Bücher mit dem Tag "ur"
63 Bücher
- Stephen King
Basar der bösen Träume
(200)Aktuelle Rezension von: AleshaneeEine Sammlung aus vielen Kurzgeschichten vom Meister des Horrors! Wobei es bei diesen Bänden ja meist sehr unterschiedlich ist, wie einem die einzelnen Geschichten gefallen und ich muss sagen, dass die meisten mich nicht so recht begeistern wollten - dennoch waren einige wirklich gute dabei!
Spannend finde ich dabei ja, wie unterschiedlich sie sind! 20 völlig verschiedene Handlungen, Ereignisse, Schicksale, mit dem typischen King Stil erzählt und doch jede für sich speziell und einzigartig. Eine dabei sogar in Gedichtform (damit kann ich leider gar nichts anfangen)
Die meisten sind wirklich kurz und um die 30 Seiten lang, aber es gab auch vier etwas längere Episoden. Eine davon war "Nachrufe", die mir richtig gut gefallen hat! Hier geht es um einen aufstrebenden Journalisten, dessen Talent sich verselbständigt.
Ebenfalls gut gefallen hat mir "Der kleine grüne Gott der Qual". Hier geht´s um einen alten, schwerreichen Kranken, der glaubt, mit Geld alles kaufen zu können.
Am besten gefallen haben mir "Böser kleiner Junge" - eine sehr typische Geschichte mit tückischem Hintergrund und toll erzählt.
Außerdem "Ein bisschen angeschlagen" - eine makabre, aber irgendwie auch zu Herzen gehende Story.
Und als perfekten Abschluss gabs eine Weltuntergangsgeschichte, einen kurzen Einblick auf ein Ende, das wir uns alle gar nicht vorstellen wollen mit dem Titel "Sommerdonner"
Schön fand ich das Vorwort von Stephen King und dass er auch zu den einzelnen Geschichten ein paar einleitende Worte geschrieben hat, wie die Idee dazu zustande kam. Faszinierend, wie sich aus kleinen Alltagsmomenten die Inspirationen verselbständigen und zu Geschichten formen.
Ein buntes Sammelsurium aus kuriosen Fragmenten die sicher sehr unterschiedlich ankommen. Auch wenn mir einige sehr gut gefallen haben hatte ich mir insgesamt dennoch etwas mehr erhofft. - Agatha Christie
Mord im Orientexpress
(828)Aktuelle Rezension von: Thoralf80Wenn ich als Leser schon in einem Zug sitze, dann möchte ich auch eine Eisenbahn-Atmo haben: das Rumpeln der alten Waggons, Besonderheiten vorbeifliigender Landschaften, das Fläzen in weichen Polstern der Abteile usw.. Die Handlung hätte ebensogut in einem Hotel spielen können. Wäre gar nicht aufgefallen. Ich bin eh kein großer Freund von Poirot, wollte aber zur Abwechslung mal wieder einen Christie-Roman lesen, allein nach dem wirklich genialen "Zehn kleine Negerlein" kann wohl nichts mehr groß kommen. Chandler fand den Plot bescheuert (er war ein brillanter Stilist, aber seine Plots oft mäßig. Einmal wusste er auf Anfrage einer Filmcrew nicht, wer eines der Opfer ermordet hatte :-, er wusste es einfach nicht :-, aber ich schweife ab), ich finde ihn mäßig, aber durchaus interessant. Doch die Handlung zieht und zieht sich, und wenn man schon als Kind eine der unzähligen Verfilmungen gesehen hat und sich ungefähr erinnern kann, worauf das hinausläuft, ist es fast ein wenig verschwendete Zeit. Aber das kann man der großen Christie nicht übelnehmen, ging sie doch davon aus, dass man vorher nicht den Film gesehen hat ;-
- Agatha Christie
16 Uhr 50 ab Paddington
(308)Aktuelle Rezension von: BirteHiDie gute alte Jane Marple bekommt kurz vor Weihnachten Besuch von ihrer alten Freundin Elspeth McGillicuddy. Diese erzählt ihr, dass sie auf dem Weg von London nach St. Mary Mead einen Mord beobachtet hätte. Dieser ereilte sich in einem Zug, der neben dem ihren in die gleiche Richtung fuhr. Ein Mann habe eine blonde Frau im hellen Pelz erwürgt. Doch anders, als der Zugschaffner und der Bahnhofsvorsteher, glaubt Miss Marple ihrer Freundin. Als nach einigen Tagen immer noch keine Leiche aufgetaucht ist, beginnt Miss Marple auf eigene Faust zu ermitteln. Leider ist sie nicht mehr fit genug, um die Leiche selbst zu suchen, und so engagiert sie die tüchtige Haushaltskraft Lucy Eyelesbarrow, sie bei der Suche nach der Leiche zu unterstützen.
Ob sie die Leiche finden, wer die Tote ist und warum sie sterben musste, dass verrate ich nicht ;-)
Es ist ein klassischer englischer Krimi. Abwechslungsreich und voller verdächtiger. Spannend bis zur Auflösung am Schluss, wie es für die Krimis von Christie üblich ist.
- Agatha Christie
Alibi
(204)Aktuelle Rezension von: LuiseLotteLang ist es her, dass ich Agatha Christies Meisterwerk „The Murder of Roger Ackroyd“ ( dt. Titel: „Alibi“ ) zum ersten Mal gelesen habe. Zu dieser Zeit war ich bereits ein Fan der englischen Kriminalautorin, von der ich auch heute, und unzählige Krimis und Thriller später, noch immer meine, dass sie den Titel „Queen of Crime“ völlig zu Recht trägt, mit ihrer Art zu schreiben sehr vertraut und mir sicher, auch diesmal, nach sorgfältigem Lesen und vermeintlichem Achten auf die vielen kleinen Hinweise, die sie clever in der Handlung versteckt, zu gegebener Zeit die Identität des Täters zu entdecken. Bis kurz vor Schluss hatte ich mir eine wunderbare und, davon war ich überzeugt, wasserdichte Theorie zusammengebastelt – und dann kam die Überraschung! Faustdick!
Nie hatte ich mit einer solchen Auflösung gerechnet, die mich fast ein wenig ärgerte, betrachtete ich sie doch als etwas hinterhältigen Trick Dame Agathas, mit dem sie den Leser an der Nase herumführte. Wo waren sie, die sonst unfehlbar vorhandenen Hinweise, die den Leser in all ihren übrigen Krimis auf die rechte Spur führten? Die Puzzleteile hatte ich zwar eifrig gesammelt, doch wollten sie nicht ins Gesamtbild passen, ohne das eine, das entscheidende Teilchen, dass nur Agatha Christie persönlich kannte. Und so beschloss ich, „The Murder of Roger Ackroyd“ als Fehlschlag abzutun und schob ihn in die hinterste Ecke des Krimiregals, aus dem er kürzlich erst wieder, ganz unerwartet, zum Vorschein kam – um erneut gelesen zu werden? Obwohl ich den so unerwarteten Mörder noch immer präsent hatte? Kurzentschlossen schlug ich den vermeintlichen Fehlschlag auf und begann mit der Lektüre, aufmerksam wie damals auch, um dem einerseits gepriesenen und andererseits gescholtenen Meisterwerk, das 2013 von „The Crime Writers' Association“ zum besten Kriminalroman aller Zeiten gekürt worden war, eine neue Chance zu geben!
Ob es daran lag, dass ich anstelle der siegesgewissen Überheblichkeit, mit der ich glaubte, einer Agatha Christie gewachsen zu sein, mit vorsichtigem Respekt zu Werke ging, mir wichtig erscheinende Passagen gleich zweimal las, um bloß nichts zu übersehen, was, so versicherten die begeisterten Kritiker dieses, Dame Agathas sechstem Kriminalroman, doch so augenfällig war? Und siehe da – von Anfang an war die Leuchtspur zu sehen, mit der die englische Lady auch dem blindesten unter ihren Lesern, zu denen auch ich mich zählen muss, den Weg gewiesen hat!
Wenn man diese Spur nicht verliert in dem üblichen Labyrinth von falschen Fährten und geschickt eingebauten Nebensächlichkeiten, wie man denken könnte, wenn man die Tatsache ignoriert, dass es bei Dame Agatha keine Nebensächlichkeiten gibt, nichts, was überflüssig wäre, wenn man es denn logisch und folgerichtig interpretiert, also seine „kleinen grauen Zellen“ benutzt, auf denen der belgische Detektiv Hercule Poirot, der in dem verzwickten Krimi seinen dritten Auftritt hat, nicht müde wird zu insistieren – hier mehr als in jedem anderen Krimi, in denen der etwas lächerlich wirkende kleine Mann mit dem großen Schnurrbart und dem noch größeren Ego ermittelt -, dann führt sie unweigerlich zu demjenigen aus einer ansehnlichen Gruppe von Verdächtigen, die, was für Poirot von Anfang an klar ist, allesamt etwas zu verbergen haben, der den reichen Roger Ackroyd ins Jenseits befördert hat!
Und dann erst erkennt man, wie klug und umsichtig, auch nicht das kleinste Detail außer Acht lassend, die berühmte Britin ihren Kriminalroman aufgebaut hat – und kann nicht umhin, ihr höchstes Lob zu zollen!
Ein wahrhaft grandioser Whodunnit ist ihr da gelungen, einer, von dem ihre Biographin Laura Thompson sagte, er sei „der größte, der ultimative Kriminalroman“, der wegweisend war, der das Genre, dem sie sich verschrieben hatte, nachhaltig beeinflusste, denn sie wagte damit etwas ganz Neues, etwas, das inzwischen natürlich viele Nachahmer, aber keinen, der ihr gleich käme, gefunden hat.
Zum Schluss meiner Überlegungen bliebe anzumerken, dass jeder Versuch einer ausführlicheren Inhaltsangabe die Gefahr birgt, dem unvoreingenommenen Leser Wissen zu vermitteln, das ihn allzu frühzeitig auf die richtige Spur bringt und ihn somit des Vergnügens beraubt, seine eigenen Theorien aufzubauen und daraus die richtigen – was schwer sein dürfte - Schlüsse zu ziehen.
Eines ist gewiss – es lohnt sich, diesen in jeder Hinsicht bemerkenswerten Kriminalroman zu lesen, schon alleine, um dem klugen, von sich selbst und seinen überragenden Fähigkeiten – völlig zu Recht übrigens! - so überzeugten kleinen Detektiv, der sich eigentlich in King's Abbott, dem fiktiven Schauplatz des Romans, zur Ruhe gesetzt hatte, um dort ausgerechnet Kürbisse zu züchten, über die Schulter zu schauen und ihn mit der ihm eigenen Methodik und Systematik, unter Gebrauch der bereits erwähnten sehr aktiven kleinen grauen Zellen, den wohl erstaunlichsten Fall nicht nur seiner eigenen Karriere sondern auch derjenigen der Schriftstellerin Agatha Christie, geborene Miller, in zweiter Ehe verheiratete Mallowan, lösen zu sehen!
- Agatha Christie
Das fehlende Glied in der Kette
(231)Aktuelle Rezension von: Nicole_KosaSie hatte eine faszinierende Art und Weise, ihre Geschichten zu entwerfen. "Das fehlende Glied in der Kette" ist eine brillante Kombination aus psychologischer Analyse und Verbrechen, und ich mochte besonders die analytische und brillante Persönlichkeit von Poirot und den Kontrast zum oft ahnungslosen Hastings. Es ist erstaunlich, wie sich die Puzzelstücke am Ende perfekt und logisch zusammenfügen. Christie verstand es meisterhaft, verschlungene Handlungsstränge zu spinnen, die einen immer zu wieder fesseln und in ihren Bann ziehen!
- Agatha Christie
Und dann gab's keines mehr
(352)Aktuelle Rezension von: KaciTolle Neuübersetzung, wunderschöne Neuauflage & ein genialer Krimi Klassiker.
Ich hatte nicht erwartet, dass es so spannend wird, aber ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Leider wurde mir die Auflösung dann zu schnell abgehandelt und dabei gab es auch zu viele Zufälle bei dem scheinbar perfekten Mordrätsel. Trotzdem kann ich diesen Klassiker wirklich jedem ans Herz legen, ob Krimi Fan oder nicht, jeder sollte mal ein Buch der Queen of Crime Agatha Christie gelesen haben.
- Agatha Christie
Agatha Christie Classics: Die Tote in der Bibliothek
(331)Aktuelle Rezension von: saviraVorweg: die Originalgeschichte habe ich nicht gelesen, weshalb ich nicht sagen kann, ob dieser Graphic Novel besonders originalgetreu ist.
Mir als sozusagen Einsteiger in die Geschichten von Agatha Christie hat die Story auf jeden Fall sehr gut gefallen. Sie ist spannend und wartet mit einigen Überraschungen auf. Besonders das Ende hat mir richtig gut gefallen, sodass ich nun auch das Original lesen möchte.
Besonders wichtig bei einem Graphic Novel sind aber natürlich die Bilder und diese konnten mich vollkommen überzeugen. Durch das große Format kann man diese genau betrachten und die vielen kleinen Details entdecken. Der Fokus liegt dabei zwar immer auf den Handelnden, aber man kann auch vieles im Hintergrund entdecken und sozusagen in eine lebendige Welt eintauchen.
Die einzige negative Kritik, die ich habe, sind die Ausrufe zu Beginn der Geschichte, welche alle in Englisch gehalten wurden. Dies kann natürlich charmant sein, sollte dann aber auch das ganze Werk durchgezogen werden. Dies ist aber wirklich nur ein kleiner Störpunkt gewesen, ansonsten sprechen die Charaktere authentisch für die Zeit und auch die Länge der Reden ist trotz der Aufklärung am Ende nicht zu lange.
Insgesamt kann ich das Buch also nur empfehlen und es mir auch wunderbar als Geschenk für Krimiliebhaber vorstellen.
- Agatha Christie
Der Tod auf dem Nil Filmausgabe
(345)Aktuelle Rezension von: SchiebeliniNachdem mich die neueste Verfilmung schwer enttäuscht hatte, wollte ich mir doch mal den Roman zu einem der bekanntesten Fälle Poirots geben. Denn eine deutlich ältere Verfilmung fand ich um Längen besser.
"Der Tod auf dem Nil", schafft es sehr schön, ein buntes Potpürre aus Charakteren zusammenzuschmeißen und im Grunde jedem eine Möglichkeit und einen Grund zu geben, der Mörder zu sein. Aber leider erst in der Mitte des Buches. Davor geht es sehr lange um verschiedenste Charaktere und die gemeinsame Reise auf dem Nil. Bis "der Tod auf dem Nil" eintritt, vergeht sehr viel Zeit. Einerseits sehr gut, da wir dadurch jede Menge Informationen geliefert bekommen, die uns helfen sollen, den Fall zu entschlüsseln. Andererseits aufgrund der schieren Menge an Charakteren sehr sehr anstrengend. Manchmal wurde eine Figur erwähnt und ich war mir wirklich nicht mehr sicher, wer eigentlich gerade gemeint ist.
Hinzu kommt, dass sehr viele Nebenplots stattfinden und diese dann recht schnell oder am Rande abgehandelt werden. Hier eine Liebelei, da ein Diebstahl und dort die Suche nach einem Terrorist. Das kann sehr verwirrend sein.
Sobald es aber um den Mord selbst geht, wird es schon deutlich spannender. Eine falsche Fährte nach der anderen und immer wieder neue Verdächtige, die es aus diesem oder jenem Grund getan haben könnten. Schnell fragt man sich, ob jedes Alibi wirklich so wasserdicht ist, wie dargestellt. Auf die Lösung zu kommen ist tatsächlich sehr schwer, dem Leser werden manchmal Informationen oder bestimmte Schlüsse vorenthalten, bis Poirot dann stolz seine Lösung präsentiert. Trotzdem gefiel mir die "Raterei" (auch wenn ich den Ausgang der Geschichte bereits kannte).
Da sehr viel nebenbei passiert und gerne auch mal sich hier und da verliert, würde ich dem Buch 3,5 Sterne geben und auf 4 aufrunden. Ich hatte meinen Spaß und werde das Buch in guter Erinnerung halten.
- Agatha Christie
Dreizehn bei Tisch
(136)Aktuelle Rezension von: halo123Es gab oft Stellen in dem Buch wo ich dachte, dass ich nun weiß wer der Mörder ist ... und wie immer lag ich falsch weil Agatha Christie es schafft raffinierte und verzwickte Geschichten zu schreiben.
Der Fall hatte einige Stellen wo Poirot nicht wirklich weiter kam und mir kam es etwas so vor als würde er sich in die Länge ziehen.
Trotzdem habe ich weitergelesen und war von der gewohnten Poirot-Enthüllung am Ende beeindruckt.
Es gab wie immer Charaktere die man gar nicht einschätzen konnte wie zum Beispiel Lady Edgware aber auch Ihre Stieftochter sowie alle anderen Charaktere.
Im Großen und Ganzen hat mir das Buch ganz gut gefallen
- Agatha Christie
Der Dienstagabend-Klub
(120)Aktuelle Rezension von: Nadine_BreitensteinEndlich habe ich in der Miss Marple Reihe weitergelesen und den 2. Band zur Hand genommen.
In dieser Geschichte trifft sich besagte Dame mit einigen Bekannten aus ihrem Wohnort St. Mary Mead, sowie ihrem Neffen. Aus einer Laune heraus geben nun die Protagonisten gegenseitig ungelöste Mordfälle zum Besten, auf dessen Rätsels Lösung stets Miss Marple kommt. Als in der Nachbarschaft ein Unglück geschieht, scheint nur die schrullige Hobbydetektivin den richtigen Riecher zu haben.
Agatha Christies Erzählstil ist erfrischend kurzweilig und sympathisch. Die Kriminalfälle in diesem Roman sind durchaus kreativ, wenn man bedenkt, wann er verfasst wurde. Es sind stets viele Personen involviert und dennoch behält man den Überblick. Muss Marple zu lesen macht einfach Spaß und deshalb sind Band 3 und 4 bereits auf dem Weg zu mir. - Agatha Christie
Das Haus an der Düne
(186)Aktuelle Rezension von: DaveSp91Agatha Christie, die unangefochtene Königin des Kriminalromans, liefert mit Das Haus an der Düne einen weiteren spannenden Fall, der ihre Leser*innen von Anfang bis Ende in den Bann zieht.
In diesem Roman begibt sich der bekannte und geniale belgische Detektiv Hercule Poirot auf die Spuren eines Mordes, der in der luxuriösen Welt des Blue Train geschieht. Was zunächst wie ein scheinbar klarer Mordfall aussieht, entpuppt sich schnell als ein komplexes Netz aus Irrungen und Wirrungen voller Intrigen. Mit seinem typischen und charmanten Scharfsinn für menschliche Schwächen deckt Poirot Schritt für Schritt die Wahrheit auf und lässt seine Leser*innen den Atem stocken.
Besonders faszinierend ist, wie Christie es schafft, die Leser auf falsche Fährten zu locken, um am Ende mit einer überraschenden Auflösung zu brillieren. Christie versteht es wieder einmal eine Vielzahl von Verdächtigen zu präsentieren, bei denen jeder ein überzeugendes Motiv zu haben scheint.
"Das Haus an der Düne" ist ein weiterer Agatha Christie Roman, der mit einem spannenden und vertrackten Fall punkten kann.
- Agatha Christie
Nikotin
(80)Aktuelle Rezension von: MikaSandersIn Agatha Christies Kriminalroman „Nikotin“, auch bekannt unter dem Titel „Eine Tragödie in drei Akten: Ein Fall für Poirot“, begleiten wir den berühmten belgischen Detektiv bei den Ermittlungen zu gleich drei Morden. Ein Pfarrer, ein Arzt und seine Patientin werden durch Nikotinvergiftung getötet. Doch bis auf die Mordmethode gibt es scheinbar keinen Zusammenhang und auch die Motive für die Taten liegen im Dunkeln. Während die Polizei ihr Augenmerk auf den spurlos verschwundenen Butler legt, nimmt Poirot eine andere Person ins Visier. Unterstützt wird er dabei von Mr. Satterthwaite, aus dessen Sicht ein Großteil des Buches geschrieben wurde.
Für mich, als großer Hercule Poirot-Fan, begann das Buch etwas enttäuschend, da der Detektiv zwar schon früh in Erscheinung tritt, aber stark im Hintergrund verweilt. Erst in der Mitte des Buches betritt Poirot die große Bühne und übernimmt die Ermittlungen. Bis dahin begeben sich hauptsächlich der durchaus angenehme Mr. Satterthwaite, der unsympathische Schauspieler Sir Cartwright und die nervige Miss Lytton Gore mit eher mäßigem Erfolg auf Spurensuche. Aus diesem Grund las sich die erste Hälfte des Buches für mich etwas zäh, wohingegen die zweite Hälfte spannend und unterhaltsam war.
Wie alle Agatha Christie Romane, die ich bisher gelesen habe, wurde auch dieser gewohnt flüssig und anschaulich geschrieben. Doch insgesamt gehört das Buch für mich zu den eher schwächeren Poirot-Geschichten, was nicht nur an der geringen Präsenz des Belgiers liegt, sondern auch an den Motiven des Mörders. Nur wenn man davon ausgeht, dass es sich bei diesem um einen Wahnsinnigen handelt, wirken die Motive des 1. und 3. Mordes plausibel. Diesen Eindruck hinterlässt der Täter aber bis zum Schluss auf mich nicht. Daher vergebe ich für den Roman insgesamt nur 3,5 Sterne.
- Agatha Christie
Die Schattenhand
(149)Aktuelle Rezension von: going_to_the_libraryNachdem ich mit den ersten beiden Miss-Marple-Krimis erneut richtig Spaß hatte, bin ich mit einer gewissen Skepsis an Die Schattenhand herangegangen. Auch diesen Roman hatte ich vor einigen Jahren schonmal gelesen und hatte ihn in keiner guter Erinnerung. Muss meine Meinung nun aber revidieren: das Buch ist toll, wenn auch etwas untypisch für Agatha Christie...
Jerry Burton, ein junger Mann aus London, bekommt nach einem Flugunfall von seinem Arzt den Rat sich zur Erholung auf das Land zurückzuziehen. Zusammen mit seiner Schwester Joanna mietet er im idyllischen Städtchen Lymstock ein Haus. Vor Ort merken die beiden schnell, dass obszöne und beleidigende Briefe eines anonymen Verfassers für Aufsehen und Entsetzen sorgen.
Wie von Agatha Christie gewohnt bekommen wir eine spannende Detektivgeschichte mit vielen Verdächtigen serviert und können durch eine Zahl an Hinweisen eigene Theorien aufstellen. Mit Jerry Burton, der als Ich-Erzähler agiert, streifen wir durch Lymstock und lernen die wichtigsten Dorfbewohner kennen. Gerade Jerrys erste Besuche bei den wichtigsten Dorfbewohnern sind sehr atmosphärisch geschrieben, denn Jerry und Joanna werden Zeugen, wie die Bewohner jeweils einen der anonymen Hassbriefe erhalten.
Fans von Miss Marple müssen in dem Fall einen langen Atem haben, denn die schrullige Hobbyermittlerin hat ihren ersten Auftritt erst im letzten Drittel. Die Hauptfiguren sind eindeutig die Geschwister Burton, Miss Marple hat die Rolle des Gaststars inne, der aber immerhin die Auflösung präsentieren darf.
Wie schon in der Einleitung der Rezension erwähnt, unterscheidet sich Die Schattenhand von Christies vorangegangenen Werken, denn sie belässt es nicht bei der Detektivgeschichte sondern kombiniert sie mit dem Genre des Liebesromans: sowohl Jerry als auch Joanna bekommen beide eine Liebesgeschichte spendiert, die sich parallel zur Krimihandlung entwickelt. Zwischen dem Lesen des Buches und dem Schreiben der Rezension ist bei mir schon etwas Zeit vergangen, stärker in Erinnerung geblieben ist bei mir tatsächlich die Romanze zwischen Jerry und seiner Angebeteten. Mit fortschreitender Handlung wird die Krimihandlung mehr Mittel zum Zweck um die beiden zusammen zu bekommen.
Fazit: Agatha Christie geht neue Wege und unterläuft dabei immer wieder die Erwartungen der Leser und Leserinnen. Geht es zu Beginn noch darum, wer der Verfasser der anonymen Hassbriefe ist und welche Motivation dahinter steckt, entwickelt sich der Roman immer mehr in Richtung Liebesgeschichte. Miss Marple bleibt da nur die Rolle einer Nebenfigur.
- Agatha Christie
Die Morde des Herrn ABC
(169)Aktuelle Rezension von: Elenchen_hAls Hercule Poirot einen mysteriösen anonymen Brief von einem "Herrn ABC" erhält, ahnt er sofort, dass mit diesem etwas nicht stimmt. Arthur Hastings, ein enger Freund Poirots, der vorübergehend von seiner Farm in Amerika angereist ist, hält den Brief wie auch die Polizei für einen üblen Scherz - bis ein Mord geschieht, in Andover an einer Frau, deren Namen mit A beginnt und exakt an dem Tag, den Herr ABC ankündigte. Was folgt ist eine Jagd nach einem Serienkiller, der nicht davor zurückschreckt, sich durch das Alphabet rund um London zu morden.
"Die Morde des Herrn ABC", übersetzt von Gaby Wurster, ist mein mittlerweile achter Kriminalroman von Agatha Christie und ich habe es wieder einmal sehr genossen, gemeinsam mit Hercule Poirot in und um London zu ermitteln. Christie lässt die Geschichte rückblickend von Poirots Freund Hastings erzählen, was die Lesenden in die Lage versetzt, die gleichen Überlegungen wie der Meisterdetektiv anzustellen und zu versuchen, den Fall mit ihm aufzuklären. Ich habe dieses Mal bis zum Schluss die falsche Person verdächtigt - Poirot war also wieder einmal klüger als ich. Genau dieses mitfiebern, herumblättern im Buch zu einer früheren Stelle, sich Gedanken und Notizen machen, um den Fall zu lösen, bereitet mir so große Freude an Agatha Christies Krimis. Hinzu kam dieses Mal, dass das Finale des Buchs in den nebligen Herbst fällt, wie passend! Ich werde mich weiterhin quer durch Agatha Christies Werke lesen und freue mich bereits auf die nächste Detektivarbeit mit Hercule Poirot oder Miss Marple!
- Agatha Christie
Mord im Pfarrhaus
(265)Aktuelle Rezension von: PengiKennen Sie noch die alten "Miss Marple"-Filme, welche in schwarz-weiß gedreht wurden und mit Margaret Rutherford eine zweifelsohne einmalige und unverwechselbare "Miss Marple"-Besetzung gefunden hatten? Nun, diese vier Filme sind es, die bei mir zumeist an Weihnachten aus dem Regal genommen und angeschaut werden müssen. Bald könne man dies wohl als jährliche Tradition beschreiben, nicht?
Auch Weihnachten 2024 war "Miss Marple"-Zeit und weckte in mir den Wunsch, endlich einmal auch die "Miss Marple"-Bücher zu lesen. Schon länger auf der Suche nach einem guten, jedoch nicht zu aufregenden Buch, wurde ich bei "Mord im Pfarrhaus" durchaus fündig. Angenehm zu lesen und mit einer ruhigen und gesetzten Atmosphäre bescherte es mir einige schöne Lesestunden, die mich nicht zu sehr vereinnahmten und doch in kurzen Abständen wiederholt zum Weiterlesen animierten, wollte ich doch wissen, wer der Täter war und, wann Miss Marple endlich, endlich mehr Zeit und Raum einnehmen würde.
"Mord im Pfarrhaus", so fand ich später meine Vermutung bestätigt, ist der erste "Miss Marple"-Krimi, der damals von Agatha Christie geschrieben wurde, wodurch sich mir die doch recht überschaubaren Auftritte Miss Marples in der Geschichte erklärten. Es sei auch zu erwähnen, dass die Entstehungszeit des Krimis beim Lesen desselben immer im Hinterkopf behalten werden sollte, da einige Aussagen in der heutigen Zeit durchaus Grundlage für Diskussionen bilden, andere gar nicht mehr getätigt werden. [Es sei anzumerken, dass ich eine ältere Veröffentlichung eines anderen Verlages zur Hand hatte und daher nicht weiß, ob die genannte Problematik in Erscheinungen neueren Datums beibehalten oder gelöst wurde.]
Alles in allem habe ich "Mord im Pfarrhaus" sehr gerne gelesen. Ich hatte eine schöne Zeit und kam nicht umhin, mir sogleich einen weiteren "Miss Marple"-Krimi zum Lesen zu suchen.
- Agatha Christie
Ein gefährlicher Gegner
(87)Aktuelle Rezension von: AleshaneeNachdem ich jetzt alle Poirot und Miss Marple Krimis mit viel Begeisterung gelesen habe, ist jetzt endlich die Reihe um das Detektivduo Tommy & Tuppence an der Reihe. Beide sind Anfang 20 als sie sich zufällig wieder über den Weg laufen und hadern an ihrer finanziellen Situation. Sie beschließen, sich gegen Geld auf ein Abenteuer einzulassen und geraten direkt in eine Spionagegeschichte um verschwundene Dokumente, die für die friedvolle Zukunft von brisanter Wichtigkeit sind.
Die beiden waren mir direkt sympathisch. Sie gehen sehr ungezwungen miteinander um und ihre Ansichten sind irgendwie amüsant, weil sie aus Sicht der damaligen Zeit so ungewöhnlich sind. Wobei z. B. eine Geldheirat natürlich auch heute noch sicher bei manchen ein Argument ist, war das damals wohl tatsächlich üblich - oder auch das Reich werden durch die Beerbung reicher Onkel und Tanten.
In den Fall schlittern sie sehr unbedarft und finden sich plötzlich sehr gefährlichen Gegnern gegenüber, die vor nichts zurückschrecken. Dabei ist der Aufbau sehr spannend gemacht und es gibt viel Abwechslung und Stoff zum miträtseln. Die Suche nach der rätselhaften "Jane Finn" bringt sie zu einer bedrohlichen Untergrundorganisation und auf die Spur des mysteriösen "Mr. Brown", der hinter allem zu stecken scheint, den aber niemand kennt.
Hier gab es einige Hinweise und falsche Spuren und während man Tommys und Tuppences Ermittlungen im Wechsel miterlebt, war ich immer gespannt, wohin sie ihr Weg führt und wer nun tatsächlich der Bösewicht ist.
Ich fand diesen ersten Band sehr kurzweilig und abwechslungsreich mit vielen Fährten, die es zu verfolgen galt und witzigerweise wurde ein "Inspektor Japp" erwähnt, den ich ja schon aus den Poirot Krimis kenne.
Der Flair aus der Zeit der 20er Jahre kam auch wieder gut zum Tragen - gerade das reizt mich hier besonders, weil es ja auch in dieser Zeit geschrieben wurde und die Einblicke in die Persönlichkeiten und auch die Umstände, wie Verfolgungen bewerkstelligt wurden (ohne Internet und technische Ausstattungen) ist immer wieder ein Vergnügen!
Ich freu mich schon auf den nächsten Band! - Agatha Christie
Morphium
(111)Aktuelle Rezension von: MonikaEin junges Paar, verlobt, aus konventionellen Gründen und Liebe von einer Seite, erhält einen anonymen Brief und besucht aus moralischer Verpflichtung, und Neugier auf die Situation, eine sogenannte Erbtante, die schwerkrank ist und deren Gesundheit sich so verschlechtert, dass sie verstirbt. In der Krankheitszeit wurde sie von einem Hausarzt und 2 Krankenpflegerinnen betreut, eine von ihnen vermisst ein Röhrchen mit Morphintabletten. Es kommt zu einer Mordanklage, ein Zeuge des Geschehens bemüht sich um Unterstützung für die Angeklagte durch Hercule Poiorot.
Neben einer gut durchdachten Geschichte , deren Auflösung überraschend ist, fließt sehr viel Gespür für die persönliche, menschliche Seite aller Beteiligen in die Handlung ein
Ein Hercule Poirot, der zwar weiß, was er wert ist, aber seine Selbstliebe im Zaum hält, diesmal sehr sympathisch dargestellt
- Agatha Christie
Mord im Spiegel
(130)Aktuelle Rezension von: BirteHiSt. Mary Mead hat einen neuen Einwohner, und zwar eine amerikanische Schauspielerin namens Marina Gregg. Sie ist mit ihrem Mann in nach Gossington Hall gezogen, in dem vorher Mrs. Bantry mit ihrem Mann bewohnte. Miss Marple erholt sich gerade von einer Krankheit, als während einer Wohltätigkeitsveranstaltung auf Gossington Hall eine Frau aus der neun Siedlungen in St. Mary Mead stirbt. Diese hatte Miss Marple einige Tage zuvor nach einem beinahe Sturz vor deren Haus mit Tee bewirtet. Ein Mord, das ist genau, was der Arzt Miss Marple verschrieben hatte. Doch wird es bei dem einen bleiben und wie soll Miss Marple diesen von zu Hause aus aufklären?
Mord im Spiegel ist ein solider Krimi, der wie für Agatha Christie typisch mit vielen Wendungen daher kommt. Mich hat er in jedem Fall unterhalten, auch wenn ich ihre Poirot Geschichten bevorzuge.
- Agatha Christie
Das Geheimnis von Sittaford
(65)Aktuelle Rezension von: Walli_Gabs„Das Geheimnis von Sittaford“ ist kein ganz typischer Agatha-Christie-Krimi. Es ermitteln weder Miss Marple noch Hercule Poirot, ein übersinnliches Phänomen gibt Rätsel auf und eine scharfsinnige junge Frau will ihren Verlobten aus dem Gefängnis retten.
Am Anfang steht wie so oft ein Mord: Captain Trevelyan, ein geiziger, alternder Junggeselle, wird tot aufgefunden. Die erbenden Verwandten scheinen allesamt ein Motiv zu haben – und fast alle zudem ein Alibi. Und dann ist da noch der merkwürdige Umstand, dass der Captain sein Herrenhaus im abgeschiedenen Sittaford während des Winters an eine Witwe und ihre Tochter vermietet und sich für kleines Geld in der nächstgelegenen Kleinstadt einquartiert hat.
Inspektor Narracott versucht, den Dingen auf den Grund zu gehen. Parallel ziehen Emily Trefusis, Verlobte des Hauptverdächtigen, und Charles Enderby, ein ambitionierter Journalist, Erkundigungen ein. Da die Anzahl von Dorfbewohnern und Familienmitgliedern nicht ganz klein ist, lässt sich dabei nur schwer miträtseln – ich hatte permanent den Eindruck, mindestens ein Drittel der Nebenfiguren nicht wirklich auf dem Schirm zu haben.
Als solide Krimiunterhaltung geht „Das Geheimnis von Sittaford“ schon durch, aber ganz zufrieden war ich mit dem Leseerlebnis dennoch nicht. Freundschaftliche Beziehungen schildert Christie routiniert, aber ihre Liebespaare wirken meist etwas hölzern (was natürlich auch der Zeit geschuldet sein kann – dieser Krimi ist zum Beispiel von 1931). Oft treten sie erst zum Finale in Erscheinung, hier ist die verliebte Emily jedoch Hauptfigur. Doch so oft sie auch über ihren Verlobten spricht – was sie an ihm findet, bleibt ihr Geheimnis.
Die Auflösung war mal wieder unvorhersehbar, aber in sich logisch. Die große Anzahl von Nebenschauplätzen und falschen Fährten war mir allerdings etwas viel und ich vermisste die üblichen Ermittler. „Das Geheimnis von Sittaford“ ist kein schlechter Krimi, aber von der Queen of Crime gibt es doch viele bessere. - Marie Weißdorn
Tochter der Träume
(49)Aktuelle Rezension von: Kerstin_LohdeAuf dieses Buch war ich sehr gespannt. Denn das Cover hat gut ausgesehen und auch der Klappentext klang interessant. Und so habe ich mit dem Lesen begonnen.
Am Anfang kann man das Buch noch ab und zu auf die Seite packen, aber je weiter man mit dem Lesen kommt desto spannender wird es.
So dass man weiter lesen muss, denn man möchte ja wissen wie es weiter geht.
Ich finde es ist ein rundum gelungenes Komplettpaket, wo mich das Cover, der Klappentext und die Geschichte überzeugen konnte.
- Agatha Christie
Das Eulenhaus
(112)Aktuelle Rezension von: halo123Inhalt:
Eigentlich findet Lady Angkatell es albern, dass um Mord ein solcher Wirbel gemacht wird. Doch Hercule Poirot, meint sie, sei vielleicht eine schöne Ablenkung. Deshalb hat sie ihn zur Wochenendparty auf ihr Anwesen geladen. Bei seiner Ankunft erwartet den Meisterdetektiv eine perfekt inszenierte Mordszene: eine hübsch am Schwimmbecken arrangierte männliche Leiche von imposanter Statur, über ihm steht eine Frau mit Revolver, während alle anderen Gäste angemessen entsetzt schauen. Doch die rote Farbe, die über den Rand ins Schwimmbecken tröpfelt, ist Blut, und der Ermordete spielt sein Sterben keineswegs. Was als nettes Wochenende gedacht war, entwickelt sich zu einem von Poirots verzwicktesten Fällen.
Meine Meinung:
Also dieser Christie Krimi hat mir mal wieder sehr gut gefallen, was aber nichts ungewöhnliches ist wenn man bedenkt, das ich alles von Agatha Christie lese.
Nun die Geschichte selbst war in vielerlei Hinsicht verzwickt und verworren, gerade weil sich die Verdächtigen des Lesers immer wieder wechseln. Da es nicht untypisch wäre jemand komplett unerwarteten als Mörder zu entlarven habe ich natürlich versucht meinen Fokus auf die eher unbeachteten Charaktere zu legen, und muss sagen, das mir die Enthüllung am Ende natürlich interessant vorkam, ich jedoch doch ein kleines bisschen etwas anderes erwartet hatte.
Dennoch spannend
- Agatha Christie
Hercule Poirots Weihnachten
(176)Aktuelle Rezension von: Lia48"Das Böse lebt nicht nur in unserer Vorstellung. Es existiert tatsächlich! Dir scheint das Böse in der Welt nicht bewusst zu sein. Mir schon. Ich spüre es. Ich habe es immer gespürt, gerade hier in diesem Haus ..."
INHALT:
Familienoberhaupt Simeon Lee hat seine Familie über Weihnachten zu sich auf sein Anwesen eingeladen.
Sehnt sich der tyrannische, alte Herr gegen Lebensende gar nach einer Versöhnung mit seinen Söhnen?
Besonders Schwiegertochter Lydia, die mit ihrem Mann Alfred im selben Haus lebt, wünscht sich endlich Unabhängigkeit und ein eigenes Leben.
Doch die Familie ist zum Teil vom Vermögen und der Güte des Hausherrn abhängig und die Beziehungen untereinander bergen diverse Spannungen.
Auch zwei Überraschungsgäste werden für die Feiertage angekündigt.
Und als schließlich alle beisammen sind, scheint Simeon Lee vielmehr großen Gefallen daran zu finden, Unfrieden zu stiften ("Dieses Weihnachtsfest werde ich richtig genießen.").
Kurz nachdem er angibt, sein Testament ändern zu wollen, wird er mit aufgeschlitzter Kehle tot aufgefunden.
Und schnell wird klar: Der Mörder ist mitten unter ihnen!Hercule Poirot beginnt zu ermitteln …
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MEINUNG:
In sehr viel jüngeren Jahren habe ich es mal mit einem Buch aus der Miss Marple-Reihe versucht, da ich damals die Filme gerne mochte. Doch da habe ich nicht wirklich in das Buch hineingefunden.
Schade, dass ich mich erst jetzt wieder mit einem Werk von Agatha Christie auseinandergesetzt habe. Denn das hat diesmal gut mit uns beiden harmoniert!
Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mir einige Leseproben der Bücher angeschaut habe und ich da Unterschiede im Schreibstil wahrgenommen habe. Die Bücher wurden von sehr vielen verschiedenen Übersetzer*innen ins Deutsche übertragen – ich denke, das kann sehr viel ausmachen.Der Schreibstil und die Geschichte von „Hercule Poirots Weihnachten“ wirkten auf mich moderner, als ich es mir aufgrund des Alters (Original ist von 1938) vorgestellt hatte.
Der Fokus liegt neben der Figurenzeichnung auf den Beziehungen der Personen, die auch Poirot zu ergründen versucht.
Poirot selbst kommt dadurch erst nach knapp einem Drittel des Buches ins Spiel, was mich anfangs verwundert hat. Doch ich mochte das langsame Fortschreiten der Handlung, die authentisch wirkt. Für manche Lesende könnte es jedoch etwas zu wenig Spannung bedeuten. Interessant sind die Entwicklungen dennoch.Was mich etwas gestört hat, ist, dass der allwissende Erzähler so oft das Äußere von Personen (negativ) bewertet hat.
Und zur Verwendung des Z-Wortes würde ich mir heute eine kurze Anmerkung wünschen, dass diese im historischen Kontext zu sehen ist.
Der hiesigen Fassung von 2015 kann ich dies jedoch verzeihen.Dafür sorgte das Ende bei mir für eine große Überraschung und Begeisterung – mit der Auflösung hatte ich nicht gerechnet!
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FAZIT: Ich würde sagen, hiermit habe ich Agatha Christie für mich entdeckt! Das Buch hat mich insgesamt gut unterhalten, zum Miträtseln angeregt, die Figurenzeichnung hat mir gefallen und die Auflösung hat mich begeistert!
Wenn ihr gerne Krimis lest, die langsam voranschreiten und ihren Schwerpunkt auf den Beziehungen und der Zeichnung von Figuren haben, kann ich euch die Lektüre empfehlen. 4/5 Sterne! Und ich freue mich schon auf weitere Geschichten der bekannten Autorin!