Bücher mit dem Tag "unberechenbar"
43 Bücher
- Anna Todd
After passion
(4.872)Aktuelle Rezension von: Wauwuschel“After Passion” von Anna Todd hat mich positiv überrascht und viel mehr in seinen Bann gezogen, als ich es erwartet hatte. Die Geschichte von Tessa und Hardin mag auf den ersten Blick wie eine typische Bad-Boy-meets-Good-Girl-Romanze erscheinen, doch Todd verleiht diesem bekannten Motiv eine erstaunliche Tiefe und Intensität. Tessa ist eine Protagonistin, die sich im Laufe der Geschichte stark weiterentwickelt, von einem naiven Mädchen zu einer jungen Frau, die sich selbst und ihre Wünsche besser versteht. Hardin hingegen ist ein widersprüchlicher, aber faszinierender Charakter, dessen dunkle und verletzliche Seiten geschickt herausgearbeitet werden.
Die Dynamik zwischen den beiden ist elektrisierend, geprägt von emotionalen Höhen und Tiefen, die den Leser in einem ständigen Wechselbad der Gefühle halten. Todd schafft es, die Spannung zwischen Tessa und Hardin so real und greifbar zu machen, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Die Dialoge sind scharfzüngig und die Konflikte oft so intensiv, dass man regelrecht mitleidet.
Was “After Passion” besonders macht, ist die Authentizität, mit der Todd die Unsicherheiten und Komplexitäten junger Liebe einfängt. Der Schreibstil ist fesselnd und lässt einen tief in die Gedankenwelt der Charaktere eintauchen. Trotz einiger Klischees und vorhersehbarer Momente hat mich die Geschichte emotional tief berührt. Für Fans von intensiven Liebesgeschichten und emotionalen Achterbahnfahrten ist dieses Buch eine absolute Empfehlung.
Der Film, der auf dem Buch basiert, hat mir hingegen absolut nicht gefallen und um einen Buch-Film-Vergleich zu ziehen, kann ich als Fazit sagen, dass sich der Film nicht lohnt. Bei mir kamen keine Gefühle an und ich mochte es mehr, mir die Szenen im Kopf abzuspielen als auf der Leinwand, aber jedem das Seine. Nur schade, dass das Cover extra geändert wurde.
- Mona Kasten
Begin Again
(3.399)Aktuelle Rezension von: Jannette21Wunderschöne Geschichte. Sehr emotional und berührend. Mona Kasten hat mich wieder einmal völlig in ihren Bann gezogen. Die Charaktere wurden sehr detailliert beschrieben sodass man sich sehr gut hineinversetzen konnte. Kann ich wirklich nur empfehlen. Habe die ganze Reihe in einem Rutsch durchgelesen
- John Katzenbach
Der Patient
(1.905)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderDer Psychater Starks ist beliebt und beruflich sehr erfolgreich. Seit 53 Jahren lebt er friedlich und hat eigentlich keine Feinde. Dann wird er über Nacht aber angeklagt eine Patientin missbraucht zu haben. Es kommt aber noch schlimmer, er wird zu einem gefährlichen Spiel heraus gefordert, bei dem am Ende sein Tod stehen soll wenn er verliert. Furchtbar beklemmend, ungeheuer spannend und mit vielen überraschenden Wendungen. Genial!
- Stephenie Meyer
Biss zum ersten Sonnenstrahl
(2.709)Aktuelle Rezension von: Svenja_Blue"Biss zum ersten Sonnenstrahl" von Stepenie Meyer ist eine Erweiterung vom Biss-Universum (aka Twilight) und kann unabhängig von den anderen Biss-Büchern gelesen werden. Natürlich ist es besser, wenn man ein gewisses Grundwissen hat und zumindest weiß, worum es in den anderen Büchern geht.
Cover
Das Cover passt optisch zu den anderen Büchern der Reihe. Ich mag es nicht besonders, weil ich finde, es passt nicht wirklich zu Brees Geschichte und dem Vibe der Geschichte. Sieht aber im Buchregal bestimmt toll aus.
Inhalt
Bree hat sich gerade zum Vampir verwandelt und sich Riley angeschlossen. Sie lebt ihr zweites Leben in vollen Zügen, bis sie Diego trifft. Langsam wird den beiden klar, dass Riley udn ihre Schöpferin einen ganz eigenen Plan verfolgen. Sie machen sich auf, um herauszufinden, was es damit auf sich hat und merken bald, dass nicht nur ihr Leben auf dem Spiel steht, sondern auch das zarte Band, das sich zwischen den beiden bildet.
Das Buch ist wirklich unfassbar kurz, was in diesem Fall gut ist. Man kommt schnell durch. Der Plot ist weder besonders tiefsinnig noch originell. Was den Plot betrifft, existiert das Buch eigentlich nur. Es ist eine nette Ergänzung zur Hauptstory von Bella und Edward und gibt einen guten Einblick wie es ist, auf der anderen Seite zu stehen. Das gefiel mir. Viel mehr gibt es dazu nicht wirklich zu sagen. Das Ende ist absehbar, besonders wenn man die Biss-Reihe gelesen oder die Twilight-Filme gesehen hat.
Schreibstil
Der Schreibstil ist simpel, ohne viel Poesie oder tiefsinnige Note. Die Autorin achtet nicht viel auf "Show don't tell", aber es passt zu Brees Gedanken und ihrer Figur.
Charaktere
Bree ist ein Jungvampir und ein ruhiges, eher nüchternes Mädchen. Ich mochte sie und ihre Art gerne und sie zählt zu meinen Lieblingscharkteren im Buch.
Diego ist wie Bree ein junger Vampir. ich mochte ihn auch gerne, seine fürsorgliche, witzige Art und wie er mit Bree herumgealbert hat. Meiner Meinung nach ging die Beziehung oder Freundschaft mit Bree etwas zu schnell über die Bühne, aber mehr hätte der Plot vermutlich auch nicht hergegeben.
Fred mochte ich am liebsten. Von ihm hätte ich gerne mehr gelesen. Schade, dass er ziemlich flach blieb als Charakter.
Am wenigsten leiden konnte ich Riley. Er ist brutal, feige und skrupellos. Mit ihm konnte ich wirklich wenig anfangen.
Fazit
Nette Ergänzung zur Biss-Reihe mit einem Plot, der okay ist, Charakteren, die okay sind. Insgesamt nicht bemerkenswert, hat aber einen gewissen Charme. Keine Pflichtlektüre in meinen Augen, ausser man ist ein Vampir-Fan oder liebt Twilight/Biss-Reihe.
- Charlotte Link
Der Verehrer
(693)Aktuelle Rezension von: PeytonSDie Rezension enthält Spoiler.
Generell ist das Buch schon spannend, ich habe gelesen, dass es vorhersehbar ist. Ja, aber ich dachte bis zum Ende, dass man ggf. auf eine falsche Fährte geführt wird, dem war aber leider nicht so. Es ist ca. 100 Seiten vor dem Ende Fakt, wer der Stalker ist. Insofern fehlt spätestens ab da die Spannung, es ist nur die Frage ob und wie Leona wieder frei kommt. Deswegen habe ich es beendet.
Mich hat das Buch an mehreren Stellen nicht überzeugt. Zum einen fliegen ja ALLE Männer auf Leona, das war etwas nervig, und sie klammert extrem, als Wolfgang sie verlässt. Es ist so unangenehm zu lesen, wie es ihr in der Situation geht und man denkt sich: Wach mal auf.
Auch wie sie dem Jablonski hinterher trauert, als er sich nicht meldet und dann direkt wieder auf ihn fliegt, als er wieder aufkreuzt. Ich hätte den ja sowas von in den Wind geschossen.
Als dann zum Ende hin das Kind verschwindet.....Ne....Da dachte ich vorher schon: Wenn die Mutter einfach tanzen geht, wer passt auf? Tja niemand. Und der 5 jährige ist dann kurz nach Mitternacht weg. Was macht er so lange noch dort? Das hat mich auch geärgert.
Elisabeths Ansprache in dem Haus (was kaum beschrieben wird) ist auch einfach nur merkwürdig. Und dann endet das Buch einfach so. Leider ist es irgendwie nicht mehr zeitgemäß, und zu unrund.
- Caroline Brinkmann
Die Perfekten
(262)Aktuelle Rezension von: LennyEs wird wohl nie nie aufhören, immer müssen Menschen in irgendeiner Weise einsortiert werden.... hier sind es die Begabungen/ Talente. Kranke Menschen kommen an den Rand der Gesellschaft. Wäre da nicht die Liebe zu Familienmitgliedern würde das wohl auch funktionieren....
Eine sehr spannende mitreißende Geschichte. Rain will nicht kämpfen, doch oft bleibt ihr nichts anderes übrig. Durch die Gesellschaft wird sie zu einer Person, die sie nicht sein will...... unfassbar....
Es ist ein zweiteiler und ich habe sofort weiterlesen müssen! Also Band 2 muss man dazu auch haben.... ich bin nun auf das Finale gespannt!
- Marc-Uwe Kling
QualityLand (QualityLand 1)
(200)Aktuelle Rezension von: Svenjas_BookChallenges„QualityLand“ habe ich vor ein paar Jahren in der hellen Edition gelesen – jetzt hatte ich Lust auf ein ReRead, habe mich aber diesmal für das Hörbuch in der dunklen Edition erschienen. Und das war ein großes Vergnügen! Wie schon „Die Känguru-Chroniken“ wird „QualityLand“ von Marc-Uwe Kling selbst gelesen und das sind meiner Meinung nach die unterhaltsamsten und großartigsten Hörbuchlesungen überhaupt.
Denn so viel sei gesagt: Wer das Känguru kennt und liebt, wird wahrscheinlich auch bei „QualityLand“ nicht aus dem Lachen herauskommen. Wir treffen hier auf denselben bitterbösen Humor – verpackt in eine dystopische Geschichte, in der so viel Realismus steckt, dass einem mehr als einmal das Lachen im Hals stecken bleibt. Wie schon beim Känguru sind es vor allem die absurden und bisweilen tragikomischen Situationen, in die die herrlich überzeichneten Figuren hineingeraten, die den Unterhaltungswert ausmachen.
Doch auch wenn man viel schmunzeln und lachen kann: „QualityLand“ ist in erster Linie eine vollkommen überspitzte Dystopie, die zum Teil so abwegig erscheint, dass sie doch wieder realistisch wird. Schließlich wäre man vermutlich nie auf die Idee gekommen, sich zu fragen, wie es eigentlich um das Gefühlsleben künstlicher Intelligenzen steht, wenn die erstmal die Kontrolle übernommen haben. Oder wie eigentlich Dates in einer Gesellschaft ablaufen, in der jeder Mensch von oben bis unten gläsern ist. Oder was passiert, wenn der weltweit größte Versandhändler (The Shop) uns Dinge zusendet, von denen wir noch gar nicht wussten, dass wir sie brauchen.
Natürlich gibt es aber nicht nur schwarzhumorige Gesellschaftskritik und eine düstere Zukunftsprognose, sondern auch eine Handlung – nämlich die von Peter Arbeitsloser, einem „nutzlosen“ Maschinenverschrotter, der aufgrund eines pinkfarbenen Delfinvibrators beschließt, The Shop den Kampf anzusagen. Klingt abstrus? Das ist es auch – aber es macht definitiv Spaß und gibt einem jede Menge zu denken. Und so viel sei verraten: Auch den ein oder anderen alten Bekannten treffen wir in „QualityLand“ wieder.
- Guillaume Musso
Das Mädchen aus Brooklyn
(278)Aktuelle Rezension von: martina400„Jeder Mensch hat drei Leben: ein öffentliches, ein privates und ein geheimes.“ S. 370
Inhalt:
Jakob ist beharrlich in allem was er tut. Ganz praktisch zeigt Leo Bigger auf, welche Eigenschaften man sich von Jakob für sein eigenes Leben abschauen kann und was der Segen Gottes bedeutet.
Cover:
Das Cover ist neutral und eher unauffällig.
Meine persönliche Meinung:
In diesem Roman glaubt man fast in einem Thriller zu stecken. Die Geschichte ist sehr spannend und durch die kurzen Kapitel kann man das Buch kaum aus der Hand legen. Anfangs ist schnell klar, warum sich Anna verantwortlich fühlt für den Tod der anderen Mädchen. Das kann man gut erwähnen. Trotzdem weiß man bis zum Schluss nicht ganz genau wie sich was zugetragen hat und immer wieder kommen neue Details ans Licht. Es ist alles schlüssig, wenngleich man auch gedanklich gut am Ball bleiben muss. Immer mehr Personen kommen dazu und die Hintergrundgeschichte gewinnt immer mehr an Gewicht. Das wird dann zum Teil ein bisschen verwirrend wie alles mit der Hauptgeschichte zusammenhängt. Trotzdem ist es dem Autor gelungen, Überraschungen einzubauen und Erklärungen und Handlungen logisch erscheinen zu lassen. Bei Musso weiß man nie genau was einem erwartet, aber dieses Buch gefiel mir wieder einmal sehr gut.
Fazit:
Ein reißender und spannender Roman, den man kaum aus der Hand legen kann. - Katharina Herzog
Faye - Herz aus Licht und Lava
(228)Aktuelle Rezension von: TiffitEin wunderschöner Jugendroman, magisch, spannend, mystisch! Und das alles in der wunderbaren isländischen Umgebung, wo die Elfen (vielleicht) noch existieren.
Faye muss mit ihrer Mutter auf eine Geschäftsreise nach Island, sie hat wirklich keine Lust und versteht auch nicht warum. Aber dann landet sie nicht nur in einer fantastischen Umgebung, sie trifft auch interessante Menschen und erlebt ein Abenteuer nach dem anderen.
Ganz wunderbar geschrieben und sehr empfehlenswert ❤️.
- Kelley Armstrong
Darkest Powers: Seelennacht
(260)Aktuelle Rezension von: Crazygirl1Etwas besser als der erste Teil. Zumindest an ein paar Stellen wurde es geschafft Spannung aufzubauen. Beim Verhalten von Chloe muss man schon manches mal die Augen verdrehen. Die anfangs beginnende liebelei zwischen ihr und Simon tritt in den Hintergrund. Chloe selbst merkt nicht, dass Derek immer mehr in den Vordergrund rückt. Man muss sich an dieser Stelle häufig selbst daran erinnern, dass sie erst 15 ist und keinerlei Erfahrungen in solchen Dingen hat. Es passiert nämlich aufgrund des sonstigen Verhaltens der Protas schnell das man vergisst, dass sie erst so jung sind, dass passt einfach nicht richtig zusammen.
- Robyn Carr
Wiedersehen in Virgin River
(156)Aktuelle Rezension von: JasikaJohn Middleton, von allen nur "Preacher" genannt, ist der Koch aus Jacks Bar. Eines Abends nach Schließung kommt eine junge Frau mit ihrem kleinen Sohn in die Bar und wirkt völlig verängstigt. Preacher bietet ihr Essen und auch ein Zimmer an.
Paige ist mit ihrem Sohn auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann und landet so in der kleinen Ortschaft "Virgin River". Sie hat zunächst Angst Preacher und den anderen Dorfbewohnern zu vertrauen, doch Preacher kann sich nach und nach in die Herzen der beiden schleichen und Paige fühlt sich zunehmend wohl in Virgin River.
Doch ihr Ehemann ist immer noch auf der Suche und wird auch den gemeinsamen Sohn nicht so schnell aufgeben. Wird am Ende alles gut werden?
Die Bücher der Reihe "Virgin River" sind immer wieder schön und die perfekte Lektüre zum Abschalten vom Trott des Alltags.
Virgin River ist eine Kleinstadt inmitten einer atemberaubenden Landschaft, am liebsten würde ich selber an diesen Ort ziehen bzw. eine Auszeit dort genießen.
Es stehen immer zwei neue Personen im Mittelpunkt, aber auch von den anderen Bewohnern ist zu lesen, wie z. B. von Mel und Jack. So fühlt es sich für den Leser immer wieder an als würde man auf alte Bekannte treffen.
Die Autorin schreibt warmherzig und sehr gefühlvoll.
Fazit:
Ein toller Wohlfühlroman! Virgin River ist einfach ein zauberhafter Ort!
- Lev Grossman
The Magician's Land
(5)Aktuelle Rezension von: RaidenDie Charaktere sind greifbar durch ihre Fehler und Charakterschwächen. Die eigentlich abgeschlossene Story wird schlüssig wieder geöffnet und zu einem interessanten Ende gebracht. Alle losen Enden werden dabei auch noch aufgegriffen.
- Minette Walters
Der Schatten des Chamäleons
(74)Aktuelle Rezension von: supersusiIch finde die Bücher von der Autorin klasse. Eishaus, Schandmaske usw. Aber dieses Buch war eine Enttäuschung. Langweilig, zäh und ewig die gleichen Dialoge. Dazu noch pseudopsychologische Betrachtungen und wenig überzeugende Figuren. Bin froh, es jetzt geschafft zu haben. Wäre dies mein erstes Werk der Autorin gewesen, hätte ich kein zweites Buch von ihr angefasst.
Der Soldat Charles Acland wird im Krieg schwer verletzt. Seine Ex besucht ihn im Krankenhaus, aber er will sie nicht sehen. Bald gerät er in den Verdacht mehrere brutale Morde begangen zu haben.
Zwischendurch wurde das Buch immer wieder mal spannend, aber dann wurde ewig auf den neuen Erkenntnissen draufrumgekaut und dies wieder und wieder zwischen den verschiedenen Personen besprochen. Der einzige Lichtblick waren die Polizeiberichte und E-Mails, weil es da mal endlich vorwärts ging. Also auch, wenn ich die Autorin Minette Walters weiterhin empfehle, dieses Buch bekommt keine Empfehlung. Auch nicht für Fans der Autorin. Um es mal ganz platt auszudrücken, kann man zusammenfassend sagen : Was für ein doofes Buch !
- Arturo Pérez-Reverte
Dreimal im Leben
(79)Aktuelle Rezension von: katta_literariaDer Roman (übers. von Petra Zickmann) mit seinen drei Erzählsträngen erzählt von den Bestrebungen, während des Zweiten Weltkrieges und des Kalten Krieges zwischen den Fronten das Glück zu finden. Der erste Strang spielt überwiegend während einer Schiffspassage von Europa nach Buenos Aires 1928, während der der gutaussehende Eintänzer Max zum ersten Mal auf die junge und schöne Komponisten-Gattin Mecha trifft. Nach einigen durchtanzten Nächten in zwielichtigen argentinischen Tango-Bars und einer geklauten Perlenkette trennen sich ihre Wege aber. Zum zweiten Mal ergibt sich eine kurze Begegnung in Nizza während des Krieges. Die Haupthandlung dreht sich dann um die dritte Begegnung von Max und Mecha in Sorrent. Beide sind sichtbar gealtert und von ihrem vorherigen Leben als Kriegswitwe, Diplomaten-Gattin und Mutter sowie als ehemaliger Meisterdieb und Spion gezeichnet. Vor dem Hintergrund des Kalten Krieges dreht sich die Handlung nun um ein Schachturnier zwischen Mechas Sohn und einem Russen. Und Max bekommt von Mecha ein interessantes Angebot…
Der Roman entführt die LeserInnen in eine Welt voller Nostalgie und Fernweh: Pérez-Reverte erzählt vom nicht mehr ganz so stahlenden Glanz der späten 1920er Jahre, der sich zwischen der mondänen Welt auf dem Schiff und den Gassen des Arbeiterviertels in Buenos Aires verliert. Und vom paradiesischen Leben am Mittelmeer, das zwar von Weltkrieg und des Kalten Krieg getrübt wird, aber doch sowohl für galante Draufgänger und Kleinkriminelle (Max) wie für wohlhabende Damen der Oberschicht ein angenehmes Leben bietet. Vor diesem Panorama erzählt Pèrez-Reverte die Geschichte eines Liebespaars, das keines sein sollte.
Die Geschichte bietet viel Potenzial, leider aber schöpft Pérez-Reverte die Möglichkeiten des Spannungsbogens nicht aus. Vielmehr erzeugen die Wechsel zwischen den drei Erzählungen Verwirrung und zuweilen Langeweile, statt Spannung. Lesenswert ist der Roman wegen der lebendigen und bunten Beschreibungen der unterschiedlichen Lebensweisen und Orte. Hingegen hätte der Autor sich bei der Beschreibung des körperlichen Verfalls, den Max an sich und Mecha registriert, kürzerfassen können. Leider musste ich daher etwas Durchhaltevermögen für den Roman aufbringen und war dennoch vom Ende enttäuscht.
- David Klass
Wenn er kommt, dann laufen wir
(105)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderJeff lebt mit seinen Eltern in einem schönen Haus, ist ein guter Sportler, hat eine wunderschöne Freundin und ist sehr beliebt. Doch dann ändert sich alles. Sein Bruder Troy kommt frühzeitig aus dem Gefängnis. Er soll einen Klassenkameraden ermordet haben, aber jetzt wird er frühzeitig entlassen. Jeff ist entsetzt und die meisten wussten gar nicht, dass er einen Bruder hat. Seine Freundin trennt sich von ihm, sein bester Freund ist sauer und auch sonst kehren ihm viele den Rücken. Troy hingegen scheint geläutert und ist nett, höflich und erfreut sich immer größerer Beliebtheit, bis ein Schüler verschwindet... David Klass ist ein hervorragender Psychothriller gelungen der immer spannender und rasanter wird.
- Chelsea Cain
Totenfluss
(85)Aktuelle Rezension von: mel_schulzBeschreibungArchie Sheridan hat es mit einem neuen unberechenbaren Gegner zu tun!
Portland, Oregon. Der Willamette River ist seit Tagen ein reißender Strom, und schon mehrere Menschen sind der Überschwemmung zum Opfer gefallen. Zumindest auf den ersten Blick … denn der zweite, genauere Blick der Pathologen enthüllt, dass wenigstens eine der Toten nicht etwa ertrunken ist, sondern vergiftet wurde, bevor sie ihr nasses Grab fand. Schon bald finden die Ermittler, allen voran Archie Sheridan, weitere Opfer eines Mörders, der sich der Flut bedient, um seine Taten zu verschleiern …
Was soll man sagen? Ich liebe die Geschichten um Gretchen und Archie. Auch wenn es hier ein wenig anders ist, doch die Spannung hält sich im gesamten Buch.
Ein Killer der fast unsichtbar zu seien scheint, der sich der Tierwelt bedient und eines kleinen Jungen.
Das die Stadt erneut durch eine Flutkatastrophe getroffen wird, erhöht den Spannungsbogen und macht es Archie und seinen Leute sehr schwer Spuren zu finden um endlich eine heiße Spur auf den Mörder zu erhalten.
Sheridan gräbt sich in die Arbeit ein und jagt ihn gnadenlos, ganz besonders weil sein bester Freund und Partner Henry Sobol diesmal eines der Opfer ist und er bleibt nicht der einzige, den Archie kennt.
Susan und ein weiterer Polizist geraten in die Fänge des Verrückten.
Kann Archie das unausweichliche verhindern? Kann Portland und deren Einwohner vor den Wassermassen gerettet werden?
Das müsst ihr selber herausfinden.
Fazit:
Diese Reihe ist echt super. Die Charaktere sind einem so richtig ans Herz gewachsen und man durchlebt alles mit ihnen. Man leidet mit ihnen, bangt und hofft.
Archie Sheridan ist ein Polizist mit Leib und Seele und seine Familie und Freunde gehen ihm über alles. Und Gretchen? Niemand weiß wieso sie so geworden ist und man kommt diesem Schicksal hier auch nicht näher. Aber...so blöde es klingen mag, aber man will unbedingt mehr erfahren.
Chelsea Cain hat mich süchtig gemacht. - Chelsea Cain
Furie
(305)Aktuelle Rezension von: LilMeowMinYoongiordentlich blutige und grausame Szenen. Die eigenartige "Beziehung" zwischen Archie und Gretchen - Stockholm-Syndrom hatte ich schon recht früh im Kopf. Fand ich ganz schön heftig das er sich so von ihr in den Bann ziehen lassen konnte, obwohl sie schlimme Dinge mit ihm getan hat.
Auch wenn mich das Buch nicht vom Hocker gehaunen hat, bin neugierig auf die weiteren teile und so schlecht war es dann doch nicht. - Lars Simon
Elchscheiße
(135)Aktuelle Rezension von: Eggi1972Nun habe ich also endlich den ersten Band der Tierkot Trilogie von Lars Simon gelesen, und somit nun die ganze Reihe. Und irgendwie muss ich sagen, jetzt kann ich mir nun ein wirkliches Urteil bilden. Aber eines nach dem anderen.
Lars Simon nimmt einen langsam mit und erklärt, wie das mit Torstens Ex Tanja passiert ist. Man lernt das erste Mal Torstens Freund Rainer kennen. Auch Gerd, der Vater von Torsten, und Renate dessen Freundin treten auf. Letztere ist auch die beste Freundin von Tanja, aber die ist ja mit dem „Therapeuten“ von Torsten und ursprünglich Renates Freund abgehauen. Kompliziert? Nein, nicht wirklich. Es kommt ja im Buch schrittweise. Daher ist es tatsächlich einfacher zu erst „Elchscheiße“ zu lesen, bevor man sich auf „Kaimankacke“ stürzt.
Man lernt auch den Ort Gödseltorp mit all seinen Eigenheiten kennen und „lieben“. Manchmal denkt man: „Mein Lieber Herr Simon, geht es nicht vielleicht ein wenig langsamer?“, denn die Ereignisse überschlagen sich teilweise in diesem Drecksnest, wie es der Autor des Öfteren nennt. Aber was will man von einem erfundenen Ort erwarten, der frei übersetzt so etwas wie „Misthausen“ heißt.
Lars Simon, bringt es fertig einen immer wieder zum Lachen zu bringen. Ich meine damit nicht dieses verschmitzte Lächeln während des Lesens, sondern eher dieses laute Lachen, was einem, wenn man schwarzen und sarkastischen Humor mag, immer wieder herausplatzt. Vielleicht auch zum Leidwesen der Nachbarn, wenn man eine sehr hellhörige Wohnung hat.
Es gibt so manche Anspielung auf „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams. Wer das Buch nicht kennt, dem entgehen eventuell Nuancen. Gelegentlich ist es ein wenig zu überladen in meinen Augen. Lars Simon macht dies aber mit dem Humor einfach wieder weg.
Elchscheiße ist für mich ein Buch, welches man lesen sollte, wenn die Welt, die einem umgibt nichts oder nur wenig zu lachen bietet. Oder einfach mal nur so für zwischendurch, wenn man keine Lust auf etwas Hochtrabendes hat oder etwas, was einem ein hohes Maß an Fantasie abfordert. Es ist eine gut gemachte Comedy Reihe, welche verdammt viel Situationskomik beinhaltet und gute Laune bringt.
- Steven Erikson
Das Spiel der Götter (10)
(34)Aktuelle Rezension von: SunnySue"Was ich war, ist nicht das, was ich bin. Zwei Männer mit identischen Gesichtern, aber unterschiedlichen Augen. In Bezug auf das, was sie gesehen haben, und auf das, was sie der Welt widerspiegeln."
"Die Feuer der Rebellion" ist der nunmehr zehnte Teil meiner Reise in Steven Eriksons Malazinisches Imperium, in welchem seine Reihe "Das Spiel der Götter" spielt. Übersetzt wurde dieser Band aus dem Englischen von Tim Straetmann.
"Mein Glaube an die Götter sieht so aus: Es kümmert sie nicht, wenn ich leide."
Seit Tagen quält mich die immer wiederkehrende Frage, ob Mandata Tavore tatsächlich solch ein hartes, kaltes Miststück ist. Doch bisher habe ich noch keine Antwort darauf gefunden. Vielleicht WILL ich auch lieber keine finden ... manchmal ist es nämlich besser sich in seinem Kokon aus Naivität und Blindheit einzuspinnen und abzuwarten was passiert. Nun habe ich beschlossen, mich Kalam und dem Schnellen Ben anzuschließen, die sich auf den Weg nach Y'Ghatan machen. Ich frage mich, ob ihr die verhängnisvolle Geschichte kennt, die diese Stadt in der Historie des malazinischen Imperiums gespielt hat? Hoffen wir, dass sich die Geschichte nicht wiederholt...
Doch zuerst müssen wir auf Tavores Geheiß herausfinden, was es mit den schwebenden Festungen im Imperialen Gewirr auf sich hat. Wie auch immer wir das anstellen sollen. Der Schnelle Ben glaubt, dass Tavore uns nicht recht vertraut und uns lieber nicht bei ihrer Vierzehnten haben möchte. Sie glaubt sie benötigt unsere Hilfe bei der Belagerung von Y'Ghatan nicht. Wir werden sehen.
"Nur Narren glauben, dass die Vergangenheit unsichtbar ist."
Und während wir unseren Weg gehen, sind meine Gedanken bei Icarium und Mappo. Aber auch bei Heboric, der zuletzt nicht mehr derselbe war. Wir sind mehr und mehr der Spielball der Götter und wir müssen acht geben, dass wir in ihrem Spiel gegeneinander nicht gnadenlos zermalmt werden. Dass wir unter ihren Füßen nicht zu einer neuen staubigen Wüste werden.
"Schließe niemals einen Handel mit einem Mann, der nichts zu verlieren hat."
Nach den letzten beiden Bänden konnte mich dieser wieder vollends überzeugen. Wir sind wieder in bekannten Gefilden und Zeiten, unter alten Freunden und Feinden, und bei unseren Zwistigkeiten und Neckereien. Erikson schafft es immer wieder mich mit unerwarteten Ereignissen und Wendungen zu überraschen und man kann sich auch nie sicher sein, dass man weiß, was kommt. Nein. Er scheint es zu lieben seine Leser*innen an der Nase herumzuführen. Und das ist genau das, was ich an dieser Reihe so liebe. Ich weiß nie wohin die Reise geht oder mit wem die Reise weitergeht und mit wem vielleicht auch nicht - oder vielleicht doch ... Das Spiel der Götter ist wahrlich eine epische Reise voller Überraschungen und ich freue mich auf jeden weiteren Abschnitt.
- Susanne Mischke
Liebeslänglich
(51)Aktuelle Rezension von: Cibo95Klasse! Eiin absolut empfehlenswerter Krimi von Susanne Mischke ... hat mich gut unterhalten! Mathilde ist 42, Lehrerin an einer Privatschule, finanziell unabhängig und steht mitten in ihrem gut situierten Leben. Sie kann sich eine schicke Altbauwohnung im Hannoveraner Zooviertel leisten und ist eigentlich glücklich. Bei einem Arztbesuch trifft sie im Wartezimmer auf den Häftling Lukas Feller, der sie sofort mit seinem Charme einnimmt und Sinne in ihr weckt, die sie meinte, nicht mehr zu benötigen. Er meldet sich aus dem Gefängnis bei ihr und lädt sie ein, in in der Haft zu besuchen. Sie zögert zuerst ... doch der Reiz des Unbekannten lockt sie ... in die Falle? Spannend bis zum Schluss ... man weiß nie genau, wie weit Lukas Feller geht. Sitzt er zurecht im Knast oder kann er doch seine Unschuld beweisen? Kann man jemandem trauen, der wegen Mordes einsitzt? Der für die Fremdenlegion getötet hat? Mathilde ist eine starke Frau ... wird sie sich von Lukas Feller einnehmen lassen? Lesenswert, eine kurzweilige Unterhaltung mit gewohnter Klasse von Susanne Mischke! - Penny L. Chapman
Pretend
(146)Aktuelle Rezension von: Ruby-CelticDieses Buch ist schon etwas länger auf meinem Kindle und ich war mir einfach nicht so sicher, ob es etwas für mich ist. Es wird als eher düster beschrieben und genau das ist es auch.
Man sollte sich bewusst sein, dass es in diesem Buch etwas brutaler vorgeht und die Charaktere eher die unkonventionellen Dinge mögen. Was ich persönlich nicht schlimm finde, aber man muss es einfach mögen oder mit zurecht kommen.
An sich fand ich die Geschichte ganz gut, allerdings war sie mir ab und an etwas zu viel. Wenn man das mal so im Kopf zergehen lässt, dann ist es wirklich fragwürdig wie Frauen und Männer in diesem Buch dargestellt werden. Die Männer sind die bösen, reichen Jungs die tun dürfen was sie wollen und die Frauen sind die schwächeren und vor allem demütigeren Personen die drauf stehen herumkommandiert zu werden. Ich fand diesen Teil tatsächlich etwas fragwürdig.
Farren hat eine wie ich finde grausame Hintergrundgeschichte, die bewegt und traurig macht. Trotz allem hat mich oftmals ihre Art etwas verwirrt, da sie auf der einen Seite sehr demütig ist und auf der anderen Seite doch die starke Persönlichkeit die kämpft. Ich konnte sie diesbezüglich nur sehr schwer einschätzen, da es willkürlich gewirkt hat.
Kieran ist ein Bad Boy, den man aber durchaus mögen kann. Sein Wesen hat etwas ruhiges und freundliches in sich, allerdings verbirgt er dies relativ gut. Ich empfand ihn oftmals als sehr sprunghaft und konnte ihn daher nur bedingt greifen.
Die Umsetzung der Geschichte ist sehr düster und ich als Leser wusste tatsächlich nicht so genau was ich davon jetzt mögen und nicht mögen soll. Mir waren manche Szenen einfach zu extrem, manche Charaktere zu beängstigend und die Entwicklung der Gefühle teilweise zu krass und schnell aufgebaut. Es hat sich nicht wirklich etwas entwickelt und auf einmal waren die Gefühle da.
Die Schreibweise allerdings ist mitreisend, sodass man relativ schnell durch das Buch getragen wir und genießen kann.
Mein Gesamtfazit:
Mit „Pretend“ von Penny L. Chapman hat einen düsteren, teilweise gefühlvollen und durchaus interessanten ersten Band ihrer Reihe geschaffen. Sie konnte mich mit den Charakteren leider nicht vollkommen überzeugen. Ich denke gerade wenn man eher die düsteren Liebesgeschichten mag sollte man auf alle Fälle mal einen Blick hineinwerfen ins Buch.
Von mir gibt es 3,5 Sterne. - Steven Erikson
Das Spiel der Götter (9)
(37)Aktuelle Rezension von: SunnySue"Alle Kriege sind sinnlos! Unterjochung und Niederlage erzeugen Groll und Hass, und solche Dinge können nicht mit Geld ungeschehen gemacht werden."
Ob dies ein böses Ende nehmen wird? Ich weiß es nicht... Ich kann lediglich erahnen, dass Forcht mehr als nur unglücklich sein muss. Wer würde nicht innerlich brodeln wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch, wenn sein jüngerer Bruder die eigene Verlobte als Treuebeweis fordern würde? Als Trophäe, als Zeichen des Sieges über den Bruder! Und wenn dieser Vulkan ausbricht, wird seine glühend heiße Wut alles in seinem Weg zerstören. Möchte ich dann noch hier sein? Im Moment hadere ich mit mir - bin hin und her gerissen: Soll ich bleiben und meknem Freund Trull zur Seite stehen? Oder sollte ich mich lieber Seren Pedac anschließen und die Tiste Edur verlassen? Die Tiste Edur, die verseucht wurden durch die Macht des Verkrüppelten Gottes. Die sich von ihren Wurzeln und Überzeugungen abgewandt haben. Und Rhulad? Rhulad, der sich zum Imperator aufgeschwungen hat und den Einflüsterungen dieses Gottes erlegen ist. Bereut er es mittlerweile das Schwert empfangen zu haben? Was bedeutet es für ihn, wieder und wieder zu sterben, jedoch nie auf die Erlösung des Todes hoffen zu können? Mittlerweile empfinde ich tiefste Mitleid für Rhulad. Der Wahnsinn hat ihn schon in seinen Fängen und ist kurz davor ihn zu zerreißen. Ob es ein Glück für ihn ist, dass Udinaas sein Sklave und Freund ist, wird sich noch herausstellen müssen.
"Hol und der Abtrünnige, der Tod ist überall um uns herum. Wir treten über ihn hinweg, wir atmen ihn ein, wir saugen seine Essenz in unsere Lungen, in unser Blut. Wir nähren uns jeden Tag von ihm. Wir gedeihen inmitten von Verfall, Zersetzung und Auflösung."
Dieser neunte Band ist der bisher schwächste der 19-bändigen Reihe rund um Steven Eriksons "Spiel der Götter". Die Story selbst gehört inhaltlich zum achten Band und spielt wie dieser in der Vergangenheit. Einige Fragen werden hier geklärt und interessante und wahrscheinlich nicht ganz unwichtige Details erklärt. Dadurch zog sich die Story jedoch etwas. Glücklicherweise konnte mich der Erzählstrang rund um Tehol und Bagg in Letheras immer wieder aufheitern und amüsieren. Diese Passagen kamen immer zum richtigen Zeitpunkt. Und das sehr temporeiche und sich mit Ereignissen überschlagende Ende, konnte mich dann auch mit diesem Band versöhnen.
"Die Frage, ob jemand das, was geschieht, verdient hat, sollte - wenn überhaupt - nur höchst selten gestellt werden. Sie zu stellen, führt zu tödlichen Urteilen und zu durch und durch bösen Taten. Die Wiederholung von Gräueltaten im Namen der Gerechtigkeit führt zu neuen Gräueltaten." - Steven Erikson
Das Spiel der Götter (8)
(37)Aktuelle Rezension von: SunnySue"Kein Volk ist einzigartig oder etwas Besonderes - oder genauer, sollte es zu seinem eigenen Wohl besser nicht sein."
Das Krächzen einer Krähe weckt mich. Doch noch immer bin ich so unsagbar müde. Als mein Blick über den Himmel gleitet, entdecke ich die Krähe, welche mich weckte und erneut dringt ihr raues Krächzen an mein Ohr. Es verursacht mir eine Gänsehaut - was allerdings nicht allein ihrem Rufen geschuldet ist, nein! Diese Krähe ist weiß und das bedeutet ein Unheil zieht auf...
Ich bin Gast bei Trull Sengar und seiner Familie. Der Hexenkönig, Hannan Mosag, hat eine Versammlung einberufen, bei der er den Brüdern Forcht, Trull, Binadas und Rhulad, sowie den beiden Söhnen der Familie Buhn, einen wichtigen Auftrag überträgt. Sie sollen sich auf den Weg in die Eisfelder machen, um dort im Norden, wo einst die Jheck lebten, etwas Wichtiges für ihn zu besorgen. Etwas, das im Eis versteckt ist. Es versteht sich von selbst, dass ich die jungen Männer begleite, bin ich doch neugierig auf die Eisfelder, welche ich nie zuvor gesehen habe. Doch diese Quest stellte sich von Anfang bis Ende als riesengroßer Fehler heraus ...
Aber das ist nicht unser einziges Problem. Schon seit einiger Zeit verstoßen die Letherii gegen die alten Verträge und Hannan Mosag ist sich durchaus bewusst, dass ihm die Zeit davonläuft. Die Letherii werden kommen. Sie werden kommen, um die Tiste Edur zu vernichten. Ich glaube ihnen ist nicht klar, dass die Edur keineswegs mehr die leichte Beute sind, die sie mal waren. Es stimmt, dass es nur noch sechs Stämme gibt. Jedoch vereinen sie sich alle unter dem Hexenkönig und ich sah auf der Versammlung viele starke Krieger unter ihnen. Die Karten sind noch nicht gemischt und die Würfel noch nicht gefallen. Welches Spiel die Götter spielen erfahren wir als letzte...
"Wir waren ein gefallenes Volk, und der Imperator verkündet, dass wir wieder emporsteigen werden. Er ist wahnsinnig, denn wir steigen nicht empor. Wir fallen - und ich fürchte, dieser Abstieg wird kein Ende finden."
Dieser achte Band greift zurück in eine Zeit, die vor dem ersten Band spielt und in eine Region, die dem Malazinischen Imperium gänzlich unbekannt ist. Es ist eine Reise, in die Vergangenheit der Tiste Edur, ihrer Götter und ihrer Feinde, der Letherii. Eine Reise, die ich sehr interessant finde und bei der ich gespannt bin, wo Erikson mit uns hin will.
Besonders geliebt habe in diesem Band die witzigen Dialoge zwischen Tehol und seinem Diener Bagg und als im Verlauf der Geschichte noch die tote Diebin Shurq Elalle hinzu kam, wurde es doch gleich noch eine Spur amüsanter. Es ist die Art von trockenem Humor, der mich beim Lesen schmunzeln lässt.
Insgesamt war dieser Band etwas ruhiger, was aber sicher auch daran liegt, dass - mit Ausnahme von Band 1 - die Bände im Deutschen immer auf zwei Bücher aufgeteilt wurden. Zum Ende des Buches hat man jedoch schon gemerkt, dass sich die Situation nun zuspitzen wird. - Steven Erikson
Das Spiel der Götter - Die Knochenjäger
(31)Aktuelle Rezension von: SunnySue"Was uns erwartet, ist eine Spiegelung dessen, was wir zurücklassen, und in der Vergeudung unserer irdischen Existenz verzichten wir auf die Möglichkeit, die Wege des Guten zu erlernen, uns in Mitgefühl, Einfühlungsvermögen, Leidenschaft und Heilen zu üben - all das bleibt unbeachtet in unserer Hast, an einen Ort des Ruhms und der Schönheit zu gelangen, einen Platz, den wir uns nicht verdient haben und den wir ziemlich sicher auch nicht verdienen."
"Die Knochenjäger" ist in der deutschen Übersetzung der nunmehr elfte Teil meiner Reise in Steven Eriksons Malazinisches Imperium, in welchem seine Reihe "Das Spiel der Götter" spielt. Übersetzt wurde auch dieser Band wieder aus dem Englischen von Tim Straetmann.
Mein Gefühl sagt mir, dass aus diesem Spiel allmählich Ernst wird und aus diesem anfänglichen Spiel mittlerweile ein regelrechter Krieg zwischen den Göttern erwächst. Lasst euch gesagt sein, dass mich dieser Gedanke mit Angst erfüllt, denn wenn es an dem ist, werden wir Menschen unter ihrem Willen zu Staub zermahlen. Doch im Moment fühle ich mich noch einigermaßen sicher - zumindest so sicher, wie man sich in Anbetracht unserer gegenwärtigen Situation fühlen kann. Der Grund dafür ist der Schnelle Ben. Bei ihm habe ich immer das Gefühl, dass er weiß was er tut. Zumindest meistens. Diesmal hätte er es fast verkackt! Schattenthron hat seine Hände schon an seiner Kehle gehabt, wäre Apsalar nicht gewesen ... ich möchte es mir nicht ausmalen. Doch in erster Linie bin ich froh, dass wir Y-Ghatan hinter uns gelassen haben. Denn das war der blanke Horror! Ich dachte wir gehen alle drauf... Die Imperatrix beordert uns nun zurück und so sind wir wieder unterwegs nach Malaz und wir werden, um die Reise abzukürzen, mit Bens Hilfe die Gewirre benutzen. Doch dann geschehen Dinge über die ich noch immer nicht sprechen kann. Nur so viel: Wir sind alle Narren und wir sind verraten worden ... wir alle...
"Die Wahrheit ist eine Drangsal, und ich sehe uns alle vor ihr zurückscheuen. Aber, meine Freunde, vor der Wahrheit kann man nicht fliehen."
Auch bei diesem nunmehr elften Band bin ich wieder voll des Lobes. Erikson schafft es einfach immer wieder mich in seinen Bann zu ziehen. Seine Irrungen und Wirrungen lassen den Kopf unablässig arbeiten, denn irgendwie muss ich beim Lesen ständig die Situationen neu bewerten und einordnen. Denn hier ist selten etwas so wie es den Anschein macht. Freunde werden zu Feinden, Feinde werden zu Freunden, eine Hilfe stellt sich als perfides Spiel heraus. Kurz: Erikson hat es wirklich drauf mich zu fesseln und immer wieder zu überraschen. Eine Reihe, die ich sehr liebe!