Bücher mit dem Tag "tudorzeit"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "tudorzeit" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Die Schrift des Todes (ISBN: 9783596296842)
    C.J. Sansom

    Die Schrift des Todes

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Michael_Gray

    Der Königin wurde ein von ihr geschriebenes Buch gestohlen. Die religiösen Ansichten in diesem Buch würden ihr wenn es an die Öffentlichkeit käme sehr schaden und sie würde beim König in Ungnade fallen. Nun bitte sie verzweifelt Matthew Shardlake heraus zu finden wer das Buch gestohlen hat. Der erste Hinweis führt ihn in eine Druckerei, dessen Besitzer ermordet wurde. Bei seinen Ermittlungen geschieht ein weiter Mord. Wem die ersten 5 Bücher gefallen hat kommt hier wieder voll auf seine Kosten! Einfach fantastisch wie der Autor seine Geschichte in historische Fakten einbaut.

  2. Cover des Buches Die zwölfte Nacht (ISBN: 9783734101250)
    Charlotte Lyne

    Die zwölfte Nacht

     (80)
    Aktuelle Rezension von: Fornika

    Henry VIII ist für vieles bekannt, v.a. aber auch für seinen Verschleiß an Ehefrauen. Charlotte Lyne hat sich Ehefrau Nummer Sechs vorgenommen und erzählt von Catherine Parrs Leben vor, mit und nach Henry. Immer an ihrer Seite stehen die Seymours, die ebenfalls die englische Geschichte prägten.

     Im damaligen England gab es den Brauch, die zwölfte Nacht nach Heiligabend groß zu feiern. Lyne nimmt immer wieder Bezug auf diese Nacht, lässt Catherine Aufregendes und Aufwühlendes erleben, erzählt ihre Geschichte in zwölf Kapiteln. Dieser Kniff hat mir sehr gut gefallen, denn der Geschichte wird so ein sehr schöner Rhythmus gegeben. An den Schreibstil musste ich mich erst ein wenig gewöhnen, Lyne schreibt hier etwas altmodisch. Trotzdem habe ich mich bald eingefunden und bin Catherine gerne durch die Seiten gefolgt. So ganz nah kam man ihrem Charakter nicht, trotzdem fand ich sie sehr sympathisch und bin jetzt etwas schlauer, was die letzte von Henrys Frauen an begeht. Man merkt die gründliche Recherche, denn das gezeichnete Bild dieser Epoche ist sehr lebendig und authentisch gelungen. Von kleinen Längen mal abgesehen, hat mich Die zwölfte Nacht sehr gut unterhalten.

  3. Cover des Buches Um Reich und Krone (ISBN: 9783499274602)
    Philippa Gregory

    Um Reich und Krone

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Nicola89

    Inhalt:

    Drei Schwestern. Drei Leben. Drei Wege zur Macht.
    Jane
    Königin von England für neun Tage, wird die junge Jane Grey von der Halbschwester des Königs Mary in den Tower gesperrt und bezahlt für die Machtgier ihres Vaters auf dem Schafott.
    Katherine
    Lerne zu sterben, schreibt Jane an ihre lebensfreudige Schwester Katherine – der die unfruchtbare Königin Mary und dann Königin Elizabeth niemals zugestehen werden, einen Tudor-Sohn zu gebären. Als ihre Schwangerschaft entdeckt wird, steht sie nur noch wenige Schritte von Janes Los entfernt.
    Mary
    Missachtet zu Hofe, meidet die kleinwüchsige Mary die misstrauischen Blicke der Königin. Nach dem Schicksal ihrer Schwestern wird ihr nur allzu bewusst, in welcher Gefahr sie schwebt. Was wird geschehen, wenn die Letzte aus dem Geschlecht der Tudors der skrupellosen Königin Elizabeth die Stirn bietet?


    Meine Meinung:

    Das Buch ist in drei Teile geteilt, wovon sich jeder einer Schwester widmet. Gleichzeitig erfährt man in jedem Teil aber auch etwas über die beiden anderen Schwestern und natürlich über Königin Elisabeth I.

    Ein sehr gelungener und packender Roman über die Tudors, der nie langatmig oder langweilig war.


  4. Cover des Buches Das Erbe der Königin (ISBN: 9783732567027)
    Philippa Gregory

    Das Erbe der Königin

     (79)
    Aktuelle Rezension von: LiveReadLove

    Inhalt

    Mittlerweile weiß jeder, dass die Frauen Heinrichs VIII. gefährlich leben. Wenn er einmal seinen Blick auf eine andere gerichtet hat, schwebt seine aktuelle Königin in Lebensgefahr.
    Die deutsche Anna von Kleve kommt als vierte Gemahlin des Königs nach England. Die schüchterne junge Frau verliebt sich in das Land, in das sie einheiratet und ist vom höfischen Leben fasziniert. Allerdings bemerkt sie recht schnell, dass fast alles nur Fassade ist, denn nach Katharina von Aragon und den Boleyn-Schwestern versucht neben Anna selbst, nun auch die junge und bildhübsche Hofdame Katherine Howard, sich bei Heinrich beliebt zu machen. Und so ist keine der jungen Frauen wirklich sicher, was ihre Zukunft bringen wird…

    Nachdem ich „The Spanish Princess“ gesehen habe und das dazugehörige Buch „Die ewige Prinzessin“ gelesen habe, wollte ich die Welt der Tudors noch nicht verlassen. Aus diesem Grund habe ich nach „Das Erbe der Königin“ gegriffen und es nicht bereut. Das Buch beleuchtet nicht nur die kurze Ehe zwischen Anna von Kleve und Heinrich VIII. sondern auch die Ehe mit Katherine Howard. Von beiden Ehefrauen wusste ich nicht sehr viel und war deshalb umso gespannter, wie Philippa Gregory die Geschichte dieser beiden Frauen geschrieben hat.

    Das Buch ist aus der Sicht von Anna von Kleve, Katherine Howard und Jane Boleyn (Lady Rochford) geschrieben. Man lernt die junge Anna noch in Kleve kennen, wie sie für das Portrait Modell stehen muss, welches Heinrich VIII. gezeigt werden soll. Über ihre Kindheit ist kaum etwas bekannt und doch schafft es Philippa Gregory mir näher zu bringen, wie sie hätte aufwachsen können. Der Vater starb an einer Krankheit und ihr Bruder war unglaublich herrschsüchtig und ihr gegenüber recht gleichgültig. Trotzdem hat sie sich zu einer sehr mutigen jungen Frau entwickelt, denn sie besteht am englischen Königshof. Allerdings geht bereits die erste Begegnung zwischen dem König und Anna gehörig schief und somit ist der Weg, den sie dann in Zukunft gehen würde, bereits vorgezeichnet. Eine Beziehung zum König aufzubauen ist Anna so gut wie unmöglich. Er behandelt sie schlecht, beleidigt sie und kümmert sich überhaupt nicht darum, dass es eine Krönung geben soll. Anna lernt jedoch eifrig die englische Sprache und bemüht sich eine gute Königin und Ehefrau zu sein. Doch gegen Heinrich VIII. hat sie kaum eine Chance.

    Vor allem dann nicht mehr, als Katherine Howard als ihre Hofdame den englischen Hof zu verzaubern beginnt. Das Mädchen ist gerade 14 Jahre alt als sie in die Löwengrube geworfen wird, um die Howards wieder zu mehr Macht zu verhelfen. Ihr Onkel, der einflussreiche Herzog Norfolk hat große und ehrgeizige Pläne mit Katherine, kaum dass der König ein Auge auf zu geworfen hat. Sie soll sein Herz gewinnen, ihn verliebt machen und damit Anna von Kleves Untergang herbeiführen. Gleichzeitig soll natürlich der Stern der Howards wieder aufgehen, der durch die Exekution von Anne Boleyn sehr stark ins Wanken kam. Katherine hat Spaß am königlichen Hof, sie liebt es zu flirten und von jungen Männern angeschaut und bewundert zu werden. Sie ist sich ihrer Schönheit durchaus bewusst und es gibt nur einen Menschen, dem sie wirklich gefallen will: sich selbst. Ihr wird erst spät klar, was für Folgen ihr Betragen haben kann und so steuert auch sie unweigerlich in eine Falle hinein, die ihr Leben bedrohen kann.

    Ganz anders erscheint es Jane Boleyn zu gehen. Sie ist, nach der Hinrichtung ihres Mannes George Boleyn und ihrer Schwägerin Anne Boleyn in Ungnade gefallen. Doch der Herzog von Norfolk holt sie als Hofdame zurück, um Anna von Kleve zu dienen und ihm Bericht zu erstatten. Norfolk möchte alle Fäden in der Hand halten und hat deshalb eine treue Dienerin genau dort platziert, wo sie ihm am meisten helfen kann. Jane, die unbedingt wieder eine Aufgabe von Bedeutung haben möchte, tritt die Stelle bereitwillig an und tut genau das, was der Herzog ihr aufträgt. Sie beobachtet, manipuliert zu seinen Gunsten und hilft dabei Anna zu stürzen und Katherine Heinrich VIII. zuzuführen. Ohne schlechtes Gewissen macht sie eine Aussage, die Anna von Kleve in ernste Schwierigkeiten bringen könnte und als sich die Schlinge um Annas Hals immer weiter zuzieht besinnt sich der König und beschließt lediglich eine Scheidung von der deutschen Königin. Er bezahlt ihr eine Abfindung, sie bekommt Häuser, Land und Dienerschaft und dennoch weiß Anna, dass sie niemals sicher sein wird. Jane jedoch fühlt sich sehr sicher in ihrer Rolle, denn schließlich beschützt der Herzog von Norfolk sie. Immerhin erfüllt sie all seine Aufgaben mit Bravour. Denn sie hat Katherine nun erfolgreich auf den Thron gebracht und tut nun ihr Bestes, um diesen Thron zu sichern, auch wenn dies nur mit sehr unkonventionellen Mitteln möglich zu sein scheint. Lady Rochford sieht zwischen all diesen Intrigen und Verstrickungen jedoch nicht, dass auch sie ins Kreuzfeuer geraten könnte, sollte sich das Blatt erneut wenden.

    Philippa Gregory weiß einfach wie man historische Romane schreibt. Obwohl mir die geschichtlichen Ereignisse bereits bekannt waren, habe ich von der ersten Seite an mitgefiebert. Ich wusste, was mit Anna geschehen würde und mir war auch klar, welches Schicksal Katherine und Jane ereilen würde, dennoch konnte ich vor Spannung das Buch kaum zur Seite legen. Die drei Frauen, so unterschiedlich sie nur sein konnten, haben mich, auf ihre jeweilige Weise, fasziniert. Die eine, wollte nur ihrem Bruder entkommen und hat sich unverhofft in ein Land verliebt, das ihren Tod bedeuten könnte. Die andere liebt nur sich selbst, Geld und Liebeleien, ohne auch nur eine Sekunde über die Konsequenzen nachzudenken, schließlich ist sie erst 14 Jahre alt und hat ihr ganzes Leben noch vor sich. Und schließlich die letzte der drei, die nur auf ihren Machterhalt und ihren Vorteil bedacht ist. Keine von ihnen bekommt das, was sie verdient haben und doch sind sie der Willkür des Königs ausgeliefert gewesen. Philippa Gregory hat diese tragische Geschichte großartig zu Papier gebracht. Man spürt, dass sie die geschichtlichen Ereignisse perfekt mit ihrer eigenen Fantasie und Vorstellung verwebt und aus diesen historischen Fakten einen genialen Roman macht.

    Fazit

    Für eingefleischte Tudor-Fans ist diese Geschichte absolut zu empfehlen! Ich liebe es, wie Philippa Gregory die historischen Fakten in einen Roman verpackt und glaubhaft darstellen kann, was geschehen ist und möglicherweise geschehen ist. Die Charaktere, die zu Wort kommen, wirken unglaublich authentisch und man fiebert jede Seite des Buches mit und das, obwohl den meisten wohl der Ausgang der Geschichte klar sein wird. Als Einstieg in die Welt der Tudors ist das Buch vielleicht nicht ganz geeignet, da es eben die 4. und 5. Ehe von König Heinrich VIII. beleuchtet aber nach der Lektüre von „Die ewige Prinzessin“ und „Die Schwester der Königin“ kann ich es aufjedenfall empfehlen!

  5. Cover des Buches Narren und Sterbliche (ISBN: 9783499274848)
    Bernard Cornwell

    Narren und Sterbliche

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Ganz London liegt im Theaterfieber. William Shakespare will das ausnützen und seine Stücke aufführen. Das neueste, eine Komödie, soll zur Hochzeit einer adeligen Dame gespielt werden. Doch die Konkurrenz schläft nicht und das Skript des „Sommernachtstraumes“ wird gestohlen.  

    Nebenbei muss sich William mit seinem jüngeren Bruder Richard herum schlagen, der ihm nach London gefolgt ist und keine, der ihm zugedachten, Frauenrollen mehr spielen will.  

    Als nun das Manuskript spurlos verschwunden ist, hat verspricht Richard seinem Bruder, das Theaterstück wiederzubeschaffen. Die Bedingung - er, Richard, darf ab sofort auch Männerrollen spielen.  

    Meine Meinung: 

    Was im Klappentext wie ein Stück von William Shakespeare klingt, entpuppt sich leider als eine Geschichte ohne Höhen und Tiefen. Es dauert fast bis zur Hälfte des Buches bis es zum Diebstahl des Manuskriptes kommt. 

    Was mich ziemlich ärgerlich gestimmt hat, sind die zahlreichen Wiederholungen über das kalte Wetter und den Schmutz in der Stadt. Klar ist es im Winter kalt und der Nieselregen macht die Menschen trübsinnig. Aber nach der zweiten Erwähnung kann sich der Leser das gut vorstellen und muss nicht ständig daran erinnert werden. 

    Die Idee, Williams Bruder Richard zum Hauptdarsteller bzw. Erzähler dieser Geschichte zu machen, hat mir gefallen, „der Rest ist Schweigen“.  

    Mit diesem Buch hat sich Bernard Cornwell keinen Blumentopf verdient. Schade! 

    Fazit:

    Von diesem Roman bin ich ehrlich enttäuscht und kann nur 2 Sterne vergeben.

     

  6. Cover des Buches Das Erbe der weißen Rose (ISBN: 9783499267130)
    Philippa Gregory

    Das Erbe der weißen Rose

     (29)
    Aktuelle Rezension von: LiveReadLove

    INHALT

    Nach seinem Sieg in der Schlacht von Bosworth 1485 wird Henry Tudor König von England. Doch der Frieden ist sehr fragil: um die Häuser Lancaster und York endlich zu vereinen, heiratet er Elizabeth of York, die älteste Tochter des verstorbenen König Edward IV. Die beiden arrangieren sich nur langsam mit ihrer Ehe und als ein junger Mann auftaucht, der Anspruch auf den Thron erhebt muss sich Elizabeth entscheiden, wem ihre Treue gilt: ihrem Gemahl, den sie langsam zu lieben lernt oder dem Mann, der behauptet ihr Bruder zu sein.


    Das letzte Buch auf meinem Philippa Gregory SuB war „Das Erbe der weißen Rose“. Ich habe die Reihe von der Autorin ja völlig durcheinander gelesen, da mir die einzelnen Ereignisse schon bekannt waren und ich deshalb die Chronologie nicht unbedingt gebraucht habe. Dieses Buch markiert das Ende der Rosenkriege und der Beginn der Tudor-Zeit und ich war sehr gespannt darauf, wie Philippa Gregory die junge Elizabeth of York darstellen würde.

    Zu Beginn der Geschichte war ich recht angetan von Elizabeth. Sie hat ihre große Liebe verloren. Es gab zeitgenössische Spekulationen, dass Elizabeth mit ihrem Onkel Richard III. eine Affäre gehabt haben soll, was allerdings nie bestätigt wurde und Philippa Gregory flicht dieses Gerücht gekonnt in ihre Geschichte ein. Durch den Tod von Richard ist erneut ungewiss, wie es mit Elizabeth weitergehen wird, doch ihre Mutter, ist sich sicher: sie wird Königin von England, denn Henry Tudor hat ein Versprechen gegeben. Höchst widerwillig heiraten die beiden und vereinen somit die Häuser Lancaster und York. Die Ehe zwischen Henry und Elizabeth ist zunächst sehr lieblos und starr. Henry fürchtet um sein fragiles Königreich, das er nur durch Krieg errungen hat und Elizabeth macht sich wenig Mühe, ihn zu unterstützen. Außerdem wirkt er nicht wie ein Mann, der auf seine junge Frau hören würde. Überall sieht er Intrigen, Verrat und er vertraut nur Jasper Tudor und seiner Mutter, Margaret Beaufort.

    Ich fand es teilweise recht anstrengend, diesen historischen Roman zu lesen. Elizabeth bemüht sich nach einiger Zeit wirklich, ihren Mann besser verstehen zu können und eine gute Königin zu sein. Spätestens nachdem sie zwei Kinder von ihm bekommen hat, ist ihr klar, dass sie wirklich versuchen muss mit Henry glücklich zu werden. Letztlich tun beide genau das: sie beginnen sich gegenseitig zu vertrauen, führen Gespräche und lernen sich nach und nach zu lieben. Doch auch diese Liebe ist sehr brüchig, denn als ein Thronprätendent auftaucht, wittert Henry direkt Verrat. Womit er auch nicht ganz unrecht hat, jedoch hat Elizabeth damit überhaupt nichts zu tun. Sie würde niemals ihren Sohn Arthur der Gefahr aussetzen, seinen Thron zu gefährden, denn gäbe es wirklich noch einen ihrer verschwundenen Brüder, dann hätte ihr eigener Sohn kein Anrecht auf den Thron. Das möchte Elizabeth, genauso wie Henry, verhindern. Doch ihr Ehemann glaubt ihr nicht wirklich und das mühsam aufgebaute Vertrauen ist wieder dahin.

    Ich denke es ist sehr realistisch dargestellt, wie ängstlich Henry Tudor tatsächlich war. Er ist für die englische Bevölkerung ein völlig Fremder. Er hat zwar einen Thronanspruch, durch seine Familie, doch er lebte fast sein gesamtes Leben im Ausland. Er kennt weder die Gepflogenheiten Englands, noch das Volk. Gleichzeitig ist er durch seine Erfahrungen im Asyl sehr ängstlich, denn er weiß, wie schnell man sein Reich verlieren kann. Es muss nur eine starke Armee mit einem Thronanwärter auftauchen, genau wie er es einmal war.
    Und es ist auch irgendwo verständlich, dass Henry seine Ehefrau, der angeblichen Schwester des Thronprätendenten nicht sofort glauben schenkt. Doch er lässt sich immer und überall beobachten. Er lässt sie nicht aus den Augen und glaubt ihr trotzdem nicht? Und das, obwohl ihm doch auch klar sein muss, dass Arthur nicht nur sein Sohn ist, sondern auch der seiner Ehefrau. Würde Elizabeth wirklich seinen Anspruch auf den Thron opfern, für jemanden, der lediglich behauptet ihr Bruder Richard zu sein?

    Letztlich ist es so, dass über das gesamte Buch hinweg, Elizabeth eigentlich diejenige ist, die gar nichts weiß. Sie wird über nichts informiert, sie erfährt alles über Dritte und sie bleibt von Anfang bis Ende komplett ahnungslos. Sie wird nie richtig ins Vertrauen gezogen, hat kaum Kampfgeist und setzt sich nur wenig für sich selbst ein. Sie bleibt eine eher blasse, fast schon duckmäuserische Königin, die alles tut, um ja keinen Verdacht zu erregen. Selbst von ihrer eigenen Mutter wendet sie sich ab, um keinen Verdacht zu erregen. Überhaupt kommt Elizabeth Woodville, die Witwe von Edward IV. sehr schlecht weg. Ich bin eigentlich ein sehr großer Fan von ihr und bewundere ihren Mut und ihre große Intelligenz. Doch in „Das Erbe der weißen Rose“ wirkt sie so, als würde sie ihre eigene Tochter hintergehen und nur darauf warten, dass sie und ihre Familie stürzt, um jemanden auf den Thron zu setzen, der möglicherweise ihr Sohn sein könnte. Ehrlich gesagt, kann ich es mir nicht richtig vorstellen, dass Elizabeth Woodville ihre Tochter derart hintergehen würde und weiß auch nicht wie die Quellenlage hierzu ist. Doch in dem Roman von Philippa Gregory kommt die ehemalige Königin, in meinen Augen, nicht sehr gut weg.
    Überhaupt kommen die Frauen in diesem Roman nicht so gut weg. Elizabeth wird letztlich immer übergangen und gibt mir als Leserin keinerlei wichtigen Informationen. Sie hat nicht das Geschick ihrer Mutter geerbt, irgendwie in die Geschäfte des Königs einzuwirken und das fand ich sehr schade. Es war fast schon anstrengend hören zu müssen, dass Elizabeth überhaupt nichts weiß und das betonte sie immer wieder auf verschiedene Arten. Hier fand ich die Serie „The White Princess“ deutlich gelungener. Denn nicht nur ihr Mut wird hier etwas herausgestellt, sondern auch die Zweifel, die sie hatte, bezüglich des Thronprätendenten. In der Serie war sich Elizabeth gar nicht mal so sicher, dass er tatsächlich ein Lügner ist. Im Buch jedoch wurde deutlicher, dass sie sich von ihm abwendet. Wie es wirklich war, lässt sich bis heute nicht sagen, denn die Prinzen im Tower bleiben weiterhin verschwunden und womöglich für immer eines der größten Rätsel überhaupt.

    FAZIT

    Eigentlich gibt diese Geschichte sehr viel her, denn das Ende der Rosenkriege und der Beginn der Tudor-Zeit ist sehr aufregend gewesen. Doch Philippa Gregory hat es in meinen Augen etwas versäumt, die Spannung zu halten und weiter voran zu treiben. Elizabeth ist als Protagonistin in meinen Augen nicht so stark, wie sie hätte sein können. Sie hat viel zu wenig Einfluss in diesem Buch und deshalb habe ich oft den Fokus etwas verloren. Das Buch ist wie alle historischen Romane der Autorin, wunderbar geschrieben, doch ich denke, Gregory hätte noch mehr heraus holen können.

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