Bücher mit dem Tag "ungekürzte hörbuchfassung"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "ungekürzte hörbuchfassung" gekennzeichnet haben.

25 Bücher

  1. Cover des Buches Hirngespenster (ISBN: B072C8KSWH)
    Ivonne Keller

    Hirngespenster

     (7)
    Aktuelle Rezension von: parden

    VERSTÖREND, SPANNEND, ANDERS!

    Als Silvie nach einem Unfall erwacht, ist die einst so lebenshungrige Frau gefangen in ihrem eigenen Körper. Ihre Schwester Anna, die seit Jahren kurz vor einem Zusammenbruch stand, scheint verschwunden. Und die Frau, die sie jetzt so liebevoll pflegt, hat Silvie über Jahre hinweg als Rivalin gesehen.


    Entgegen sonstiger Gepflogenheiten möchte ich diesmal nicht viel mehr zum Inhalt erzählen, denn es könnte tatsächlich ZU viel sein. Trotzdem muss ich ein paar Worte zum Buch loswerden, denn es ist schon eine besondere Geschichte, die mir hier begegnet ist.

    Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive dreier Frauen:

    • Silvie, eine fest im Leben stehende Frau, die so schnell nichts aus der Bahn zu werfen vermag, verheiratet mit Johannes, zwei kleine Kinder, erfolgreiche Journalistin.
    • Anna, Silvies Schwester, voller Ängste, unglücklich verheiratet und überfordert mit ihren drei Töchtern, oft nicht wissend, wie sie ihr Leben meistern soll.
    • Und schließlich Sabina, eine Amerikanerin, die der Liebe wegen nach Deutschland kam - letztlich einer unerfüllten Liebe wegen, denn Johannes hat eine andere geheiratet: Silvie.
    Das Leben der drei Frauen ist miteinander verkettet, und im Laufe der Geschichte lernt der Leser die drei Charaktere näher kennen, ihre Lebensgeschichte, die Geschehnisse vor und nach dem großen Unfall, nach dem nichts mehr so ist, wie es einmal war. Diese drei Frauen sind nicht zwangsläufig sympathisch, aber sie werden im Laufe des Geschehens zunehmend plastischer und glaubwürdiger.

    Die Handlungsstränge sind gekonnt und logisch miteinander verwoben, der Plot ist wahrlich ausgetüftelt, die kurzen Kapitel laden immer wieder zum Weiterhören ein.

    Dabei schwebt die ganze Zeit und von Anfang an ein Fragezeichen über dem Kopf des Hörers, ein anhaltendes 'Hääääää?', das sich wie ein Hintergrundrauschen festsetzt, den Hörer immer wieder innehalten lässt, sich jedoch nie wirklich manifestiert.

    Das beginnt schon mit dem Titel, der mich sofort stutzen - und neugierig werden - ließ. 'Hirngespenster'? Heißt das nicht 'Hirngespinste'? Doch ganz am Schluss stellt sich heraus: treffender hätte der Titel nicht gewählt werden können, ebenso wie das geheimnisvolle Cover.

    Von Anfang an kreist das Gedankenkarussell des Hörers, was da wohl geschehen sein könnte - und doch gelingt es Ivonne Keller immer wieder, einen zu überraschen und zum Umedenken zu zwingen. Und präsentiert schließlich ein Ende, bei dem plötzlich alles einen Sinn ergibt, die Fragezeichen verschwinden und der Hörer schließlich verblüfft und berührt zurückbleibt.

    Ein Frauenroman? Eher nicht, auch wenn ich glaube, dass Frauen sich vermutlich wohler fühlen werden mit dem Buch als Männer. Für mich ist das Buch eine gelungene und ungewöhliche Mischung aus Familienroman, Thriller und Drama und hat mir sehr unterhaltsame Hörstunden beschert.

    Vera Teltz liest die ungekürzte Hörbuchfassung (11 Stunden und 36 Minuten) so eindringlich, dass es lästig war, das Hören wegen Schlaf, Arbeit oder sonstigen unaufschiebbaren Erledigungen zu unterbrechen.

    In jedem Fall eine dringende Hörempfehlung an alle, die einmal Lust auf etwas anderes haben!


    © Parden
  2. Cover des Buches Die Zahlen der Toten (ISBN: 9783839891766)
    Linda Castillo

    Die Zahlen der Toten

     (54)
    Aktuelle Rezension von: Minijane

    Schon lange hatte ich mir die Thrillerreihe rund um Kate Burkholder, Chief of Police im kleinen Städtchen Painter‘s Mill, Ohio vorgenommen.

    Ungewöhnlich ist nicht nur, dass hier tatsächlich mal eine Frau eine Führungsposition innehat, Kate ist darüberhinaus in der Glaubensgemeinschaft der Amischen aufgewachsen und hat sich erst als junge Erwachsene gegen einen weiteren Lebensweg in der Gemeinschaft und für eine Laufbahn bei der Polizei entschieden. Dieser Umstand ist sicher auch auf ein traumatisches Ereignis als Jugendliche zurückzuführen , dass sie jetzt ihren Job kosten könnte.

    Denn vor 16 Jahren gab es eine Mordserie an jungen Frauen in der Gegend und jetzt wird wieder eine grausam zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden. Es scheint fast so, als ob der Mörder von damals zurückgekehrt ist, dabei war sich Kate sicher, dass „der Schlächter“ tot sein muss. Amische klären ihre Angelegenheiten nämlich gerne selber.


    Kate ist hin- und hergerissen. Eigentlich will sie den Fall schnell und effizient aufklären, andererseits scheut sie sich weitere Behörden einzuschalten, die ihr den Fall vielleicht wegnehmen würden. Als eine weitere Frauenleiche auftaucht passiert genau das, was sie befürchtet hat. Sie wird kaltgestellt. 


    Kate war mir sehr sympathisch, eine kluge empathische Frau, die in ihrem kleinen Revier von allen geschätzt wird. Auch die Nebencharaktere werden gut in die Geschichte eingeführt. Man erfährt im 1.Teil natürlich auch viel über Kate‘s Hintergrund und über das Leben der Amischen, was ich sehr interessant fand.

    Die Morde waren nichts für schwache Nerven. Hier hätte es für mich nicht so viele grausige Details gebraucht. Es war unterhaltsam und spannend und lief am Ende auf einen Showdown hinaus, bei dem man unbedingt am Ball bleiben wollte.


    Ich habe es auf jeden Fall nicht bereut mit dieser Reihe begonnen zu haben und freue mich auf viele Fortsetzungen.  Das Hörbuch wurde hervorragend vertont von Tanja Geke.

  3. Cover des Buches Das Labyrinth des Fauns (ISBN: B07VFBM6T4)
    Cornelia Funke

    Das Labyrinth des Fauns

     (54)
    Aktuelle Rezension von: a_buecherwurm


    Ich möchte voranstellen, dass ich weder Buch noch Film vorher kannte. Die Geschichte ist toll gelesen und die dunkle, finstere Stimmung kommt definitiv an. Es wird sehr dramatisch, detailliert und anschaulich erzählt.
    Seine bisherigen Erfahrungen aus Kinderbüchern mit Cornelia Funke, sollte man bei dieser Geschichte weglegen. Hier darf man nichts lockeres, lustiges, gut gelauntes erwarten, wie bei den Wilden Hühnern, etc. Düster, mysteriös, gruselig, brutal … empfing es mich. Man sollte wissen, dass es sich um den spanischen Bürgerkrieg, verbunden mit märchenhaften Auszügen, handelt. Insgesamt geht es schon ordentlich zur Sache und es ist nicht gerade leicht zu verdauende Kost. In die Kategorie Kinder- und Jugendbuch hätte ich dieses Werk aufgrund seiner Brutalität und Grausamkeit nicht eingestuft. Man sollt schon starke Nerven mitbringen.

  4. Cover des Buches Allmen und die Libellen (ISBN: 9783868043501)
    Martin Suter

    Allmen und die Libellen

     (27)
    Aktuelle Rezension von: parden

    EIN RUHIGER REIHENAUFTAKT...

    Allmen, eleganter Gentleman, Lebemann, Kunstsammler und charmanter Hochstapler, hat das Millionenerbe seines Vaters durchgebracht. Das Anwesen musste er verkaufen, er hat sich mit seinem lebenserfahrenen Faktotum Carlos aus Guatemala ins bescheidene Gewächshaus zurückgezogen. So schlecht er mit Geld umgehen kann, so virtuos beherrscht er den Umgang mit Schulden und Gläubigern. Insbesondere die diskrete Geschäftsbeziehung zu einem Antiquitätenhändler hilft ihm immer wieder aus der Bredouille. Anfangs war Allmen guter Kunde, mittlerweile ist er guter Lieferant, erst mit Stücken aus der eigenen Sammlung, dann mit Objekten, über deren Herkunft ein Kavalier besser schweigt. Bis ihn nach einem alkoholseligen Abend Jojo, eine heißhungrige junge Frau, in die Seevilla ihres Vaters abschleppt und er dort eine Sammlung von fünf traumhaft schönen Jugendstil-Schalen entdeckt. 

    Der Klappentext ist in diesem Fall sehr aussagekräftig, weshalb ich an dieser Stelle nicht weiter auf den Inhalt eingehen möchte. Etwas verwunderlich ist es vielleicht, dass der Schöngeist Martin Suter, der stets Romanhelden aus der Welt der Reichen wählt, sich mit Johann Friedrich von Allmen und seinem Butler Carlos nun dem Krimigenre zugewandt hat. Allerdings tut er das auf seine ganz eigene Weise, und dadurch gerät es wieder zu etwas Besonderem.

    Bereits sechs Bände umfasst die Serie um Allmen, und dieser erste ist ein sehr ruhiger Auftakt, der wohl in erster Linie der Einführung der Charaktere und ihrer Lebensumstände dient. Ein Lebemann ist dieser Allmen, dem als Schulfach vor allem der Kurs mit dem Thema des würdevollen Umgangs mit Schulden in Erinnerung geblieben ist - ein wertvoller Beitrag fürs Leben. Für seines zumindest. Denn Allmen balanciert nach dem Verprassen des Vermögens seines Vaters schon längst am Abgrund des Bankrotts, und erste Gläubiger beginnen nun vehement auf der Begleichung seiner Schulden zu pochen.

    Irgendwoher muss also Geld kommen, und da Allmen nicht daran denkt zu arbeiten, braucht es andere Einnahmequellen. Da er keine eigenen wertvollen Stücke mehr hat, die er veräußern könnte, beschafft sich Allmen auf nonchalante Art fremde Kunstschätze, die er anschileßend zu Geld macht. Als er allerdings auf fünf Jugendstil-Schalen stößt, in die kunstvoll Libellen eingelassen sind, wendet sich das Blatt - es wird gefährlich. Lebensgefährlich sogar.

    Johann Friedrich von Allmen ist kein wirklich sympathischer Charakter, aber man kommt nicht umhin, seine Lebensschläue zu bewundern. Glück hat er aber auch, seinen treuen Diener Carlos an seiner Seite zu haben. Die beiden sind ein eingespieltes Team, und oft benötigen sie keine Sprache mehr, um sich zu verständigen. Wenn Carlos beispielsweise sein eigenes Lieblingsessen kocht, dann hat er Heimweh (er stammt ursprünglich aus Guatemala) - lässt er dann aber die Fleischbeilage und die Avocado weg, wird dringend Haushaltsgeld benötigt. Dieser subtile Subtext an etlichen Stellen hat mir ein besonderes Vergnügen bereitet.

    Neben der ausgefeilten Darstellung des Hintergrunds der Charaktere hat mir einmal mehr der elegante und dabei klare Schreibstil von Suter sehr gefallen. Sorgfältige Formulierungen und die Darstellung einzelner Szenen wie ein fein komponiertes Stilleben haben mich zuweilen zu einem wiederholten Hören verleitet. Das ist große Kunst.

    Unterstrichen wird die Darstellung der Handlung in gehobenen Kreisen nicht nur durch den fein geschliffenen Schreibstil, sondern zusätzlich auch durch die sonore Stimme von Gerd Heidenreich, dessen Wahl hier überaus passend erscheint. Die getragene Lesung wirkt unaufgeregt und unterstreicht noch die Eleganz der Erzählung.

    Trotz des geringen Spannungsaufbaus bot der Auftakt zu der Reihe um Allmen für mich daher ein wahres Hörvergnügen (4 Stunden und 3 Minuten). Ganz sicher halte ich demnächst auch nach dem zweiten Band Ausschau!


    © Parden

  5. Cover des Buches Das Gewicht der Worte (ISBN: 9783957131966)
    Pascal Mercier

    Das Gewicht der Worte

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Kattel82

      ... denn als Hörbuch ist das Thema extrem komplex.

    Ich bin ehrlich, das Thema Hörbücher ist für mich weiterhin extrem ambivalent. Einerseits liebe ich es beim Hören in fremde Welten und Geschichten eintauchen zu können. Erinnert mich entfernt an die vielen Stunden, die ich mit Hörspielen zugebracht habe und wo ich Abenteuerer und Helden begeleitet habe. Hörbücher sind da durch nur einen Vorlesenden schon deutlich weniger komplex in der Gestaltung und nein das ist keine Kritik am Vorlesenden in diesem Fall, dieser versteht es sehr gut mit Stimme und Modulation vorzutragen. Aber das Buch spielt auf so vielen verschiedenen Ebenen, dass es mir teilweise schwer gefallen ist dem Geschehen zu folgen, bei einem Buch blättere ich einfach ein paar Seiten zurück und finde den roten Faden wieder, das ist mir bei Hörbüchern leider nicht so leicht möglich. Und ja dieses Buch war ziemlich komplex und das über viele Stunden und Minuten.

    Mir hat es gefallen, aber sicherlich hätte ich es als Buch noch mehr genießen können...


  6. Cover des Buches Graf Koriander lernt fliegen (ISBN: 9783838773827)
    Andrea Schütze

    Graf Koriander lernt fliegen

     (2)
    Aktuelle Rezension von: parden

    NEUES VOM KLEINEN GNOMOLD...

    Der kleine Gnomold Graf Koriander mit den blauen Haaren lebt nun endgültig mit den Kindern Jette und Justus im alten Pförtnerhäuschen. Und dort ist ordentlich was los: Die Kinder wollen Graf Koriander beim Brauen seines Unsichtbarkeitssüppchens helfen, doch dabei geht natürlich einiges schief. Die Eltern der Zwillinge sagen plötzlich nur noch genau das Gegenteil von dem, was sie eigentlich sagen wollen. Und dann stürzt auch noch der unterirdische Gang auf dem Weg zu Korianders Höhle ein. Doch Rettung naht! 

    Ein Gnomold ist schon etwas ganz Besonderes - eine Mischung aus Gnom und Kobold nämlich. Graf Kroiander ist ein stolzer Vertreter seiner Art - und leider auch der letzte. Seit über 300 Jahren bewohnt er nun den Keller des Pförtnerhäuschens des alten Schlosses und versucht, endlich die Formel für das Unsichtbarkeitssüppchen zu finden. 

    Graf Koriander hat sich nun damit abgefunden, dass die Familie Kramer das Pförtnerhäuschen bewohnt. Die Eltern sind immer noch dabei, das alte Schloss zu einem ansehnlichen Hotel umzubauen, während die Kinder weiterhin die Sommerferien genießen und das Gelände erkunden. Der alte Gnomold hat sich durch einen Rettungszauber in der vorherigen Folge sehr verändert und genießt nun die Gesellschaft der Kinder. Was aber nicht bedeutet, dass nicht auch allerlei Seltsames geschieht.

    Aberwitzig, ein bisschen gefährlich und etwas gruselig - hier gibt es wieder eine bunte Mischung. Graf Koriander kann einem schon ans Herz wachsen - und mit seinen unterhaltsamen Schimpfwörtern und fintenreichen Wortneuschöpfungen gleich noch viel mehr. Auch hier musste ich wieder einige Male kräftig kichern - und ich gehöre nun wahrlich nicht mehr zur eigentlichen Zielgruppe (Kinder von 9-10 Jahren).

    Martin Baltscheit liest die ungekürzte Hörbuchfassung (2 Stunden und 8 Minuten) auch diesmal wieder ungemein ansprechend, wodurch die Erzählung an Lebendigkeit und Liebenswürdigkeit noch hinzugewinnt. Und durch die Zwillinge Jette und Justus dürften sich von dem Buch sowohl Mädchen als auch Jungen angesprochen fühlen, was schon etwas Besonderes ist.

    Auch Band zwei ist einfach nur empfehlenswert!


    © Parden 

  7. Cover des Buches Das kleine Waldhotel – Ein Winterwunder für Mona Maus (ISBN: 9783839849163)
    Kallie George

    Das kleine Waldhotel – Ein Winterwunder für Mona Maus

     (4)
    Aktuelle Rezension von: parden

    WINTER IM WALDHOTEL...

    Endlich hat Mona Maus ein richtiges Zuhause gefunden: Das kleine Waldhotel! Jetzt im Winter beherbergt das Hotel viele Winterschlaf-Gäste, und auch für das Zimmermädchen beginnt die gemütliche Jahreszeit. Doch während immer mehr Schnee im Farnwald fällt, schrumpfen auf mysteriöse Weise die Futtervorräte … Wer beklaut das Waldhotel? Und wie soll Mona in diesem Schneegestöber bloß die Vorräte aufstocken? Sie nimmt all ihren Mut zusammen, um eine Lösung zu finden – und erlebt ein unerwartetes Winterwunder. Ein herzerwärmendes Abenteuer um Freundschaft, Mut und das Glück, seinen Platz im Leben zu finden! 

    Da ich die Serie um Mona Maus in der verkehrten Reihenfolge gehört habe, ist dieser eigentlich zweite Band der Reihe für mich leider schon der letzte. Meiner Meinung nach sind die Bücher mit Mona Maus sehr schöne Kinderbücher, die nicht nur jeweils mit einem absolut niedlichen Cover punkten können, sondern auch mit ernsteren aber kindgerecht aufbereiteten Themen wie Ängsten, Mut, Freundschaft, Ungerechtigkeiten, Sehnsüchten... 

    Doch nun soll es um den zweiten Band der Reihe gehen, der in ein Winterwunderland startet. Es schneit schon seit Tagen, die Schneeschicht wird immer dicker, doch glücklicherweise läuft alles gut im kleinen Waldhotel. Die Feuer prasseln vor sich hin, die Winterschläfer sind mummelig einquartiert, und es ist an der Zeit, es sich mit Tee und gutem Essen gemütlich zu machen. 

    Doch halt - gutes Essen? Mit jedem Tag wird es deutlicher: da verschwinden Lebensmittel! Käse, Pilze, Nüsse - alles wird auf mysteriöse Weise weniger. Und an Nachschub ist bei dem starken Schneefall nicht zu denken! Und als ob das nicht reicht, quartiert sich auch noch eine sehr wählerische und herablassende Herzogin im Waldhotel ein. Mona muss all ihre Diplomatie-Künste zeigen, um den Frieden zu wahren. Doch plötzlich eskaliert alles - und nicht nur Mona gerät in erhebliche Gefahr...

    Empfohlen werden die Bücher der Reihe für Kinder ab 7 Jahren. Zum einen bieten die Tiere mit ihren Freundschaften, aber auch mit ihren Sorgen und Ängsten ausreichend Identifikationsmöglichkeiten für Kinder, zum anderen bieten die angeschnittenen Themen (Gemeinheiten, Ängste, Traurigkeit, Verhalten bei Gefahr) Eltern gegebenenfalls die Möglichkeit, mit ihren Kindern darüber zu reden. Eine sehr ansprechende Mischung.

    Andreas Fröhlich liest die ungekürzte Fassung (2 Stunden und 48 Minuten) auch diesmal wieder sehr unterhaltsam und mit passenden Nuancen in der Stimme. Untermalt wird die Erzählung von ruhigen musikalischen Einspielungen, was den Kapitelwechsel auf angenehme Art demonstriert.

    Eine schöne Mischung aus Unterhaltung, Spannung und Anregungen zum Nachdenken mit niedlichen Figuren, die man gerne wiedertreffen würde. Leider gibt es für mich nun keine weitere Folge mehr...


    © Parden 

  8. Cover des Buches Das Rätsel der ägyptischen Grabkammer (ISBN: B07W47NPM9)
    Arthur Conan Doyle

    Das Rätsel der ägyptischen Grabkammer

     (2)
    Aktuelle Rezension von: halo123

    Ein interessanter Fall, der sehr schön geschrieben wurde. Sherlock Holmes nimmt sich einem Fall an der mit dem antiken Ägypten zu tun hat. Als großer Fan von antiken Zivilisationen habe ich gespannt zugehört.  Man sieht die Vorlage Doyles da sich die Autorin sehr stark an den Originalen orientiert hat um dem Sherlock Holmes Fall Authentizität zu verleihen, und an einigen Stellen ist dies auch gelungen doch der Unterschied ist sichtbar. Was mir persönlich sehr stark aufgefallen ist, gerade da ich die Originale Doyles erst letztens gelesen habe ist die Hörfähigkeit von Holmes. Normalerweise ist Holmes in der Lage nur durch die Gehweise sofort zu erkennen um wen es sich handelt. So habe ich einen Unterschied zu den Originalen gesehen, wenn Holmes plötzlich überrascht war als sich Watson im Zimmer befand und nicht Mrs. Hudson.

    Der  Sprecher: Es gibt bessere. Leider sind einige Stellen zu dick aufgetragen

  9. Cover des Buches Graf Koriander bleibt kleben (ISBN: B00IEFUS1O)
    Andrea Schütze

    Graf Koriander bleibt kleben

     (4)
    Aktuelle Rezension von: parden

    RAPPDRÖSSELIGE MURKSWÖLLE, WER STÖRT DA SEINE RUHE?

    Graf Koriander, der letzte Gnomold seiner Art, ist gar nicht erfreut, als Familie Kramer mit viel Krach und Gepäck in das alte Pförtnerhäuschen einzieht. Direkt über seiner Höhle! Dabei will der kleine Gnomold doch nur eins: ungestört nach dem Rezept für das Unsichtbarkeitssüppchen suchen. Ganz klar, die Störenfriede müssen weg! Allerdings hat der Graf nicht mit Jette und Justus gerechnet. 

    Ein Gnomold ist schon etwas ganz Besonderes - eine Mischung aus Gnom und Kobold nämlich. Graf Kroiander ist ein stolzer Vertreter seiner Art - und leider auch der letzte. Seit über 300 Jahren bewohnt er nun den Keller des Pförtnerhäuschens des alten Schlosses und genießt die Ruhe, denn lange schon sind die Gebäude verlassen. Graf Koriander kann sich so ganz auf seinen sehnlichsten Wunsch konzentrieren: endlich die Formel für das Unsichtbarkeitssüppchen zu finden.

    Doch leider ist es jetzt vorbei mit der Ruhe, denn Familie Kramer zieht nun in das Pförtnerhäuschen ein. Herr und Frau Kramer gedenken das alte Schloss zu einem Hotel umzubauen, und die Zwillinge Jette und Justus erkunden gemeinsam mit ihrem treuen Hund neugierig das neue Zuhause. Das ist ganz und gar nicht im Sinne des granteligen Grafen Koriander! Er setzt alles daran, die Störenfriede wieder loszuwerden - allerdings hat er nicht mit der Findigkeit der beiden Kinder gerechnet...

    Ein wirklich nettes Kinderbuch (Altersempfehlung ab 9 Jahren) präsentiert Andrea Schütze hier: den ersten Band der Trilogie um den Gnomold Graf Koriander. Wem da Erinnerungen an den legendären Pumuckl von Ellis Kaut kommen - ja, das ging wohl auch der Autorin so. Sie erwähnt den frechen Kobold sogar - und setzt gleich hinzu, worin sich Graf Koriander davon unterscheidet.

    Tatsächlich wirkt der grantelige Gnomold trotz seiner ständigen Schimpferei ("Rappdrösselige Murkswölle") wirklich niedlich und später zudem plötzlich auch ungewöhnlich liebenswürdig. Weshalb das so ist, muss natürlich jeder selbst herausfinden. Es kommt jedenfalls zu etlichen witzigen Episoden, bei denen selbst ich als Erwachsene kichern musste. Und durch die Zwillinge Jette und Justus dürften sich von dem Buch sowohl Mädchen als auch Jungen angesprochen fühlen, was schon etwas Besonderes ist.

    Martin Baltscheit liest die ungekürzte Hörbuchfassung (2 Stunden und 7 Minuten) ungemein ansprechend, wodurch die Erzählung an Lebendigkeit und Liebenswürdigkeit noch hinzugewinnt.

    Empfehlenswert!


    © Parden

  10. Cover des Buches Der Kommissar und der Tote von Gonneville. Ein Kriminalroman aus der Normandie: Kommissar Philippe Lagarde 5 (ISBN: B07P6WKHTD)
    Maria Dries

    Der Kommissar und der Tote von Gonneville. Ein Kriminalroman aus der Normandie: Kommissar Philippe Lagarde 5

     (2)
    Aktuelle Rezension von: parden

    DER TOD DES JÄGERS...

    Mit seiner Freundin Odette verbringt der ehemalige Elitekommissar Philippe Lagarde unbeschwerte Sommertage am Meer und genießt seinen Ruhestand. Doch plötzlich holt ihn sein Beruf wieder ein: im Wald von Gonneville geschieht ein brutaler Mord. Ein Großindustrieller und seine Verlobte werden auf einem Hochsitz getötet. Sein ehemaliger Kollege bittet ihn um Hilfe. Offenbar hatte der Tote viele Feinde - alte Geschäftsfreunde und zahlreiche Exfrauen. Und wer ist das Mädchen, das plötzlich im Wald auftaucht? Dann gibt es einen weiteren Toten. Ein atmosphärischer Krimi mit französischem Flair. 

    Die Bände der Serie um Kommissar Lagarde höre ich entgegen meiner sonstigen Gewohnheit nicht in der chronologischen Reihenfolge, sondern querbeet. Dies ist aber kein Problem, da die Fälle in sich abgeschlossen sind, es kaum einmal einen Verweis auf einen vorherigen Band gibt und auch die Charaktere sich im Grunde nicht weiterentwickeln. Dies nur vorweg für alle, die Lust haben, mal in die Reihe hineinzuhören. 

    Philippe Lagarde erhält diesmal einen Anruf von einem ehemaligen Kollegen. Ein bekannter Großindustrieller wurde bei der Jagd im Wald erschossen - und seine Verlobte gleich dazu. Ein gefundenes Fressen für die Presse, und der Druck auf die Ermittler steigt zusehends. Gerne sagt Lagarde daher seine Hilfe zu, und eine junge Polizeianwärterin im Praktikum unterstützt ihn bei seinen Nachforschungen.

    Rasch wird deutlich, dass die Ermittler aufpassen müssen, sich nicht im Dschungel der Motive und Verdächtigen zu verirren. Gleich drei (ehemalige) Ehefrauen hat der Großindustrielle aufzuweisen, noch dazu hatte er auch einen bolivianischen Drogenboss ernsthaft gegen sich aufgebracht, ebenso wie zahlreiche Anwohner der Küste der Normandie, wo er die gesamte Landschaft umstrukturieren wollte zugunsten eines Golfparadieses für die Superreichen. 

    Lagarde und die junge marokkanischstämmige Praktikantin hetzen von Befragung zu Befragung und treffen sich täglich mit den Kollegen_innen vor Ort zur Besprechung und zum Austausch der Fakten. Dabei plätschert der Fall trotz des eifrigen Aktionismus etwa drei Viertel der Erzählung ziemlich gemächlich vor sich hin. Der Eindruck der Langatmigkeit verstärkte sich bei mir noch durch zahllose detaillierte Beschreibungen von Gebäuden, Landschaften, Essensszenarien usw. Zeitweise mutete das Ganze eher wie ein Reiseführer an denn wie ein Krimi. Mir war das diesmal zu viel.

    Und selbst kurzzeitig spannende Szenen wandelten sich dann ziemlich abrupt in unspektakuläre Passagen, was für mich irritierend war. Manche Handlungsstränge wurden zudem nur kurz angerissen und dann unversehens fallen gelassen, tauchten auch nicht wieder auf. Da habe ich mir doch einige Male die Frage gestellt, weshalb diese Szenen überhaupt in den Roman eingefügt wurden. Als Zeilenfüller? Hm...

    Und Lagarde? Smart ist das erste Wort, das mir zu diesem Charakter einfällt. Gutaussehend, tolerant, verständnisvoll, nonchalant, das savoir vivre beherrschend, dazu pfiffig und gefragt bei Frauen wie bei Kollegen: für meinen Geschmack zu glatt - mit einigen Ecken und Kanten wäre der Charakter für mich authentischer.

    Gelesen wurde das Hörbuch diesmal von Andreas Fröhlich (ungekürzte Fassung, 7 Stunden und 42 Minuten). Die Lesung selbst war angenehm und unaufgeregt, passend zum Hauptcharakter und dem meist ruhigen Geschehen. Der eigentliche Krimi  konnte mich diesmal leider nicht so recht überzeugen, auch wenn das französische Flair Lust auf Urlaub machte. Dennoch bleibe ich neugierig auf weitere Folgen!


    © Parden

  11. Cover des Buches Die fünf Portraits des toten Doktors: Tee? Kaffee? Mord! 11 (ISBN: B07XQBDPBV)
    Ellen Barksdale

    Die fünf Portraits des toten Doktors: Tee? Kaffee? Mord! 11

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Frank1

    Klappentext:

    Späte Rache an Louise! Die Köchin des Black Feathers erbt fünf ge­malte Port­raits aus einem an­geb­li­chen Nach­lass und steht vor einem Rät­sel: Alle Port­raits zei­gen Dr. Des­mond van Gel­der – einen Ver­bre­cher, den sie als junge Agen­tin hin­ter Git­ter ge­bracht hat. Lou­ise ist ent­setzt, als sie fest­stellt, dass van Gel­der noch lebt – und dass er eine Gei­sel ge­nom­men hat! Ihr blei­ben nur zehn Tage, um die Rät­sel auf den Port­raits zu ent­schlüs­seln und so die junge Frau zu ret­ten, die er ge­fangen hält…


    Rezension:

    Völlig unerwartet erbt Louise 5 Gemälde. Den Abgebildeten er­kennt sie aller­dings – und das weckt bei ihr keine po­si­ti­ven Er­in­ne­rungen. Wäh­rend ihrer Ge­heim­dienst­ver­gangen­heit konnte sie dem Mann hin­ter Git­ter bringen, aller­dings erst, nach­dem er 3 Morde ver­übt hatte. Die­ser Täter ist aller­dings mitt­ler­weile im Ge­fäng­nis ge­stor­ben. Wer steckt also da­hin­ter?

    10 Bände ihrer Cozy-Crime-Reihe „Tee? Kaffee? Mord!“ über hat Ellen Barks­dale die Köchin Lou­ise als Ne­ben­figur be­han­delt, die mit ihrem (mehr oder weni­ger mys­teri­ösen) Ge­heim­dienst­hin­ter­grund der eigent­lichen Prota­gonis­tin Natha­lie beim Auf­klä­ren loka­ler Taten hilf­reich zur Seite steht. Das ändert sich dies­mal, denn Lou­ise’ Ver­gangen­heit holt sie ein. Ein Mann, an des­sen Fest­nahme sie als junge Agen­tin maß­geb­lich be­tei­ligt war, sinnt auf Rache. Er­neut hat er ein Mäd­chen ent­führt, das ster­ben wird, wenn Lou­ise sie nicht recht­zei­tig fin­det. Anders als in die­ser Reihe ge­wohnt, steht also kein (aktu­eller) Mord, son­dern die Ver­hin­de­rung eines sol­chen im Fokus. Hand­lungs­stränge aus den bis­heri­gen Bän­den wer­den dies­mal da­ge­gen nicht wei­ter­ge­führt. Dafür exis­tiert eine B-Hand­lung, die sich auf die ört­liche Poli­zei­sta­tion kon­zen­triert. Diese ver­läuft aller­dings eher un­spek­ta­ku­lär, sodass sich die Frag stellt, ob hier eine even­tu­elle Neben­hand­lung für künf­tige Bände vor­be­rei­tet wird. Die auf dem Ge­sche­hen von Band 6 („Tod eines Schnee­manns“) ba­sie­rende Ne­ben­hand­lung, die sich bis zu Band 9 („Ein Mör­der steht im Walde“) hin­zog, ver­deut­licht jeden­falls, dass ein sol­ches Ele­ment in die­ser Hand­lungs­welt gut funktio­nie­ren kann.

    Am Stil der Reihe sowie deren Hörbuch-Umsetzung ändert sich natür­lich nichts Grund­le­gen­des.


    Fazit:

    Die Autorin variiert das Handlungsgefüge ihrer Cozy-Crime-Reihe erneut etwas, ohne damit das ge­wohnte Ambi­ente auf­zu­ge­ben.


    Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog

    Dem Eisenacher Rezi-Center kann man auch auf Facebook folgen.

  12. Cover des Buches Das kleine Waldhotel – Ein Blütenfest für Mona Maus (ISBN: 9783839849330)
    Kallie George

    Das kleine Waldhotel – Ein Blütenfest für Mona Maus

     (5)
    Aktuelle Rezension von: parden

    FRÜHLING IM WALDHOTEL...

    Der Frühling hält Einzug in den Farnholzwald, und im kleinen Waldhotel herrscht hektisches Treiben: Das große Blütenfest steht bevor und Herr von Walde, der Leiter des Hotels, ist im Urlaub. Mona Maus, Eidechse Gilles, die Eichhörnchen Tilde und Henry und alle anderen pelzigen, geschuppten und gefiederten Kollegen müssen sich ordentlich ins Zeug legen, um ihre Gäste zufriedenzustellen. Es gibt nämlich Gerüchte über ein anderes Hotel im Wald. Und dann erscheinen plötzlich auch noch ungebetene Gäste... 

    Ich habe versucht, logisch zu denken - und deshalb mit der Frühlings-Folge begonnen. Tatsächlich ist das aber bereits Band 3 der Reihe, was sich aber nicht als gravierend herausstellte. Es werden zwar Anspielungen auf die Abenteuer der beiden vorherigen Folgen gemacht, aber die Handlung selbst ist in sich abgeschlossen, so dass das Hörvergnügen letztlich nicht getrübt wurde.

    Um allen zu beweisen, dass das Waldhotel das Beste ist - egal wer da ein Konkurrenz-Hotel eröffnen will -  beschließt Gilles, der Herrn von Walde während dessen Urlaubs als Geschäftsführer vertritt, ein großes Blütenfest zu veranstalten. Die Gäste checken von nah und fern ein und wollen am Wettbewerb um das süßeste Ei oder um die schönste gepflückte Blüte teilnehmen. Mona Maus hat da als Zimmermädchen alle Hände voll zu tun.

    Mona Maus ist im Verhältnis zu ihrer Freundin, dem Eichhörnchen Tilde, recht klein, zeigt sich aber in vielen Dingen als sehr geschickt. Die Freundschaft von Tilde wird allerdings zunehmend getrübt. Nicht nur der Stress um das Blütenfest lässt ihnen kaum Zeit für private Dinge, nein, auch das kleine Eichhörnchen Henry sorgt dafür, dass Tilde kaum noch etwas anderes im Kopf hat. Der Kleine ist bei allen gern gesehen, auch wenn er viel Unsinn anstellt, braucht aber eben auch viel Aufsicht. Und immer wieder drängt sich Henry so ungewollt zwischen Mona und Tilda, was bei der kleinen Maus allmählich zu einem wachsenden Unmut führt.

    Sie fühlt sich von Tilde nicht mehr beachtet sondern irgendwie nur noch benutzt. Ihre Angst wächst, dass das Hotel sie womöglich gar nicht so sehr braucht wie sie dachte. Schließlich ist Henry jetzt Everybodys Darling. Was kann Mona nur tun, um wieder beachtet zu werden? Doch bald schon gibt es neue Sorgen: ungebetene Gäste werden von den Festlichkeiten angezogen. Und es zeigt sich, dass Monas Einfallsreichtum einmal mehr gefragt ist. Doch alleine - nein, alleine kann es ihr nicht gelingen, alle rechtzeitig vor der Gefahr zu retten? 

    Ein nettes Hörbuch für Kinder habe ich da entdeckt (empfohlen für Kinder ab 7). Andreas Fröhlich liest die ungekürzte Fassung (2 Stunden und 56 Minuten) sehr unterhaltsam und mit passenden Nuancen in der Stimme. Untermalt wird die Erzählung von ruhigen musikalischen Einspielungen, was den Kapitelwechsel auf angenehme Art demonstriert.

    Gefallen hat mir vor allem, dass die Tiergemeinschaft rund um das Waldhotel nicht nur Friede-Freude-Eierkuchen-mäßig unterwegs ist, sondern dass auch negative Gefühle wie Angst oder Eifersucht eine Rolle spielen - kindgerecht behandelt. Insofern lässt sich das (Hör-)Buch ideal als Grundlage nehmen, um gemeinsam mit seinem Kind über derartige Gefühle und entsprechende Situationen zu sprechen. Dass die angespannte Situation letztlich aufgelöst wird, passt m.E. auch sehr gut zu dem Genre des Kinderbuchs.

    Ganz sicher halte ich noch nach weiteren Bänden der Waldhotel-Reihe Ausschau!


    © Parden

  13. Cover des Buches Das kleine Waldhotel – Ein Sommergast für Mona Maus (ISBN: 9783839849569)
    Kallie George

    Das kleine Waldhotel – Ein Sommergast für Mona Maus

     (4)
    Aktuelle Rezension von: parden

    SOMMER IM WALDHOTEL...

    Es ist Sommer, und die Tiere im kleinen Waldhotel bereiten sich eifrig auf die Hochzeit der Stachelschweine Petunia Prickel und Stefan Stachlig vor. Außerdem gibt es Verstärkung für das Personal: Eine neue Maus wird eingestellt, die Mona in allem sehr ähnlich ist. Könnte es sich um eine nahe Verwandte handeln, nach der Mona so lange gesucht hat? Doch sie hat kaum Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, denn ein Blitz schlägt in das kleine Waldhotel ein. Mona muss ihre Freunde und das Hotel retten… 

    Nachdem ich zuletzt versehentlich mit Band 3 in die Kinderbuchreihe um Mona Maus gestartet bin, habe ich nun konsequenterweise mit Band 4 weitergemacht. Die Abenteuer sind zwar in sich abgeschlossen, nehmen aber immer wieder auch Bezug auf das Geschehen in den vorherigen Bänden. 

    Zunächst einmal gibt es von mir Kritik am obigen Klappentext. Ich frage mich gelegentlich, ob die Verfasser das Buch wirklich kennen, über das sie da schreiben? Tatsächlich schlägt hier ein Blitz ein - jedoch nicht in das Waldhotel selbst, sondern andernorts im Farnholzwald. Der dadurch entstehende Waldbrand nähert sich allmählich dem Waldhotel und setzt so eine ganze Kette an Ereignissen in Gang.

    Zunächst checken alle Gäste aus und fliehen, schließlich wird das gesamte Waldhotel evakuiert. Alle Angestellten kommen bei ihren Familien oder Freunden unter, und Mona Maus fühlt sich schlecht bei dem Gedanken daran, womöglich die Heimat zu verlieren, die sie endlich im Waldhotel gefunden hat. Auch die Trennung von ihrer Freundin, dem Eichhörnchen Tilde, gefällt ihr ganz und gar nicht.

    Andererseits hat Mona Maus nun vielleicht die Möglichkeit, einem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Die Maus Emma Erdbeere, die seit kurzem in der Küche des Waldhotels ausgeholfen hat, ähnelt Mona Maus doch in vielem - und einige Spuren nähren den Verdacht, dass die kleine Maus womöglich doch noch eine Familie haben könnte. Aber ist das wirklich so? Und zählt Freundschaft nicht wenigstens genauso viel wie die lang ersehnte Familie?

    Eine düstere und weniger heitere Folge der niedlichen Kinderbuchreihe setzt einen nicht durchweg netten Schlusspunkt der Serie. Auch diesmal stürzt sich Mona Maus wieder in Abenteuer, die sich niemand anderer zutraut, und dies bringt ausreichend Spannung ins Geschehen. Allerdings bieten der mögliche Verlust der Heimat, die Sehnsucht nach einer Familie und der Abschied von Liebgewonnenem auch dunkle Aspekte, die durch ein etwas offen gehaltenes Ende für mich auch nicht ganz aufgelöst werden. Für sensible Kinder (empfohlen für Kinder ab 7 Jahren) womöglich ein nicht ganz befriedigendes Ende...

    Andreas Fröhlich liest die ungekürzte Fassung (2 Stunden und 54 Minuten) auch diesmal wieder sehr unterhaltsam und mit passenden Nuancen in der Stimme. Untermalt wird die Erzählung von ruhigen musikalischen Einspielungen, was den Kapitelwechsel auf angenehme Art demonstriert.

    Nun werde ich mich mal den ersten beiden Bänden der Reihe widmen...


    © Parden

  14. Cover des Buches Die Hungrigen und die Satten (ISBN: 9783838789842)
    Timur Vermes

    Die Hungrigen und die Satten

     (38)
    Aktuelle Rezension von: -BuchLiebe-

    Ich habe das Hörbuch gehört.

     

    Erstmal möchte ich sagen, dass es wieder mal phänomenal gut gelesen war. Das macht einfach unfassbar viel aus bei einem Hörbuch.

     

    Die Mischung zwischen Satire und Dramatik ist sehr gut gelungen. Zu Beginn der Geschichte musste ich mehrmals schmunzeln und auch mal laut lachen. Der Humor ist definitiv vorhanden. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr ernster und dramatischer wird es. Dies wird noch unterstrichen dadurch, dass dieses Thema auch in der realen Welt hochaktuell ist.

    Im Verlauf der Geschichte fiebert man mit den Figuren auch immer mehr mit, hofft und bangt und zum Schluss fragt man sich, wieso das nicht gleich so gegangen wäre? Aber das liegt wohl auch in der Natur des Menschen, dass die Entwicklung wohl so laufen muss.

     

    Aber man macht sich auch Gedanken ob bestimmte Situationen in der Realität auch wirklich so funktionieren würden/könnten.

     

    Die Figuren fand ich sehr passend und gut dargestellt. Auch die Entwicklung im Laufe der Geschichte ist nachvollziehbar.

     

    Fazit: Insgesamt eine unterhaltsame Geschichte die fantastisch gelesen ist und doch einen ersten Kern hat der zum Nachdenken anregt.

  15. Cover des Buches Die Ernte des Bösen (ISBN: 9783837153408)
    Robert Galbraith

    Die Ernte des Bösen

     (51)
    Aktuelle Rezension von: MAZERAK

    Ein abgetrenntes Bein in einem Paket, zugestellt an Assistentin Robin Ellacott, sorgt in der Detektei von Cormoran Strike für Grauen und Entsetzen. Strike plagen Ahnungen, und der Verlauf der Ermittlungen erweist sich als lebensgefährlicher Spießrutenlauf.

    Robert Galbraith alias J. K. Rowling hat mich auch mit dem dritten Band ihrer Reihe um Cormoran Strike wieder völlig gefesselt. Sie schreibt ungemein direkt, ja grob und sehr detailliert, ihre Protagonisten sind echt, ehrlich, ungehobelt und wie aus dem Leben gegriffen und der Plot lässt an Spannung wieder nichts zu wünschen übrig. Die besondere Bindung zwischen Robin und Cormoran sorgt für eine Achterbahn der Gefühle, ein Cliffhanger für ein atemberaubendes Ende. Und Dietmar Wunder liest so ergreifend und mitreissend, das die Zeit wie im Flug vergeht.

    Für mich eine gelungene, super spannende und schaurige Fortsetzung, absolut hörenswert! 

  16. Cover des Buches Friedhof der lebenden Toten (ISBN: B07G78R67H)
    John Devlin

    Friedhof der lebenden Toten

     (1)
    Aktuelle Rezension von: parden

    NICHT MEHR ALS LEICHTER GRUSEL...

    Ausgerechnet in das verfallene Haus direkt neben dem Friedhof ziehen Brad und seine Mutter ein. Bald bemerkt Brad einen unheimlichen Totengräber, der ewige Lichter auf den Gräbern verteilt, die seltsam grün brennen. Es scheint, als ob er die Geister der Toten beschwören und unter seinen Willen zwingen könnte. Als auch Brad die Macht des Totengräbers zu spüren bekommt, weiß er, dass er den Dämon mit allen Mitteln bekämpfen muss. 

    Wer die Bücher um den Geisterjäger John Sinclair mag, wird sich beim Hören dieses Titels womöglich leicht an dessen Abenteuer erinnert fühlen. Allerdings ist 'Friedhof der lebenden Toten' dann wohl auch noch auf jüngere Jugendliche zugeschnitten, so dass die Genre-Bezeichnung 'Horror' in meinen Augen vollkommen überzogen ist.

    Manche Schilderungen gerade in dem düsteren Haus sind zugegeben filmreif gruselig, doch das anfänglich beklemmende Gefühl, dass es in diesem Haus womöglich spuken könnte, wie die Dorfbewohner behaupten, verfliegt dann doch recht schnell. Im Grunde geht es, genau wie der Klappentext es verrät, um die Machenschaften des mysteriösen Totengräbers.

    Brad kommt denen gemeinsam mit einer Schulfreundin auf die Spur, und gemeinsam versuchen sie, dem alten Mann mit der Sonnenbrille das Handwerk zu legen. Dass das nicht so einfach und auch nicht ganz ungefährlich ist, versteht sich von selbst, aber die beiden Jugendlichen bekommen plötzlich Hilfe von ganz unerwarteter Seite. 

    Ein harmloses Hörerlebnis also, das der Erzähler Thomas Wingrich nicht immer zu einem Hörvergnügen macht. Die dreistündige ungekürzte Fassung liest er recht unspektakulär und wenig akzentuiert - runterleiern wäre ein böses Wort dafür. Dadurch schlief das wenige an Spannung, das zwischenzeitlich aufkam, phasenweise vollends ein. Schade. Das geht sicher besser...

    Hinter dem Pseudonym John Devlin steckt der Vielschreiber Alfred Bekker, der die unterschiedlichsten Genres bedient. Hier lieferte er eine solide Arbeit ab, die ganz nett für zwischendurch ist, aber sicher weder Horror aufkommen lässt noch einen vom Hocker reißt. 


    © Parden

  17. Cover des Buches Die letzten Meter bis zum Friedhof (ISBN: B0844YXQS7)
    Antti Tuomainen

    Die letzten Meter bis zum Friedhof

     (1)
    Aktuelle Rezension von: parden

    DU SUCHST DEINEN MÖRDER UND FINDEST DICH SELBST...

    Jaakko ist 37, als sein Arzt ihm eröffnet, dass er bald sterben wird: Jemand hat ihn vergiftet. Das an sich ist schon genug, um einem Mann so richtig den Tag zu verderben. Leider wird Jaakko zu Hause auch noch Zeuge, wie ihn seine Frau mit Petri betrügt, dem jungen knackigen Angestellten der gemeinsamen Firma. Der Firma, die jüngst gefährliche Konkurrenz bekommen hat. 

    Jaakko beschließt herauszufinden, wer ihn um die Ecke bringen will. Und er wird sein Unternehmen für die Zeit nach seinem Tod fit machen. Das Geschäft mit den in Japan zu Höchstpreisen gehandelten Matsutake-Pilzen läuft nämlich blendend, und in Finnlands Wäldern wachsen nun einmal die besten. Doch die neuen Mitbewerber kämpfen mit harten Bandagen. Ist es da Jaakkos Schuld, wenn jemand zu Tode kommt? Und hat er überhaupt noch Zeit für anderer Leute Sorgen? Eins ist jedenfalls klar: Mit dem Tod vor Augen geht’s irgendwie auch leichter. 

    Obiger Klappentext verrät in der Tat sehr gut, um was es  in dem Buch geht. Um seine Gedanken zu ordnen - und das tut Not angesichts der sich überschlagenden Ereignisse und der Kürze der verbleibenden Zeit - fährt Jaakko gerne ziellos mit dem Auto durch die Straßen der kleinen Stadt. Wer hat ihn vergiftet und weshalb? Wer oder was steckt hinter dem plötzlichen Konkurrenzunternehmen in der Pilzbranche? Steht seine Firma ebenso vor dem Aus wie er selbst? Und wem kann er überhaupt noch vertrauen?


    „Bist du krank?“, fragt sie. --- „Nein“, entgegne ich.  Ich fühle mich tatsächlich in diesem Moment ganz gesund. Ich bin ja auch nicht wirklich krank, ich sterbe nur.


    Jaakko beschließt jedenfalls, keine Zeit damit zu verlieren, zur Polizei zu gehen und zu versuchen, die merkwürdigen Umstände zu erläutern, die sich gegen ihn verschworen haben. Bis die Polizei einen möglichen Täter gefunden hat, ist der 37Jährige womöglich schon tot. Es bleibt ihm also nur, selbst nach seinem Mörder zu fahnden. Und im Rahmen seiner Ermittlungen kommt es dann zu allerlei skurrlien Begegnungen...

    Natürlich ist Jakkoo schockiert über die Nachricht, dass er bald sterben wird. Aber so kann er eben auch plötzlich jeden Augenblick so leben, als sei er sein letzter, was ihn Dinge machen lässt, über die er zuvor nie auch nur nachgedacht hätte. In jedem Fall ruiniert er nach und nach seine komplette Garderobe, denn immer wieder landet er aus diversen Gründen in Dreck  und Schlamm, was letztlich fast so etwas wird wie ein Running Gag. 

    Trotz des drohenden Todes mit einigen durchaus schwermütigen Gedanken, kommt hier auch der Humor nicht zu kurz. Schwarz, trocken, morbide kommt der daher, so dass der Hörer hier auch durchaus was zu lachen hat. Skurrile Szenen gibt es hier zudem zuhauf, so überzogen oft, dass sie den Wirklichkeitstest sicher nicht bestehen würden - Spaß machen sie trotzdem. Ob nun eine Verfolgungsjagd im Kreisverkehr, ein actionmäßig gekonnt in Szene gesetzter Suizid oder ein zweckentfremdeter Saunaofen: man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.

    Ein wenig fehlte mir hier phasenweise der Spannungsbogen, gerade im Mittelteil zog sich die Erzählung für meinen Geschmack etwas zäh in die Länge. Dann aber überraschte der Autor wieder mit ungeahnten Wendungen - und letztlich kommt eben doch immer alles anders als gedacht. 

    Jaakko fungiert hier als Ich-Erzähler und ist demzufolge der Charakter, der am sorgfältigsten ausgearbeitet wurde und den man im Verlauf immer besser zu kennen glaubt. Schön fand ich, dass er bei aller Betroffenheit über seine tödliche Vergiftung nicht in Selbstmitleid verfiel, sondern im Gegenteil zunehmend das Heft selbst in die Hand nahm und dadurch lebendiger wurde als je zuvor. Die anderen Charaktere blieben eher eindimensional, was hier aber nicht schlimm ist, allenfalls skurril. 

    Mich hat das Hörbuch (ungekürzte Ausgabe, 7 Stunden und 57 Minuten, passend unaufgeregt gelesen von Peter Lontzek) jedenfalls so gut unterhalten, dass ich gerne Ausschau halte nach weitern Büchern von Antti Tuomainen.


    © Parden

  18. Cover des Buches Thursday Next: In einem anderen Buch (ISBN: B00JRF62GK)
    Jasper Fforde

    Thursday Next: In einem anderen Buch

     (7)
    Aktuelle Rezension von: parden
    DER LITERARISCHE IRRSINN GEHT WEITER...

    Spezialagentin Thursday Next, eben noch strahlende Heldin im Falle Jane Eyre, wird schwer in die Mangel genommen: Ihre eigene Dienststelle lässt sie beschatten, bei der Mammut-Herbstwanderung fällt ihr ein Oldtimer fast auf den Kopf, ihr Dodo legt in ihrer Küche ein Ei, der eben erst erworbene Ehemann wird von der ChronoGarde genichtet, und obendrein geht am 12. Dezember die Welt unter, wenn sie und ihr ewig zeitreisender Vater nicht herausfinden, warum sich plötzlich alles in rosa Soße verwandelt. Zum Glück findet sie in Miss Havisham eine strenge Lehrerin, die ihr zeigt, wie man sich mit Hilfe von Jurisfiction nicht nur aus einem Prozess à la Kafka, sondern auch aus einer Waschanleitung für Angorapullover befreit...

    Wer es nicht mehr weiß: Jasper Fforde stellt in seiner Reihe um Thursday Next eine ziemlich schräge Welt vor. Eigentlich spielt das Geschehen im England der achziger Jahre, doch hat der Autor hier einige eigenwillige Wendungen vorgenommen: England befindet sich seit über 100 Jahren im Krieg mit dem zaristischen Russland um die Krimhalbinsel, Wales hat seine Unabhängigkeit als kommunistischer Staat erklärt, und nicht die Flugzeuge haben sich im Luftverkehr durchgesetzt, sondern die allseits beliebten Zeppeline.

    Geheimagentin Thursday Next ist auch keine gewöhnliche Polizistin: sie gehört einer speziellen Einheit des 'Special Operations Network' (SpecOps) an. Sie ist eine Literatur-Agentin (LitAg), die Verbrechen an der Literatur verfolgt. Zeitreisen und Reisen in (und aus) Büchern sind hier möglich, Wirklichkeit und Fiktion vermischen sich immer wieder. Wegen des hohen Ansehens von Kunst und Literatur sind Bücherfälschungen an der Tagesordnung und werden von den LitAgs streng geahndet.

    Allerdings stehen derartige Aufträge derzeit gar nicht im Fokus der Arbeit von Thursday, sondern sie dient nach ihrem aufsehenerregenden Erfolg um die dramatischen Geschehnisse um Jane Eyre (Band 1) als Aushängeschild der SpecOps. Zahllose Interviews, Treffen mit Berühmtheiten und Auftritte in TV-Shows hat sie zu absolvieren, und sie sehnt sich den alltäglichen Trott händeringend wieder herbei.

    Daraus wird allerdings nichts, denn die Ereignisse nehmen ihren Lauf und die Handlung ordentlich an Fahrt auf. Der Ehemann von Thursday verschwindet, kaum dass sie erfahren hat, dass sie schwanger ist, die Agentin erhält Unterricht im Bücherspringen, begegnet der Grinsekatze aus Alice im Wunderland, macht Bekanntschaft mit dem Fußnotaphon und erfährt ganz nebenher, dass es an ihr liegt, in wenigen Tagen die Welt zu retten. Dabei wird Thursday gleichzeitig verfolgt von ihrer eigenen Behörde, wird von dem mächtigen Konzern ' Goliath Corporation' erpresst, muss sich in Kafkas Prozess verteidigen, rettet sich in eine Waschanleitung und schwebt ständig in Lebensgefahr.

    Klingt durchgeknallt? Ist es auch! Es ist gar nicht wirklich möglich, die Handlung auf einen roten Faden zu reduzieren - hier erwartet den Hörer wieder ein Feuerwerk an kreativen Ideen, voll von schwarzem Humor und zahllosen Anspielungen auf literarische Werke. Wer versucht, hier wirklich durchzublicken, hat leider verloren. Also: einfach zurücklehnen, genießen und schmunzeln. Jeder dürfte hier literarischen Figuren begegnen, die er bereits von einem anderen Kontext her kennt - und das macht einfach nur Spaß. So ganz nebenbei versteckt Jasper Fforde auch noch kleine gesellschaftskritische Anspielungen, was mir ebenfalls gefallen hat.

    Elisabeth Günther liest das rasante (ungekürzte) Spektakel von 13 Stunden und 13 Minuten (eine andere Ausgabe als die hier abgebildete) in angenehmer und der jeweiligen Situation entsprechender variantenreicher Stimmlage. Auch wenn die Charaktere eher distanziert bleiben, ist Fforde hier erneut eine unterhaltsame Mischung aus Krimi und fantastischen Elementen gelungen, die eindeutig Lust auf mehr macht!

    Ein toller zweiter Band der Reihe um Thursday Next, und das offene Ende zwingt schon dazu, unbedingt auch nach Teil drei Ausschau zu halten. Intelligenter Nonsens hoch drei und vor allem: eine tolle Liebeserklärung an die Literatur...



    © Parden


    ***********


    Die Reihenfolge der Bände um Thursday Next:

    1. Der Fall Jane Eyre
    2. In einem anderen Buch
    3. Im Brunnen der Manuskripte
    4. Es ist was faul
    5. Irgendwo ganz anders
    6. Wo ist Thursday Next?
    --------
    7. (noch nicht auf Deutsch): The woman who died a lot
  19. Cover des Buches Miss Daisy und der Tote auf dem Eis: Miss Daisy ermittelt 1 (ISBN: B082J1F9QK)
    Carola Dunn

    Miss Daisy und der Tote auf dem Eis: Miss Daisy ermittelt 1

     (17)
    Aktuelle Rezension von: MissWatson76

    Über diese Reihe bin ich eher durch Zufall gestolpert. Um so schöner, dass es schon mehrere Bücher und Hörbücher davon gibt. Es geht hier um eine junge Frau, Miss Daisy Darymple, die sich von ihrem Zuhause loslösen und selbstständig als Journalistin arbeiten will. Durch den Krieg hat sie ihren Vater und auch ihren Verlobten verloren, aber trotzdem ist Daisy eine engagierte, junge, clevere Frau, die aber noch nicht so viel vom Leben weiß, wie sie gerne möchte. 

    Und während ihres nächsten Falles als Fotografin und Journalistin stolpert sie dann dummerweise über einen Toten. Und es sieht nicht einfach nach einem ganz normalen Todesfall aus. 

    Aber sie trifft hierbei auch auf den attraktiven Inspector Alec Fletcher und beide nehmen zusammen die Ermittlungen auf. 

    Wer hier einen brutalen, hochspannenden Thriller sucht, der ist hier absolut falsch. Das Wort Cosy bezeichnet es wirklich ganz genau und wenn man weiß, was Cosy ist, bekommt man hier ganz genau das. Und jeder, der sich dann darüber aufregt, dass es zu langweilig ist, hat die Definition wirklich nicht verstanden. Denn ich möchte etwas ruhiges, gelassenes, eine Art kleine Unterhaltung zu einer Tasse Tee, die auch gerne etwas spannender sein darf. Und genau darum geht es hier. Man bekommt interessante Protagonisten, die gute und spannende Gespräche führen und nach und nach wird man auf neue Informationen zum Fall geführt. Und ganz nebenbei werder sich auch Miss Daisy und Alec Fletcher immer sympathischer und das macht das ganze auch noch ein wenig romantisch. 

    Man bekommt hier Spannung, jede Menge Tee und Gebäck und Menschen, von denen jeder alles für einen Mord tun würde. Und Miss Daisy ist noch lange keine Miss Fisher, aber sie ist immerhin hoch engagiert und tut alles um die Wahrheit aufzudecken und um den Inspector etwas näher in ihr Leben zu lassen. 

    Einfach Cosy und nicht mehr .

  20. Cover des Buches Das Mädchen, das im Buchladen gefunden wurde (ISBN: 9783839841846)
    Sylvia Bishop

    Das Mädchen, das im Buchladen gefunden wurde

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Textara

    Ich habe der Geschichte sehr gerne zugehört. Sie ist lustig und liebevoll geschrieben und wirklich sehr gut vorgetragen. 1 Stern Abzug für die totale Unglaubwürdigkeit. Heldin und Bösewicht sind beide Analphabeten in einem Buchladen und fliegen bis zum Schluss nicht auf. Warum sollte ein Mensch, der nicht lesen kann, ausgerechnet mit der Fälschung von Büchern Geld ergaunern wollen? (Das Kind in mir hat das allerdings einfach geschluckt, weil es sich im Großen und Ganzen sehr amüsiert hat).

  21. Cover des Buches Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt (ISBN: 9783844904901)
    Herta Müller

    Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt

     (1)
    Aktuelle Rezension von: parden

    ENTKOMMEN...

    Im Rumänien Ceausescus, in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts, wartet die deutschstämmige Familie Windisch auf die Ausreisegenehmigung in den Westen. Während immer mehr der rumäniendeutschen Nachbarn das Dorf verlassen, muss die Familie weiter warten – das Leben scheint stillzustehen. Erst als sich die Tochter Amalie für die Ausreisegenehmigung verkauft, bekommt die Familie die ersehnten Papiere. 

    Herta Müllers erster Roman entstand 1986, ein Jahr bevor sie Rumänien verließ. Die Ausreise oder vielmehr das zermürbende Warten einer Familie auf eine Ausreisegenehmigung ist auch das Thema ihres Romans. In poetischer Sprache erzählt Herta Müller die Geschichte einer existenziellen Erfahrung im Europa Ende des vergangenen Jahrhunderts. 

    Vor nunmehr acht Jahren habe ich das wohl bekannteste Werk Herta Müllers gelesen: 'Atemschaukel'. Schon da merkte ich, dass ich mich schwer tat mit der Art ihres Schreibens. Dunkel, schwer, wort-gewaltig waren seinerzeit meine Empfindungen bei der Lektüre. Als ich vor einigen Wochen zufällig auf das Hörbuch 'Die Nacht ist aus Tinte gemacht' stieß, in dem im Interviewstil Einblicke in Kindheit und Jugend der Literaturnobelpreisträgerin (2009) gewährt werden, war ich gehörig beeindruckt. Und so wollte ich der Autorin erneut eine Chance geben und wählte dafür ihren Debüt-Roman.

    Dieser entpuppte sich dann leider rasch als harte Kost. Inhaltlich geschieht nicht viel, die einzelnen Szenen wirken oftmals wie ein Stilleben, wie düstere Skizzen eines Dorflebens zwischen althergebrachten Traditionen und neueren Bedrohungen. Im Mittelpunkt steht die deutschstämmige Familie Windisch - der Vater nicht ohne Spuren aus dem Krieg heimgekehrt, die Mutter nach einigen Jahren menschenunwürdigem stalinistischem Straflager wieder im Kreis ihrer Familie, die Tochter in einer zukunftslosen Liebe - und der Preis für den Auswanderungswillen der Familie.

    Einzelne Dorfbewohner entstehen schemenhaft aus dem Staub der Dorfstraßen, um später dahin zurückzusinken. Die Bigotterie, die Ausweglosigkeit der Antragssteller, die latente Bedrohung - all das wird spürbar, zwischen den Zeilen. Herta Müller kreiert eine düstere, bedrohliche Stimmung, die Hoffnungslosigkeit tropft aus den Zeilen. Alles wartet. Das Dorf, die Familie, der Leser. Bis klar wird, dass die vielen Säcke Mehl als Bestechung nicht reichen werden. 

    Der Pfarrer verlangt Frischfleisch - um gemeinsam mit jungen hübschen Frauen nach dem Taufschein zu suchen. Fünfmal, wenn es rasch geht. Wenn gründlicher gesucht wird, vielleicht auch zehnmal. Ebenso der Milizmann des Dorfes, der die ersehnten Papiere in seinen Händen hält. Der Tochter der Windischs bleibt letztlich keine Wahl. Eine Chronik der Sprachlosigkeit erwartet den Leser, Menschen einer Familie, die sich nicht mehr viel zu sagen haben, die nur ein gemeinsames Ziel haben: raus aus diesem Land...

    Wie wohl immer in ihren Romanen schwingen auch in diesem Debüt Herta Müllers viele autobiografische Anteile mit. Dieser Gedanke lässt die Gänsehaut noch einmal entstehen. Obschon die Stimmung im Dorf beim Hören nahezu spürbar war und die Autorin insofern großartiges geleistet hat, war es wieder der Schreibstil, der mich nicht abholen konnte, der mich ermüdete und streckenweise abschreckte. Grotesk-absurde Wortspiele, undurchsichtige Metaphern, oft eher traumähnliche denn realitätsnahe Passagen, knappe und kurzatmige Satzreihen: anstrengend. Und - ich muss es leider noch einmal sagen - für mich auch abschreckend. 

    Für die von Mathias Brandt gelesene ungekürzte Hörbuchausgabe (3 Stunden und 3 Minuten) habe ich so gefühlt ewig gebraucht, weil ich mich ständig dabei ertappte, wie meine Gedanken nach wenigen Sätzen bereits wieder abzuschweifen begannen, so dass ich dann lieber eine Pause einlegte. Schade. Ich hätte es gern lieber gemocht...


    © Parden

  22. Cover des Buches Der Club der Traumtänzer (ISBN: B018GJLU8W)
    Andreas Izquierdo

    Der Club der Traumtänzer

     (9)
    Aktuelle Rezension von: parden
    BADABING!

    Gabor Schöning sieht gut aus, ist erfolgreich, und die Frauen liegen ihm zu Füßen: Die Welt ist für ihn wie ein großer Süßwarenladen. Außerdem ist Gabor ein Mistkerl. Er schreckt vor nichts zurück, um seine Ziele zu erreichen. Doch dann fährt er mit dem Auto die Direktorin einer Sonderschule an. Und die kennt sich mit Schwererziehbaren wie ihm bestens aus. Als Wiedergutmachung soll Gabor fünf Sonderschülern Tango beibringen. Das Problem ist nur, dass alle Schüler einen IQ unter 85 und eigentlich keinen Bock auf Tanzen haben. Die Sache gerät außer Kontrolle: Die Kids stellen sein Leben auf den Kopf, sein ärgster Konkurrent wittert die große Chance, ihn aus der Firma zu drängen, und zu allem Überfluss verliebt er sich in eine Frau, die ihm nicht gleich zu Füßen liegt. Als eines der Tangokids schwer erkrankt, setzt Gabor alles auf eine Karte - er wird diesen Jungen retten, egal, was er dabei aufs Spiel setzt.

    Mit Schwung durch Leben - eben: Badabing! - das ist das Motto von Gabor Schöning. Als Unternehmensberater steht er kurz davor, zum Juniorpartner der Firma benannt zu werden, und beruflich kennt er keine Skrupel. Wer mit den Haien schwimmen will, muss selbst einer sein - damit kennt Gabor sich aus. Privat sucht er den Ausgleich im Tanzen, jeden freien Abend tanzt er sich erst nackt vor seinem großen Spielgel in Stimmung - sehr zur Freude seiner Nachbarin, die zu diesem Anlass stets ein Glas Sekt trinkt -, um sich dann ins gesellschaftliche Vergnügen zu stürzen. Unverbindlich tanzt er die Frauen an, bringt immer eine andere mit nach Hause und sorgt so auch nachts für Stimmung...

    Dumm nur, dass er eines Abends eine Radfahrerin übersieht und über den Haufen fährt. Bis auf ein gebrochenes Bein ist zwar kein größerer Schaden entstanden, aber Gabors Chef sollte aus verschiedenen Gründen keinesfalls etwas von diesem Unfall erfahren. Und so lässt sich Gabor widerwillig auf den Vorschlag der Unfallgegnerin ein, der Direktorin einer Förderschule für lernbehinderte Schüler, die im Gegenzug auf eine Anzeige verzichten will: ein Jahr lang soll er fünf ihrer Schüler das Tanzen beibringen. Pädagogisch vollkommen unbeleckt, geht Gabor diese Aufgabe mit dem ihm eigenen Schwung an - und wird ausgebremst: von der begrenzten Auffassungsgabe der Jugendlichen ebenso wie von deren Unlust und diversen anderen Problemen, die sich nach und nach entpuppen...

    Meist werden die Ereignisse aus der Sicht von Gabor Schöning erzählt, wobei zu Beginn vor allem Szenen seines Berufsalltags sowie seines Privatlebens dominieren, während später die Geschehnisse um die Tanzschüler zunehmend an Gewicht gewinnen. Neben dem aktuellen Geschehen gibt es auch immer wieder Rückblenden - sowohl in Gabors Vergangenheit (unter seiner toughen Fassade schlummern durchaus unerledigte 'Altlasten') als auch in die Geschichten der Kids. Deutlich wird, dass hier jeder sein Päckchen zu tragen hat.

    Vielleicht hat Izquierdo hier etwas übertrieben, weil es tatsächlich keiner Hauptfigur vergönnt ist, ohne ein tragisches Schicksal durchs Leben zu gehen. Dadurch mag beispielsweise der Eindruck entstehen, dass lernbehinderte Kinder stets aus einem schwierigen oder lieblosen Elternhaus kommen und oft vergeblich um Liebe und Anerkennung kämpfen. Andererseits nimmt sich der Autor hier eines Themas an, das ansonsten eher tabuisiert wird, und nimmt so eventuell auch Berührungsängste. Auch gerät der Charakter des Unternehmensberaters recht klischeehaft, was andererseits aber auch deutlich macht, wie groß letztlich der Wandel des Gabor Schöning mit seinem 'Badabing!' gerät.

    Gabor widmet sich seiner neuen Aufgabe zwangsläufig mit großem Ernst, wobei er lernt, dass blinder Aktionismus nicht wirklich weiter hilft, Freundschaft dagegen schon. Andere Autoren wären hier vielleicht in die Kitsch-Falle getappt, nicht so Izquierdo. Situationskomik findet sich in diesem Roman ebenso wie tragische Momente, aber der Autor steuert das Schiff der Geschichten zielsicher durch das Meer der Emotionen ohne dass die Wellen über die Reling schlagen. Der flüssige Schreibstil tut sein Übriges, dass die Kapitel nur so vorbeirauschen.

    Christoph Jablonka liest die ungekürzte Hörbuch-Ausgabe (Laufzeit: 12 Stunden 23 Minuten) flüssig und angenehm akzentuiert. Dieser Stimme kann man tatsächlich stundenlang lauschen.

    Ein schöner Roman nicht nur für Jugendliche, berührend und humorvoll - und mit einer guten Portion Badabing!


    © Parden

  23. Cover des Buches Der Gärtner war's nicht!: Die K&K-Schwestern ermitteln 1 (ISBN: B07QP7F6TQ)
    Tatjana Kruse

    Der Gärtner war's nicht!: Die K&K-Schwestern ermitteln 1

     (3)
    Aktuelle Rezension von: parden

    JE OLLER, JE DOLLER...

    Konny und Kriemhild, beide über sechzig, führen nicht sonderlich erfolgreich eine Pension in der Provinz. Eines Tages wird die Idylle durch einen Mord gestört – und die Schwestern entpuppen sich als wahre Meisterdetektivinnen...

    In die Beschaulichkeit der Bed & Breakfast-Pension der Schwestern Konny und Kriemhild platzt eine Band junger Musiker, die den Haushalt ordentlich auf den Kopf stellen – bis einer von ihnen tot aufgefunden wird. Hat der Gärtner den Gast versehentlich mit seinem Aufsitzrasenmäher umgefahren? War es wirklich ein Unfall? Oder nicht doch Mord? Kurzentschlossen nehmen die Schwestern die Ermittlungen selbst in die Hand – ihr Haus, ihre Regeln. All das vor den Augen eines zufällig anwesenden Hotelkritikers. Und der Pensionskatze: dem unsäglich hässlichen Sphynx-Kater Amenhotep. Das Chaos ist perfekt! 

    Konny und Kriemhild sind Zwillinge, die das Leben erst auseinandergetrieben und schließlich wieder zusammengeführt hat. Ihr altes Elternhaus haben die beiden über 60-Jährigen zu einer Pension umgebaut und versuchen nun, auf diesem Weg ihre magere Rente aufzubessern. Bislang noch mit wenig Erfolg, aber sie bleiben zuversichtlich. 

    Konny ist die lebenslustigere der beiden Zwillinge - sie hat sich nie fest gebunden, das Leben und die Männer genossen, die Feste gefeiert, wie sie fielen und einiges von der Welt gesehen. Dafür steht sie jetzt ohne nennenswerte Rente da, denn einen festen Beruf hatte sie nie. Als Nebenverdienst schreibt sie noch regelmäßig Beiträge für eine Kolumne in einer Ü-50-Zeitschrift - und diese Beträge werden hier als amüsante Einstimmung zu jedem Kapitel präsentiert.

    Kriemhild ist die Ältere der beiden Zwillinge und vollkommen anders als ihre Schwester. Pflichtbewusst und strukturiert pflügt sie durch den Tag, meidet dabei nach Möglichkeit andere Menschen ("Ich bin sozial nicht kompetent genug, um mit Leuten, die mich langweilen, über Dinge zu sprechen, die mich nicht interessieren"). Kriemhild hängt an ihrem Mann, dem Kommodore - auch wenn der schon vor Jahren das Zeitliche gesegnet hat. Als Asche in der Urne redet er heute auch nicht viel weniger als früher, und so fühlt sich Kriemhild ihm immer noch nahe. 

    Mit in dem alten Haus lebt noch der Nackt-Kater Amenhotep - ein selten hässliches und nicht immer friedvolles Vieh, das aber auch den Allergikern unter den Gästen keinen Anlass zur Klage bietet. Und Herr Hirsch wohnt auch mit unter diesem Dach, ein ehemaliger Bankbeamter, der den beiden rüstigen Damen seinerzeit den Kredit für den Umbau des Hauses zur Bed&Breakfast-Pension bewilligt hat. Seit seinem Schlaganfall ist Herr Hirsch noch nicht wieder ganz hergestellt, vor allem sprachlich zeigen sich noch deutliche Defizite. Während er alles versteht, was gesagt wird, findet er die richtigen Worte nicht mehr - er ist Aphasiker. Allein mit den beiden älteren Damen stellt das kein Problem dar, aber im Umgang mit Gästen - oder auch später mit der Polizei - führt dies zu allerlei skurrilen Situationen.

    Auch die anderen Charaktere, die in diesem Krimi zumeist als Pensions-Gäste auftauchen, sind nicht immer einfach zu nehmen. Als der tote Musiker aufgefunden wird, kommt es zu immer mehr aberwitzigen Szenen, die ich teilweise sehr unterhaltsam fand. Trockener Humor und clowneske Momente geben sich hier ein Stelldichein, das oft passend, manchmal jedoch auch ein wenig überzogen wirkt. 

    Der Krimianteil wäre sicher noch ausbaufähig, die Spannung bleibt hier doch ein wenig auf der Strecke. Allerdings machen die skurril-liebenswüridgen Charaktere das meist wieder wett. Als Krimödie geht der Roman in jedem Fall durch und mir bot er genau das, was ich mir erhofft hatte: eine locker-leichte Unterhaltung. 

    Sonngard Dressler liest die ungekürzte Hörbuchausgabe (8 Stunden und 16 Minuten) unaufgeregt und souverän. Den einzelnen Charakteren verleiht sie durch ihre Stimmvariation einen Wiedererkennungswert - wobei mir v.a. die Darstellung des Herrn Hirsch gefallen hat. Den sächsischen Dialekt beherrscht die Sprecherin allerdings trotz aller Bemühungen nicht.

    Alles in allem eine nette Krimi-Unterhaltung, die Lust auf mehr macht!


    © Parden

  24. Cover des Buches Frau Morgenstern und der Abgrund (ISBN: B0CGLWYVQ3)
    Marcel Huwyler

    Frau Morgenstern und der Abgrund

     (1)
    Aktuelle Rezension von: parden

    DER FIESESTE CLIFFHANGER EVER...

    Violetta Morgenstern, pensionierte Lehrerin und kreative Profikillerin, ist auf der Flucht vor dem Staat, als sie einen neuen Auftrag erhält: Mit ihrem Kollegen, dem Ex-Söldner Miguel Schlunegger, soll sie den mysteriösen Tod eines Journalisten aufklären. Die Spur führt in die finstere Vergangenheit, zum Vorabend des Zweiten Weltkriegs. Das mörderische Duo findet heraus, dass sich ein furchtbares Ereignis der Weltgeschichte in Wirklichkeit ganz anders abgespielt hat. Und dann muss Violetta Morgenstern auch noch feststellen, dass sie selbst ihrem besten Freund nicht mehr vertrauen kann. (Verlagsbeschreibung)

    Frau Morgenstern ist eine pensionierte Lehrerin mit recht rigiden Moralvorstellungen und einem schrägen Hang zur Selbstjustiz ("Strafe muss sein!"). Seitdem sie vor einigen Monaten dem geheimen Liquidierungs-Ministerium der Schweizer Regierung: "TELL" in die Quere gekommen ist, steht sie selbst auf der Abschussliste der Organisation, für die sie zuvor sehr erfolgreich gearbeitet hat. Auf ihrer Flucht wird sie begleitet von ihrem versierten Kollegen Miguel Schlunegger, einem Ex-Söldner, der Frau Morgenstern die Treue hält. 

    Seither fahren sie unerkannt kreuz und quer durch die Schweiz, hinterlassen keine digitalen Spuren und wissen sich auch sonst gekonnt zu tarnen. Im Darknet bieten sie jedoch weiterhin ihre Liquidierungs-Dienste an, denn von irgendetwas müssen sie ja schließlich leben! Diesmal sollen sie den Mörder eines bekannten Journalisten ermitteln, der viele Missstände aufgedeckt und publik gemacht hat, jedoch manches wohl auch verschwieg, wenn der Preis nur stimmte - so lauten zumindest die Gerüchte. Die Suche nach dem Mörder erweist sich als ein kniffliges Unterfangen, wie sich bald schon herausstellt. 

    Neben der Arbeit an dem neuen Fall gibt es diesmal auch einen intensiven Einblick in das veränderte Alltagsleben von Violetta Morgenstern und Miguel Schlunegger. Immer noch sind die beiden durch ihre Flucht fast ausschließlich auf sich selbst angewiesen, was v.a. zu Beginn durch eine sehr brenzlige Situation deutlich wird. Zum Glück ist Frau Morgenstern auch in größter Not einfallsreich und kreativ, doch ist ihr klar: auf Dauer muss sich etwas an ihrer Lage ändern. Zudem verspüren beide Hauptfiguren Sehnsucht nach Nähe, vielleicht gar einer Partnerschaft, einem normalen Alltag. Doch das ewige Versteckspiel lässt nichts davon zu. Bis Miguel seltsame anonyme Nachrichten erhält - und schließlich auch ein ungeheuer verlockendes Angebot. Frau Morgenstern wittert Verrat!

    In dieser fünften Folge findet Marcel Huwyler wieder zurück zu seinen fantasievollen Wortneuschöpfungen, seinem Wortwitz und den spritzigen Dialogen, was mir außerordentlich gut gefallen hat. Auf der Jagd nach dem Mörder des Journalisten kommt es allerdings zu einzelnen Szenen, die mehr durch ihre Kuriosität punkten können denn durch ihre tatsächliche Vorstellbarkeit. Das fand ich stellenweise doch etwas überzogen. Doch insgesamt empfand ich diese Folge wieder als sehr unterhaltsam und spannend, mit einigen überraschenden Entwicklungen einschließlich dem fiesesten Cliffhanger ever...

    Judith Steinhäuser ist auch diesmal als Sprecherin eine passende Besetzung für die ungekürzte Lesung (8 Stunden und 29 Minuten ). Mit ihrer leicht rauchigen Stimme, die ein wenig an die der berühmten Katharina Thalbach erinnert, bietet sie das passende Hörerlebnis zu der Person der Frau Morgenstern. 

    Ich warte jetzt jedenfalls schon gespannt auf Band sechs - denn eines ist klar nach dem gemeinen Cliffhanger: es geht auf jeden Fall weiter!


    © Parden

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