Bücher mit dem Tag "un"
44 Bücher
- Jostein Gaarder
Sofies Welt
(4.482)Aktuelle Rezension von: SonjaMarschkeJa, es ist ein Kinderbuch, sagt man. Aber Sofies Welt ist mehr. Viel mehr als das. Es ist ein kluges Buch über eine kluge Protagonistin, das nicht nur für Kinder ist, sondern jedem in gut greifbarer Sprache die Geschichte der Philosophie von den Zeiten der ersten Mythen, der Religionen bis hinein in das 20. Jahrhundert erzählt. Und zwar als tatsächliche Geschichte. Als Geschichte im besten Sinne. Und ganz gleich, wie oft man das Buch liest: Man findet immer wieder Neues.
- E. L. James
Fifty Shades of Grey - Gefährliche Liebe
(4.354)Aktuelle Rezension von: viktoria162003Meinung
Ich hätte niemals gedacht, dass das zweite Buch noch besser werden kann da mich der erste Band schon so von sich überzeugt und total eingenommen hat. Ich war wirklich der Überzeugung, dass es eben nicht NOCH besser werden kann doch die Autorin hat eines besseren belehrt. Ich kann gar nicht genug ausdrücken wie sehr ich diese beiden Bücher Liebe!!
Die Geschichte geht nahtlos weiter, dort wo sie im ersten Band aufgehört hat und genau so geht der schöne Schreibstil der Autorin weiter. Es ist unglaublich wie Sie es schafft die Gefühle der Protagonisten herüber zu bringen, so das wenn Ana weinen musste mir auch danach zu mute war, oder wenn sie lächelte ich ebenfalls lächeln musste, einfach Gänsehaut pur.
Im ersten Band geht es ziemlich um Christians Bedürfnisse und wie Ana sich in seiner Welt zurecht findet, im zweiten Band ändert sich das doch ziemlich. Klar sind hier trotzdem heiße Szenen zu finden jedoch finde ich diese ganz und gar nicht geschmacklos. Sie sind an manchen stellen vielleicht etwas härter aber niemals Geschmacklos!
In der Fortsetzung muss Christina sich in Anas Welt zurechtfinden und wie er das tut ist unglaublich spannend zu verfolgen. Ich saß gebannt an jeder Seite, hab jedes Wort in mich aufgesogen wie eine süchtige und Gott…hab ich schon erwähnt wie sehr ich das Buch LIEBE?!
Einige Szenen im Buch gingen mir so richtig unter die Haut, so das ich die Seiten dann auch gerne zwei mal gelesen habe, nicht weil ich sie nicht verstanden hätte, sondern einfach nur aus Spaß und Laune. Nun aber genug geschwärmt.
Wie ich schon verraten habe, muss Christian sich nun in Anas Welt zurecht finden und dies geschieht in einer tollen Mischung aus Action, Unmengen an Gefühlen und auch erotischen Momenten. Wer denkt, dass sich dies alles nur im „Spielzimmer“ abspielt liegt falsch ;)! Völlig neue Situationen sind im Buch zu finden, die für eine neue Wendung sorgen und auch vollkommen überraschen.
Auch sind die von mir sehr gemochten Emails wieder vorhanden, die unglaublich viel Spaß beim lesen machte. Hier sollte man sehr aufmerksam lesen und auch bitte das Kleingedruckte, 😉 sonst verpasst man womöglich noch etwas!
Die Liebgewonnen Charaktere sind im zweiten Band ebenfalls zu finden, wie Christians und Anas Familie oder Taylor. Natürlich auch die gute alte Mrs. Robinson ist wieder dabei ;). Ana hab ich schon im ersten Band richtig ins Herz geschlossen, da sie einfach eine Sympathische Persönlichkeit ist mir viel Charme. Sie ist liebenswert, erwachsen und ihre Gedankengänge und Handlungen sind für mich stets nachvollziehbar. Christian hat sich ebenfalls schon im ersten Band in meine Herz geschlichen und hätte er mich da nicht schon eingenommen, so doch spätestens im zweiten Band. Es ist so unglaublich toll endlich mehr über ihn zu erfahren, seine Fortschritte zu verfolgen und miterleben zu können, einfach klasse. Wie schon gesagt ist hier ein Spektrum an Gefühlen, die einen einfach mit sich reißen und voll und ganz einnehmen.
Fazit
Dieses Buch gehört ohne Wenn und Aber zu meinem Lieblingsbuch…. Und auch wenn es sich blöd anhört, haben sie es doch geschafft Twilight vom Thron zu hauen. Denn ist Twilight ein Mädchen Buch so ist Shades of Gray doch etwas für große Mädchen 😀 und das ich es Liebe hab ich ja schon erwähnt. Wen wundert es da, dass ich am liebsten 5 und mehr Sterne vergeben möchte, da es mich einfach durch die tolle Story und die enthaltene Gefühlswelt darin, vollkommen überzeugt und eingenommen hat!
- John Williams
Stoner
(453)Aktuelle Rezension von: wbetty77Um 1900 wächst Stoner auf der Farm seiner Eltern auf, soll diese Übernehmen. Als jungen Mann schickt ihn sein Vater zum landwirtschaftlichen Studium in die Stadt. Dort entdeckt Stoner seine Leidenschaft für Literatur. Anstatt Farmer wird er Literatur Professor, verliebt sich, gründet eine Familie. Die Ehe ist unglücklich, sodass sich Stoner in seine Arbeit flüchtet, zuverlässig, gewissenhaft, aber ohne Ambitionen Karriere zu machen.
Stoner ist eine Figur zwischen erfülltem Lebenstraum und tragischer Gestalt. Vielleicht, weil er trotz seiner Entscheidung zu lehren anstatt Farmer zu werden, nie wirklich in diesem Leben heimisch wird. Stoner ist ein sehr besonderer, außergewöhnlicher Roman, der, ebenso wie seine namensgebende Hauptfigur, im Gedächtnis bleiben wird.
- Samantha Young
Jamaica Lane - Heimliche Liebe
(592)Aktuelle Rezension von: ZahirahDie notorisch schüchterne Olivia Holloway bittet ihren besten Freund Nate ihr Nachhilfe in Sachen flirten zu geben. Da Nate ein Meister in diesem Fach ist, sagt er natürlich nur zu gern zu. Doch was als Spiel beginnt wird für Olivia plötzlich zu einer ernsteren Angelegenheit. Das dumme ist nur, Nate ist kein Mann für feste Beziehungen. Und plötzlich steht alles in Frage ihre Freundschaft, ihr Vertrauen, ihre Liebe. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort „Gegensätze ziehen sich an“. Genau das ist das Credo dieses Romans. Ist Nate impulsiv, draufgängerisch, selbstbewusst ist Olivia das absolute Gegenteil schüchtern, zurückhaltend, abwartend. Und genau darin liegt die Würze dieses Romans und wird meisterlich von der Autorin in Worte gefasst. Das wieder alte Bekannte ihren Auftritt haben versüßt dem Serienfan natürlich das Ganze noch. Ich kann nur sagen, es ist wieder eine tolles Buch geworden.
- Mhairi McFarlane
Wir in drei Worten
(602)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderRachel und Ben lernen sich während des Studiums kennen und finden sich attraktiv und verbringen eine schöne Zeit zusammen. Viele Jahre später löst Rachel völlig frustriert ihre Verlobung und Ben ist glücklich verheiratet. Dann treffen sie sich wieder und alte Gefühle wallen auf, aber es darf, soll nicht sein. Rachel geht weiter ihrer Karriere nach und Ben lebt mit seiner Frau, aber sie begegnen sich wieder und die Faszination hört nicht auf, aber keiner wagt einen Schritt auf den andern zu zugehen. Mhairi Mc Farlane hat eine so witzige, traurige, liebevolle Geschichte geschrieben, dass man nicht mehr davon los kommt und lacht, weint und sich immer wieder verliebt. Wunderbar!
- Sue Twin
Raya und Kill - Gefährliche Grenze
(31)Aktuelle Rezension von: MonaSilverDer erste Eindruck
Die Raya und Kill - Reihe ist eine Jugendbuchreihe, was das Cover auch durch Aufmachung und gezeigte Protagonisten deutlich macht. Da ich gerne eine Dystopie lesen wollte und der Klappentext mich ansprach, habe ich zugegriffen.
Das Leseerlebnis
Die Welt, in der die junge Menschenfrau Raya und der Wolfer Kill leben, wird bildhaft geschildert und man kann als Leserin ohne Probleme folgen. Vor dem geistigen Auge baut sich die Kulisse einer Stadt auf, die verborgen hinter dicken Mauern ihren menschlichen Bewohnern unter erschwerten Bedingungen mehr oder weniger Schutz bietet. Umgeben ist diese Stadt, der jeglicher Kontakt zu eventuellen anderen Menschensiedlungen fehlt, von einer überwältigenden Natur mit Bergen, Wasserfällen, und Wäldern. Dort leben Kreaturen, die halb Mensch, halb Tier in dieser Welt die Oberhand gewonnen haben. Sie bedeuten Gefahr für die wehrlosen Menschen und viele Mythen und Gerüchte ranken sich um ihre Existenz. Raya kommt zu Beginn des Buchs endlich in das Alter, in dem man sie als Erwachsene behandelt und sie will diese Welt da draußen endlich mit eigenen Augen sehen. Bei einem heimlichen Ausflug außerhalb der Stadtmauern trifft sie auf Kill, einen Wolfer, der in Lebensgefahr schwebt. Beherzt verhilft sie ihm zu seinem Vorteil im Kampf gegen einen Angreifer aus der Luft. Kill ist der Feind, Raya das klassische Opfer, doch statt sie zu töten, dankt er ihr ihre Hilfe, indem er ihr das Leben schenkt.
Schon der Einstieg ins Buch hat mich gefesselt und die Lust weiterzulesen kontinuierlich gesteigert. Man fiebert mit Raya mit, erfährt mit ihr immer mehr darüber, wie ihre Welt funktioniert, und erlebt, wie die Grenzen zwischen Feind und Freund verwischen. Denn wie immer im Leben sind nicht nur die einen oder die anderen die Bösen oder die Guten. Raya lernt, dass auch die Menschen bislang nichts dafür getan haben, mit ihren Mitkreaturen ein friedliches Zusammenleben zu fördern.
Fazit
Ein spannendes Buch, das als Einstieg in eine dystopische Reihe Lust auf mehr macht. Raya ist eine sympathische Protagonistin, die manchmal Fehler macht, aber sich immer treu bleibt. Und Kill ist der gutaussehende Typ, dessen düstere Geheimnisse ihn nur noch anziehender machen. Band 2 ist schon gekauft! - Joakim Zander
Der Schwimmer
(126)Aktuelle Rezension von: Read-and-CreateDer Klappentext dieses Buches hat mir leider falsche Hoffnungen gemacht. Ich habe einen Agententhriller erwartet, aber einen Polit-/Wirtschaftsthriller bekommen. Diese Art von Buch ist nicht mein Fall, daher werde ich auch nicht weiter auf das Buch eingehen. Wer gerne einen Polit-/Wirtschaftsthriller liest, für den ist dieses Buch, meines Erachtens, gut geeignet.
Trotz allem ist der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Auch die 3 Handlungsstränge, die in verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten spielen sind super ausgearbeitet und haben die Spannung aufgebaut.
- M. Leighton
Atemlos
(609)Aktuelle Rezension von: Liden-Handlung-
Liv ist auf einem Junggesellenabschied eingeladen und lernt dort Cash kennen. Da sie momentan bei ihrer Cousine wohnt, lernt sie auch dessen Zwillingsbruder Nash kennen. Cash und Nash verdrehen ihr den Kopf und auch die Brüder sind interessiert an Olivia.
-Protagonisten-
Olivia (Liv), Cash, Nash. Alle 3 wurden gut ausgearbeitet. Ich mochte sie alle.
-Setting-
Ein großer Pluspunkt ! Die Autorin hat wirklich sehr lebhaft geschrieben. Man konnte gut in dem Buch abtauchen und das Geschriebene im Kopf sich ausmalen.
-Schreibstil-Sehr angenehmer Schreibstil. Kurze Kapitel mit dem Effekt „nur noch ein Kapitel“. Der Wechsel der Perspektiven hat dem Buch viel Spannung gegeben. Im Mittelteil gab es für mich eine Länge, dort waren für mich die Sexszenen zu ausufernd.
-Fazit-
Spannender, erotischer Liebesroman. Toller Schreibstil. 1 Punkt Abzug wegen der erwähnten Länge.
- Ilona Jerger
Und Marx stand still in Darwins Garten
(141)Aktuelle Rezension von: MadamebiscuitZuerst hatte ich befürchtet, dass es viel um die Theorien der beiden gehen würde, die zwar wirklich spannend und interessant sind, aber nicht zwingend leicht zu lesen. Aber die Autorin hat genau das nicht getan, sie hat die beiden älteren Herren - vor allem Darwin - in den Fokus gestellt. Dabei beschreibt sie beide so liebenswürdig, schrullig und exzentrisch, dass es ein absolutes kurzweiliges Lesevergnügen war. Ihr flüssiger Schreibstil und der bildliche Sprachstil brachten sie mir zusätzlich nahe.
Ich habe so einiges über die beiden Männer und ihr Leben erfahren, zum Beispiel, dass beide aus gläubigen Familien kamen. Im Laufe ihres Lebens ihren Glauben allerdings verloren haben, was maßgeblich ihre beider Werke beeinflusst hat.Auch meine Wissenslücke über das Paarungsverhalten von Regenwürmern konnte ich schließen. 🤭
Auch wenn es das besagte Dinner in der Realität nie gab, ist gerade das eine der amüsantesten Szene mit einem herrlichen rhetorischen Schlagabtausch.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle, die Lust auf einen kurzweiligen Roman haben.
- Cora Carmack
Losing it - Alles nicht so einfach
(793)Aktuelle Rezension von: Nalahriel"Losing It - Alles ist nicht so einfach" ist eine humorvolle und charmante Liebesgeschichte, die das Herz berührt und den Leser zum Lachen bringt.
Die Geschichte folgt Bliss, einer jungen Frau, die entschlossen ist, ihre Jungfräulichkeit zu verlieren. Als sie Garrick, ihren attraktiven und charismatischen Theaterdozenten, trifft, geraten ihre Pläne jedoch ins Wanken. Die Chemie zwischen den beiden ist spürbar, und ihre unbeholfenen Annäherungsversuche sorgen für viele amüsante Momente.
Cora Carmack hat einen mitreißenden Schreibstil, der den Leser mitten ins Geschehen zieht. Die Dialoge sind spritzig und voller Witz, und machen das Lesen angenehm.
Obwohl die Handlung einige vorhersehbare Elemente enthält und gelegentlich in Klischees abdriftet, gelingt es Carmack, die Geschichte frisch und unterhaltsam zu halten. Die Charaktere sind lebendig und vielschichtig, und ihre Entwicklung im Laufe des Romans ist glaubwürdig und berührend.
Insgesamt ist "Losing It - Alles ist nicht so einfach" eine herrlich leichte Lektüre, die perfekt für Fans von romantischen Komödien ist. Mit seiner Mischung aus Romantik, Humor und Herzschmerz verdient dieses Buch definitiv vier von fünf Sternen.
- Bill Carter
Lebe Sarajevo!
(6)Aktuelle Rezension von: ArbutusEgal, wohin ich reiste, Laufen war immer der sicherste Weg, um Zugang zu den kulturellen Feinheiten zu bekommen. Ich muss die Bewegungen der Menschen sehen, die Form ihrer Häuser, die Art und Weise, wie sie 'Hallo' und 'Auf Wiedersehen' sagen. ... Ich bog in eine neue Straße ein und begann im Rhythmus der Fußgänger zu laufen. ...
... aber zunächst muss so ein kleiner Trupp von mittellosen Outlaws, um in den Krieg zu ziehen und dort Nahrungsmittel zu verteilen, erstmal in einem bosnischen Lebensmittelgeschäft Wodka, Kartoffelchips, Schokoriegel und Salami stehlen, um selber nicht vom Fleisch zu fallen. Aha, Robin Hood also...
Je länger ich las, desto krasser fand ich diesen deutschen Buchtitel... anfangs habe ich ihn so aufgefasst, als hätte er ein Komma hinter dem Verb. Hat er aber nicht.
Ein Autor mit einer schrecklichen Kindheit unter einem sadistischen Vater und einer tragisch ausgegangenen Liebesbeziehung hinter sich flieht vor sich selbst - in den Krieg nach Sarajevo. Behauptet die ganze Zeit, keiner von diesen Kriegstouristen zu sein, zelebriert aber genussvoll die Adrenalinstöße, die die es auslöst, Zielscheibe serbischer Scharfschützen zu sein, beschreibt mit einer bewundernswerten Ausdauer die ekelerregenden hygienischen Zustände in der kriegsgebeutelten Hauptststadt, ergeht sich in Details seiner diversen Sexabenteuer mit kriegsmüden Bosnierinnen, die ich so genau auch wieder nicht wissen wollte und zitiert leidenschaftlich niveauloseste Flüche seiner Mitabenteurer und seiner selbst - schließlich ist Krieg, da darf man so etwas. Und zwischendurch reden er und seine Kumpels sich immer wieder ein, etwas Gutes für die Menschen dort zu tun, und vielleicht tun sie das ja auch, nur irgendwann bekommt der Leser nichts mehr davon mit... so geht es mir zumindest in der ersten Hälfte des Buches.
Aber immer wieder gewinne ich auch Gefallen an dieser durchgeknallten Erzählung.
Wo der Schreiber sich zum alternativen Reisebuchautor wandelt, finde ich angenehme Berührungspunkte, auch wenn - wie pervers ist das denn - ein Reisebuch über das Abenteuer Bosnien-Krieg? Hm... Aber dann ist es doch mehr als das.
Gerade die Rückblenden, von denen man zunächst hofft, nicht baldigst genervt zu sein, überraschen mit einer emotionalen Tiefe, und man liest gespannt weiter, und plötzlich ist es egal, wie lange man auf die Fortsetzung des Sarajevo-Handlungsfadens warten muss.
Dieses Buch ist krass. Mal bin ich abgestoßen von zynischem Stumpfsinn, unappetitilichsten Beschreibungen, unnötigem sexistischen Gedöns, einer unbändigen Fülle an Kraftausdrücken und dem leidigen Kiffen, ohne das keine billige Abenteuer-Schmonzette auszukommen scheint.
Dann wieder bin ich fasziniert von einer plötzlichen Anmut im Umgang mit bildhafter Sprache, die man nach den verbalen Ausfällen kurz zuvor so nicht erwartet hatte. Leider wird die reibungslose Lektüre durch den ehrenamtlichen Übersetzer nicht gerade erleichtert, auch wenn immer wieder sprachlich gelungene, stimmungsvolle Sätze durchschimmern. Teils macht er seine Sache ganz gut; dann wieder gibt es Passagen, wo man sich genervt einen Profi samt fähigem Lektor herbeisehnt.
Warum man am Ende dennoch an den Lettern klebt, begeistert, gerührt ist? Wohl, weil es so aufrichtig und konsequent zu Ende geht. Weil der Autor wirklich den Beweis angetreten ist, dass er eben kein Kriegstourist ist und auch keiner sein möchte. Weil das Buch tatsächlich endet wie der monumentale Reisebericht eines Weltreisenden und nicht wie der eines desillusionierten Kriegsberichterstatters. Und weil sich der Autor am Ende keine geballte Ladung an peinlichen Lebensweisheiten mehr zurechtphilosophiert, sondern weil das, was er schreibt, wirklich einen Sinn ergibt.
Die plötzlich eingeblendeten Misshandlungsschilderungen aus der Kindheit sind drastisch. Unemotional und dabei authentisch und beklemmend. In diesen Augenblicken ist der Autor genial. Frappierend, wie er Parallelen zieht zwischen dem Empfinden des verwirrten, gequälten Kindes und den Bewohnern der kriegszerbombten Stadt.
Ist es da wirklich schlimm, dass ich mich nicht überwinden konnte, mir auch noch das Nachwort von Herrn Kellner mit dem denkwürdigen Titel "Die fünf Geheimnisse von Sarajevo" einzuverleiben? Schon dessen Vorwort hätte nicht wirklich sein müssen. Dass das Buch mein Leben verändern würde, wusste ich schließlich schon von dem werbewirksamen Zitat auf dem Buchrücken. Braucht das arme verkannte Werk wirklich so eine Vorrede, um gelesen zu werden? Bill Carter hat es am Ende tatsächlich selber geschafft, mich auf seine Seite zu ziehen. Dabei soll es dann bitte auch bleiben.
Ich war ein Ballon, aus dem langsam die Luft entweicht, auf seiner Reise zur gleißenden Sonne. Und während ich immer höher und höher flog, blickte ich auf alle Menschen der Erde herab. Sie sahen aus wie kleine Ameisen, die durcheinander umherwuselten. Und sie alle brauchten sich gegenseitig mehr, als sie es jemals erfassen könnten. Das war Schönheit. - Michael Robotham
Der Insider
(133)Aktuelle Rezension von: EurekaPalmerDie vorhergehenden Bände des Autors habe ich mit Begeisterung verfolgt. Der Insider mutete vielversprechend an, hat mich letztlich leider nicht ganz so fesseln können. Die Story ist spannend, aber langatmig. Es tauchen viele Personen mit vielen Geschichten auf, was meinen Lesefluss stellenweise etwas ins Stocken brachte.
Ich finde es gut, dass Ruiz dieses mal etwas mehr in den Vordergrund rückt, was frischen Wind in die Reihe bringt. Die Thematik rund um illegale Geldgeschäftige war schon sehr spannend und faszinierend.
Gespickt mit einer Prise schwarzen Humors geht es von London in den Irak. Die Geschichte ist stark politisch beeinflusst und hebt sich damit von den vorhergehenden Bänden ab. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven, was einen immer anderen Blick auf die Geschehnisse ermöglicht.
Alles in allem hat mich das Buch gut unterhalten, wobei mir der politische Aspekt eher weniger zugesagt hat.
- Rolf Aderhold
Eine venezianische Affäre
(7)Aktuelle Rezension von: SickFilippo Farsetti, angesehener Wissenschaftler der Chemie und Waffeninspektor für die UN ist nach einer für ihn wichtigen Konferenz in Kapstadt verschwunden. Die Polizei vor Ort lässt sich dadurch nicht aufschrecken und auch in Venedig, Farsettis Heimat, ist zunächst niemand beunruhigt. Seine Tochter Gianna hält es aber nicht mehr aus und bittet ihren Cousin James Dante, genannt JDF, auf eigene Faust herauszufinden, was mit Filippo passiert ist. Durch JDFs Kontakte und seine schier unerschöpflichen finanziellen Mittel kommt er auch schon bald auf eine Spur. Doch jemand will mit aller Macht verhindern, dass die Wahrheit über Filippo Farsettis Verschwinden aufgedeckt wird und auch James Dante aus dem Weg räumen...
Anders als der Titel vermuten lässt, spielt "Eine venezianische Affäre" nicht ausschließlich in Venedig. Erst nach gut der Hälfte des Buches begibt sich der Protagonist JDF in die Heimatstadt seiner Familie. Davor wechseln die Schauplätze zwischen London, Kapstadt und New York. Diese sind wirklich gut beschrieben und auch die Merkmale der dortigen Einwohner wurden herausgearbeitet. Hier merkt man dem Autor seine Reiseerfahrungen durchaus an. Mit seiner Hauptfigur James Dante Farsetti hatte ich allerdings so meine Probleme. Nicht dass ich Vorurteile oder dergleichen hätte, aber mir ist an ihm keine nennenswerte Schwäche aufgefallen. Lediglich mangelnde Aufmerksamkeit könnte man ihm vorwerfen, so wie es auch seine nonna Anna tut. Aber ist das falsche Einschätzen einer Situation nicht menschlich? Ich finde schon. Alles weitere war mir persönlich zu perfekt. Gutes Aussehen (südländischer Typ), hervorragender Geschmack / Stil (klar, Italiener eben) und so viel Geld, wie es ein einzelner Mensch niemals ausgeben könnte. Allerdings ist er keiner dieser skupellosen Bankster oder Börsenhaie, sondern hat lediglich aufgrund seiner hervorragenden Ausbildung und seiner natürlichen Intelligenz das Aktienglück auf seine Seite gebracht. Selbstverständlich wird ein nicht unerheblicher Teil seines Vermögens gespendet oder der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt, da kann man JDF nichts vorwerfen. Ich schwankte ständig zwischen Wohlwollen und Abneigung, das kam ganz auf die jeweilige Situation an.
Die Nebenfiguren hingegen sind mir zum Großteil relativ fremd geblieben, auch wenn sie an und für sich gut beschrieben waren. Durch den häufigen Wechsel der Schauplätze hatte man einfach nicht sehr viel Zeit sie genauer kennenzulernen. Auch die Perspektiven wurden ab und zu gewechselt, sodass ich manchmal Probleme hatte die Figuren richtig zuzuordnen. Letztendlich hat aber alles einen Sinn ergeben, für mich blieben keine Fragen offen.
Vor allem der Schluss ist sehr spannend geschrieben, aber auch zwischenzeitlich gab es die eine oder andere brenzlige Szene, bei der ich mitfiebern konnte. Auf anderen Seiten bin ich dann mit meinen Gedanken wieder abgeschweift, weil einfach zu viel von der Umgebung geschildert wurde. Die Sprache ist leicht verständlich, manchmal unterbrochen von italienischen Begriffen, die sich aber aus dem Kontext ergeben. Mir sind allerdings einige Orthographie- und Satzstellungsfehler untergekommen, die streckenweise das Lesevergnügen sehr gehemmt haben. Ob das jetzt an meiner Ausgabe lag (zweite e-Book-Auflage, bei einer Verlosung erhalten), kann ich nicht sagen. Es war aber sehr ärgerlich, weil ich manchen Satz dreimal lesen musste um ihn zu verstehen. Die wissenschaftlichen Aussagen waren mir nicht immer klar, aber das Thema ist auch sehr umfangreich und kompliziert. Wer kein Interesse an Chemiewaffen und der Kriegsführung im Nahen Osten hat, sollte dies bei der Wahl dieses Buches bedenken.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich beim Lesen hin- und hergerissen war zwischen Vergnügen und Ärger, Spannung und Langeweile, Sympathie und Abneigung. Ich bereue es nicht, dass ich das Buch gelesen habe, aber nochmal werde ich es wohl nicht zur Hand nehmen. Der zweite Teil klingt eigentlich ganz interessant, aber da muss ich mir noch überlegen, ob ich den lesen werde. Ich kann keine klare Empfehlung aussprechen, aber auch kein ausdrückliches "Hände weg!". Am besten entscheidet jeder selbst, wie es ihm gefällt.
Die James Dante Farsetti-Romane:
Eine venezianische Affäre
Das englische Kreuz - Nora Bossong
Schutzzone
(31)Aktuelle Rezension von: reneeEin Buch aus der Longlist des Deutschen Buchpreises von 2019. Kann gut sein. Oder auch nicht. Am Anfang dachte ich nur: Was für eine wirre Schreibe! Immer wieder springt die Handlung recht zusammenhanglos zu verschiedenen Geschehnissen im Leben des Hauptcharakters Mira. Und dann diese Sprache. Ellenlange Schachtelsätze. Schwierig zu lesen. Und insgesamt zu sehr gewollt! Denn diese Gestaltung macht dieses Buch in meinen Augen nicht besser, eher viel schlechter! Dann klang es anfangs so, als würde die UNO in den Himmel gehoben werden. Will ich das hören? Nach den damaligen Geschehnissen in Ruanda! Den zähen Verhandlungen damals in der UNO, wo es einzig darum ging die Geschehnisse in Ruanda jetzt Völkermord zu nennen oder halt nicht !?!?!? Und in Ruanda starben Menschen, viele Menschen! Das macht mich heute noch wütend!!! Aber nach und nach ändert sich das Geschriebene. Das Buch wird zu einem Blick auf die Natur des Menschen und einem Blick auf die UNO und ihre Taten, ein nach dem Sinn fragender Blick. Einerseits steckt ja ein guter Gedanke hinter der UNO, andererseits ist es aber auch ein Aufspielen, man darf ja auch die wirtschaftliche Macht des Westens nicht vergessen. Und dann kommt der mit Fehlern behaftete Mensch dazu und seine fehlerhaften Erinnerungen. Hier noch die Verbindung zu Mira und ihren Gefühlen, ihren Gefühlsverirrungen und -wirrungen zu ziehen, ist ebenso ein kluger Gedanke. Insgesamt ist also das Buch thematisch nicht schlecht gemacht. Allerdings stößt man auf diesen Sinn im Buch erst recht spät, etwas zu spät in meinen Augen. Vorher quält man sich durch eher unwegsames und holpriges Terrain. Dennoch kommt eigentlich nichts wirklich Neues und dann die Longlist ??? Bei diesem wirren Aufbau und dann dieser sehr eigenen Sprache. Nun ja. Einigen gefällt dieses Buch ja, also auch der Aufbau. Denn den Inhalt fand ich nach und nach auch gut, er verdient eigentlich vier Sterne. Aber der Aufbau und die sprachliche Gestaltung minimiert leider diese Bewertung. Denn mehr als drei Sterne werden es bei mir hier leider nicht.
- Mara Andeck
Wen küss ich und wenn ja, wie viele?
(219)Aktuelle Rezension von: SupiPauliInhalt:
Das Buch "Wen küss ich und wenn ja, wie viele", wurde von Mara Andeck verfasst. Im Buch geht es um Lilia, die gerade ihren 16. Geburtstag feiert. Nach kurzer Zeit verliebt sie sich in Jakob, doch so ganz ist sie sich nicht sicher. Kurzerhand beschließt sie, sich ein Kussobjekt zu suchen und einmal zu üben. Doch schon nach danach weiß sie nicht, ob nicht doch ihr Sandkastenfreund Tom der Richtige ist.
Meine Meinung:
Mir hat das Buch echt gut gefallen. Es war überhaupt nicht langweilig geschrieben und man konnte gut miterleben, wie sich Lilia fühlte. Auch das, mit dem Balzverhalten bei Tieren, fand ich gut und witzig, dass das eingebaut wurde.
Ein gutes Buch, von dem ich auf jeden Fall die Fortsetzung lesen werde.
- Sandra Neumann
Einsatzort Vergangenheit
(46)Aktuelle Rezension von: MarifranLauras langweiliges Leben verändert sich, als sie den Geschichtslehrer Phil kennenlernt. Mit ihm reist sie in der Zeit zurück und trifft ein paar zu dieser Zeit sehr bekannte Persönlichkeiten. Die Liebesgeschichte und Zeitreisen fand ich sehr schön geschrieben. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten. - Mario Giordano
Tante Poldi und die Früchte des Herrn
(107)Aktuelle Rezension von: BayLissFXDieses Buch ist eines für den Spass und das Gemüt. Hier ist es nicht notwendig, einen Marker zur Hand zu haben.. nicht notwendig etwas herauszunotieren.. hier darf man genießen und mitlachen. Hab noch nie so herrlich über schwäbischen Dialekt gelacht! Musste sogar ein paar mal mir selbst laut vorlesen, weil wir ich nie gedacht hätte, ihn nachmachen zu können 🤭
Die Serie gewinnt mit jeder Folge Tiefe, inhaltlich und im Rahmen ihrer Charaktere. Das gibt einem so schön das Gefühl, dabeizusein… das Gefühl der Atmosphäre der Region und des zugehörigen Lebensgefühls. Das macht für mich den Charme der regionalen Krimis aus.
Kurzum: Mario Giordano ist nicht umsonst schriftstellerisch so umtriebig auf hohem Niveau. Diese Serie unterstreicht es zusätzlich.
Ich werde die restlichen Folgen genießen und vielleicht einen Polifemo dazu kosten ;)
- Sienna Lloyd
Verführt von einem Vampir - Band 1
(51)Aktuelle Rezension von: leoseineMeine Meinung zum Cover:
Das Cover sieht wirklich sehr verführerisch aus. Sie schaut so herausfordernd und er mit voller Hingabe. Es passt definitiv zum Inhalt.
Meine Meinung zum Buch:
Ja, was soll ich sagen. Es wurde nicht zu viel versprochen. Ich bin völlig begeistert und habe beschlossen definitiv die nächsten Bände auch zu lesen.
Gleich von Beginn an war vertieft in das Buch und wollte nicht das es Endet. Das Ende machte mich traurig und hoffe ganz doll, dass es alles wieder gut wird. Die Protagonisten sind beide fantastisch. Die Autorin beschrieb die Charaktere so gut, dass ich mir sie bildlich vorstellen konnte und auch die Handlungen. Besonders konnte ich mich in die Protagonistin hinein versetzen. Sie begeisterte mich am meisten von allen.
Hier wurde wieder gezeigt, dass Vampir und Mensch doch zusammen leben können.
Ich kann es jedem ans Herz legen, wer auf Vampire steht so wie ich.
Mein Fazit:
Was für eine tolle Geschichte. Ich bin hin und weg. Definitiv werde ich die nächsten Bände lesen um zu erfahren wie es weiter geht.
- Dave Eggers
Weit Gegangen
(42)Aktuelle Rezension von: IgnoMit sieben Jahren wird das Dorf Valentino Achak Dengs im sudanesischen Bürgerkrieg vernichtet und eine lange Fluchtgeschichte beginnt. Vom Sudan gelangt er über Äthiopien und Kenia schließlich in die USA. Auf dem Weg dorthin erlebt er schon als Kind mehr Grauen und Tod, als ein Mensch in seinem ganzen Leben erleben sollte. Dies ist seine Geschichte.
Weit gegangen wird als Roman, der allerdings auf dem Tatsachenbericht Achaks aufgebaut wurde, angekündigt. Eggers erzählt die Fluchtgeschichte Achaks aus dessen Perspektive und spart dabei nicht mit Details. So wird das Buch ziemlich dick – und das machte mir den Einstieg auch nicht gerade leicht. Ich habe etwa 100 Seiten gebraucht, bis ich endlich angekommen war. Bis man sich auf das Buch eingelassen hat, kann es recht langatmig wirken. Wenn es dann aber soweit ist, fesselt es umso mehr.
Achaks Geschichte ist in großen Teilen die zahlreicher sudanesischer Kinder. Sie beginnt im damals noch nicht unabhängigen Südsudan der 90er Jahre. Der Bürgerkrieg spitzt sich zu, sowohl die Regierungstruppen als auch die konkurrierenden Rebellengruppen der SPLA terrorisieren systematisch Dörfer. Als es Marial Bai, das Heimatdorf Achaks trifft, flieht er und schließt sich einer Gruppe anderer Jungen an, die den langen Weg nach Äthiopien aufgenommen haben. Immer getrieben von der Hoffnung auf ein besseres Leben müssen die Jungen jedoch bald feststellen, dass niemand mit diesem besseren Leben auf sie wartet. Nicht in den Geflüchtetenlagern Äthiopiens und nicht in denen Kenias.
Die Rahmenhandlung für Weit gegangen liefert die Gegenwart der frühen 2000er in den USA, wo Achak in seiner Wohnung überfallen wird. Diese spielt eine untergeordnete Rolle, die überwiegende Handlung findet in der Vergangenheit statt. Eggers nutzt Personen in der Rahmenhandlung als imaginäre Gesprächspartner für Achak, denen er seine Geschichte in seiner Vorstellung erzählt. Sie wechseln mit der Rahmenhandlung. Zunächst richtet er sich an die Einbrecher, dann an einen Pfleger im Krankenhaus. später an Fitnessstudiobesucher. Die Gespräche sind immer imaginär, Achak erzählt den Personen nur in seinem Kopf seine Geschichte.
Weit gegangen reiht sich ein in die Bücher Eggers’, mit denen er den Umgang insbesondere des Westens mit Krisenregionen kritisiert. Seine Kritik ist dabei umfassend, sie richtet sich an Staaten wie an NGOs. Und leider ist sie heute so aktuell wie 2008, als das Buch hierzulande erschien. Achak schildert eindrucksvoll ein Leben als Geflüchtete:r, die ständige Gefahr, die Entbehrungen, Hunger, Krankheit und was all das mit den Menschen macht. Gerade mit Blick auf die Grenz- und Asylpolitik der EU ist das Buch wieder hochpolitisch. Es gibt Gründe für das, was in Lagern wie Moria passiert – und die liegen nicht bei den Geflüchteten. Weit gegangen kann dort einen Einblick geben, der vielen Menschen im Westen in seiner Totalität wohl nicht klar ist. Wie tiefgreifend anders das Leben auf der Flucht ist, welche Selbstverständlichkeiten des Lebens dabei wegfallen, wie elementar die Verzweiflung auch in den Lagern ist. Und schließlich auch wie schwer das Ankommen in einem neuen Leben sein kann.
Im Zuge der Veröffentlichung von Weit gegangen wurde 2006 die Valentino Achak Deng Foundation gegründet, der von Beginn an sämtliche Erlöse aus dem Buch zukommen. Die Stiftung setzt sich insbesondere für den Zugang zu Bildung für Kinder im Südsudan ein, aber auch für wirtschaftliche Unabhängigkeit in verarmten Communities.
Ins Deutsche übersetzt wurde Weit gegangen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann, zu meckern hatte ich da nichts. Eine Contentwarnung darf wieder nicht fehlen: Das Buch ist in vielerlei Hinsicht explizit. Seien es Folterungen, Bürgerkriegshandlungen, Gewalt im Allgemeinen oder aber auch Rassismuserfahrungen und extreme Armut. Es kann belasten und das sollte es wohl auch.
Trotzdem bleibt für Weit gegangen am Ende nur eine Empfehlung. Das Buch ist heute so wichtig wie zu seinem Erscheinen. Es bietet einen tiefen Einblick in das Leben Geflüchteter und in die damit verbundenen Geschehnisse im Süd-/Sudan, in Äthiopien und Kenia – eine Thematik, deren Hintergründe hier gerne ausgeblendet werden, um Geflüchtete nur unter wirtschaftlichen Aspekten betrachten zu können.
- Christina Schöffler
Vom Stolpern und Tanzen
(6)Aktuelle Rezension von: Anne117Christina Schöfflers Buch "Vom Stolpern und Tanzen" kann ich nicht unvoreingenommen bewerten. Zu sehr hat es mir gefallen, mich in seinen Bann gezogen. Sie beschreibt darin das, was der Untertitel verspricht "Das Leben, Jesus und ich". Es geht um den Glauben in diesem Buch, um Zweifel und Verzweiflung. Und darum sich selbst zu finden, zu sich zu stehen wie man ist.
Kurze Geschichten aus dem Leben der Autorin, die in sich abgeschlossen sind und trotzdem einen roten Faden durch das ganze Buch spinnen. Besonders mag ich die Geschichte vom die von einem Zirkusbesuch erzählt, in der der kleine Sohn am Abend das Fazit zieht, dass es wunderschön war. "Und es war genau das: Es war echt. Es war schön. Es war die Wirklichkeit, in der Gott sich finden lässt". Vielleicht ist es genau das, was den Reiz des Buches für mich ausmacht: das es echt ist, keine weichgespülten Geschichten erzählt.
Die Autorin gehört zu einer Jesus Freaks Gemeinde. Ab und zu dachte ich "typisch Freaks", nur um dann wieder mein eigenes Ringen mit Kirchgemeinden gespiegelt zu bekommen.
Ansonsten eignet sich das Buch sicher auch als Vorlage für Leseandachten, wobei diese Nutzung fast schon zu schade für den tollen Inhalt ist.
Fazit: Sehr gelungen. - Robin Lyall
Begehrt
(66)Aktuelle Rezension von: julia___Es ist mir schon bei Band 1 aufgefallen, dass manche Momente extrem sprunghaft geschrieben sind.. das stört mich und ich denke manchmal ich überlese ich etwas.An sich finde ich das Buch okay. Zwischenzeitlich wird auch sehr die Spannung aufgebaut und man fängt an zu spekulieren. Dieser wendungen war nicht ganz so vorhersehbar wie und Band 1, aber wirklich überrascht war ich nicht.Was ich bei diesem Teil auch noch sehr gerne mochte waren die Nebencharaktere, die haben sich in mein Herz geschlichen.Leider konnte ich immer noch keine Verbindung zu Grayson aufbauen, was ich sehr schade finde. In diesem Band wird wieder viel angesprochen und aber nicht ausführlich ausgedrückt.. und das ärgert mich.
- Pieter Webeling
Das Lachen und der Tod
(110)Aktuelle Rezension von: Schneewittchen95"Das Lachen und der Tod" von Pieter Webeling dreht sich um den Komiker Ernst Hoffmann, der zu Beginn des Buchs in ein Konzentrationslager transportiert wird. Auf diesem Weg verliebt er sich. Diese Liebe wird ihn durch sein wechselhaftes Schicksal im Lager begleiten, genauso wie sein Humor.
Zunächst denkt man vielleicht, Komik ist in Bezug auf ein solches Thema makaber. Der Autor hat es damit aber geschafft, die Grausamkeit und Absurdität im Lageralltag einprägsam abzubilden. Das Buch hat mich wirklich berührt und mir gezeigt, wie Menschen unvorstellbare Bedingungen und Ängste überleben können.
Ein außerordentlich lehrreiches Buch. Von mir eine uneingeschränkte Empfehlung! - Julia K. Stein
Winterzauber in New York
(101)Aktuelle Rezension von: lovelybookdreamsSehr schönes Setting, tolle Charakter, ein wunderschönes Weihnachtsbuch.
- Dagmar Isabell Schmidbauer
Todesfalle Campus
(3)Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-PapeFrisch, munter und durchaus sexy
Da sind sie wieder, die Passauer Ermittler und ihr Umfeld. Bunt, je eigenständig, mit der gewissen Portion Humor, je eigenständigen Ausprägungen und jeder Menge Lokalkolorit versehen.
Und einer schönen, jungen Studentin, die brutal abgeschlachtet in erotisch-exotischer Bekleidung an einem eher unwahrscheinlichen Ort auf dem Campus der Universität Passau aufgefunden wird (der schönste Campus Deutschlands, wie im Übrigen die Autorin nicht müde wird, in leuchtenden Farben zu betonen. Was so oft nicht unbedingt nötig gewesen wäre).
Während nun Frau Oberkommissarin Franziska Steinbacher gerade verbundene Augen hat (und auch sonst in ihrer Beweglichkeit in diesem Augenblick ziemlich eingeschränkt ist, während ihr Geliebter ihr den Notruf per Handy ans Ohr hält und ihr Kollege am anderen Ende des Telefongespräches das leichte Klirren Franziskas durchaus richtig zu deuten weiß), ist der leitenden Kriminalhauptkommissar Schneidlinger damit beschäftigt, seine (natürlich rein platonische) Freundschaft zur attraktiven Paulina (die sich gerade noch einmal für ein Studium in Passau eingeschrieben hat) in der Balance zu halten. Denn Franziska hatte damals, bei ihrem ersten Studium, eine besondere Art, sich ihr Geld nebenbei zu verdienen. Was Schneidlinger umgehend mit dem Status der Studentin verbindet. Und dass irgendwie nicht möchte. Alldieweil seine Frau ihm ausrichtet, dass es in nächster Zeit nichts mehr wird mit persönlichen Treffen in Passau.
Unbeeindruckt aufrecht hingegen wendet sich Hans Hollermann, Franziskas Kollege, den Ermittlungen zu, zunächst scheinbar ungestört und unberührt von persönlichen Verstrickungen (was sich aber noch ändern könnte).
Während zwischendurch Schmidtbauer in all dem auch humorvollen Treiben (jeweils mit der gewissen Note an pikanter Erotik versehen, die Schmidtbauer sehr natürlich und lebendig einzuflechten versteht) dem Leser immer wieder eine durchaus „kalte Dusche“ verabreicht, indem sie, je kurz, einen Blick auf und, vor allem, „in“ den Täter gewährt.
Geschickt verbindet der Roman lebendige und differenziert gezeichnete Figuren mit einem Hauch von „Shades of grey“ (samt ironischen Überspitzungen) und einem durchaus ernst zu nehmenden Mörder, der Geschmack an sein Werk gefunden hat und auch für die Ermittler selbst im Lauf der Ereignisse zur drohenden Gefahr werden wird. Jene Stellen im Buch dann, wo tatsächlich „Schluss mit lustig“ ist und Thriller-Elemente mit hinzutreten.
Mit zwar einigen Längen und einigen Wiederholungen, was die Schönheit Passaus und die jeweiligen Sonderlichkeiten der Personen angeht, insgesamt aber eine flüssige, in Teilen hochspannende und unterhaltsam geschriebene Lektüre.