kings Schreibstil hat mir direkt richtig gut gefallen. Er war sehr detailliert und hat alles sehr bildhaft beschrieben, so dass ich direkt mitten im Geschehen angekommen bin. Der Aufbau des Buches hat mir sehr gefallen und hat sich wie ein roter Faden durch die Handlung gezogen. An der ein oder anderen Stelle hätte die Handlung ein wenig mehr Tempo vertragen können. Allerdings hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Geschichte sich gezogen hätte. Der Schreibstil wirkte auf mich eher etwas distanziert, wodurch mir die emotionale Tiefe gefehlt hat. Hier hätte ich mir einen noch tieferen Einblick gewünscht und ich hatte eher das Gefühl die Geschichte nicht aus der Sicht der Charaktere zu erleben. Die Charaktere haben auf mich komplett authentisch und echt gewirkt und ich habe zu keinem Zeitpunkt an ihnen gezweifelt. Vor allem der Charakter von Danny hat mich sehr berührt. Auch, wenn mir hier der Schreibstil ein Stück zu distanziert war, konnte ich mich doch gut in ihre Schicksale hineinversetzen. Von dem Gruselfaktor und den erschreckenden Szenen hätte ich allerdings noch mehr erwartet. Diese konnten mich erst zum Ende hin so richtig packen, wodurch ich das Buch zum Schluss kaum noch aus der Hand legen wollte. Auch wenn dieses Buch ein paar Schwächen aufweist, konnte die Geschichte mich überzeugen und ich freue mich schon auf meinen nächsten Stephen King Roman.

    💭 Fazit:
    Ein Stephen King, den ich viel zu lange auf meinem Sub habe liegen lassen. Obwohl der Roman ein paar Schwächen aufweist, konnte er mich gut unterhalten und schließlich überzeugen 🫶🏻

    4/5 ⭐️

  3. Cover des Buches »Das drucken Sie aber nicht!« (ISBN: 9783492242684)
    Fjodor Michailowitsch Dostojewski

    »Das drucken Sie aber nicht!«

     (494)
    Aktuelle Rezension von: Anke_Kuehne

    Tolles Buch, ich bin nachhaltig beeindruckt!!! Dostojewski schrieb es vor über 150 Jahren und er ist moderner als viele Politiker heute… Sprachlich ist es sperrig und brillant. Außerdem war mir diese russische Epoche bislang unbekannt, ich habe viel gelernt.

  4. Cover des Buches Die Brüder Karamasow (ISBN: 9783746639000)
    Fjodor M. Dostojewski

    Die Brüder Karamasow

     (251)
    Aktuelle Rezension von: Lesung_vor_acht

    Der obligatorisch beste Roman aller Zeiten (Sigi Freud) gleicht einem elefantösen Mammutbrocken. Das rund 1242 Seiten lange Familienepos schildert auf theologischer und psychologischer Ebene den Niedergang einer Familie als exemplarisches Beispiel für das alte Russland. Rein inhaltlich handelt es sich zweifelsohne um ein Meisterwerk. Gewohnt scharfsinnig analysiert Dostojewskij die verschiedenen Milieus und weitet seinen Roman zu einer gewaltigen Gegenwartsstudie aus. Dass es sich trotzdem um ein zeitloses Werk handelt, zeugt von seinen philosophischen Kompetenzen.

    Wie gern würde ich fünf Sterne vergeben! Aber angesichts der Schwächen des Romans kann ich mir das nicht leisten.

    So scharfsinnig Dostojewskij sich mit Theologie und Psychologie auseinandersetzt, so klobig geraten seine Dialoge. Die Handlung des Buchs wäre schnell erzählt, aber aufgrund der haarsträubend überlangen Reden und unnötig detaillierten Monologe (die schon eher an ein Theaterstück erinnern) ähnelt das Buch eher einer Karikatur seiner selbst. Dostojewskij scheint es gänzlich unmöglich zu sein, präzise und genau zu formulieren - er schweift ab, entschuldigt sich durch den Mund seiner Figuren und setzt im nächsten Atemzug zum nächsten Monolog an. Er überlässt nichts der Fantasie. Ähnlich wie Umberto Ecos Werke legt sich auch dieses Buch bereits selbst aus, sodass man sich als Leser nur noch bequem für eine Sichtweise zu entscheiden hat (im Fall der Gerichtsverhandlung für einen der Erzrivalen Kirillowitsch oder Fetjukowitsch). Philosophisch vertreten sind dabei Idealismus (Aljoscha), Zynismus (Iwan), rationaler Materialismus (Kolja Krassotkin), Hedonismus (Fjodor Pawlowitsch), usw. Der angebliche Mörder Mitja steht für das alte Russland und Smerdjakow tritt als ideologisches Opfer Iwans auf. Iwan erkennt in sich selbst den Teufel.

    Das Buch ist ein Meisterwerk. Aber eben ein Meisterwerk mit dramaturgischen Schwächen.


     

  5. Cover des Buches Schloss aus Glas (ISBN: 9783455012446)
    Jeannette Walls

    Schloss aus Glas

     (426)
    Aktuelle Rezension von: beccaris

    Die Kindheit von Jeannette Walls ist alles andere als geordnet und wohl behütet. Als eines von vier Kindern wächst die sie in einer sehr unkonventionellen Familie auf, in der morgen nichts mehr ist, wie es heute war. Armut, Hunger, Vernachlässigung - es gibt nichts, was das junge Mädchen nicht erleben muss. Ihre Mutter ist eine selbsternannte und erfolglose Künstlerin, der Vater Alkoholiker und immer auf der Suche nach dem grossen Geld. Beide Elternteile habe absolut keine Lust zu arbeiten und so lebt die Familie in äusserst schwierigen Verhältnissen, immer am Rand einer totalen Katastrophe.

    Abenteuerliche Erziehungsformen und bittere Enttäuschungen machen trotz allem aus der Autorin eine lebensstarke, intelligenten und liebenswürdige Persönlichkeit. Kurz nach Schulabschluss schaffen es alle vier Geschwister nach New York umzuziehen, um dort ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Nicht allen gilt die Eigenständigkeit gleich gut.

    Dieser Roman ist sehr kraftvoll und beeindruckend. Trotz der Tragik bringt die Autorin einem immer wieder zum Schmunzeln. Sehr berührend finde ich auch, dass Jeannette Walls niemals anklagt oder verurteilt und ihren Eltern und Geschwistern mit einer unglaublichen Loyalität begegnet.

  6. Cover des Buches Die Rache der Zwerge (ISBN: 9783492281034)
    Markus Heitz

    Die Rache der Zwerge

     (528)
    Aktuelle Rezension von: Whats-up-Kathy

    Die Geschichte geht besser voran als in Band eins. Details, wie lange Reisen, werden übersprungen und man befindet sich schnell in neuen Situationen. Dafür wird vermehrt die Sicht anderer Charaktere eingearbeitet. Das ist etwas anstrengend , da sie eher selten vorkommen und man sich immer erstmal zurückerinnern muss.

    Der erste, "große" Kampf ist schnell vorbei und irgendwie sind alle zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Obwohl sie meiner Meinung nach, zeitlich versetzt kommen müssten.

    Die Darstellung der Alben ist… recht blutig. Das gefällt mir persönlich sehr gut :) Nach meinem Geschmack könnte ruhig mehr über dieses Volk erzählt werden. Ich mag die düsteren Charaktere, auch wenn sie super brutal sind.

    Die Zwillinge sind definitiv meine Lieblingscharaktere. Wobei ich es schon wirklich grenzwertig fand, einen von ihnen so lange aus dem Rennen zu nehmen.

    Rodario wächst einem mit der Zeit wirklich ans Herz, wohingegen ich Namora immer weniger mag. Sie ist einfach blind vor liebe und das ist richtig dumm und sorgt für Schwierigkeiten die alle betreffen.

    Das Ende hat es, mit viel Gemetzel und großem Herzschmerz, in sich.

  7. Cover des Buches Fahr zur Hölle (ISBN: B06XQ4TRTM)
    Renate Lehnort

    Fahr zur Hölle

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Was für eine Geschichte. Zu lesen begonnen und in einem Rutsch durchgelesen, da es sehr spannend und interessant war.

    Renate Lehnort ist es bis jetzt noch jedes Mal gelungen, mich mit ihren Geschichten zu begeistern.
    Diese Mal handelt das Buch von einem Mann, der die Freiheit sucht. Aber zu welchem Preis bekommt er sie? Ist es die Freiheit, die er gesucht hat?
    Thomas, der Hauptprotagonist, nimmt den Leser in sein Leben mit, das von Wendungen nur so sprudelt.

    Ich könnte fiebern, zittern, weinen, fluchen, schimpfen und meine Gefühle ausbrechen lassen, denn Themen von Freiheit, Liebe, Gefängnis, Schuld und Unschuld, Lug und Betrug bis hin zu Geldgier und Mord, bringt den Leser viel Abwechslung.

    Von mir gibt es 🌟🌟🌟🌟🌟 Sterne für spannende Unterhaltung mit sympathischen Charakteren - auch wenn die nicht nur zu den Guten gehören.




  8. Cover des Buches Ein Baum wächst in Brooklyn (ISBN: 9783458363804)
    Betty Smith

    Ein Baum wächst in Brooklyn

     (119)
    Aktuelle Rezension von: Alisha70

    Ein wunderschönes Buch, das ein eindringliches Bild von Brooklyn Anfang des 20. Jahrhunderts zeichnet. Ich konnte in die Welt von Francie und ihrer armen Familie versinken, die immer einen Weg gefunden hat, mit dem Hunger und den schlechten Wohnverhältnissen umzugehen. 

    Am Ende, als Francie Brooklyn verlässt, war ich fast ein bisschen traurig. 

  9. Cover des Buches Der Rattenfänger von Hameln (ISBN: 9783347296176)
    P. J. Berger

    Der Rattenfänger von Hameln

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Kate_nte

    Die Sage vom Rattenfänger von Hameln neu interpretiert: ein Ritter der zu Gewaltexzessen neigt und gerne einen über den Durst trinkt, macht sich mit seinen zwei Söldner auf die Suche nach den verschwundenen Kindern um seine Ehre wiederherzustellen. Was am Anfang noch als leichtes Unterfangen interpretiert wird entpuppt sich bald als Alptraum in dem Einbildung und Realität verschwimmen.

    Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten. Dafür sind die einzelnen Situationen sehr plastisch dargestellt. Ungeschönt werden hier manche Handlung sehr detailreich, sowohl gruselig als auch blutig dargestellt. Außerdem lässt der Autor den Leser tief in die Abgründe der menschlichen Seele blicken.

    Leider hindern die Wortwiederholungen und die Rechtschreibfehler etwas den Lesefluss. Zudem hätte das Cover ein moderneres Makeover verdient.

    Der Schluss ist für mich dann doch etwas zu kurz geraten und lässt mich etwas fragend zurück. Ein weiteres Kapitel hätte dem Buch gut getan und es etwas mehr abgerundet (mehr will ich hierzu nicht sagen ohne spoilern zu müssen).

  10. Cover des Buches Am Ende eines Sommers (ISBN: 9783499257360)
    Isabel Ashdown

    Am Ende eines Sommers

     (58)
    Aktuelle Rezension von: liyah40

    ... sondern auch das ende einer kindheit, einer beziehung und eines lebens.

    die geschichte wird zum einem aus der sicht des sohnes jake und zum anderen aus der sicht der mutter mary erzählt. mary erzählt von ihrer kindheit und ihrem engen verhältnis zu ihrer schwester, bis es zum großen bruch kommt,  jakes erzählungen befinden sich in der gegenwart und erzählen von einer alkoholabhängigen mutter, die nicht mehr in der lage ist, sich um die kinder und ihren haushalt zu kümmern. vom älteren bruder der abgehauen ist, von jakes "bürde" den schein zu waren, sein verantwortungsgefühl der familie gegenüber und seinem willen es aus eigener kraft zu schaffen, sich ein besseres leben zu ermöglichen- das alles wird sehr überzeugend und mit viel einfühlungsvermögen rübergebracht! und es scheint sich tatsächlich alles zum gutem zu wenden, bis ein großes geheminis gelüftet wird und die tragödie ihren lauf nimmt... (taschentücher nicht vergessen ;) )

    alles in allem ein sehr lesenswerter roman, den ich sehr genossen habe und ich bin mir sicher, dass ich noch mehr von frau ashdown lesen werde!

  11. Cover des Buches Das Erbstück (ISBN: 9783442747863)
    Anne B. Ragde

    Das Erbstück

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Petra54

    Mir gefallen Titel und Titelbild (meines sah anders aus) gut. Das Erbstück ist ein seltsam erotisches Foto der verstorbenen Hauptperson. Dieser Tod freut ihre erwachsenen Kinder, deren dramatische Geschichte der Leser erfährt. Danach werden stückweise die Leben der Oma und ihres Mannes erzählt. Da dies zeitlich recht durcheinander geschieht, ziehe ich einen Punkt ab. Ansonsten ist der Roman hochspannend und ausgezeichnet erzählt.


  12. Cover des Buches Kiffen und Kriminalität: Der Jugendrichter zieht Bilanz (ISBN: 9783451312762)
    Andreas Müller

    Kiffen und Kriminalität: Der Jugendrichter zieht Bilanz

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    "Unser" Richter Mülli aus Meppen, vielen Dank für den tollen Auftritt im Kossehof! Endlich ein Buch, das die Cannabisproblematik umfassend beleuchtet, angetrieben von dem traurigen Familienschicksal des Richters. In meiner Referendarszeit wurde der mich ausbildende Strafrichter ganz hellhörig, als eine junge Frau sagte, sie habe nicht nur selbst Cannabis besessen, sondern es auch an einen Nachbarn weitergegeben, "wie man jemandem ein Bier leiht". Aber ansonsten war besagter Richter nicht so streng bei dem Thema. In die "Top-Disco" hätte der Autor mich gerne mitnehmen können, war leider vor meiner Zeit, vielleicht ist dem Autor das San Remo und das Barbarella noch ein Begriff? In der Niederlanden macht sich inzwischen organisierte Drogenkriminalität breit, die angeblich immer brutaler wird, und das habe man sich angeblich mit der "Gedoogd"-Politik ins Land geholt, mit der Toleranz gegenüber dem Kiffen, wäre ein lohnendes Thema für eine Neuauflage (in der natürlich Merkel und Obama durch Scholz und Biden ersetzt werden müßten).

  13. Cover des Buches Jack Taylor fliegt raus (ISBN: 9783423213677)
    Ken Bruen

    Jack Taylor fliegt raus

     (83)
    Aktuelle Rezension von: Thomas_Lang1

    Bin ein großer Fan der Krimi-Reihe um Jack Taylor, absolut lesenswert, wenn man auf Irish Crime, Humor, schräge Vögel steht. Rauer Charme, eigenwilliger Stil, die Übersetzungen von Harry Rowohlt (rip) tun ihr Übriges zum Gelingen. Und es wird ordentlich Guinness gebechert.

  14. Cover des Buches Chang und Eng (ISBN: 9783203821009)
    Darin Strauss

    Chang und Eng

     (8)
    Aktuelle Rezension von: supersusi

    Das Buch beschreibt das Leben der Siamesischen Zwillinge von Geburt bis zum Tod, wobei der Ich-Erzähler einer der Zwillinge ist. Das Buch ist in Romanform und man weiß nicht, was auf Aufzeichnungen beruht und was dazu gedichtet wurde, aber spannend und interessant ist es allemal.

    Das Leben führt die beiden vom Boot auf dem sie aufwachsen bis sie 8 sind zum Königspalast (der Könnig will sie töten lassen) und später nach Amerika und Europa, wo sie sich in einem Käfig begaffen, bespucken und beschimpfen lassen müssen. Sie lernen Kunststücke zu machen, wie Salto schlagen oder auf Händen laufen und leiden unterschiedlich stark am zur Schau gestellt werden. Einer von ihnen greift zur Flasche, worunter der andere auch leidet, da er durch den gemeinsamen Magen jedesmal auch betrunken wird.

    Später in ihren Leben heiraten beide sogar und jeder bekommt mindestens 10 Kinder.

    Das Buch wechselt in der Zeit. Es beginnt mit dem Tod des einen und der Rückschau auf ihr Leben durch den anderen, der weiß, daß er nun auch sterben wird. Die sich abwechselnden Erzählstränge sind von Geburt und Kindheit vorwärts und von der Ankunft in der Stadt in der sie sich niederlassen, als sie ihre Frauen kennenlernen bis zum Tod. Der erste Erzählstrang holt den zweiten gegen Ende ein.

    Das Buch ist auf verschiedene Weisen Interessant und packend . Zum einen wäre da das Leben der Zwillinge an sich, als historische Persönlichkeiten, denn nach ihnen werden ja jetzt alle zusammengewachsenen Zwillinge bezeichnet (vom Sprichwort mal ganz abgesehen). Zum anderen bietet es einen tollen Einblick in das Siam und Amerika der damaligen (1811-1874) Zeit. Dann ist man natürlich neugierig, wie das mit den Frauen und den Kindern vor sich ging. Und last not least macht es sehr nachdenklich, wenn man liest, wie verschieden die Persönlichkeiten der beiden sind und wie schwer es wohl sein muß, so unentrinnbar an jemanden gefesselt zu sein. Besonders beeindruckt hat mich die Stelle, wo sie als 6jährige das erstemal ein anderes Kind sehen (die Mutter hat sie vehement abgeschirmt). Der eine der Brüder, den es nie zu stören schien, daß sie zusammengewachsen waren, sagt "Der ist ja nur halb", während der Erzähler denkt : "Er ist frei !"

    Das Einzige, was mir etwas gefehlt hat, war eine Erklärung, warum die beiden Frauen die 2 geheiratet haben. Es werden zwar Gründe genannt, aber man erfährt zu wenig aus Sicht der Frauen. Es macht den Eindruck, als fände so gut wie gar keine Kommunikation zwischen den Eheleuten statt und auch die Brüder reden scheinbar nur selten miteinander. Der Erzähler macht fast alles mit sich aus. Vielleicht liegt es daran, daß es sonst zu viel dazu gedichtet wäre und das Buch dann an Authentizität einbüßen würde.

    Geschrieben ist es auch mit viel Humor und schönen Ausdrücken wie z.B. "... die Nase sah aus, als hätte sie sich ihren Platz im Gesicht mit Gewalt erkämpft..." (oder so ähnlich).

    Auf jeden Fall lesenswert !!!!

  15. Cover des Buches Knochenfinder (ISBN: 9783961114528)
    Melanie Lahmer

    Knochenfinder

     (90)
    Aktuelle Rezension von: Benni91

    Knochenfinder“ von Melanie Lahmer bildet den Auftakt einer Thrillerreihe rund um die Kommissarin Natascha Krüger. 

    Diese bekommt es mit dem Vermissten-Fall eines jungen Schülers zu tun, der von einem auf den anderen Tag plötzlich nicht mehr auffindbar ist. Zeitgleich tauchen Videos an der Schule des Jungen auf, die brutale Gewalttaten darstellen und anscheinend auch unter den Schülern getauscht wurden….. 

    An anderer Stelle finden Wanderer menschliche Knochen in sogenannten Geocabhing-Gebieten…. Stehen die Knochen in irgendeiner Verbindung mit dem vermissten Schüler? Wie hängen all diese Umstände zusammen? 

    Der Schreibstil von Frau Lahmer ist wirklich überaus spannend und die kurz gehaltenen Kapitel fördern einen zügigen Lesefluss… Der Leser erfährt zudem viel über das Thema Geocaching, was ich sehr interessant fand. Es gibt eine große Anzahl an Verdächtigen und gut gelungene Wendungen. Krüger und ihr Team wissen als Charaktere zu überzeugen. Auch die Auflösung macht Sinn und gipfelt in einem gut durchdachten Showdown. Insgesamt ist dieser Thriller für mich absolut die volle Punktzahl wert.

  16. Cover des Buches Ellin (ISBN: 9783931989835)
    Christine Millman

    Ellin

     (122)
    Aktuelle Rezension von: Scheckentoelter

    Ich hatte mich schon sehr auf dieses Buch gefreut. 

    Allerdings wurde ich leider stark enttäuscht. Ich quälte mich durch die ersten Kapitel und brach nach fast der hälfte des Buches ab.


    Leider fand ich die Geschichte vorhersehbar und absolut langweilig. Keine Spannung oder gar etwas unerwartetes passierte...

  17. Cover des Buches Als Hemingway mich liebte (ISBN: 9783455000443)
    Naomi Wood

    Als Hemingway mich liebte

     (49)
    Aktuelle Rezension von: walli007

    Im Jahr 1926 weilen Ernest Hemingway und seine erste Frau Hadley in Paris. Sie sind nicht reich, aber mit ihrem kleinen Sohn recht glücklich. Doch bald spürt Hadley, ihr Mann interessiert sich für eine andere. Um ihre Ehe zu retten, lädt sie Fife ein, mit nach Antibes zu kommen. In einem Ferienhaus der Fitzgeralds wollen sie den Urlaub verbringen. Partys und das schöne Leben, es soll Hemingway wieder an Hadley binden, doch die Ehe zerbricht. Hemingway und Fife heiraten, doch nach einigen Jahren taucht wieder eine andere auf. Wieder wird geheiratet und noch einmal geschieht das Gleiche.


    Hemingway und seine Ehefrauen, das Muster gleicht sich. Die große Liebe, die Heirat, dann der Betrug mit vielen, mit der einen, der nächsten und wieder wird geheiratet und das Muster wird erneut durchlaufen. Gerade in der Zeit der 1920er Jahre, in der die Boheme sich in Frankreich trifft, ist dennoch eine relativ gute Zeit. Die Hemingways werden von den Freunden unterstützt und sie haben ein begünstigtes Leben. Doch wie es eben so ist, obwohl Hemingway behauptet, sich nicht trennen zu wollen, kann er doch von anderen Frauen nicht lassen. Und bald kann Hadley es nicht mehr mit ansehen und sie trennt sich.


    Vielleicht hat man am Anfang ein wenig Mühe, in das Buch hineinzukommen, denn einige Beschreibungen kann man als etwas langatmig empfinden. Hat man die anfänglichen Schwierigkeiten überwunden, wird man von mitreißenden Szenen aus verschiedenen Ehen zumindest hin und wieder gepackt. Nach eingehender Recherche und Sichtung der Aufzeichnungen Hemingways und seiner Frauen hat die Autorin einen Roman vorgestellt, der sich wahrscheinlich recht genau an die Überlieferungen hält. Obwohl ein begnadeter Schriftsteller wirkt Hemingway als Mensch nicht sonderlich sympathisch. Und so sind es die Frauen, die vernünftigerweise die Reißleine ziehen. Bis auf Mary, die vierte und letzte Frau, sie bleibt und hält aus. Aus heutiger Sicht nicht ganz verständlich weshalb. Mit diesem durchaus lesenswerten Roman bekommt man einen überraschenden Einblick in den Charakter eines Schriftstellers und die Beziehungen zu seinen vier Ehefrauen. 


    3,5 Sterne

  18. Cover des Buches König Alkohol (ISBN: 9783746076942)
    Jack London

    König Alkohol

     (67)
    Aktuelle Rezension von: Emili

    Über den Autor: 

    Jack London (eigentlich John Griffith Chaney) wurde am 12. Januar 1876 als uneheliches Kind in San Francisco geboren. Er wuchs in Armut auf und musste bereits früh zum Einkommen der Familie beitragen. Nach einer Zeit, in der er sich als Fabrikarbeiter, Robbenjäger und Landstreicher durchschlug, holte er das Abitur nach und begann 1896 ein Studium, das er jedoch schon nach einem Semester abbrach. Er ließ sich vom Goldrausch anstecken und schürfte in Alaska selbst nach dem Edelmetall. Zurück in Kalifornien stellten sich mit seinen Tiergeschichten und Erzählungen über das harte Leben einfacher Menschen der Arbeiterklasse erste literarische Erfolge ein. In kurzer Zeit wurde London sehr wohlhabend. Seine plötzliche Popularität überforderte ihn jedoch. Alkohol und ein extravaganter Lebensstil führten den Schriftsteller in den Ruin. Jack London starb am 22. November 1916 im Alter von nur 40 Jahren auf seiner Farm in Glen Ellen an Nierenversagen.


    Über das Buch: 

    Jack Londons stark autobiografischer Roman zeichnet den Weg des Autors in die Alkoholsucht nach. Als Ich-Erzähler beschreibt er darin seine ersten Begegnungen mit dem Alkohol, dessen Wirkung auf ihn, seine Abhängigkeit und die daraus resultierende Zerstörung. Das Werk, das bei Erscheinen im Jahr 1913 als Sensation galt, ist nicht nur eine Anklageschrift gegen den Dämon Alkohol, es ist auch das offene Geständnis eines Schriftstellers, der seiner Verzweiflung, seiner Wut und seiner Angst literarisch Ausdruck verleiht.


    Meine Meinung: 

    In diesem Buch geht es um die Beschreibung des persönlichen Weges durch das Leben, aber nur in Bezug auf den Alkohol und die Sucht. Schon seit Kindheit, seine ersten Erfahrungen mit dem Alkohol, hat Jack London mit 5 Jahren gemacht. Und später mit 7... Was reichlich erschreckend ist. Auch später als Jugendlicher war er immer wieder mit dem Thema konfrontiert. Als Kind und Jugendlicher hat er viel Zeit unter Erwachsenen verbracht, in Saloons oder auf der Ranch. In seiner Umgebung spielte Alkohol eine große Rolle, in der Welt der Männer, wurde es immer getrunken. Um zu vergessen, um sich von der Sucht abzulenken, aus Langeweile, aus Frustration, wegen schlechter Laune, um dem Alltag und der Arbeit zu entfliehen, um zu feiern, um zu singen und sich freuen zu können... Gründe gab es zahlreiche. Letztendlich ging es nur darum, die Sucht zu befriedigen.


    Der Autor hatte ein widersprüchliches Verhältnis zum Alkohol. Er behauptete durchgehend, dass er John Barleycorn, wie der Alkohol spöttisch genannt worden ist, nicht körperlich benötige, sondern den geistig veränderten Zustand anstrebe. Auch die Zugehörigkeit zu der „starken Männer“ war für ihn wichtig.


    Gut reflektiert, durchdacht, und treffend beschreibt der Autor seine Beziehung zu der Sucht. "Das Verlangen nach Alkohol hatte in meiner Seele Wurzeln gefasst" - schreibt er. Erschreckend und zugleich beeindruckend ist die Tatsache, dass der Roman nach wie vor aktuell ist. Die Alkoholsucht wurde erstaunlich eindrücklich beschrieben und scheint auch in der jetzigen Zeit gültig zu sein.

    Der Roman ist sehr persönlich, der Autor legt dem Leser seine Seele zu Betrachtung vor.


    Zu dem Schreibstil von Jack London muss man nicht viel sagen. Viele Leser haben schon seine Art zu erzählen, bewundert und hochgeschätzt. Lebhaft, realistisch und gut zugänglich berichtet er von seiner Erfahrung mit dem Alkohol. Man durchlebt an der Seite des Autors eine ganze Säuferkarriere. Es ist ein zeitloses Werk.

  19. Cover des Buches The Godfather (ISBN: 0451167716)
    Mario Puzo

    The Godfather

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Die Vorlage zu dem wundervollen Film mit Brando, Pacino usw. Der Aufstieg des Don wird erzählt, und wie er Audienz hält, indem er sich die Sorgen seiner Bittsteller anhört und mal gütig, mal kalt reagiert, wie er seine Nachfolge zu regeln gedenkt, sich mit seinem Consigliori berät und auch äußert widerspenstige Naturen wie den Filmproduzenten Jack Woltz zu überzeugen vermag ("Ich hab ihm ein Angebot gemacht, das er nicht ablehnen konnte.") Nur die Beschreibung von Sonnys "derbem Puttengesicht" wirkt albern.
  20. Cover des Buches Der Trinker (ISBN: 9783752999402)
    Hans Fallada

    Der Trinker

     (72)
    Aktuelle Rezension von: KaterinaFrancesca

    Erwin Sommer hat eigentlich alles: eine Villa am Stadtrand, eine liebende Ehefrau und ein eigenes Geschäft. Doch der Schein trügt. Seit dem Ausscheiden seiner Frau aus dem Unternehmen entgleiten Sommer die Geschäfte, was er vor ihr zu verbergen versucht. Und in einem unbedachten Moment erliegt er der Versuchung des Alkohols. Immer tiefer lässt ihn Königin Alkohol sinken, sodass sein ganzes Leben vor dem Abgrund steht. 

    Selten hat ein Roman so starke Gefühle beim Lesen ausgelöst. Erwins Abwärtsspirale in die Sucht ist ungemein überzeugend und erschütternd. Aus dem so stillen und scheinbar ausgeglichenen Mann wird ein eifersüchtiger, paranoider Neider, der stets die Schuld bei anderen sucht, vornehmlich bei seiner Frau. Charakterlich macht er eine Drehung um 180 Grad und ist für den mental gesunden Leser kaum zu ertragen. An manchen Stellen habe ich Sommer regelrecht für seinen Egoismus gehasst und verachtet und hatte Mitleid mit allen Angehörigen von Alkoholabhängigen, die das durchmachen müssen. Je mehr Sommer der Königin Alkohol verfällt, desto labiler und unberechenbarer wird er. Er verschleudert das Familiensilber, während seine Frau mit Geschick versucht, die Firma zu retten. Das allerdings schmeckt Sommer überhaupt nicht. Dass seine Frau tüchtig ist, kann er überhaupt nicht leiden, besonders weil er weiß, dass sie tüchtiger als er ist. Kurzum sie besitzt Geschäftssinn, er jedoch nicht. Auf fatale Weise wird ihm sein (natürlich nicht bewusster) Chauvinismus zum Verhängnis, da sein ganzes Selbstbild darauf baut, dass er der Chef der Firma ist und sich um die Geschäfte zu kümmern hat. Anstatt einfach die Hilfe seiner Frau bei der Rettung der Firma anzunehmen, spielt er die beleidigte Leberwurst und trinkt sich bis zur Besinnungslosigkeit. Immer auf der Jagd nach dem nächsten Schnaps, versucht er, die Fassade aufrecht zu erhalten. Im Suff gelangt er an zahlreiche Halunken und Scharlatane, die ihn ausnehmen wie eine Weihnachtsgans, und ein Schankmädchen bezirzt ihn so, dass er sie zur Königin Alkohol krönt. Es endet wie es enden muss ...

  21. Cover des Buches Land der Wunder (ISBN: 9783499247965)
    Michael Klonovsky

    Land der Wunder

     (13)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    Johannes Schönbach wächst in der DDR auf und ist ein schlaksiger Ex-Student der Philologie. Da seine Ansichten nicht mit der politischen Führung konform gehen, wird er aus dem Studium hinauskomplementiert und muss sich in einer Schnapsfabrik wieder hochdienen. Die ewige Sauferei bringt ihn aber nirgendswo hin und seine schreiberischen und geschichtlich- sowie philologischen Talente sind hier verschwendet. Nach einer besonders schlimmen Sauftour beschließt er, sein Leben zu ändern und fängt als Korrektor in einer Ostberliner SED Zeitung an. Diese Phase verbringt er in einem Mief voller Pseudofreiheit und endender SED-Herrschaft. Nach der Wende wird das Blatt von einem westdeutschen Verlag übernommen.

    Doch diese Westdeutschen sind zwar anders, aber die pseudolinksliberale Freiheit ist eben auch nur eine scheinbare.

    “’Wie gefällt euch die neue Herrschaftselite?’, fragte Kühl höhnisch. ‘Besser als die alte’, erwiderte Helmer ‘Aber auch irgendwie ekliger, oder?’ ‘Wieso?’ ‘Schau dir doch diese Kreaturen an: Die haben alle Bescheidswissenschaft studiert.’”

    Die neuen Statthalter sind natürlich viel smarter als die SED-Arschkriecher und kleinen Diktatoren, die an der Spitze der Zeitschrift standen und so mancher ist zum hinknien:

    “Der Grube-&-Tag-Statthalter hieß Alexander Müller-Giordano, und er war, dachte Schönbach schon beim ersten Anblick, aus jenem Holz, aus dem man den Übermenschen schnitzen würde, wenn er jemals in Serie ginge: ein Mann in den besten Jahren, groß, schlank, energisch, sportlich (er joggte jeden Morgen eine Dreiviertelstunde), jahreszeitunabhängig gebräunt, mit tadelloser Haltung in tadellosen, stets einfarbigen Anzügen, ein Antlitz wie gemeißelt unterm allzeit frisierten, mit erlesenen Grautönen durchwirkten dunklen Haar, distinguiert, eloquent, selbstsicher. Das Beste freilich war sein rollender schwarzer Bariton, metallisch, sonor, bei Bedarf der reine Samt – jede Armee, jedes Theater und jeder Callboy-Ring hätten viel für ein solches Organ gegeben. Lobte diese Stimme, rann es einem wie Honigseim durch die Kehle, brachte sie einen Begehr vor, gehorchte man in willenlosem Glück, erwog sie Dinge, saßen alle wie die Schüler des großen Pythagoras gewissermaßen zu Füßen des Sprechers. Und bei Helga Heinrich hatte man den Eindruck, sie könne jeden Augenblick mit einem seligen Seufzer zu Boden sinken, wenn Müller-Giordano zu reden anhob.”

    Durch die Internetblase kommt Schönbach plötzlich an viel Geld und investiert dieses in ein Dominastudio, welches eine seiner alten Freundinnen betreibt und in die esoterischen Wasser-Geschäfte seiner Eltern. Er hat zwar jetzt plötzlich Geld, aber irgendwas fehlt ihm in seinem Leben. Spät lernt er dann doch noch, Verantwortung zu übernehmen.

    Land der Wunder ist ein grandioses, literarisches Feuerwerk an Sprache und Ideen, die zynisch und ironisch die blühenden Landschaften beschreiben, die versprochen wurden. Klonovsky ist mit Schönbach ein moderner Till Eulenspiegel gelungen, der Ost und West den Spiegel vor die Nase hält und mit dem linksliberalen Getue im Westen, der doch so besser sein soll als der Osten, aufräumt. Klonovsky spielt mit der Sprache und seinen Charakteren:

    “Die Rosentreter-Version hatte auf einmal überhaupt nichts mehr mit der Musik und nicht einmal mit ihren Interpretationen zu tun, bis ins letzte Detail waren des Autors Anspielungen aus Wagners weidliches, wunderliches, weltescheneinäschernd, wüstes wie weltwirksam-weihvolles, wenngleich womöglich wichtigtuerisches Werk weggemerzt.”

    Seine Charaktere sind liebevoll gezeichnete skurrile Miniaturen, die fernab der Platitüden sind. Wie Schönbach sich durch die Ost-, Finanz- und Frauenwelt fräst, ist herrlich nachzulesen. Dieses Buch ist ein moderner Klassiker, eine treffende Satire und würde zu Recht in jeden Deutschunterricht passen! Der beste deutsche Wenderoman, den man leider nur noch antiquarisch erhalten kann.

    Ein Buchhighlight des Jahres 2015 für mich!

  22. Cover des Buches Der Hirschpark (ISBN: 9783548207803)
    Norman Mailer

    Der Hirschpark

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Mailer rechnet gnadenlos mit Hollywood und seinem Starsystem ab, und allzuviel hat sich seit den 50er Jahren nicht verändert. Gleich zu Beginn heißt es, es sei das Schwerste, zwei gleichrangige Menschen zu finden, die einfach nur miteinander befreundet sein wollten, weil alle bedeutenden Menschen permanent mit einer Wolke von Speichelleckern umgeben seine. Mailer berichtet aus dem Hollywood-Ferienort Desert d`Or in der kalifornischen Wüste, in der sich die Filmprominenz zum Urlaub vom Filmdreh einfindet. Jeder ist dreimal geschieden, wenn irgendwo eine Kamera auftaucht, verändert sich jeder total, und die Besäufnisse finden rund um die Uhr statt. Und was man vom McCarthy-Ausschuß zu halten hat, bekommt man gleich zu Anfang mit. Ein tolles Buch, es wäre mal wieder Zeit für eine Neuauflage.
  23. Cover des Buches Riesling und ein Mord (ISBN: 9783954516872)
    Kerstin Lange

    Riesling und ein Mord

     (21)
    Aktuelle Rezension von: UllasLeseecke

    Meine Meinung:

    Ich freue mich immer wieder, wenn ich neue Krimis entdecke, die nicht nur für Spannung sorgen, sondern mir auch schöne Orte und besondere Gepflogenheiten näher bringen. So lernte ich Ferdinand Weber, Kriminaloberart a.D. aus Speyer kennen und habe einiges über Elwedritsche erfahren 😉

    Weber ist verwitwet und hat sehr viel Zeit, deshalb freut er sich über Abwechslungen. Wobei er jetzt nicht unbedingt an Ermittlungen teilnehmen will. Aber was soll er machen, wenn es seine Nachbarin ist, die ermordet wurde und er einiges beobachtet hat, was wichtig sein könnte. 

    Ich hatte hier einen Krimi, den Kerstin Lange mal ganz anders geschrieben hat, als ich es gewohnt bin. Ich begleite Weber und bekomme nebenbei vieles aus seinem Leben mit. Im Vordergrund steht jetzt nicht die Ermittlungsarbeit der Kommissare, sondern Weber und seine Bekannten. Das Buch ist sehr spannend geschrieben und ich hatte zunächst einen bestimmten Verdacht, der sich aber als falsch herausstellte. Das Ende hat mich dann sehr überrascht.



    Fazit:

    Ein etwas anderer Krimi aus der Pfalz, aber sehr unterhaltsam und spannend. Ich fühlte mich an das Buch gefesselt und freue mich schon auf das nächste Buch, in dem Weber wieder mitmischt.

  24. Cover des Buches Endspiel (ISBN: 9783453432895)
    Chuck Hogan

    Endspiel

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein Highlight im Thriller-Genre: Die Vorlage für Ben Afflecks Film "The Town", der auch als äußerst gelungen gilt: Doug MacRay ist Kopf einer Verbrecherbande, die sich in Boston ihren Lebensunterhalt mit Bankeinbrüchen und Geldtransporterüberfallen verdient, in Boston offenbar Familientradition seit Generationen. Eigentlich denkt er nur ans Aufhören und will dem "Gewerbe" den Rücken kehren, als er sich in eine Filialleiterin verliebt, die seine Bande als Geisel nahm. Beide kommen sich näher, ohne das sie wüßte, wer er tatsächlich ist...Gleichzeitig bietet das Buch fundierte Hinweise auf Techniken des Überfalls und der Spurenverwischung ebenso wie auf das Milieu, in dem die Gangster leben, und in dem sich immer mehr die verhaßten "Yuppie-Ärsche" breitmachen, die sie so verachten. Ganz großes Kino, für mich einer der besten Thriller aller zeiten. Aber wer hat das blöde Buchcover erfunden?

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