Bücher mit dem Tag "tudors"
52 Bücher
- Rebecca Gablé
Das Lächeln der Fortuna
(1.415)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderRebecca Gablé ist eine Meisterin des historischen Romans und webt geschickt Geschichten, Schicksale und Ereignisse ineinander und man bekommt einen tiefen Einblick in das früherer Leben und die Geschichte Englands. England 1360 ist es, als Robin zwölf Jahre alt ist und nach dem Tod des Vaters zum Spielball der Obrigkeit wird. Er trifft auf viele Feinde und Neider, aber auf seinem langen Weg entdeckt er auch wahre Freunde und erfährt auch was Liebe ist.
Rebeccas Geschichte ist wie immer prall erzählt und dicht gewebt und man sollte dran bleiben, damit man nicht im Wirrwar der Geschichte den Überblick verliert, denn das wäre sehr schade für das tolle Buch.
- Hilary Mantel
Brüder
(153)Aktuelle Rezension von: Ana80Aus der Sicht von Danton, Robespierre und Desmoulins erhalten wir in diesem Roman Einblick in die Geschehnisse der Französischen Revolution. Die drei Männer sind und denken sehr unterschiedlich und geraten doch alle in den Sog der Revolution.
Ich habe es erneut mit Hilary Mantel versucht und muss gestehen, auch hier fiel es mir streckenweise schwer. Der Schreibstil der Autorin macht es der Leserschaft einfach nicht Leicht, am Ball zu bleiben. Oft holprige und abgehackte Dialoge, regelmäßige Verwirrung bei mir, wer denn gerade das Wort ergriffen hat.
Ich habe mir sehr bewusst das Buch noch in meine Urlaubszeit gelegt, im normalen Alltag hätte ich es nicht geschafft es durchzulesen. Ich bin bei Mantel immer hin und hergerissen, da ich es eigentlich genial finde, dass sie Geschichte nicht schönt und möglichst bei den Fakten bleibt, andererseits ihr Stil mich immer wieder sehr viel Konzentration und Ausdauer kostet.
Dennoch gefällt mir das Buch. Empfehlen kann ich es allerdings nur Leser/innen, die Vorkenntnisse über die Revolution haben und diese aus der Sicht einiger der wichtigsten Persönlichkeiten der Revolution und zum Teil auch aus Sicht der Frauen betrachten wollen und dafür viel Zeit mitbringen.
- Ken Follett
Das Fundament der Ewigkeit
(234)Aktuelle Rezension von: NoHarmony1711Der fiktive Ort Kingsbridge mit seinen Bewohnern ist immer wieder ein komfortabler Ort, über den viele Fans von Follett gerne lesen. Gleich zu Beginn der Handlung geht hier eine Chance verloren. Es wird von den Klosterauflösungen unter Heinrich VIII gesprochen, welche zum Zeitpunkt des Handlungsbeginn schon viele Jahre zurückliegen. Alleine dieser Umstand wäre schon ein gutes Thema für ein Buch gewesen, immerhin stand die Priorei in der Vergangenheit stets im Fokus der Handlung. Und jetzt ist sie weg.
Die zentralen Figuren in Kingsbridge, Ned, Margery und Rollo, sind mäßig interessant, vor allem Margery ist unsympathisch. Und nach einigen anfänglichen Konflikten tritt Kingsbridge als Ort völlig in den Hintergrund, man folgt nur noch den Protagonisten, welche, für Follett eher untypisch, hauptsächlich in bereits wohlbekannte und etablierte historische Ereignisse involviert sind, deren Ausgang man ohnehin kennt und daher in gewissem Ausmaß uninteressant sind.
Ironischerweise gibt es in dem Buch jedoch einen hochinteressanten Handlungsstrang, welcher nicht in Kingsbridge, ja nicht einmal in England spielt. Die Auseinandersetzung zwischen der Französin Sylvie und ihrem Widersacher Pierre sind wesentlich mitreißender als alles, was in Kingsbridge vor sich geht. Leider führte dies bei mir dazu, dass ich jedes Mal frustriert war, wenn die Handlung von ihnen zurück zu Ned und den anderen sprang.
Alles in allem ein Buch, das durchaus seine Stärken hat, jedoch in fast allen Bereichen hinter seinen Vorgängern hinterherhinkt.
- Rebecca Gablé
Der dunkle Thron
(461)Aktuelle Rezension von: MarinaHAnfangs hatte ich Zweifel bei diesem Band der Waringham-Saga. Aus dem Grund, da wir uns nicht mehr im Mittelalter aufhalten, ich war ein wenig kritisch gegenüber dem eingestellt, aber am Ende konnte das Buch mich trotzdem überzeugen.
Nick war mir von Anhieb sympathisch und ich hatte keine Probleme in das Buch reinzukommen. Die Geschichte war natürlich wieder sehr spannend, ich war froh, dass es keine typische historische Liebesgeschichte war. Es war erfrischend, auch etwas über die Königin „Bloody Mary“ zu erfahren, weil ich davor nichts über sie wusste. Die Charaktere waren meiner Meinung nach, alle wieder mit viel Tiefsinn und außerdem konnte man sich gut in sie hineinversetzen. In diesem Teil hat mich auch sehr interessiert, dass die berühmten Frauen von Henry the eight vorgekommen sind. Ich finde es schade, dass man leider fast keinen Einblick auf ihren Charakter bekommen hat, was ich mir schon erhofft hatte.
Nichtsdestotrotz hat dieser Roman mir genauso gut gefallen wie die anderen Teile, ich freue mich den nächsten Band zu lesen und kann diesen Roman jedem empfehlen, der historische Romane mag. - Philippa Gregory
Die Schwester der Königin
(245)Aktuelle Rezension von: JaninezachariaeEs ist schon ganz gut und toll recherchiert. Allerdings - und das finde ich schwierig - war Mary hier jünger als Anne.
Nach meinen Recherchen sollte Mary älter sein. Ob Anne wirklich all das gemacht hat, was ihr vorgeworfen/ zur Anklage gebracht wurde, ist auch nicht nachvollziehbar.
Trotz allem aber, war es wirklich spannend und es hat eine andere sicht auf alles genommen.
Es erzählt die Geschichte von Mary und Anne Boleyn und beide werden angetrieben von der Besessenheit der Familie, Ruhm und Macht zu erlangen und den König zu bezirzen. Zunächst wird Mary in seine Arme getrieben, doch kurz darauf ist er ihrer Müde und Anne taucht auf.
Anne, jung und hübsch, versucht nicht als Mätresse zu enden, sondern wickelt Henry VIII um den Finger. Er lässt sich scheiden und die Geschichte nimmt eben jenen tragischen Verlauf, wie wir ihn kennen.
Allerdings und hier habe ich ein paar Kritikpunkte, wird Mary als die jüngere dargestellt. Was sie aber nicht war!
Anne soll Männer vergiftet haben. Und die Sache mit George ... nun ja.
Ich weiß, wie schwierig dieses Thema ist und dass eine Recherche sehr lange dauern kann! Philippa Gregory bezieht viele ihrer Informationen von unterschiedlichen Quellen.
Doch alles in allem wurde ich gut unterhalten, auch wenn ich finde, dass einige der Aussagen in diesem Buch sehr gefährlich sind.
- Stefan Zweig
Maria Stuart
(94)Aktuelle Rezension von: SchnickEs gab eine Zeit Ende der 90er, Anfang der 2000er Jahre, da habe ich die Bücher von Stefan Zweig verschlungen. Ich liebte (und liebe) seine Art zu schreiben und ich liebte (und liebe) die Themen seiner Bücher. "Die Schachnovelle" zum Beispiel ist eins der wenigen Bücher, die ich gerne mehrfach gelesen habe und lese.
"Maria Stuart" ist kein wissenschaftliches Werk. Obwohl Zweig sich an die Fakten hält, liest sich das Werk wie ein Roman, was daran liegt, dass Zweig es sich nicht nehmen lässt einige Fakten auszuschmücken. Herausgekommen ist dadurch ein spannendes Werk, das sich schwer einordnen lässt. Es fühlt sich an wie ein Roman, ist aber derart faktenbasiert, dass man es genauso gut als Biografie einordnen kann.
Weil Stefan Zweig nun einmal ein sehr guter Schriftsteller war, ist "Maria Stuart" trotz des weitestgehend faktenbasierten Ansatzes entsprechend kurzweilig, spannend und interessant. Insofern ist es meiner Meinung nach absolut empfehlenswert. Wer jedoch ein wissenschaftlich-akademisches Werk mit Quellenangaben und ohne jede literarische Ausschmückung erwartet, der wird unweigerlich enttäuscht werden.
- Margaret George
Ich, Heinrich VIII.
(84)Aktuelle Rezension von: Die-GlimmerfeenWer war dieser König, der fünf Ehefrauen sein Eigen nannte und davon zwei aufs Schafott schickte? War er ein blutrünstiges Monster oder was trieb ihn an, sich auf diese grausige Weise von lästig gewordenen Frauen zu befreien?
Ich habe dieses Buch keinen Moment als langweilig empfunden und es hat mir einen ganz neuen Blickwinkel auf die Person Heinrich des VIII. ermöglicht. Margaret George hat es geschafft mit diesem fiktiven Tagebuch, den König und seine Zeit für die Lesedauer von über 1200 Seiten wieder lebendig werden zu lassen. - C.J. Sansom
Der Anwalt des Königs
(100)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderNachdem der Glaser tot ist macht sich Matthew Shardlkae ernsthafte Gedanken. War es Mord? Was wollte der Arbeiter ihm noch mitteilen? Als Anwalt des Königs, Heinrich VIII hat er große Verantwortung und macht sich daran Licht in das Dunkel zu bringen. Ein großer Schmöcker und ein perfekter historischer Krimi.
- Philippa Gregory
Wolfsschwestern
(40)Aktuelle Rezension von: JulybookishDas war wieder ein toller Pageturner. Ich wollte das Buch eigentlich mit in den Mai ziehen, aber ich war so schnell durch die 650 Seiten... Wow! Mich hat noch kein Buch von Philippa Gregory enttäuscht und auch dieses war mir eine Freude. Das wir gedanklich voll in dieser Zeit sind und auch spüren, was passiert, macht sie richtig gut.
Margarete ist die Schwester von Henry 8. und wird durch die arrangierte Ehe mit James Königin von Schottland. So weit weg von zu Hause, so jung, unsicher und maßlos naiv ist ihr nichts wichtiger, als ihr Ruf... Das war teilweise sehr anstrengend nicht ins Buch zu hüpfen und die gute Dame kräftig zu schütteln, damit sie endlich aufwacht und der Realität ins Auge blickt. Trotzdem stellt sie sich ihren Aufgaben und dass teilweise mehr schlecht als recht. Ihr Mann James ist älter als sie und damit auch gesetzter, weiser und ruhig. Es gibt so viele Momente, wo er sie auf den Boden holt und zeigt, dass nicht alles so wichtig ist, wie die Ehre einer Tudor Prinzessin. Er geht so gütig und besonnen mit seinem Volk um, das es dadurch zusammenhält und die Grenze zu England stärkt. Doch trotzdem bricht Krieg aus und James muss Margarete verlassen.Die große Abhängigkeit und Gunst des Königs wird hier sehr gut dargestellt und auch was passiert, wenn Henry schlechte Laune hat oder verärgert wird. Eine große Rolle spielen auch die Neider innerhalb der Schwestern. Margarete, ihre kleine Schwester Mary und die Ehefrau von Henry der 8. Katharina von Aragon betiteln sich gegenseitig als Schwestern und beste Freundinnen. Katharina mit ihrem großen Einfluss, die sehr dumme und naive Mary und die große Schwester Margarete korrespondieren in jeder Lebenslage. Durch den ständigen Briefwechsel ist man gut im Bilde, was alle "denken" oder zumindest, wie sie dadurch handeln. Das einem hier Intrige und Falschheit geradezu ins Gesicht springen, war genauso zu erwarten, wie Glückwünsche und aufbauende Worte in tragischen Lebensumständen. Für mich war wieder schockierend, wie viele Kinder hier eigentlich sterben und dem Fluch der Tudors erliegen. Aber auch wenn sie überleben, wie sie durch schlechte Berater und Familienmitglieder beeinflusst werden. Da ist es wahrlich schwer einen anständigen Thronerben zu schaffen.
Es wird nicht in einer Sekunde langweilig und durch den schönen Alltag, sind die Bücher für mich immer Wohlfühlbücher zum Entspannen, perfekt für den Frühling. Philippa Gregory schafft es ganz wunderbar den höfischen Alltag näher zu bringen und dabei die intriganten Pläne einzuarbeiten. Was überliefert wurde und was schriftstellerische Freiheiten sind, kann man im Register und Nachwort ansatzweise nachlesen, aber das spielt für mich keine Rolle.
Ich kann diese Bücher jedem empfehlen, der Interesse an der Zeit, die Umstände und das Denken einer Tudor-Prinzessin näher kennenlernen möchte. Dabei steht man in einer traumhaften Kulisse und muss schwere Entscheidungen treffen und Wege gehen, die heute zum Glück nicht mehr an der Tagesordnung sind.
- C.J. Sansom
Pforte der Verdammnis
(98)Aktuelle Rezension von: PMelittaM1537: Im Kloster Scarnsea wird Robin Singleton, der Kommissar des Königs, geköpft aufgefunden. Thomas Cromwell beauftragt den in seinen Diensten stehenden Anwalt Matthew Shardlake den Mörder zu finden, und die Arbeit Singletons zu Ende zu führen.
Nachdem Heinrich VIII sich vom Papst losgesagt und sich zum Oberhaupt der Kirche Englands ernannt hatte, wurde eine Reihe Reformen eingeführt, u. a. sollten die Klöster aufgelöst werden. Dies ging natürlich nicht ganz ohne Widerstand vonstatten. Der Autor greift in diesem ersten Band der Reihe um den Anwalt Matthew Shardlake, der selbst ein überzeugter Reformer ist, dieses Thema auf.
Der Autor lässt Matthew in Ich-Form erzählen, so dass man als Leser:in seine Gedanken und Emotionen hautnah erfährt. In diesem Band erfährt man auch viel von Matthews Hintergrundgeschichte. Er ist ein sympathischer Mann, mit einem körperlichen Leiden geschlagen, der im Laufe des Romans einen Teil seiner Ansichten überdenken muss, Mitgefühl und Empathie zeigt, aber auch für seine Überzeugungen einsteht.
Der historische Hintergrund ist gut eingebaut, nimmt aber weniger Raum ein als in den beiden nachfolgenden Romanen, die ich bereits gelesen habe. Das liegt aber auch zum Teil daran, dass die Geschichte fast ausschließlich in Scarnsea stattfindet, also an einem örtlich sehr begrenzten Schauplatz. Dadurch ist auch das Figurenensemble sehr begrenzt, und so kann man sich als Leser:in auch gut Gedanken über die Hintergründe der Tat bzw. der Taten, denn es bleibt nicht bei einem Mord, machen – mögliche Täter gibt es einige.
Dem Autor gelingt es, mich in die Geschichte zu ziehen. Die Geschichte spielt in einem schneereichen Winter, die entsprechende Atmosphäre kann man spüren, und durch den bildhaften Erzählstil meint man fast, selbst dabei zu sein. Die Charaktere sind im übrigen alle gut gezeichnet.
Am Ende ist alles aufgelöst, und man erfährt auch etwas über das Danach. Im Anhang gibt es zudem einen kurzen aber lesenswerten historischen Nachtrag des Autors.
Der erste Band der Reihe um einen Anwalt zur Zeit Heinrichs VIII hat mir gut gefallen, die beiden nachfolgenden Bände mochte ich aber noch lieber – somit kann ich die gut recherchierte Reihe auf jeden Fall empfehlen. - Hilary Mantel
Wolf Hall / Bring Up the Bodies
(25)Aktuelle Rezension von: Moritz_HoffmannEngland im Jahr 1500: Als der Schmiedssohn Thomas vor seinem schlagwütigen Vater aus seiner Heimat Putney flüchtet, kann er wohl nicht im Traum daran gedacht haben, wohin sein Leben ihn dreißig Jahre später geführt haben mag ...
Im Jahre 1527 dient Thomas Cromwell dem mächtigen Kardinal Wolsey, Intrigant und Lordkanzler König Henry VIII. Als Wolsey jedoch versagt, Henry von seiner ungeliebten Ehefrau Katharins von Aragon zu scheiden und ihn zur Ehe mit seiner Geliebten Anne Boleyn frei zu stellen, fällt der Kardinal tief - nicht aber sein Diener.
Für Cromwell, der Schmiedssohn aus Putney, beginnt eine Hofkarriere, ein märchenhafter Aufstieg, der ihn ebenso berühmt wie berüchtigt machen wird ...
Thomas Cromwell darf sich wohl gemeinsam mit Persönlichkeiten wie Richard III., Gilles de Rais oder Cesare Borgia in die Liste der bekanntesten "Bösewichte" aus Spätmittelalter und Renaissance einreihen.
Umso überraschter war ich, als ich in der Serienverfilmung des Romans "Wölfe" einen ganz anderen Cromwell präsentiert bekam - den Menschen Thomas Cromwell; den Ehemann, den Vater, den armen heimatlosen Jungen, der sich durchgeboxt hat. Nach dem Ansehen der Verfilmung widmete ich mich dann auch dem Buch (eigentlich die falsche Reihenfolge) - und war noch einmal zusätzlich begeistert, denn das Buch schlägt die TV-Serie um Längen!
Die mir zuvor völlig unbekannte Hilary Mantel entwirft hier ein Porträt der Tudorzeit, wie es kaum zu überbieten ist! Stilistisch sehr anspruchsvoll (keine Bett- oder Strandlektüre!), gut recherchiert mit perfekt ausgearbeiteten Figuren ... Ein Meisterwerk der besonderen Art! Tiefgründig. Informativ. Spannend. Bildhaft ...
Nur genial.
Zehn Sterne wenn es ginge! Volle Empfehlung.
- Charlotte Lyne
Die zwölfte Nacht
(81)Aktuelle Rezension von: FornikaHenry VIII ist für vieles bekannt, v.a. aber auch für seinen Verschleiß an Ehefrauen. Charlotte Lyne hat sich Ehefrau Nummer Sechs vorgenommen und erzählt von Catherine Parrs Leben vor, mit und nach Henry. Immer an ihrer Seite stehen die Seymours, die ebenfalls die englische Geschichte prägten.
Im damaligen England gab es den Brauch, die zwölfte Nacht nach Heiligabend groß zu feiern. Lyne nimmt immer wieder Bezug auf diese Nacht, lässt Catherine Aufregendes und Aufwühlendes erleben, erzählt ihre Geschichte in zwölf Kapiteln. Dieser Kniff hat mir sehr gut gefallen, denn der Geschichte wird so ein sehr schöner Rhythmus gegeben. An den Schreibstil musste ich mich erst ein wenig gewöhnen, Lyne schreibt hier etwas altmodisch. Trotzdem habe ich mich bald eingefunden und bin Catherine gerne durch die Seiten gefolgt. So ganz nah kam man ihrem Charakter nicht, trotzdem fand ich sie sehr sympathisch und bin jetzt etwas schlauer, was die letzte von Henrys Frauen an begeht. Man merkt die gründliche Recherche, denn das gezeichnete Bild dieser Epoche ist sehr lebendig und authentisch gelungen. Von kleinen Längen mal abgesehen, hat mich Die zwölfte Nacht sehr gut unterhalten.
- Inger-Maria Mahlke
Wie Ihr wollt
(38)Aktuelle Rezension von: XirxeMary Grey, englische Adlige und mit dem Makel der Kleinwüchsigkeit gezeichnet, hat sich das Missfallen der Königin Elisabeth I. zugezogen und lebt seit Jahren in Haft. Während ihr zu Beginn die Familien, bei denen sie unter Hausarrest gestellt wurde, wohlgesinnt waren, sind die Greshams (ihre aktuellen 'Aufpasser') alles andere als glücklich über ihre Anwesenheit und lassen sie es deutlich spüren, königliche Abstammung hin oder her.
Inmitten dieser unschönen Verhältnisse beginnt das Buch und während sich die Tage der Gefangenschaft nahezu ereignislos aneinanderreihen, berichtet Mary Grey, wie sie sie erlebt. Langeweile umgibt sie und als sie erfährt, dass ihr Ehemann gestorben ist und damit nahezu der Letzte ihrer Familie, beschließt sie, ihr Leben selbst in Worte zu fassen, damit etwas von ihr bleibt. Denn sonst ist da niemand mehr, der es tun könnte.
So wechseln sich ihre bisherige Lebensgeschichte, besser: die ihrer Familie, in der sie aufgrund ihrer Behinderung nur so am Rande 'mitlief' mit der Beschreibung ihrer Tage in Gefangenschaft ab. Es ist ein sehr eigentümlicher Ton, in dem erzählt wird. Oft werden Sätze nur angerissen und nicht beendet; es gibt Momentaufnahmen, bei denen (mir) unklar ist, wo und/oder mit wem sie sich ereignen. Und obwohl Marys Gegenwart in der Ich-Perspektive erzählt wird, blieb sie mir merkwürdig fremd. Zu unverständlich ist mir ihr Verhalten, das durch nichts erklärt wird. Einerseits eine verheiratete, nunmehr verwitwete Frau, andererseits ein Verhalten wie eine Fünfjährige: wirft ihrer Dienerin Sachen an den Kopf, bockt und will ihre Schuhe nicht anziehen (Schuhkrieg!). Dass sie aufgrund ihrer Vergangenheit (keine Liebe, Aufmerksamkeit, Anerkennung...) mit Sicherheit jede Menge psychische Schäden davon getragen hat, mag manches erklären, und dennoch bin ich ihr kaum nahe gekommen. Vielleicht ist es der Mangel an Emotionen in dem Erzählten, weder mit Anderen noch mit sich selbst.
Ebenfalls schwer tat ich mich mit dem weiteren 'Personal' der Geschichte. Die Verwandschaftsverhältnisse empfand ich recht verwirrend und da viel nur in kurzen Ausschnitten erzählt wurde, war ich immer wieder am Rumrätseln, wer nun gemeint sei. Der Stammbaum auf den inneren Umschlagseiten war teilweise hilfreich ebenso wie der Anhang, aber es blieben immer noch eine ganze Menge Fragen übrig. Und wie aus Katholiken und Protestanten Anglikaner geworden sind, ist mir jetzt vollständig unklar. Aber das wäre dann ein Thema für das nächste Buch, das ich lesen sollte ;-)
Alles in allem eine ungewohnte Lektüre, die nicht schlecht war, mich aber aufgrund der verwirrenden Politik-, Religions-, Verwandtschafts- und sonstigen Verhältnisse sowie der unzugänglichen Protagonistin nicht völlig begeistern konnte. - Philippa Gregory
The Red Queen
(5)Aktuelle Rezension von: ichundelaineHaving read the first part of the Cousin's War series by P. Gregory and being rather confused by the abundance of names and turn-coates I decided to give it another try and read the second book of the series. Unfortunately it also prooved a major waste of time.
Like in the first book, the heroine is unsympathetic, nicely put. This time the reader is not punished by following the story of a conniving prolific birthing machine but by the thoughts and dealings of a religious nut.
Margaret Beaufort is only 13 when she is married off to a husband twice her age for political reasons. She believes that she is cut out for something better and that she has to be England's new Joan of Arc, so she grieves the loss of her virginity. I actually felt sorry for her when she has to endure practically being raped by her husband every night and an nightmarish birth, howeveer her self-righteousness was very annoying.
It isn't long that her husband dies in one of the thousand squirmishes for the throne and she is married off to another guy eventhough she is secretly smitten with her late husband's brother Jasper. This whole frilly nilly love story crap is embedded in the to and fro around the throne of England and like in the first book I lost track of who (which house) was on the throne when and supported by whom. I had to permanently cross-check with wikipedia, hampering the flow of reading.
This is my second book by Philippa Gregory and I can savely say that I probably won't touch another one of her works.
- Sandra Worth
Elizabeth - Tochter der Rosen
(6)Aktuelle Rezension von: RobinBookNein, diesmal geht's nicht um Elizabeth I. von England, sondern um ihre Omama;-), die vergessene "gute Elizabeth", die ein bewegtes Leben zu führen gezwungen war. Eine Nebenrolle spielt in dieser exzellenten Romanbiografie auch schon der kleine Knabe, der eines Tages Henry VIII. werden wird, und der jetzt schon sadistische Züge erkennen lässt. - Christopher W. Gortner
Die Tudor-Verschwörung
(34)Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann"Die Tudor-Verschwörung" ist ein historischer Roman, der im England des Jahres 1553 spielt und sich dabei mit dem Ende der Herrschaft des Kindkönigs Edward VI. befasst, mit der 9tägigen Regierungszeit der jungen Jane Grey und der Thronbesteigung Königin Marys, die aufgrund ihrer radikalen Protestantenverfolgung bis heute in sehr schlechtem Ruf steht.
Erleben tun wir die Ereignisse aus der Sicht von Brendan Prescott, einem Bastard, der im Haushalt der mächtigen Familie Dudley aufgewachsen ist und an der Seite der Dudley-Söhne (von denen einige ihm gegenüber eine ausgesprochene Feindschaft hegen) in das Hofleben der 1550er Jahre eintritt.
Brendan an sich wäre keine schlechte Hauptfigur. Leider aber tut der Autor etwas, was zumindest für mich ein Problem darstellt: Er lässt seinen Protagonisten die Geschichte erzählen. Und ich mag einfach keine Ich-Erzähler. Der Ich-Erzähler macht eine Geschichte stets recht einseitig und: er nimmt einen Teil der Spannung weg. Denn ein sich erinnernder Ich-Erzähler ist in jedem Fall ein Protagonist, der sein erzähltes Abenteuer überlebt hat. Die Angst um die Hauptfigur ist während des Lesens einfach nie da - wir wissen ja, dass er aus jeder Klemme rauskommt: sonst könnte er uns nicht die Geschichte erzählen. Das Potenzial der Hauptfigur war also ein wenig verschenkt.
Zu behaupten, "Die Tudor Verschwörung" sei schlecht, aber wäre sehr unfair: Der historische Hintergrund ist gut recherchiert. Der Schreibstil ist nicht auffällig, aber nicht auf irgend eine Weise nervtötend schlecht. Der Erzähler, Brendan, ist sympathisch. Kurzum: Man merkt, dass der Autor Spaß hatte, dieses Buch zu schreiben. Aber das gewisse Etwas fehlt einfach.
Ich weiß viele fiktive Details (mit den historischen Abläufen der Tudorzeit bin ich bis zur Krönung Elizabeths tatsächlich relativ vertraut) der Geschichte nicht mehr. Habe die Namen einiger Figuren vergessen. Der Roman ist ... etwas banal, könnte man sagen. Er sticht einfach nicht aus der Masse heraus.
Darum: gut gemeinte 3 Sterne. Schlecht ist das Buch sicher nicht. Aber auch nicht überragend, und der Ich-Erzähler bedeutet für mich ein großes Minus. Ob ich die Folgebände eines Tages mal lesen werde, weiß ich noch nicht.
- Susanna Kearsley
Der Ruf der Nacht
(31)Aktuelle Rezension von: GedankenflügeDas Cover dieses Ausgabe hab ich nirgends mehr gesehen, auch unter der selben ISBN Nummer wird ein völlig anderes gezeigt, eins das mir weite besser gefällt als dieses, das einen Ausschnitt eines Gemälde von John Harris zeigt. Es ist so düster, find ich, passt aber sicher zur Atmosphäre im Buch, auch wenn ich sie nicht ganz so drücken empfand. Was den Titel betrifft... gefällt mir das Original, "Named of the Dragon", besser.
Der Schreibstil von Susanne Kearsley ist gewohnt flüssig zu lesen. Sie schafft es die Atmosphäre gut zu beschreiben. Die Landschaft sieht man förmlich vor dem geistigen Auge auftauchen ohne das sie sich in Details vergeht. Ich mag ihn wirklich, man kommt schnell in die Geschichte rein und kann sich auch gut mit den Personen identifizieren.
Leider aber hab ich mir von der Geschichte mehr erhofft. Nicht nur weil ich mich auf den Klappentext verlassen habe sondern auch von den anderen Geschichten von ihr. Die haben mir nämlich weit besser gefallen als diese. Denn deswegen hab ich einiges mehr an Mythen und Sagen erwartet, mehr mysteriöses. Aber es sind nur immer sehr kurze Passagen. Das meiste steht am Kapitel-Anfang, denn da werden Stellen aus verschiedenen Büchern zitiert, über Merlin, Arthur und so weiter. Aber am Schluss erkennt man, das es eben diese Zitate, das einzige mythische am Buch ist.
Die Geschichte an sich ist ganz nett und kurz zusammengefasst... Eine Frau wird von "prophetischen Träumen* heimgesucht die ihr sagen das sie auf ein Kind aufpassen muss. Auch im im realen Leben existiert ein Kind welches Schutz benötigt, denn es wird wirklich bedroht, doch {ACHTUNG SPOILER!!} nicht von Drachen der mythischen Art sondern in Form einer Frau die meint alles besser zu wissen. Also ist die Geschichte alles anders als mystisch. {SPOILER ENDE!!}
Natürlich muss Lyn nicht nur diese Aufgabe bewältigen, denn ihre Agentur erwartet das sie 2 neue Autoren unter Vertrag nimmt, den einen sollte sie leicht kriegen doch Gareth, da würde sie sich wohl die Zähne ausbeissen. Aber genau dieser müsste es sein um einen Posten in der Direktion zu bekommen. Wie soll sie das nur anstellen? Sie mag den Typen nämlich nicht einmal! Zudem spannt sie ihre Freundin ein um ihre eigenen Pläne zu verwirklichen, was so viel bedeutet wie, feierten was das Zeug hält und den ein oder anderen Mann rum zu kriegen.
Ich muss zugeben, die Charaktere sind gut gezeichnet, vor allem Gareth hat Susanne Kearsley gut hinbekommen, ich mochte ihn sofort auch wenn er total abweisend und manchmal gar arrogant erscheint. Lyn, die Protagonistin, kommt mir etwas, wie soll ich sagen, zu weich? Als Literaturagentin müsste sie, nach meinem Empfinden mehr biss haben. Den hatte sie definitiv nicht. Und Bridget ging mir echt zeitweise auf die Nerven, sie ist so was von egoistisch. Und auch hier hab ich mehr erwartet.
Mein SchlussfazitEine nette Geschichte für zwischendurch, aber auch nicht mehr. Wer eine wirklich mystische Geschichte lesen möchte die viel Elemente von Sagen und Legenden aufweist, sollte dann aber nicht auf dieses Buch zurück greifen, denn er würde wohl wie ich, nur enttäuscht sein. - C.J. Sansom
Feuer der Vergeltung
(72)Aktuelle Rezension von: PMelittaMLondon, 1540: Ein ehemaliger Mandant bittet Matthew Shardlake um Hilfe: Seiner Nichte wird der Prozess gemacht, weil sie angeblich ihren Cousin getötet hat, Joseph Wentworth ist sich sicher, dass Elizabeth unschuldig ist, Elizabeth aber will nicht sprechen. Thomas Cromwell verhilft Matthew zu einem Zeitaufschub, verlangt dafür von ihm aber auch einen Gefallen.
Der zweite Band um einen Anwalt zur Zeit König Heinrichs VIII ist ein praller Historienroman, in dem nicht nur das damalige London, sondern auch die Charaktere, darunter einige historische Persönlichkeiten, lebendig werden. Mein Kopfkino hatte viel zu tun, der Autor schreibt sehr bildhaft, und nicht nur das, auch Gerüche und Geräusche kann man sich gut vorstellen.
Matthew Shardlake habe ich schnell liebgewonnen, er strebt nicht, wie viele seiner Berufs- und Zeitgenossen, nach Ruhm, Macht und Geld, sondern ihm sind vor allem seine Mandanten wichtig, für sie setzt er sich ein, egal ob sie arm oder reich sind. Der Autor lässt ihn in Ich-Form erzählen, so dass man seine Gedanken und Emotionen hautnah miterlebt. Ein körperliches Gebrechen macht ihm zu schaffen, doch er steht trotzdem seinen Mann, mit dem Apotheker Guy hat er zudem jemanden, der seiner Gesundheit gut tut.
Ihm zur Seite steht Jack Barak, der im Dienste Cromwells steht und Matthew unterstützen soll, bei beiden Fällen, wohlgemerkt. Die Beziehung zwischen den beiden, zunächst distanziert, entwickelt sich mehr und mehr, es ist schön, dies zu verfolgen.
1540, wer sich ein bisschen mit der englischen Geschichte auskennt, weiß vielleicht auch etwas über Cromwells Schicksal. Ich war sehr gespannt, ob und wenn ja, wie dies in die Geschichte einfließt. Dass Cromwells Stern am Sinken ist, ist von Anfang an Thema, und alles weitere sollte man selbst lesen. Neben Cromwell spielt Richard Rich eine größere Rolle wie auch Thomas Howard, der Onkel Katherine Howards, Heinrich VIII fünfter Ehefrau. Zu Beginn des Romans ist der König noch mit Anna von Kleve verheiratet. Der historische Hintergrund, man ahnt es, spielt eine große Rolle und ist gut eingebaut. Interessant fand ich u. a. die Ausführungen zum Rechtsystem. Im Anhang gibt es einige historische Anmerkungen C. J. Sansoms.
Wie es zu der Zeit „üblich“ war, gibt es auch im Roman Intrigen, man muss Heinrichs Launen fürchten, und manch einer überlebt auch nicht – auch Matthew und Barak kommen mehr als einmal in große Gefahr. Das gibt dem Roman immer wieder spannende Momente, und auch die Frage, ob es Matthew gelingt, wenigstens eine seiner Aufgaben zu erfüllen, ist spannend, zudem es auch immer wieder unvorhersehbare Wendungen gibt. Als Leser:in kann man auch miträtseln.
Was soll ich sagen, dies ist ein historischer Roman, wie ich ihn mag, gut recherchiert, süffig, spannend, mit packenden Fällen, interessanten Charakteren und einem liebenswerten Protagonisten. Genrefans sollten zugreifen – und ich freue mich darauf, noch weitere Romane der Reihe lesen zu können. - Elizabeth Chadwick
Der scharlachrote Löwe
(21)Aktuelle Rezension von: BellexrAls König Richard stirbt, tritt sein Bruder John die Nachfolge auf dem englischen Thron an. Auch ihm schwört William Marshal seine Treue, die im Verlauf seines weiteren Lebens mehrmals auf eine harte Probe gestellt wird. König Johann ist zwar auf die Unterstützung des Earls angewiesen, doch hat ihm William Marshal zu viel Macht, die er mit allen Mitteln stutzen will. Als William auch König Philipp von Frankreich die Treue schwört, um seine Ländereien in Frankreich nicht zu verlieren, scheint die Situation zu eskalieren. Zusammen mit seiner Familie zieht sich William nach Irland zurück, sicher ist er hier jedoch nicht vor der machtgierigen wie skrupellosen Hand des Königs.
Mit „Der Ritter der Königin“ begann Elisabeth Chadwick ihre Geschichte um den englischen Ritter William Marshall (1144 – 1219), der im Verlauf seines Lebens mehreren Königen diente und selbst die Regentschaft über England erhielt. Der vorliegende zweite Teil steigt kurz vor dem Tod von König Richard – auch bekannt als Richard Löwenherz – im Frühjahr 1197 in die Geschichte ein und beginnt genauso opulent, farbenprächtig und hervorragend recherchiert wie der erste Teil endete.
Es ist ein ereignisreiches wie schwieriges Leben, welches William Marshall bis zu seinem Tod im Jahre 1219 führt, durchsetzt mit Intrigen und Machtkämpfen. Der ehrbare, geradlinige Earl hat im Verlauf seines Lebens viele Anhänger gefunden und wird als edler Ritter verehrt. Doch der intrigante König John sieht in dem mächtigen Earl eine Bedrohung. Um sich dessen Treue zu sichern, verlangt er zuerst Williams ältesten Sohn Will, schließlich auch dessen zweiten Sohn Richard als Geisel. William hat keine Wahl als seine beiden Söhne dem König zu überlassen.
Was die Autorin im ersten Band begonnen hat, führt sie genauso kraftvoll und lebendig im vorliegenden Roman weiter. Von der ersten Seite an ist man gefesselt von dem prallen wie packenden Schreibstil der Autorin und fühlt sich sofort in das England des 12. Jahrhunderts zurückversetzt. Natürlich geht die Autorin auch ausführlich auf die politischen Verhältnisse ein, zwangsläufig durch Williams starke Mitwirkung daran. Dies erzählt Elisabeth Chadwick jedoch immer sehr kurzweilig und verständlich.
Aber auch das Privatleben von William kommt während des Romans bei weitem nicht zu kurz. In jungen Jahren eher rastlos, von einem Turnier zum anderen reisend, ist er mit zunehmenden Alter zwar nicht unbedingt ruhiger geworden, genießt es aber jedes Mal aufs Neue einige Zeit bei seiner Familie zu verbringen. Bei seiner selbstbewussten, energischen Ehefrau Isabelle de Clark, welche ihm die Stellung eines Earls einbrachte, findet William die nötige Ruhe. Ihre Ehe verläuft sehr liebevoll und ist geprägt von beiderseitigem Respekt.
Fazit: Opulent erzählter Roman über das aufregende Leben von William Marshal, dem besten Ritter seiner Zeit, der fünf Königen Englands loyal diente. - Rebecca Gablé
Der dunkle Thron
(31)Aktuelle Rezension von: SchiebeliniDieser Waringham-Roman ist das erste ungekürzte Hörbuch der Reihe. Einerseits gut, denn wer will schon was Gekürztes hören. Außerdem liest hier ausschließlich Detlef Bierstedt und zwar wirklich famos. Andererseits merkt man die über 30 Stunden dem Hörbuch sehr an.
Denn die Geschichte zieht sich im Grunde die meiste Zeit zäh wie Kaugummi dahin. Diesmal sind keine Kriege (innerhalb oder außerhalb Englands) das Thema, sondern die Reformation der Kirche in England. Und irgendwie konnte ich mich mit dem Thema nicht anfreunden. Es ist einfach ein starker Bruch im Gegensatz zu den vorigen Bänden, in denen es immer zu größeren Schlachten und Gefechten kam. Hier spielt das alles keine Rolle. Es geht vielmehr darum, ob jemand ein Ketzer oder Papist ist. Und welche Seite nun der wahre Glauben ist. Das ist zwar gut von beiden Seiten beleuchtet, aber für mich keine interessante Geschichte, auch wenn es eben so passiert ist.
Zusätzlich dazu wird noch das ständige Hin und Her bezüglich Henry Tudors Ehefrauen thematisiert. Und es ist wirklich widerlich, wie viele Leute wegen so etwas ihr Leben verlieren mussten. Auch hier gilt wieder: Zwar so passiert, hat mir aber in seiner Erzählweise trotzdem nicht zugesagt.
Unser Protagonist ist dieses Mal Nick of Waringham - der erste Waringham, den ich mit jeder gehörten Stunde unsympathischer fand. Im Grunde ist er von seiner Einstellung her nicht sehr anders als seine Vorgänger. Gleichzeitig hat er aber ein solches Arschlochverhalten, dass es mir speiübel wird. Er liebt seine Frau und dann doch nicht und es wäre ihr lieber, wenn er sie nie geheiratet hätte. Er ist stur, dickköpfig und einfach unsymphatisch, ein betrügerisches und lüsternes Schwein. Als Jungspund war er mir noch sympathisch, vor allem, als er von dem Bruder seiner Stiefmutter vermöbelt wird, fühlte ich sehr mit ihm. Irgendwie hängt man einfach an dieser Familie nach 3 Büchern. Aber je älter er wurde, desto unverständlicher wurden mir manche seiner Aktionen. Gerade wie abweisend er seinen Kindern ist, war mir unverständlich.
Deshalb gibt es von mir dieses Mal nur drei Sterne. Vor allem, da das Hörbuch noch extremer wird, was die unfassbar störende Musik betrifft. Immer wieder wird die Geschichte unterbrochen von verschiedenen Variationen eines Musikstücks. Die hören sich zwar allesamt nicht schlecht an, aber warum muss ich geschlagenen fünf Minuten Musik lauschen, wenn es danach NAHTLOS mit der Geschichte weiter geht? Zwischen Kapiteln hätte ich das vielleicht verstanden (die Länge nicht, aber generell schon).
- Elizabeth Fremantle
Die Rivalin der Königin
(43)Aktuelle Rezension von: MikaylaEin Buch, was ich leider mehrfach zur Seite gelegt habe. Es begann vielversprechend, doch je weiter ich las, desto weiter entfernte ich mich gefühlt von der Geschichte. Mir fehlte es an Spannung und dem gewissen Reiz weiterzulesen.
- Tanja Kinkel
Im Schatten der Königin
(94)Aktuelle Rezension von: 65_buchliebhaberDie Gattin von Robert Dudley, dem Favoriten der englischen Königin Elisabeth I., stirbt unter ziemlich mysteriösen Umständen. Hat er dafür gesorgt, um frei zu sein für seine Königin? Diese Frage beschäftigt nicht nur die Adelskreise. Thomas Blount, sein Cousin und Freund soll die Umstände aufklären und den Fall lösen. War es ein Unfall? War es Mord? War es Selbstmord?. Wir begleiten ihn bei seinen Recherchen, treffen viele Persönlichkeiten aus seinem Umfeld. Dieser historische Roman basiert auf realen Begebenheiten, ausgeschmückt durch die Phantasie der Autorin.
Mir gefällt der Schreibstil sehr, die historischen Details sind gut recherchiert und bestens mit den fiktiven Aktivitäten rund um den Todesfall Amy Dudley verbunden. Die geschichtlich belegten Persönlichkeiten begegnen mir wie ich es aus dem Schulunterricht noch im Kopf habe. Sie erscheinen recht lebendig vor meinem inneren Auge. Ich habe alle gerne begleitet, da sie authentisch dargestellt werden. Hilfreich hätte ich noch ein Personenregister gefunden; die Zeittafel ist schon ein guter Anfang. Gerne empfehle ich dieses Buch Lesern historischer Romane.
- Hilary Mantel
Spiegel und Licht
(16)Aktuelle Rezension von: walli007Im Jahr 1536 wird Anne Boleyn hingerichtet. An ihrem Sturz war auch Thomas Cromwell beteiligt. Am nächsten Tag frühstückt Thomas Cromwell mit den Siegern, wie es im Klappentext heißt. Doch auch der Gedanke ist nicht fern, was geschehen kann, wenn er selbst die Gunst des Königs verliert. Cromwell jedoch macht einfach weiter und versucht seine Pläne umzusetzen. Dabei hat er durchaus das Wohl des Herrschers und des Reiches im Sinne. Der König ist allerdings ein wankelmütiger Charakter, so dass immer die Gefahr besteht, dass sein Vertrauen schwindet.
In dieser dritte Band um das Leben und Wirken Thomas Cromwells beginnt mit dem Tod von Anne Boleyn und endet mit dem Tod Cromwells selbst. Hat man die beiden anderen Bände gelesen, ist man natürlich neugierig, wie sich Hilary Mantel den letzten Jahren dieses frühen Politikers widmet. Nachdem die vorherigen Bände sich beim Lesen als etwas sperrig erwiesen, weil die Autorin eine selten verwendete Form der Darstellung gewählt hat, kann man zum Hörbuch sagen, dass auch dank des Sprechers der Stil wesentlich besser funktioniert und die handelnden Personen viel lebendiger wirken. Was sich allerdings schon als gewisse Schwierigkeit erweist, ist die Länge der Hörbuchfassung. Da man im Leben halt nicht unbegrenzt Zeit hat, braucht man eine Weile, um das Buch zu beenden und da man beim Hörbuch auch nicht einfach so zurückblättern kann, um sich schnell nochmal zu erinnern, wo man stehengeblieben war, ist es nicht so einfach, der Handlung zu folgen. Es ist eben eine Lebensbeschreibung und kein Krimi, folglich ist es fast vorprogrammiert, dass es mal zu Längen kommen kann. Doch wie vorher schon erwähnt, gewinnt der Roman eine große Lebendigkeit durch die Art wie der Vorleser Frank Stieren ihn interpretiert.