Bücher mit dem Tag "ulysses"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "ulysses" gekennzeichnet haben.

17 Bücher

  1. Cover des Buches Ulysses (ISBN: 9783518470060)
    Nicolas Mahler

    Ulysses

     (189)
    Aktuelle Rezension von: AQua

    Achtung, bei den meisten Rezensionen hier handelt es sich um Beurteilungen des Originalwerks von James Joyce.

    Das hier abgebildete Buch ist aber eine sehr freie Bearbeitung des Stoffes in Form einer graphic novel von Nicolas Mahler. Bloom heißt hier Wurmb, Ort der Handlung ist nicht Dublin sondern Wien. Mir fällt es schwer, mich auf das neue Setting und die minimalistischen Zeichnungen einzulassen.

  2. Cover des Buches Diabolisches Spiel (ISBN: 9783839218105)
    Petra K. Gungl

    Diabolisches Spiel

     (23)
    Aktuelle Rezension von: unclethom
    Als gelernter Juristin lag es natürlich nahe, dass ihre Protagonisten sich in diesem Buch ebenfalls auf diesem Parkett bewegen.
    Ihr ist es gelungen sehr glaubhafte Figuren zu schaffen, die aber keinesfalls erschaffen bzw. konstruiert wirken.
    Anfangs war ich etwas skeptisch was das mystische im Buch angeht, jedoch muss ich jetzt nach der Lektüre sagen, dass das ganze doch sehr stimmig wirkt. Irgendwie ist es so, dass dies dem Buch den richtigen Pep gibt.
    Der Schreibstil konnte mich schon auf den ersten Seiten begeistern und diese Begeisterung ließ bis zum Ende nicht nach. Besonders gelungen finde ich die Dialoge, die zusammen mit den nahezu realen Personen dem Leser das Gefühl geben neben den Figuren zu stehen.
    Es ist ein Buch das dem Leser die Freude bereitet, die es braucht um solch eine Story wirklich zu genießen. Es ist aber auch ein Buch, welches man in aller Ruhe bei einer Tasse Tee lesen kann, ohne groß nachdenken zu müssen. Dies meine ich aber nicht respektlos dem Buch gegenüber, sondern eher als Lob, denn ein solcher Roman lädt den Leser regelrecht zum Entspannen ein. Der Roman hat meine Erwartungen mehr als erfüllt und konnte mich wirklich aufs Beste unterhalten.
    Für mich sind das 5 Sterne sowie eine Leseempfehlung!

  3. Cover des Buches Frauen und Bücher (ISBN: 9783442749805)
    Stefan Bollmann

    Frauen und Bücher

     (82)
    Aktuelle Rezension von: Ulenflucht

    Frauen lesen etwas anderes als Männer. Pi mal Daumen kann dem jeder zustimmen, der mal eine Buchhandlung besucht hat. Dass Frauen aber auch anders lesen, ist jedoch der Mehrheit nicht klar gewesen. An dieser Stelle setzt das Buch an. Es ist eine Kulturgeschichte des weiblichen Lesens und dabei nicht nur leicht zu lesen, sondern anschaulich, erhellend und äußerst vergnüglich.

    Der Autor führt den Leser/die Leserin (es ist zu hoffen, dass dieses Buch auch Männer lesen, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, Frauen zu verstehen) durch fast 300 Jahre Geschichte und greift dabei die großen Errungenschaften und Werke heraus, die seines Erachtens weibliches Lesen geprägt haben. Ein Anspruch auf Vollständigkeit kann nicht bestehen. Wir erfahren vom Aufstieg des Romans, der vermeintlichen weiblichsten aller Textarten, und bekommen den Weg von der Leserin (18. Jhr) zur Schriftstellerin (Jane Austen) und schließlich zur Literatin (Susan Sonntag) und Verlegerin (Sylvia Beach) vor Augen geführt.

    Die große Stärke des Buchs ist es, die Geschichten der Akteurinnen selber sprechen zu lassen. Durch deren Leben scheint die Bedeutung des Lesens durch und ermöglicht Identifikation. Gleichzeitig wird das Neue herausgestellt und mit großer Eloquenz seitens des Autors eingeordnet. Einige, wenige Schwachstellen zeigen sich dort, wo eben jene Geschichten ein wenig lang sind, wie jene Klopstocks, und dort, wo sie nur angedeutet sind, wie die von Marilyn Monroe. Hier wünscht man sich mehr Augenmaß.

    Dieses Buch ist trotzdem ein unverzichtbares Muss für Leser, Leserinnen, Kulturinteressierte, Historiker, Literaturwissenschaftler, Leseratten… also für alle. 

  4. Cover des Buches Gesammelte Werke Band 1: Die Blendung (ISBN: 9783446243859)
    Elias Canetti

    Gesammelte Werke Band 1: Die Blendung

     (84)
    Aktuelle Rezension von: sKnaerzle

    Handlung: ein Gelehrter und Bücherwurm wird mit der wirklichen Welt konfrontiert und scheitert daran ganz kläglich. Sein Bruder erscheint als deus ex machina und rettet ihn aus einer ziemlichen Misere. Trotzdem ist der Held dem Untergang geweiht. Es wird sehr viel geprügelt.

    Die Welt: Canettis Personen sind nur grob charakterisiert und auf eine einzige Eigenschaft reduziert. Man hat eher das Gefühl ein groteskes Märchen als in einen modernen Roman zu lesen. Interessiert habe ich mich für die Personen und ihr Schicksal nicht 

    Der Stil: Die Schreibart erinnert stark an Kafka, wo man auch nicht weiß, warum etwas passiert. Nur haben wir hier einen auktorialen Erzähler, der so tut, als sei alles ganz eindeutig und durchaus logisch motiviert.

    Meine Meinung: Mir hat es nicht gefallen. Das Thema Canetti ist für mich wohl abgeschlossen.



  5. Cover des Buches Shakespeare and Company (ISBN: 9783471603703)
    Sylvia Beach

    Shakespeare and Company

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Ritja

    Bücher, die Geschichten über Bücher, Buchläden oder Schriftsteller erzählen, gehören zu meinen Favoriten. Da war es nur eine Frage der Zeit bis auch Sylvia Beachs Buch bei mir landet. Das Buch erschien zum ersten Mal 1961. Dies muss man im Hinterkopf haben, wenn man das Buch liest. 

    Für mich hat Sylvia Beach einen eher emotionslosen Erzählstil und auf mich wirkte es auch etwas wie das Abarbeiten von Daten, Fakten und Schriftstellern. Große und kleine (Autoren-)Namen werden reichlich erwähnt und ihre gemeinsame Geschichten erzählt, jedoch wirkte alles etwas unterkühlt und distanziert, so dass ich nur schwer in diese Geschichte abtauchen konnte. 

     Trotzdem haben mir die Einblicke in das Leben nach dem ersten Weltkrieg in Paris sehr gut gefallen. Sylvia Beach berichtet von den Anfangsschwierigkeiten, den großen und kleinen Sorgen der Schriftsteller (besonders James Joyce) und ihren Ambitionen ihren Buchladen am Leben zu erhalten. Sie unterstützte zahlreiche AutorInnen und erlebte während des Zweiten Weltkrieges eine schwere Zeit für sich und den Buchladen und als Verlegerin.

    Für Literaturliebhaber ist es eine interessante Geschichte, die jedoch sprachlich nicht zu den großen Highlights gehört.

  6. Cover des Buches Die Geduld der Spinne (ISBN: 9783453436619)
    Jonathan Nasaw

    Die Geduld der Spinne

     (270)
    Aktuelle Rezension von: ChrissisBücherchaos
    Dies ist der Auftakt zur Reihe um Agent Pender und Nasaw schafft es wirklich mit einem Knaller.

    Zuallererst muss ich jedoch vorwarnen: Diese Bücherreihe ist wirklich nichts für zart besaitete. Sie ist ziemlich brutal, blutig und vor allem auf psychischer Ebene ganz schön heftig. Aber genau das macht sie auch so unglaublich spannend =)

    Man wird gleich mitten reingeworfen in die Geschichte. Die Psychiaterin Irene Cogan sitzt in einem Vernehmungsraum einem Häftling in orangenem Overall gegenüber. Dass es sich bei Max um keinen normalen Häftling handelt, erfährt man sehr schnell. Ihm wird vorgeworfen, eine, bzw. mehrere junge Frauen ermordet zu haben. Doch er gibt vor, dass er sich an nichts erinnern kann. Schnell stellt sich heraus, dass Max an DIS leidet, einer dissoziativen Identitätsstörung...in Max' Körper befinden sich verschiedene Persönlichkeiten. Irene muss herausfinden, ob Max verhandlungsfähig ist oder ob er in eine geschlossene Psychiatrie eingeliefert werden muss. Doch da gibt es ein Problem: Irene weiß nie, mit welcher Persönlichkeit sie gerade redet.

    Agent Pender diente jahrelang beim FBI und bereitet sich auf seinen wohlverdienten Ruhestand vor.Er verfolgt schon lange einen Serienmörder, den sie Casey getauft haben, und der mit Vorliebe junge Frauen mit rotblondem Haar entführt. Als er erfährt, dass Casey womöglich geschnappt wurde, lässt er sich als vermeintlicher Insasse in Caseys Zelle einschleusen, um ihm ein Geständnis abzuringen. Doch etwas geht schief... Casey alias Max entkommt und mit Irene als Geisel flieht er und hinterlässt eine Spur der Verwüstung.

    Was ich an diesem Buch so fasziniert hat, ist die psychologische Ebene. Menschen mit DIS haben tatsächlich mehrere Persönlichkeiten in sich vereint, die oft wahllos zum Vorschein kommen. Max ist da nochmal ein ganz anderes Kaliber. Ich fand es mega interessant, die verschiedenen Persönlichkeiten kennenzulernen. Jede mit ihren eigenen Charakter-eigenschaften, Vorlieben und Ängsten. Es werden auch die einzelnen psychologischen Testverfahren mit eingebunden, was es alles nochmal realistischer macht. Man fiebert mit, ob es Pender gelingen wird, seinen allerletzten (oder vielleicht doch nicht letzten) Fall abzuschließen. Und ob es Irene schafft, in der Gewalt eines multiplen Serienmörders ihre Kenntnisse anzuwenden und so am Leben zu bleiben. Und was ist mit Max? Was steckt hinter seiner Störung, wie sind die verschiedenen Persönlichkeiten entstanden und warum müssen es rotblonde Frauen sein?

    Nasaw hat einen genialen Psychothriller geschrieben, der einen nicht mehr loslässt und der einen noch lange danach beschäftigt.

  7. Cover des Buches Die Tänzerin von Paris (ISBN: 9783746633169)
    Annabel Abbs

    Die Tänzerin von Paris

     (73)
    Aktuelle Rezension von: MarinaH

    Das Buch war sehr ansprechend, ich habe genossen es zu lesen. Lucia Joyce hatte ein schreckliches, anstrengendes Leben, man konnte sich gut in ihre Verzweiflung und auch die Liebe reinversetzten.

    Der Schreibstil der Autorin ist sehr schön, ich fand es sehr interessant wie die Zeitsprünge im Buch gestaltet wurden.

    Die Handlung war flüssig und bis zum Ende spannend gehalten. Das Buch bliebt im Gedächtnis, auch noch mehrere Wochen nach dem Lesen.
    Ich konnte mich gut in Lucias Lage reinversetzten und mit ihr mitleiden. Es war angenehm ein Buch aus der ‚Ich-Form‘ zu lesen.
    Es ist schön, wie die Autorin den Blick im Buch auf Lucia, nicht auf ihren Vater lenkt. 

    Fazit: Tolles Buch über eine Persönlichkeit, die zu wenig Aufmerksamkeit bekommt.

  8. Cover des Buches Midnight Chronicles - Todeshauch (ISBN: 9783736313507)
    Bianca Iosivoni

    Midnight Chronicles - Todeshauch

     (188)
    Aktuelle Rezension von: Christines_lesetagebuch

    Nachdem Band 03 von Roxy und Shaws Geschichte mit einem wirklich bösen Cliffhanger geendet hat, musste ich einfach so schnell wie möglich weiter lesen. Denn wie soll es denn nun weitergehen?

    Doch wer Shaw kennt, weiß, dass er so schnell nicht aufgibt und natürlich erst recht nicht, wenn es um Roxys Leben geht. Also erarbeitet er einen Plan, wie er Roxy aus der Unterwelt retten kann. 

    Allerdings ist er in den Monaten bis zur Ausführung des Rettungsplans nicht untätig und nutzt seine Hexenmeistermagie um so viele Seelen wie möglich wieder einzufangen. Bevor es gemeinsam mit Finn und Giselle auf das unbekannte Terrain der Unterwelt geht.

    Als Roxy wieder erwacht hat sie einiges zu verdauen. Nicht nur das ihr verschollener Zwillingsbruder Niall gefunden wurde, nein auch alle anderen verschwundenen Hunter und Huntress konnten gerettet werden. Und während Roxy zu Kräften kommt, um die letzten Seelen einzufangen, überschlagen sich die Ereignisse. Plötzlich steht nicht nur wieder das Leben von Roxy und Shaw auf dem Spiel, nein auch das der anderen Hunter. Denn Baldur greift Quartiere an!

    Im letzten Band lernten wir die Geisterwelt kennen, hier nun die Unterwelt. Auch diese ist interessant und hält einige Überraschungen bereit. Das ganze Band dient auch als Vorbereitung auf das große Finale, denn es bleibt spannend.

  9. Cover des Buches Die Buchhändlerin von Paris (ISBN: 9783458683438)
    Kerri Maher

    Die Buchhändlerin von Paris

     (84)
    Aktuelle Rezension von: riraraffi

    „Paris war einfach die Stadt” S.1


    Sylvia Bleach geht als junge Amerikanerin 1919 nach Paris. Ihre Liebe zur französischen Literatur führt sie in eine kleine Buchhandlung. Dort entdeckt sie nicht nur Bücher, die sie begeistern, auch die Besitzerin Adrienne hat es ihr angetan. Sie freunden sich an, Adrienne ist jedoch bereits mit Suzanne liiert. So schmiedet Sylvia eigene Pläne: Eine Buchhandlung in New York, fern von der unerfüllten Sehnsucht. Doch wie das Leben so spielt, kommt alles anders und sie wird nicht nur einer Pariser Buchhändlerin, sondern auch Freundin, Lebensgefährtin, Unterstützerin, Verlegerin und letztlich auch ein wichtiger literarischer Standpunkt der Pariser Literatur. Wie das alles kam und was James Joyce damit zu tun hat, erfährt man in dem Roman. Denn dieser erzählt eine wahre Geschichte.


    Am Anfang ahnt man nicht, wie viel man lernen und mitnehmen wird. Die Gespräche, der Briefwechsel und die Beschreibungen wirken so authentisch, da müssen Fakten hinterstecken. Spätestens im Nachwort erfährt man von der detaillierten Recherche Kerri Mahers, die die Geschichte der echten Sylvia Beach in einen Roman eingebettet hat. Selbst als fiktive Figur, ist Sylvia Beach eine beeindruckende Frau, zu erfahren, dass sie tatsächlich gelebt und wahrhaftig James Joyces Roman Ulysses verlegt hat, ließ die Bewunderung ins Unermessliche steigen. Der Roman bietet der Frau, die die Fäden gezogen hat, die Bühne, die sie verdient hat. Man erfährt zusätzlich einiges über das damalige Leben in Paris und die Literaturszene, für Bücherliebende also ein Muss. Unabhängig vom Inhalt, fliegt man dank des angenehmen Schreibstils durch die Seiten und man möchte am Ende eigentlich nur noch mehr erfahren - dafür sollte man definitiv das Nachwort lesen!

  10. Cover des Buches Paris war eine Frau (ISBN: 9783499242243)
    Andrea Weiss

    Paris war eine Frau

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Pearls_of_Sakura

    Unsere weiblichen Vorfahren machen Mut.

    Künstlerinnen auf steinigen Wegen im Paris der letzten zwei Jahrhunderte.

    Kämpferinnen für ihre eigenwilligen Ziele - stets auf die Moral ihrer Zeit pfeifend. 

    Kurzbiographien über faszinierende Frauen. Da denke ich an Fernando Pessoa: Portugiesischer Dichter ) 

    " Wir sehen es an all diesen Hochbegabten, an sich selbst und der Welt verbrannten Frauen, die nur das wollten, was Männer seit Jahrtausenden tun: schöpferisch sein, kreativ sein, bei sich selbst sein, tun und lassen können, was Spaß macht und nicht erlaubt ist. "

    Sehr lesenswert !

  11. Cover des Buches Flora & Ulysses: The Illuminated Adventures: Written by Kate DiCamillo, 2014 Edition, Publisher: Walker [Paperback] (ISBN: 8601418267942)
  12. Cover des Buches Joyce für Jedermann (ISBN: 9783518456088)
    Anthony Burgess

    Joyce für Jedermann

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Buchhandlung_am_Schaefersee
    Burgess' Anspruch, dem "normalen" Leser Appetit auf die Lektüre von James Joyces Werken zu machen gelingt nicht ganz. Zwar merkt man Burgess seine Leidenschaft für James Joyces Literatur an (und ich kann sie definitiv teilen), und die Inbrunst, mit der er schreibt, ist durchweg sympathisch, aber im Grunde liegen die Argumentationen, die er führt, dann doch auf Universitätsniveau. Seine Einführung mit dem vertrauenerweckenden Titel "Joyce für Jedermann" ist, mit Verlaub, ziemlich anstrengend zu lesen. Allerdings: Wer Joyces Werk ab dem "Portrait des Künstlers als junger Mann" lesen möchte, sollte sowieso niemand sein, der Anstrengung von vornherein vermeidet. Wer sich also dieser Einführung widmet, bekommt eine kenntnisreiche Zusammenfassung der Joyceschen Literatur und ihrer Besonderheiten. Die Aufdröselung der Handlungsstränge von "Ulysses", und sogar von "Finnegans Wake" sind eine große Erleichterung bei einer danach folgenden Lektüre dieser beiden Meisterwerke der modernen Literatur. Außerdem gelingen Burgess gelegentlich sehr einleuchtende Erklärungen oder Illustrationen der Joyceschen Schreibtechnik, die Begeisterung wecken können. Für (angehende) Literaturwissenschaftler und engagierte Oberstufenschüler, sowie alle Menschen, die sich gerne und ernsthaft mit der schönen Kunst der Literatur beschäftigen ist dieses Buch eine Empfehlung. Für alle anderen, die einfach mal wissen wollen, was diesen James Joyce ausmacht und was er so schreibt, sei hingegen eher eine Joyce-Biographie empfohlen und als erste Leseempfehlung der wunderbare Erzählungsband "Dubliners" vom Meister persönlich, James Joyce. Bei Gefallen sollte man dann DANACH zu der Einführung von Burgess greifen, dann ist man auf dem richtigen Weg um zum Kenner (und hoffentlicher Liebhaber) zu werden.
  13. Cover des Buches Lucia Joyce (ISBN: 9783813502572)
    Carol Loeb Shloss

    Lucia Joyce

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Federfee
    Um es gleich vorweg zu schreiben: diese Biografie einer Professorin für Literaturwissenschaft an der Universität Stanford/USA, Joyce-Kennerin, halte ich eher für Fachleute geeignet. Allzu detailreich wird das Leben der Tochter von James Joyce mit allen Hintergründen ausgebreitet.

    Das hat einen Grund, den Carol Loeb Shloss in der Einleitung erläutert. Viele schriftliche Zeugnisse sind mit Absicht vernichtet worden: Tagebücher, Gedichte, vor allem aber Briefe von, an und über Lucia Joyce. Da liegt der Verdacht nahe, dass ihre Veröffentlichung Dinge ans Tageslicht gebracht hätte, die man lieber unter Verschluss halten wollte, die die Familie für zu privat hält. Daher werfen Kenntnisse z.B. über die Tanzkonzepte oder psychiatrische Methoden ein erhellendes Licht auf das, was Lucia Joyce erlebt und was sie möglicherweise geprägt hat.

    Überhaupt stellt sich die grundsätzliche Frage, ob der Zugang zu Dokumenten, die als historisch angesehen werden, über dem Recht an Privatsphäre steht, ein durchaus diskussionswürdiger Punkt. Ich schließe mich der Meinung der Nachkommen einiger bekannter Schriftsteller an, dass diese Dokumente zum Weltkulturerbe gehören und in engem Zusammenhang mit den Werken stehen, wie es z.B. auch bei 'Finnegans Wake' (James Joyce) der Fall ist.

    Aber – fragt Shloss: "Hätte Lucia es gewollt, dass jemand ihre Geschichte erzählt? Ja, das schon, aber nicht auf irgendeine alberne Weise und auch nicht in lüstern-voyeuristischer Manier." (45)

    ***

    Es ist die Geschichte von Lucia, Tochter des weltberühmten Autors James Joyce ('Ulysses'), die in einem problematischem Elternhaus aufwuchs, eine begnadete Tänzerin war und am Ende in psychiatrischen Sanatorien ihr Leben fristete.

    Mir sind nicht alle Gründe klar geworden, die zu so einem Desaster führen konnten; auch die Ausführungen von Loeb Shloss brachten mir keine Klarheit. Alles beruht auf relativ wenigen schriftlichen Dokumenten und Aussagen von denen, die sie gekannt haben. Und die sind widersprüchlich. Am Ende bleibt das Bedauern, dass eine schöne junge Frau mit großem künstlerischen Talent als 'geisteskrank' abgestempelt und ihr Leben zerstört wurde.

    Viele Gründe können genannt werden: das nomadische Herumziehen der Eltern in Europa, Armut und Hunger in den ersten Jahren, zerbrochene Beziehungen mit dem nach eigenen Angaben gefühlskalten Samuel Beckett und dem lebenslustigen Alexander Calder, der schon längst mit einer anderen verlobt war. Und die waren nicht ihre einzigen Liebhaber im damals sexuell freizügigen Paris (die Goldenen Zwanziger).

    Eine gewichtige Rolle spielte die Beziehung zu ihrer Mutter Nora Barnacle, von der sie nie Verständnis, nur Kritik erntete. Sie war vermutlicherweise neidisch auf Lucias Erfolge als Tänzerin, aber vor allem eifersüchtig auf die enge symbiotische Beziehung von Lucia zu ihrem Vater. Aber auch der ich-bezogene James Joyce verkannte das große Talent seiner Tochter, brachte ihm keine Wertschätzung entgegen und wollte sie allein für sich haben, als seine Muse, ohne die er nicht schreiben konnte, die in seinen Werken mehr oder weniger verschlüsselt vorkommt.

    Tanzen war ihr Leben, aber sie hatte anscheinend nicht die Kraft, sich gegen die Ansprüche ihrer Eltern durchzusetzen. Alle impften ihr ein, dass sie für den Vater eine Muse sei, dass sie für ihn da sein müsse und so gab es für Lucia kein eigenes selbstbestimmtes Leben, obwohl sie im damaligen Paris alle Chancen und Möglichkeiten hatte. Da alle ihre Versuche scheiterten, muss man sich nicht wundern, dass ein Mensch daran zerbricht.
  14. Cover des Buches James Joyce für Boshafte (ISBN: 9783458349426)
  15. Cover des Buches Was die wilden Wellen sagen (ISBN: 9783596184583)
  16. Cover des Buches Ulysses and Us: The Art of Everyday Living (ISBN: B003UHUMKI)
  17. Cover des Buches Spektrum der Literatur. (10. Themabd.) (ISBN: 9783570089354)
  18. Zeige:
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