Bücher mit dem Tag "unterland"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "unterland" gekennzeichnet haben.

13 Bücher

  1. Cover des Buches Dark Wonderland - Herzbube (ISBN: 9783570163740)
    A. G. Howard

    Dark Wonderland - Herzbube

     (162)
    Aktuelle Rezension von: HeartofHope

    Alyssa und Jeb konnten das Wonderland verlassen. Um ihren Freund zu schützen, nahm sie ihm die Erinnerungen an die Erlebnisse hinter dem Kaninchenloch. Und auch sie hat für sich den Entschluss gefasst, nicht mehr zurück zu kehren und sich nur noch auf ihr menschliches Leben zu konzentrieren. Doch dann taucht auf einmal der undurchschaubare, attraktive Morpheus wieder auf und bringt ihr Leben erneut durcheinander. Königin Rot scheint auf Rache aus zu sein, das Wonderland steht kurz vor einem Krieg und nur Alyssa scheint die Netherlinge retten zu können. So sehr sie sich auch zu wehren scheint, Al kann ihrem Schicksal scheinbar nicht entfliehen, vor allem nicht, wenn sie die Menschen retten möchte, die sie liebt…

    Nachdem der erste Band mich mit seiner düsteren Version des Wunderlandes überzeugen konnte, hatte ich mich sehr auf den zweiten Band gefreut. Doch leider muss ich zugeben, dass ich hier doch etwas enttäuscht wurde. 

    Nach wie vor waren die Charaktere einfach nur klasse, vor allem Morpheus konnte ich sehr schnell wieder in mein Herz einschließen und auch Alyssa hat einiges an Charakterstärke dazubekommen. Mit Jeb wurde ich wie im ersten Band nicht so ganz warm, was aber wahrscheinlich sehr stark an meiner großen Liebe zu seinem Konkurrenten Morpheus liegen kann, hier greife ich doch sehr gerne Partei. Über Morpheus konnte ich nun auch noch so einiges lernen, was meine Meinung über ihn nur noch bestärkte. 

    Die Handlung an sich fand ich wieder sehr gut, es gab immer wieder verschlungene Rätsel, auf dessen Lösung ich nicht so schnell gekommen bin, unerwartete Wendungen, welche alles noch ein Stück interessanter machten. 

    Dennoch spielte sich alles in der realen Welt ab. Zwar hieß es immer wieder, dass eine Reise durch das Kaninchenloch bevorstände, doch dies traf leider nie ein. Ich hatte mich so sehr auf diese mysteriöse, gefährliche, aber auch unglaublich faszinierende Welt gefreut, dass ich doch darüber etwas enttäuscht war. 

    Das Ende wiederum klingt vielversprechend auf den dritten Band, auf welchen ich nun all meine Hoffnungen setzen werde, dass es dann endlich wieder ins Wunderland gehen wird. 

    Dennoch gibt es von mir weiterhin für die Reihe eine klare Leseempfehlung, denn diese Adaption ist doch für so einige Überraschungen gut. Von mir gibt es für den zweiten Band 4 Sterne 🌟 


  2. Cover des Buches Gregor 1. Gregor und die graue Prophezeiung (ISBN: 9783751200806)
    Suzanne Collins

    Gregor 1. Gregor und die graue Prophezeiung

     (256)
    Aktuelle Rezension von: Dageeling

    Mit 10 zum Geburtstag geschenkt bekommen, habe ich es in wenigen Tagen verschlungen. Damals war die Geschichte und Aufmachung neu für mich (auch wenn ich jetzt als Erwachsene sagen muss, dass man die Story schon oft gehört hat)
    Ja, sie bedient sich Klischees, aber als Kind ist mir das damals nicht aufgefallen. Nach Harry Potter wirkt nun auch jede Story über eine Zauberschule wie ein Abklatsch.
    Deswegen würde ich dieses Buch als Geschenk für Kinder 9-13 empfehlen, die Lust auf eine spannende, witzige und doch geistreiche Story haben, die gerade zum Schluss emotional mitreißen kann.
    Ich habe meinen Lieblingscharakter in den wundervollen, gruseligen Nebenfiguren der Unterwelt gefunden, und das hat mir schon früh gezeigt, dass Fledermäuse und Kakerlaken nichts Ekliges sein müssen. 

  3. Cover des Buches Im Unterland (ISBN: 9783328106517)
    Robert Macfarlane

    Im Unterland

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer


    >>...Und stets sind es die drei gleichen Aufgaben, die das Unterland für alle Kulturen und Epochen erfüllt: Es soll Kostbares schützen, Wertvolles hervorbringen, Schädliches entsorgen. ...<<

    „Im Unterland – Eine Entdeckungsreise in die Welt unter der Erde“ von Robert Macfarlane war für mich ein kleines Experiment. Bisher glaubte ich, Sachbücher treffen eher nicht so meinen Lesenerv, doch hier wurde ich eines Besseren belehrt, denn Robert Macfarlane verbindet hier viele Informationen & Fakten mit detailreichen eigenen Eindrücken und das ganze sehr sehr bildhaft! Das hat meinen Lesenerv sehr getroffen und so bin ich unheimlich gerne mit ihm durch das Unterland in all seinen Facetten gezogen und habe es sehr sehr genossen!
    Einige erzählte Bilder sind mir auch nachhaltig im Gedächtnis geblieben und einige Male habe ich mit ihm gebangt, denn auf seiner Reise durch Höhlen, Schächte etc. begibt er sich mitunter auch mal in brenzlichere Situationen und erlebt Momente, die einem sehr eindrücklich nah bringen, dass man vor der Natur, unserer Welt und all dem was sich unter der Erde befindet schon auch mit dem nötigen Respekt gegenüber treten sollte.

    Mir hat Macfarlane's Art der Erzählung sehr gut gefallen und hat mich letztlich dazu verleitet, mich in dem Bereich mal genauer und nach weiteren Büchern umzusehen und in Zukunft auch öfter mal zu solchen Büchern zu greifen.

    >>Seit jeher vertrauen wir dem Unterland an, was wir fürchten und loswerden wollen und was wir lieben und bewahren wollen.<<

  4. Cover des Buches Gregor 5. Gregor und das Schwert des Kriegers (ISBN: 9783751200844)
    Suzanne Collins

    Gregor 5. Gregor und das Schwert des Kriegers

     (124)
    Aktuelle Rezension von: wordworld

    Wie bereits in meiner Rezension zu den ersten vier Bänden der "Gregor"-Reihe erwähnt, verbindet mich mit dieser Serie aus der Feder von Suzanne Collins eine längere Reise voller guter Erinnerungen und begeisterter Rereads.  Zum ersten Mal gelesen habe ich sie 2011 im Alter von 10 Jahren und war so hin und weg von dieser originellen und hochspannenden Abenteuergeschichte, dass ich mir sofort alle Teile angeschafft habe. Im Laufe der Jahre wurde die Serie dann so etwas wie ein Comfort-Read für mich, auf den ich immer wieder in stressigen Situationen zurückgreifen konnte. Denn statt mich mit der Zeit zu langweilen, fielen mir mit jedem neuen Lesedurchgang neue Details auf, an denen ich mich erfreuen konnte und auch wenn ich der Zielgruppe mittlerweile deutlich entwachsen bin, reise ich jedes Mal mit großer Freude ins Unterland. Zu allen fünf Bänden der Reihe habe ich schon 2016 in den Anfängen meines Blogs eine Rezension geschrieben. Da diese jedoch recht kurz und oberflächlich ausfiel, habe ich nach einem weiteren Reread beschlossen, dass die Reihe es verdient, dass ich sie nochmal mit einer neuen Rezension ehre. Diese Rezension dreht sich nun um den fünften, den finalen Band der Gregor-Reihe, welcher gekonnt einige Fantasy-Klischees negiert und durch eine geballte Ladung Gesellschaftskritik, Moral und Nachdenklichkeit besticht. 


    Bevor meine Rezension startet, will ich erstmal wie immer noch einige Worte zur Gestaltung loswerden. Die alten Cover meiner gebundenen Ausgaben sind von Band zu Band in unterschiedlichen Farben gehalten und zeigen jeweils Schlüsselszenen der Handlung in detailverliebter Illustration. Auf dem Cover von Band 5 ist unser mittlerweile 12jähriger Protagonist Gregor zu sehen, welcher auf einem Mauervorsprung vor den reichverzierten Wänden der Menschenstadt Regalia in voller Rüstung mit erhobenem Schwert gegen die weiße Ratte kämpft, die alle nur den Fluch nennen. Der gelbe Titel hebt sich gelungen vom dunkelvioletten Grund ab und passt auch inhaltlich so gut zur Handlung, dass er mir fast besser gefällt als der Originaltitel. An der gesamten Gestaltung merkt man also auch hier wieder sofort, dass das Cover extra für die Geschichte kreiert wurde und nicht auf einem Stockbild beruht. Die Illustration stammt von Joachim Knappe, der auch die Vignetten an den Kapitelanfängen erstellt und die Gestaltung der Titelblätter der drei Teile übernommen hat. Eine so runde und der Zielgruppe entsprechende Gestaltung gibt es einfach nur bei Kinderbüchern!


    Erster Satz: "Gregor drückte den Rücken auf den kalten Steinfußboden, als er zu den Worten an der Decke hinaufstarrte."


    Anders als Band 1 bis 4 setzt "Gregor und das Schwert des Krieges" ohne Zeitsprung direkt an den Geschehnissen des letzten Bandes an. Gregor konnte mit seiner kleinen Schwester Boots, Luxas jungem Cousin Hazard, der verletzten Maus Cartesian und seiner Fledermaus Ares nur knapp den Schrecken der Feuerländer entkommen, während Luxa, Howard und Ripred immer noch im Schatten des Vulkans versuchen, die restlichen Huscher vor den Ratten zu retten. Auch zurück in Regalia ist Gregor nicht viel Zeit zum Verschnaufen gegönnt. Denn nicht nur die Rattenarmee vor den Toren der Stadt nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an, er muss sich auch noch endlich mit der "Prophezeiung der Zeit" auseinandersetzen, über die all seine Freunde bislang Stillschweigen bewahrt haben. Verständlich, denn der Inhalt deutet nicht nur an, dass die Menschen dringend den Krallencode der Ratten knacken müssen, da die verschlüsselten Inhalte ausschlaggebend für Sieg oder Niederlage sein werden, sondern auch, dass Gregor den Endkampf gegen den Fluch nicht überleben wird... 


    Schon in Band 4, "Gregor und der Fluch des Unterlandes" wurden die Atmosphäre deutlich düsterer, die angesprochenen Themen ernster und die Grundsteine für den Endkampf gelegt, sodass ich die Geschichte nicht mehr uneingeschränkt für 10-12jährige empfehlen konnte. In "Gregor und das Schwert des Kriegers" wird die kindliche Sicht nun aber endgültig abgelöst durch eine abgeklärte Schilderung der Vorkommnisse. Wir begleiten unsere Figuren in kein Abenteuer mehr, in dem gelegentlich gekämpft wird. Was hier gezeigt wird ist nichts anderes als Krieg inklusive abgerissener Köpfe, abgetrennter Gliedmaßen, verbrennenden Armeen, Verstümmelung und Tod. Positiv anzumerken ist, dass Suzanne Collins neben der blutigen Schilderung von Grausamkeiten auch ihrem moralischen Kurs treu bleibt und genau wie in Band 1 bis 4 ihren Finalband dazu nutzt, um einige Botschaften zu vermitteln. 


    "Von seiner sicheren Position hoch oben konnte Gregor das, was er sah, kaum begreifen. Es schien unwirklich, als sähe er einen Film im Fernsehen und könnte jederzeit umschalten. Es konnte nicht sein, dass das wirklich geschah, ein solches Blutbad, solch eine Verschwendung von wertvollem Leben. Wer tot so etwas? Und wozu? Was sollte das bringen? Sie töteten einander, immer mehr, immer mehr, und am Ende gab es gewaltige Verluste auf beiden Seiten... Aber was hätte sich verändert? Das Ganze kam ihm plötzlich vor wie ein absurdes Spiel, das ohne Weiteres durch ein anderes ersetzt werden könnte, ein Kartenspiel, eine Schachpartie, ein Würfelspiel. Eines, nach dem alle lebend nach Hause gehen könnten."


    Anders als viele Fantasyromane mit epischer Endschlacht wird Krieg hier nicht als Möglichkeit für den Helden, über sich hinauszuwachsen und Ruhm und Ehre zu erlangen glorifiziert. Stattdessen wird Gewalt durchweg als vermeidbare Eskalation geschildert, die Leben kostet und für Zerstörung sorgt. Diese Botschaft ist zwar weder neu noch besonders subtil eingefädelt, mir imponiert aber sehr, mit wie viel Hingabe sich die Autorin mit diesem Thema auseinandergesetzt und es als roten Faden für ihre gesamte Reihe genutzt hat. Trotz dieser Kontextualisierung von Gewalt, würde ich aber eindeutig empfehlen, dass jüngere Kinder die Reihe ab Band 4 in Begleitung lesen. Das sorgt dann auch für doppelten Spaß: denn wie bereits schon öfter erwähnt, können durch die vielen Wendungen, guten Ideen, überraschend komplexen Zusammenhänge sowie regelmäßige realgeschichtliche Anspielungen auch ältere LeserInnen viel Spaß mit der Geschichte haben.


    Auch in anderen Belangen weicht die Autorin in ihrem Abschlussband geschickt typischen Fantasy-Klischees aus. So wird die Hauptentscheidung der Schlacht nicht im Kampf selbst getroffen, sondern durch die Zusammenarbeit verschiedener Spezies in einem geheimen Codezimmer. Die Idee, der Entschlüsselung des Krallencodes eine so große Rolle zuzugestehen, fand ich ganz hervorragend, da so verdeutlicht wird, dass Stärke nicht unbedingt etwas mit der Fähigkeit ein Schwert zu schwingen zu tun hat. Außerdem ist das Rätselraten rund um den Code eine gelungene Abwechslung zum kriegerischen Rest der Handlung. Damit die LeserInnen aktiv miträtseln können, ist der sogenannte Übertragungsbaum, in dem verzeichnet ist, welches Zeichen welchem Buchstaben entspricht, im Buch an mehreren Stellen mitabgedruckt und einige Briefe und Botschaften werden auch nicht für uns Lesende "übersetzt", sondern müssen von uns in Eigenarbeit entschlüsselt werden. Gerade vor dem Hintergrund, dass hier eine jüngere Zielgruppe angesprochen wird, finde ich diese interaktiven Elemente großartig!


    "Den Krieg habt Ihr begonnen,
    Verbündete gewonnen.
    Den Schlüssel findet nun zum Code,
    sonst ist es Euer sicherer Tod.


    Die Zeit ist bald um
    ist bald um
    ist bald um.


    Mein Schwert muss bei dem Krieger sein,
    nur so könnt Ihr die Sieger sein.
    Doch vergesst niemals das Tick,
    und das Klick-Klick-Klick.
    Gebt auf die Rattenpfote acht,
    mit Ihr halten sie die Macht.
    Denn die Pfote ist der Bote,
    in dem Krallencode.


    Die Zeit steht still
    steht still
    steht still.


    Der Prinzessin kann´s gelingen,
    dieses Rätsel zu bezwingen.
    Studieren muss sie und vergleichen,
    das Kratzen, Kratzen, Kratzen,
    hinterlistiger Rattentatzen,
    denn der Name stellt die Weichen.
    Mit einem Blick sah sieh den Trick,
    in dem Klick-Klick-Klick.


    Die Zeit läuft zurück
    läuft zurück
    läuft zurück.


    Fließt das Blut des Monsters rot
    ist der Krieger endlich tot.
    So hört auf das Pock,
    und das Tick-Tack-Tock.
    Wollt Ihr schlafen, wollt Ihr warten,
    haben die Nager die besseren Karten.
    Dann sind sie die Herrscher im Land
    und Ihr für alle Zeit verbannt."


    Ebenfalls gut gefallen hat mir, dass die Autorin hier nicht dem üblich linearen Handlungsverlauf folgt, in dem sich die Figuren auf die Schlacht vorbereiten, bevor diese sich dann ewig hinzieht und zum Ende steigert. In "Gregor und das Schwert des Kriegers" gibt es zwar einige kurze Kampfszenen, diese werden aber immer wieder durch Training, dem Aufenthalt im Krankenhaus, bei taktischen Besprechungen, im Coderaum und durch gaaaaanz viel Warten unterbrochen. Auch wenn es weniger konkrete Handlung gibt als in den vorherigen Bänden, zieht der Krieg rasend schnell an einem vorbei und man kann die Geschichte nicht aus der Hand legen. Das liegt vor allem daran, dass diese Abschnitte des Wartens mit Gedanken über den Tod, den freien Willen und dem Hinterfragen der Prophezeiungen genutzt wird. Auch in Band 5 wird die Rahmenhandlung durch eine solche Prophezeiung vorgegeben, anders als zuvor ist Gregor aber nicht mehr gewillt, diese als Realität hinzunehmen und beginnt sich zu fragen, ob die Prophezeiungen tatsächlich die Zukunft vorhersagen, oder ob die Zukunft so eintrifft, weil alle davon ausgehen, dass die Prophezeiung sich erfüllt. Ausgelöst wird dieser interessante Gedankengang natürlich durch Gregors Konfrontation mit dem eigenen Tod, aber auch dadurch, dass wir neue Informationen erhalten, die ein anderes Licht auf den Ersteller der Prophezeiungen werfen. Gregors Entwicklung weicht also ebenfalls von der typischen Heldenreise ab, da er an moralischer Souveränität gewinnt, seine vermeintlichen Schwächen als Stärken anerkennt, statt diese zu überwinden und beginnt, Autoritäten zu hinterfragen.


    "Allmählich glaube ich, wir sollten uns vor allem vorwerfen, dass wir uns von Sandwich leiten lassen, anstatt einfach das zu tun, was wir für richtig halten.", sagte Gregor. "Wir benutzen ihn als Vorwand, um uns gegenseitig umzubringen. Letzten Endes sind wir diejenigen, die mit dem Schwert in der Hand dastehen."


    Zum Leben erweckt wird diese elektrisierende Mischung aus Kampf, Rätsel, Schmerz und Angst mal wieder durch die bildhafte, aber einfach gehaltene Sprache der Autorin. Mit lebensnahen Vergleichen, vielen Dialogen, mitreißenden Minicliffhangern am Ende eines jeden Kapitels und wunderbar übersetzten Prophezeiungen und Lieder konnte mich Suzanne Collins auch hier wieder erreichen und mir die Geschehnisse vor Augen führen. Bei der ein oder anderen Szene hätte ich aber lieber nicht so genau hingesehen und habe meine bildhafte Fantasie verflucht... Besonders schmerzhaft war für mich die Beobachtung, wie sehr sich Gregor durch die Abenteuer der letzten Bände verändert hat. Er hat nicht nur körperliche Narben davongetragen, die er durch lange Kleidung im Überland verstecken muss, sondern kämpft auch mit seelischen und psychischen Nachwirkungen dessen, was er miterleben musste. Und das ist ein weiterer Punkt, den die Reihe wunderbar meistert (und der auch in allen anderen Romanen der Autorin immer berücksichtigt wird, ich sage da nur "Ende der Panem-Reihe"...): Schreckliches bleibt nie ohne Folgen. Die Geschichte nimmt sich genügend Zeit, um auszuloten, was die Geschehnisse mit den Figuren machen und ist sich dabei nicht zu schade, den Finger in die Wunde zu legen. Das bedeutet natürlich ein großer Zugewinn an Glaubwürdigkeit und Figurentiefe, leider aber auch jede Menge Schmerz beim Lesen, da man nur schwer verwinden kann, wenn ein mittlerweile 12jähriger in Gedanken Trost bei einem steinernen Ritter im Museum sucht, da dieser alles Schlimme überstanden hat und nun in Frieden ruhen kann. AUTSCH!


    "Sie ist gestorben." "Ja", sagte Gregor und dachte sich, dass es einfacher war, als Boots noch nicht wusste, was Sterben bedeutet."


    Für etwas mehr Heiterkeit sorgt da die neu aufblühende Liebesgeschichte zwischen Luxa und Gregor, die ja schon in Band 4 subtil angedeutet und vorbereitet wurde. Zwar verändern sich die Dinge zwischen den beiden recht schnell, da ihre Beziehung aber dennoch im Hintergrund bleibt und die Autorin selbst darauf eingeht, dass die Dringlichkeit angesichts des Kriegs und Gregors bevorstehendem Tod die Dinge zwischen ihnen beschleunigt, stört mich das nicht. Besonders herzergreifend fand ich die sich entwickelnde enge Beziehung zwischen Gregors zweiter Schwester Lizzy und der Ratte Ripred, über den wir noch einige überraschende Informationen erhalten, die das Bild von ihm abermals wandeln. Letzterer hat sich mit seinen schneidenden Sarkasmus, der aber nicht über sein Feingefühl und seine Prinzipientreue hinwegtäuschen kann, im Laufe der Reihe zu meinem absoluten Lieblingsprotagonist entwickelt. Abseits von Luxas und Gregors Romanze und Lizzys und Ripreds überraschender Freundschaft treten die Beziehungen der anderen Figuren aber leider ein wenig in den Hintergrund. Besonders an zwei Stellen fand ich das sehr schade. Zum einen hätte ich gerne noch mehr über die Ehe von Vikus und Solovet erfahren, die hier ja oft als Gegenüberstellung von Kriegstreiberei und dem Streben nach Frieden gedient hat. Zum anderen hätte vor allem die Verbindung von Ares und Gregor angesichts des Endes gerne noch eine größere Rolle spielen dürfen.


    Wo wir schon beim Ende sind: diesem stehe ich sehr zwiegespalten gegenüber. Die große Stärke des Finales ist dessen sensible Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod, Abschied, Trauma und der Schwierigkeit, wieder zurück ins Leben zu finden, nachdem man damit abgeschlossen hat. Was sich Suzanne Collins hier ausgedacht hat ist nicht das, was man sich für die Figuren nach 5 Bänden voller Hoffnung, Liebe, Mut und Leid wünscht, aber realistisch. Genau wie das Ende des letzten Bandes von "Die Tribute von Panem" zeigt die Autorin, dass der Weg zur Normalität nach einem gewonnenen Krieg endlos lang ist und es nach einigen Taten kein Zurück mehr gibt. Auch die Message des Endes, die sich nochmal klar gegen Krieg und für Verständigung ausspricht, mag nun vielleicht offensichtlich und trivial wirken, ist aber auf so herzzerreißende und eindringliche Art und Weise in die Geschichte miteingebaut, dass man das Gefühl hat, die Autorin habe gerade ein globales Problem gelöst. 


    "Die Fernsehnachrichten hatten ihn nachdenklich gemacht. Im Augenblick konnte ihm nicht passieren, aber überall auf der Welt gab es Menschen, die leiden mussten, die hungerten, flohen, einander im Krieg töteten. Wie viel Energie sie darauf verschwendeten, einander zu schaden. Wie wenig darauf, sich gegenseitig zu beschützen. Würde sich das je ändern? Wie könnte man es ändern? Er dachte an Luxas Hand in Ripreds Pfote. (...) Vielleicht war es unmöglich. Aber vielleicht auch nicht. Wie Vikus gesagt hatte, wenn man keine Hoffnung hatte, würde auch nichts passieren. Wenn man Hoffnung hatte, konnte man vielleicht einen Weg finden, um etwas zu verändern."


    Schade ist am Ende nur, dass mir Vieles viel zu schnell geht und einige Fragen offenbleiben (Spoiler: Das viel zu hohe Erzähltempo des Endes beginnt schon beim Endkampf mit dem Fluch, der auf der einen Seite beginnt, auf der nächsten schon vorbei ist und es verpasst, Ares´ Tod vorzubereiten und wirklich für die Handlung zu nutzen. Ich war natürlich sehr traurig, als er gestorben ist, sein Ende hätte man emotional aber noch besser begleiten können, um dessen volles Potential auszuschöpfen. Direkt nach dem finalen Kampf zwischen Gregor und dem Fluch unternimmt die Autorin dann auch noch einen Zeitsprung von mehreren Wochen, sodass das Kriegsende sehr abrupt wirkt. Die Szene im Stadion, die der Beginn der Friedensverhandlungen markiert, ist zwar eine der schönsten, die ich im Fantasy-Genre jemals gelesen habe, dass Gregor nach den Verhandlungen aber so schnell ins Überland abreist, hinterlässt aber einen bitteren Nachgeschmack. Die Verabschiedung von seinen Freunden wird in wenigen Sätzen abgehandelt und eine Zukunftsperspektive erhalten wir auch nicht. Das ist in Anbetracht der Tatsache, dass er nach den Geschehnissen emotional taub ist und sich keinerlei Gedanken an die Zukunft erlauben kann, nur logisch, für uns Leser, die die liebgewonnenen Figuren über 5 Bände hinweg begleitet haben, ist das aber höchst unbefriedigend). Ich kann also nur festhalten, dass ich das Ende wegen seiner Offenheit und Bitterkeit liebe, es aus denselben Gründe aber auch hasse.


    Zum Abschluss möchte ich noch Suzanne Collins meinen Dank dafür aussprechen, dass sie mein 10jähriges Ich mit ihrer "Gregor"-Reihe förmlich weggepustet und für alle Zeit eng mit dem Fantasy-Genre verbunden hat! Ich bin mir sehr sicher, dass ich die Reihe nicht zum letzten Mal gerereadet habe und kann allen großen und kleinen Fans von abenteuerlichen Geschichten nur eine ausdrückliche Leseempfehlung aussprechen. Um es im Ticken, Kratzen und Klopfen des Unterlands auszudrücken (Viel Spaß beim Entschlüsseln! 😉):

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    Fazit

    "Gregor und das Schwert des Kriegers" umgeht gekonnt einige Fantasy-Klischees und besticht vor allem durch eine geballte Ladung Gesellschaftskritik, Moral und Nachdenklichkeit, ohne dass dies die Spannung mindern würde. Dieser Finalband bringt fantasievoll, mitreißend und tiefsinnig eine meiner absoluten All-Time-Favorite-Reihen zu einem Ende.

     

  5. Cover des Buches Gregor 2. Gregor und der Schlüssel zur Macht (ISBN: 9783751200813)
    Suzanne Collins

    Gregor 2. Gregor und der Schlüssel zur Macht

     (162)
    Aktuelle Rezension von: wordworld

    Wie bereits in meiner Rezension zum ersten Band der "Gregor"-Reihe erwähnt, verbindet mich mit dieser Serie aus der Feder von Suzanne Collins eine längere Reise voller guter Erinnerungen und begeisterter Rereads.  Zum ersten Mal gelesen habe ich sie 2011 im Alter von 10 Jahren und war so hin und weg von dieser originellen und hochspannenden Abenteuergeschichte, dass ich mir sofort alle Teile angeschafft habe. Im Laufe der Jahre wurde die Serie dann so etwas wie ein Comfort-Read für mich, auf den ich immer wieder in stressigen Situationen zurückgreifen konnte. Denn statt mich mit der Zeit zu langweilen, fielen mir mit jedem neuen Lesedurchgang neue Details auf, an denen ich mich erfreuen konnte und auch wenn ich der Zielgruppe mittlerweile deutlich entwachsen bin, reise ich jedes Mal mit großer Freude ins Unterland. Zu allen fünf Bänden der Reihe habe ich schon 2016 in den Anfängen meines Blogs eine Rezension geschrieben. Da diese jedoch recht kurz und oberflächlich ausfiel, habe ich nach einem weiteren Reread beschlossen, dass die Reihe es verdient, dass ich sie nochmal mit einer neuen Rezension ehre. Band 2, "Gregor und der Schlüssel zur Macht" hat mir sogar noch etwas besser gefallen als der erste Teil, da das Abenteuer war düsterer, gefährlicher und temporeicher wird, die Autorin bei aller Spannung aber nicht vergisst, Gedanken über Freundschaft, Loyalität und Vertrauen miteinzuflechten.


    Bevor meine Lobpreisung startet, will ich erstmal wie immer noch einige Worte zur Gestaltung loswerden. Die alten Cover meiner gebundenen Ausgaben sind von Band zu Band in unterschiedlichen Farben gehalten und zeigen jeweils Schlüsselszenen der Handlung in detailverliebter Illustration. Auf dem Cover von Band 2 ist unser junger Protagonist Gregor zu sehen, welcher mit seiner 2jährigen Schwester Boots in einem von seiner Fledermaus Ares getragenen Boot über den Wasserweg fliegt und zu seiner zweiten Reise durchs Unterland antritt. Im Hintergrund sind seine blassen unterländischen Reisegefährten und leicht angedeutet die Lichter der Menschenstadt Regalia zu sehen. Der gelbe Titel hebt sich gelungen vom dunkelblauen Grund ab und passt auch inhaltlich so gut zur Handlung, dass er mir fast besser gefällt als der Originaltitel. An der gesamten Gestaltung merkt man also auch hier wieder sofort, dass das Cover extra für die Geschichte kreiert wurde und nicht auf einem Stockbild beruht. Die Illustration stammt von Joachim Knappe, der auch die Vignetten an den Kapitelanfängen erstellt und die Gestaltung der Titelblätter der drei Teile übernommen hat. Eine so runde und der Zielgruppe entsprechende Gestaltung gibt es einfach nur bei Kinderbüchern!


    Erster Satz: "Als Gregor die Augen aufschlug, hatte er das deutliche Gefühl, dass ihn jemand beobachtete."


    Gregors zweites Abenteuer im Unterland beginnt ein halbes Jahr später als sein erstes kurz vor Weihnachten. Während New York in Schnee versinkt, steigt auch im Unterland eine schneeweiße Bedrohung auf: eine Ratte, die die nach dem Tod des Rattenkönig Gorgers verstreute Armee der Nager vereinen soll und das Unterland in den Krieg stürzen wird. So sagt es zumindest die "Prophezeiung des Fluchs", in der zu Gregors Leidwesen auch er selbst, der "Krieger", und seine kleine Schwester, Boots, wieder auftauchen. Auch wenn er nichts lieber möchte, als mit seiner nach den Geschehnissen aus Band 1 zerrütteten und erschöpften Familie Weihnachten zu feiern, kann er seine neuen Freunde im Unterland nicht im Stich lassen und zieht zusammen mit seiner Fledermaus Ares, der geruchsbegabten Ratte Twitchtip, Luxas´ Cousin Howard, dem Wächter Mareth und deren Fledermäuse aus, um die weiße Ratte zu finden und zu töten. Mit von Partie sind natürlich auch wieder der treue Kakerlak Temp und allerlei überraschender Weggefährten, die sie auf dem Wasserweg einsammeln...


    Genau wie in Band 1 setzt die Autorin wieder ein hohes Erzähltempo an und jagt uns zusammen mit Gregor durch ein haarsträubendes Abenteuer in einer fremden Welt. Auch die Rahmenhandlung wird wieder durch eine neue Prophezeiungen vorgegeben, die es zu enträtseln und entschlüsseln gilt, die aber erst nach der Geschichte ganz klar erscheinen. Viele Wendungen, gute Ideen, überraschend komplexe Zusammenhänge wie Abkommen, Intrigen, Politik, Kämpfe um Land und Ressourcen sowie regelmäßige realgeschichtliche Anspielungen sorgen dabei dafür, dass auch ältere LeserInnen viel Spaß haben. Durch die bildhafte, aber einfach gehaltene Sprache mit lebensnahen Vergleichen und vielen Dialogen stellt Suzanne Collins aber sicher, dass in erster Linie ihre junge Zielgruppe der Handlung folgen und auf ihre Kosten kommen kann. Rückblickend geht es an einigen Stellen recht blutrünstig für eine 10jährige Zielgruppe zu da viel gekämpft und auch getötet wird. In "Gregor und der Schlüssel zur Macht" sorgen zum Beispiel neue Bedrohungen wie fleischfressende Fliegen, riesige Seeschlangen, Wasserstrudel und Tintenfische für einige spannende, dramatische und auch blutige Szenen, sodass auch der zweite Teil der Reihe kein harmloses Kinderbuch ist. Ich kann jedoch versichern, dass ich die Geschichte als Kind nicht als zu blutrünstig empfunden habe, da viele der Szenen erst in den Köpfen von Erwachsenen richtig bedrohlich erscheinen und Suzanne Collins darüber hinaus viel Wert darauflegt, einen moralischen Kompass anzulegen. Gewalt wird in den richtigen Kontext gesetzt, falsches Verhalten verurteilt und positive Botschaften mit eingeflochten, sodass man beim Lesen einiges mitnehmen kann.


    "Wenn Unten fällt, wenn Oben springt,
    wenn Leben Tod ist, Tod Leben bringt,
    steigt etwas aus dem Finstern auf,
    und das Sterben nimmt seinen Lauf.


    In der Tiefe haust die Ratte,
    die Schneegleiche, Nimmersatte,
    die Teuflische mit weißem Gesicht,
    raubt der Krieger dir das Licht?


    Was könnte unseren Krieger schwächen?
    Wie werden die zornigen Nager sich rächen?
    Ein Junges, das noch nicht mal zählt,
    haben sie dafür auserwählt.


    Stirbt das Kleine, stirbt sein Heil,
    verliert er seinen wichtigsten Teil.
    Der Frieden der Stunde wird zur Schlacht.
    Die Nager haben den Schlüssel zur Macht."


    Auch wenn einige Elemente wie zum Beispiel der typische Fall in eine andere Welt (das Kaninchenloch wird hier zum Lüftungsschacht), die Verbindung der Menschen mit Reittieren, geheimnisvolle Prophezeiungen oder Heldenreisen bekannt erscheinen, finde ich die Idee, im Verborgenen lebende und oft verabscheute Tiere hier zu den Hauptfiguren zu machen, großartig und erfrischend. Anhand der auf den ersten Blick wie Monster aussehenden Kreaturen, hinter denen sich dann doch häufig sympathische und einnehmende Figuren verbergen, lehrt die Autorin uns Rücksichtnahme und Unvoreingenommenheit gegenüber anderen Völkern und deren Eigenarten. Im direkten Miteinander der Figuren hebt Suzanne Collins Mut, Freundschaft, Vertrauen und den Wert der Familie hervor - alles Botschaften, die sehr gut in ein Kinderbuch passen und auch erwachsenen LeserInnen das Herz erwärmen. 


    Neben dem hohen Erzähltempo und der herzerwärmenden Botschaften überzeugt auch das Worldbuilding der Reihe. Die Autorin entführt in eine unterirdische Höhlenwelt, die sich blasse Menschen (die Überländer) mit Krabblern (=1,20m großen Kakerlaken), Fliegern (großen Fledermäusen), Nagern (mannshohen Ratten) und allerlei anderen überdimensional großen und sprechenden Lebewesen teilen. Leuchter, Huscher, Zischer, Hacker ... hier taucht beinahe jede nachaktive oder im Untergrund lebende Spezies einmal auf. Was die menschliche Unterländer angeht ist natürlich besonders interessant zu erfahren, wie diese Leben und was sie von uns sogenannten "Überländern" unterscheidet, während bei den Tieren positiv hervorzuheben ist, dass sie alle eine eigene Kultur, Ausdrucksweise und Charaktereigenschaften bekommen. Viele der Regeln der Welt, Details des Lebens unter Tage, die Entstehung der Menschenstadt Regalia oder die Vorstellung der verschiedenen Territorien werden nach und nach im Verlauf der Handlung erklärt. Auf diese Weise wird man beim Lesen nicht mit Informationen erschlagen, kann sich aber von Kapitel zu Kapitel ein besseres Bild des Schauplatzes machen. In diesem Teil reisen wir über den großen Fluss, den sogenannten "Wasserweg", der das Unterland mit frischem Wasser versorgt und das Land in zwei Hälften spaltet. Außerdem lernen wir neue Teile des "Land des Todes", also dem Rattenterritorium kennen.


    Im Mittelpunkt dieses rasanten, hochspannenden Abenteuers stehen jedoch auch in Band 2 ganz klar die Figuren.  In Band 1, "Gregor und die graue Prophezeiung" haben wir ja schon den 11jährigen Gregor als sympathische Identifikationsfigur kennengelernt, der vor allem aus der Motivation heraus, seinen verschollenen Vater zu finden, bei den Abenteuern der Unterländer mitspielt, aber nicht wirklich daran glaubt, der prophezeite "Krieger" zu sein, auf den alle seit Jahrhunderten warten. Auch wenn mir, nun da ich erwachsen bin, an einigen Stellen auffällt, wie unrealistisch es ist, dass einem 11jährigen eine so große Verantwortung und Bürde zugemutet wird, hat mir sehr gut gefallen, dass wir hier keinen Superhelfen, sondern einen ganz durchschnittlichen Jungen begleiten, der ganz zufällig in ein Abenteuer stolpert. Auch wenn er innerhalb der fünf Bände wachsen, lernen, Verantwortung übernehmen und Schritt für Schritt zum Held werden darf, bleibt er immer greifbar und für die jugendliche und die erwachsene Zielgruppe gleichermaßen nachvollziehbar. Mit seinem Gerechtigkeitssinn und seiner Fähigkeit, sich Fehler einzugestehen und zuzugeben, wenn er mal falschgelegen hat, hat er sich sofort in mein Herz geschlichen. Auch seine kleine Schwester Boots, die mit ihrem kindlichen Charme sofort die halbe Unterwelt um den Finger wickelt und von den Kakerlaken bald als Prinzessin verehrt wird, muss man einfach lieben. 


    Dass die Autorin in diesem handlungsschnellen Band 2 Zeit findet, ihre Figuren weiterzuentwickeln, ist eigentlich ein kleines Wunder. Neben Gregor, der deutlich reifer und abgeklärter mit den Herausforderungen seiner Reise umgeht, werden jedoch auch die Nebenfiguren weiterentwickelt deren Beziehungen ausgebaut und sogar gar neue Perspektiven aufgezeigt.  Besonders ans Herz gewachsen sind mir im ersten Teil ja die undurchsichtige Ratte Ripred, der loyale Kakerlak Temp, die eingebildete Königin Luxa, die rebellische Fledermaus Ares, der mutige Mareth und der großväterliche Vikus, welche auch hier wieder eine mal größere, mal kleinere Rolle spielen dürfen. Sehr schön zu sehen ist, dass die Beziehung zwischen Ares und Gregor, die zunächst als reine Zweckspartnerschaft zur Verhinderung von Ares´ Ausstoßung begonnen hat, sich langsam zu einer Freundschaft entwickelt. Auch die mutige wie hochnäsige Königin Luxa darf sich hier neu überdenken, während sie über den Verrat ihres Cousins Henry hinwegkommen muss. Zusätzlich tauchen hier mit Luxas Cousin Howard, seiner Fledermaus Pandora, der Ratte Twitchtip und den beiden Leuchtern Zack und Photos Glimm-Glimm neue Mitstreiter auf, die natürlich die Reisegruppe zusätzlich durcheinanderbringen. Besonders gut gefallen hat mir, dass sich Gregor hier etwas mit der ausgestoßenen Ratte Twitchtip anfreundet und somit den Unterländern und den Lesern erneut einen Beleg dafür liefert, dass nicht alle Ratten schlecht sind und man nicht alle Personen über einen Kamm scheren darf.


    Das Ende des zweiten Bandes birgt mal wieder einige Überraschungen - denn wie immer ist die Prophezeiung voll von allerlei Missverständlichkeiten und Interpretationsspielraum - und lässt einiges offen für den nächsten Teil. Im Gegensatz zum Ende des ersten Bandes, in dem die Geschichte weitgehend abgeschlossen war und nur leise Andeutungen Lust auf das nächste Abenteuer machten, bleiben hier noch einige Fragen offen, die dringend geklärt werden wollen. Wie gut, dass ich den dritten Band schon parat liegen habe...!

     



    Fazit

    Mit "Gregor und der Schlüssel zur Macht" geht eine meiner liebsten Fantasy-Reihen aller Zeiten düsterer und dramatischer als eh und je weiter. Eine originelle und hochspannende Abenteuersaga über Licht, Dunkelheit, Außenseiter, Mut, Freundschaft, Familie und kulturelle Rücksichtnahme!    

  6. Cover des Buches Gregor und der Spiegel der Wahrheit 44 (ISBN: 9783837306422)
    Suzanne Collins

    Gregor und der Spiegel der Wahrheit 44

     (12)
    Aktuelle Rezension von: laraundluca

    Inhalt:

    Nur Gregor und seine Freunde können das Unterland retten. Gregor ist in großer Sorge. Warum hört er nichts von seinen Freunden aus dem Unterland? Als er erfährt, dass die Pest ausgebrochen ist, kehrt er in die Tiefe zurück, denn nur er kann das Heilmittel finden, von dem die Prophezeiung spricht. Die Suche führt ihn, seine kleine Schwester Boots und die Gefährten mitten in einen unheimlichen Dschungel, in dem nicht nur lebendige Pflanzen auf sie lauern...

    Meine Meinung:

    Dies ist Gregors drittes Abenteuer im Unterland. Ich kenne die ersten Teile bisher nicht und bin direkt mit diesem Hörbuch in die Reihe eingestiegen. Durch die Rückblicke am Anfang hatte ich allerdings keine  Verständnisprobleme oder das Gefühl, dass mir wichtige Informationen fehlen. Der Einstieg ist mir sehr leichtgefallen.

    Vom ersten Satz an war ich gefesselt. Die Sprecher sind einfach toll. Die Stimmen, die Klangfarben, die Musik und spannende und geheimnisvolle Stimmung, die hier geschaffen wurden, haben mich in den Bann gezogen. Die passende musikalische Hinterlegung, die angenehm Erzählerstimme und die Abwechslung durch die guten, unterhaltsamen und vielseitigen Sprecher ließen zu keiner Zeit Langeweile aufkommen. Dies hat mir an dieser szenischen Lesung sehr gut gefallen, denn normalerweise habe ich Probleme mich auf ein Hörbuch zu konzentrieren. Aber hier keine Spur davon.

    Hinzu kommt, dass die Geschichte einfach spannend, fesselnd, abwechslungsreich und fantasievoll war und keine Wünsche offen gelassen hat. Überraschende Momente und unerwartete Wendungen haben die Geschichte immer wieder in eine andere Richtung gelenkt und förderte erstaunliche Ereignisse und Situationen zu Tage.

    Auch wenn die Geschichte für Kinder gedacht ist, konnte sie mich fesseln und gut unterhalten.

    Fazit:

    Eine tolle und spannende szenische Lesung. Hörempfehlung!

  7. Cover des Buches Gregor 2. Gregor und der Schlüssel zur Macht (ISBN: 9783837360318)
    Suzanne Collins

    Gregor 2. Gregor und der Schlüssel zur Macht

     (13)
    Aktuelle Rezension von: JuliaO
    Recht gut gesprochen. Genauso spannend wie der erste, allerdings nicht ganz so lustig, dafür schon deutlich gruseliger. 1: graue Prophezeiung 2: Schlüssel zur Macht 3: Spiegel der Wahrheit 4: Fluch des Unterlandes 5: Schwert des Kriegers
  8. Cover des Buches Gregor 4. Gregor und der Fluch des Unterlandes (ISBN: 9783751200837)
    Suzanne Collins

    Gregor 4. Gregor und der Fluch des Unterlandes

     (125)
    Aktuelle Rezension von: wordworld

     Wie bereits in meiner Rezension zu den ersten drei Bänden der "Gregor"-Reihe erwähnt, verbindet mich mit dieser Serie aus der Feder von Suzanne Collins eine längere Reise voller guter Erinnerungen und begeisterter Rereads.  Zum ersten Mal gelesen habe ich sie 2011 im Alter von 10 Jahren und war so hin und weg von dieser originellen und hochspannenden Abenteuergeschichte, dass ich mir sofort alle Teile angeschafft habe. Im Laufe der Jahre wurde die Serie dann so etwas wie ein Comfort-Read für mich, auf den ich immer wieder in stressigen Situationen zurückgreifen konnte. Denn statt mich mit der Zeit zu langweilen, fielen mir mit jedem neuen Lesedurchgang neue Details auf, an denen ich mich erfreuen konnte und auch wenn ich der Zielgruppe mittlerweile deutlich entwachsen bin, reise ich jedes Mal mit großer Freude ins Unterland. Zu allen fünf Bänden der Reihe habe ich schon 2016 in den Anfängen meines Blogs eine Rezension geschrieben. Da diese jedoch recht kurz und oberflächlich ausfiel, habe ich nach einem weiteren Reread beschlossen, dass die Reihe es verdient, dass ich sie nochmal mit einer neuen Rezension ehre. Band 4, "Gregor und der Fluch des Unterlandes" macht in vielerlei Hinsicht einiges besser als die Vorgänger, ist jedoch trotzdem der Teil, den ich jedes Mal am wenigsten gern lese.


    Bevor meine Rezension startet, will ich erstmal wie immer noch einige Worte zur Gestaltung loswerden. Die alten Cover meiner gebundenen Ausgaben sind von Band zu Band in unterschiedlichen Farben gehalten und zeigen jeweils Schlüsselszenen der Handlung in detailverliebter Illustration. Auf dem Cover von Band 1 ist unser junger Protagonist Gregor zu sehen, welcher auf dem Rücken seiner Fledermaus Ares über eine öde Wüstenlandschaft voll rauchender Vulkane fliegt. Der gelbe Titel hebt sich gelungen vom dunkelgrünen Grund ab und passt auch inhaltlich so gut zur Handlung, dass er mir fast besser gefällt als der Originaltitel. An der gesamten Gestaltung merkt man also auch hier wieder sofort, dass das Cover extra für die Geschichte kreiert wurde und nicht auf einem Stockbild beruht. Die Illustration stammt von Joachim Knappe, der auch die Vignetten an den Kapitelanfängen erstellt und die Gestaltung der Titelblätter der drei Teile übernommen hat. Eine so runde und der Zielgruppe entsprechende Gestaltung gibt es einfach nur bei Kinderbüchern!


    Erster Satz: "Gregor saß auf dem Bett und fuhr mit den Fingerspitzen über die Narben."


    Band 4 startet etwa ein halbes Jahr nachdem Gregor am Ende von Band 3 seine freundliche Nachbarin Mrs Cormaci über alles eingeweiht hat, nachdem er und seine Freunde entdeckt haben, dass die Pest direkt aus den Laboren der Menschen kam, die die Bazillen als biologische Waffen im Kampf gegen die Ratten einsetzen wollten. Auch wenn die Heerführerin Solovet und die leitende Wissenschaftlerin daraufhin verurteilt wurden und den Nagern als Wiedergutmachung Land und das Heilmittel geschickt wurde, spitzt sich die Lage im Unterland weiter zu. Diesmal ist Gregor über die Vorkommnisse auch vollkommen im Bilde, da er beinahe seine gesamten Sommerferien mit regelmäßigen Besuchen im Unterland verbracht hat. Seine Mutter liegt noch auf der Krankenstation und genest von der Pest, Gregor und seine Fledermaus Ares trainieren zusammen und Boots hat mit Hazard einen neuen Spielkameraden gefunden. Da also alles erstmal ruhig erscheint und sich der Rat von Regalia noch vom schlimmen Verrat Solovets erholt, möchte keiner die Zeichen deuten, die vermehrt auftauchen. Eine verschlüsselte Nachricht an Luca, ein toter Huscher, leere Kolonien und ein Korb Mäusebabys auf dem Fluss sind nur der Anfang. Da ihnen niemand glaubt, dass etwas Schlimmes im Verborgenen im Gang ist, beschließen Luxa und Gregor kurzerhand selbst loszuziehen und den Verbleib der Huscher zu überprüfen. Unwissentlich manövrieren sie sich in ein neues Abenteuer und geraten in die Fänge des nun herangewachsenen, weißen Fluchs...


    Mit diesem vierten Band der Reihe weicht Suzanne Collins erstmal deutlich vom typischen Ablauf ab. In den anderen Bänden wurde Gregor jedes Mal unter irgendeinem Vorwand zurück ins Unterland gelockt, mit einer neuen Prophezeiung konfrontiert und zog dann mit einer buntgemischten Gruppe los, um diese zu erfüllen. In "Gregor und der Fluch des Unterlandes" wird die Handlung zwar auch durch eine Reise mit klarem Ziel strukturiert, die Vorlaufzeit, bevor diese Reise startet, ist jedoch viel länger und es gibt zum ersten Mal keine auf den ersten Blick ersichtliche Prophezeiung. Auf diese Weise bleibt viel unklarer, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird. Zudem kann die Autorin das erste Drittel der Geschichte für Erklärungen nutzen und zusätzlich Grundsteine für den großen Endkampf in Band 5 legen. Wurden zuvor noch regelmäßig Bestrebungen zum Erhalten des Friedens unternommen und die Fronten hinterfragt, scheinen die sich gegenüberstehenden Seiten nun klarer und von gemeinsamer Zusammenarbeit ist nur noch wenig zu spüren. Die Spannung spitzt sich zu, die Atmosphäre verdichtet sich und die vorherigen Ambivalenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen - nun stehen Kriegserklärungen statt Diplomatik auf dem Plan. 


    "Beim Feuertanz nimm dich in Acht,
    Sieh die Königin der Nacht.
    Gold verströmt sie, heiße Pracht.
    Vater, Mutter, Schwester Bruder
    Fort. Und wer weiß, ob wir uns sehen
    an einem anderen Ort.


    Fang die Huscher in dem Loch,
    sieh sie blitzschnell wirbeln noch.
    Dann ganz still, sie schlafen doch.
    Vater, Mutter, Schwester Bruder
    Fort. Und wer weiß, ob wir uns sehen
    an einem anderen Ort.


    Jetzt kommen alle Gäste rein.
    Wir grüßen sie, so soll es sein.
    Wir schneiden ab, wir gießen ein.
    Vater, Mutter, Schwester Bruder
    Fort. Und wer weiß, ob wir uns sehen
    an einem anderen Ort."


    Passend dazu werden auch die behandelten Themen nochmals deutlich düsterer. Schon in den ersten drei Bänden geht es für eine 10jährige Zielgruppe recht blutrünstig zu, da viel gekämpft und auch getötet wird. Mit Themen wie Genozid, Faschismus, Todesstrafe, Krieg, Rache oder Kannibalismus dringt Suzanne Collins nun aber in ein Gebiet vor, das mit einem Kinderbuch wirklich nicht mehr viel gemein hat. Gräueltaten mit auf der Hand liegende geschichtlichen Referenzen werden hier so erschreckend real und detailliert umgesetzt, sodass beim Lesen die dringende Begleitung durch Erwachsene nötig ist. Zusätzlich sorgen auch Bedrohungen wie Riesenskorpione, Monsterwellen, Erdbeben, Vulkane oder getarnte Schlangenarmeen für spannende, dramatische und blutige Szenen. Ab dem vierten Band kann ich die Reihe also nur noch bedingt für die 10-12jährige Zielgruppe empfehlen und möchte nochmal betonen, dass die vielen Wendungen, guten Ideen, überraschend komplexen Zusammenhänge sowie die realgeschichtlichen Anspielungen die "Gregor" Reihe auch für ältere LeserInnen attraktiv macht.


    Nachdem wir in den letzten Bänden schon im Land des Todes, auf dem Wasserweg, im Labyrinth der Ratten und im Dschungel unterwegs waren, unternehmen wir nun eine Reise zum Quell, der anderen Menschenkolonie im Unterland und entdecken die Feuerländer. Zusätzlich zu den neuen Informationen, die das Bild des Unterlands komplettierten, hat sich beim Lesen auch mein grundlegendes Verständnis des Schauplatzes nochmals verändert. Stellte ich mir zuvor alles als eine mit Tunnel verbundene, unterirdische Ebene vor, wurde mir beim Lesen immer mehr klar, dass es sich eigentlich mehr um eine dreidimensionale Kugel handelt und sich die einzelnen Orte auch auf unterschiedlichen Höhenebenen befinden. Und das ist in meinen Augen auch eine große Stärke der Reihe: Viele der Regeln der Welt, Details des Lebens unter Tage, die Entstehung der Menschenstadt Regalia oder die Vorstellung der verschiedenen Territorien werden erst nach und nach im Verlauf der Bände erklärt. Auf diese Weise wird man beim Lesen nicht mit Informationen erschlagen, kann sich aber von Kapitel zu Kapitel ein besseres Bild des Schauplatzes machen und das Unterland in der eigenen Fantasie aktiv mitgestalten.


    Zum Leben erweckt wird das Setting wieder durch die bildhafte, aber einfach gehaltene Sprache der Autorin. Mit lebensnahen Vergleichen, vielen Dialogen, mitreißenden Minicliffhangern am Ende eines jeden Kapitels und den wunderbar übersetzten Prophezeiungen und Lieder konnte mich Suzanne Collins auch hier wieder erreichen und mir die Geschehnisse vor Augen führen. Bei der ein oder anderen Szene hätte ich aber lieber nicht so genau hingesehen und habe meine bildhafte Fantasie verflucht... Dass die Autorin auch hier ernste Themen anspricht und Botschaften sendet, liegt denke ich auf der Hand. Leider funktionierte aber ihre zuvor bewährte Taktik, um die gedrückte Stimmung aufzulockern nicht mehr, sodass die Atmosphäre hier für ein Kinderbuch ein deutlich zu starken Überhang zum Düsteren erhält. Ein Beispiel dafür ist zum Beispiel die Anwesenheit von Boots und anderen Kindern. Während die Fröhlichkeit und Unbeschwertheit von Boots und Hazard in Band 3 für eine gelungene Auflockerung sorgte, konnte ich in Band 4 nun wirklich nicht mehr nachvollziehen, warum die beiden auf die gefährliche Reise mitkommen mussten. Die beiden tragen nicht wirklich etwas Produktives bei und bilden mit ihrem fröhlichen Geplapper und den ständigen Liedern eher ein störender Kontrast zu den sehr ernsten Themen. Viel mehr als die dissonanten Kinderstimmen habe ich hier die Anwesenheit der zynischen Ratte Ripred geschätzt, die die Dinge mit schneidendem Sarkasmus aber auch immer der richtigen Portion Feingefühl anpackt.


    Sehr gelungen fand ich wiederum die Entwicklungen zwischen Luxa und Gregor, die ihren natürlichen Umgang miteinander verlernt haben und sich wundern, woher die Spannung zwischen ihnen kommt. Für ältere LeserInnen (genau wie für den amüsierten Ripred) ist natürlich sofort offensichtlich, was sich zwischen den beiden verändert hat, aber Luxa und Gregor dabei zuzusehen, wie sie das selbst herausfinden ist einfach köstlich. Eher schmerzhaft ist dagegen die Beobachtung, wie sehr sich Gregor durch die Abenteuer der letzten Bände verändert hat. Er hat nicht nur körperliche Narben davongetragen, die er durch lange Kleidung im Überland verstecken muss, sondern kämpft auch mit seelischen und psychischen Nachwirkungen dessen, was er miterleben musste. Und das ist ein weiterer Punkt, den die Reihe wunderbar meistert (und der auch in allen anderen Romanen der Autorin immer berücksichtigt wird, ich sage da nur "Ende der Panem-Reihe"...): Schreckliches bleibt nie ohne Folgen. Die Geschichte nimmt sich genügend Zeit, um auszuloten, was die Geschehnisse mit den Figuren machen und ist sich dabei nicht zu schade, den Finger in die Wunde zu legen. Das bedeutet natürlich ein großer Zugewinn an Glaubwürdigkeit und Figurentiefe, leider aber auch jede Menge Schmerz beim Lesen, da man nur schwer verwinden kann, wenn ein mittlerweile 12jähriger in Gedanken Trost bei einem steinernen Ritter im Museum sucht, da dieser alles Schlimme überstanden hat und nun in Frieden ruhen kann. AUTSCH!


    Zum Ende der Geschichte muss man noch sagen, dass die Handlung hier zum ersten Mal nicht in sich abgeschlossen ist, sondern dass vieles sehr offenbleibt. War zuvor noch ein zeitlicher Abstand zwischen den Geschehnissen der Bände eingeschoben, geht Band 4 direkt in die Handlung von Band 5 über. Ich kann also nur empfehlen, den zeitlichen Abstand so gering wie möglich zu halten!




    Fazit

    "Gregor und der Fluch des Unterlandes" weicht zum ersten Mal von der inhaltlichen Grundstruktur der Reihe ab und zeigt sowohl im Handlungsverlauf als auch was die Themen angeht eine größere Variabilität und Offenheit. Da es hier um sehr ernste Themen geht und die jungen Protagonisten mehr leiden müssen als je zuvor, kann ich die Geschichte aber nicht mehr uneingeschränkt für die 10-12jährige Zielgruppe empfehlen!

  9. Cover des Buches Gregor 4. Gregor und der Fluch des Unterlandes (ISBN: 9783837360301)
  10. Cover des Buches Gregor 3. Gregor und der Spiegel der Wahrheit (ISBN: 9783751200820)
    Suzanne Collins

    Gregor 3. Gregor und der Spiegel der Wahrheit

     (138)
    Aktuelle Rezension von: Dageeling

    Tatsächlich wird dieser Band für immer in meinem Herzen sein, da man mir (unwissend dass es eine Reihe ist) diesen Band als Erstes geschenkt hatte und ich ohne Vorwissen anfangen habe zu lesen. Ziemlich schnell wurde mir dann klar, dass ich gar nicht mitkommen kann, weil das eine Reihe ist. Ich habe es trotzdem beendet, wurde total gespoilert und war so hungrig nach mehr, dass ich mich darauf von 1 bis zum Ende komplett durchgelesen habe.
    Sehr zu empfehlen!

  11. Cover des Buches Gregor 5. Gregor und das Schwert des Kriegers (ISBN: 9783837360295)
  12. Cover des Buches Wut kommt selten allein (ISBN: 9788868396534)
    Ralph Neubauer

    Wut kommt selten allein

     (23)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele

    „...Wild und schroff ging es vom Weg aus steil bergab. Der Blick schraubte sich gleich dem Verlauf des Weges am Porphyrfelsen entlang und wurde mit der Aussicht auf eine Landschaft belohnt, die die besten Maler der Romantik nicht besser hätten komponieren können...“


    Commisssario Fabio Fameo hat sich mit seiner Frau in Südtirol den Ansitz Esser gekauft,

    ein denkmalgeschütztes Gebäude. Nun ringt er um die Finanzierung der geforderten Fenster. Dann aber wird er ins Dorf Tirol an die Falknerpromenade gerufen. Dort wurde ein Toter gefunden.

    Sein Freund Carabiniere Tommaso Caruso dagegen hat es wahrscheinlich mit einem Unfall zu tun. Die 65jährige Maria Steiniger war vom Jägersteig gestürzt. Tommaso ist skeptisch. Was hatte die Frau auf der extrem steilen und schmalen Stelle gesucht? Er findet geschickt eine Möglichkeit, dass die Leiche gerichtsmedizinisch untersucht wird.

    Und dann gibt es ein drittes Problem. Bienenzüchtern wurden vermehrt ihre Völker gestohlen.

    Der Autor hat einen fesselnden und abwechslungsreichen Krimi geschrieben. Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen.

    Wie das Eingangszitat zeigt, wird die Landschaft mit schönen und aussagekräftigen Metaphern beschrieben. Auch historische Fakten sind geschickt in der Handlung integriert, so die Geschichte des Dorfes Tirol.

    Die beiden Kriminalfälle dagegen erweisen sich als schwierig. Nicht nur, dass der Tote auf sehr ungewöhnliche Art ums Leben kam, es fehlt sowohl Motiv als auch mögliche Täter. Er war mit drei Freunden zum Urlaub im Ort. Die kommen auf Grund der Todesart nicht infrage.

    Bei Maria Steinegger fällt zwar der Verdacht auf ihren Mann Naz Nußbaum, doch der hat ein Alibi.

    Neben der Mordermittlung werde ich als Leser mit dem Kulturleben vertraut gemacht. Zenz Nußbaum ist als Regisseur zurück in seine Heimat gekommen. Er will mit dem hiesigen Laientheater neue Wege gehen und macht sich dabei nicht nur Freunde. Das liegt allerdings auch an seinem Charakter. Empathie kennt er nicht. Es zählt, was er will. Wer stört, wird abserviert. Doch Hermann hat richtig erkannt:


    „...Schauspieler sind alle irgendwie wie Kinder. Sie wechseln ihre Gefühle schnell. Was eben noch schrecklich war, ist im nächsten Moment vergessen...“


    Ab und an gestattet mir der Autor Einblicke in Fabios Familienleben. Mir gefällt die Begeisterung seines kleinen Sohnes für Bücher.

    Als sich Fabio mit einem befreundeten Kommissar in Düsseldorf kurzschließt, nimmt die Ermittlung eine unerwartete Wendung.

    Eine Danksagung eine kleine Literaturliste und Erläuterungen ergänzen das Buch.

  13. Cover des Buches Gregor 1. Gregor und die graue Prophezeiung (ISBN: 9783837360332)
    Suzanne Collins

    Gregor 1. Gregor und die graue Prophezeiung

     (19)
    Aktuelle Rezension von: panemfreak
    Das Hörbuch ist echt Klasse! Jede Person hat eine andere Stimme und der Erzähler ist 1A! Großes Lob an Suzanne Collins, die das wunderbare Buch geschrieben hat, den Oetinger Verlag, dass er sie aufnahm und die Sprecher des Hörbuches!
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