Bücher mit dem Tag "umerziehung"

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27 Bücher

  1. Cover des Buches 1984 (ISBN: 9783328111368)
    George Orwell

    1984

     (4.173)
    Aktuelle Rezension von: Sandra8811

    Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
     Ich habe das Buch auf meiner Wunschliste seit einer Deutsch-Stunde in der achten Klasse, also schon etliche Jährchen… Auf meinem SUB lag es schon seit ca. 4 Jahren, nun hab ich es endlich angegriffen.

    Cover:
     Das Buch ist bzw. war mein erstes Buch mit Farbschnitt. Ja es ist „nur“ schwarz, aber vorher hatten alle Bücher immer einen normalen Schnitt. Es passt perfekt zum schwarz-weißen Cover und sieht sehr besonders aus. Es passt perfekt zum Inhalt. Das Buch bleibt daher auf einem Ehrenplatz in meinem Regal.

    Inhalt:
     Winston Smith lebt in einem London der Zukunft, in der Big Brother über alle wacht. Die Gedankenpolizei gibt Acht, dass sich alle an die Regeln des Engsoz halten. Winston fängt an, an diesem totalitären System zu zweifeln und sich auch gleichzeitig auf eine Affäre mit seiner Arbeitskollegin einzulassen. Er begibt sich dadurch in große Gefahr, denn dies gehört zu den Gedankenverbrechen und wird sogar mit dem Tod bestraft.

    Handlung und Thematik:
     Eine Dystopie, die genauso gut in der heutigen Zeit geschrieben worden sein könnte bzw. in dieser handelt. Ich bin echt angenehm überrascht, wie sehr mich das Buch mitriss! Das totalitäre Regime und die Kontrolle über die Menschen könnten uns immer noch erwarten. Es fühlt sich beängstigend realistisch an. Ein paar Szenen sind auch nichts für schwache Nerven, da es doch auch sehr um das Thema Tod ging. Das Ende überraschte mich.

    Charaktere:
     Das Buch ist aufgeteilt in 3 Teile und da sich der erste Teil mit einer ersten Vorstellung von Winstons Leben beschäftigt, kann man sich direkt gut in ihn hineinversetzen. Leider ist es nicht in der Ich-Perspektive geschrieben, aber man findet trotzdem gut rein. Er lebt und arbeitet zwar im Sinne der Partei, doch er beginnt insgeheim am gesamten System zu zweifeln. Er ist stellenweise ein bisschen naiv, das passt jedoch sehr gut zu ihm. Auch die anderen Charaktere sind wirklich sehr gut konstruiert und authentisch.

    Schreibstil:
     Dieses Buch ist zurecht ein Weltbestseller seit Jahrzehnten! Ich bin absolut begeistert. Die Story ist mega mitreißend, die dystopische Zukunft ist sehr beängstigend. Die Charaktere sind sehr authentisch und man wünscht sich, mehr von George Orwell und seinem Großen Bruder zu lesen. Sehr schade, dass dies nie passieren wird. Man merkt, dass er sich beim Schreiben des Buches mit dem Tod beschäftigt hat und das Ganze den Hintergrund von einigen Kriegen (vor allem dem zweiten Weltkrieg) hat. Ein wirklich sehr gelungenes Werk das ich ohne Bedenken jeden ans Herz legen möchte.

    Persönliche Gesamtbewertung:
     Zurecht ein Must-Read seit Jahrzehnten und noch immer brandaktuell. Ich bin absolut begeistert und bereue etwas, dass ich es über 20 Jahre auf meiner Lesewunschliste gelassen und nicht früher gelesen habe. Von mir gibt’s auch eine klare Leseempfehlung!

  2. Cover des Buches Die Rebellion der Maddie Freeman (ISBN: 9783843210409)
    Katie Kacvinsky

    Die Rebellion der Maddie Freeman

     (1.242)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    Meine Meinung:


    "Die Rebellion der Maddie Freeman" ist das erste Buch der Autorin Katie Kacvinsky aus den USA und allein schon optisch eine Augenweide. Mir gefällt das ausdrucksstarke Cover jedenfalls definitiv besser als der Buchtitel, der zwar genau ausdrückt, worum es in diesem Buch geht, aber irgendwie hätte doch besser klingen können.


    Katie Kacvinsky erzählt eine Geschichte, die mit dem Voranschreiten unserer Technik immer Wahrscheinlicher werden könnte. Sie schickt ein junges Mädchen auf eine Reise in eine neue Welt, wo das Menschsein die Maschinen wieder ablösen soll...


    Maddie Freeman ist siebzehn Jahre alt und auf Bewährung. Vor zwei Jahren sorgte sie fast dafür, dass ihre Familie auseinderbrach. Ihr Vater ist der Erfinder der Digital School. Nachdem es im Jahr 2040 zu schwerwiegenden Anschlägen auf Schulen kam und Gewalt an der Tagesordnung stand, brachte Kevin Freeman seine Idee einer digitalen Schule an die Öffentlichkeit, die bereitwillig angenommen und umgesetzt wurde. Doch im Laufe der Jahre entwickelten sich auch alle anderen Aktivitäten nur noch über die digitale Welt, so dass die Menschen zwar sicherer waren, weil sie ihren eigenen vier Wände fast nicht mehr verließen, aber auch abgeschotteter und durchsichtiger.

    Maddie merkte schon früh, dass die Grundsätze ihres Vaters nicht ihre eigenen waren und sabotierte das System der Digital School, was die Organisation der Rebellion erst richtig antrieb.

    Als Maddie dann durch einen Chat Justin kennen lernt, der sich noch mit Stift und Papier Notizen macht und ein eigenes Auto fährt, erfährt sie, wie das Leben außerhalb des Netzwerkes ist und was sie wirklich verpasst. Dass sie sich in Justin verliebt ist also nicht die Spitze des Eisberges.


    Mir hat dieses Buch gut gefallen. Es war gefühlsbetont und ich konnte als Leserin Maddies Fußabdrücken in die andere Welt gut nachvollziehen und diesen - für diese Geschichte so wichtigen Schritt - glaubhaft verstehen.

    Maddie ist eine bewegende Protagonistin, die der Kopf einer ganzen Rebellion wird. Zu Beginn der Geschichte erlebt man eine zurückgezogene Maddie, die nur ganz kurz den Kopf aus ihrem Schneckenhaus erhebt und langsam anfängt ihre rebellische Ader zu hinterfragen. Als sie Justin kennen lernt, verliebt sie sich richtig. Dass sie durch ihn die wirkliche Welt wieder entdeckt ist die schönste Seite der Geschichte. Ich konnte die Schokosahne-Torte fast schon selbst schmecken, die Maddie zum ersten Mal kennen lernt, die Meeresbrise riechen. Kacvinsky hat eine sehr leicht zu verstehende bildliche Schreibweise, die leider ab der Hälfte auch langweilig wurde. Die Autorin nimmt sich viel Zeit um die Hintergründe zu erklären und ihren Charakteren Erinnerungen zu geben, aber mir fehlte einfach die Steigerung. Das Ziel der Rebellion war so meilenweit weg und wird wohl auch erst im zweiten Buch erzählt.


    Die Entwicklung von Maddie hat mir sehr gut gefallen, vorallem da sie eindrucksvoll und nachvollziehbar war. Sie wagt sich etwas, beweist Mut und Zielstrebigkeit.

    Justin als männlicher Hauptprotagonist hat mir weniger gut gefallen. Er engagiert sich zwar sehr und verzichtet dabei völlig auf sein eigenes Leben, aber manchmal fand ich genau das befremdlich. Es liegt Liebe in der Luft, aber Justin macht es sich und Maddie nicht leicht. Mal will er, dann sagt er, er sei es nicht wert, dass sie auf ihn wartet... Es ist verwirrend und nicht nachvollziehbar.

    Am besten fand ich den kleinen Gastauftritt von Maddies Bruder Joe. Er hat einen Humor an sich, der mich zum lachen bringen konnte und ich hoffe sehr, dass er in Band zwei lauter reden darf.


    Die Idee einer Digital School ist schon etwas ungewöhnliches, aber die Geschichte konnte mich zum nachdenken anregen, schließlich entwickelt sich unsere Welt auch immer mehr in Richtung Technik-Dominanz. In dem Buch werden Fakten festgehalten, die sich in der Realität nicht bestreiten lassen. Durch das digitale Leben gab es 91 % weniger Teeangerschwangerschaften, 66 % weniger Drogenmissbrauch und 67 % weniger Todesfälle von Jugendlichen. Aber so zu leben, wie Maddies Vater das fordert würde ich auch nicht wollen.

    Es steckt viel Wahrheit, aber auch jede Menge Unterdrückung und Überwachung dahinter und es ist ein interessantes Thema, womit sich die Gesellschaft wirklich mal auseinander setzen sollte.

    Katie Kacvinsky hat ein tolles Buch geschrieben, was man entdecken sollte.


    Fazit:

    Spannung hatte dieses Buch nicht wirklich zu bieten, dafür aber eine einzigartige Geschichte über ein digitales Leben, dem langsam der Stecker gezogen wird.

    Katie Kacvinsky schreibt klug, emotional und ich bin mehr als gespannt auf die Fortsetzung, denn diese Geschichte verspricht viel Schreibstoff und noch jede Menge Neues, was Maddie entdecken kann - allen voran ihre Liebe zu Justin. 

  3. Cover des Buches Der Widerstand geht weiter (ISBN: 9783843210812)
    Katie Kacvinsky

    Der Widerstand geht weiter

     (601)
    Aktuelle Rezension von: books_and_baking

    Maddie lebt nicht mehr bei ihren Eltern zu Hause, weil sie es dort nicht mehr ausgehalten hat. Endlich fühlt sie sich frei und kann mit ihren Freunden das richtige Leben genießen statt nur in der digitalen Welt unterwegs zu sein. Doch schnell verpfeift sie ihr Bruder bei der Polizei und sie wird im DCLA eingesperrt, damit sie dort bekehrt wird und wieder zu ihrem virtuellen Leben zurückkehren soll. Doch was dort hinter verschlossenen Türen passiert ist reinste psychische Folter. Ihre Freunde setzen alles daran sie zu befreien und das System zu stürzen und die Wahrheit ans Licht zu bringen.

    Maddie ist eine sehr starke Persönlichkeit und hat feste Vorstellungen von ihrem Leben in Freiheit. Ihr Freund Justin ist eher wenig im Vordergrund und wirkt dadurch etwas unnahbar, obwohl er doch eigentlich der Anführer der Anti-Digital-Revolution ist. Mir hat der unbeschwerliche Anfang und das spannende Ende des Buchs sehr gefallen, doch der Mittelteil, als Maddie in Therapie war, hat sich etwas gezogen. Auch neue Personen wie Gabe tauchen in diesem Teil auf und ich mochte ihn gleich sehr und hatte genauso wie Maddie Vertrauen in ihn. Für mich war es eine gelungene Fortsetzung zum ersten Teil und ich freu mich schon sehr auf den finalen dritten Band.

  4. Cover des Buches Clockwork Orange (ISBN: 9783608981575)
    Anthony Burgess

    Clockwork Orange

     (356)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Die Sprache ist echt schwierig. Sie hat so horrormäßige Wörter, die in der deutschen Sprache nichts verloren haben und die mich ständig verwirrt haben, weil ich ziemlich oft im Glossar nachschlagen musste. Aber diese Sprache macht das Buch authentischer, lebendiger and total crazy! Weil ich mir vorher auch den Film reingezogen hatte, hatte ich gleich die Fernsehstimme im Kopf und well, well, well, das hat das Buch deutlich besser gemacht.

    Von Anfang an hat der Autor darauf abgesehen, dass der Leser Alex hasst, und das habe ich. Er ist unsympathisch, Abschaum und ein riesiges Arschloch, der die Menschen um sich herum ausnutzt und einen höllischen Spaß an Gewalt hat. Dennoch hat er mich so fasziniert, dass ich das Buch nicht zur Seite legen konnte und jeder Verrat gegen ihn hatte etwas Befriedigendes, dass ich mich regelrecht gefreut habe. Du hast es verdient, Alex! Einfach alles hast du verdient, Alex!

    Seine Eltern sind ahnungslose Idioten, die lieber unwissend bleiben. Seine Freunde sind kein bisschen besser als Alex. Seine Zellenkameraden haben ihn im ersten Moment verraten, wofür ich sie gelobt habe. Und als die Behandlung beginnt und der Arzt ihm die Liebe zur Musik raubt, da war ich eigenartig froh darüber. Hast es verdient, Alex, du verdammter Hundesohn!

    Im späteren Verlauf verwandelt sich Alex in einen Menschen, der vom System geheilt wurde mit einer Methode, die ihm die Wahl einschränkt, denn wenn er etwas Gemeines denkt, nur davon träumt, wird ihm horrormäßig schlecht und er hat die schlimmsten Schmerzen. Genau darum geht es im Buch: Nimmt man einem die Wahl weg und zwingt ihn, nur noch Gutes zu tun, gilt dann dieser Mensch als Gut? Wird er dadurch zu einem respektablen Mitglied der Gesellschaft? Ich kann die Frage unmöglich beantworten. Ich weiß es nicht.

    Einerseits ist es eine Methode, die die Gefängnisse leeren und die Gesellschaft stärken könnte. Andererseits kann man nicht mehr von einem Menschen reden, weil er nicht mehr zwischen Gut und Böse wählen kann. Einerseits hat es dieser Mensch dann aber auch verdient, solche Qualen zu erleiden, andererseits ist es ziemlich nah an einem Todesurteil. Also ich kann wirklich nicht darauf antworten.

    Das Buch lässt am Ende so einen schalen Geschmack zurück, vor allem weil der Autor der Meinung ist, mit 18 wäre man nicht mehr jung. Ich weiß nicht, mit dem Ende habe ich mich nicht anfreunden können. Das Buch ist gut, das gebe ich gerne zu, aber er löst nicht wirklich ein Verlangen aus, mehr vom Autor zu lesen, und das liegt daran, dass das Buch so nüchtern endet.

  5. Cover des Buches Bloodlines - Silberschatten (ISBN: 9783802595547)
    Richelle Mead

    Bloodlines - Silberschatten

     (186)
    Aktuelle Rezension von: Pegasus1989

    Dieses Buch finde ich bisher in der ganzen Reihe am besten. Endlich nimmt die Geschichte mal mehr an Fahrt auf und endlich wird die Liebelei mal ein wenig zurückgefahren. Sie findet zwar noch statt, aber nicht mehr so extrem stark wie im letzten Band. Wirklich gut ist die Spannung im Kampf gegen die Alchemisten aufgebaut und auch wenn ich Sydney aufgrund ihres Überfliegercharaktertyps nicht so besonders mag, tut sie mir doch ziemlich leid, weil sie so gar nicht zur Ruhe kommt. Viel Spannung und Action verspricht auch das Ende mit einer vermutlichen weiteren Entführung.

    Dieses Buch würde ich zum ersten Mal wirklich weiterempfehlen. Allerdings sollten es Leute mit schwachen Nerven oder die mit Folterszenen nicht umgehen können, besser nicht lesen, weil es in manchen Situationen schon sehr stark zur Sache geht.

    Ich jedenfalls bin sehr gespannt, wie der letzte Band der Reihe verlaufen wird. Vieles ist noch offen, wie der Kampf zwischen Alchemisten und Sydney und ihren Freunden, Jills Entführung, Schutz von Sydney und Co. und vor allem, ob Sydney und ihre Familie nach der riesigen Meinungsverschiedenheit wirklich wieder zusammenfinden werden.

    Etwas schade finde ich bei diesem Buch, dass Kalie, also Sydneys Schwester, nicht wirklich zum Zug kommt. Sie hat einen kleinen Befragungsauftritt und wird immer mal wieder erwähnt, aber dennoch hätte ich persönlich mir einen größeren Auftritt von ihr oder mehr Szenen mit ihr gewünscht. Sie ist eine Kämpfernatur und ich mag sie etwas lieber, als Sydney, obwohl sie nicht so häufig vorkommt und eher nebenbei meist in den Büchern erwähnt wird.

  6. Cover des Buches Feder im Sturm (ISBN: 9783455850963)
    Emily Wu

    Feder im Sturm

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Emili

    Über die Autorin: 

    Emily Wu, geboren am 3. Juni 1958 in Peking, ist eine chinesisch-amerikanische Schriftstellerin, deren Kurzgeschichten in Magazinen und Zeitungen sowie in einer Anthologie aus Gedichten und Prosa erschienen sind.

    Sie wuchs zunächst in Hefei und später in einem Dorf in der Provinz auf, wohin sie mit ihrer Familie zur „Umerziehung unter Bauern“ verbannt wurde. 1981 wanderte sie in die USA aus, wo sie Anglistik studierte und Erzählungen publizierte. Sie ist freie Schriftstellerin und lebt mit ihren beiden Kindern in Cupertino, Kalifornien.

    Kurzbeschreibung: 

    Emily Wu ist noch ein Kind, als Maos Kulturrevolution ihre Welt ins Chaos stürzt. Als Tochter eines Professors muss sie Unvorstellbares miterleben: Ihre Familie und auch sie selbst sind immer wieder Repressionen und Demütigungen ausgesetzt. Schikanen, Folter und Vergewaltigung sind an der Tagesordnung. Doch mit viel Mut und Erfindungsreichtum gelingt es Emily, sich dem Schicksal entgegenzustellen und den täglichen Kampf ums Überleben zu gewinnen. Am Ende geht sie gereift aus den Jahren des Schreckens hervor – und einer ersten Liebe entgegen ...

    Meine Meinung:

    Ich möchte gleich zum Anfang sagen, dass dieser biografische Roman nicht einfach zu lesen ist, nicht dass es nicht flüssig geschrieben worden ist, das schon, aber emotional muss ein Leser einiges verkraften.  

    Die Geschichte beginnt mit einer Situation, die sehr eindringlich ist: Der Vater weckt das kleine dreijährige Mädchen in der Nacht auf, packt ein paar Sachen von ihm zusammen, und bringt es zum Bahnhof. Er sagt, sie solle nicht mehr Papa zu ihm sagen, sondern Onkel, und er bringe sie zu ihrer Mutter. Yimao Wu versteht nicht, ist verängstigt, weint. Nach einer längeren Fahrt mit dem Zug kommen die bei einer Familie an, die ab jetzt Wu´s Familie sein sollte. Das dreijährige Mädchen muss dieses Trauma verarbeiten. Wie es sich herausstellt, hat ihre Mutter sie damals dem Onkel abgegeben, da sie sonst verhungern würde. So beginnt das Leben der kleinen Wu. Und es wird nicht besser: Sie muss Hunger leiden, politische Verfolgung erleben, Erniedrigungen, versuchte Vergewaltigung und sexuelle Belästigung, Leben in bitteren Armut in weit gelegenen Dörfer und schwere Arbeit.

    Die Geschichte ist in den 60er und 70er Jahren angesiedelt und es handelt sich unter anderem um Chaos und Leid in China während der kulturellen Revolution.

    Die Stellung der Mädchen in der Gesellschaft ist erschreckend. Armut und Hunger sind gegenwärtig. Die Verfolgung wegen kleines Verdachts ist an der Tagesordnung, Strafe als Arbeitslager ist Gang und Gäbe.

    Der Erzählstil der Autorin irritiert zunächst. Denn sie versucht die Geschichte aus Sicht eines Kindes zu erzählen, dementsprechend einfach ist die Sprache gehalten: einfache Wörter, kurze Sätze. Man muss sich erst einlesen. Ich fand es etwas befremdlich, auch wenn ich die Intention der Autorin verstanden habe. Später wird es anders, der Erzählstil ändert sich mit dem Alter der Protagonistin.

    Es ist eine autobiografische Geschichte. Die Autorin brauchte zwanzig Jahre, bis die ihr Leben in einem Roman zusammenfassen konnte. Im Nachwort beton sie, dass sie versucht hat sich genau an die Realität zu halten und alles so wiedergeben, wie sie das erlebt hat. Und was sie erlebt hat, ist erschreckend... 

    Eine eindringliche Geschichte, die den Leser bewegt. Ein unheimlich spannendes Buch, dass einen nicht loslässt. Ich bin dankbar der Autorin für diese tiefe Einsicht in diesen Abschnitt der chinesischen Geschichte.

    Von mir gibt es 5 Sterne

  7. Cover des Buches Boot Camp (ISBN: 9783473543397)
    Morton Rhue

    Boot Camp

     (450)
    Aktuelle Rezension von: SupiPauli

    Rezension Buch „Boot Camp“

     

    Inhalt:

    Das Buch „Boot Camp“ wurde von Morton Rhue verfasst und ist im Jahr 2006 im Ravensburger Buchverlag erschienen. In dem Roman geht es um einen 16-jährigen Jungen namens Connor Durell. Er wird ins Boot Camp „Lake Harmony“ in den USA geschickt, weil er eine Beziehung mit seiner Mathematiklehrerin Sabrina hatte. Im Camp lernt er die beiden Jugendlichen Sarah und Pauly kennen und freundet sich mit ihnen an. Im Camp gibt es sechs Stufen, wobei sechs die höchste ist. Mit seinen „Freunden“ will er dann fliehen, da sie noch immer auf Stufe eins sind. Während der Flucht werden sie von den Chauffeuren Rebecca und Harry verfolgt. Als sie dann die Grenze zu Kanada erreichen, werden sie geschnappt. Pauly und Sarah können fliehen, Connor allerdings rettet die Chauffeure und muss trotzdem zurück ins Boot Camp. Rebecca informiert Connors Eltern allerdings über den Situation im Camp und sie holen ihn ab.

    Meine Meinung:

    Wir mussten das Buch in der Schule lesen. Ein sehr spannendes Buch. Man konnte sich gut in die Hauptperson Connor hineinversetzen. Allerdings war mir das Ende etwas zu abrupt. Mich persönlich hätte es zum Beispiel interessiert, ob sich Pauly, Sarah und Connor nochmals treffen oder wie Connors Eltern auf die Mittel, die im Erziehungslager benutzt wurden, reagierten!

    Ich kann es aber trotzdem allen Jugendlichen empfehlen.  

  8. Cover des Buches Suleika öffnet die Augen (ISBN: 9783746634517)
    Gusel Jachina

    Suleika öffnet die Augen

     (65)
    Aktuelle Rezension von: itwt69

    Von den historischen Begebenheiten her gesehen ist der Roman sehr interessant, vor allem die monatelange Reise quer durch die UDSSR gen Osten mit Ziel sibirische Taiga an der Angara und der Aufbau einer Ansiedlung durch die Deportierten, hauptsächlich vertriebene Tataren. Diese "Kulaken" schafften es unter widrigsten Bedingungen zu überleben. Das Schicksal Suleika's hat mich nicht übermäßig berührt, deswegen "nur" 3 Sterne.

  9. Cover des Buches Verlorene Welten: Eine Geschichte der Indianer Nordamerikas 1700-1910 (ISBN: 9783608949148)
    Aram Mattioli

    Verlorene Welten: Eine Geschichte der Indianer Nordamerikas 1700-1910

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Michael_Gray

    In diesem Sachbuch wird die Geschichte Nordamerikas von 1700 bis 1900 erzählt. Die Besiedlung ging einher mit der Vernichtung der First People! Millionen fielen ihm zum Opfer, durch Gewalt, Hunger und Vertreibung. Als die USA 1776 gegründet wurde verschärfte sich der Genozid durch US-Präsidenten wie den Rassisten und Sklavenhalter George Washington und Thomas Jefferson noch einmal mehr. Das Leiden der Menschen über jahrhundertelange Verfolgung ist einfach nur grausam! Ein schauriges Buch aber sehr informativ.

  10. Cover des Buches A Clockwork Orange (ISBN: 9783150198971)
    Anthony Burgess

    A Clockwork Orange

     (97)
    Aktuelle Rezension von: seitenweiser
    Die ausführliche Rezension gibt es hier: https://seitenweiser.wordpress.com/2015/05/17/uhrwerk-mensch/
  11. Cover des Buches Weggesperrt (ISBN: 9783751300971)
    Grit Poppe

    Weggesperrt

     (145)
    Aktuelle Rezension von: Leylascrap

    Das Buch hält die Erinnerungen wach, wie es für Familien war in der DDR, die sich gegen die Regierung stellten oder aus der Norm fielen. Nicht nur die Erwachsenen wurden ordentlich verhört und schnell hinter Gitter gebracht. Auch Kinder landeten schnell in Heime oder schlimmeres.

    In der Geschichte geht es um Anja und ihren Weg durch die Hölle. 

    Es ist gut geschrieben und bereits für Jugendliche sehr verständlich. Kann mir das Buch auch gut als Lesestoff in der Oberstufe vorstellen. 

  12. Cover des Buches Institut für gute Mütter (ISBN: 9783550201332)
    Jessamine Chan

    Institut für gute Mütter

     (135)
    Aktuelle Rezension von: 3lesendemaedels

    Frida hat nächtelang kaum geschlafen und sie muss dringend Unterlagen im Büro abholen. So ist sie einfach länger weggeblieben, länger als gedacht, vielleicht zwei Stunden in denen sie ihr Baby Harriet alleine im Spielsitz zurückließ. Doch dieser kurze Fehltritt kostet der alleinerziehenden Mutter ihr Lebensglück. Die Sozialarbeiterin hat hierfür kein Verständnis. Kein Argument bringt ihr Harriet zurück, die dem Vater übergeben wurde. Ihr Traummann Gust hat sie wegen einer Jüngeren verlassen. Sie hat Angst, dass ihr die rothaarige Rivalin ihr Kind entfremden könnte. So nimmt ihr Schicksal seinen Lauf. Sie wird in ein Institut zusammen mit anderen fehlgeleiteten Müttern eingewiesen, mit der Aussicht nach einem Jahr ihr Kind wiederzubekommen. Mit einer KI- gesteuerten Puppe soll sie „mütterisch“ lernen.
    Wie weit sollen staatliche Eingriffe ins Privatleben reichen? Die ständige Überwachung durch die sadistischen Aufseherinnen und die Puppen, die jedes Wort mit Kameras aufzeichnen, verursachte mir wachsendes Unbehagen. Ein guter, leicht dystopischer Roman, der zum Nachdenken anregt.

  13. Cover des Buches Vier Jahre Hölle und zurück (ISBN: 9783732502431)
    Lukas

    Vier Jahre Hölle und zurück

     (139)
    Aktuelle Rezension von: Max_Rosenbaum

    Das Buch als solches ist absolut fragwürdig und eigentlich sogar eine Zumutung, nicht nur der Thematik wegen, sondern der Darstellung des Satanismus' als solches.

    Lukas selbst hat sogar zu einem späteren Zeitpunkt eingeräumt, dass er anscheinend Dinge sieht, die andere nicht sehen und bezeichnet sich selbst als "unzurechnungsfähig".

    Diese Problematik stellte sich schon vor dem Buch und den angeblichen Erlebnissen.

    Wer das Buch liest, wird schnell feststellen, dass es viele Ungereimtheiten gibt, die keinerlei Sinn ergeben und die auch vom Verlag überhaupt nicht hinterfragt wurden, was meiner Meinung nach ein absoluter Fehltritt war.

    Der Satanismus als Stereotyp wird hier vollends ausgeschöpft und bietet keinerlei echten Mehrwert für das Thema als solches.

    Ein Tatsachenbericht ist dieses Buch keinesfalls und sollte auch nicht als ein solcher behandelt werden.

    Problematisch ist einfach, dass dieses Buch leichtgläubige Menschen, in ihren wirren Annahmen "bestätigt", dass es weltweite, geheime satanische Netzwerke geben würde, von denen niemand etwas weiß und die auch nie jemand wirklich aufgedeckt hat - außer natürlich Heinz-Erich auf YouTube ...

    Es ist also ein rein fiktives Buch und kein Tatsachenbericht.

  14. Cover des Buches Ich war Kaiser von China (ISBN: 9783423211680)
    Pu Yi

    Ich war Kaiser von China

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Die Lebensgeschichte des letzten chinesischen Kaisers - aufgeschrieben von ihm selbst. Um die Inhalte zu verstehen, sollte vor dem Lesen schon Vorwissen vorhanden sein. Teilweise ist es für unsere Verhältnisse etwas langatmig geschrieben. Aber man erhält einen tollen Eindruck vom Leben von Pu Yi. Schön sind die zahlreichen Abbildungen und Fotos, durch die das ganze ein bisschen lebendiger wird. Außerdem lässt sich das Buch gut mit dem Film " Der letzte Kaiser" vergleichen, der übrigens neun Oskars erhielt und mit Anlehnung an dieses Buch entstand.
  15. Cover des Buches Totentanz für Dr. Siri (ISBN: 9783442466924)
    Colin Cotterill

    Totentanz für Dr. Siri

     (44)
    Aktuelle Rezension von: sansol

    Kurz nach dem Ende des Vietnamkrieges und der Revolution in Laos hat zwar die kommunistische Partei die Führung übernommen aber die Lage im Land ist immer noch recht instabil. Zu Ehren von einigen höheren Parteimitgliedern soll im Norden von Laos ein Konzert veranstaltet werden, dumm nur dass bei Renovierungsarbeiten eine einbetonierte Leiche auftaucht. Dr. Siri Paidboun, einziger Leichenbeschauer von Laos, reist mit Krankenschwester Dtui an den Tatort. Zwar ist er selbst bereits im Rentenalter aber aufgrund seiner ganz speziellen Kontakte in die spirituelle Welt beginnt er mit seinen Untersuchungen.

    Ich mag die ruhigere und recht spezielle Art der Geschichten um Dr. Siri die recht anschaulich um die Situation des Landes zu jener Zeit ergänzt werden.

  16. Cover des Buches Das Tor zur Roten Gasse (ISBN: 9783423211727)
    Xiaolong Qiu

    Das Tor zur Roten Gasse

     (11)
    Aktuelle Rezension von: efell
    Klappentext:
    Wenn es Abend wird in Shanghai ...
    ... versammeln sich die Bewohner der roten Gasse um die schwarze Wandtafel. Die hier vermerkten Errungenschaften der Partei interessieren sie wenig, sie sind gekommen, um über Konfuzius und die Welt zu plaudern. Da ist der Professor, der Krabben über alles liebt; der junge Stahlarbeiter, der mit einem Gedicht über Tofu zu hohen schriftstellerischen Würden gelangt ... Spannender und vielgestaltiger kann ein halbes Jahrhundert chinesischer Alltag kaum erzählt werden.

    Fand ich sehr interessant, die chin. Geschichte an Hand einer kleinen Gasse und seiner einfachen Bewohnern
  17. Cover des Buches Wolfszeit (ISBN: 9783499633041)
    Harald Jähner

    Wolfszeit

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Viv29

    Diese Buch stand eine ganze Weile ungelesen in meinem Regal. Keineswegs aus Mangel an Interesse, sondern weil ich mir angesichts des Umfangs und Themas eine zwar lohnenswerte, aber doch schwergängige Lektüre erwartete, der ich mich nicht nebenbei widmen wollte. Nun kann ich sagen: lohnenswert ist diese Lektüre absolut, schwergängig dagegen keineswegs! Ich war sofort gebannt von der Erzählweise des Autors. Hier wird Geschichte so erzählt, wie ich es schätze: fundiert, respektvoll und trotzdem eingängig. Das Buch vermittelt auf ungemein unterhaltsame Weise eine Vielzahl interessanter Fakten, darunter zahlreiche, die mir auch als Geschichtsfan neu waren. Harald Jähner kündigt im Vorwort an, den Nachkriegsjahren den Schleier der Düsternis ein wenig nehmen zu wollen und tatsächlich gelingt es ihm, aufzuzeigen, wie viel positive Stimmung es trotz der Not und dem Leid gab. Überhaupt wohnt der Erzählweise eine Leichtigkeit inne, die das Lesen angenehm gestaltet. Dabei mangelt es ihm aber nie an Ernst und Respekt, wo dieser angebracht ist und natürlich ist den tiefdunklen Aspekten ebenfalls Raum gewidmet. Es wird nichts beschönigt, die allgemeine Ausrichtung des Buches ist aber von einem erfreulichen Facettenreichtum, welcher die emotionale Vielfalt dieser Zeit hervorragend widerspiegelt.

    Jähner zitiert zahlreiche Zeitgenossen, die uns teilweise im Laufe des Buches immer wieder begegnen, was eine angenehm persönliche Komponente in das Buch bringt und auf den Blick auf das eröffnet, was ich immer am interessantesten finde: wie sich geschichtliche Ereignisse auf die Menschen auswirkten. Auch die zahlreichen Fotos sind anschaulich, während umfangreiche Quellenangaben im Anhang die sorgfältige Recherche beweisen. Wir erfahren über Politik ebenso wie über Liebesbeziehungen, über den Schwarzmarkt ebenso wie über die Begründung ungewöhnlicher Karrieren wie z.B. der Beate Uhses, oder der Entwicklung Volkswagens, von den Schicksalen derer, die nach einem entwurzelten Leben in Lagern den Weg in einer bürgerliche Existenz nicht (mehr) fanden. Es gibt unterhaltsame Informationen, so mußte ich schmunzeln, daß es gerade Frankfurt gelang, als einzige Stadt die Trümmerbeseitigung so durchdacht anzugehen, daß sie damit noch Gewinn machten. Vereinzelt wechselten mir die Themen zu schnell, hätte ich mir mehr Informationen gewünscht, aber das waren Ausnahmen. Es ist beeindruckend, welche Themenvielfalt hier versammelt ist, ohne daß es auf Kosten der Tiefe geht.

    „Wolfszeit“ ist Geschichtsvermittlung, wie es sein soll: unterhaltsam wie ein Roman, dabei bestens recherchiert und von unglaublicher Informationsvielfalt. Rundum gelungen!

  18. Cover des Buches Balzac und die kleine chinesische Schneiderin (ISBN: B00523CCEC)
    Dai Sijie

    Balzac und die kleine chinesische Schneiderin

     (412)
    Aktuelle Rezension von: Nadja_Kosney

    Der Autor Dai Sijie hat selbst die Kulturrevolution in den 1970er Jahren in China miterlebt und wurde selbst als Schüler aufs Land geschickt, um dort "umerzogen" zu werden. Da es in seinem Roman um zwei Schüler geht, denen dasselbe passiert, kann man davon ausgehen, dass der Autor hier viel seiner persönlichen Erfahrungen hat einfließen lassen.

    Trotz dieses ernsten Themas und dieser schwierigen Zeit, schafft Dai Sijie es die Geschichte mit einer gewissen Leichtigkeit zu erzählen, sodass ich nur durch die Seiten geflogen bin. 

    Wir begleiten in diesem Roman den Ich-Erzähler (ich meine sein Name wurde nicht erwähnt) und dessen Freund Luo. Beide sehen sich selbst nicht gerade als Intelektuelle, doch da ihre Eltern dem Regime unter Mao negativ aufgefallen sind, landen die beiden in einem ärmlichen Bergdorf und sollen dort von den regimetreuen Bauern "umerzogen" werden. Während wir die beiden Jungs in ihrem täglichen Leben und bei der harten Arbeit auf den Feldern begleiten, lernen wir mehr über die Kulturrevolution und ihre Auswirkungen für das Land China und dessen Bevölkerung. Einfach war es nicht, vor allem nicht für diejenigen, die selbstständig denken und offen leben wollten.

    Neben der Liebe und der Freundschaft spielt auch Literatur eine wichtige Rolle in diesem Roman, vor allem die westliche Literatur. Nach einigen Schwierigkeiten gelangen die beiden Freunde in den Besitz strengst verbotener westlicher Literatur (Bücher von Balzac, Dumas, etc.). Ins besondere unser Ich-Erzähler saugt den Inhalt dieser Bücher in sich auf und die Literatur schenkt ihm und seinem Freund ein wenig Hoffnung und Zuversicht, in ihrem trostlosen Dasein.


    Fazit:

    Balzac und die kleine chinesische Schneiderin ist ein wundervoller Roman, der eine mitreißende Story mit historischen sowie politischen Ereignissen verknüpft und dabei noch eine Verbindung zur Liebe für die Literatur, Freundschaft und Zusammenhalt schafft. Dies ist mein erstes Buch von Dai Sijie, wird aber nicht mein letztes von ihm sein.

  19. Cover des Buches Batman I. Der Joker dreht durch (ISBN: 9783442082285)
    Craig Shaw Gardner

    Batman I. Der Joker dreht durch

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein Batmanroman: Batman trauert immer noch um den zweiten Robin, Jason Todd, der bei einem Anschlag des Jokers ums Leben kam, während in Gotham City zusätzliche Batmen auftauchen, bestehend aus angesehenen Bürgern der Stadt, die sich für den echten Batman halten und an Einbruchstatorten in Gotham sterben. Gleichzeitig versucht Mr. Winter, Mayoral assistant, Commissioner Gordons Büro auszuspionieren und dabei Batman auf alle mögliche Weise zu behindern. Batman wird als zweifelnder, tragischer Held gezeigt, was ihn menschlich macht und die Spannung steigert. Und es dauert für den Leser auch recht lange, bis er hinter des Jokers Plan steigt. Ein flott erzählter Krimi, bitte gern mehr davon!
  20. Cover des Buches Das Schwarzbuch des Kommunismus (ISBN: 9783492046640)
  21. Cover des Buches KZ der Gestapo (ISBN: 9783421053428)
  22. Cover des Buches Kampf um Deutschlands Zukunft. Die Umerziehung von Hitlers Soldaten (ISBN: 9783416027229)
  23. Cover des Buches Von Mao zu Bach (ISBN: 9783888975578)
    Xiao-Mei Zhu

    Von Mao zu Bach

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Arbutus
    " 'Wissen Sie, wo ich Noten finden könnte?' Ich bin mir der Gefahr bewusst, aber ich kann nicht anders. ..." Ein ehrliches, aufrüttelndes Buch. Die Autorin, eine Ausnahmepianistin, beschreibt ihren zermürbenden Weg durch die umfassende Gehirnwäsche, der ihre gesamte Generation während Maos Kulturrevolution ausgesetzt war. Schon der zwölfjährigen begabten Musikerin trichtert man ein, sie sei ein "Kind schlechter Herkunft" (da sie aus einer gebildeten Familie stammt); um sich von diesem Makel reinzuwaschen, versucht sie, eine besonders gute Revolutionärin zu werden. Irgendwann wird an dem Musikkonservatorium aller Unterricht verboten, die Studenten zur Umerziehung aufs Land geschickt. Und sie glauben an die Richtigkeit dieser Maßnahmen. Verstehen sie etwas nicht, heißt es: wir müssen Mao vertrauen. Abends gibt es regelmäßige Denunziationsveranstaltungen. Alle werden hier gleichsam Opfer und Täter eines gnadenlosen Systems. Es ist eine große Stärke des Buches, dass Xiao-Mei ihr eigenes Schuldigwerden nicht ausspart. Sie wird zum Mitläufer. Statt Bildung müssen die jungen Musiker Jahre lang stumpfsinnige harte Arbeit verrichten. Obwohl den ehemaligen Studenten die Trostlosigkeit ihres Daseins bald klar wird, sind sie unfähig, dagegen aufzubegehren. Erst durch die heimliche Wiederentdeckung der lange verbotenen Musik (schon ein Klavier zu besitzen machte einen zum Bourgeoisen) entdecken sie auch ihre Individualität wieder. Xiao-Mei schreibt im Lager heimlich den ganzen ersten Band des Wohltemperierten Klaviers ab. So wie unsere Leute im dritten Reich Beethoven sagten, wenn sie Mendelssohn spielten, gaben die jungen chinesischen Musiker vor, albanische Musik zu spielen, wenn sie heimlich Klassiker übten. Xiao-Mei schafft es mit dem Mut der Verzweiflung, sich von der Mutter ihr Klavier aus Peking schicken zu lassen; mit einem Karren transportieren es ihre Freunde ins Arbeitslager. Nun aber sind 20 Saiten gerissen. Xiao-Mei klappert alle Geschäfte in der Stadt ab und kehrt mit Drähten zurück. "Leichten Herzens gehe ich ins Lager zurück und ersetze die gerissenen Saiten sorgfältig durch Draht. Was ich dann höre, ist mittelmäßig, in den höheren Lagen nahezu unerträglich. Aber ich bin glücklich: Statt des Hämmerns ist jetzt ein Klang zu hören. Mein Klavier mag verletzt sein - aber es ist bei mir." Während des Musikstudiums haben wir auf allen möglichen Gurken spielen müssen, aber eine Saite durch einen Draht zu ersetzen, wäre uns in unseren abgründigsten Träumen nicht eingefallen. Das Buch ist voll von solchen fassungslos machenden, anrührenden Momenten. Der zweite Teil beschreibt Xiao-Meis mühsames Fußfassen im Westen, nachdem sie die Möglichkeit hatte, auszureisen. Sie begreift, dass ihr zehn Jahre ihres Lebens gestohlen wurden. Das Erwachen zur Freiheit ist schmerzhaft und mühevoll. Aber sie gibt nicht auf. Und findet immer wieder Freunde, die ihr weiterhelfen. Und dann beginnt sie, Bachs Goldberg-Variationen zu spielen... "Das Buch ist in dreißig Kapitel gegliedert - wie die Goldberg-Variationen, Bachs Meisterwerk. Dreißig Kapitel und eine Aria, mit der das Werk öffnet und abschließt, die einen Kreis bilden wie das Rad der Zeit, das Rad des Lebens." Und ich werde mich nun auf mein Sofa begeben und die Goldberg-Variationen hören. Gespielt von Zhu Xiao-Mei.
  24. Cover des Buches Balzac und die kleine chinesische Schneiderin (ISBN: 9783886987320)
    Dai Sijie

    Balzac und die kleine chinesische Schneiderin

     (6)
    Aktuelle Rezension von: black_horse
    China Anfang der 70er Jahre. Zwei junge Burschen werden zur "Umerziehung" in die Provinz verbannt. Ihre gebildeten Eltern waren dem Regime nicht genehm und so sollten die Beiden in dörflicher Umgebung bei schwerer Arbeit "bekehrt" werden.

    Doch als sie entdecken, dass ein Bekannter einen Koffer voll mit europäischer Literatur besitzt, möchten sie unbedingt an den Inhalt herankommen, denn ein Werk von Balzac hatte sie sehr beeindruckt und sie wollten die Bücher  benutzen, um ihre kleine Schneiderin zu gewinnen.

    Ein ungewöhnliches Buch mit einer interessanten Geschichte, die mich in ganz unbekanntes Terrain entführt hat. Unglaublich, welche Organisationsstrukturen im Land dafür sorgten, dass junge Menschen indoktriniert werden. Trotzdem hört sich das Buch leicht, denn die Beiden bewahren sich ihre Unbeschwertheit der Jugend und auch sie kreisen um Themen, die alle jungen Menschen bewegen.

    Das Buch ist angenehm gelesen und eröffnet eine spannende fremde Welt. Ich empfehle es gerne weiter!

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