Bücher mit dem Tag "ungleichheit"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "ungleichheit" gekennzeichnet haben.

31 Bücher

  1. Cover des Buches Der Zopf (ISBN: 9783596522668)
    Laetitia Colombani

    Der Zopf

     (794)
    Aktuelle Rezension von: sapphireskyy

    "Der Zopf" beschreibt die Geschichte dreier Frauen, die unterschiedlicher nicht leben könnten. Die sehr wichtigen Themen Krankheiten und Ausgrenzung im Job, Existenzängste und das unvorstellbare Kastensystem in Indien voller Ungleichheit, Menschenverachtung und Gräueltaten werden anschaulich dargestellt.

    Ich habe den Schreibstil aufgrund teils kurzer, abgehakter Sätze leider nicht als angenehm empfunden. Durch die einzelnen Kapitel wird meiner Meinung nach "durchgerauscht". Wie die Protagonistinnen miteinander verbunden sind, ist ebenfalls sehr schnell erkennbar. 


    Ich habe das Buch ehrlicherweise nur zu Ende gelesen, da es als eBook weniger als 250 Seiten hat. Allein wegen der wichtigen Themen vergebe ich 3 Sterne. Schade! 

  2. Cover des Buches Deutschland schafft sich ab (ISBN: 9783421045454)
    Thilo Sarrazin

    Deutschland schafft sich ab

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Boris_Goroff

    Der Autor schreibt hochwissenschaftlich, jede Aussage ist mit einer Quellenangabe belegt. Die Fehler der deutschen Regierungspolitik werden gnadenlos aufgelistet und die Migrationspolitik hinterfragt. Zum Schluss werden mögliche Zukunftsszenarien prognostiziert.

  3. Cover des Buches Die Räuber (ISBN: 9783872910479)
    Friedrich Schiller

    Die Räuber

     (666)
    Aktuelle Rezension von: Yazzie

    Der Anfang des Buches war vielversprechend und sehr spannend. Ich fand rasch einen Zugang zu den Charakteren. Diese waren sehr vielfältig und man konnte sich sogar in den unsympatischsten Personen hineinversetzen.

    Bei der Mitte der Geschichte zog sich die Handlung in die Länge und es wurde immer mühseliger das Buch zu lesen.

    Nach der Mitte der Geschichte wurden für mich wichtige Informationen ausgelassen und ich konnte mich somit nichtmehr auf die Handlung konzentrieren, sondern musste öfters nachlesen ob ich etwas ausgelassen hatte. Aus diesem Grund musste ich das Buch im Endeffekt weglegen. 

    Die Schreibweise war am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, da das Buch in der Epoche des Sturm und Drangs geschrieben worden ist, ich konnte mich aber schnell an den Schreibstil und die Fremdwörter gewöhnen.

    Leider wurden meine Erwartungen an das Buch nicht übertroffen oder gar erfüllt. Ich wollte dieses Buch so sehr zuende lesen, jedoch konnte ich es nicht.

  4. Cover des Buches Der Untertan (ISBN: 9783988289858)
    Heinrich Mann

    Der Untertan

     (382)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Das Buch ist von der Handlung, immer noch sehr aktuell. Eigentlich kann man es auf alle Zeiten übertragen und findet immer Aspekte und Parallelen. Im Deutsch LK habe ich mich durch das Buch gequält und habe es jetzt mal wieder versucht. Klar, die Handlung ist und bleibt in jeder Zeit aktuell, aber es ist einfach immer noch recht zäh. Manche Bücher die man in der Schule gelesen hat, fand man aus Prinzip doof und später dann richtig gut. Leider ist es hier nicht der Fall. Sprachlich toll, aber das bringt auch nichts, wenn die Story nicht vom Fleck kommt.

  5. Cover des Buches Sonne und Beton (ISBN: 9783548066943)
    Felix Lobrecht

    Sonne und Beton

     (112)
    Aktuelle Rezension von: Beasonders

    Felix Lobrechts Debütroman stand lang auf meiner Liste, aber bis ich das Buch am Ende gelesen habe, ist schon einige Zeit vergangen. Nun habe ich mir diese Woche Zeit genommen und das Buch gelesen. Und ich muss sagen: Wow, was geht denn da in Gropiusstadt?

    Dieses Buch ist zwar schnell gelesen, da es nur etwas über 200 Seiten hat, aber auf diesen Seiten werden so viele schwere Themen behandelt, dass sich bei jedem Umblättern ein neuer Abgrund auftut. Drogen, Alkohol, häusliche Gewalt sind nur einige Themen, die hier besprochen werden. Schnelle Dialoge und auch eine schnelle Geschichte prägen dieses Buch.

    Aber daneben geht es auch um Freundschaft. Auch wenn dies keine Freundschaften wäre, die ich gern pflegen würde, ist es das, was dieses Buch ausmacht. Lukas und seine Freunde, wie sie durch den Tag gehen und dort auch irgendwie „überleben“.

    Mein einziger Kritikpunkt ist der, dass das Ende recht abrupt kam. Plötzlich, mitten im Geschehen, mitten in einem weiteren Höhepunkt, endet das Buch. Das hat mich irritiert. Dennoch ein lesenswertes Buch. 

  6. Cover des Buches Ziemlich beste Freunde (ISBN: 9783596513178)
    Philippe Pozzo di Borgo

    Ziemlich beste Freunde

     (326)
    Aktuelle Rezension von: de_best_from_de_universum

    Meine Meinung:

    Ich finde das Buchcover nicht so gut, denn es ist einfach gemacht.

    Das Buch „Ziemlich beste Freunde“ war spannend. Ich habe dieses Buch von der Schule lesen müssen, aber es war bis jetzt das beste von der Schule. Wir sahen dann noch denn Film. Bei dem Film fande ich es nicht so gut, dass manche Teile nicht vor kamen wie im Buch. Manche Schauspieler hatten im Film einen anderen Namen als im Buch. Der Charakter von Abdel finde ich gut, aber manchmal auch nicht, denn er ist manchmal zu frech.

    Fazit:

    Es ist das beste Buch, das ich in der Schule lesen musste.

  7. Cover des Buches Streulicht (ISBN: 9783518431290)
    Deniz Ohde

    Streulicht

     (72)
    Aktuelle Rezension von: Johann_Baier

    Die Autorin beschreibt ihren Weg vom deutsch-türkischen Arbeiterkind in Frankfurt zur Germanistik-Studentin in Leipzig. Da sie nach der neunten Klasse vom Gymnasium geschmissen wurde, war ihr Weg etwas länger und schwieriger als der vieler Studenten aus der Mittelschicht.

    Das Leben des deutschen Vaters bestand aus Arbeit, Fernsehen, Alkohol und Streitigkeiten mit der türkischen Mutter. „Wenigstens schlägt er nur auf Gegenstände ein, nicht auf mich“, war das Positivste, was die Mutter über den Vater sagte. Sie zog für ein paar Jahre in eine eigene Wohnung und kam nur noch zum Putzen. Freunde oder Verwandte scheint es in dem Leben der Eltern nicht gegeben zu haben. Deniz‘ Armut war mehr sozialer als materieller Art: Gespräche, Bücher, Hilfe bei den Hausaufgaben, Freizeitbeschäftigungen, soziale Kontakte, Urlaube, die ein Mittelschichtskind wie ihre beste Freundin Sophia hat, gab es in ihrer Herkunftsfamilie nicht.

    An dem ersten Gymnasium spürt sie eine Ablehnung durch die Lehrer, sie zweifelt an sich selbst und ihre schulischen Leistungen werden immer schlechter. An der Abendrealschule und dem Oberstufengymnasium wird sie von den Lehrern anerkannt und geschätzt – sie gehört zu den besten Schülern ihrer Klassen.

    Der Roman ist durchgängig in einem eigenwilligen Schreibstil geschrieben: Beobachtungen werden extrem ausführlich und präzise beschrieben, Gedanken und Gefühle aber kaum, Gespräche nur selten. Die Beobachtungen sind immer trist, das Wetter ist grau, alles ist heruntergekommen und schmutzig, viele Menschen sind unfreundlich, sogar verletzend, nur wenige sind neutral dargestellt. Es herrscht ständig eine düstere, bedrückende, freudlose Stimmung.

    Da keine Gedanken beschrieben werden, weiß man nicht, warum sie etwas tut. Der Entscheidung, Germanistik in Leipzig zu studieren, müssen doch Gedanken vorausgegangen sein. Man lernt die tristen Häuser in Leipzig kennen, aber nicht den Grund, warum sie da ist. Dadurch entsteht eine komische Mischung aus Vertrautheit und Rätselhaftigkeit.

    Die Ausführlichkeit der Beschreibungen ist meines Erachtens für das Verständnis der Geschichte nicht in dem Maße notwendig. Es wirkt wie eine Marotte, völlig emotionslos alle unschönen Gegenstände im Blickfeld aufzuzählen. Oder wie eine Übung zur Erweiterung des deutschen Wortschatzes. Der Roman – und dadurch auch die Ich-Erzählerin – wirken kalt. Selbst über ihre Durchschnittsnote 2,0 freut sie sich nicht.

    Das Buch ist interessant für alle Mittelschichtstudenten, die verstehen wollen, wie viel schwerer es Unterschichtsstudenten haben. Und für alle Unterschichtsstudenten, die ihre Erfahrungen abgleichen wollen. Und für alle Haupt- und Realschulabsolventen, die überlegen, weiter zu lernen. Und für alle Lehrer, die sehen wollen, wie sich die (Nicht-) Wertschätzung eines Schülers auf seine Leistung auswirken kann.

  8. Cover des Buches Das Kartell (ISBN: 9783426308547)
    Don Winslow

    Das Kartell

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Die amerikanische Originalausgabe dieses Romans erschien 2015 unter dem Titel „The Cartel“. Es ist der zweite Band der berühmten Kartell-Saga des Autors. Erzählt wird der jahrzehntelange Kampf des amerikanischen Drogenfahnders Art Keller gegen die mexikanische Drogenmafia, der für Keller zu einer persönlichen Obsession wird, insbesondere wenn es um das Kartell seines ehemaligen Freundes Adán Barrera geht. Gegenüber dem Vorgängerband sind die Kartelle noch mächtiger geworden. Verbunden damit ist eine Zunahme der Brutalität, qualitativ und quantitativ. Die Bosse halten sich nicht mehr nur ein paar Schläger- und Mördertrupps, sondern regelrechte Armeen, nicht selten zusammengesetzt aus ausgebildeten Ex-Soldaten, die der höheren Bezahlung wegen die Seiten gewechselt haben. Alle bekämpfen irgendwie alle, Bündnisse werden geschmiedet, um sie bald zu brechen und die Polizeibehörden des Landes stehen jeweils auch in Lohn und Brot eines der Konkurrenten. Das alles ist möglich, weil der Drogenhandel so unglaublich hohe Gewinne abwirft, dass er alle anderen Geschäfte, selbst die Prostitution, in den Schatten stellt.

    Zu Beginn enthält der Roman einige Ungereimtheiten. So heißt Adáns im ersten Band verstorbener Bruder plötzlich Ramón statt Raúl. Außerdem wartet Adán zu Beginn dieses Bandes noch auf seinen Prozess, obwohl er doch im letzten Band schon verurteilt wurde: 12 Mal lebenslänglich. In diesem Band ist er kurz nach seinen Aussagen plötzlich auch zu 22 Jahren verurteilt, offenbar ohne Prozess. Zudem taucht plötzlich eine Schwester Elena von Adán Barrera auf, die im ersten Band überhaupt nicht erwähnt wird. Diese Schlampereien ziehen sich leider ein bisschen durch. So heißt ein Konkurrent Barreras, der im ersten Band noch Güero Méndez hießt plötzlich Güero Palma (Droemer Tb, November 2021, S. 275)

    Die Machtverhältnisse zwischen den Akteuren ändern sich öfters mal ein bisschen zu schnell und unmotiviert, um noch logisch zu sein. Das ist schade, weil es Winslow ansonsten sehr gekonnt versteht, raffinierte Intrigen fehlerfrei und spannend zu inszenieren. Zwischendurch geht jedoch auch immer wieder ein Teil der Spannung verloren, wenn sich die Geschichte in der Aufzählung von Morden erschöpft. Das ist zwar schockierend, aber irgendwann nicht mehr spannend. Es kam mir manchmal so vor, als wollte Winslow die Anzahl der Morde und die Brutalität in der Sprache auf einen Höhepunkt treiben. Ein Beispielsatz: „Köpfe und Gliedmaßen vermischen sich in seiner Stadt mit allem dem anderen Unrat, und in den Slums laufen die Straßenköter mit blutigen Lefzen und schuldbewussten Blicken umher.“ (ebd., S. 620)

    Vielleicht tue ich dem Autor aber auch insofern unrecht, als die Brutalität schlicht und einfach der Wirklichkeitsnähe geschuldet ist, denn dass Winslow einen erheblichen Rechercheaufwand betrieben hat, ist dem Werk anzumerken. Das betrifft nicht nur die Namen der Kartelle, die allesamt der Realität entnommen sind, sondern zeigt sich auch in einzelnen Kapiteln, denen öfters kaum veränderte reale Geschehnisse zugrunde liegen.

    Dieser Roman ist bestimmt kein schlechter, die Freunde bluttriefender Seiten werden ihn vielleicht sogar lieben, aber aus meinem Blickwinkel kommt er nicht an die Raffinesse und Spannung des Vorgängers heran. Drei Sterne.

  9. Cover des Buches Stupid white men (ISBN: 9783492241274)
    Michael Moore

    Stupid white men

     (560)
    Aktuelle Rezension von: sunplantsky

    In dem Buch „Stupid White Men“ betrachtet Michael Moore Amerika und die Regierung Bush von einer anderen Perspektive. Er kritisiert offen und begründet dies auf nachvollziehbare Weise. Auch stellt er Fragen, deren wahren Antworten wir wohl nie kennen werden. Als Leser sollte man im Hinterkopf behalten, dass die Informationen zu bestimmten Themen mittlerweile veraltet sind. Diese Teile habe ich übersprungen, weil sie langweilten. Dennoch regt der Inhalt zum Nachdenken an, da auch parallelen zu unserem heutigen Alltag gezogen werden können, auch wenn man nicht in Amerika lebt. Unterhaltend ist auch der Humor von Moore. Kurz um, ein gutes Buch, was mittlerweile aber überholt ist.

  10. Cover des Buches In besserer Gesellschaft: Der selbstgerechte Blick auf die Anderen (ISBN: 9783218011334)
    Laura Wiesböck

    In besserer Gesellschaft: Der selbstgerechte Blick auf die Anderen

     (13)
    Aktuelle Rezension von: mapefue
    Das Buch ist wie ein Spiegel, in den es ohne Scheu und mit einer Portion Selbstkritik zu schauen gilt.
  11. Cover des Buches Wo bist du? (ISBN: 9783442381661)
    Marc Levy

    Wo bist du?

     (201)
    Aktuelle Rezension von: Miii

    Susan und Philipp haben sich ewige Liebe geschworen, doch das Leben meint es anders mit ihnen. Denn während Susan das Fernweh und Abwechslungsbedürfnis packt, wünscht sich Philipp Beständigkeit, was letzten Endes dazu führt, dass sich ihre Wege trennen. Jahre später steht auf einmal Susans Tochter vor der Tür. Von ihrer Mutter keine Spur. Und obwohl Philipp mittlerweile eine eigene Familie hat, ist es nun an ihm, sein Versprechen von früher einzuhalten, immer da zu sein.


    Das Buch hat mich im Zwiespalt gelassen.

    Die Geschichte an sich hat mir unglaublich gefallen. Sie war sehr berührend, sowohl die Erzählungen der persönlichen Ebene (die Entwicklung von Susans und Philipps Liebesgeschichte, die Trennung, Philipp der weitermacht und eine eigene Familie gründet und letzten Endes auch Lisa darin aufnimmt) als auch die der sachlichen Ebene (die ganzen Informationen über Dritte Welt Länder, den Naturkatastrophen und den grausamen Lebensumständen). Was den Inhalt anging, war das Buch fantastisch.


    Dennoch kann ich der Story nicht mehr als drei Sterne geben, denn ich hab es einfach nicht fertig gebracht, den Figuren auch nur das kleinste bisschen Sympathie entgegenzubringen.

    Es war im Grunde genommen nichts anderes, als Philipp, der sein Leben lang Susan hinterher rennt (auch als er schon verheiratet war) und von alles und jedem Verständnis für diese Besessenheit (anders kann ich sie nicht beschreiben) fordert ohne jede Rücksicht auf Gefühle der anderen. Und Susan ist - trotz ihrer wohltätigen Taten - einfach nur stur und egoistisch. immer darauf bedacht das zu bekommen was sie will, unabhängig davon, wessen Herz sie grade bricht.

    Mir hat in dem Buch Mary sehr leid getan, denn aus meiner Sicht hatte sie es am Schwierigsten.  Von ihr wurde erwartet, alles hinzunehmen. Philipps fortwährende Gefühle für Susan, Susans Tochter die plötzlich in ihrem Haus aufgenommen wurde, die Veränderungen im Leben und Karriere. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass man auch nur einmal nach ihrer Meinung gefragt hat.


    Insgesamt lässt mich das Buch wie gesagt so mittig zurück. Ich kann weder sagen, dass ich es gut fand, noch dass es schlecht war. Da muss man sich einfach ein eigenes BIld machen.

  12. Cover des Buches Der Code des Kapitals: Wie das Recht Reichtum und Ungleichheit schafft (ISBN: 9783518587607)
    Katharina Pistor

    Der Code des Kapitals: Wie das Recht Reichtum und Ungleichheit schafft

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Gwhynwhyfar

    «Grundsätzlich besteht das Kapital aus zwei Komponenten: einem Gut und dem Rechtscode. ... ‹Gut› hier in einem weiteren Sinn für jedes Objekt, jede Forderung, Fähigkeit oder Idee, unabhängig von seiner oder ihrer Form. ... ein Stück Boden, ein Gebäude, das Versprechen zu einem späteren Zeitpunkt eine Zahlung zu erhalten, eine Idee für ein neues Medikament ... Mit der richtigen rechtlichen Codierung kann jedes dieser Güter in Kapital und dadurch seine Tendenz, Vermögen für seine(n) zu schaffen, verstärkt verwandelt werden.»


    Das «Kapital» genießt seit 300 Jahren erstaunliche juristische Sonderrechte. Geschickte Firmenanwälte bauen Konstrukte, verschleiern, oft legal, bestimmen das Geschick ganzer Gesellschaftsstrukturen. Gesetze, die für die Vermehrung von Kapital stehen – Gesetze dagegen könnten das ändern. Alles fing damit an, dass der Mensch sesshaft wurde. Plötzlich steckte er einen Claim ab, nannte dies seinen Besitz. Land, Vieh und Ernte definierten das Besitztum. Es bildeten sich Rechtsbegriffe; Kapital begründete sich früher meist über Grund und Boden. Heute befindet sich Vermögen oft in abstrakten Werten wie Aktien, Anleihen, Immobilien und Patente, ein mobiles Vermögen, das global «verschifft» werden kann, mit windigen Tricks verschleiert und versteckt wird, oder in Trusts und Stiftungen im Verborgenen liegt, um sich dem Steuerzugriff zu entziehen. Man sucht sich global aus den vielen Rechtssystemen die vorteilhaftesten Regularien heraus. Und hier kommen die Anwälte, «Herren des Codes», ins Spiel, die in diesem Geflecht eine große Rolle spielen.


    Katharina Pistor zeigt in diesem Buch die Rechtsgeschichte des Kapitals auf. Römer, die bereits Firmenkonstrukte installierten, die eine Haftung von Eigentümern beschränkte, ähnlich den heutigen Kapitalgesellschaften. Die Fugger waren Meister darin. Es gibt sehr interessante Beispiele – bis hin zur kriegerischen Übernahme der Europäer von Land in fremden Kontinenten: Was ich erobert habe, gehört mir. Die Ureinwohner waren auch nicht in der Lage, Grundbücher vorlegen, die ihren Besitz im Sinn der Europäer legitimieren konnten. In England des 16. Jahrhunderts erreichen die Landlords mit Hilfe von gewitzten Anwälten Ländereien, für den sie zuvor lediglich Nutzungsrechte besaßen, die nun in persönliches Privateigentum umgewandelt wurden. Jetzt gehörte ihnen nicht nur die Ernte der Feldfrüchte, sondern sie besaßen enormes Kapital in Form von Grund und Boden, den man gegebenenfalls verkaufen oder beleihen konnte. Der Anfang zu den ersten Gesetzen zu Grund und Boden. Dem nicht genug. Um den Familienbesitz der Landlords vor Gläubigern zu schützen, übertrugen sie ihn in eine dem heutigen Trust ähnliche Kapitalgesellschaft, dessen Nutzungsberechtigte sie waren und die sie gleichzeitig «im Namen und im Auftrag künftiger Generationen» leiten durften. Damit entgingen sie dem Recht auf Pfändung des gesamten Besitzes, den sie ja theoretisch Gläubigern aushändigen mussten. Familienbesitz war nicht pfändbar. Dieses Recht wurde von der jungen USA nach der Unabhängigkeit übernommen. In England hingegen wurden diese Privilegien bald abgeschafft.


    Die vorindustriellen Gesellschaften erfanden Kapitalgesellschaften, die es den Besitzern ermöglichte, ihr Privatvermögen zu schützen. War die Gesellschaft pleite, blieben die Gläubiger auf ihren Forderungen sitzen, die Eigentümer behielten pikanterweise ihr Privatvermögen. Man konnte später Untergesellschaften gründen, bei dem der Absturz einer einzelnen nicht den ganzen Konzern herunterzieht (z.B. eine AG mit mehreren GmbH’s). Das Konstrukt haben bereits die Medici zur Perfektion installiert. Das Privatrecht wird so ausgehebelt, bei dem der Schuldner mit seinem Privatvermögen haftet. Beispielhaft und detailliert erklärt die Autorin, wie die Anpassung des Rechts an die Wünsche der Besitzenden sich im Lauf der Geschichte entwickelt hat. Historisches, wie die «institutionelle Autopsie» der Lehman Brothers, wird erklärt, in diesem Zusammenhang auch die Entwicklung vom Schuldschein zum Wechsel und der der Handel damit.


    «Das Recht ist ein mächtiges Werkzeug für die Ordnung des Sozialen und hat das Potential, einem großen Spektrum gesellschaftlicher Ziele zu dienen; dennoch wurde es fest in den Dienst des Kapitals gestellt.»


    Wie sieht es eigentlich mit Naturgütern aus? Bodenschätze, Wasser. Ist dies ein Gemeingut oder gehört es in privates Besitztum? Alles ist juristisch codiert. Das angelsächsische Rechtssystem basiert auf Präzedenzfälle. Das «Common Law» (von England in die USA getragen) gibt privaten Anwältinnen einen großen Spielraum. «Denn diese sind nicht nur als Berater zum bereits existierenden Recht tätig, sondern formen aus dem alten Stoff ständig neue Rechte.» Die Rechtsauffassung eines Anwalts vor Gericht, kann zur Urteilsbegründung herangezogen werden, neue Rechtscods entstehen, die in anderen Verhandlungen wieder als gültiges Recht herangezogen werden, ohne von einem Parlament beschlossen zu sein. Im Zivilrecht von Deutschland, Frankreich usw. handeln wir nach dem «Code Civil», der von Napoleon verbreitet wurde. Im Süden galt damals in Frankreich das «römische Recht», im Norden das «Gewohnheitsrecht». Napoleon fasste sie zusammen und modernisierte das neue System als ein vernunftgegründetes allgemeines Recht, das dem Richter Handlungsspielraum zur Entscheidung gab, und es floss soziales Gedankengut aus der Französischen Revolution mit hinein. Freies individuelles Eigentum wurde gewährt, der Zopf des Feudalismus abgeschnitten, eine strikte Trennung von Staat und Kirche eingeführt. Hier wird nach geltendem Recht entschieden, ohne dass Anwälte ihre eigenen Cods in die Entscheidung durch Argumente einfließen lassen können. «So werden auch noch in der Gegenwart alle Jurastudierenden in Deutschland zum Richter und nicht zum Rechtsanwalt ausgebildet. Erst nach der Richterqualifikation dürfen sie den Anwaltsberuf ergreifen.» Dazu kommt nach dem Studium eben auch das Referendariat mit abschießendem Staatsexamen. Im «Comen Law» muss man zunächst nach dem tudium in privaten Kanzleien gearbeitet haben, um zum Richter berufen zu werden. Das Studium ist auf den Rechtsanwalt ausgerichtet. Es gibt in allen Kapiteln interessante Exkurse in die Rechtsgeschichte, die ziemlich spannend sind, verständlich erklärt für den Laien. Allein für die vielen Ausflüge in die Rechtsgeschichte ist das Sachbuch lesenswert. Katharina Pistor stellt Thesen auf, bringt Zusammenhänge, die mir gut gefallen haben, anderen stehe ich ein wenig skeptisch gegenüber. Aber allein die Informationen und Vervindunen, das eigene Orientieren und Nachdenken bringt den Leser weiter. 


    «Deshalb haben sie auch zunehmend darauf gedrängt, juristische Streitigkeiten außergerichtlich beizulegen oder der Schiedsgerichtsbarkeit dem offiziellen Verfahrensweg den Vorzug zu geben. Doch auch das bringt die Anwälte in eine eigenartige und potenziell recht angreifbare Lage: Sie sind auf die Autorität des staatliche Rechts angewiesen, meiden aber die Gerichte, die traditionellen Hüter des Rechts, aus Angst davor, dass diese sich in ihre Codierungsbemühungen einmischen könnten.»


    Die Globalisierung bringt erweiterte Wahlmöglichkeiten für Firmen und ihre Anwälte. Firmenkonstrukte, Steuerrecht umgehen, verschleiern ... Auswahlmöglichkeit des Firmensitzes, verschiedene Rechtssysteme, Vertragsfreiheit, Verhandlungsort für Rechtsstreitigkeit. Ein Dschungel des Rechtsgeflechts. Nehmen wir als Beispiel das Café von Heike Mustermann in der Fußgängerzone, die brav ihre Steuern bezahlt, auf der anderen Straßenseite der hippe Multikonzern, der überteuerten Kaffee verkauft und kaum Steuern abgibt. Und dann hat man globale Schiedsgerichte erfunden, die ja dazu dienen sollen, Einigkeit schnell zu regeln, die Gerichte zu entlasten. Wer glaubt es? Seit TTIP und CETA ist erlaubt, was von vielen Juristinnen für nicht rechtsstaatlich und verfassungswidrig gehalten wird – von Anwalt zu Anwalt Streitigkeiten ohne Richter beseitigen. Man einigt sich schnell, wenn es um die Verletzung der Rechte von Verbraucher*innen geht. Das alles hinter verschlossenen Türen ohne den Blick der staatlichen Richter, die diese Beschlèsse dann aber als rechtsgültig akzeptieren müssen.


    Katharina Pistor fordert Korrekturen im Rechtssystem. Die demokratische Gesellschaft muss unbedingt die Kontrolle über ihr Recht zurückgewinnen. Gesetze können das ändern und man kann falsche Gesetze auch abschaffen. Sie schlägt u. a. vor, private Schiedsgerichte bei öffentlichem Interesse zu verbieten. Ebenso, die Möglichkeit für Vermögende, ihre finanziellen Risiken der Allgemeinheit aufbürden. Siehe Banken und Firmenpleiten. Spekulative Verträge sollten nicht mehr vor Gerichten durchsetzbar sein. Das Sachbuch ist ein Füllhorn von interessanten Ausflügen in die Rechtsgeschichte – aber nicht nur das, Zusammenhänge werden gut erklärt, ihre Auswirkung auf unsere Gesellschaft. Recht schützt Kapital teilweise sehr ungerecht und trägt somit dazu bei, ein Ungleichgewicht in der Gesellschaft herzustellen.


    Katharina Pistor, geboren 1963, ist Edwin B. Parker Professorin of Comparative Law und Direktorin des Center on Global Legal Transformation an der Law School der Columbia University in New York. Für ihre Forschungen wurde sie vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Max-Planck-Forschungspreis 2012. Der Code des Kapitals. Wie das Recht Reichtum und Ungleichheit schafft wurde von der Financial Times und von Business Insider zu einem der besten Bücher 2019 gekürt. Dieses Buch steht in der Longlist: Wissenschaftsbuch des Jahres 2022. 

    https://literaturblog-sabine-ibing.blogspot.com/p/der-code-des-kapitals-von-katharina.html


  13. Cover des Buches Magnolia (ISBN: 9783753000657)
    Monica Brashears

    Magnolia

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Hyperikum

    Magnolias Mutter Cherry hängt an dem Zeug, seit Manolia denken kann. Es fing an, als ihr afroamerikanischer Vater bei der Arbeit einen Ziegel abbekam. Die weiße Cherry lernte den weißen Quarry kennen und der wurde ihr zum Verhängnis. Mama Brown, die Mutter von Magnolias Vater, nahm das verwahrloste Mädchen auf. Cherry schlug nur auf, wenn sie dringend Geld brauchte. 

    Magnolia ist neunzehn, als sie ihren Highschoolabschluss macht und an einer Tanke anfängt. Kurz darauf stirbt Mama Brown. Bei ihrer Beerdigung macht Mama Browns Vermieter, Magnolia das Angebot, die Miete in ihren Naturalien zu vergüten. Er verschafft sich Zugang zu ihrem Haus und wartet ihre Entscheidung nicht ab. Danach duscht sie so heiß, wie sie es gerade aushält. Sie weiß, dass sie eine zündende Idee braucht und der Zufall schwämmt ihr Cotton ins Leben. Cotton ist ein sprachbegabter Künstler und Bestatter, der Magnolia einen außergewöhnlichen und gut bezahlten Job anbietet.

    Immer wenn Magnolia wütend ist, wischt sie durch Tinder und verabredet sich mit einem Fremden für schnellen Sex. Am Ende sitzt sie meistens auf ihm, leider führen ihre Escapaden zu einer ungewollten Schwangerschaft und sie weiß, dass sie dieses Wesen in ihr loswerden muss. 

    Fazit: Was für ein ungewöhnliches Debüt. Eine junge Frau wird Opfer eines übergriffigen Vermieters. Es macht den Anschein, als dürfte ihr das nicht so viel ausmachen, weil sie doch sowieso wahllos rumvögelt. Alle in der Geschichte mitwirkenden haben größere Probleme. Der schwarze Vermieter, ganz mieser Charakter, der Arbeitgeber ist zwanghaft, seine Tante alkoholabhängig und Magnolias Mutter heroinsüchtig. Da fällt eine merkwürdige junge Frau gar nicht mal so sonderlich auf. Tatsächlich handelt die Geschichte von Unterdrückung, Macht und Missbrauch von Frauen, durch Männer. Ganz am Ende dieser locker, unterhaltsam geschriebenen Geschichte, kommt die entsetzliche Wahrheit, die Magnolias Stolpern erklärt und verständlich macht. Ich mag die Geschichte sehr. Die Autorin hat mich nach Tennessee entführt und mich von allem kosten lassen, Ungleichheit, Minderwertigkeit, Angst und Ausgeliefertsein, Rassismus, schwüle Hitze, Ghospel, Sex und ein bisschen Voodoo. Ein heißer Ritt durch die Südstaaten.

  14. Cover des Buches Die Vorhersage (ISBN: 9783453323230)
    Nikki Erlick

    Die Vorhersage

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Nadine_Breitenstein

    Ich mag Dystopien echt sehr gerne und der Plot klang unheimlich interessant: Eines Tages wacht man auf und die Welt ist eine andere als zuvor. Ausnahmslos jeder Erwachsene erhält eine Box mit einem Faden, dessen Länge die noch vorhandene Lebenszeit anzeigt. 🧶⁣

    Die Figuren in der Geschichte sind OK. Zwar nicht sonderlich interessant oder besonders, aber OK. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, die Story kurzweilig, aber leider nicht besonders spannend. 🤷🏻‍♀️⁣

    Hier wurde eindeutig Potenzial verschenkt, denn das A und O einer Dystopie ist doch, die Hintergründe aufzudecken, wie es zu dieser neuen Welt überhaupt kommen konnte. An dieser Stelle wurde ich echt enttäuscht - das Ende war ziemlich unkreativ. 🤔⁣

    Man konnte das Buch recht schnell durchlesen, weil man ja wissen wollte, wie es wohl ausgeht. Hier und da gibt es auch tragische bzw. traurige Momente, aber so richtig nimmt es einen nun auch wieder nicht mit. 🫤⁣

    Soweit ich weiß, war das auch der 1. und bisher einzige Roman der Autorin. Eigentlich ist sie Reisejournalistin. 🗺️⁣

  15. Cover des Buches Eine Theorie der globalen Verantwortung: Was wir Menschen in extremer Armut schulden (suhrkamp taschenbuch wissenschaft) (ISBN: 9783518297735)
  16. Cover des Buches Der Preis der Ungleichheit (ISBN: 9783570552407)
    Joseph Stiglitz

    Der Preis der Ungleichheit

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Dubhe
    In diesem Buch geht es darum, dass der Markt und die Welt nicht richtig funktionieren. Und daran schuld ist die Ungleichheit. Die Kluft zwischen Armut und Reichtum wird immer größer, und das ist auch schon einer der tragenden Gründe warum unsere Wirtschaft nicht richtig funktioniert. 
    Das meint jedenfalls der Autor, der auch noch Nobelpreisträger in Wirtschaft ist. 
    Schön und gut, doch er vertritt eindeutig nicht meine Meinung. 
    Klar, zur Zeit gibt es sehr viel Ungerechtigkeit auf dieser Welt, doch war schon immer so. 
    Die Idealen Modelle, so wie der Kommunismus, funktionieren nur in der Theorie, doch niemals im wahren Leben (soll aber nicht heißen, dass ich Kommunist bin, ich bin für ein Gleichgewicht der politischen Mächte). 
    Doch anscheinend kann der Autor das nicht akzeptieren, denn immer wieder versucht er den Leser von seinem idealen Modell zu überzeugen, das nie und nimmer funktionieren kann und das weiß jeder, der sich etwas besser in der Wirtschaft auskennt. 
    Denn die Menschen können selten fair sein, denn unsere Spezies ist gierig und ungerecht. 
    Um den Markt ideal machen zu können, wie in der Vorstellung Stiglitz, müssen programmierte Computer die Wirtschaft der Welt übernehmen und diese müssten eine künstliche Intelligenz besitzen. 
    Klar, er hat auch recht, dass unser System nicht mehr allzu lange funktionieren kann, es wird wie immer einen großen Crash geben und dann ist die Welt genauso ungerecht und ungleich wie vorher. 
    Man müsste die Menschen verändern, bevor sich die Wirtschaft zum besseren wenden kann. 
  17. Cover des Buches Kapitalismus: Die ersten 200 Jahre (ISBN: 9783865057648)
  18. Cover des Buches Politische Soziologie der sozialen Ungleichheit (ISBN: 9783593375984)
  19. Cover des Buches Sozialstruktur und Lebensstile (ISBN: 9783518285824)
  20. Cover des Buches Sozialstruktur und Lebenslauf (ISBN: 9783810012623)
    Peter A. Berger

    Sozialstruktur und Lebenslauf

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  21. Cover des Buches Das Geheimnis des Mädchens (ISBN: 9783453427686)
    Emily Gunnis

    Das Geheimnis des Mädchens

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Lisa89

    Klappentext:
    Drei Generationen zwischen Misstrauen und Angst, Hoffnung und Liebe
    England 1945: Als die junge Herrin von Yew Tree Manor bei der Geburt ihres Kindes stirbt, wird der Hebamme Tessa James der Prozess gemacht, obwohl sie als einzige alles unternommen hat, um die Frau zu retten. Dies treibt einen Keil zwischen die Familien Hilton und James, der sich mit den Jahren immer tiefer bohrt.
    1969: Während einer Silvesterfeier verschwindet Alice Hilton, die sechsjährige Tochter des Hauses, aus Yew Tree Manor – und taucht nie wieder auf.
    Heute: Als erneut ein Mädchen auf dem Anwesen von Yew Tree Manor verschwindet, weiß Willow James, dass sie das Geheimnis der Hebamme, ihrer Ururgroßmutter, lüften muss, damit sich die Geschichte Vielen Dank an das Bloggerportal und den Penguin Random House Verlag für dieses tolle Buch.
    Welch ein schönes aber auch gleich dürsteres Cover für dieses tolle Buch. Man weiss auf den ersten Blick, in welchen Land es spielen wird England. Es ist das zweite Buch der englischen Autorin Emily Gunnis und ich muss sagen ich wurde wieder nicht enttäuscht.
    Am Anfang ist es etwas schwierig bis man alle Personen zuordnen kann aber dann liest es sich sehr fliessend und man kann es nicht mehr aus der Hand legen.
    Ich liebe diese verschiedenen Zeitsprünge, das gelingt der Autorin sehr gut.
    Ich habe mit Tessas Familie mitgelitten, aber auch die Familie Hilton spielt eine grossse Rolle. Ich möchte gar nicht zu viel erzählen und verraten.
    Es ist ein tolles Buch das gelesen werden muss.

  22. Cover des Buches Respekt im Zeitalter der Ungleichheit (ISBN: B008RX2CSU)
    Richard Sennett

    Respekt im Zeitalter der Ungleichheit

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Richard Sennett, einer der bekanntesten amerikanischen Soziologen der Gegenwart, widmet sich in diesem Buch dem Phänomen des Respekts gegenüber sozial benachteiligten Gruppen in einer Gesellschaft. Ausgehend von eigenen Kindheitserfahrungen - er ist selbst in einer Armensiedlung in den USA aufgewachsen - widmet er sich dem Phänomen sozialer Minderwertigkeit und der damit häufig verbundenen Verweigerung von Respekt durch den Rest der Gesellschaft. Zum Ausdruck kommt diese gesamtgesellschaftliche EInstellung nicht nur in der Art und Weise, wie ein Sozialsystem funktioniert, sondern auch in gepflegten Ressentiments und Stereotypen, die auch in unserer Gesellschaft gefunden werden können. Sennett zeigt, wie unsere kapitalistische Gesellschaft Respekt an eigene Leistungsfähigkeit knüpft; fehlt die infolge von Migration, Arbeitslosigkeit oder mangelnden Fähigkeiten, wird dem betreffenden Individuum schnell der gesellschaftliche Respekt verweigert. Das dem System zugrundeliegende Problem ist hierbei jedoch die Tatsache, dass die Achtung gegenüber einem Menschen an Leistungswerten festgemacht werden, die u.U. aus vielerlei Gründen, die der Einzelne nicht aktiv zu steuern in der Lage ist. Dies birgt das Potential der Ungleichbehandlung und Chancenlosigkeit in sich; natürlich auch die Gefahr, dass ganze Bevölkerungsteile nicht den Respekt und die gesellschaftliche Mitsprachemöglichkeit erhalten, die ihnen faktisch zustünde. Ihre Wertigkeit wird vielmehr allein an ihrem 'Kapital' bemessen. -- Sennett ruft eindringlich zu einer Umkehr in diesem Denken auf. Die Würde des Einzelnen - und der daraus resultierende Respekt vor ihm - wurzelt in anderen Dingen als in sozialer Herkunft und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit.
  23. Cover des Buches Dark Days (Penguin Modern) (ISBN: 9780241337547)
    James Baldwin

    Dark Days (Penguin Modern)

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    Not one of us - black or white - knows how to walk, when we get here. Not one of us knows how to open a window, unlock a door. Not one of us can master a staircase. (Baldwin, 2018:1)

    Ein simples Gleichnis mit einer wichtigen Message. Wir sind alle gleich. Wir werden geboren, wir lernen zu laufen, zu sprechen, zu leben. Jeder einzelne von uns. Gleiche Voraussetzungen, doch ungleiche Chancen.

    Dieser Erkenntnis geht James Baldwin, Menschenrechtsaktivist und Autor, nach: In seinen drei Essays "Dark days", "The Price of the ticket" und "The white man's guilt", die der Penguin Verlag in seiner "Modern"-Reihe zusammengefasst hat. Drei Essays aus unterschiedlichen Zeitfenstern (1965, 1980, 1985) und doch vereint sie eine Thematik: die Chancen der schwarzen Bevölkerung. Es geht um Bildung, um Historie, um Chancen - die Baldwin persönlich bekam - andere wiederum nicht. Es geht um Zerrissenheit, um Zugehörigkeit - oder vielmehr das Fehlen derselben - man ist zu schwarz, zu weiß, zu gebildet, zu ungebildet. Egal wo Baldwin auftaucht, er passt nicht rein:

    It does not matter whether it destroys him by stoning him in the ghetto or by driving him mad in the isolation of Harvard. (Baldwin 2018: 13)

    Egal wie sehr er sich bemüht, wie angepasst er sein will - es passt nicht.  Und das schockiert. Mit klaren Worten, die ins Mark treffen, thematisiert Baldwin die Zerrissenheit seiner Leute - die es nie richtig machen können - so oder so. Er rüttelt wach, er rechnet ab, er schreibt um sein Leben. Und allein dafür sollte man Baldwin anhören bzw. vielmehr lesen.

    Fazit: Lesenswert!

  24. Cover des Buches The Pearl. Die Perle, englische Ausgabe (ISBN: 9780141394688)
    John Steinbeck

    The Pearl. Die Perle, englische Ausgabe

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Mit "Die Perle" ist John Steinbeck eine wunderbare Neubearbeitung einer alten Sage gelungen. Obwohl diese Story nun auch schon älter ist, so ist es doch immer noch sehr aktuell. Reichtum, Familie, Ehre und Ehrlichkeit sind die großen Themen. Hochgenuß! 

    Kno und seine Familie stehen am Scheideweg und setzen alles auf eine Karte.

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