Bücher mit dem Tag "upper-class"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "upper-class" gekennzeichnet haben.

22 Bücher

  1. Cover des Buches Der große Gatsby (ISBN: 9783649640950)
    F. Scott Fitzgerald

    Der große Gatsby

     (1.159)
    Aktuelle Rezension von: Gurkengirl_lel

    Ich mochte das Buch wirklich mehr als gedacht.

    Ich kannte bereits den Film und wollte es deshalb lesen. Es hat mich wirklich sehr begeistert, genau kann ich gar nicht sagen wieso.

    Aber ich empfehle es weiter! Es ist kurz (ca. 220 Seiten) und hat eine spannende Story, welche sehr schön geschrieben ist. 


  2. Cover des Buches Die amerikanische Prinzessin (ISBN: 9783806234824)
    Annejet van der Zijl

    Die amerikanische Prinzessin

     (74)
    Aktuelle Rezension von: Yolande
    Annejet van der Zijl wurde am 6. April 1962 in Leeuwarden, Niederlande geboren. Sie studierte Massenkommunikation und Journalismus in Amsterdam und London. Im Jahr 2000 erschien ihr erstes Buch "Jagthust", über eine baufällige Villa, die in den sechziger Jahren ein Treffpunkt für viele Künstler und Dichter war.
    Mit ihrem vierten Buch "Bernhard - a hidden history", einer Rekonstruktion des unbekannten frühen Lebens von Prinz Bernhard von Lippe-Bielefeld, dem deutschstämmigen Ehemann der niederländischen Königin Juliana, promovierte van der Zijl in Geschichte an der Universität von Amsterdam.
    Ihre Bücher wurden für mehrere historische und literarische Preise nominiert und 2011 erhielt Annejet van der Zijl den M.J. Brusse Award for Best Journalism.
    Sie lebt mit ihrem Mann, einem Journalisten, in Amsterdam.
    (Quelle: Wikipedia)

    Inhalt (Lovelybooks):
    Am 13. April 1927 geht Allene Tew im Hafen von New York an Bord der Mauretania. Sie lässt ein Leben hinter sich, das ihr alles geschenkt hatte, wovon sie als junges Mädchen vom Land einst träumte: Wohlstand, Ansehen, Mutterglück und die Liebe ihres Lebens. Fast alles hat sie wieder verloren. ›Die reichste und traurigste Witwe der Stadt‹ nennen die Klatschspalten Allene. Doch an diesem Tag bricht sie auf in eine neue Welt. In Europa wartet auf sie eine zweite Heimat, eine Zukunft als wahrhaftige Prinzessin, russische Gräfin und Patentante von Königin Beatrix.

    Das Buch ist flüssig geschrieben und liest sich wie ein Roman.
    Nach einem interessanten Beginn ergeht sich die Autorin leider immer mehr in die Beschreibungen des Lebens der Schönen und Reichen New Yorks zu Beginn der 20er Jahre.
    Das Leben der "amerikanischen Prinzessin" Allene Tew war durchaus abwechslungsreich und bewegt, es hat mich allerdings nicht sehr beeindruckt. Obwohl sie aus bescheidenen Verhältnissen stammte, gelang es ihr durch die Heirat mit einem reichen Erben in die Upper-Class aufzusteigen. Sie war ohne Zweifel eine kluge Frau und wurde auch von schweren Schicksalsschlägen nicht verschont. Aber durch ihren Reichtum fiel es ihr doch um einiges leichter, ihrem Leben immer wieder eine neue Richtung zu geben. 
    Deswegen habe ich ihre Lebensgeschichte auch mit etwas gemischten Gefühlen gelesen. Mit vielen Millionen auf dem Konto fällt es doch bedeutend leichter, eine starke Frau zu sein.

    Fazit:  Ein bewegtes und abwechslungsreiches Leben - besonders beeindruckt hat es mich aber nicht






  3. Cover des Buches American Psycho (ISBN: 9783462312065)
    Bret Easton Ellis

    American Psycho

     (420)
    Aktuelle Rezension von: Aboutmandyreads

    Ich musste das Buch ja lesen, nachdem ich den Film und die Idee dahinter immer sehr faszinierend fand. Man muss schon sagen, man muss sich mit dem Schreibstil anfreunden bzw. entweder kommt man damit klar oder nicht. Ich weiß gar nicht, was ich von dem Buch so richtig halten soll. Schlecht ist es nicht, sonderlich in meinen Geschmack, rein wegen des Schreibstils, passt es allerdings auch nicht. Dennoch würde ich es unfair finden weniger als 4 Sterne zu vergeben. Dafür ist mir „American Psycho“ zu skurril und detailliert in faszinierenden Bereichen. Es hat mich auf eine seltsame Art und Weise einfach in den Bann gezogen.

  4. Cover des Buches Die dunkle Seite des Mondes (ISBN: 9783257057294)
    Martin Suter

    Die dunkle Seite des Mondes

     (707)
    Aktuelle Rezension von: Miles_DE

    Dafür, dass das Buch nur 315 Seiten hat, hat es sich zum Teil echt gezogen. Die langen Erklärungen über die ganzen Pilzarten usw fand ich langweilig.


     Mit dem Schreibstil wurde ich auch nicht so recht warm. Das Thema selbst fand ich jedoch interessant. Wie sich die Persönlichkeit aufgrund von solchen Drogen dauerhaft verändern kann und auch zum Ende hin, wurde es dann spannend.


    Die Charaktere waren irgendwie alle unsympathisch und großteils auch langweilig. Sie waren alle leider auch sehr oberflächlich geschrieben.

    Was Urs so alles getan hat, war schockierend.


    Das Buch hat wohlwollend gerade noch 3/5 bekommen.

  5. Cover des Buches Uns gehört die Nacht (ISBN: 9783257245387)
    Jardine Libaire

    Uns gehört die Nacht

     (121)
    Aktuelle Rezension von: 3lesendemaedels

    Dies ist die Liebesgeschichte von Jamey und Elise, zwei jungen Menschen aus unterschiedlichen sozialen Milieus. Elise ist die Tochter einer alleinerziehenden und drogenabhängigen Mutter, vulgär, aber innig geliebt. Jamey ist der Spross einer unermesslich reichen New Yorker Familie. Während Elise auf ihre kleinen Halbgeschwister aufpassen musste und sich als Teenager den ganzen Tag herumtrieb, dinierte Jamey in Yachtclubs und verbrachte die Sommerferien in Strandhäusern. Nun studiert er Jura, um später in die familieneigene Bank einzutreten und nebenan wohnt Elise. Fasziniert und zugleich abgestoßen beobachtet er sie, denn sie ist das genaue Gegenteil der blonden Highschool-Prinzessinnen, mit denen er bisher liiert war. Die Anziehungskraft ist groß und bald darauf wird der zunächst bedingungslose Sex zur regelrechten Obsession und schließlich zur Liebe. Jamey entdeckt Gefühle, die er nie kannte. Doch Elise ist nicht standesgemäß und seine Familie versucht sie zu entzweien. Doch er verzichtet auf Erbe und Karriere, bricht mit seiner Familie und versucht sich mit Elise allein durchzuschlagen.
    Eine dramatische Liebesgeschichte, Romeo und Julia in New York der 1980er-Jahre. Ich war unsicher, ob ich die Dramatik ertragen würde, da in der Anfangsszene der vermeintliche unglückliche Ausgang vorweggenommen wurde. Es schien, als ob alles auf den Untergang zusteuert. Doch bis es so weit ist, wurde ich mit einem ergreifenden und dramatischen Roman belohnt.

  6. Cover des Buches Ziemlich beste Freunde (ISBN: 9783596513178)
    Philippe Pozzo di Borgo

    Ziemlich beste Freunde

     (326)
    Aktuelle Rezension von: de_best_from_de_universum

    Meine Meinung:

    Ich finde das Buchcover nicht so gut, denn es ist einfach gemacht.

    Das Buch „Ziemlich beste Freunde“ war spannend. Ich habe dieses Buch von der Schule lesen müssen, aber es war bis jetzt das beste von der Schule. Wir sahen dann noch denn Film. Bei dem Film fande ich es nicht so gut, dass manche Teile nicht vor kamen wie im Buch. Manche Schauspieler hatten im Film einen anderen Namen als im Buch. Der Charakter von Abdel finde ich gut, aber manchmal auch nicht, denn er ist manchmal zu frech.

    Fazit:

    Es ist das beste Buch, das ich in der Schule lesen musste.

  7. Cover des Buches Knapp am Herz vorbei (ISBN: 9783596195831)
    J.R. Moehringer

    Knapp am Herz vorbei

     (97)
    Aktuelle Rezension von: Christian_Fis

    Der Roman spielt an Weihnachten 1969. Er schildert die Stunden, die Willie Sutton mit zwei Journalisten in New York verbrachte, kurz nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis. In Rückblenden erzählt der Bankräuber chronologisch seine Lebensgeschichte, während sie die dazugehörigen Schauplätze besuchen.

    Die ersten Rückblenden sind spannend und sehr lesenswert. Sie erzählen über die Jugendjahre von Sutton in Irish Town Brooklyn am Anfang des 20. Jahrhunderts.

    In der zweiten Hälfte des Romans treten Längen auf. Der Autor betont unentwegt die Belesenheit von Sutton, lässt ihn dann aber mehrheitlich Allgemeinplätze aussprechen. Ebenso konventionell wie die chronologische Erzählweise sind die Frauenrollen: Bess, die unerreichbare Heilige, neben zwei Prosituierten mit goldenen Herzen. Der Schluss ist enttäuschend. Dem Autor gelingt es nicht, die beiden Handlungsstränge sinnvoll zusammenzubringen.

    Ein durchzogenes Leseerlebnis, das einen zu Beginn fesselt, im zweiten Teil des Romans aber zusehends abflacht.

  8. Cover des Buches Die Jahre der Leichtigkeit (ISBN: 9783423147330)
    Elizabeth Jane Howard

    Die Jahre der Leichtigkeit

     (69)
    Aktuelle Rezension von: Ani


    "Die Jahre der Leichtigkeit" ist der Auftakt der Cazalet-Familiensaga. Deshalb lernt man in diesem Band die einzelnen Familienmitglieder und das Personal, das die nicht ganz unvermögende Familie beschäftigt, näher kennen. Gerade am Anfang sollte man aufmerksam lesen, da einige Charaktere eingeführt werden. Das Personenverzeichnis, das sich im Buch befindet, erleichtert dabei den Einstieg.

    Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei man sowohl Familienmitglieder als auch Personal beobachtet. Die Perspektiven wechseln recht häufig und dadurch hat man gerade beim Einstieg das Gefühl, dass man sofort mitten im Geschehen ist. Die Saga startet 1937. Die Protagonisten haben den Schrecken des Ersten Weltkriegs noch nicht überwunden. Dennoch scheint die Welt erneut von einem Krieg bedroht zu werden. Die Cazalets treffen sich, wie jedes Jahr im Sommer, um die Ferien in Sussex zu verbringen.

    Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Es gelingt der Autorin hervorragend, den damaligen Zeitgeist einzufangen und zu vermitteln. Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein und die Familie direkt zu beobachten. Sobald man die Protagonisten näher kennengelernt hat, beginnt man sich in der Handlung wohlzufühlen und das Familienleben zu genießen. Dabei läuft natürlich nicht immer alles harmonisch ab, denn die einzelnen Charaktere haben nicht immer sympathische Züge. Es kommt zu Konflikten und der drohende Krieg löst Besorgnis aus. Das alles wird so anschaulich beschrieben, dass man mühelos ins Geschehen eintauchen kann.

    Ein äußerst gelungener Auftakt, der durch lebendige Charaktere und eine authentische Hintergrundkulisse überzeugt.

  9. Cover des Buches Gossip Girl 4 (ISBN: 9783641031497)
    Cecily von Ziegesar

    Gossip Girl 4

     (165)
    Aktuelle Rezension von: slowly
    __Meine Meinung:__ 
    Vorneweg: Viel Spannung darf man hier nicht erwarten aber vielleicht genau deshalb mag ich diese Bücher so gerne.

    Das Buch lässt sich wie immer locker und leicht lesen. Ich war ziemlich schnell durch. Es ist halt auch kein schriftstellerisches Meisterwerk wie zum Beispiel die Kai Meyer Bücher. Großen Horizont darf man gar nicht erst erwarten. Manchmal kommen mir die Figuren etwas dümmlich vor. Und ich denke mir dann schon manchmal wieso das sein muss. Aber gut, irgendwie macht es die Charaktere dann auch wieder einzigartig und besonders. 

    Ganz ehrlich: Ich habe den vierten Band nur so durchgelesen. Ich fand ihn im Gegensatz zu den vorigen Bänden, nicht so dramatisch. Es war alles ziemlich lasch. Die Geschichte nicht so wirklich der Burner. Es war irgendwie alles so wie in einer rosaroten Wolke. Kaum gezicke und wenig Drama. 

    Auch empfand ich kaum Weiterentwicklung bei den Figuren. In diesem Band schien mir alles so ein wenig stillgestanden zu bleiben. Nicht das dies irgendwie schlecht wäre. Aber ich hätte mir dann doch gerne eine Überraschung erhofft. Irgendwas wo man sagen kann: Hey, die Seite an Person X kannte ich ja noch gar nicht. 

    Auch hier konnte ich während des Lachens das eine oder andere Lächeln mir ganz und gar nicht verkneifen und vielleicht ist es ja genau das, weshalb ich diese Bücher so gerne lese. Die Geschichte ist einfach aber eben der Schreibstil. Locker, frisch und mit ein wenig Humor versetzt. Das macht auch diesen 4. Band wieder zu einem kleinen Highlight. 

    Nichts desto trotz bleibt irgendwie der Nachgeschmack, dass sich in diesem Band nicht so viel tut wie in den vorigen. Ich finde ihn nicht schlecht, nein ganz und gar nicht. Aber mir fehlt was. Das gewisse etwas, welches in den vorigen Bänden immer da war. Hier fehlt es. Ganz sicher sind es die wenigen dramatisch, zickigen Szenen, die weshalb man die Bücher liest. 

    Unterm Strich ein solider vierter Band und deshalb fällt mein ... 

    __Fazit:__ 
    ... wie folgt aus: 

    Ich vergebe drei Sterne. Mir hat noch das gewisse etwas gefehlt. Keine Frage, ein guter vierter Band. Aber ich fand einfach, dass in diesem Band die Geschichte ein wenig lasch war. Es war wenig Dramatik vorhanden und insgesamt konnte ich dem ganzen nicht viel abgewinnen. Der locker-flockige Schreibstil von Cecily von Ziegesar punktet bei mir wieder am meisten. 

  10. Cover des Buches Headhunter (ISBN: 9783945386514)
    Jo Nesbø

    Headhunter

     (261)
    Aktuelle Rezension von: metalmel

    Mich hat das Buch gepackt! Es gab einige Twists, die ich nicht habe kommen sehen und die mich richtig getroffen haben. 

    Das Ganze spielt in einer für mich völlig fremden Welt und die Charaktere sind durchtrieben, verlogen, aalglatt und schmierig. Man weiß nie, wem man nun was glauben soll. Auch die Auflösung fand ich toll und habe es so nicht kommen sehen.

    Den Film dazu fand ich auch sehr sehenswert!

  11. Cover des Buches Faserland (ISBN: 9783462301465)
    Christian Kracht

    Faserland

     (390)
    Aktuelle Rezension von: AQua

    Eigentlich hätte ich dieses Buch natürlich vor 25 Jahren lesen müssen, aber diese ganze Diskussion um (die männlich dominierte) Popliteratur damals hat mich nicht sonderlich interessiert. Nun aber hatte mich die Lektüre von Eurotrash doch neugierig gemacht.

    Krachts Bild der 90er Jahre in Deutschland mag treffend sein. Trotzdem ist mir die Position des Erzählers elitär und fremd. Eine traurige Gestalt, die es nicht vermag, echte Beziehungen aufzubauen und sich ziellos treiben lässt von Party zu Party. Ein scharfer Beobachter und einsamer Zyniker.

    Ein Vaterland für Kinder, denen von ihren abwesenden Vätern (nur) eine Menge Geld geblieben ist. Und dass Geld allein nicht glücklich macht, ist zumindest eine gemeinsame Botschaft der beiden Bücher Faserland und Eurotrash.

  12. Cover des Buches Mrs Dalloway (English Edition) (ISBN: B082ZH3PWB)
    Virginia Woolf

    Mrs Dalloway (English Edition)

     (77)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    „She felt very young; at the same time unspeakably aged. She sliced like a knife through everything; at the same time was outside, looking on. (Zitat Seite 6)

     

    Inhalt

    Es ist ein Mittwoch Mitte Juni 1923 und Clarissa Dalloway ist mitten in den Vorbereitungen für die Party, die sie an diesem Abend geben wird. Seit mehr als zwanzig Jahren lebt sie nun schon in Westminster, sie liebt das Leben in London und ihre Spaziergänge durch die Straßen und Parks, macht Einkäufe, trifft Freunde. Zu Hause überwacht die die Vorbereitungen für den Abend. So vergeht auch dieser Tag, während Big Ben pünktlich jede Stunde schlägt, bis die ersten Gäste eintreffen und das Gerücht, auch der Prime Minister werde kommen, für weitere Aufregung sorgt.

     

    Thema und Genre

    Dieser Roman, 1925 erschienen, gilt als wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Romans des 20. Jahrhunderts. In diesen Jahren nach Kriegsende ist die Gesellschaft im Wandel, verunsichert über die Zukunft und während die Gedanken der glamourösen Mrs Dalloway sich um ihre Abendgesellschaft drehen, kämpft der junge Septimus Smith, mit seiner italienischen Ehefrau in bescheidenen Verhältnissen lebend, noch immer gegen sein persönliches Kriegstrauma an.

     

    Charaktere

    Mrs Dalloway hält sich selbst nicht für außergewöhnlich, doch sie besitzt eine sehr gute Menschenkenntnis. Sie selbst fühlt sich manchmal beinahe unsichtbar, nicht Clarissa, sondern Mrs Richard Dalloway, Gattin eines Parlamentsabgeordneten. Peter Walsh dagegen, ihr alter Freund, sagt über sie „She came into a room; she stood, as he had often seen her, in a doorway with lots of people round her. But it was Clarissa one remembered.” (Zitat Seite 69) 

     

    Erzählform und Sprache

    „Mrs Dalloway said she would buy the flowers herself.“ (Zitat Seite 1) Mit diesem ersten Satz beginnt dieser ungewöhnliche Roman, inzwischen ein Klassiker der Moderne. Virginia Woolf gelingt es, innerhalb eines Zeitrahmens von nur einem Tag in London die Erinnerungen von Clarissa Dalloway und die Lebensgeschichten von einer Reihe von weiteren Figuren mit den alltäglichen Ereignissen dieses einen Tages zu vernetzen, zu einer unglaublich dichten, aussagekräftigen Geschichte, die bei aktuellen Autorinnen mindestens dreihundert Seiten füllen würde. Da werden Blumen gekauft, die Fehlzündung eines Automobils lässt kurz alle innehalten, die dies miterleben, ein Flugzeug malt Buchstaben in der Luft, wer kann das Wort erkennen, es werden Einkäufe gemacht, Spaziergänge unternommen, alte Freunde empfangen.

    Wer mehr als nur Theorie über die damals neue, moderne Erzähltechnik stream of consciousness (Bewusstseinsstrom)wissen will, wird in diesem Roman fündig. Er ist eines der ersten Beispiele und setzt sie so weit um, dass die Gedankengänge der vielen sehr unterschiedlichen Figuren die eigentliche Handlung der Geschichte bilden. Sie Sätze sind eher kurz, aber prägnant und treffend formuliert, Lesevergnügen. Ich habe diesen Roman in der englischen Originalausgabe gelesen.

     

    Fazit

    Diese Rezension fasst meine persönliche Meinung und Eindrücke zusammen, denn zu Klassikern wie diesem gibt es eine Fülle von Abhandlungen und Rezensionen von versierten, literaturwissenschaftlich ausgebildeten Menschen. Ich will einfach nur neugierig darauf machen, neben den aktuellen Neuerscheinungen auch immer wieder einen modernen Klassiker zur Hand zu nehmen, denn es lohnt sich.

    (Gelesen als TB, Penguin Classics, 7 June 2018, Paperback: 192 pages, English Edition, ISBN-13: 978-0241341117)


  13. Cover des Buches "Noch ein Martini und ich lieg unterm Gastgeber" (ISBN: 9783442748723)
    Michaela Karl

    "Noch ein Martini und ich lieg unterm Gastgeber"

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Giselle74
    Gleich zu Anfang muss ich mich einfach über die fatale Neigung Michaela Karls zu kalauernden Titeln äußern. Es handelt sich zwar um ein "mot" der Parker, aber ob es "bon" genug ist, um ausgerechnet den Titel abzugeben? Da sie es scheinbar bei all ihren Biographien so macht, hat es zugegeben Wiedererkennungscharakter, aber das macht mich wahrlich nicht glücklicher. Hätte Dorothy Parkers Name nicht dabei gestanden, hätte ich das Buch nicht gelesen - und das wäre überaus bedauerlich gewesen.
    Frau Karl kann nämlich hervorragend Biographien schreiben. Sie scheint gründlich zu recherchieren und sich das Leben ihres jeweiligen Titelgebers von allen möglichen Seiten zu betrachten. Dabei schreibt sie klug und warmherzig, ohne reine Fakten aufzuzählen, aber auch ohne in Skandalen zu baden.
    In diesem Falle geht es also nun um Dorothy Parker, Society - Ikone der Zwanziger und mit der schärfsten Zunge New Yorks gesegnet. Es ist Frau Karl hoch anzurechnen, dass sie die Parker nicht nur auf Bettgeschichten und Alkohol reduziert (trotz des Titels), sondern ihren Werdegang erzählt, von der Kindheit in einem nicht sehr gläubigen jüdischen Haushalt, über die ersten Schreibversuche, ihre Arbeit bei Vogue und Vanity Fair und ihre Erfolge als Schriftstellerin. Sie gehört zu den großen amerikanischen Autoren ihrer Zeit. Bedauerlich, dass sie in Vergessenheit zu geraten scheint. Ihr Metier waren Gedichte und Kurzgeschichten, am eigenen Roman sollte sie lebenslang scheitern.
    Sie ist Mitglied einer Gruppe von Künstlern, die sich regelmäßig im Hotel Algonquin treffen und zu der zeitweise auch F. Scott Fitzgerald und Ernest Hemingway gehören. Ironie, Witz, Schlagfertigkeit und ein gewaltiger Alkoholkonsum sind Grundvoraussetzungen, um dort zu bestehen. Dorothy Parker ist die unbestrittene Queen dieser Tafelrunde. Untalentiert ist sie scheinbar nur darin, ihr persönliches Glück zu finden. Sie hat eine fatale Neigung, sich in Alkoholiker zu verlieben und schlußendlich wird kein Beziehungsversuch gelingen. Sehr feinfühlig erzählt Michaela Karl vom Auf und Ab im Leben der Parker, von den absoluten Höhenflügen bis hin zu Selbstmordversuchen. Sie erzählt von der Einsamkeit und fehlenden Liebe, der Kompensation durch Reisen und Feiern, davon , dass der große Teil der Algonquin-Runde nicht alt wird. Denn irgendwann sind die goldenen Zwanziger vorbei, und was vorher spritzig war, verliert an Glanz.
    Eine ganz wunderbare Biographie einer hochtalentierten Schriftstellerin, einer Frau mit eigener Meinung, die sich nie gescheut hat, diese auch zu äußern, die ihren eigenen Weg gegangen ist, zu Zeiten, wo das für Frauen eher skandalös war und die schon allein deshalb nicht vergessen werden sollte.
  14. Cover des Buches Die Frau am See (ISBN: 9783499270895)
    Sara Gruen

    Die Frau am See

     (78)
    Aktuelle Rezension von: Madiebooks

    Es spielt 1945 in den schottischen Highlands. Die junge Frau Maddie und Ihr Ehemann Ellis sind auf der Suche nach Nessi. 

    das Buch nimmt eine komplette Wendung , dass Leben kommt anders wie gedacht. Ein tolles Abenteuer was versteckte Überraschungen bereithält.

    Drei Sterne gab es ,da für mich die Spannung fehlte und es mich nicht gefesselt hat 

  15. Cover des Buches Tiefe Wasser (ISBN: 9783257245752)
    Patricia Highsmith

    Tiefe Wasser

     (39)
    Aktuelle Rezension von: schmoekerstunde

    Der Roman ist ein fesselnder Psychothriller, der die dunkle Seite der menschlichen Natur zum Vorschein bringt und die Abgründe von Eifersucht, Besessenheit und manipulative Beziehungen erforscht.

    Es wird eine Atmosphäre der Beklemmung und der unheilvollen Vorahnung aufgebaut, die den Leser durchgehend in Atem hält.

    Die präzisen Beschreibungen und die detaillierte Darstellung der Gedanken- und Gefühlswelt der Charaktere verstärken die Wirkung und sorgen dafür, dass man sich tief in die Geschichte hineinversetzt fühlt.
    Die Neuauflage des Buches mit einem Nachwort von Paul Ingendaay bereichert das Leseerlebnis. Ingendaay liefert eine fundierte Analyse der Themen und Motive des Romans und gibt interessante Einblicke in Highsmiths Schreibprozess.
    Ein Leseerlebnis für alle Leser, die an psychologisch anspruchsvolle Romane interessiert sind.

  16. Cover des Buches Towards Zero (Agatha Christie Collection) (ISBN: 9780007422890)
    Agatha Christie

    Towards Zero (Agatha Christie Collection)

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Calypso19
    Was mag wohl die Verbindung sein zwischen einem misslungenen Selbstmordversuch, der falschen Anschuldigung eines Schulmädchens des Diebstahls und dem Liebesleben eines berühmten Tennisspielers? Das fragt sich der neugierige Leser der ob seiner hervorragend ausgearbeiteten Charaktere und der bestechenden, in ihren Bann ziehenden Geschichte, lange bevor sich, zur Buchmitte hin, der teuflisch und akribisch ausgeklügelte Mord in Agatha Christie im Jahre 1944 erschienenen 34. Kriminalroman, ereignet!
    Doch in beruhigender Kenntnis der stets genial und zwingend logisch ersonnenen Kriminalgeschichten der unvergleichlichen britischen Schriftstellerin ist er sich gewiss, dass sich ganz allmählich Steinchen auf Steinchen fügen wird - und kann sich behaglich zurücklehnen, um der Dinge zu harren, die da auf ihn zukommen werden! Aber - kann er das wirklich? Wird er nicht vielmehr alsbald gepackt von der atmosphärisch so stimmigen Geschichte, die zunächst trügerisch harmlos daherkommt, die aber voller geradezu bedrohlicher, lange nicht greifbarer Untertöne ist, dass von Behaglichkeit bald keine Rede mehr sein kann?
    Ja, genauso ist es! Sowohl Dame Agathas wie gewohnt meisterhafte Erzählweise als auch ihre sorgsam ausgearbeiteten Charaktere nehmen einmal mehr den Leser so gefangen, dass er nicht lassen kann von dem spannenden Roman, und dass er darüberhinaus, gegen Ende durchaus ahnend, worauf er hinauslaufen wird, unbedingt wissen muss, was mit den Protagonisten, dem Mörder - oder der Mörderin? - inklusive, geschieht und wie ihr weiterer Weg aussehen wird.
    Und so nimmt es denn auch nicht wunder, dass "Towards Zero" selbst von den anspruchsvollsten und nörgeligsten Kritikern bei Erscheinen rundum positiv aufgenommen wurde und vielfach als eine der besten Kriminalgeschichten Dame Agathas angesehen wird!

    Der Schauplatz ist einmal mehr die bezaubernde und malerische südenglische Küste, oberflächlich gesehen zu schön und friedlich, um sich vorstellen zu können, dass ausgerechnet dort ein besessener, geradezu ruchloser Mörder sein Unwesen treiben und seine scheinbar perfekt ausgeklügelte Schandtat begehen könnte, deren Fäden bis weit in die Vergangenheit zurückreichen.
    Einmal mehr auch gehören die handelnden Figuren größtenteils zur privilegierten Schicht Großbritanniens, derjenigen also, der die Schriftstellerin aus Torquay selbst angehörte und in der sie sich bestens, und sie dennoch mitunter scharf analysierend, auskannte. Und so kann es den leidenschaftlichen Leser der klassischen, der perfekten Romane Dame Agathas auch nicht erstaunen, dass die Verdächtigen allesamt von der Notwendigkeit jeglichen schnöden Broterwerbs befreit sind und, mehr oder minder genüsslich, dem süßen Nichtstun frönen können und durch allerlei angesagte, den Reichen und Schönen vorbehaltene Aktivitäten die Zeit totschlagen!
    Und wie viele Verbrechen mögen wohl aus unendlicher Langeweile geboren sein fragt man sich unwillkürlich, wenn man einen genaueren Blick auf Dame Agathas Charaktere - und das gilt nicht nur für diejenigen in dem an dieser Stelle zu besprechenden Kriminalroman! - wirft, die so offensichtlich sinn- und ziellos durch ihr Leben trudeln...
    Und wiederum wie immer auch bei Agatha Christie gibt es in "Towards Zero" jemanden, der den Durchblick hat, der logisch zu denken vermag und sich nicht ablenken lässt von den gar vielen falschen Fährten, der hinter die Fassade schauen kann, die die Charaktere der Autorin gewöhnlich um sich herum errichten - und der am Ende den Fall, gewöhnlich einen oder gar mehrere Morde, löst.
    In diesem 34. Roman der Lady of Crime, der zuerst, wie viele ihrer Krimis, in einer Zeitschrift in drei Teilen veröffentlicht wurde bevor er in Buchform erschien, ist das Superindendent Battle in seinem fünften und letzten Fall, den ihm Agatha Christie zugestand, wiewohl er viel später, längst im wohlverdienten Ruhestand, beiläufig erwähnt wird...
    Besagter Battle ist im übrigen einer der wenigen Polizeibeamten im Werk der Autorin, der seine Fälle ohne einen der Meisterdetektive zu lösen imstande und diesen intelligenzmäßig ebenbürtig ist.
    Der gestandene Polizist wirkt auf den ersten Blick hölzern, langsam und durchschnittlich - wovon man sich allerdings nicht täuschen lassen sollte, denn abgesehen davon, dass er über einen kriminalistischen Verstand und jede Menge Erfahrung und ermittlerische Routine verfügt, ist er auch noch gescheit! Und wer das sofort erkannt hat war der unübertreffliche Hercule Poirot selbst, der in einem Fall gemeinsam mit dem unerschütterlichen Battle ermittelte, und dessen Einfluss trotz seiner Abwesenheit in "Towards Zero" Battle leitet. Tatsächlich hat jener die entscheidende, die Ermittlungen voranbringende Eingebung, als er bei genauerer Untersuchung des Tatortes die Methoden seines belgischen Freundes im Geist Revue passieren lässt....

    Und zum Schluss meiner Betrachtungen lohnt es sich, einen Blick auf die Widmung der Autorin zu werfen, die sie auch diesem, ihrem ingeniösen und in vielerlei Hinsicht bemerkenswerten Kriminalroman voranstellt!
    Zielperson hier ist ihr guter Freund und Nachbar während der Kriegsjahre, Robert Graves, seines Zeichens ein namhafter britischer Schriftsteller und gefürchteter als auch spitzzüngiger Kritiker, dem sie empfiehlt, den Krimi nur zu seinem Vergnügen und zu seiner Erbauung zu lesen und ausnahmsweise seine unbestreitbaren Fähigkeiten als Kritiker zu vergessen!
    Doch wäre es ihr, die sie mit einer tüchtigen Portion britischen Humors gesegnet war, tatsächlich ernst gewesen mit diesem Hinweis - sie hätte selbst Graves Kritik nicht zu scheuen brauchen!
  17. Cover des Buches Die Welt des Wechsels (ISBN: 9783940018274)
  18. Cover des Buches Des Kaisers Kinder (ISBN: 9783442739288)
    Claire Messud

    Des Kaisers Kinder

     (7)
    Aktuelle Rezension von: HeikeG
    Imposante Fassade, aber hohles Monument In den Jahren nach dem 11. September 2001 haben viele Autoren das Thema 9/11, mit mehr oder minder großem Erfolg, zu ihrem Romangegenstand gemacht und nun auch die von der Kritik hoch gelobte Tochter einer Kanadierin und eines Franzosen, die 1966 in den USA geborene Claire Messud. Ihr Plot "Des Kaisers Kinder" spielt einige Monate vor und endet kurz nach dem schrecklichen Ereignis. Zu Beginn des Romans leiden die meisten Protagonisten des Romans unter einer Form der Paralyse, die zukünftige Richtung ihres Lebens zu bestimmen, sei es die 30jährige Tochter des "Kaisers, dessen Neffe, Frederick "Bootie" Tubb oder die besten Freunde Marinas: Julius, ein homosexueller Mitläufer und Danielle, das vermutliche humane Zentrum, um welches sich dieser Roman dreht. Doch leidet sie unter solch albernen Ally McBeal-esken Krisen in ihrem Liebesleben, dass ihre Glaubwürdigkeit nach den ersten hundert Seiten gefährlich suspekt erscheint., Die Charaktere sind maniriert, abwechselnd sanft oder ernsthaft lästig, gleichzeitig aber trotzdem äußerst mehrschichtige, komplexe und glaubwürdige Personen. Störend ist jedoch ihr pausenloser (und ziemlich auswechselbarer) Fluss der allzu übertrieben schlagfertigen Antworten, die Intellekt, Erfolg, Überheblichkeit, Liebeskummer oder was auch immer suggerieren. Versunken in ihrem Milieu halten sie den Leser in beträchtlicher emotionaler Entfernung. Das dem Untergang geweihte Idol, Murray Thwaite, ist dabei besonders flach gezeichnet. Trotz allem schafft es Messud, die vielen unterschiedlichen Handlungsfäden des Romans zu einigermaßen fesselnden Charakterstudien zu flechten, denen man wünscht, eine persönliche Entwicklung zu durchfahren und sich zu ändern. Doch - sie tun es nicht. Auch gelingt es der Autorin, die Spannung allmählich aufzubauen und je näher man dem 11. September kommt, zu kulminieren. Sie setzt jede Menge Vorzeichen und einige direkte Hinweise, so dass sich das Gefühl der drohenden Katastrophe bei "des Kaisers Kindern" lange vorher ankündigt. Gänzlich bedauernswert ist es, dass der Roman an Schwung verliert, als sich die Tragödie tatsächlich ereignet. Am Ende dient 9/11 beinahe nur als Katalysator, um jedermanns Handlung zusammenzufassen. Störend ist auch, dass Messud ihre Prosa mit unzähligen Kommata (auch längere Klammereinschübe finden Verwendung, die etwas näher erläutern wollen, den begonnenen Satz jedoch aus ihrem Zusammenhang reißen und das Gesamtverständnis stören) "verziert", welche zunehmend irritieren, weil sie nur dazu verwendet werden, die Sätze unsinnigerweise auszudehnen und separate Gedanken, gelegentlich sogar Dialoge, hinzuzufügen, so dass sie, wie dieser Satz hier, welchen ich, analog Messuds Text, versucht habe, als Beispiel nachzuvollziehen, einen zu technischen grammatikalischen Sound erzeugt, da man die meisten dieser Satzkonstrukte ein zweites Mal lesen muss, um den Gesamtzusammenhang erfassen zu können ;-) Diese Unsinnigkeiten verlieren sich jedoch gegen Ende des Buches. Erstaunlicherweise ist es Sabine Hübner trotzdem gelungen, eine lesbare und flüssige Übersetzung zu liefern. Fazit: Komplexes und interessantes Thema mit großen Ambitionen, dessen Umsetzung jedoch nicht schlüssig und eher oberflächlich gelungen ist.
  19. Cover des Buches Tendenz steigend (ISBN: 9783940018267)
  20. Cover des Buches Summer (ISBN: 9783458177654)
    Monica Sabolo

    Summer

     (32)
    Aktuelle Rezension von: wortgetraenkt

    | © Janna von www.KeJas-BlogBuch.de

    Genfersee (le Lac Léman). Ein gepflegtes Haus. Eine Vorzeigefamilie. Ein idyllisches Leben. Wäre da nicht Benjamin. Wäre da nicht Summer. Wären da nicht all die Geheimnisse und Tragödien. Tief sitzender Schmerz. Verdrängte Traumata. Innerhalb dieser Geschichte entblättert sich das Schicksal in leisen Tönen und kleinen Schritten. Ein undefinierbares Unwohlsein, ein fesselnder Sog. Ich begann zu erahnen. Was in dieser Familie geschah wird nie gezielt benannt, nur in kleinen Nebensätzen, kaum hörbar.

    Triggerwarnung

    Ich weiß das sich (leider) einige Leser*innen gespoilert fühlen, wenn man auf mögliche Trigger eingeht. Wer sich an dieser Stelle mit dem gespoilert werden angesprochen fühlt, sollte an dieser Stelle nicht weiterlesen. Ich nehme der Geschichte keine Spannung, denn eine Ahnung zieht sich von Beginn an durch die Zeilen. Was sich dahinter verbirgt wird in wenigen Stellen im Buch immer wieder deutlich, ohne jedoch gezielt genannt zu werden.

    Innerhalb dieser Geschichte werden verschiedene Trigger genannt. Zum einen ist da Benjamin, nicht in der Lage seine Träume mit Erinnerungen zu verknüpfen und deshalb in therapeutischer Behandlung. Es ist eine ambivalente Mutter. Ein gewalttätiger Vater. Alkohol. Fehlende Liebe und Zuneigung. Augen verschließen – was man nicht sieht, geschieht nicht. Missbrauch. Emotional und sexuell. In Bezug auf den sexuellen Missbrauch ist dies in einer Szene nicht gänzlich greifbar (Seite 91) und in einer anderen Beschreibung nur innerhalb eines Satzes (Seite 243) beschrieben. 

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    Diese Familie verbirgt so viel. Hinter der Fassade die, bis zum Verschwinden von Summer, glänzt und scheint. Doch nach und nach verschwindet dieser Schimmer. Freunde und Bekannte wenden sich ab. Und Benjamin, Summers kleiner Bruder, verliert sich. In Rückblicken erzählt er seinem Therapeuten von seiner Jugend, dem Tag an dem Summer verschwand und seine wenigen Erinnerungsstücke und fast wahnhafte Träume.

    Ein wundervolles und sehr passendes Cover für die Geschichte dahinter. Der See spielt immer wieder eine prägnante Rolle für Benjamin.  Der letzte Tag den er mit Summer und ihren Freundinnen verbrachte, bis sie auf einmal fort war. Unauffindbar. Er glaubt sie im See zu spüren, sieht sie nachts dort in seinen Träumen. Bis er vergisst. Verdrängt.

    "Das Ganze ist jetzt vierundzwanzig Jahre und dreizehn Tage her. Schon so lange erinnere ich mich nur an Fetzen, eine Explosion von weißem Licht, und dann: nichts mehr."
    (Seite 7)

    Bruchstückhaft erinnert er sich. Doch Benjamin schafft es nicht seine Erinnerungen und seine Träume in Einklang zu bringen. Immer wieder erzählt er seinem Therapeuten von Summer. In ihrem Nachthemd, umgeben von Fischen. Ein Anblick der sich in ihm manifestierte, aber an Bedeutung verlor. In dem Sommer in dem Summer verschwand, war seine nicht anwesende Schwester allgegenwärtig. Doch mit der Zeit nahm die Intensität der Suche nach ihr ab. Die Welt drehte sich weiter.

    "[…] was nicht thematisiert wird, ist auch nicht geschehen."
    (Seite 92)

    Ein Satz der Benjamins Familie in seiner Gänze widergibt. Summer war verschwunden und bald auch vergessen. Bis eines Tages die frische Farbe von Benjamins Büro, der neue Teppich darin, es ihm unmöglich macht seinen Arbeitsplatz zu betreten. Die nächtlichen Träume kehren wieder, die Unfähigkeit die Vergangenheit in seiner Gänze zu begreifen. Eine Kindheit die sich auf Summer fokussierte. Benjamin himmelte seine große Schwester an und auch seine Eltern waren vernarrt in sie. Die Kluge, die Schöne. Daneben Benjamin. Mit seinen Ticks, die sein Vater versucht ihm auszutreiben. Doch dann veränderte sich Summer irgendwann. Vaters Hand galt nicht mehr nur ihm, dem Sohn der den Erwartungen nicht gerecht wurde. Der Graben zwischen Mutter und Tochter wurde immer deutlicher, jetzt im Nachhinein, wenn Benjamin versucht seine Kindheit und Jugend in Worte zu bringen. Eine Mutter die nicht greifbar war, nie wirklich anwesend.

    Was sich im Verlauf der Geschichte beginnt zu entblättern, entblößt sich am Ende. Immer wieder werden Szenen von Benjamin beschrieben, die verdeutlichen wie die beiden Kinder aufwuchsen. Bruchstückhaft. Ich begleitete Benjamin in seine Kindheit und Jugend. Ich ging mit dem erwachsendem Benjamin auf die Suche nach Antworten. Zart, berührend, tief. Eine Geschichte die direkt eine Sog aufbaute, dem ich mich kaum entziehen konnte.

    Die Autorin hat einen sehr leichten und doch stark einehmenden Schreibstil. Poetisch und zart skizziert Monica Sabolo ein tiefgehendes Trauma, eine Kindheit ohne Zuneigung. Sie erzählt von einem Kind das dennoch bedienungslos liebt, bis sich die Wahrheit einen Weg ins Bewusstsein bricht. Dieser Roman hat mich absolut für sich eingenommen!

  21. Cover des Buches Liebe unter kaltem Himmel (ISBN: 9783548612164)
    Nancy Mitford

    Liebe unter kaltem Himmel

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Buecherfreundinimnorden

    Bei den Montfords gibt es ein Problem: für das stattliche Vermögen gibt es keinen direkten männlichen Erben, es gibt nur eine Tochter, Polly. Polly wirkt auf Außenstehende kühl, für mögliche Heiratskandidaten kann sie sich nicht erwärmen. Alle Versuche, die Situation zu ändern, scheitern an Pollys absolut leidenschaftsloser Haltung, die jeden Interessenten nach kurzer Zeit verprellt. Der einzige Mann, für den sie sich erwärmen kann, ist ein entfernter, deutlich älterer Verwandter, der zuvor Pollys Mutter als Liebhaber zur Verfügung stand... Der Skandal ist perfekt...Nancy Mitford schreibt amüsant, das Ganze hat mich gut unterhalten. Leichte Kost, aber gekonnt geschrieben. Für alle, die Geschichten a la Downtown Abbey mögen. 

  22. Cover des Buches Casanovas chinesisches Restaurant (ISBN: 9783940018595)
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