Bücher mit dem Tag "umweltthriller"

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28 Bücher

  1. Cover des Buches Der Schwarm (ISBN: 9783844549041)
    Frank Schätzing

    Der Schwarm

     (5.441)
    Aktuelle Rezension von: Sabrina_Meinen

    Anders als manch einer glauben mag, sind sich viele Menschen schon seit längerem über die Wichtigkeit des Umweltschutzes bewusst. Als Frank Schätzing das Buch "der Schwarm"  schrieb, gingen viele von den "Fridays for Future"-Kids noch zur Schule. 

    Basierend auf der Klimaerwärmung hat der Autor eine fiktive Geschichte aufgebaut. Die Menschheit wird plötzlich von Würmern, Krebsen, Orcas und anderen Wasserlebewesen angegriffen bzw. diese bearbeiten den Meeresboden um diesen zum Abrutschen zu kriegen.

    Der Mensch sieht sich plötzlich einer tierischen Übermacht entgegen. Wie immer begegnet er dieser nicht nur einseitig, nein er bemüht sich sie nicht nur zu bekämpfen sondern auch sie zu erforschen und nach einer friedlichen Lösung zu suchen. Ob er sie wirklich finden kann, werde ich natürlich nicht verraten.

    Im Grunde genommen bestehen die Hauptkonflikte zwischen den Menschen und dem Unbekannte aus dem Wass er sowie zwischen Militär und Wissenschaft. Dazu gibt es weitere Nebenkonflikte, die mir teils zu weit führen und etwas von der Geschichte ablenken. 

    Insgesamt hätte das Buch um einige Seiten schlanker sein dürfen. Es ist zwar gut geschrieben, aber manche Szenen sind von Beschreibungen überladen. Auch die Anzahl der Figuren war mir zu viel. Ich hatte Schwierigkeiten sie auseinander zu halten. Insbesondere zwischen Mann und Frau zu trennen. Hier wäre es hilfreich gewesen, wenn die Figuren weniger oft mit Nachnamen genannt würden.

    Empfehlen kann ich das Buch allen, die es bildgewaltig brauchen und Beschreibungen in Büchern lieben. Ebenso Lesern, die gerne Geschichten mit Unbekannten Wesen mögen und es gerne etwas wissenschaftlicher wollen.

  2. Cover des Buches Wolkendämmerung (ISBN: 9783958692909)
    Julia Dibbern

    Wolkendämmerung

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Islaender
    Übernommen vom Klaoppentext;
    "Nicholas ist siebzehn und kann begnadet
    fotografieren. Die Chance seines Lebens:
    Bordfotograf auf einem Forschungsschiff.
    Doch dabei entdeckt er Geheimnisse, die weder für seine Augen noch für seine Kamera bestimmt sind, und plötzlich gerät er in tödliche Gefahr..."
    Hinter dieser kurzen Inhaltsangabe verbirgt sich ein absolut grandioser Thriller, der  nicht nur optisch durch Cover und Buchinnenseitengestaltung  angenehm ins Auge fällt, sondern auch durch die geniale Umsetzung der brisanten, von der Autorin gut recherchierten, Thematik "Erderwärmung" und der Umgang mitderselbigen auffälllt.
    Während mir die Thematik durch Nicholas und seine Erkundigungen - sprich auch den Gesprächen mit den Wissenschaftlern an Bord, sehr nahe gebracht wird, bekomme ich es genau wie er mit der Angst zu tun. Detaillierte Beschreibungen bringen mir nicht nur Nicholas selbst sehr nahe, sondern auch seine Freunde und Familie, denn über alle erfahre ich eine Menge. Nicholas wohnt zwar in einer gutsituierten Gegend, aber in Wirklichkeit ist seine Welt nicht heil, denn fehlendes Geld, da sein Vater im Moment in einer Schaffenskrise steckt, bestimmen neben dem Gefühl des Verlassenwordenseins von seiner Mutter ebenso sein Leben. Parallel zu seinem neuen Job tritt auch ein neues Mädchen namens Elin, welche ein Praktikum bei dem Vater seines besten Freundes macht, in sein Leben. Gibt es für Nick, den Jungen, der schon viele Herzen gebrochen hat, auch noch eine langfristige Liebe?
    Dieses Buch ist eine sehr gelungene Mischung aus Thriller, Umweltkatastrophe, skrupellosen Machenschaften, Liebe, Freundschaft und Familie.
    Eine ganz klare Leseempfehlung für Jugendliche und Erwachsene!
  3. Cover des Buches Blow Out (ISBN: 9783548285528)
    Uwe Laub

    Blow Out

     (73)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Darum geht es:
    Als der amerikanische Botschafter in Berlin seine Assistentin Emma Fisher bittet, für ihn eine alte Akte aus dem Archiv zu holen, weiß Emma noch nicht, was auf sie zukommt. Denn obwohl die Akte den Vermerk „top secret“ trägt, liest sie sie. Dabei stößt sie auf Ungeheuerliches. Es geht um nicht weniger als die Ermordung mehrerer Wissenschaftler und einen riesigen Umweltskandal, der von der amerikanischen Regierung vertuscht wurde. Auch ihr Chef, der Botschafter hatte seine Finger im Spiel. Hilfesuchend wendet sie sich an ihren Ex-Freund, den Journalisten Nick Schäfer. Aber noch bevor sie so recht weiß, wie ihr geschieht, ist ihr ein Killer auf den Fersen...

    Ich sage dazu:
    Der Debütroman des Autors spielt in der Zukunft und befasst sich mit Themen, die aktueller nicht sein könnten. Es geht um den Klimawandel, das Ansteigen des Meeresspiegels, das Schmelzen der Polkappen...aber auch um Profitgier und Überwachung durch staatliche Behörden.

    Die begeisterten Rezensionen, die ich bisher zu BLOW OUT lesen durfte, haben mich dazu bewogen, dieses Buch zu lesen. Bereut habe ich es nicht. Im Gegenteil. 
    In kurzen Kapiteln, die eigentlich allesamt mit fiesen, kleinen Cliffhangern enden, spinnt der Autor hier eine spannende Geschichte. Perspektivewechsel und ein flüssiger Schreibstil tun ihr übriges, das Buch zu einem wahren Pageturner zu machen.

    Immer wieder gelingt es Uwe Laub seine Helden in Situationen zu bringen, aus denen es kein Entkommen zu geben scheint. Am Ende laufen dann alle Fäden zusammen und ergeben ein Gesamtbild, das in sich schlüssig ist.

    Beängstigend finde ich, dass diese Geschichte gar nicht so abwegig ist. Vielleicht sieht die Zukunft nicht genau so aus wie hier beschrieben, aber leider ist es ja nun mal so, dass in unserer Welt Profit vor Umwelt steht. Da frage ich mich, wohin das auf Dauer führt.

    Fazit:
    Ein Umweltthriller, mit einer interessanten Thematik, der mir sehr gut gefallen hat. Spannend und aktuell. Also unbedingt lesen!
  4. Cover des Buches Der Zorn (ISBN: 9783732551330)
    Denis Marquet

    Der Zorn

     (70)
    Aktuelle Rezension von: gorgophol
    Das Genre der Ökothriller ist aktueller denn je und kann auch gut und Buchform vermarktet werden, wie Frank Schätzing gezeigt hat. "Der Zorn" fällt nicht in diese Kategorie. Zorn kam tatsächlich auf, über all die verschenkten Stunden, in denen ich dieses Buch gelesen habe ... 

    Es ist mir völlig unbegreiflich, wie man eine so gute Idee, so stümperhaft umsetzen kann. Der Autor versinkt in seiner "Alles ist eins" Vorstellung und zwar so tief, dass er sowohl die Spannung, als auch die Möglichkeit seine Sichtweise verständlich zu machen. Ich bin ja bereit, mich auf nicht alltägliche oder vorherrschende Meinungen einzulassen, aber dann muss man mich auch abholen und mitnehmen. "Friss oder stirb" funktioniert weder in der realen noch in der fiktionalen Welt. 

    Der Schreibstil tut sein übriges. Langatmige Schilderungen immer gleicher Szenen aus verschiedenen Personenblickwinkeln wechseln sich mit endlos anmutenden inneren Dialogen auf der Suche nach dem "wirklichen Ich", das im Einklang mit der Erde ist, ab... Kurz gesagt, es ist sterbenslangweilig... 

    Und wenn dann mal so etwas wie wissenschaftliche "Fakten" präsentiert werden (also Schlussfolgerungen der Wissenschaftler im Buch), dann kriegt man sie einfach so hingekotzt, praktisch aus dem Nichts, auch wenn sich rausstellt, dass die Person diesen Gedankengang oder die Erklärungsversuche über einen längeren Zeitraum entwickelt hat ... 

    Man konnte es einigermaßen flüssig lesen und immerhin gab es die ein oder andere etwas bessere Stelle, dafür der zweite Stern. 

    Ansonsten mein Rat: FInger weg ... 
  5. Cover des Buches Entsorgt (ISBN: 9783453435100)
    Joseph D'Lacey

    Entsorgt

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Krimifee86
    Klappentext: Eine Mülldeponie irgendwo in England, ein verseuchter, schlammiger Landstrich. Ein Einsiedler fühlt sich auf seltsame Weise mit den Tausenden von Tonnen Giftmüll verbunden, und mit seiner Hilfe erwacht die Deponie zum Leben. Aus dem Abfall der Menschen entsteht ein monströses Ding, das unaufhaltsam größer und gefräßiger wird.

    Cover: Ich finde das Cover irgendwie ganz cool, auch wenn ich nicht richtig begründen kann, wieso. Ich mag die Schrift von dem Wort „Entsorgt“ und auch diese giftgrüne Farbe. Außerdem mag ich, dass das Cover irgendwie schmutzig wirkt, eben wie Müll. Ein bisschen vielleicht sogar wie das Innere einer Mülltonne. Also wirklich gut gelungen – mir gefällt es!

    Schreibstil: Joseph D´Lacey schreibt sehr anspruchsvoll, sodass man sich das, was passiert sehr gut vorstellen kann. Allerdings bin ich beim Lesen oftmals durcheinander gekommen. Das liegt daran, dass es in „Entsorgt“ ziemlich viele Charaktere gibt, die jeweils eigene Handlungsstränge aufweisen. So war es leider nicht immer einfach, den Überblick zu behalten.
    Ein wenig schwierig fand ich auch die Beschreibung der Müllmonster. Ich konnte sie mir zwar bildlich vorstellen, aber dennoch keine wirkliche Verbindung zu ihnen aufbauen, da sie mir zu abstrakt beschrieben waren. Dies ist leider auch einer der Gründe dafür, warum der eigentliche Hintergrund des Romans – Umweltverschmutzung durch Müllberge – sich bei mir nicht im Hinterkopf festsetzen konnte.

    Die Story: In der Geschichte ging es ja hauptsächlich um eine Mülldeponie die zum Leben erwacht. Um zu überleben benötigt sie jedoch menschliche Teile, wie beispielsweise Arme und Beine, und um die zu bekommen greifen die Müllmenschen die echten Menschen an. Eingespeist in diese Geschichte sind dann noch zahlreiche Nebenstränge von – ich nenne es mal menschlichem Müll / menschlichen Dramen. Die Frau, die ihr Baby abgetrieben hat und mit dem 15-jährigen Nachbarsjungen ein Verhältnis hat, das Mädchen, das Model werden will und sich stattdessen prostituiert, der Vater, der Kinderpornographie auf seinem Laptop hat und die beiden drogensüchtigen Junkies sind nur einige Beispiele dafür.
    Ich habe das Gefühl, dass der gute Joseph D´Lacey hier ein bisschen zu viel gewollt hat. Die Grundidee ist sicherlich nicht schlecht, aber es mischen einfach viel zu viele Charaktere mit, von denen einer schlimmer zu sein scheint als der andere. Natürlich ist unsere Welt nicht perfekt und es wimmelt vor menschlichen Abgründen, die man sich nicht vorstellen kann, aber meiner Meinung nach übertreibt der Autor an dieser Stelle, denn es gibt in dem Buch eigentlich keine normalen Charaktere, sondern nur solche mit überzogenen Charakteren. Wie gesagt wird dadurch die Geschichte ein wenig unübersichtlich und die eigentliche Handlung rund um die Müllmenschen gerät ziemlich ins Hintertreffen. Das finde ich sehr schade, denn sie hätten eigentlich im Vordergrund stehen sollen (wobei ihre Schilderung auch gerne ein wenig realistischer hätte sein dürfen).
    Meiner Meinung nach hätte es dem Buch besser getan, wenn sich der Autor auf das Thema Umweltverschmutzung konzentriert hätte und sich das Thema „menschlicher Müll / menschliche Abgründe“ für ein anderes Buch aufgehoben hätte.

    Fazit: Ich habe mir „Entsorgt“ geholt, weil ich Joseph D´Laceys Debütroman „Meat“ wahnsinnig toll und spannend und auch aufwühlend fand. Die Thematik von „Entsorgt“ war sicherlich auch sehr spannend und wollte auf ein großes Problem – die stetig wachsenden Müllberge und die Umweltverschmutzung aufmerksam machen. Leider ist der Autor aber nicht bei diesem Thema geblieben. Daher hat das Buch es nicht geschafft, mich so aufzuwühlen, wie das bei „Meat“ der Fall war. Es war zwar ohne Frage spannend, aber eben auch über weite Strecken unrealistisch. Und es hat leider nicht dafür gesorgt, dass mir die Problematik länger im Bewusstsein bleibt. Schade. Ich vergebe insgesamt drei Punkte für dennoch spannende Unterhaltung.
  6. Cover des Buches Mengele Zoo (ISBN: 9783982052205)
    Gert Nygårdshaug

    Mengele Zoo

     (63)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater

    Im Wikipedia-Eintrag zum Roman heißt es:"Obwohl der Roman die Welt durch die Augen eines der meist gesuchten Terroristen beschreibt, fällt es dem Leser leicht Minos (= Oberterrorist) Standpunkt einzunehmen." Das klingt ganz harmlos, steht aber in einem Buch, in dem Erzähler und Hauptfigur meinen, dass es doch ganz schön wäre, 200 Millionen "nutzlose" Gringos umzubringen. Einige dutzend Seiten später wird sogar gesagt, das es schön wäre, die Menschheit auf zwei Milliarden Menschen zu reduzieren. 

    Das Buch des Norwegers Nygardshaug beginnt recht poetisch bei einer Familie im südamerikanischen Regenwald, deren Existenz durch landgierige Firmen vernichtet wird. Der Sohn der Familie, Mino, entgeht der Vernichtung. Zunächst verübt er Rache an Einzelnen, aber dann lässt ihn der Autor eine Terrorgruppe gründen, die Mino unter dem wohl nicht zufälligen Decknamen "Carlos" führt. Die zweite Hälfte des Buches schildert dann wie in einer Sportreportage (jeder Mord wird bejubelt wie ein Tor), wie die Gruppe auf raffinierte Weise beginnt, die Macht- und Wirtschaftseliten der westlichen Welt zu töten, mal Dutzende, mal Hunderte, mehr geht (siehe oben) "leider" nicht. All das geschieht im Namen des Regenwaldes, ja der Natur, der Erde. Deshalb erscheint dem Erzähler und der Hauptfigur auch alles Tun der Ökoterooristen gerechtfertigt. 

    Warum in Norwegen 400.000 Exemplare dieses blutrünstigen Gesinnungsschmökers verkauft wurden, erschließt sich mir nicht. Passend wäre ein nachträglicher Stalin-Preis für besonders dumpfe und hasserfüllte Propaganda.

  7. Cover des Buches Leben (ISBN: 9783453439634)
    Uwe Laub

    Leben

     (117)
    Aktuelle Rezension von: Konfettiregen

    Tagtäglich verschwinden etwa 150 Tier- und Pflanzenarten von unserem Planeten, doch was passiert, wenn es eines Tages auch uns Menschen betrifft? Mit dieser interessanten und erschreckenden Frage setzt sich Uwe Laub in dem Buch "Leben" auseinander. 

    Der Anfang des Buches ist etwas verwirrend gestaltet. Die Handlung des Buches "springt" ziemlich stark zwischen mehreren einzelnen Geschichten und Schauplätzen hin und her, die auf den ersten Blick nichts oder nur wenig miteinander zu tun haben. Erst nach einer Weile sind die einzelnen Verbindungen dazwischen entstanden.
    Lässt man sich jedoch am Anfang nicht entmutigen, das Buch zu lesen, findet man einen spannenden, sehr gut recherchierten Thriller, der einem nicht nur Einblicke in die Biodiversität gibt, sondern auch in die Medizin und die Abgründe der menschlichen Psyche.

    Zweifellos handelt es sich um ein sehr wichtiges Thema. Der Autor des Buches schafft es meiner Meinung nach hervorragend, die wichtigsten Aspekte des Themas in den Vordergrund zu legen, ohne, dass beim Leser Fragen offen bleiben.  

  8. Cover des Buches Toxin (ISBN: 9783785728390)
    Kathrin Lange

    Toxin

     (47)
    Aktuelle Rezension von: Gwhynwhyfar

    «Die Polizei musste jeden von ihnen einzeln vom Asphalt pulen. … Graf hatte in der Folge die Aktionen immer sehr geschickt für ihre Zwecke ausgenutzt, indem er die von ihm finanzierten Trolle – Löbnitz`Influenzer – beauftragt hatte, den Ärger der Bürger hübsch hochzujazzen. …

    ‹Alles was wir brauchen, sind ein paar geschickte Kampagnen unserer Trollarmee. Mit denen können wir in den sozialen Medien den Eindruck erzeugen, dass die Klimaaktivisten dazu übergegangen sind, Menschenleben für ihre Sache aufs Spiel zu setzen.»


    Was wäre, wenn eine jahrhundertealte Seuche aus der Arktis zurückkehren würde? Als in Berlin Obdachlose an Milzbrand sterben, ist Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg alarmiert. Die Fälle erinnern an ein Ereignis in Alaska vor 10 Jahren, als das Auftauen des Permafrostbodens einen tödlichen Erreger freisetzte. Parallel dazu ist Ninas Freund, der Milzbrand-Forscher Gereon Kirchner nicht plötzlich nicht mehr erreichbar, der sich zu Forschungszwecken in Alaska befindet. Sein Start-up-Unternehmen Janus Therapeutics, das Medikamente für Krebserkrankungen entwickelt, die aus Milzbrandviren herangebildet werden, befindet sich in dem Bezirk, in dem die Obdachlosen gefunden wurden. Zufall? 


    «Taut der Permafrost, werden die darin eingefrorenen Mikroben aktiv und fangen an, die Pflanzenreste zu zersetzen. Dadurch entstehen Treibhausgase wie Lachgas, Methan, Kohlendioxid, die in die Atmosphäre gelangen und den Klimawandel weiter antreiben. Methan ist in der Erdatmosphäre rund fünfzig Mal so wirksam wie Kohlendioxid, Lachgas sogar fast dreihundert Mal. Und wenn man jetzt weiß, dass allein im oberen Bereich der weltweiten Permaforstböden bis zu 1.600 Milliarden Tonnen Kohlenstoff stecken, also fast doppelt so viel, wie sich derzeit schon in der gesamten Erdatmosphäre befindet, dann bekommt man eine ungefähre Vorstellung von dem, was uns bevorsteht.»


    Die Panke hatte Hochwasser, das auch in die Keller der Laboratorien von Janus Therapeutics überschwemmte. Hochgesichert hatte das System Alarm geschlagen, automatisch alle Proben vernichtet, damit diese nicht nach außen gelangen können; auch wenn Labore sich in den oberen Stockwerken befinden. Top Sicherheit! Doch nun können die Forscher nicht weiterarbeiten, dass, wo sie vor dem Durchbruch mit ihrem Medikament stehen. Ein Desaster. In einem Permafrosttunnel in Alaska, in dem Wissenschaftler die Entwicklung des Auftauens des Permafrosts untersuche, werden Karibus gefunden, die an Milzbrand verstorben waren. Die Chance für Gereon, neues Material zu sichern! Doch während er sich unten im Tunnel befindet, taucht plötzlich jemand auf und es wird auf ihn geschossen. Er rennt um sein Leben, als sich hinter ihm eine Explosion den Tunnelabschnitt einstürzen lässt. Verletzt kann er entkommen – er muss seine Proben retten … 


    Die Polizei von Alaska findet in dem Tunnel eine tote Frau – mit Kopfschuss niedergestreckt. Ist der verschwundene Wissenschaftler Gereon der Mörder, hat er den Tunnelabschnitt in die Luft gejagt? Nina und Gereons Geschäftspartner Mike sind durch den Wind, können das nicht glauben. Die Berliner Polizei ermittelt nun gegen Janus Therapeutics. Und wo ist Gereon? Ein kurzer Anruf von ihm an Nina, er hat die Probe, Handy gleich leer. Und schon ist das Gespräch zu Ende. Nina bittet ihren Exfreund Tom Morell, einen Reise- und Foodblogger, der sich gerade in der Nähe befindet, nach Gereron zu suchen, sendet ihm Gereons letzte Geodaten. Tom macht sich auf die Suche – für Nina. Verschiedene Themen werden angerissen, sehr gut erklärt, insofern ein wichtiger Roman. Klimaerwärmung, die Bedeutung des Auftauens vom Permafrost, Freisetzung von uralten Viren und Bakterien, die Wichtigkeit der Genmedizin, bezahlte Trolle, die von Konzernen gesteuert werden, um die Wissenschaft zu boykottieren – die Klimaverleugnerliga, usw. Aber der Thriller an sich plätschert spannungslos vor sich hin. 


    Am Anfang habe ich etwas die Augen verdreht, weil mir hier Grundlagenwissen erklärt wird – ein Journalist verdeutlicht einem anderen den Unterschied zwischen Viren und Bakterien – kann der eine Studierte so dumm sein, der auch noch zum Thema recherchiert? Ich kam mir vor, als säße ich in einem Vortrag. Gut, in der Form kommt das nicht wieder vor. Für mich kein guter Anfang. Die restlichen wissenschaftlichen Fakten werden verständlich in die Handlung eingebaut. Allerdings zu oft als Mantra in der Wiederholung. Mehrfach wird der Milzbrand Anthrax (Bacillus anthracis) ausgiebig erklärt und auch andere Dinge in der Häufung (wo ist hier das Lektorat?). Das bremst und nervt. Die Autorinnen versuchen Spannung durch ständigen Perspektivwechsel mit Cliffhängern zu erzeugen – manchmal nach einer halben Seite. Doch das reicht nicht. In Berlin Nena, die Wissenschaftsjournalistin, Mike, der Compagnon von Gereon, LKA, der Staatsschutz und das ZBS; in Alaska Gereon, dann der Mann, der das Feuer im Tunnel legte, Tom der Foodblogger, die Polizei vor Ort. Viele Stränge, ein Hin und Her, aber wirklich spannende Szenen gibt es leider nicht. Gut und Böse sind klar und deutlich definiert, die Grauzonen fehlen. Alles sehr durchschaubar ohne Wendungen, bis auf eine kleine. Manche Situationen sind unglaubwürdig konstruiert, auch die einzige Wendung. Und es ist nicht glaubwürdig, dass die US-Polizei einen Foodblogger in die Ermittlung einbezieht, ihm Informationen gibt – wie auf der anderen Seite der Informationsaustausch zwischen Nina und den Ermittlungsbehörden in Berlin. Das i-Tüpfelchen ist das Überleben von Personen, die sich mit dem übelsten Milzbranderreger angesteckt haben, der ja recht schnell die infizierten Menschen killen soll. Das, nachdem wissenschaftlich erklärt, mehrfach genau das ausgeschlossen ist. Sehr konstruiert. Resümee: Kann man lesen. Die wissenschaftlichen Inhalte werden gut transportiert, sind sorgfältig recherchiert, dafür ein dickes Lob. Dafür ist der Science-Thriller lesenswert. Wer aber einen glaubhaften, fesselnden Kriminalroman sucht, dem ist eher abzuraten. 



    Kathrin Lange wurde 1969 in Goslar am Harz geboren. Obwohl sie sich beruflich der Hundestaffel der Polizei anschließen wollte, siegte am Ende ihre Liebe zu Büchern, und sie wurde zuerst Buchhändlerin und dann Schriftstellerin. Heute ist sie Mitglied beim PEN und bei den International Thriller Writers und schreibt erfolgreich Romane für Erwachsene und Jugendliche. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in einem kleinen Dorf in Niedersachsen, wo sie sich für Leseförderung und die Integration von Geflüchteten engagiert.


    Susanne Thiele - geb .1970, Leiterin der Presse- und Kommunikationsstelle des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig. Die studierte Mikrobiologin und Biochemikerin hat für verschiedene Tageszeitungen und Journale geschrieben. Sie moderiert Expertendiskussionen und ist in der Medienszene hoch vernetzt. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Türklinke – Wie Mikroben unseren Alltag bestimmen war ihr erstes Sachbuch zum Trendthema Mikrobiom und gute und schädliche Keime in unserem Alltag.


  9. Cover des Buches Der Antarktisvertrag (ISBN: 9783710901003)
    Rachel Franklin

    Der Antarktisvertrag

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M

    Wenn eine Meeresbiologin einen Thriller über ihr Fachgebiet schreibt, dann kann man durchaus skeptisch sein. Zu vermuten ist, dass zu viel Fachwissen in die Handlung gepackt werden wird. Und natürlich Warnungen vor dem Zusammenbruch eines "fragilen Ökosystems". Einem professionellen Krimi-Autor geht es dagegen in erster Linie um Spannung. Er benutzt den Hintergrund einer Geschichte lediglich als Bühne, auf der sein Spektakel stattfindet.

    Bei Rachel Franklin ist das genau anders herum. Für sie ist eine eventuelle Spannung nur das Mittel, um auf den Hintergrund aufmerksam zu machen. Das kann nicht funktionieren, wenn man sein Buch als Thriller verkaufen möchte. Und es funktioniert auch hier erwartungsgemäß überhaupt nicht. Franklin tötet die Spannung, die sowieso schon dadurch begrenzt ist, dass man von vorneherein weiß, wer die Guten und wer die Bösen sind, durch seitenlange Beschreibungen biologischer Sachverhalte und Untersuchungen.

    Da hilft es dann auch nicht mehr, wenn die Bösen doch nicht die Täter sind. Sie bleiben schlimm genug, und die Überraschung klein. Erfahrene Krimi-Leser erkennen diese Verschiebung sehr früh und wissen schon lange vor der Auflösung Bescheid. Auch andere Handlungselemente sind so offensichtlich in ihrer Funktionalität (etwa eine ersetzte Festplatte), dass man schon früh erkennt, welche Rolle sie später spielen werden. Ganz abgesehen davon erweist sich auch der Handlungsablauf als reichlich märchenhaft.

    Es bleibt ein netter Versuch, aber kein Thriller. Das Buch ist leicht und schnell lesbar, wenn man die zwischenzeitlichen meeresbiologischen Ausführungen ausklammert. Man erfährt jedoch viel über das Forschungsobjekt der Autorin. Das ist doch immerhin etwas und recht lehrreich.

  10. Cover des Buches Der Stich (ISBN: 9783757700041)
    Thilo Winter

    Der Stich

     (54)
    Aktuelle Rezension von: wanderer-of-words

    Grundsätzlich hat mich das Buch zwar gut unterhalten, insgesamt hätte ich mir von der Story aber mehr erwartet. Hauptsächlich lag das daran, dass ich mir einen größeren Fokus auf die Killer-Mücken gewünscht hätte. Die vielen zusätzlich aufgegriffenen Themen und Nebenstränge der Geschichte haben davon einfach zu sehr abgelenkt. Die illegale kubanische Einwanderin und ihr unglücklich verliebter Begleiter, der etwas verrückte Vietnam-Veteran, der Konkurrenzkampf auf der Polizeiwache – auf mich wirkten diese vielen Zusammenhänge an manchen Stellen zu sehr ablenkend und insgesamt auch etwas zusammengewürfelt. Die Charaktere blieben über weite Teile eher oberflächlich, auch hier hatte ich das Gefühl, dass aufgrund der Menge an vorkommenden Figuren keine so recht Platz für eine Entwicklung hatte.

    Absolut überzeugen konnten mich dagegen die sehr gut recherchierten wissenschaftlichen Aspekte über die Mücken und die, leider viel zu wenigen, Szenen, in denen sie „Jagd“ auf die Menschen machten.

    Fazit
    Ein geniales und sehr beängstigendes Szenario und ein starker Beginn. Leider verirrt sich die Story dann in den vielen Wendungen und Nebensträngen und das Potential der Hauptstory wird nicht ausgeschöpft. Positiv möchte ich noch das umfangreiche Nachwort hervorheben, das bei mir viele Aha-Effekte erzeugen konnte.

  11. Cover des Buches Die Schmelze (ISBN: 9783732516162)
    Risto Isomäki

    Die Schmelze

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Perle
    Klappentext:
    Ausgezeichnet mit dem Finnischen Bookseller Award

    "Das wohl wichtigste Buch dieses Jahres!" (Viikkolethi)

    Jahrtausendealte versunkene Städte werden an der indischen Küste entdeckt. Für die Forscherin Amrita sind sie Zeugen einer urzeitlichen Eisschmelze im Himalaya - und einer Naturkatastrophe, die sich heute zu wiederholen droht!
    Die Eisexpertin Susan hat in Gröbnland das wegbrechende Eis direkt vor Augen und versucht, die dramatische Entwicklung aufzuhalten. Ein aussichtsloser Wettlauf gegen die Zeit?

    "In diesem hochspannenden Thriller ist von wichtigen Dingen die Rede. Sogar von so wichtigen, dass man ihn Parlamentariern und Vorstandsmitgliedern der Großunternehmen in aller Welt als Pflichtlektüre verordnen sollte." (Länsi-Uusimaa)

    Eigene Entscheidung:
    Dieses Buch  fand ich im August auf einem kleinen Flohmarkt in Monschau/Eifel. Es sprach mich irgendwie an. Das Cover und der Titel hatte was. Dachte mir es wäre ein gutes Winter-Buch und so las ich vergangenes Wochenende auf der Hinfahrt nach Italien mit dem Fernbus und auch abends vor dem Schlafen. Freitag früh gegen 8 Uhr gestartet und Samstagnachmittag schon zu Ende, die 381 Seiten konnte man gut und schnell durchblättern und lesen. Die Schrift war nicht zu klein.

    Ich fand zwar den ein oder anderen Schreibfehler, aber da konnte man drüber weglesen. Die kommen in fast jedem Buch vor. Trotzdem war es von Anfang an spannend und sehr interessant. Es hatte mich voll in seinen Bann gezogen undund habe es in den paar Stunden so verschlungen. Im Bus kann ich auch gut lesen, es muss nur hell sein, sprich genug Tageslicht vorhanden sein. Im Winter leider nicht so lange wie im Sommer.

    Aber dieser Roman passte genau in diese Jahreszeit und Monat Dezember. Konnte keine bessere Zeit für dieses Buch geben. Die Schneeberge in Tirol/Österreich passten auch gut dazu. Oder das Ötzi-Museeum, welches ich in Bozen besuchte. Alleswar perfekt! "Die Schmelze war der vierte Roman des Autors und war 2005 für den finnischen Literaturpreis niominiert.

    Was Risto Isomäki in DIE SCHMELZE beschreibt, könnte in wenigen Jahren Wirklichkeit werden.

    Vergebe hierfür liebendgerne gutgemeinte 4 Sterne!


  12. Cover des Buches Red Sky Burning (Bd. 2) (ISBN: 9783649638728)
    Teri Terry

    Red Sky Burning (Bd. 2)

     (59)
    Aktuelle Rezension von: beritjohh

    Es geht um Tabby und Denzi, die beide eines verbindet: ihre Liebe zum Meer und ihr enormes Schwimmtalent. Sie lernen sich bei einem Schwimmtrainingslager kennen, doch wegen einer Organisation, die sich „der Kreis“ nennt, wirken heftige Wetterphänomene über das Land, sodass auch das Internat der beiden von einem Hurrikan getroffen wird und viele dabei sterben. Doch beide überleben und sind in unabhängigen Geschichten dabei, hinter die Kulissen der Organisation zu schauen. Dabei muss vor allem Tabby durchgängig aufpassen, nicht erwischt zu werden, da sie verfolgt wird…

    Ich war zu Anfang etwas skeptisch, da ich den ersten Band vor über einem Jahr gelesen hatte und mich nicht mehr detailliert erinnern konnte und auch nicht an das Ende. Trotzdem bin ich super schnell in den zweiten Band hereingekommen und fand ihn einfach klasse! Der Schreibstil von Teri Terry ist einfach toll, sodass es zwischendurch auch eher wie ein Roman und nicht wie ein Thriller wirkte, was für mich das Lesen erleichterte!

  13. Cover des Buches Meg (ISBN: 9783453147393)
    Steve Alten

    Meg

     (52)
    Aktuelle Rezension von: B.tina_chaosqueen

    Inhaltsangabe zu "Meg"

    Jonas Taylor ist Paläontologe und Tiefseeforscher, und wie viele seiner Kollegen ist er seit seiner Kindheit von den Vorfahren aller Haie fasziniert, den Carcharodon megalodon - gigantische Killermaschinen mit messerscharfen, bis zu 20 cm langen Zähnen und einer kraftstrotzenden Körperlänge von bis zu 15 Metern. Jonas Taylor ist sich sicher - irgendwo dort draußen könnte ein meg überlebt haben.

    Und dann, eines Tages, stellt sich heraus, daß er recht hatte - im Marianengraben südwestlich von Burma stößt eine Tauchmission auf einen unheimlichen Boten aus der Urzeit. Das Unfaßbare geschieht: Es gelingt ihm, sein Gefängnis auf dem Grund des Ozeans zu verlassen!

    Wissenschaftler, Sensationsreporter und die US-Marine nehmen sofort die Verfolgung auf - aber meg ist auf seinem tödlichen Kreuzzug durch die Meere nicht zu stoppen!


    Mei  Fazit: Trashiger Hai Horror. Rasant , schnell und Actionreich. 
    Nichts für Fans gehobener Literatur, aber eine sehr gute Unterhaltung und deutlich stärker als der "Der Weiße Hai"


  14. Cover des Buches Wehrlos (ISBN: 9783492302593)
    Elena Sender

    Wehrlos

     (5)
    Aktuelle Rezension von: NicoleP
    Rachel Karlsen ist eine Umweltaktivistin. Bei einer Aktion erhält sie eine SMS. Ihr Sohn, seit seiner Geburt gelähmt, kann seine Beine bewegen. Doch dieser positiven SMS folgt eine zweite mit einer Warnung. Rachels Leben sei in Gefahr. Da sie öfters solche Warnungen erhält, nimmt sie diese nicht ernst. Ein Fehler, denn ihr Schlauchboot explodiert.

    Rachel überlebt und arbeitet weiter an einer geheimen Sache. Gemeinsam mit ihrem Chef Peter ist sie den Machenschaften von Reed Industries auf den Spuren. Ihre Enthüllungen könnten diese Firma und ihr gesamtes Firmengeflecht ruinieren. Doch Rachel kommt noch einer anderen Sache auf die Spur, dem wahren Grund, warum ihr Sohn seine Beine bewegen kann.

    Wer durch das Lesen der Inhaltsangabe davon ausgeht, dass die Geschichte sich um die Entführung dieses Jungen dreht, der wird enttäuscht. Es ist ein Thriller, der den Umgang mit der Natur, den Klimawandel, den Umweltaktivisten und die Machenschaften einflussreicher Menschen beschreibt.

    Elena Sender schildert in ihrem Buch die Arbeit der Aktivisten mit all ihren Höhen- und Tiefpunkten. Ebenso, wie weit mächtige Menschen gehen können, nur um noch mächtiger zu werden. Die Gedanken und das Handeln von Rachel – insbesondere am Schluss – bringen den Leser zum Nachdenken darüber, ob er auch so gehandelt hätte.
  15. Cover des Buches R_EVOLUTION (ISBN: 9783955300845)
    Boris von Smercek

    R_EVOLUTION

     (10)
    Aktuelle Rezension von: MartinA

    Ein klassischer Monsterthriller, der durchaus Spaß macht. Actionreich geht es los allerdings stellt der Anfang auch ein kleines Problem dar, da zwei unterschiedliche Erzählstränge begonnen werden, die zeitlich unterschiedlich verlaufen, dies aber nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist. Das verwirrt etwas, legt sich aber zu einem späteren Zeitpunkt, wenn sich die Erzählstränge verbinden.

    In letzter Zeit habe ich den Eindruck, dass sich COVID-19 auch in die Literatur einschleicht, nicht unbedingt als Coronavirus (Ausnahmen bestätigen die Regel), aber es tauchen vermehrt Romane auf, in der Viren eine nicht unbeträchtliche Rolle spielen. R_Evolution ist kein neues Werk, und Viren spielen keine Rolle, Monster können auf viele Arten entstehen, aber wahnsinnige Wissenschaftler sind oft beteiligt. Und dann rächen sich die Schöpfungen. Kein neues Thema (aber was ist schon wirklich neu), aber spannend umgesetzt und das Monster … nun, neben diversen kleineren Schöpfungen gibt es tatsächlich das Subermegakaijumonster, hat mir durchaus gefallen. Auch wenn ich zugebe, dass es noch ein paar Seiten länger sein Unwesen hätte treiben können.

    Der Schreibstil ist flüssig (über kurze erklärende und langweilende Passagen muss man hinwegsehen), die Protagonisten (meistens) glaubhaft und die Handlung fesselnd.
    Gut, wenn man ehrlich sein will, muss man sagen dass man es hier nicht mit hochtrabender Literatur zu tun hat, eher mit unterhaltendem Trash, einem B-Movie zwischen zwei Buchdeckel gepresst, aber der Spaßfaktor ist groß. Wer Monstertrhiller (und B-Movies dieser Kategorie) mag wird seine Freude haben. Nur auf die arg konstruierte Liebesgeschichte hätte man verzichten können.

  16. Cover des Buches Bluterde (ISBN: 9783426431481)
    Claudia Praxmayer

    Bluterde

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Roman-Tipps
    Meine Meinung:

    Gleich nachdem ich „Spuren aus Eis“ von Claudia Praxmayer gelesen hatte, konnte ich nicht umhin auch ihren ersten Thriller „Bluterde“ zu lesen, der seinem Nachfolger in nichts nachsteht und es wieder einmal schaffte, dass das Lesen richtig Spaß machte und das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen war.

    Die Handlung beginnt damit, dass der Interpolagent McAllister, der in Sachen illegalem Coltan-Abbau und Handel ermittelt, sich an Lea Winter, die Leiterin des Gorilla-Projektes, wendet, um in Erfahrung zu bringen, ob das Forschungsteam irgend etwas „Auffälliges“ hat beobachten können, da sich die illegale Coltan-Miene direkt im Nationalpark befindet. Dass die Rebellen Coltan abbauen, aus dem Land schmuggeln und an ausländische Unternehmen verkaufen, ist eine Vermutung, es fehlen Beweise und die Namen jeglicher Zulieferer und Käufer, um das gesamte verstrickte Netzwerk auffliegen zu lassen. Währenddessen spitzt sich die Lage im Nationalpark zu, es kommt zu den Morden und Lea reist in den Kongo, um sich mit eigenen Augen ein Bild von der Lage zu machen. Die Spannung steigt zwar allmählich, intensiviert sich jedoch ab dem Zeitpunkt, an dem Lea entführt wird, und gewinnt erheblich an Geschwindigkeit, bis es am Showdown ein Höchstmaß an Spannung und Nervenkitzel erreicht. Die Perspektivenwechsel ermöglichen auch hier dem Leser schneller als die Protagonisten zu erfahren, wer Lea entführt hat, aber nicht warum und woher die Entführer die Informationen bekommen haben. Es beginnt eine kraftraubende, zermürbende und aufregende Suche, bei der McAllister und Oranghi zusammenarbeiten, jedoch immer wieder in Sackgassen gelangen. Denn, wie bereits im Nachfolgerroman, gibt es eine Menge Korruption, Machtmissbrauch, Verwischung von Spuren, Bestechung, Betrug, illegale Geschäfte, skrupellose und grausame Menschen, viele Verstrickungen, überraschende Wendungen, schnell verstreichende Zeit, Verrat und Brutalität, die enorm für Probleme sorgen und die Handlung vorantreiben. Actiongeladene Szenen, detailreiche Beschreibungen der Umgebung, wie des Dschungels und der Stadt Bukavu und der Bezug zum Arten- und Tierschutz komplementieren das Bild.

    Ebenfalls sind die Charaktere wieder sehr gut gelungen – lebendig, authentisch, ausdrucksstark durch spezielle Eigenschaften. So wird in „Bluterde“ dargestellt, dass Lea eine intelligente, sture und leidenschaftliche Artenschützerin ist, jedoch auch einen intensiven Wahn zur Sauberkeit hat – absolute Angst vor Schmutz und Infektionserregern. Dennoch begibt sie sich nach Afrika und wird in ihrer Gefangenschaft mit all ihren Ängsten erbarmungslos konfrontiert. Ihre Verzweiflung, Todesangst und Leiden in Gefangenschaft werden so real geschildert, dass man als Leser regelrecht mitfühlt.

    Der Schreibstil ist wie beim Nachfolgerroman flüssig, locker und bildhaft. Das Buch ist in mehrere Kapitel gegliedert. Es wird aus der Sicht von verschiedenen Charakteren berichtet, in der personalen Erzählperspektive. Die Handlung ist unabhängig vom Nachfolgerroman, zeigt jedoch die gleichen Protagonisten Lea und Ian, deren Eigenschaften sich im zweiten Thriller noch weiterentwickeln.

    Neben einer fesselnden Handlung, bei der man als Leser mitfiebern- und -rätseln kann, greift „Bluterde“  tatsächliche Konflikte im kongolesischen Nationalpark, wie illegaler Coltan-Abbau, der gravierende Schaden für die Tier- und Pflanzenwelt durch Wilderei, Ausbeutung und Abholzung (Zerstörung des Lebensraums, Eingriff in das Ökosystem, bedrohte Tierarten) auf, die reelle Probleme der heutigen Zeit sind. Das verleiht der Handlung Glaubhaftigkeit und Authentizität, die zum Nachdenken anregt. Ferner erfährt man einiges Wissenswertes über die Gorillas.

    Fazit:


    Mitreißender, spannender und rasanter Thriller mit einer interessanten Story, authentischen Charakteren und hohem Lesespaß – einfach wunderbar und unbedingt zu empfehlen.

  17. Cover des Buches Ruhrbeben (ISBN: 9783954513048)
    Ursula Sternberg

    Ruhrbeben

     (12)
    Aktuelle Rezension von: wandablue

    In ihrem Krimi von 2014 widmet sich Ursula Sternberg dem Thema Gas-Fracking in Deutschland. Sie hat intensive Recherchen betrieben und teilt dem Leser mit, wie weich die gesetzlichen Regelungen für das Entsorgen der Abfallprodukte sind. Ein Skandal. Wieder einmal gilt der Vorteil der Industrie weit mehr als die Sicherheit der Bevölkerung. 

     Ursula Sternberg lässt als Schlusswort eine ihrer Protagonistinnen resümieren: „Eine Änderung der gesetzlichen Regelungen für das Verbringen von Lagerstättenwasser und NORM-Schlämmen ist nicht in Sicht. Nach wie vor gelten diese Abfallprodukte der Erdöl und Erdgas-Industrie nicht als atomarer Abfall und fallen somit nicht unter die Regelwerke der Strahlenschutzverordnung. Und nach wie vor ist es gängige Praxis, Prozesswasser und Schlämme in Disposalbohrlöchern oder auch im Meer zu versenken.“

     

    Also darum geht es. Um atomar verstahltes Wasser und Schlamm, was beides auf Feldern und Wiesen ausgebracht wird. Was dies für die Landwirtschaft bedeutet, muss nicht extra gesagt werden. 

     

    Ursula Sternbergs Roman umfasst 400 Seiten. Sie kann ihre Geschichte in aller Ruhe entwickeln. Sie hat auch Zeit für ihre sympathischen Protagonisten. Die Handlung fließt allerdings doch ein wenig behäbig daher, deshalb ist es vielleicht nicht der Superknallerthriller, ist aber ein Kriminalroman, der solides Handwerkzeug erforderte und auch bekommen hat. Man lernt eine Menge und wird gut unterhalten. Allerdings wird man auch wütend. Oder wach. Oder resigniert. Je nach Naturell. 

     

    Fazit: Hat mir gut gefallen. 

     Kategorie: Kriminalroman
    Verlag, Emons 2014

  18. Cover des Buches Frau des Himmels und der Stürme (ISBN: 9783949729102)
    Wilfried N’Sondé

    Frau des Himmels und der Stürme

     (9)
    Aktuelle Rezension von: ErikHuyoff

    Vor kurzem habe ich auch "Frau des Himmels und der Stürme" von Wilfried N'Sondé gelesen. Das Buch ist in der deutschen Erstausgabe 2023 im Kopf & Kragen Literaturverlag erschienen, die Originalausgabe erschien 2021 unter dem Titel "Femme du ciel et des tempêtes" bei Actes Sud. Der Roman ist als Gegenwartsliteratur einzuordnen, für die Übersetzung zeichnet Brigitte Große verantwortlich. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

    Der Schamane Num vom Nomadenvolk der Nenzen entdeckt im aufgetauten Permafrostboden Russlands das über 10.000 Jahre alte, prunkvolle Grab einer Schwarzen Frau. War sie eine Königin? Unser aller Urmutter? Haben die sibirischen Völker der Jamal-Halbinsel womöglich Vorfahren aus Afrika? Zur gleichen Zeit werden in derselben Gegend riesige Erdgasvorkommen gefunden, deren Ausbeutung das empfindliche ökologische Gleichgewicht der arktischen Tundra zu zerstören droht. Der Schamane sucht, bestärkt durch das meditative Zwiegespräch mit der Afrikanerin der Arktis, Unterstützung bei einem befreundeten französischen Wissenschaftler, der schleunigst ein Forschungsteam zusammenstellt. Gemeinsam mit einer deutsch-japanischen Rechtsmedizinerin und einem Anthropologen mit kongolesischen Wurzeln bricht er zu einer geheimen Expedition auf die Jamal-Halbinsel auf. Der sensationelle Grabfund könnte die Ausbeutung der Erdgasvorkommen stoppen und die Natur vor der Zerstörung bewahren. Doch das Expeditionsteam hat es mit mächtigen und skrupellosen Gegnern zu tun: der russischen Mafia samt ihren Handlangern und Speichelleckern.

    Puh, was war das? "Frau des Himmels und der Stürme" wird als hochspannender und vielschichtiger Umweltthriller, als modernes Märchen mit brennender Aktualität angepriesen. Nach der Lektüre kann ich persönlich hier weder einen wirklichen Thriller, noch ein Märchen finden, die Anklänge daran sind jeweils viel zu schwach ausgeprägt, sodass ich es trotz der paranormalen Elemente in Ermangelung einer richtigen Genrezugehörigkeit als Gegenwartsliteratur klassifiziert habe.

    Die Handlung kommt hierbei überaus langsam in Schuss. Während in der ersten Hälfte sehr wenig geschieht, überschlagen sich zum Ende hin die Ereignisse, ohne allerdings einen richtigen roten Faden erkennen zu lassen, kleinere Logikfehler und ein diffuses Ende inklusive. Dabei werden Dialoge teils gerafft nacherzählt und dem Leser jegliche Emotionen vorweggenommen - "Show don't tell" ist hier gänzlich ignoriert worden -, sodass es mir schwer fiel, irgendeine Bindung zur Handlung aufzubauen.

    Dahingegen kann zumindest das Setting hier glänzen. So entführt der Autor den Leser auf die Jamal-Halbinsel ins Gebiet der nomadischen Nenzen; in den Permafrost der russischen Arktis - vor dem Hintergrund der aktuellen Probleme des auftauenden Permafrosts und des Naturschutzes eine wirklich wichtige Reise. Zwar irritiert die wirtschaftlich-expansive, sonst aber normale Darstellung Russlands in der heutigen Zeit, da das Buch aber bereits vor Beginn des russischen Angriffskrieges verfasst worden ist, erklärt sich dies - die verspätete Veröffentlichung der deutschen Übersetzung kann hier zumindest nicht zum Nachteil des Autors gewertet werden.

    Der Kreis der handelnden Figuren ist beschränkt - passend auch zur Kürze des Romans. Hierbei kann Mischa noch am stärksten punkten, während Laurent wankelmütig und schwach wirkt und auch Silvère nicht so recht überzeugen kann sowie Sergej als Antagonist sehr eindimensional wirkt. Wifried N'Sondés Schreibstil lässt sich dabei zwar durchaus flüssig lesen, ergießt sich aber in verschachtelten Mammutsätzen und Beschreibungen, die jegliches Tempo vermissen lassen.

    Die Buchgestaltung ist solide. Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben - mit Ausnahme der Logikfehler - solide gearbeitet, auch wenn ich hier eine auch bezifferte Kapiteleinteilung sinniger gefunden hätte. Der Buchdeckel ist auf dem Cover und Buchrücken hochwertig geprägt und mit farbigen bzw. schwarzen Coverinnenseiten versehen. Das Titelmotiv zieht sich über den Buchrücken und die Coverrückseite, sodass ein tolles Gesamtbild entsteht, ist aber insgesamt etwas zu experimentell - auch in der Farbgebung.

    Mein Fazit? "Frau des Himmels und der Stürme" ist ein nur in Teilen überzeugender Roman der Gegenwartsliteratur, der mit seinem Setting glänzt, sich aber in der Handlung und einem ausufernden Schreibstil verliert. Für thematisch interessierte Leser noch zu empfehlen - sofern man mit dem Schreibstil klarkommt.

  19. Cover des Buches Höllenschlund (ISBN: 9783453160002)
    Steve Alten

    Höllenschlund

     (13)
    Aktuelle Rezension von: B.tina_chaosqueen

    Kurzbeschreibung zu :Höllenschlund 

    Die Fortsetzung des Blockbusters MEG

    Sein Appetit ist gewaltig, seine Zähne sind messerscharf. Wenn er einmal Blut gerochen hat, ist er nicht mehr zu bremsen ... Ein prähistorischer gigantischer Hai bricht aus einer künstlichen Lagune aus und versetzt die Bevölkerung entlang der kalifornischen Küste in Angst und Schrecken. Kann der Tiefseetaucher Jonas Taylor die Meeresbestie stoppen?



    Zum Buch:  Rasant , schnell und Actionreich. 
    Nichts für Fans gehobener Literatur, aber eine sehr gute Unterhaltung und deutlich stärker als der "Der Weiße Hai"


  20. Cover des Buches Meltdown (ISBN: 044023509X)
    James Powlik

    Meltdown

     (3)
    Noch keine Rezension vorhanden
  21. Cover des Buches Polsprung (ISBN: 9783838708317)
    Daniel Westland

    Polsprung

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Jugendbücher lese ich gerne, das Thema finde ich auch interessant - also hab ich mich darauf gestürzt. Alex, ein Sechzehnjähriger ist mit seiner Familie und seiner neuen Freundin in Portugal im Urlaub, während sein Vater David auf einem wissenschaftlichen Kongress einen Vortrag über den Polsprung hält, der sich scheinbar androht. Naturkatastrophen, gestrandete Wale, die plötzlich verschwinden , zusammenklappende Internetverbindungen - irgend etwas stimmt nicht. Alex Vater wird vom Kongress weg entführt und die Familie macht sich auf, nach ihm zu suchen. Die Jugendliebe zwischen Alex und seiner neuen Freundin ist - naja, wie sie halt in dem Alter so ist ..... Ich bezweifle zwar stark , das die Mutter den sechzehnjährigen Sohn mit seiner neuen Freundin in einem Zimmer schlafen lässt , so wie hier - aber gut, dieser Teil lässt sich bestimmt in dem Alter gut lesen. Der Rest ist irgendwie hölzern, ich konnte mit keinem so recht warm werden und dieses große Fragezeichen stand immer häufiger vor mir ..... ( was macht sie/er denn jetzt und warum ? ) Kein Buch für mich.
  22. Cover des Buches Sharks! Gefahr aus der Tiefe (ISBN: 9783548254661)
    Charles Wilson

    Sharks! Gefahr aus der Tiefe

     (10)
    Aktuelle Rezension von: SaintGermain

    Ein merkwürdiger Badeunfall zweier Jugendlicher und das mysteriöse Kentern eines Bootes auf offener See beschäftigen die Behörden im Süden des Bundesstaats Florida. Da auch die Leichen der Opfer spurlos verschwunden sind, steht man vor einem Rätsel - bis Officer Matt Rhiner plötzlich seltsame Bissspuren am Boot und einen riesigen Haifischzahn einer seit 1,5 Mio. Jahren ausgestorbenen Spezies auf dem Meeresgrund nahe der Unglücksstelle entdeckt ...

    Ein Carcharodon Megalodon, ein vor Millionen von Jahren ausgestorbener riesieger Urhai, taucht vor der Küste Amerikas auf und begibt sich auf Menschenjagd.
    Also so schlecht fand ich das Buch nicht. Zwar hat der Autor einige merkwürdige Theorien entwickelt, so z. B. daß ein Hai seinen Körper absichtlich zum Teil auf Land setzt, um Beutetiere am Flußufer (!) zu erwischen, aber dafür ist das Buch durchweg spannend und unterhaltsam.
    Bei der Handlung hat sich der Autor anscheinend ein wenig von tatsächlichen Ereignissen aus dem Jahr 1916 inspirieren lassen, als ein (normaler) Hai innerhalb kurzer Zeit mehrere Menschen getötet hat (auch Peter Benchley hat darauf basierend sein bekanntes Buch "Der weiße Hai" geschrieben und Michael Capuzzo hat diese Vorfälle in seinem Mischung aus Roman und Sachbuch "Der Hai" thematisiert). Dann einfach den normalen Hai durch einen ausgestorbenen Urhai ersetzen und fertig ist der Megalodon-Thriller. Allerdings neigt der Autor am Ende leider ein ganz klein wenig zu Übertreibungen was die Meterzahlen angeht.
    Natürlich darf man nicht viel neues erwarten, etliche Szenen kennt man bereits aus anderen Büchern und Filmen. Bei diesem Thema ist das Repertoire aber nun mal sehr beschränkt.
    Es gibt bessere Bücher zu diesem Thema, aber ich habe den Kauf trotzdem nicht bereut.

  23. Cover des Buches 42 Grad (ISBN: 9783499000478)
    Wolf Harlander

    42 Grad

     (109)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Wenn man nichts Gutes über jemanden sagen kann, sollte man lieber schweigen. Ein Bonmot, das ich hier im Wesentlichen beherzige. Wer öfter bei Koreander reinliest, wird bemerkt haben, dass ich sehr wenig wirklich negative Rezensionen veröffentliche. Das liegt zum einen daran, dass ich mir meine Bücher genau aussuche und einige Genres komplett meide und somit nur selten wirklich enttäuscht werde. Und zum anderen, dass ich für negative Rezensionen wenig Zeit aufwenden möchte und diese dann nur in Kurzform bei einem großen Onlinehandel publiziere. Aber es gibt auch Ausnahmen und dieses Mal trifft es Wolf Harlanders 42 Grad. Auch wenn es ein Debüt ist, und auch wenn da sicherlich richtig viel Arbeit drinsteckt, komme ich nicht umhin einen ziemlichen Verriss zu schreiben.

    Das Beste am Roman ist die Grundidee, zu der Harlander, gelernter Journalist, offensichtlich viel recherchiert hat. Was nicht bedeutet, dass die Behauptungen im Roman deshalb stimmen. Vielmehr sind die Erkenntnisse der Recherche teils bis zur Unkenntlichkeit verfremdet oder einfach falsch.

    Europa erlebt mal wieder einen Jahrhundertsommer. Und während sich anfangs noch alle freuen, kippt die Stimmung, als die Temperaturen immer weiter steigen und Regen nicht in Sicht ist.

    Klimawandel ist natürlich, neben Pandemien, das aktuelle Thema der Menschheit. Insofern sind andauernde Hitzewellen mit all ihren Konsequenzen, Waldbrände, Wassermangel, austrocknende (natürliche) Wasserreservoire, sterbende Menschen, Unruhen und hilfloser Aktionismus von Politiker*innen ein äußerst spannendes Thema und Ausdruck des Zeitgeistes. Diese Idee hätte also reichlich Potenzial für eine spannende Geschichte. Dass aber nicht jeder Journalist und guter Rechercheur auch ein guter Romanautor ist, zeigt sich bei 42 Grad recht schnell.

    Katastrophenroman oder katastrophaler Roman

    Die Story ist dermaßen absurd geplottet, dagegen wirkt jeder James Bond Film wie eine Arte-Dokumentation. Nicht nur, dass die Charaktere äußerst schlicht gehalten sind, das mag ja in Teilen noch dem Genre geschuldet sein, aber die hanebüchene Hintergrundgeschichte ist zum Haare raufen. Wirklich ärgerlich. Nicht nur, dass alles erstaunlich durchschaubar ist und komplett ohne überraschende Wendungen auskommt, je mehr man liest, desto Groschenromaniger wird die Geschichte.

    Wer Logik in Romanen mag oder gar benötigt, sollte ganz dringend die Finger von 42 Grad lassen. Denn mit Logik stehen alle Figuren im Roman auf Kriegsfuß. Und dabei meine ich auch nicht nur die stereotypen und klischeeverzerrten genretypischen Fehlhandlungen, damit spannende Momente erzeugt werden können – die gibt es auch zuhauf (jemand der Angst im Dunkeln hat, vergisst seine Taschenlampe und lässt das Handy mit dem Licht fallen, wobei der Akku eh nur zwei Prozent hat. Uff.) – ich meine vor allem den umfassenden Plot. Was hat sich der Autor dabei nur gedacht?

    Um Hitzewellen geht es nämlich alsbald nur noch Nebenbei. Auch Klimaerwärmung spielt plötzlich überhaupt keine Rolle mehr, wird sogar abgekanzelt als normale Launen der Natur. Und daran erkennt man dann auch, dass es Harlander nie um einen Klimathriller gegangen ist, sondern dass er das populäre Thema lediglich kapert, um seine Nonsens-Geschichte von Ökoterroristen zu vermarkten. Ich habe noch nie so einen Murks gelesen. Da passt wirklich gar nichts. Harlander hat sich nicht die geringste Mühe gegeben die Motive oder Hintergründe der Protagonisten irgendwie plausibel zu machen. Er schreibt zwar was dazu, aber es wirkt so als hätte Harlander auf Youtube recherchiert.

    Tiefgang und Glaubwürdigkeit – Fehlanzeige. Da der Terrorismus aber den Hauptteil der Hintergrundstory einnimmt, muss da einfach mehr kommen. Die Dialoge sind weltfremd und zum Fremdschämen. So stellt sich ein alter weißer Mann also Ökoterroristen vor? Und während die Massenmörder, obwohl die wohl effektivsten Terroristen in der Geschichte der Menschheit, komplett blass bleiben, sind auch diese wiederum nur ein Deckmantel, für die blödest-mögliche Kalter Krieg Story, die mir jemals untergekommen ist. Zumindest jenseits von albernen Agententhrillern aus den 1980ern.

    42 Grad Fieberwahn?

    Zu fast jedem einzelnen Aspekt könnte man was schreiben. Harlanders Vorstellung vom Darknet sind schon sehr speziell, um nicht zu sagen, er hat davon keine Ahnung. Dafür hat aber seine IT-Spezialistin im Roman von allem Ahnung und kann auch alles. McGyver wäre vor Neid erblasst. Was wiederum zeigt, dass er auch keine Ahnung von IT hat. Oder er will einfach so einen billigen stereotypen Roman schreiben – vermutete Massentauglichkeit? Die „militante Szene“ der Umweltaktivisten wirkt wie ein von einem Bild-Redakteur erdachter Abklatsch der RAF: „Die militante Szene war eine überschaubare Gruppe, man kannte sich.“ Aua. Der konspirativste Teil einer weit verzweigten Szene kennt sich also untereinander. Ein Fest für verdeckte Ermittler.

    Nicht genug: Eine der meistgesuchten Frauen Europas versteckt sich nicht, sondern geht auf eine Konferenz auf der auch die Polizei ist. Klar. Dort trifft sie dann ihre Bekannten. Klar. Die warnen sie jedoch nicht vor der Polizei, sondern halten erstmal einen Plausch. Klar, wie Kloßbrühe. Baut man so Spannung auf oder ignoriert man einfach, dass man heute so nicht mehr schreiben kann. Das beleidigt doch den Intellekt der Leser*innen. Steigerung gefällig? Die Terroristen wollen so viele Menschen wie möglich töten. Warum? Ja, für die Aufmerksamkeit auf die kapitalistische Verwertbarkeit von Wasser. Ah, ja. Aber die sterben doch sowieso grade alle wegen der Hitze und austrocknender Flüsse und Seen. Ja und? Lass doch mal die Logik weg. Und warum überhaupt töten? Das sind halt Fanatiker. Kennt man doch.

    Die Nebenstränge der Geschichte und die weiteren Protagonist*innen sind generisch und komplett überflüssig. Ob die ein oder andere Person im Roman auftaucht oder nicht, spielt für die Geschichte nicht die geringste Rolle. Die sind halt einfach da und machen so Sachen, die man halt so macht, wenn die Welt untergeht. Dümmlich durch die Gegend laufen und das Naheliegendste als Letztes ausprobieren. Der Spannung wegen, you know? Einzige Ausnahme ist der THW-Freiwillige, der zwar auch reich an unsinnigen Handlungen ist – das Ende, mein Gott – dafür aber wenigstens die einzige Person mit Identifikationspotenzial.

    Meine Lieblingsstelle ist aber die Identifizierung des obersten Bösewichts. Ich will ja nicht spoilern, aber wer es bis dahin schafft und entweder einen Lachkrampf bekommt, so wie ich, oder ungläubig staunend verstummt, was mir danach passierte, weiß welche Stelle ich meine. Wirklich jetzt? Die Szene mit Tarassow kann nicht ernst gemeint sein. Das geht nicht. Das würde sich nicht mal ein Low-Budget C-Movie erlauben. So kann man heute keine Geschichten mehr erzählen. Das Logikloch ist größer als die Bleilochtalsperre, die fälschlicherweise zum größten Trinkwasserreservoir Deutschlands gemacht wird, was wiederum der Bodensee ist.

    Ohne Anspruch – ohne mich

    Wenn das gerade noch irgendwie Trash Unterhaltungswert hatte, dann wird es gen Ende immer geistloser. Die Handlungen sind lächerlich, nicht im Ansatz nachvollziehbar und erinnern an die Handlunsglogik aus 90er Jahre Teenie-Horrorfilmen. Geh da nicht rein – ok – geht rein. Unlustigerweise endet das Buch dann auch noch mit einem Appell für extralegale Hinrichtungen.

    Den Plot hätte sich so auch ein US-Hardliner der Tea-Party-Bewegung ausdenken können. Keine Ahnung, wie so ein Manuskript es bis zur Veröffentlichung durch Rohwolt geschafft hat. Und wenn daraus angeblich gerade ein Film gemacht wird, sehen wir den dann als Mehrteiler auf RTL 2?

  24. Cover des Buches Pechschwarzer Sand (ISBN: 9783742735836)
    Liv-Malin Winter

    Pechschwarzer Sand

     (4)
    Aktuelle Rezension von: aennekensky
    Nach einer erneuten Ölkrise ist Öl noch wertvoller und begehrter als je zuvor. Die Firma ENTAL gewinnt diesen Rohstoff durch Ölsandförderung. Eine für sie lukrative Einnahmequelle  aber auch eine sehr umweltschädliche Methode. Die Umweltaktivisten Isabella und Eric versuchen Mithilfe ihrer Freunde das Unternehmen zu stürzen.

    Ich habe bereits den ersten Teil gelesen und war sehr begeistert von Schreibstil und Thematik  Dieser Band ist ein gelungener Nachfolger, welcher aber auch unabhängig gelesen werden kann.

    Liv Marlin Winter bringt eine mehr als aktuelle Thematik in eine spannende und verständliche Geschichte. Umweltschutz und technische Fördermethoden sind wesentlicher Bestandteil der Geschichte. Es gelingt ihr aber genügend Details zu erklären und dabei nicht langweilig zu werden. Im Gegenteil  mir gefielen die Erläuterungen und ich konnte noch etwas dabei lernen.

    Unabhängig von den wissenschaftlichen Beschreibungen treffen wir auf viele verschiedene Charaktere. Hauptpersonen sind wieder Isabella und Eric. Sie werden in Berlin von Freunden durch Internetaktionen unterstützt. Vor Ort helfen ihnen die Aktivisten Tom und Tyrell. Gemeinsam entwickeln sie verschiedene Pläne um ENTAL zu Fall zu bringen und die Umwelt vor der voranschreitenden Verseuchung zu schützen.

    Mein Fazit lautet daher das es sich hier um eine gelungene Geschichte handelt  welche gleichzeitig wachrütteln muss. Die Umwelt ist heute mehr denn je ein brisantes Thema. Dieses schwere Thema wird durch eine fiktive (Liebes)Geschichte aufgelockert. Der Schreibstil und die Charaktere lassen den Leser durch die Seiten fliegen. Dieses Buch ist sehr spannend und weist immer wieder neue Komplikationen auf, allerdings werden diese zu oft zu leicht überwunden. Und genau dies ist auch mein einziger Punktabzug.

    Tolles Buch mit schöner Geschichte die wachrütteln muss und uns unserer Umwelt bewusst machen will! 


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