Bücher mit dem Tag "tugenden"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "tugenden" gekennzeichnet haben.

34 Bücher

  1. Cover des Buches Sofies Welt (ISBN: 9783446242418)
    Jostein Gaarder

    Sofies Welt

     (4.474)
    Aktuelle Rezension von: Joesy82

    Wundervolles Buch

    Gelesen als Jugendliche und Erwachsene

    Der Zauber des Buches fesselt mich heute noch

    Sofie ist eine starke Protagonistin, die Antworten auf so viele Ihrer Fragen bekommt.

    Eine Reise durch die Philosphie, eine Reise durch die Gedanken eines Mädchens, dass die Welt und alles drum herum hinterfragt und antworten auf Fragen sucht, die kaum jemand beantworten kann.


  2. Cover des Buches Die Bestimmung (ISBN: 9783570309360)
    Veronica Roth

    Die Bestimmung

     (6.518)
    Aktuelle Rezension von: kaethchen_grimm

    Tris & Four ist eines meiner Lieblingspaare, seitdem ich den ersten Film gesehen habe. Das Buch hat mich darin nochmal bestätigt. 😊

    Tris Charakter ist für mich so authentisch und menschlich. Sie ist nicht perfekt und es ist auch nicht ihr Wunsch, so zu sein wie andere sie gerne hätten oder den Erwartungen anderer gerecht zu werden. Sie möchte einfach sie selbst sein und zweifelt daran, ob das okay ist und ausreicht.

    Am Anfang des Buches ist sie ein ganz anderer Mensch, als am Ende und ihre Entwicklung ist für mich unglaublich stark.

    Die Handlung war durchgängig mitreißend und anregend. Zum Glück habe ich das Buch nach so langer Zeit doch noch gelesen. Manchmal schlummern einfach die größten Schätze im SuB. 🤗

  3. Cover des Buches Siddhartha (ISBN: 9783518463543)
    Hermann Hesse

    Siddhartha

     (923)
    Aktuelle Rezension von: RattusExlibricus

    Kategorie: Bildungsroman | Psychogramm |Reflexion | Philosophie| Roman

    Worum dreht sich die Handlung?: Der junge Brahmahensohn Siddhartha wird zusammen mit seinem Freund Govinda schon in jungen Jahren in die Weisheiten der Religion und des Dienstes an den Göttern eingeweiht. Schnell entwickelt er große Klugheit und Weisheit, alle in seiner Umgebung lieben ihn, eine glänzende Zukunft liegt vor ihm – aber dennoch ist er nicht glücklich, inneres Suchen treibt ihn um, er fragt sich, wie es möglich sein soll, dem letzten göttlichen Prinzip näher zu kommen und die vollkommene Wahrheit zu erkennen. Als eines Tages Wanderasketen durchs Dorf ziehen, sieht er seine Chance darin, sich ihnen, entgegen dem Willen seiner Eltern, anzuschließen. Sein Freund folgt ihm. Doch auch in der völligen Entselbstung und aller Dinge, die er bei den Asketen lernt, scheint er der Wahrheit nicht näher kommen zu können. Eines Tages hören sie von einem Erwachten, einem Buddha, und sein Freund Govinda möchte unbedingt dessen Lehre hören. Also ziehen sie weiter, obwohl Siddhartha innerlich bereits mit jeder Lehre abgeschlossen hat. Während Govinda sich dem Buddha anschließt, entscheidet Siddhartha, seinen Weg zur Erkenntnis allein weiterzugehen…

    Große Themen im Hintergrund: Suchen und Finden | Lehre und Erkenntnis| Persönlichkeitsentwicklung | Einheit| Wandlung und Unwandelbarkeit| Wiederholung und Wert des Lebens| Wege aus dem Leiden | Menschlichkeit

    Persönliche Notiz: Anders als ich erwartet habe, handelt das Buch nicht vom Leben „des“ Buddha, Siddhartha Gautama, obschon er auch seine Rolle darin spielt. Nichtsdestotrotz gibt es viele Parallelen, so dass ich das Gefühl habe, Hesse hat hier seine eigene Interpretation dieser Erzählung geschaffen, verquickt mit philosophischen Exkursen, erworbenem Wissen über fernöstliche Kulturen und eigenen Gedanken und Ansichten. Auch wenn das von Außen betrachtet vielleicht etwas esoterisch oder religiös klingt (Esoterik liegt mir völlig fern), ist das Buch eher als Charakterstudie und philosphischer Ausflug zu verstehen.

    Teilbewertung (Legende *= hat mich nicht überzeugt, **= ausbaufähig, ***=solide/gut zu lesen, ****= sehr gut/klare Empfehlung, *****= exzellent/schwer zu erreichen):


    1. Handlung **** 

    Trotz der verhältnismäßigen Kürze ist viel in dem Buch passiert, der Hauptfokus liegt hierbei eindeutig auf der Charakterentwicklung des Hauptprotagonisten (es geht mehr um Lebensabschnitte und deren Reflexion als um die „Handlung“ (im Sinne von Aktion) an sich). Die ständige Wandlung, der Gewinn und Verlust von Erkenntnis, das Wachsen und Scheitern und häufige Änderung der Lebensumstände spiegeln hier zielsicher die Grundthematiken des Buches wieder. Die einzelnen Handlungsabschnitte haben alle ihre ganz eigene Stimmung und die Handlung ist in aller Prägnanz, dabei aber nicht schmucklos ausgestaltet, so dass die knapp über hundert Seiten völlig ausreichend sind.

     


    1. Aufbau **** 

    Das Buch untergliedert sich in mehrere, gut nachvollziehbare Sinnabschnitte. Die Handlungsbausteine sind klar abgegrenzt, auch wenn einzelne Elemente immer wieder auftauchen und der Geschichte gewisse Ankerpunkte verleihen. Es gibt keine unnötigen Längen aber auch keine größeren Auslassungen. Man verfolgt das ganze Leben des Siddhartha und verfolgt seine Wandlungen in überschaubaren Portionen. Die philosphischen Exkurse sind im ganzen Buch wichtig und behandeln prinzipiell die selben Themen, in jedem Abschnitt aber aus einem ganz anderen Blickwinkel. Im Moment der größten Selbstentfremdung wird der Erzählstil eher unpersönlich, sonst ist er sehr nah am Hauptcharakter und mit dessen Gedanken verquickt.

     


    1. Charakterzeichnung ****°

    Mit der Entwicklung und Interaktion des Hauptcharakters mit der Umwelt ist Hesse hier ein ganz großer Wurf gelungen.  Die Innenschau ist ausgeprägt, genau konstruiert und dabei trotzdem vereinnahmend und liest sich unterhaltsam. Die wichtigsten Gedanken des Buches werden gleichzeitig durch die ausführlichen Gedanken und Reflexionen des Protagonisten dargestellt. Die Nebencharaktere sind menschlich und oft zwar knapp, aber keineswegs farblos oder klischeemäßig dargestellt. Der Fokus liegt sehr auf dem Hauptcharakter und seinen Gefühlen und Gedanken, was für die Geschichte sehr notwendig ist, was aber vielleicht nicht alle mögen. Manche Nebencharaktere sind mehr Spiegel und Prinzipien, wirken aber trotzdem unglaublich greifbar und sympathisch.

     


    1. Sprache und Stil *****

    Die Sprache hat mich überrascht und gleich auf der ersten Seite vereinnahmt. Sie ist komplex, ausschweifend und bedient sich dabei auch in normalen Schilderungen großzügig aus der Werkzeugkiste der Stilmittel und Metaphern, so dass oft ein schon fast poetischer Eindruck entsteht. Sie fließt, schwimmt, mäandert und schafft es dabei gerade durch ihre Indifferenz gut zum Punkt zu kommen und Gedanken anzudeuten, die klarer nicht auszudrücken wären. Elemente sind teils mit mehreren Bedeutungen gleichzeitig aufgeladen und es wird oft sehr schön kontrastiert und verbunden. Ich muss zugeben, dass gerade dieser Punkt, der mich so sehr begeistert hat, für viele vielleicht etwas „zu viel“ ist, unklar, altmodisch oder überladen ankommt. Ich finde, die Grundgedanken und Aussagen werden dadurch nur umso mehr unterstützt und sie ist einfach schön zu lesen.


    1. Zielgruppe(n)

    Das Buch ist, aufgrund seiner Kürze, nicht unbedingt ein längeres Projekt. Wenn man konzentriert dabei bleibt und Gehirn und Emotionen anstrengt (und das ist für den vollen Genuss unabdinglich) kann man das Buch an einem bis wenigen Tagen lesen (ich würde aber mindestens zwei empfehlen, je nachdem, wie gut man sich in die Gedankenwelt einfinden kann, um etwas zu „verdauen“). Ja, das Buch ist manchmal anstrengend und man darf es nicht vorbeifliegen lassen, weil man sonst schnell den Faden verliert, aber der Aufwand lohnt sich, wenn man sich an den interessanten (und teils wahrscheinlich auch selbst schon angerissenen) Gedankenspielen beteiligen will. Denn die Frage, was tatsächlich glücklich macht, was der Grundbaustein der Existenz ist, wie man mit dem Alltäglichen fertig wird und wonach man im Leben suchen kann, sind sicherlich universell. Man merkt, dies ist ein Buch zum Gedanken machen. Und natürlich zum Versinken in der Sprache. Den größten „Unterhaltungswert“ hat die minutiöse Ausarbeitung der kurvenreichen Entwicklung des Hauptcharakters. Daran muss man auf jeden Fall seinen Spaß haben. Das Buch ist eher nichts für Freunde von actionreicher Handlung, großer Spannung und auch wer unbedingt viele zwischenmenschliche Interaktionen in einer Geschichte braucht, wird wohl eher nicht glücklich.

    Trotz schwerer Gedankenkost und zwischenzeitlicher tiefer Verzweiflung präsentiert das Buch  am Ende ein sehr positives Lebens- und Menschenbild, so dass trotz aller gehaltvoller und schwerer Diskussionen am Ende ein starker Schimmer der Zuversicht bleibt.

    Natürlich behandelt das Buch, auch wenn es nicht unbedingt vorrangig darum geht, auch Themen aus der buddhistischen Lehre (oder das, was Hesse meinte, herausziehen zu müssen), Transzendentalität und arbeitet oft mit einer starken Abstraktion. Auch darauf sollte man sich unbedingt einlassen können, um Freude daran zu haben.

     


    1. Fazit ****°

    Die Geschichte lebt mehr von innerer Entwicklung und die Beeinflussung und Formung eines Charakters durch Lebensumstände. Es ist eine philosophische Lebensreise zu den grundliegenden Fragen von Sinn, Existenz, Zufriedenheit und Liebe, eine Gegenüberstellung und Vereinigung verschiedener Prinzipien und der universellen Suche nach dem Glück. Und der Frage, ob Finden und Suchen sich nicht oft ausschließen. Stilistisch komplex und wabernd, dabei aber mit kristallklarer Sprachschönheit werden diese Themen gut unterstützt. Das Buch ist komplex und soll zum Nachdenken anregen, bedient sich dabei buddhistischer Gedanken, allgemeiner Lebensphilosophie und ausgedehnter Charakterstudien. Es ist langsam und ohne viel aufsehenerregende Handlung, entfaltet interessante grundliegende Gedanken und lässt einen nach vielen schweren Gedanken mit einer positiven Grundbotschaft zurück. Definitiv nicht für jeden etwas, vielen wahrscheinlich zu abgedreht oder sprachlich anstrengend. Ich hatte etwas Langatmigeres erwartet und war sehr positiv überrascht.

  4. Cover des Buches Die Hüter der Rose (ISBN: 9783404189137)
    Rebecca Gablé

    Die Hüter der Rose

     (801)
    Aktuelle Rezension von: MarinaH

    Der erste Band der Waringham Saga “Das Lächeln der Fortuna” hatte mich schnell in seinem Bann, deswegen war ich nur umso gespannter die Fortsetzung zu lesen. Das Cover gefällt mir sehr, meiner Meinung nach sieht es sehr edel aus, es passt zu den anderen Teilen und mich spricht sehr an, dass die Rose des Hauses Lancaster abgebildet ist.

    Wie der Vorläufer hatte auch dieser Teil mich komplett in seinem Bann, meiner Meinung nach fängt es direkt sehr spannend an. Wir lernen John als Jungen kennen und wachsen mit ihm zusammen auf. Sehr interessant fand ich auch, dass John doch so gegensätzlich zu seinem Vater Robin war. Man konnte sich gut in ihn hineinversetzen und mir hat gefallen, dass er nicht immer nur als guter Mensch dargestellt wurde sondern auch er seine Macken und Fehler hatte.
    Es war sehr spannend John durch die Höhen und Tiefen seines Lebens zu begleiten, Raymond konnten wir natürlich auch verfolgen und es hat mir gefallen, dass er und andere Charaktere aus dem Vorläufer nicht vergessen wurden. Die Charaktere waren alle sehr verschieden, aber in die meisten konnte man sich gut hineinversetzen, ich hatte das Gefühl, Mal wieder mit all diesen Charakteren zusammen gelebt zu haben.
    Der Schreibstil ist wie immer hervorragend, nichts hat sich gezogen und man wurde direkt in diese Zeit des Mittelalters katapultiert.
    Die Geschichte war sehr spannend und schön erzählt, auch das Joan d’Arc vorgekommen ist, hat mich sehr gefreut, meiner Meinung nach war sie eine sehr interessante Persönlichkeit.
    Der Roman war manchmal sehr brutal und es ist viel Blut geflossen, aber sowas gehört auch zu einem guten Mittelalterroman.

    Nur schweren Herzens habe ich dieses Buch zu Ende gelesen und freue mich auf die Fortsetzung.

  5. Cover des Buches Liebesbriefe großer Männer (ISBN: 9783865391872)
    Sabine Anders

    Liebesbriefe großer Männer

     (107)
    Aktuelle Rezension von: Gingerteabooks

    Also besonders die erste Hälfte von Briefen würde ich ja persönlich nicht als Liebesbriefe ansehen. Bei Liebesbrief denke ich nicht an Drohungen gegen die angeblich Geliebte. Victor Hugo's Briefe wären Liebesbriefe, aber Luther eher nicht so. Ist vielleicht mal interessant zu lesen, aber würde ich nicht empfehlen. 

  6. Cover des Buches Neue Märchen - Wasser (ISBN: 9783950406504)
    Marie-Anne Ernst

    Neue Märchen - Wasser

     (9)
    Aktuelle Rezension von: winniehex

    Sie üben auf Menschen seit Jahrhunderten eine andauernde Faszination aus. Jedes Jahr liegen neue Auflagen der Texte der Grimm Brüder, Hans Christian Andersens oder Perraults auf. Immer mehr werden die Geschichten auch für die Kleinsten adaptiert, denn die meisten der Texte bergen eine Moral, die auch heute noch Gültigkeit besitzt – auch wenn sie hie und da an das heutige gesellschaftliche Verständnis angepasst werden muss.

    Doch welche Themen beschäftigen uns heute? Welche Werte möchten wir der nächsten Generation mitgeben? Der JGIM Verlag hat Autoren eingeladen, neue Märchen einzureichen und sich dabei von dem Thema „Wasser“ inspirieren zu lassen. Kombiniert mit alten Texten, zeigt sich wie stark wir von den klassischen Figuren geprägt sind. Auch die dahinter liegende Moral weist viele Gemeinsamkeiten auf. In „Alte und Neue Märchen - Wasser“ werden aktuelle Themen rund um Umweltschutz, Habgier, Psyche oder Tod usw. behandelt.

    Ein Märchenbuch über das Thema Wasser, aber es ist ein Märchenbuch der besonderen Art es spricht zum Hauptteil die Erwachsenen mit Themen wie Tod, Transsexualität, Depressionen, Neid, Macht usw. Ja man könnte sagen, die Rede ist vom typische Alltag mitten aus dem Leben. Als Leser kann man sich in die ein oder andere Geschichte besser hineinversetzen und dann gibt es auch Märchen die liegen einem gar nicht. Das ganze Büchlein besteht aus 12 kleine Geschichten/Märchen die wunderbar niedergeschrieben wurden.

    Persönlich würde das Buch einem 10jährigen jetzt nicht unbedingt anbieten, eher zwischen 12-14 tendieren. Ich glaube das wäre besser zu verstehen.

    Geschmacklich fand ich es ganz gut, klar gab es 1-2 Märchen die mir nicht so gefielen, deswegen würde ich hierfür einen Stern abziehen 😉

  7. Cover des Buches Der Trotzkopf (ISBN: 9783962690113)
    Emmy von Rhoden

    Der Trotzkopf

     (241)
    Aktuelle Rezension von: schokobook

    Schade, dass den Trotzkopf heute viele nicht mehr lesen wollen, weil das damalige Frauenbild nicht gefällt. Das war nicht schön, aber es war so. So was verstehe ich immer nicht. Es gab diese Zeiten und ich finde es auch wichtig, dass man weiß, wie das war. Eben auch darum, dass man es nicht mehr wieder dahin kommen lässt. Aber an sich ist die Geschichte gerade deshalb so interessant, weil Ilse ein Mädchen ist, dass sich ihrer Zeit ja eben nicht anpasst. Sie ist rebellisch, laut und frech. Fast eine Pippi Langstrumpf um 19. Jahrhundert. Das Mädcheninternat ist streng. Aber auch genau das, was Ilse schon auf den Weg bringt, aber dennoch immer ihre rebellische Seite behält. Sie hat Freundinnen gefunden, die sich alle noch durch die anderen Bände bis zum Tode treffen. Sie hat geheiratet und Kinder bekommen und dennoch war sie Ilse - der Trotzkopf geblieben. Das flammt ja immer mal wieder auf. Verteufelt bitte die alten Mädchen-Bücher nicht. Die haben schon ihre Berechtigung. Einiges in diesen Büchern fehlt heute sehr. Werte wie Anstand, Vernunft, Respekt und Geduld. Das schwindet immer mehr. Von daher finde ich, wenn man diese Bücher vergangener Zeiten liest, war nicht alles schlecht. Bei weitem nicht alles gut, aber eben auch nicht alles schlecht. Für mich bleibt "Der Trotzkopf" ein absoluter Klassiker!

  8. Cover des Buches Das Lächeln der Fortuna (ISBN: 9783754005712)
    Rebecca Gablé

    Das Lächeln der Fortuna

     (65)
    Aktuelle Rezension von: Dirk1974

    England 1360: Der zwölfjährige Robin steht plötzlich vor dem nichts. Sein Vater der Earl of Waringham wurde des Hochverrats bezichtigt und zum Tode verurteilt. Damit verlor auch Robin sein Anrecht auf den Titel und die Besitztümer. Doch Robin, der Pferde über alles liebt, geht zurück nach Waringham und fängt als Stalljunge an. Schnell merkt der Stallmeister, dass Robin ein besonderes Gespür für Pferde hat und überträgt ihm immer anspruchsvollere Aufgaben. Der neue Earl erkennt Robin und behandelt ihn fast wie einen Sohn. Sein leiblicher Sohn Mortimer hingegen schikaniert Robin immer wieder.


    Später schließt sich Robin dem Hause Lancaster an und will dem Wunsch seines Vaters entsprechend ein Ritter werden. Doch der Zwist mit Mortimer verfolgt ihn sein ganzes Leben. Im Verlauf des Buches begleiten wir Robin auf seinem Weg zum Ritter. Erleben, wie er sein eigenes Lehen bekommt und eine grandiose Pferdezucht aufbaut und es so zu Anerkennung und Geld schafft. Natürlich fehlt es auch nicht an Frauen in Robins Leben, doch oft stehen in diesen Zeiten der Liebe politische Verbindungen entgegen. Auch Robins Schwester Agnes nimmt einen wichtigen Teil der Geschichte ein. Sie widmet ihr Leben der Medizin und Geburtshilfe. Sowohl Robin, als auch Agnes träumen weiter davon, vielleicht doch einmal wieder die Herren von Waringham zu sein.


    Auch wenn es das Buch auf Grund seines Umfangs nicht gerade vermuten lässt, ist es nur der Auftakt einer ganzen Buchreihe. Rebecca Gablé hat vor dem Hintergrund der englischen Geschichte eine komplexe Welt geschaffen. Zeitweise ist es mir dabei recht schwer gefallen, bei den vielen Personen noch den Überblick zu behalten. Wie so oft in historischen Romanen gibt es auch hier jede Menge Intrigen und Machtspiele. Trotz des Umfangs der Erzählung ist sie kurzweilig und voller Abwechslung. Es ist der Autorin gut gelungen die historischen Fakten mit der fiktiven Familie Waringham zu verweben. Doch auch wenn mich das Hörbuch gut unterhalten hat, war ich froh, als es nach über 47 Stunden zum Ende kam.


    Ich kann das Hörbuch, welches in einer tollen Weise von Detlef Bierstedt gelesen wird, jedem Fan historische Romane weiterempfehlen. Von mir gibt es vier Sterne.

  9. Cover des Buches Der Wilde Wald (ISBN: 9783407742247)
    Tonke Dragt

    Der Wilde Wald

     (125)
    Aktuelle Rezension von: ColinCreevey
    Wieder gehen wir mit Tiuri auf eine gefährliche Reise, die uns dieses Mal in den sagenumwobenen Wilden Wald hineinführt. Dort ist es nicht geheuer, heißt es...

    Die Geschichte ist noch spannender als Teil eins (DER BRIEF FÜR DEN KÖNIG) und kann sogar als erstes gelesen werden - was ich ausversehen gemacht habe - weil sowohl Teil eins als auch dieser Teil zwei eine abgeschlossene Handlung haben. Ich empfehle aber, sie der Reihe nach zu lesen. Ein Muss für alle Fans von Ritter-Abenteuern, wer noch nicht 10 Jahre alt ist, sollte es sich vorlesen lassen.
  10. Cover des Buches Max und Moritz / Eine Bubengeschichte in sieben Streichen: Vollständige, kolorierte Fassung (ISBN: 9783943466201)
    Wilhelm Busch

    Max und Moritz / Eine Bubengeschichte in sieben Streichen: Vollständige, kolorierte Fassung

     (24)
    Aktuelle Rezension von: disadeli
    Was soll man zu diesem Klassiker noch sagen?!?

    Das ebook ist vernünftig unterteilt, die Illustrationen nicht (wie es in anderen Publikationen vorkommt) auseinander gerissen.

    Dennoch ist es ein ganz anderes Leseerlebnis, einen solchen Klassiker als anfassbares Buch, Seite für Seite, mit den entsprechenden Illustrationen, zu genießen.
  11. Cover des Buches Kathy und die Hexe Hedonia (ISBN: 9783934432093)
    Linda Kronrat

    Kathy und die Hexe Hedonia

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Oliver_Staaden

    Das Cover gefällt mir sehr gut und hat mich neugierig gemacht.

    Die Kathy Saga hat mich neugierig gemacht und ich wurde im Laufe der Zeit von der Saga gefesselt.

    Die Hauptdarstellerin ist authentisch, charakterstark, mutig und tapfer. In dieser Geschichte bekommt Kathy immer mehr negative Eigenschaften (sieben Todsünden). Sie wird z.B. gierig und bringt das Geld lieber in Schatzkammern, als es zu verschenken. Im Laufe der Geschichte findet der Lesende heraus, warum das so ist. 

    Leider werden hier Männer sehr negativ dargestellt und Frauen schützen sich mit Keuschheitsgürteln. Außerdem wird auch viel Blut in der Geschichte vergossen. 

    Mehr möchte ich über den Inhalt nicht verraten, da jeder das Buch selber lesen sollte.

    Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, bildhaft und fesselnd. Gut gefallen hat mir auch, dass die Kapitel nicht zu lange sind. Teil 1 hat mir besser gefallen. 

    Von mir gibt es eine Leseempfehlung aber nicht für Kinder.

  12. Cover des Buches Der Brief für den König (ISBN: 9783407755766)
    Tonke Dragt

    Der Brief für den König

     (192)
    Aktuelle Rezension von: ChrisModd

    Das Buch war in meiner Jugendzeit mein erstes Fantasybuch und brachte mich zu dem Genre.
    mich habe es geliebt!

    Es ist die packende Geschichte des (fast) Ritters, wie er seinem Gewissen anstatt der Regeln folgt und ihn dies in einem Abenteuer quer durchs Land treibt. Immer auf seinen Fersen natürlich die bösen Verfolger.
    Das Buch hat mich um einige Nächte gebracht. 

  13. Cover des Buches Kathy und der Zauberer (ISBN: 9783934432086)
    Linda Kronrat

    Kathy und der Zauberer

     (82)
    Aktuelle Rezension von: BuecherLIebhaberIn


    "Kathy und der Zauberer" von Linda Kronrat und Harry Theodor Master entpuppte sich für mich als eine große Enttäuschung. Als erster Band der Kathy-Abenteuer-Reihe hatte ich hohe Erwartungen, aber leider wurden diese nicht erfüllt.

    Die Geschichte wirkt durchweg klischeehaft und vorhersehbar. Die Protagonistin Kathy ist ein Stereotyp des neugierigen Jugendlichen, der in eine magische Welt gerät. Die Charaktere bleiben flach und wenig entwickelt, was es schwer macht, eine emotionale Verbindung zu ihnen aufzubauen. Kathy selbst wirkt oft naiv und wenig authentisch.

    Die Welt, die in "Kathy und der Zauberer" erschaffen wird, ist leider nicht besonders originell. Sie erinnert stark an andere bekannte Fantasy-Welten, und es fehlt an einzigartigen Elementen, die die Geschichte herausstechen lassen. Die magischen Aspekte wirken uninspiriert und wenig fesselnd.

    Ein weiteres Manko ist die Sprache. Der Schreibstil der Autoren ist oft holprig und wenig einfallsreich. Die Dialoge sind unglaubwürdig und erwecken den Eindruck, als wären sie schnell und ohne viel Gedanken geschrieben worden.

    Die Botschaft des Buches ist zwar positiv, da sie Mut und Entschlossenheit betont, aber sie wird auf eine vorhersehbare und klischeehafte Weise vermittelt, die wenig Tiefgang bietet.

    Alles in allem hinterließ "Kathy und der Zauberer" bei mir den Eindruck eines wenig inspirierten und oberflächlichen Abenteuers. Es fehlt an Originalität und einer tiefgehenden Handlung, die die Leser wirklich in die Geschichte hineinzieht. Leider kann ich dieses Buch nicht empfehlen und hoffe, dass die Fortsetzungen der Kathy-Abenteuer-Reihe sich inhaltlich und stilistisch verbessern können.







  14. Cover des Buches Iphigenie auf Tauris (ISBN: 9783872910127)
    Johann Wolfgang von Goethe

    Iphigenie auf Tauris

     (415)
    Aktuelle Rezension von: Bionoema

    Da ich ein großer Fan der Mythologie und Familienverstrickungen bin, hat mir das Stück von Goethe sehr gut gefallen. Es lässt sich leicht und flüssig lesen. Für Zwischendurch gut geeignet!

  15. Cover des Buches Nikomachische Ethik (ISBN: 9783842469549)
  16. Cover des Buches Ermutigung zum unzeitgemäßen Leben (ISBN: 9783499625992)
  17. Cover des Buches Metamorphoses (ISBN: 9780141394619)
    Ovid

    Metamorphoses

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Maurus

    OVID, dieser einschmeichelndste aller Dichter ... (Pierre Klossowski)

    DAS PROÖMIUM – VIELE GESCHICHTEN MACHEN DIE WELT DURCHSCHAUBAR: meine Rezension zu Ovids METAMORPHOSES


    1. „Was der Mensch sei, sagt ihm nur seine Geschichte.“


    (W. Dilthey, „Traum“ | in: „Gesammelte Schriften“, Leipzig/Berlin 1913, Bd. 8)


    2. „Die Universalgeschichte ist menschlich nur durch ihre historische Aufhebung: als Multiversalgeschichte.“


    (Odo Marquard, „Apologie des Zufälligen“)


    3. „Raban befindet sich deutlich in einer Zwickmühle. In dem Konflikt zwischen seinen inneren Wünschen und den äußeren, auferlegten Pflichten wünscht er sich als Lösung eine traumähnliche Verwandlung herbei.“


    (Franz Kafka, „Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande“)


    _______


    I.


    Für O. Marquard („Apologie des Zufälligen“ | UB 8351) ist unsere Epoche dank ihrer spektakulären Fortschritte das Zeitalter der Informationsgesellschaft. Natürlich vor den imponierenden, technisch und industriell nutzbaren Fortschritte der Naturwissenschaften sind, heutzutage, die Geisteswissenschaften in eine Legitimationskrise geraten. Die Forschungen der Geisteswissenschaftler haben im Vergleich zu den Naturwissenschaften „etwas ameisenhaft Betriebsames und zugleich Sinnloses an sich.“ (M. Fuhrmann) Die Existenz der Geisteswissenschaften (besonders der Literatur, zu der die „Metamorphosen“ gehören) ist das Erzeugnis einer „bestimmten Phase des europäischen Geistes und wie dieser selbst eine historische Erscheinung.“ (Fuhrmann) Aber heute – sagt der Konstanzer Latinist Manfred Fuhrmann – sind diese Geisteswissenschaften – erst recht – „lebendig“, weil sie „unvermeidlich“ bleiben. Fuhrmann schreibt: „Die Geisteswissenschaften, behauptete Marquard, seien dazu da, den durch die Naturwissenschaften verursachten Modernisierungsprozess – einen Prozess, in dessen Verlauf unsere Welt immer undurchschaubarer werde – zu kompensieren und hierdurch erträglich zu machen, und sie bewirkten dies, indem sie Geschichten erzählten, Geschichten zum Zwecke der Sensibilisierung, der Bewahrung, der Orientierung. Je moderner die Welt werde, lautete Marquards Fazit, desto unvermeidlicher würden die Geisteswissenschaften. Die Geisteswissenschaften als Kompensationswissenschaften, als auf die Vergangenheit rekurrierendes, identitätsstiftendes Gegengewicht gegen die Dynamik der den Menschen sich selbst entfremdenden Naturwissenschaft und Technik...“.

    Für uns heute sind die phantastischen Geschichten Ovids eine Kunst der „Wiedervertrautmachung“. „Denn die Menschen: das sind ihre Geschichten. Geschichte aber muss man erzählen. Das tun die Geisteswissenschaften: sie kompensieren Modernisierungsschaden, indem sie erzählen … Sonst sterben die Menschen an narrativer Atrophie.“ (Marquard)


    Diese Schrift des Philosophen Odo Marquard ist eine notwendige Voraussetzung, um der ,Wirklichkeitswandel‘ unserer Zeit zu verstehen. Wirklichkeitswandel, der, auch wenn er nicht eindeutig mit der literarischen Tradition der „Verwandlung“ in Zusammenhang gebracht werden kann, vor dem Hintergrund dieser Tradition klarere Konturen gewinnt.


    ∎ Zeitalter der Weltfremdheit?


    „Unsere Zeit hat viele Namen. Sie gilt als »Industriezeitalter« oder »Spätkapitalismus« oder »Atomzeitalter«; sie gilt als »Arbeitsgesellschaft« oder »Freizeitgesellschaft« oder »Informationsgesellschaft«; sie gilt als Zeitalter der »funktionalen Differenzierung« oder »Epoche der Epochisierungen« oder »postkonventionelles Zeitalter« oder bereits als »nacheuropäisches Zeitalter« oder einfach als »Moderne« oder auch schon als »Postmoderne« und so fort. Diese Vielnamigkeit ist indirekte Anonymität: unsere Zeit und Welt befindet – scheint es – auch deswegen in einer Orientierungskrise, weil sie zunehmend nicht mehr weiß, mit welcher dieser Kennzeichnungen sie sich identifizieren muss.“


    „Neu ist nämlich eine zeitalterspezifisch moderne Beeinträchtigung des Erwachsenwerdens. Ich nenne sie tachogene Weltfremdheit; denn sie resultiert aus der beschleunigten Schnelligkeit (auf griechisch: to táchos) des modernen Wirklichkeitswandels.“



    II.


    In dem Proömium stellt Ovid sein Werk kurz vor:


    „In nova fert animus mutatas dicere formas

    corpora; di, coeptis (nam vos mutastis et illas)

    aspirate meis primaque ab origine mundi

    ad mea perpetuum deducite tempora carmen!“


    Lateinische Verse, die Hermann Breitenbach so übersetzt:


    „Von den Gestalten zu künden, die einst sich verwandelt in neue

    Körper, so treibt mich der Geist. Ihr Götter, da ihr sie gewandelt,

    Fördert mein Werk und lasset mein Lied in dauerndem Flusse

    Von dem Beginne der Welt bis auf meine Zeiten gelangen!“


    Das persönliche Prooemium oder der Prolog des Dichters, dem am Ende der „Metamorphosen“ ein Epilog entspricht, behandelt die Urgeschichte der Menschheit von der „(als Science-fiction eingekleideten) Schöpfungsgeschichte über die (an hesiodische Tradition anknüpfenden) vier Weltalter und die Sintflut bis zur Neuentstehung der Menschen und der »Urzeugung« sonstiger Lebewesen“ (Michael von Albrecht, „Ovid · Eine Einführung“ | UB 17641). „Literarisch knüpft das Proömium (durch Anrufung der »zuständigen« Götter) an Traditionen des Lehrgedichts an, die auch in der Abfolge der Weltalter und anderwärts spürbar sind, spielt aber zugleich mit dem Anspruch homerischer Kontinuität und kallimacheischer Feinheit“ (M. v. Albrecht). In diesem Kontext ist auch die Idee der Metamorphose („mutatas formas“) zu verstehen, die als wahrer Herzschlag des Buches eine uralte und immer wieder neue Fragestellung berührt: Inwieweit ist der Glaube an die Lebendigkeit der alten Bilder vererblich? Die Mythen haben längst für uns ihre Realität verloren, nicht aber ihre Wahrheit. Und solange wir uns in ihrem Spiegel wiedererkennen, haben sie uns etwas zu sagen.


    Das Gedicht der „Metamorphosen“ endet im 15. Buch mit Caesars Apotheose und einem Preis des Augustus. Es fließt „ununterbrochen“ dahin und reicht von der Schöpfung (das Hesiodische Thema der Kosmogonie) bis in Ovids eigene Zeit.


    ∎ Das Leben als Bild, als Kunstwerk


    „Auch für den Zusammenhang von ›Bildung‹ und ›Bild‹, für die Ineinssetzung von Ästhetik und Ethik, eine Lieblingsvorstellung der deutschen Klassiker, könnte man auf antike, zumal platonisierende Wurzeln verweisen. […] Das Leben als Bild, als Statue, als Kunstwerk: diese programmatische Maxime gelangte über Plotin und den Neuplatonismus zu Shaftesbury, zu Winckelmann und zur deutschen Klassik.“ (Manfred Fuhrmann, „Bildung“ · Europas kulturelle Identität, S. 49 | UB 18182)


    Wir erinnern uns, dass sowohl die Klassiker als auch Ovid Ästhetik und Ethik, Bildung und Bild, gleichermaßen unter die Idee des Lebens fassten, während die Postmoderne das Leben sowohl von der Bildung als auch von der Ethik absetzt. Die Beziehung von Mythos und Leben überschneidet sich mit der von Mythos und Bildung, sodass viele der Ovids Geschichten auch hier hätten diskutiert werden können. Mythos ist Teil unserer Interpretation der Wirklichkeit, Mythos ist Leben: der Mythos hat sich aus dem Leben entwickelt und jetzt erfüllt er die Funktion, uns mit Leben wieder vertraut zu machen. Der moderne ,Mann der Tat‘ ist zufrieden, dass die Welt existiert und Dinge darin passieren. Für ihn ist die (Schopenhauerische) „Vorstellung“ der Welt sekundär. Dem liegt eine grundsätzliche Gleichgültigkeit zugrunde. „Nicht dass Gregor Samsa – schreibt Günther Anders in „Franz Kafka – Pro und Contra“ (Die Neue Rundschau 58, 1947) – am Morgen als Käfer aufwacht, sondern dass er darin nichts Staunenswertes sieht, diese Alltäglichkeit des Grotesken macht die Lektüre so entsetzenerregend. Das Prinzip, das man das der ›negativen Explosion‹ nennen könnte, besteht darin, dass, wo ein Fortissimo zu erwarten steht, noch nicht einmal ein Pianissimo einsetzt, sondern die Welt ihre unveränderte Lautstärke einfach beibehält. – In der Tat ist nichts verblüffender, als die Unverblüfftheit und Naivität, mit der Kafka in die erstaunlichsten Geschichten hineinspringt.“ Kafka übersetzt in Bilder nicht Begriffe, sondern Situationen. Genauer: „er schöpft aus dem vorgefundenen Bestand, dem Bildcharakter der Sprache“. (G. Anders) Kafkas Verhältnis zu den antiken Mythen, den biblischen und chassidischen Erzählungen ist geprägt vom Prinzip der ,Entstellung‘ und ,Widerrede‘. Kurzgeschichten wie „Prometheus“, „Poseidon“, „Das Schweigen der Sirenen“, „Der Jäger Gracchus“ sind mythendeformierende und entmythologisierende Stücke.

    Altertümliche Erzählungen, Göttergeschichten sind natürlich von der Moderne und Postmoderne als Ausdrucksform einer vorrationalen Stufe der Kultur verstanden, die – denkt man – im aufgeklärten, nachmythischen Zeitalter ihre Wirksamkeit verloren haben. Das ist nicht ganz wahr. Im Gegensatz dazu werden diese Erzählungen aber auch als grundlegende Modelle menschlichen Weltverständnisses aufgefasst, die ,auch‘ in der Moderne weiterhin ihre Verbindlichkeit bewahren. Sie bestimmen das menschliche Verhalten unbewusst. Man denke an den Ödipus-Komplex bei Sigmund Freud oder an die Archetypen Carl Gustav Jungs. Als ›Mythen des Alltags‹ (Roland Barthes) dienen sie der emotionalen Orientierung und als gemeinsame Kommunikationsbasis in der modernen Gesellschaft. Die Literatur hat einen mythischen Ursprung und die Sagen der Mythen drücken diese antike Herleitung der Literatur aus dem Mythos aus. Man kann das Motto von Camus („Mythen sind dazu da, von der Phantasie belebt zu werden“) als ein Zeichen, dass zwar die klassische Mythologie überlebt hat.


    Metamorphose, Verwandlung | griechisch ›μετα-μορφόω‹ (umgestalten, verwandeln) – ich wollte hier die Stärke dieser uralten Idee, dieser Energien, die Franz Kafka noch im 20. Jahrhundert nach Christus beherrschten, kurz verdeutlichen. Kein Wort bewahrt dieses Erbe so wirkungsvoll wie die Bezeichnung der griechischen Sprache: ›μετα-μορφωσις‹ = Transformation:


    »Ovid’s „Metamorphoses“ also presents itself as a microcosm, or a universe recreated in the poem. The work actually begins with the origins of the world; then comes the story of the succession of the four ages (the Golden, Silver, Bronze, and Iron ages), and the poem ends in the fifteenth book with a vision of the peace brought to the world by Augustus. Between the origins and the present, the history of metamorphoses depicts the chain of causes and effects, or of the world’s events.«


    (Pierre Hadot, „Le Voile d’Isis: Essai sur l’histoire de l’idée de Nature“ | englische Übersetzung von Michael Chase)


    OVID IN TOMI


    Der Himmel eine Last, dezemberschwer.

    Wolken von Weißgold, nur in kargen Streifen,

    lichten, was immortellengrau verhängt ist.

    »Zu«, geschlossen wie das Außen, so mein Innen.


    Das Meer – ein Eisen wie ein Phalanx-Schild,

    brandungslos, nomen est omen: schwarz.

    So abweisend, so undurchdringlich,

    als könne nie ein Schiffsbug es zerteilen …


    Das höhnt mir jeden Fluchtgedanken weg

    – wohin auch, Bürger eines Weltstaats?

    Kein Trost, daß auch der Herr der Weltanschauung

    der Herrin lebenslänglicher Gefangner.


    Zum Schutz vor ,ihr‘ verbannte er mich mondweit.

    Wie bleibst du auf den Füßen, Erhabener,

    ertappst du dich, daß du aus Angst nicht ißt,

    bevor die Kaiserin aus gleicher Schüssel aß?


    Du komischer ,Monarch‘, der heute schon

    – an welchem Hofe hat’s das je gegeben? –,

    vier Prinzen überlebt hat, die »gestorben«

    an ihrem Recht, dein Thronfolger zu sein!


    Wer lacht, dem fröstelt’s im Genick, daß du

    ›Medea‹ für die Schaubühne verbietest,

    weil dir die Mörderin im Staatstheater spiegelt,

    wie Livia mit deinen Enkeln umspringt …


    (Rolf Hochhuth, „Anekdoten und Balladen“ – Künstler und ihre Gesellen | UB 18112)


  18. Cover des Buches Essays oder praktische und moralische Ratschläge (ISBN: 9783150083581)
  19. Cover des Buches Preußens Gloria (ISBN: 9783404642274)
    S. Fischer-Fabian

    Preußens Gloria

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Keke
    Sachbücher können stinklangweilig sein. Man lese dieses Buch und
    finde das Gegenteil. Das Buch umfasst die Zeit zwischen 1701
    und 1789, in der das Königreich Preußen entstand, bis zum Tode
    des "alten Fritzen". Die Zeit des kleinen, verschwenderischen
    Friedrich I., des dicken, pedantischen "Soldatenkönigs"
    Friedrich Wilhelm, der Kriege vermied, aber die maroden Finanzen
    des Staates hervorragend sanierte. Bis zu Friedrich II., der
    kunstsinnige Feingeist, der in seinen vielen Kriegen oft alles
    auf eine Karte setzte und Preußen bis zu seinem Tode zur
    europäischen Großmacht machte.
    Dieses Buch ist eines meiner liebsten Geschichtsbücher. Es ist
    mit unzähligen Anekdoten gewürzt und beantwortet so
    spannende Fragen, wie:
    - Haben die Russen vor dem 2. Weltkrieg schon mal Berlin erobert ?
    - Welches Verhältnis hatte Friedrich der Große zu seiner Schwester
      und zum Flöten ?
    - Wie ist der deutsche Beamte entstanden und warum eigentlich ?
    - Wie haben die Spielzeug-Zinnsoldaten des kleinen Peter, Preußen
      vor dem Untergang geretttet ?
    Wer sich für deutsche oder sogar preußische Geschichte interessiert,
    oder wer einfach mal einen Einstieg finden will, hier isser ...
  20. Cover des Buches Die Macht der fünf Tugenden (ISBN: 9783959913621)
    Irene Euler

    Die Macht der fünf Tugenden

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Jenny_Colditz

    Das Cover sowie der Klappentext machte sofort neugierig.

    Die Grundidee einer Pilgereise quer durch die bekannten und unbekannten Länder fand ich klasse. Es versprach viele Abenteuer und Unwägbarkeiten. Innere Konflikte und vieles mehr.
    Was davon bekam ich? Direkt zu Anfang (Seite 2 oder so) die Gewissheit über Myans Adeptenbruder. Somit waren viele der folgenden Wendungen für mich keine Überraschung. Eher ärgerte ich mich, das Myan so lange brauchte um alles klar zu sehen. Aber okay, sie war auch zu sehr mit jammern abgelenkt. Sie trug einen wirklich großen inneren Konflikt mit sich. Aber dieses ständige gejammer war unfassbar nervig. Es war einfach too much. Sie war ihrer Meinung nach wirklich an allem Schuld, an ausschließlich allem. Jeder musste sehen wie sie die Tugenden verletzte. Oh Gott... jeder um sie herum verletzte diese mehr und häufiger als sie, aber das sah sie nicht. Und das machte sie noch unsympatischer. Denn sie war soooooo naiv, und (ich möchte nicht sagen dumm) mit Scheuklappen ausgestattet. Sie sah nix, aus ihr ach so großes Leid.

    Ich hätte echt gern das Setting genossen, denn hier wurde viel geboten. Die Gegenden und Landschaften wurden bildhaft beschrieben, das hat mir echt gut gefallen. Die Länder und Leute, sowie dere Gebräuche wurden einem Näher gebracht. Unterbrochen von weiterem gejammer. Weniger wäre hier eindeutig mehr gewesen.
    Aufgrund dessen das vieles, ob beabsichtigt oder nicht, schon sehr früh verraten wurde, blieb leider auch die Spannung auf der Strecke, auch Wendungen konnten nicht mehr überraschen. Das Buch war im gesamten angenehm zu lesen gewesen, aber wenn die Hauptprota ein sooo unangenehmer Charakter ist macht es auf Dauer nicht viel Freude.

    Auch die Vereinigung gefiel mir leider gar nicht. Das war eine absolut extreme Religion, gar eine Sekte. Sie erzählen ständig was von Tugendhaftigkeit und wie wichtig Gleichheit ist und setzten sich selbst aber über alle anderen. Sie setzten das Leben vieler aufs Spiel wegen Blendwerk und Lügen ihre Glaubensbrüder an. Gleichheit und niemand ist gleich. Adepten wird verboten zu sprechen, nur weil die Priester die Wahrheit nicht vertragen. Ich finde solche extremen Vereinigungen sehr fragwürdig, und habe sie definitiv nicht als die guten angesehen. Sondern als abgrundtief Böse und völlig falsch. Nichts was es lohnt angebetet und befolgt zu werden. Vor allem da der Schutz der Stadt auf der Tugendhaftigkeit beruht, und jeder einzelne der Brüder und Schwestern täglich mehrfach sündigt und das mit voller Absicht. Unüberlegtes und dummes Handeln während und vor der Pilgereise kommt hinzu. Vieles nicht im Ansatz nachvollziehbar. Das ärgerte mich sehr.

  21. Cover des Buches Augustus (ISBN: 9783406814877)
    Werner Dahlheim

    Augustus

     (7)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape
    Machtbewusst und Frieden schaffend Wohl kaum eine andere Figur der Weltgeschichte hat in seiner Person einen solchen, zumindest nach außen, massiven Wandel erlebt wie Gaius Julius Octavian, Adoptivsohn von Julius Caesar, Mitverschwörer gegen ihn und später der „Augustus“, Kaiser von Rom, unter dessen Ägide eine der längsten und fruchtbarsten Friedenszeiten des römischen Reiches fiel (und die größte Ausdehnung des römischen Reiches zudem). Einer, der vor seiner Thronbesteigung aufs äußerste machtbewusst ohne Rücksicht auf Verluste erst den eigenen Adoptivvater mit verriet, danach Marcus Antonius mit seiner Kleopatra in die Knie zwang und der nach seiner Thronbesteigung letztendlich die Herzen der Römer und der zivilisierten Welt in den Bann schlug. In jungen Jahren gehasst und gefürchtet, nach seinem Tod ehrlich und in der Tiefe betrauert. Eine Veränderung der Persönlichkeit, die auch in der gut lesbar geschriebenen und sorgfältigen Biographie des Althistorikers Werner Dahlheim natürlich ihren Platz findet. In zeitlicher Abfolge beginnt Dahlheim seine Betrachtungen aber zunächst mit der politischen und öffentlichen Situation am Ende des Wirkens Caesars, eine Zeit der Republik, die Augustus wenig geprägt hat. Führt dann über den Verrat, den Bürgerkrieg der Erben und den darin enthaltenen Hochverrat des späteren Augustus hinein in die, noch heute schillernd nachhallende, Zeit der Verwicklungen um Marcus Antonius, Kleopatra und Octatvian hinein. Erst nach dieser ausführlichen und in nicht ausufernden Kapiteln kundig beschriebenen Grundlagen der Machtergreifung Octavians und seiner persönlichen Entwicklungen bis zu diesem Zeitpunkt hin, setzt Dahlheim in einem zweiten Hauptteil nun mit umfassenden Blick die äußere und innere Entwicklung der Herrschaft des Augustus in das Zentrum seiner Betrachtungen. Eine Zeit, in der eine immense Ausdehnung des Reiches stattfand, eine Zeit, in der Jesus Christus geboren und hingerichtet wurde und, im Nachgang dieses Ereignisses, neue Kräfte in Form der jungen Christenheit ihre Wirkung auch in Rom selbst begannen. Eine Zeit vor allem aber des inneren Friedens und des äußeren Wohlstandes, übrigens nicht nur für Rom selbst, sondern durch die Eingliederung vieler Regionen in das römische Reich und die damit einhergehende innere Ordnung dieser Regionen auch eine Zeit des relativen Wohlstandes für viele Völker, wie Dahlheim überzeugend darlegt. Teils überraschende und andere Blickwinkel setzt Dahlheim im Laufe seiner Betrachtungen in den Raum, Blickwinkel, die einerseits die vermeintliche innere Wandlung des Augustus kritisch betrachten und mancher Nachfrage aussetzen, Blickwinkel aber auch, die eine ganze Reihe von Vorurteilen gegen vermeintlich grausam herrschende und ausschließlich unterjochende Römer ebenso differenziert aufzulösen verstehen. Die fast theologische Ebene der Herrschaft des Augustus nimmt Werner Dahlheim in den abschließenden Kapiteln seines Buches ebenfalls auf und führt diese einer Bewertung zu. Das Selbstverständnis des Augustus, seine Herrschaft als Heilsgeschichte für Rom und die Welt zu deuten und die Rezeption dieses Verständnisses in der christlichen Geschichtsdeutung. In dieser nämlich erhält auch der Kaiser, unter dessen Ägide die Heilsgeschichte Gottes ihren Anfang nahm, eine positive Würdigung und nimmt Anteil am Licht Gottes in jener Zeit. Werner Dahlheim schreibt kundig, nimmt durchaus Wertungen vor, verbleibt somit nicht im rein beschreibenden Duktus. Vermittels seiner lebendigen und bildhaften Sprache liest sich die Biographie stellenweise wie ein Roman und führt zu einem anregenden und fundierten Lesegenuss. Die teilweise eingestreuten und bis dato eher unbekannten Illustrationen ergänzen den Text in bester Art und Weise. Alles in allem eine hervorragend geschriebene, umfassende und tief greifende Biographie über diese „Wendegestalt“ der Geschichte.
  22. Cover des Buches Menetekel (ISBN: 9783821862101)
  23. Cover des Buches Religion für Atheisten (ISBN: 9783596194582)
  24. Cover des Buches Monster des Alltags 2: Die Geheimnisse der Monster des Alltags (ISBN: 9783551787460)
    Christian Moser

    Monster des Alltags 2: Die Geheimnisse der Monster des Alltags

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Faolan
    Ich liebe dieses Buch. Konnte mich kaum halten vor lachen. Auf humorvolle Weise stellt uns Christian Moser die alltäglichen Monster vor. So gehört die Bemutterung zusammen mit den Schuldgefühlen zur Bande des Klammers, etc. Trotz einer grossen Portion Ironie ist was Wahres dran.

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