Bücher mit dem Tag "ufa"

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30 Bücher

  1. Cover des Buches Sturmzeit - Wilde Lupinen (ISBN: 9783734106019)
    Charlotte Link

    Sturmzeit - Wilde Lupinen

     (307)
    Aktuelle Rezension von: _jamii_

    Deutschland 1938. Alle Zeichen stehen auf Sturm, aber im Gegensatz zu ihrer Mutter Felicia kümmert Politik die junge Belle Lombard nur wenig. Ihre Pläne gelten einzig ihrer Filmkarriere in Berlin und dem vermeintlichen Mann ihrer Träume, dem Schauspieler Max Marty. Während Belle sich auf die bevorstehende Hochzeit auf dem Gut der Familie konzentriert, verteidigt Felicia indes als erfolgreiche Unternehmerin rücksichtslos ihre Interessen – sogar gegen die eigenen Gefühle. Doch der ausbrechende Krieg macht auch vor der weitverzweigten Familie der beiden Frauen nicht Halt und droht ihnen schließlich, alles zu nehmen. Und Belle und Felicia müssen schließlich eine Entscheidung treffen, die ihr Leben für immer verändern wird …

    Es ist zwar der zweite Teil einer Reihe, das erste Buch muss aber nicht bekannt sein, um dem Geschehen in diesem Teil folgen zu können.

    Der Schreibstil ist durchgehend eher langatmig. Spannung kommt selten auf. Beschreibungen sind teilweise sehr detailreich, was das Gefühl, nicht wirklich vorwärtszukommen noch verstärkt. Ab und zu gibt es Zeitsprünge von teilweise Jahren, was mich in meinem Lesefluss doch etwas gestört hat.

    Weder Belle noch Felicia sind mir wirklich sympathisch, da sie fast ausschliesslich auf ihren eigenen Vorteil aus sind, ohne Rücksicht auf die Menschen um sie herum. Ob das jetzt der Ehemann, Partner oder gar das eigene Kind ist, spielt keine Rolle.

    Das Ende zieht sich nochmals stark in die Länge, bevor das Buch dann ziemlich abrupt zu Ende ist.

    Alles in allem zwar interessante Einzelschicksale zweier Frauen und deren Umfeld während der Kriegszeit, leider aber sehr langatmig erzählt.

  2. Cover des Buches Was das Leben sich erlaubt (ISBN: 9783442177271)
    Hardy Krüger

    Was das Leben sich erlaubt

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Waschbaerin
    Wer kennt ihn nicht, den Schauspieler und Weltenbummler Hardy Krüger, der sich schon seit Jahren auch als Schriftsteller einen Namen macht. In dem vorliegenden Buch "Was das Leben sich erlaubt" lässt er den Leser an seinen Jugendjahren teilhaben.

    Eberhard Krüger wurde im Jahre 1928 geboren und ist in Berlin aufgewachsen. Sein Vater verlor in der Zeit der Weltwirtschaftskrise seine Arbeit und die ganze Familie hatte darunter zu leiden. Zum Glück gab es aber einen sehr wohlhabenden Onkel in Afrika, der ein Mehrfamilienhaus kaufte und der Familie Krüger über die Runden half. Wie Hardy Krüger schreibt, waren seine Eltern Anhänger von Adolf Hitler, der den Deutschen nach dem verlorenen 1. Weltkrieg wieder Ansehen in der Welt, das Blaue vom Himmel und ein besseres Leben versprach. Die markigen Sprüche taten ihre Wirkung. Von seinem überzeugten Vater wurde Eberhard Krüger schon im Alter von 5 Jahren in die braune Uniform gesteckt.

    Offensichtlich war Eberhard äußerlich ein richtiger "Arier", weshalb er ausgesucht wurde, in Sonthofen auf der Karderschmiede des Führers zu einem richtigen deutschen Jungen ausgebildet zu werden. Vielleicht hätte es geklappt, wenn nicht der Film dazwischen gekommen wäre. Für die Produktion "Junger Adler" wurde ein Hauptdarsteller gesucht und in ihm gefunden. Also wurde Eberhard in  Sonthofen beurlaubt und nach Berlin zu den Dreharbeiten geschickt. Dort lernt er u. a. Hans Söhnker kennen und sein Leben nahm einen anderen Verlauf als geplant.

    Eberhard bekam verbotene Filme zu sehen, die nur deshalb verboten waren, weil diese von Juden gedreht wurden. Dazu noch ganz persönliche Gespräche mit Hans Söhnker und er fing an selbständig zu denken, zu hinterfragen, was man ihm in Sonthofen eintrichterte. Von dem Moment an war er für die dortige Ideologie verloren. Ich muss gestehen, dass mir diese Seite von Hans Söhnker bisher verborgen war. Alle Achtung, dass er den Mut hatte seinem Gewissen zu folgen, obwohl er sich bewusst war, dass ihm, falls er auffliegen würde, die Verhaftung drohte. 

    Eberhard führte 2 Leben. Ein angepasstes nach außen und ein verantworltlich denkendes weit ab der Öffentlichkeit. Trotzdem blieb es ihm nicht erspart, noch als Junge von 16 Jahren in einen sinnlosen Krieg geschickt zu werden. Was er beschreibt klingt furchtbar. Seine damalige Todesangst kommt auch nach so vielen Jahren in all seinen Sätzen durch. Aber wie wir alle wissen, er hat es überlebt.  Gott sei Dank!

    Obwohl er als Junge auf die Frage; "Was willst du einmal werden?" antwortete Flieger und Schriftsteller, geht er zuerst andere Wege. Nach dem Krieg begann seine Karriere als Schauspieler beim Theater, Rundfunk und dann auch beim Film. Dazu gehörte, dass er seinen Vornamen von Eberhard in Hardy änderte.

    Seine beiden Jugendwünsche haben sich allerdings auch erfüllt. Heute zieht er mit diesem Buch "Was das Leben sich erlaubt" durch die Schulen und sein Bestreben ist es, die Jugendlichen aufzurütteln und sensibel für markige Sprüche und Heilsversprechen zu machen.
    Aus Interviews weiß ich, das ist ihm ein wichtiges Anliegen.

    Das Buch "Was das Leben sich erlaubt" kann ich nur wärmstens empfehlen. Hardy Krüger hat einen sehr guten Schreibstil, der sich flüssig liest. Zwischen dem Verlag und ihm gab es die Vereinbarung, dass wichtige historische Daten und Ereignisse an den entsprechenden Stellen in seinem Buch eingefügt werden sollen, was auch geschah. Diese Absätze in kursiver Schrift  vervollständigen seinen Rückblick auf sein Leben und die politischen Ereignisse in dieser Zeit.
  3. Cover des Buches Der Traumpalast (ISBN: 9783596704071)
    Peter Prange

    Der Traumpalast

     (119)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    Gut recherchierter Wälzer über die Gründung der UFA und die Firmenentwicklung vor dem Hintergrund der Geschichte.

    Peter Prange schildert wie die UFA als Propagandaschmiede des kaiserlichen Militärs 1917 gegründet und wie sie durch die ersten Jahre bis zum Tode von Reichspräsident Ebert gesteuert wird. Und trotzdem bildet dies nur die Rahmenhandlung für zum einen eine Liebesgeschichte zwischen Konstantin und Rahel, die meiner Meinung nach nicht überzeugt und zum anderen die Verstrickungen in die Finanzierung und Unterstützung nationaler Kräfte um die Weimarer Republik zu erledigen.

    Fazit:

    Mit Sicherheit nicht das beste Werk von Peter Prange. Manche Personen, Handlungsstränge erscheinen klischeehaft und sind tw. nicht wirklich notwendig. Der Schreibstil Pranges gleicht allerdings vieles wieder aus.

    Meiner Meinung nach ein durchaus lesenswerter Roman über eine turbulente, chaotische Zeit.

  4. Cover des Buches Ich bin ja heut so glücklich (ISBN: 9783426307526)
    Charlotte Roth

    Ich bin ja heut so glücklich

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Lorixx


    Ich freue mich immer, wenn es wieder einen neuen Roman der Autorin erscheint. Ihre aufregenden Reisen in die 1920er Jahre sind immer spannend, informativ und mitreißend.

    In diesem Roman schildert sie das kurze Leben, der zu ihrer Zeit sehr bekannten Schauspielerin, Renate Müller. Ich sehe gerne Dokumentationen über diese Zeit und daher war mit der Name auch bekannt. Dementsprechend neugierig war ich auf dieses Buch. Keine Biografie, eher eine Hommage.

    Renate Müller, eine junge Frau, der Shooting Star des Tonfilms der 1930er Jahre.  Verehrt, vergöttert und geliebt. Aber unter dem immer mehr um sich greifendem Nationalsozialismus gestaltete sich ihr Leben schwieriger. Glanz- und Schattenseiten der legendären UFA-Studios, die Liebe zu einem jüdischen Mann, der Alkohol, all das führte von einem kometenhaften Aufstieg zu einer Tragödie.

    Die Autorin hat es wieder geschafft mich in diese aufregende Zeit der Weimarer Republik zu versetzen. Das politische Klima, die Filmindustrie und das private Leben der Müller, dass alles wurde hier so authentisch wiedergegeben. Sehr eindrucksvoll schildert sie die Geschehnisse, die Gefühle, den Druck, der auf ihr lastete.

    Ein beeindruckendes Buch, dass Erinnerungen wachhält und zugleich Mahnmal

  5. Cover des Buches Die Toten (ISBN: 9783596522057)
    Christian Kracht

    Die Toten

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Lorenz1984

    Durch Zufall bin ich zu diesem Buch gekommen, weil es mir eine liebe Freundin geschenkt hat, im Glauben es würde mir gefallen wegen der Geschichte die sich mit Filmemachern beschäftigt, und ich selbst ein großer Freund des Films bin. 

    Was mir aber letztendlich noch viel mehr gefiel, waren die unendlich langen Sätze und wunderbar herrlich, schrägen Formulierungen, die surrealen Elemente und der schiere Wahnwitz den ich darin finden durfte. 

    Ich habe nun Blut geleckt an Kracht und mein nächstes Buch wird sicherlich wieder eines von ihm sein. 

  6. Cover des Buches Die Frau im hellblauen Kleid (ISBN: 9783453422124)
    Beate Maxian

    Die Frau im hellblauen Kleid

     (55)
    Aktuelle Rezension von: Gartenfee-Berlin

    Dies war mein zweites Buch von Beate Maxian und ich muss sagen, ich war wieder angenehm überrascht. Als ich das Buch aus meinem Regal geholt habe, habe ich gedacht, ach ja, ist bestimmt ganz interessant. Aber mehr als das! Irgendwie hat mich die Geschichte um die vier Frauen richtig mitgerissen. Sowohl die Schilderungen von Großmutter, Mutter und Tochter als auch besonders die Vergangenheit, sprich die Geschichte der Urgroßmutter, die die Schauspieldynastie begründet hat. Der Leidensweg der jungen Käthe mitsamt unglücklicher Liebe war so flüssig geschildert, dass ich das Buch kaum wieder aus der Hand legen konnte. Durch die Zeitsprünge zwischendurch wollte ich natürlich auch schnell wissen, wie es in der Vergangenheit weiterging. Aber so manches Mal musste ich auch den Kopf schütteln über die Sturheit der Altmann-Frauen, hat aber der Geschichte zu weiteren spannenden Momenten verholfen.

  7. Cover des Buches Gut Greifenau - Silberstreif (ISBN: 9783426525456)
    Hanna Caspian

    Gut Greifenau - Silberstreif

     (140)
    Aktuelle Rezension von: kunterbunt79

    Dieses Buch ist das 5 dieser Reihe und spricht mich vom Cover her schon an, wenngleich dieses Buch zu einer Zeit spielt, in der der Glanz der Grafen am verblassen ist.

    Es handelt sich um eine Familie, wobei es sich vorwiegend um das Geschehen auf dem Gut Greifenau bewegt. In den 20 er Jahren gibt es viele Ereignisse, die Menschen sind gespalten und wo man nur hinblickt gibt es Veränderungen.

    Mhh, doch wo beginne ich zu erzählen, ohne zu viel zu spoilern? Das fällt mir hier wirklich sehr schwer.

    Diese Geschichte spielt im Zeitraum von 1923 bis 1928.

    Das Grafenpaar hat 4 Kinder, die aber alle schon Erwachsen sind. So haben sie sich aber nicht alle so entwickelt, wie Gräfin Feodora es sich erhofft hat. Ihr Mann nahm sich das Leben und sie selber lebt nicht mehr auf dem Gut, da sie mit Konstantins Lebensweise nicht eins ist. Sie hält immer noch an der vergangenen Zeit fest. Dies als kleiner Einstieg von den vorherigen Bänden.

    Konstantin der Erbe des Gutes ist mit einer Dorflehrerin verheiratet und hat allerhand mit dem Gut zu tun. Da hat natürlich die Inflation sehr starken Einfluss auf das Leben dort. Ein Aufschwung ist zu merken, was aber auch mit Investitionen zu tun hat. Kurzerhand wird das Gut so umfunktioniert, dass Sommergäste beherbergt werden können, was natürlich Geld in die Kasse bringt. Doch dies ist nicht alles, denn vom Nachbarn werden ihm noch Steine in den Weg gelegt, dem er aber schnell Herr wird.

    So passiert allerhand auf dem Gut, Rebecca die Frau von Konstantin bekommt ein zweites Kind, ein Mädchen und auch bei den Mitarbeitern des Gutes passiert so vieles.

    Doch auch von den anderen Geschwistern liest man in diesem Buch. So versucht Katharina den Spagat wischen Medizinstudium, Mama sein und eine gute Ehefrau zu sein, doch wo bleibt sie als Person? Alles nicht so einfach zur damaligen Zeit.

    Alexander, der sich ganz der Musik widmet und an Männern Gefallen hat versucht sein Geheimnis für sic zu behalten. Ob er dies schafft?

    Ja und dann haben wir noch Nikolaus, der Bruder, mit dem so keiner recht was gemein hat. Er entwickelt sich in eine Richtung, die dann doch politischer ist, als er im Vorfeld dachte.



    Ein Buch mit vielen Geschehnissen und so vielen unterschiedlichen einzelnen Geschichten und Schicksalen. Auch wenn man die vorherigen Bände nicht gelesen hat, so wird gekonnt immer wieder erzählt, warum dies nun so ist und ein wenig von der Vorgeschichte erzählt. Mir selber hat das Buch sehr gefallen, wenngleich mir diese Wiederholungen so manches Mal zu viel waren. Aber mir ist auch klar, dass man hier auch die Quereinsteiger mitreißen mag.

    Das Buch ist wirklich sehr gut und es lässt sich flüssig lesen. Man ist schnell in der Geschichte drin und kann sich absolut in die einzelnen Lagen hinein versetzen.

    Wer solche Familiengeschichten mag, welche dann noch mit Geschichte gespickt ist, ist hier genau richtig. Da ich alle 5 Bände gelesen habe und somit einen Vergleich ziehen kann, würde ich hier 4 von 5 Sternen vergeben.

  8. Cover des Buches Labyrinth der Freiheit (ISBN: 9783832166977)
    Andreas Izquierdo

    Labyrinth der Freiheit

     (120)
    Aktuelle Rezension von: Kleenkram

    Der dritte Band dieser aufregenden Buchreihe führt nach Berlin ins Jahr 1922. Ich finde diese Zeit sehr interessant und tauche immer wieder gerne dort ein.

    Der Autor nimmt seine Leser mit in die Weimarer Republik Er gewährt ihnen einen authentischen Einblick in das Leben jener Tage, lässt sie das Elend, die Armut und Verzweiflung spüren. Zeigt ihnen wie es den drei Freunden ergeht, in welche gefährliche Situationen sie geraten, verfolgt und verraten werden. Artur, Isi und Carl sind erwachsen geworden. Was ist aus ihren Träumen geworden? Was bringt ihnen die Zukunft?

    Alle gehen ihren eigenen Weg, vom Kiezkönig der Berliner Unterwelt, über Hochzeit und Einzug in den Adelsstand bis hin zum Kameramann bei der UFA. Das hätte man am Anfang der Trilogie nicht erwartet. Dadurch kommt jede Menge Bewegung ins Geschehen und viele verschiedene Seiten, Gesellschaftsschichten, politische Aktionen und Lebenswege wurden dadurch beleuchtet. Alles wurde gekonnt gemixt, interessant beschrieben, so das man ganz nebenbei ein umfassendes Bild bekommt und trotzdem das Gefühl hat einen Roman zu lesen.

    Spannend und unterhaltsam geschrieben, auf seine ganz eigene Art, fesselte Andreas Izquierdo mich an diese Geschichte. Die drei Hauptfiguren sind mir regelrecht ans Herz gewachsen, auf diesem langen Weg. Vielleicht gibt es ja doch noch eine Fortsetzung...

  9. Cover des Buches Mag’s im Himmel sein, mag’s beim Teufel sein (ISBN: 9783218011303)
    Evelyn Steinthaler

    Mag’s im Himmel sein, mag’s beim Teufel sein

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Waschbaerin
    Das vorliegende Buch "MAG'S IM HIMMEL SEIN, MAG'S BEIM TEUFEL SEIN";  von Evelyn Steinthaler, mit dem Untertitel 'Stars und die Liebe unter dem Hakenkreuz' gibt uns heutigen Lesern einen Eindruck dessen, was nach den Nürnberger Rassengesetzen 1935 auf die Menschen in unserem Land zukam. Dabei handelt es sich um ein Sachbuch, das sich aber fast wie ein Roman liest.

    War es zuvor zwar von den einzelnen Religionsgemeinschaften gewünscht, dass sich ihre Gläubigen/Anhänger den jeweiligen Ehe- oder Lebenspartner in den eigenen Reihen suchte, so wurde die Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung durch die Rassengesetze von 1935 staatlich verordnet.  Doch die Liebe scherte sich noch nie um Gesetze, Verordnungen und Vorschriften. Sie passiert einfach. Gemischtrassig oder rassisch versippt wurden diese Paare genannt. Die Autorin führt uns vor Augen, mit welchen Schwierigkeiten und Repressalien gemischtrassige Paare zu kämpfen hatten. Den Kindern aus diesen Beziehungen erging es nicht besser. Halbjüdisch - bei einem jüdischen Elternteil oder vierteljüdisch bei einem jüdischen Großelternteil wurden die Nachkommen eingeteilt. Welches Leid daraus entstand, ist hinlänglich bekannt. In diesem Zusammenhang erinnere ich an die Aufzeichnungen von Victor Klemperer, als auch an den Mehrteiler, der nach diesen Tagebüchern als TV Film gedreht wurde.

    Doch zurück zu diesem Buch und der Autorin. Natürlich konnte man für sich und seinen Ehe- oder Lebenspartner Vorteile herausschlagen, wenn man von Hitler Anerkennung für seine Popularität erhielt. Auch der Diktator liebte es, sich mit bekannten Schauspielern ablichten zu lassen. Doch der Preis für die Künstler war hoch. Propagandafilme wurden gedreht. Dem damaligen Propagandaminister kommt dabei eine besondere Stellung zu.

    Evelyn Steinthaler wählte vier prominente Schauspielerpaare aus aufzuzeigen, wie sie unter den Rassegesetzen zu leiden hatten. Heinz Rühmann, dessen Ehe mit seiner ersten Ehefrau bereits gescheitert war nützte seine Popularität, dieser Frau die Ausreise ins Ausland zu ermöglichen. Kurt Weill und Lotte Lenya, die ihrer Zeit weit voraus waren und eine sehr "offene Ehe" führten, hielten jedoch in der Not zusammen und emigrierten in die USA. Hans Albers und seine Geliebte Hansi Burg lavierten sich durch diesen ganzen Albtraum, bis dieser endlich vorbei war. Das tragischste Paar war Joachim Gottschalk und Meta Wolff, die dem ganzen Druck nicht standhalten konnten und am Ende den Freitod wählten.

    Wir, aus unserem heutigen sicheren Sofaplatz können wohl nur erahnen, was diese Menschen mitgemacht haben und in welcher Angst sie Tag für Tag lebten.

    Auf 190 Seiten, zuzüglich anschließendes Quellenverzeichnis, hat die Autorin Evely Steinthaler gute Arbeit geleistet. Dass sie dabei nicht überall in die Tiefe gehen konnte, versteht sich von selbst. Doch ihr gelingt es auf diesen 190 Seiten, den Lesern die Thematik nahe zu bringen und die Neugierde auf mehr Informationen zu wecken.

    Ich würde empfehlen, dieses Buch langsam oder wie ich, zweimal zu lesen, da ich der Meinung bin, erst beim zweiten Lesen, wenn man schon einen Überblick hat, bekommt man als Leser die ganzen Feinheiten mit.
  10. Cover des Buches Revolution der Träume (ISBN: 9783832166427)
    Andreas Izquierdo

    Revolution der Träume

     (167)
    Aktuelle Rezension von: Renate1964

    Genauso fesselnd wie Band 1 fand ich die Fortsetzung. 1918 treffen sich die drei Freunde in Berlin, der Stadt der Gegensätze. Artur hat trotz schwerer Gesichtsverletzungen nicht resigniert und in der Unterwelt Macht errungen., Carl ist auf ungewöhnliche Weise Vater geworden und macht erste Schritte bei der UFA. Am meisten tut sich allerdings bei Isi.  Daneben fesselt der Autor mit hautnah erlebbarer Geschichte und dem Überleben der Menschen. Eines der besten Bücher über die Zeit. Bald darf ich das 3. Buch lesen 

  11. Cover des Buches Mord in Metropolis (ISBN: 9783839215463)
    Robert Baur

    Mord in Metropolis

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Mit diesem Krimi beginnt die Reihe rund um den ehemaligen Kriminalkommissar Robert Grenfeld, der im Berlin von 1925 spielt. Quasi als Kulisse dienen die Dreharbeiten zu dem Monumentalfilm der UfA „Metropolis“ unter der Regie von Fritz Lang.  

    Grenfeld wird von seinem ehemaligen Chef, Ernst Gennat, beauftragt, den Morddrohungen gegen die Hauptdarstellerin Brigitte Helm diskret nachzugehen. 

    Wenig später wird eine Komparsin, die ihr täuschend ähnlich sieht, auch tatsächlich ermordet. Es scheint, als ob jemand der UfA schaden will, denn durch zahlreiche, durch Unfälle herbeigeführte, Verzögerungen bei den Dreharbeiten steigen die Kosten ins Unermessliche.  

    Der in seinem Privatleben gescheiterte Robert Grenfeld sieht sich plötzlich selbst in diverse Intrigen hineingezogen, die sogar Gennat an seiner, Grenfelds, Reputation zweifeln lassen. Bis Grenfeld das miese Spiel durchschaut, ist es beinahe zu spät. 

    Meine Meinung: 

    Wer, so wie ich, gerne Krimis aus der Weimarer Republik liest, wird diese Reihe mögen. Hier in Berlin, genauer gesagt in der Filmstadt Babelsberg, gibt sich das who-is-who der deutschen Filmprominenz ein Stelldichein. 

    Gut gefallen haben mir die detaillierten Beschreibungen von den Dreharbeiten. Man kann sich das kaum vorstellen, wie einzelne Szenen durch manuelles Abfotografieren entstanden sind. Daher ist das Buch auch für Nicht-Krimi-Leser empfehlenswert. 

    Zwei Jahre nach dem Mord an Walter Rathenau bekommen die nationalen Rechten immer mehr Aufwind. Einige dieser Drahtzieher erkennen, dass das Medium Film sich - wie schon im Ersten Weltkrieg - bestens zur Verbreitung von Botschaften eignet, daher versucht man, den drohenden Ausverkauf an ausländische Geldgeber zu verhindern, gleichzeitig aber einen Konkurs herbeizuführen, um dann die UfA unter einem rein deutschen Konsortium wie den Phönix aus der Asche wieder auferstehen zu lassen.   

    Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Robert Grenfeld ist mit Leib und Seele Polizist, merkt aber erst spät, dass er wie der sprichwörtliche Bauer am Schachbrett der Macht herumgeschoben und auch geopfert wird.  

    Die Geschichte der Zwischenkriegszeit bietet Stoff für zahlreiche Bücher, seien es Krimis oder historische Romane.  

    Band zwei und drei dieses gelungenen Reihenauftakts liegen schon bereit. 

    Fazit: 

    Diesem Reihenauftakt, der vermutlich auch das Herz von Cineasten höher schlagen lässt, gebe ich gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

     

  12. Cover des Buches Palais Heiligendamm - Stürmische Zeiten (ISBN: 9783404193028)
    Michaela Grünig

    Palais Heiligendamm - Stürmische Zeiten

     (74)
    Aktuelle Rezension von: Alexa-Tim

    Ich liebe diese Reihe. Band 2 ist für mich ein wenig schwächer als 1, dennoch sehr schön. Die Geschichte von Elisabeth, Paul, Minna und viele andere geht hier weiter. Was erwartet ihnen diesmal?

    Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zulesen. Ich fliege so durch die Seiten. Sehr harmonisch.

    Die Protagonisten sind mir sehr ans Herz gewachsen, besonders Paul. Aber der dreht in Band 2 ganz schön ab. Wurde eher einer Gehirnwäsche unterzogen. Es ist schon krass wie manipulativ Menschen sein können und wie schne man jemanden glaubt, auch als Erwachsener.

    Das einzige, was mir manchmal zu viel ist. Sind die politischen Aspekte. Die hätte man vielleicht etwas kürzen können. Gleichzeitig fand ich es aber auch interessant, da man so nochmal Hintergrundinformationen über die deutsche Geschichte bekommt.

    Von mir gibt es 4 Sterne.

  13. Cover des Buches Feine Leute (ISBN: 9783746631752)
    Joan Weng

    Feine Leute

     (44)
    Aktuelle Rezension von: DorGer

    Das Buch verfolgt Kriminalfall und persönliche Lebens- und Liebessituation des Ermittlers parallel. Beides erweist sich als vertrackt und verwinkelt. Die Spielchen, die zwischen ihm und seinem on/off Liebhaber laufen, lassen pubertäre Mädchen blass aussehen, sind aber amüsant. Der Kriminalfall produziert im Laufe der Ermittlungen mehr Fragen als Antworten, weil er immer umfangreicher wird. Am Ende werden alle Antworten gefunden und bilden ein ganzheitliches Bild. Chapeau dafür.

    Der schriftliche Stil ist nicht einfach zu lesen, anfangs erfrischend anders, mit der Zeit nutzt er sich a bissl ab. Die Zahl der vorkommenden Charaktere hat mich schier erschlagen, hab mir die Namen auch nicht über die Kapitel gemerkt, bin allerdings echt schlecht mit Namen-merken.

    Bis auf einen Fall- und dass-Fehler perfekt lektoriert. Nur was eine Fellpfütze ist - ehrlich, null Ahnung. Es hat mich sehr gefreut, Telephon etc. dem Wortursprung entsprechend korrekt mit ph zu lesen. 

  14. Cover des Buches Im Licht der Zeit (ISBN: 9783492058865)
    Edgar Rai

    Im Licht der Zeit

     (15)
    Aktuelle Rezension von: YukBook

    Der Tonfilm – für uns das Selbstverständlichste der Welt, in den 1920er Jahren eine Erfindung, die als revolutionär gefeiert wurde. In diesem Roman schildert Edgar Rai die Entstehung des ersten großen deutschen Tonfilms "Der Blaue Engel", der mit dem Oscar-Preisträger und Egomanen Emil Jannings und der noch völlig unbekannten Marlene Dietrich verfilmt werden soll. Bis dahin ist es für die Revue-Sängerin, die ihre Laufbahn als Geigenspielerin begann und vergeblich auf einen Durchbruch als Schauspielerin wartete, ein weiter Weg.

    Von Anfang an faszinierte mich die Figur der Marlene, die Rai in all ihren Facetten zum Leben erweckt: Einerseits ist sie eine verführerische und vergnügungssüchtige Frau, die sich ohne jede Scheu nimmt, was sie begehrt; andererseits eine unglückliche und schuldbewusste Mutter, die unter der Kühle ihrer Tochter leidet; in jedem Fall aber eine schlagfertige und selbstbewusste Frau, die ihre Stärken zu ihren Gunsten einzusetzen weiß.

    Ihre Wandlung von einer unbedeutenden Revuenummer zum Publikumsliebling vollzieht sich inmitten eines quirligen Settings, in dem für jeden Beteiligten, vom Darsteller über den Drehbuchautor und Regisseur bis hin zum Ufa-Boss, alles auf dem Spiel steht und die menschlichen Reibereien und kochenden Emotionen in jeder Zeile zu spüren sind. Der Autor gibt nicht nur jeder Figur genügend Raum zur Entfaltung, sondern zeichnet uns auch ein üppiges Bild der Berliner Künstlerszene, die durch Unterhaltung, Zerstreuung, Leichtfertigkeit und Zügellosigkeit geprägt war. Für Cineasten und Fans der Goldenen Zwanziger ein wahrer Lesegenuss!

  15. Cover des Buches Stille Havel (ISBN: 9783740806705)
    Tim Pieper

    Stille Havel

     (48)
    Aktuelle Rezension von: Sato

    In seinem 4. Fall muss KHK Toni Sanftleben mit seinem Team den Mord an einem Kunstsachverständigen aufklären. Dieser hegte in seinen letzten Wochen ein großes Interesse an einem Gemälde aus Museum Barberini und hatte eine Reihe Fotos einer alten Villa am Havelufer auf seinem Handy. Je tiefer die Ermittler in den Fall eindringen, desto verworrener werden die Spuren und desto weiter reichen sie in die Vergangenheit. Schon bald dreht sich alles um einen Nazischatz den Göbbels in den letzten Kriegstagen beiseitegeschafft hat. Aber was hat es dem Gemälde der verschleierten Frau auf sich und welche Rolle spielt die junge Bewohnerin der Havelvilla beziehungsweise ihre kürzlich verstorbene Großmutter?

    Tim Pieper schafft es auch in diesem Buch den Leser von Anfang an in seinen Bann zu ziehen, der Spannungsbogen hält sich bis zum Schluss, wo sich die einzelnen Stränge der Geschichte zu einem gelungenen Finale vereinen. Die Erzählperspektive wechselt sowohl vom Zeitstrahl her, da spielt die Lebensgeschichte der Lydia Riefenstahl von den frühen 1940iger Jahren bis in die 1970iger eine wichtige Rolle, aber auch die Tätersicht wird dargestellt. Um den Fall herum erzählt der Autor von der privaten Entwicklung Toni Sanftlebens, der sich langsam aus seiner Lebenskrise herauskämpft. Dies ist gut in die Geschichte integriert und überlagert nicht den eigentlichen Fall.

    Das Gesamtpaket stimmt in diesem Buch, Spannung, Story, überraschende Entwicklungen – perfekte Unterhaltung.

  16. Cover des Buches Tanz den Adolf Hitler (ISBN: 9783923118243)
  17. Cover des Buches Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh'n (ISBN: 9783861241522)
    Micaela Jary

    Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh'n

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch
    Die Autorin Micaela Jary ist die Tochter des beliebten Schlager-Komponisten Michael Jary. In dem Buch "Ich weiss, es wird einmal ein Wunder gescheh´n" gewährt sie uns Einblicke in die turbulente Karriere ihres Vaters. Als Jary in Berlin studiert, scheint es erstmal keine solche geben zu werden, da die Nazis sein Abschlusskonzert torpedieren; die Veranstaltung endet im Chaos. Jary beisst sich trotzdem durch und komponiert für den Film. Ich war überrascht, wieviele Lieder ich kannte, obwohl mir der Name Jary bisher nichts sagte! An Fahrt gewinnt seine Karriere als er beginnt, mit Zarah Leander zusammenzuarbeiten. Micaela Jary erzählt von der Glanzzeit der Ufa. Von der Unterhaltungsindustrie Nazideutschlands. Vom Leben der Künstler zwischen Luxus und Angst, zwischen Protektion und Bedrohung. Jary zeigt einerseits, dass die Stars gut im Geschäft waren und sich die Taschen füllten. An den tragischen Schicksalen Joachim Gottschalks und Herbert Selpins wird aber auch deutlich, wie bedrohlich das Bündnis mit den Nazis wirklich war. Am Fall von Douglas Sirk erleben wir, wie schwierig es war, Nazi-Deutschland des Rücken zu kehren und sich eine neue Existenz aufzubauen. Zarah Leander selber erschien mir eher auf Rosen gebettet, da sie der Lieblingsstar der Nazis war; so konnte sie z. B. hohe Gagen aushandeln, die ihr sogar in ausländischer Währung gezahlt wurden. Moralische Bedenken plagten die Diva nicht. Als es opportun war, gelangte sie mit den Nazis zu Ruhm und Geld und als der Krieg verloren schien, brachte sie sich flink in Schweden in Sicherheit. Die Relation des Ufa-Stars zur deutschen Geschichte bleibt jedoch nur vage umrissen. Aber vielleicht ist genau das realistisch? Zarah Leander sah sich selbst als unpolitischen Menschen, der die Geschehnisse gerne ausblendete. Zu sehr kreiste sie im ihre Karriere. Das ganze Buch hindurch konnte ich mit dieser Frau nicht warm werden. Erst gegen Ende überraschte sie mich! Als Michael Jary seine zukünftige Frau kennenlernt, wächst Zarah über sich hinaus...-aber mehr verrate ich nicht. "Ich weiss, es wird einmal ein Wunder gescheh´n" enthält die unglaublichste Anekdote über "Das Wort zum Sonntag", die ich je gehört habe. Als Schlager-Fan habe ich es sehr genossen, dass Micaela Jary uns teilhaben lässt an den Erlebnissen ihres Vaters. Für mich war es auch der erste Blick hinter die Kulissen der Ufa. Ein spannendes Buch, das zwar einige Längen aufweist, das aber mit überraschenden Wendungen wettmachen kann. Trotz der Romanform hat die Autorin recherchiert, um realitätsnah zu bleiben. Momentan wird eine Wiederveröffentlichung als eBook diskutiert.
  18. Cover des Buches Auf den Wassern des Lebens (ISBN: 9783499621789)
    Carola Stern

    Auf den Wassern des Lebens

     (11)
    Aktuelle Rezension von: ChiefC
    Carola Stern macht uns nichts vor, wenn sie uns gleich zu Beginn frank und frei ihre Motivation nennt, warum sie dieses Buch schrieb: Seit ihrer Jugend bewunderte sie das Schauspielerpaar Gründgens / Hoppe. Diese Bewunderung zieht sich durch die Seiten. Ein "objektives" Buch ist es so nicht geworden, aber das wollte die Autorin wohl auch nicht. Leider lässt sie die Kindheit und Jugend der beiden Akteure fast völlig außen vor, aber das tat sie vielleicht aus "Platzgründen", da sie ja immerhin zwei Menschen zu porträtieren hatte und sich vielleicht auf deren Beziehung zueinander konzentrieren wollte. Leider aber bleibt das Zwischenmenschliche bei Gründgens-Hoppe doch seltsam vage. Gut, es gibt wohl nicht allzu viele persönliche Zeugnisse. Die Hoppe etwa hat anscheinend nicht gerne geschrieben, und wenn, dann sehr fahrig. Trotzdem bleibt man etwas enttäuscht zurück, auch wenn man sehr viel übers Theater in dieser Zeit erfährt. Sterns Stil ist allerdings etwas holprig. Oft muss man Passagen mehrmals lesen, um zu kapieren, wer eigentlich "spricht", wessen Aussage/Meinung sie wiedergibt. Letztlich reflektiert Stern sehr viele Ansichten Dritter sowie ihre eigene. Hoppe und Gründgens bleiben als Menschen aus Fleisch und Blut seltsam diffus - wie zu Lebzeiten.
  19. Cover des Buches Insel Europa (ISBN: 9783857877179)
    Annemarie Schwarzenbach

    Insel Europa

     (1)
    Aktuelle Rezension von: NewNoise
    In diesem Buch finden sich ganz unterschiedliche Texte der 1942 verstorbenen Journalistin und Schriftstellerin Annemarie Schwarzenbach: Rezensionen, Berichte über das in den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts aufkommende Kino, die Eindrücke von intellektuellen Debatten wie die von Unterhaltungen mit den Menschen der Länder, die Schwarzenbach bereiste. Sie stammen aus den Jahren 1930-1942 und spiegeln, mal direkter, mal indirekter, das Europa im Angesicht des herannahenden zweiten Weltkrieges, jedoch aus einer ganz anderen Sicht als die der Geschichtsbücher. Denn die Autorin beschreibt die Begegnungen und Erfahrungen, die sie unterwegs (in Russland, Österreich, Schweden, den baltischen Ländern, Spanien, Portugal und Frankreich) gemacht hat. Das heißt nicht, dass sie die Zusammenhänge aus den Augen verliert und ihre Erfahrungen nicht auch in den entsprechenden (politisch-gesellschaftlichen) Kontext rücken würde. Aber es ist eben, das fasziniert mich immer wieder, eher ein Gefühl von Zeitreise. Es sind Reportagen, die nicht altmodisch anmuten und heute so in der Zeitung stehen könnten, ein Fenster in eine Zeit vor dem für das heutige Europa so prägenden zweiten Weltkrieg. Der Eindruck, dass die Texte ein wenig zusammengeplückt sind, verfliegt nicht ganz, wird aber immer plausibler und ist, spätestens, mit dem Nachwort des Herausgebers Roger Perrets höchst verständlich. Das Buch hat mich neugierig gemacht und ich bin gespannt, noch weitere Bücher Annemarie Schwarzenbachs zu entdecken.
  20. Cover des Buches Es leuchten die Sterne (ISBN: 9783453011281)
    Christa Bandmann

    Es leuchten die Sterne

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  21. Cover des Buches Inglourious Basterds (ISBN: 9780316080651)
    Quentin Tarantino

    Inglourious Basterds

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Das Drehbuch zu Tarantinos bis dahin in Amerika erfolgreichstem Film. Auch wenn die Story bekannt ist, fesselt das Buch noch ungemein. SS-Oberst Hans Landa (Oscar für Christoph Waltz) tötet die Familie der jungen Shoshanna Dreyfus auf einem Bauernhof in Nancy, während nur sie entkommen und untertauchen kann. In Paris nimmt sie eine neue Identität an und beschließt als Kinobesitzerin, Rache an den obersten Nazis für den Tod ihrer Eltern zu üben. Gleichzeitig ist Hillybilly Aldo Raine aus Tennessee mit seinen Leuten hinter feindlichen Linie auf Nazijagd, die entweder skalpiert oder mit einem Hakenkreuz in der Stirn laufen gelassen werden. Superschön, wie die Nazis hier voll eins aufs Maul kriegen, nit viel schwarzem Humor, und laut Kritik hat Tarantino mit dem Film auch die Kraft des Kinos gefeiert.
  22. Cover des Buches Noble Gesellschaft (ISBN: 9783746632766)
    Joan Weng

    Noble Gesellschaft

     (56)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele

    „...Ich denke, wir sind uns einig, dass Herr von Volkmann, dieses hochgeschätzte und allgemein beliebte Fliegerass, einen bedauerlichen Unfall zum Opfer gefallen ist? Eine Unachtsamkeit beim Reinigen seiner Pistole?...“


    Der äußere Schein spricht für Selbstmord. Doch der Schauspieler Carl von Bäumer, der seinen Freund, Kommissar Genzer zum Tatort begleitet hat, tippt auf Mord. Wie aber soll der Mörder in das Zimmer gekommen sein?

    Die Autorin hat einen spannenden historischen Krimi geschrieben. Der Schriftstil ist locker und leicht. Er bringt das Flair des Jahres 1925 sehr gut rüber.

    Sehr deutlich wird die Dekadenz in Adelskreisen. Man gönnt sich alles und hat keinen Blick für die Probleme der Zeit. Man ist in seiner eigenen Welt gefangen. Natürlich gibt es Ausnahmen. Für manche kommt ganz plötzlich der Moment des Erwachens, so für Graf Marian Sawicki.


    „...Er schämte sich vor diesem Kind und konnte nicht sagen, wieso. Vielleicht schämte er sich für eine Welt, in der sechzehnjährige Jungen mit älteren Männern schlafen mussten und es normal fanden?...“


    Carl will den Tod von Max von Volkmann aufklären. Doch bald gibt es weitere Tote in dessen Umfeld. Irgendwie passt nichts zusammen. Es beginnt ein gekonntes Verwirrspiel. Unschuldige gelten als schuldig. Freunde erweisen sich plötzlich als Feinde. Da zeigt sich, dass es auch Kontakte zur Berliner Unterwelt gab.

    Am Ende erweist sich alles als ein perfides Spiel der Rache. Carl gelingt es, all die losen Fäden zusammen zu fügen.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein gelungenes Zeitgemälde.

  23. Cover des Buches Potsdamer Geschichten (ISBN: 9783760586502)
  24. Cover des Buches Die Gesichter der UFA (ISBN: 9783943915020)

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