Bücher mit dem Tag "uran"

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24 Bücher

  1. Cover des Buches Godspeed - Die Reise beginnt (ISBN: 9783841502513)
    Beth Revis

    Godspeed - Die Reise beginnt

     (1.023)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    Für manche Bücher braucht man wirklich gewaltige Schubser um sie endlich zu lesen, und am Ende versteht man gar nicht, wieso man damit so lange gewartet hat!

    "Godspeed - Die Reise beginnt" von Beth Revis liegt seit über drei Jahren auf meinem SuB und war ein Geschenk meiner Freundin, die mir dieses Buch zusammen mit meinem Blogmaskottchen geschenkt hat.

    Da dieses Buch zu einer Monatsaufgabe passte, habe ich es endlich entstaubt und angefangen zu lesen....


    Die Godspeed ist ein Raumschiff, dass mit zig tausend Menschen an Bord auf einer sehr langen Reise unterwegs ist, die über dreihundert Jahre dauern soll. Mit an Bord ist Amy, die sich zusammen mit ihren Eltern hat einfrieren lassen um auf einem neuen Planeten wieder aufgetaut werden zu können. Ihre Mutter ist Bio-Ingenieurin und ihr Vater ein hochrangiger Militäroffizier, die beim Aufbau des neuen Planeten helfen sollen. Amy selbst wird nur als unwichtige Fracht eingestuft - und trotzdem erwacht sie plötzlich unter fürchterlichen Schmerzen und ist dem Erstickungstod nah, denn jemand hat sie vorzeitig und ohne medizinische Aufsicht aufgetaut.

    Vor ihr stehen drei Männer, der Älteste und Anführer der Godspeed, Junior, sein Nachfolger und ein Doktor, die sich das vorzeitige Auftauen nicht erklären können. Während Junior von ihrer Andersartigkeit - dem roten Haar, der hellen Haut und grünen Augen - völlig fasziniert ist, ist ihre bloße Existenz für den Ältesten ein Grund sie zu beseitigen. Andersartigkeit ist ein Grund für Krieg und Amy ein Störfaktor. Doch Junior widersetzt sich und ergreift Partei für Amy's Leben, die erst langsam begreift, dass ihr Leben vielleicht schon vorbei sein kann, wenn auch ihre Eltern endlich aufgetaut werden.


    Die ersten hundertzwanzig Seiten waren ein fast schon unverständlicher Informationsbrei, der sich zwischen Amy und Junior abgewechselt hat. Revis schreibt jedes Kapitel abwechselnd aus den beiden Perspektiven und zeigt dem Leser zwei Seiten einer Medaille. Zwei verschiedene Charaktere, die völlig verschiedene Dinge kennen, was es mir schwer gemacht hat das Gesamtbild sofort einordnen zu können.

    Die Geschichte startet mit Amy und ihren Eltern, die sich einfrieren lassen. Wieso sie diese Qualen auf sich nehmen wurde erst nach einigen Seiten später klar. Wieso Amy ihre Eltern auf diese Reise begleitet und ihr ganzes Leben zurück lässt, kann man nur vermuten.

    Und dann ist da noch Junior, der nach seinem Posten benannt ist, dem seine Herkunft unbekannt ist und der irgendwann mal die Godspeed anführen soll. Der Älteste muss ihn alles lehren, was er weiß, aber die ganze Geschichte ist recht verworren. Wirklich bekannt ist nur ihr Ziel: Die Zentauri-Erde. Die Godspeed soll sie in dreihundertfünfzig Jahren dort hinbringen und das Schiff wird von allen möglichen Menschen "bewohnt". Bauern, Versorgern, Technikern, Wissenschaftlern, Künstlern - alle leben völlig normal vor sich hin und gehen ihren Jobs nach.

    Am besten hat mir Harley gefallen, ein Künstler und bester Freund von Junior, der als Verrückt eingestuft ist und irgendwie traurig rüberkommt. Er ist für Amy eine große Stütze und egal wo er aufgetaucht ist, hatte ich immer das Gefühl ein bisschen mehr durchblicken zu können. Für so manche Szene war er die perfekte Stütze oder das passende, lebende Beispiel. Ihn werde ich auf jeden Fall vermissen, denn er hat der Geschichte etwas frisches verliehen. Wo Amy und Junior aufgeschmissen waren, hat er einfach nur geschnaubt und gelächelt - so einen Charakter braucht jedes Buch!


    Die Betrachtungen, die man als Leser durch Amy und Junior von der Godspeed bekommt, sind schon deshalb hilfreich, weil man weiß, dass man in dem ganzen Chaos nicht alleine ist.


    Als Leser zu verstehen, dass man seit der ersten Seite auf dem Raumschiff sein muss, ist für mich absolut unmöglich gewesen, schließlich ist Amy nicht umsonst anders! Wie ist sie auf das Raumschiff gekommen und wieso denkt Junior, dass sie immer noch fliegen?

    Ich habe es absolut nicht verstanden. Und dann fing die Story endlich an und ich habe gar nicht weiter nachgedacht - was sehr hilfreich war!


    Ich habe mich ein wenig auf anderen Blogs umgesehen, die das Buch als Dystopie und Science Fiction einstufen - beides ist irgendwie zutreffend, auch wenn ich finde, dass hier die Science Fiction ein wenig mehr zu sagen hat.


    Diese Rezension fällt mir sehr schwer, da ich einfach nicht das Gefühl habe wirklich alles verstanden zu haben. Die Autorin erzählt hier eine Geschichte voller Führungszweifel, verschiedener Welten und einer Zukunft, die Angst macht und gleichzeitig fasziniert. Die Charaktere nehmen den Leser sehr schnell für sich ein und es fällt leichter der Geschichte zu folgen, weil man mit Amy und Junior zwei Personen folgen kann, die selbst nach Antworten auf so viele Fragen sind.

    Da "Godspeed - Die Reise beginnt" ein Trilogie-Auftakt ist, hat das Ende einige Wendungen zu bieten, die nach der Fortsetzung schreien und mich einfach sprachlos gemacht haben. 

    Fazit:

    Beth Revis hat eine gleichzeitig verwirrende und einnehmende Geschichte geschrieben, bei der ich gar nicht gemerkt habe wie schnell die Seiten an mir vorbeigeflogen sind. Startschwierigkeiten hatte ich nur auf den ersten hundertzwanzig Seiten, danach wurde ich so von dieser bedrückenden Athmosphäre gepackt und wollte mit den Hauptprotagonisten Amy und Junior begierig hinter die Geheimnisse der Godspeed kommen, dass ich weniger an das gedacht habe, was mein Verstand nicht begreifen konnte.
    Aufwühlend und geheimnisvoll schwebt man als Leser durch ein Buch, dessen wirklicher Mittelpunkt ein Raumschiff ist, das mehr zu erzählen hat, als die Charaktere und Leser verarbeiten können, und dennoch wenig von sich preis gibt.
    Ich möchte eigentlich gar nicht weiter nachdenken, sondern sofort weiterlesen!

    Auffühlend und spannend mit genügend Drama, packt "Godspeed - Die Reise beginnt" den Leser und nimmt ihn mit zu einem geheimnisvollen Trilogie-Auftakt!

  2. Cover des Buches Die Welt ohne uns (ISBN: 9783492959933)
    Alan Weisman

    Die Welt ohne uns

     (187)
    Aktuelle Rezension von: chipie2909

    Was wäre die Welt ohne uns? Eine spannende Frage, die sich der Autor Alan Weisman annimmt. Bereits 2007 wurde dieses Werk veröffentlicht und ich muss gestehen, wäre mir dies vor dem Kauf aufgefallen, hätte ich das Werk wahrscheinlich nicht in meinen Besitz gebracht. Zeiten und Forschung ändern sich schnell und mit Sicherheit ist nicht alles brandaktuell, was der Autor zu Papier gebracht hat. Dennoch ist es spannend zu sehen, welche Folgen es hätte, wäre die Spezies Mensch plötzlich weg. Das Buch umfasst einige Bereiche und es wird erörtert, wie denn z. B. die Wälder und das Meer auf den „Wegfall“ der Menschheit reagieren würden. Aber auch die Anorganik wird beleuchtet, wie auch die Auswirkungen auf Atomkraftwerke und noch vieles vieles vieles mehr! Alan Weisman hat einen unterhaltsamen Schreibstil und es macht Spaß, ihm zu folgen. Ebenso beindruckt hat mich, mit welch Leidenschaft er sich dem Thema gewidmet hat. Erkennbar wird dies durch die Vielzahl an Menschen, mit deren Hilfe er dieses Werk schrieb. Dennoch waren mir auch ein paar Dinge zu wissenschaftlich erläutert, weswegen ich ein Sternchen abziehe.

  3. Cover des Buches Green Mamba (ISBN: 9783964433374)
    Barry Stiller

    Green Mamba

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Rimmeck

     DDR, Februar 1974: Jemand macht in einem militärischen Sperrgebiet Jagd auf Kinder. In einer psychiatrischen Klinik ermordet ein Patient seinen Psychiater. Mittenmang die Volkspolizei, die Sowjets und das MfS ... Mal ehrlich, da kann ich gar nicht anders als das Buch lesen zu wollen. Packend geschrieben, glänzend recherchiert, Zeit- und Lokalkolorit at its best. Und immer hängt ein Hauch Mysteriöses über der Geschichte, etwas Seltsames, das sich nicht packen lässt, Rätselhaftes, das auf eine Lösung wartet. Die Figuren toll gezeichnet, das Setting unverbraucht, das Finale großartig. Danke für diese kleine Perle von 439 Seiten. Zum Glück gibt es noch mehr von dem netten Autorenpaar!

  4. Cover des Buches Rummelplatz (ISBN: 9783746628882)
    Werner Bräunig

    Rummelplatz

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Dieser Roman ist eine Bombe! 40Jahre lang hat er auf seine veröffentlichung gewartet und ist doch so aktuell und brisant wie damals. Werner Bräunig hat jetzt leider nicht mehr mit erlebt, dass sein Werk endlich verörrentlicht wurde. Er versteht es perfekt den Bogen zwischen Ost und West zu spannen und zeigt auf, macht klar und erklärt und all seine Figuren sind ehrlich, menschlich einfach aus dem Leben gegeriffen. Einer der wichtigsten Romane die es gibt!

  5. Cover des Buches Schule ist was für Versager (ISBN: 9783644499218)
    Paul Halpern

    Schule ist was für Versager

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Orgho
    "Schule ist was für Versager", so der deutsche Titel dieses Buches. Dabei heißt es im Original "What's Science Ever Done for Us". Eine recht merkwürdige Umwandlung des Titels. Im Buch geht es um verschiedene, wissenschaftliche Themen, die sich an den Simpsons TV Episoden orientieren. Es werden Begebenheiten aus den Episoden bearbeitet und auf ihre Richtigkeit, Anwendbarkeit, Theorie, etc. überprüft. Es überraschte mich, dass die Erklärungen durchaus etwas tiefer ins Detail gingen, als ich es für ein solches Buch erwartet hätte. So wirkte das Simpsons Thema aufgesetzt. Vielleicht wollte man damit eine jüngere Zielgruppe locken. Als ein Buch zum erklären der behandelten Themen würde ich das Buch nicht empfehlen. (Stringtheorie, Thermodynamik, Quantenmechanik, etc.) Dazu geht es zu sehr ins Detail. Wenn ich mir vorstelle, kein grundsätzliches Vorwissen und Interesse an (Astro)Physik zu haben, würde mich wohl über die Hälfte des Buchs langweilen. Für an Wissenschaften interessierte Leser, die auch Simpsons Fans sind, kann es durchaus unterhaltsam sein. Nur der Simpsons wegen würde ich es nicht empfehlen.
  6. Cover des Buches Dreifach (ISBN: B004ROTKRY)
    Ken Follett

    Dreifach

     (119)
    Aktuelle Rezension von: Hoffe63

    Besonders gut ist die Sichtweise der jeweiligen Hauptcharaktere. Versetzt man sich in sie hinein, kann ein Jeder für sich nachvollzogen und als richtig erachtet werden, getreu dem Motto: es gibt kein richtig oder falsch. 


    Ein riesengroßer, positiver Unterschied zu dem grottenschlechten Roman ,Never' von ihm, falls dieser überhaupt von ihm ist!

  7. Cover des Buches Outlaw (ISBN: 9783442371631)
    Lee Child

    Outlaw

     (51)
    Aktuelle Rezension von: TheSilencer
    Reachers Weg führt ihn in ein kleines Städtchen, in dem er nur Rast machen möchte; für einen Kaffee und vielleicht ein Sandwich.
    Niemand scheint daran gefallen zu finden, den Fremden in der Stadt zu lassen. Nicht mal das einzige Restaurant vor Ort möchte ihn verköstigen. Und das kommentarlos.

    Doch genau mit dieser Haltung sorgen sie für das Gegenteil: Reacher, der eigentlich durch die USA treibt, bleibt und provoziert sogar ein Gerichtsverfahren gegen sich. Denn es muß einen Grund haben, warum man Fremde nicht duldet. Als es Tote gibt, ist Jack Reacher auf Linie gebracht ...

    Zugegeben: der Roman ist nicht flüssig geschrieben und ähnelt in diesem Punkt verdammt dem Vorgänger "Trouble", der sich in öder Detektiv-Arbeit erging. Doch "Outlaw" weiß mit der Story zu überzeugen, die einen verdammt neugierig macht.
    Auch beginnt sich der Autor zu wiederholen. Doch er kann vermutlich darauf zählen, daß sich niemand mehr an "Größenwahn" erinnert.

    "Outlaw" ist nicht der beste Jack Reacher, aber das Tal der Ideenarmut scheint überwunden zu sein.

  8. Cover des Buches Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten (ISBN: 9783844537093)
    Jonas Jonasson

    Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten

     (28)
    Aktuelle Rezension von: mandalotti

    Zuerst muss ich sagen, dass Dieter Hallervorden die beste Wahl als Sprecher ist. Hätte mir keinen anderen dafür vorstellen können. 

    Die Story ist wie im ersten Teil wieder total skurril. Manchmal ist es etwas zuviel Verrücktheiten, aber ich denke das soll so sein. Trotz allem sind einige Themen etwas sozialkritisch, aber gut verpackt, dass es trotzdem noch lustig bleibt. 

    Für alle die ist verrückt mögen ist das hier perfekt. 

  9. Cover des Buches Blutrose (ISBN: 9783641127275)
    Margie Orford

    Blutrose

     (41)
    Aktuelle Rezension von: haberlei

    Ein fesselnder Thriller, zwei sympathische Protagnoisten, Clare und Riedwaan, die einem Serienmörder das Handwerk legen. Das besondere an diesem Buch war für mich das Umfeld, die Handlung spielt nämlich in Namibia, also in einem afrikanischen Land, von dem ich sehr, sehr wenig weiß, vor allem auch was die historischen Geschehnisse anbelangt. Landschaft, Flora und Fauna, Ureinwohner - es bot neben der spannenden Handlung vieles an Informationen bzw. Anregung, noch mehr über dieses Land in Erfahrung zu bringen. Ob alle relevanten Personen tatsächlich Weiße sind, hat sich mir anhand der Personenbeschreibungen nicht gänzlich eröffnet.

    "Blutrose" ist der 3. Band einer Serie, was der Spannung des Romans keinen Abbruch tut, der rote Faden, die Beziehungen von Clare mit Riedwaan und anscheinend auch mit anderen, ihre Vorgeschichte, wäre halt klarer, hätte man alle Bücher in der richtigen Reihenfolge gelesen (nehme ich an). Ich möchte die anderen nachlesen.


  10. Cover des Buches The Hunt - Die letzte Jagd (ISBN: 9783959674799)
    Bear Grylls

    The Hunt - Die letzte Jagd

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Sjard_Seliger

    "Sind alle guten Dinge wirklich immer 3 ?" - Diese Frage scheint sich Bear Grylls zu Beginn des Schreibens des dritten Teils der Will Jaeger-Reihe gestellt zu haben, denn "The Hunt" bietet zwar die gewohnt gute und spannende Unterhaltung wie schon in den vorherigen Büchern, jedoch lässt einen die Lektüre irgendwie leicht unzufrieden zurück. Es wirkt sehr oft so, als ob Bear Grylls die Reihe am liebsten nach dem 2. Teil beendet hätte und sich nun wegen des Sprichwortes genötigt fühlte, doch noch einen weiteren Teil zu schreiben. Er hätte eigentlich mühelos mehr daraus machen können, an das hohe Niveau von Teil 1 und 2 anschließen, aber scheinbar fehlte ihm ein Stück weit der Enthusiasmus dafür.

    Ein paar Beispiele:

    Die Settings sind dieses Mal nicht soo spektakulär und ausschlaggbend wie noch in Teil 1 und vor allem Teil 2. Am Anfang geht es (erneut) in den Amazonas-Dschungel ins Länderdreieck Brasilien/Kolumbien/Venezuela, dann weiter ins tibetanische Himalaya-Hochgebirge, und der finale Showdown findet dann in Großbritannien statt. Klar, diese geographischen Orte und ihre vielen Besonderheiten sind zweifellos spektakulär anzusehen und werden, ganz im Stiele eines Bear Grylls, wie in seinen Sendungen detailliert beschrieben, üben jedoch diesmal nur in wesentlich geringeren Maße Einfluss den Verlauf der Geschichte aus. Dass er nun ausgerechnet den berühmten Himalaya als Handlunsgort wählt, wo er auch quasi jedes andere Hochgebirge hätte nehmen können, riecht ein klein wenig nach Ideenarmut kaschiert durch allseits bekannte & plakativ wirksame geographische Orte. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt... 

    Der Aufbau der Story ist in Teil 3 ebenfalls etwas schlichter ausgefallen als zuvor und bietet dem Leser einen im Vergleich wesentlich lineareren, gradlinigen Verlauf mit eher wenigen Wendungen, eine viel straightere Handlung in einem fast schon militärisch disziplinierten Ablauf auf konstant hohem Spannungsniveau. Verglichen mit den Teilen davor fühlt man sich hier weniger als außenstehender Betrachter, dem die Geschichte erzählt wird, sondern fast schon wie ein stiller Teil der Geschichte, deren Ernst einem langsam erst richtig klar wird. Hier herrschen keine erzählerischen Schnörkel, sondern nur der bittere Ernst der Mission. Außerdem wirkt die ganze Geschichte diesmal nicht so engagiert verfasst wie zuvor. Die dreit Hauptakte der Geschichte sind straffer und weniger ausführlich geschrieben, was dem Tempo (dem pacing) ein bisschen schadet... die Story läuft zu schnell. Sie rast fast schon. Passt zwar auch zur Handlung, wirkt aber oft gehetzt und überhastet.

    Bear Grylls' typischer Schreibstil ist (zum Glück) wie gewohnt detailreich, hoch informativ, sehr präzise und gebildet in der Wortwahl (man lernt wieder einiges dazu bzw. wird dazu angeregt), und in einem angenehmen Maße auch trocken humorvoll an den richtigen Stellen. 

    Die interessanten Charaktere aus den vorangegangenen Teilen sind nahezu allesamt wieder da, insbesondere die Sympathieträger in Will Jaeger's Team um Alonzo, Raff und natürlich auch Irina Narov, der heimliche Star der ganzen Reihe. Sie in ihrer Art gleicht am ehesten einer Sasha Luss als knallharte, ruhige Killerin Anna aus dem gleichnamigen Film. Das romantisch angehauchte Zwischenspiel mit ihr und Will Jaeger, welches sich  im ersten Teil entwickelt hat und für besonderen Reiz beim Lesen der Geschichte gesorgt hat, wird in Teil 3 leider kaum ausgebaut und lediglich in kleinen Notizen am Rande wird erwähnt, wie sich deren Zukunft entwickeln könnte, was ich unglaublich schade fand. Immerhin wird dies am ultimativen Ende hin noch stärker angedeutet. Weiterhin sind auch Will's Frau Ruth Jaeger und seine Söhne mit von der Partie, wobei sich Erstere in einer krassen Wendung noch als entscheidende Schlüsselfigur der Geschichte entpuppt, was wiederum ein guter Einfall ist. 


    Unterm Strich ist "The Hunt - Die letzte Jagd" im Prinzip genau das, was man erwartet und wie man es erwartet. Nach zwei bombastisch guten Thrillern mit je über 500 Seiten war ein leichter Qualitätsabfall zu erwarten. Teil der Reihe "feels rushed" und wirkt irgendwie nachgeschoben... Dennoch ist dieses Buch genauso unterhaltsam, informativ und spannend wie schon Teil 1 und 2. Zudem dürfen die interessanten Charaktere alle noch einmal dabei sein, und zusammen ins edgültig (?) letzte Gefecht ziehen. 

    Und wer weiß... vielleicht gibt es ja irgendwann einen 4. Teil oder ein Will Jaeger/Irina Narov-Spin Off. Wäre schon cool!

  11. Cover des Buches Uranprojekt (ISBN: 9783839215494)
    Sebastian Thiel

    Uranprojekt

     (26)
    Aktuelle Rezension von: TanteGhost

    Schwer hineingekommen, aber am Ende richtig gepackt gewesen.


    Inhalt: Nikolas Brandenburg, eigentlich ein deutscher Polizeimitarbeiter, der aber Mitglied des Widerstandes ist und deswegen von der Bildfläche verschwinden musste. Allerdings traut man ihm auch in der Widerstandsgruppe nicht, sodass er Unterschlupf in seinem Elternhaus suchen muss.

    Nach einem Bombenangriff liegt ein schwer verletzter Mann vor der Tür, der trotz der Rettungsversuche sein Leben auf dem Bett von Nikolas lässt. Er flüstert lediglich zwei Zahlen als letzte Worte, mit den Nikolas erst einmal nichts anfangen kann.

    Die Zahlen ergeben einen Zusammenhang mit Uran, was Nikolas in seinen hochgefährlichen Nachforschungen auf das Uranprojekt der Nazis bringt. Sie wollen eine Bombe bauen, die eine Zerstörungskraft hat, welche jenseits von Gut und Böse ist.

    Nikolas kann mit Hilfe seiner Bekannten aus der Widerstandsgruppe an noch mehr Informationen kommen und den Ort der Forschungen finden. – Allerdings vertraut er den falschen Menschen und bezahlt das am Ende schwer.


    Fazit: Ebenfalls ein Buch, welches frisch gekauft dann auch direkt mal vom SuB verschwinden muss.

    Gekauft hab eich es, weil ich einfach die Bücher von Sebastian Thil mal lesen möchte. Wobei dieses hier in jedem Fall durch sein Titelbild hervorsticht. Diese Pseudoschutzkleidung, in Verbindung mit dem Wort „Uran“ hat mich schon irgendwie neugierig gemacht. Und deswegen wollte ich so lang einfach nicht warten.


    Das Titelbild war am Ende erst einmal ganz schön verwirrend, denn die hier abgebildete Szene gab es im Buch gar nicht. Das war dann wohl ein Beispielbild, wie man sich die Forschungen seinerzeit vorgestellt hat.

    Nichtsdestotrotz bin ich frohen Mutes an das Buch herangegangen und wurde zunächst einmal enttäuscht. Die Handlung hatte am Anfang so gar nichts mit Uran oder gar einer Atombombe zu tun. Stattdessen spielte die Handlung in Frankreich und der französische Widerstand gegen die Nazis wurde den Lesern etwas näher gebracht. Wobei ich hier schonmal Probleme mit Namen und Ortsbezeichnungen hatte. Ich kann mit Frankreich einfach nichts anfangen.

    Schnell war klar, dass der Protagonist eine Hand voll Probleme am Hacken hat. Wenn ein Mensch in sein Elternhaus zurückkehrt, obwohl der eigene Vater auf den Sohn nicht sehr gut zu sprechen ist, bedeutet das schon eine ganze Menge. Aber in jedem Fall bekommt man in diesen Szenen eine ganze Menge vom Kriegsgeschehen und der Lage der Bevölkerung seinerzeit mit. Man wusste nicht, wem man trauen soll und wem nicht. Zwischenmenschliche Beziehungen waren schwer bis unmöglich und unser Protagonist mittendrin.

    Irgendwann wird die Handlung interessanter. Nämlich dann, wenn die Bedrohung offensichtlich wird. Die Zerrissenheit der ganzen Zeit. Die geheimen und stellenweise wirklich schrägen Aktivitäten des Widerstandes und was das mit Freunden macht.

    Am Ende wird alles aufgelöst, aber ich selber war nicht zufrieden. Ich hätte mir ein anderes, ein besseres Ende gewünscht. So bleibt mir einfach zu viel offen. 


    Ich gehe mal davon aus, dass die Kernhandlung eventuell genau so passiert sein kann, der Protagonist, die Antagonisten aus dem Widerstand aber dazu erfunden wurden. Eben eine geschichtlich basierte Handlung, die in Teilen aber erfunden und konstruiert ist.

    Vom Schreibstil her ist es kurz und prägnant. Einen Kopfkinofilm hatte ich dann erst im interessanten Teil, als es mich gepackt hatte und ich voll in der Handlung drin war. Davor habe ich immer wieder Ausflüchte gesucht, um eben nicht lesen zu „müssen“. Bis es mich gepackt hatte, war es eher ein Krampf, statt entspanntes Lesen. 

    Ein Leseabenteuer, was hier leider nur als durchwachsen zu bezeichnen ist. Aber ich habe immerhin mal wieder ein Buch von Sebastian Thiel gelesen und meine Bücherwunschliste ist dann auch um einen Posten geschrumpft.


    Ich kann dieses Buch leider nicht ohne jeden Vorbehalt empfehlen, da ich die Story nicht so gut umgesetzt finde, wie ich es vom Titel erwartet oder erhofft hatte. In jedem Fall kann das Buch aber ein wirklich gutes Bild über das Wirken der Nazis in der Bevölkerung vermitteln. Misstrauen und Angst waren an der Tagesordnung. Sogar in der eigenen Familie konnte man sich nicht mehr vertrauen.

  12. Cover des Buches Ascheregen (ISBN: 9783404165605)
    Risto Isomäki

    Ascheregen

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  13. Cover des Buches Reinen Herzens (ISBN: 9783442377183)
  14. Cover des Buches Naturwissenschaft (ISBN: 9783423342377)
  15. Cover des Buches Lena Halberg -  New York '01 (ISBN: 9783868411287)
    Ernest Nyborg

    Lena Halberg - New York '01

     (25)
    Aktuelle Rezension von: AngelaK

    Nach „Paris '97“ ist „New York '01“ der zweite Band der Lena-Halberg-Triologie. Es folgt noch im Rahmen der Triologie „London '05“. Das vierte Buch um Lena Halberg ist „Der Cellist“, das ich zuerst gelesen hatte. 

    11.09.2001, die Zwillingstürme des World Trade Centers stürzen nach einem Terroranschlag brennend zusammen. Ein Nebengebäude wird noch rechtzeitig evakuiert. Was hat das mit den Recherchen von Lena Halberg zu tun? Sie ist einem amerikanischen Rüstungsproduzent auf den Fersen, der bekannt ist für seine skrupellosen Geschäfte und nun den Wohltäter für afrikanische Kindersoldaten gibt. Lena nimmt ihm das nicht ab und wittert unlautere Geschäfte hinter seiner Wohltätigkeit. Entgegen allen Warnungen dringt sie immer weiter in die Geschichte ein. Je näher sie der Lösung kommt, desto größer wird die Gefahr für ihr Leben. 

    Wieder hat Ernest Nyborg reale Geschehnisse gekonnt in seine Fiktion eingebaut. Mit sehr viel Spannung erzählt er eine Geschichte um den machtgewohnten Rüstungsproduzenten Bronsteen. 

    Die Handlung hat mir wie im ersten Teil der Triologie sehr gut gefallen. Lena ist eine toughe Journalistin, die sich nicht so leicht abschrecken läßt. Wenn sie erst mal an einer Geschichte dran ist, gibt sie nicht so schnell auf. Jetzt freue ich mich schon auf „London '05“, den letzten Band der Triologie.


  16. Cover des Buches Tod auf Cabrera (ISBN: 9783897059740)
    Andreas Schnabel

    Tod auf Cabrera

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Archimedes

    " Tod auf Cabrera" von Andrea Schnabel, ein Mallorca Krimi aus dem Hause Emons, auf 301 Seiten für 10,90 Euro.
    Dieses Mal hat es Berger nicht nur mit kriminellen Machenschaften rund um die Insel Cabrera zu tun, sondern auch mit seiner Exzellenz Bischof Daniele Crasaghi, der ihn höchstpersönlich anheuerte, ihn auf eine Tauchexkursion zu begleiten. Dem Honorar konnte er einfach nicht widerstehen, genauso wie dem Schiff, dass der Bischof für den Trip besorgt hatte. Leider haben Beide nicht mit drei Toten im Meer gerechnet, wobei sich eine Leiche in ihrer Schiffsschraube verhakte. Doch bei den toten Tauchern wird es nicht bleiben. Sind der " Residente" und sein christlicher Begleiter da in ein Wespennest geraten? Doch Berger hat da noch andere Probleme an der Backe, es soll adoptiert werden von einer sehr resoluten Person. Kann er ihr das noch ausreden? und da ist ja auch noch seine frische Liebe zu Gräfin Rosa. Also Michael Berger hat alle Hände voll zu tun.
    Fazit:
    Nach " Tod in Palma" ist es mein zweiter Mallorca Krimi von Andrea Schnabel. Mich hat " Tod auf Cabrera" wieder genauso gefesselt, wie der erste Krimi. Tolle Charaktere, sehr interessante Story, mit einer Brise Humor und einer Lovestory der besonderen Art. Von der ersten bis zur letzten Zeile fesselnd. Bin infiziert von den Mallorca Krimis und von Andrea Schnabels Schreibstil. Der Krimi " Tod auf der Insel" wartet schon im Bücherregal, um gleich nach diesem Krimi gelesen zu werden. 5 Sterne Krimi !
  17. Cover des Buches Das Geheimnis der Goldmine (ISBN: 9783455650563)
    Agatha Christie

    Das Geheimnis der Goldmine

     (131)
    Aktuelle Rezension von: BirteHi

    In Agatha Christies "Das Geheimnis der Goldmine" ermittelt die unscheinbare Miss Marple an der Seite Inspektor Neele. Nachdem Rex Fortescue im Krankenhaus an einer Taxinvergiftung gestorben war, ermittelt Inspektor Neele. Das Gift wird aus Eiben gewonnen, die praktischerweise auf dem Anwesen des Verstorbenen "Haus zur Eibe" wachsen. Miss Marple kommt ins Spiel, als das Hausmädchen tot im Garten gefunden wurde, denn diese wurde von Miss Marple persönlich ausgebildet. Zwar ist der Inspektor etwas skeptisch, was die unscheinbare alte Dame angeht, doch merkt er schnell, dass sie mehr kann, als es auf den ersten Blick scheint. 

    Alles in allem ein solider Krimi der Queen of Crime. Durch die für sie typischen auf verschiedenste Täter deutende Indizien bleibt es bis zur Aufklärung am Ende spannend. Wer klassische englische Krimis schätzt, kommt mit Sicherheit auf seine Kosten.

  18. Cover des Buches Stieranger (ISBN: 9783492304344)
    Marc Ritter

    Stieranger

     (18)
    Aktuelle Rezension von: LeseEuleLea
    Inhalt: Der Lokalreporter Karl-Heinz soll sich um den Unternehmer Oliver Klammert kümmern, der einen neuen Standort sucht. Doch noch schlimmer ist das sich Klasmmert als ein totaler Sportfreak entpuppt. Doch als sie auf dem Dachboden eines Hotels einen unangenehmen Geruch wahrnehmen ist wieder klar das etwas faul ist.
    Meine Meinung: Ich finde das Buch hat einen leichten, aber auch anspruchsvollen Schreibstil. Auch die Spannung kam für mich nicht zu kurz und ich war immer im Lesegeschehen drin. Auch die Länge und das Ende der Geschichte fand ich sehr ansprechend!
  19. Cover des Buches Der neue Kalte Krieg (ISBN: 9783442129805)
    Erich Follath

    Der neue Kalte Krieg

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    (Wirtschafts-)Politisch Interessierte, die einen raschen, teilweise kurzweiligen Überblick über dieses weite Thema suchen, werden sicher zufrieden sein. Das Buch eignet sich auch gut als Einstiegslektüre um einen Gesamteindruck über den weltweiten Warenhandel zu bekommen. Mit Sicherheit ein solides Werk, das die Situation auf den globalen Rohstoffmärkten interessant, abwechslungsreich, aber auch sehr knapp darstellt.
  20. Cover des Buches Doppelspiel (ISBN: 9783404179794)
    David Baldacci

    Doppelspiel

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Angelsammy

    Das Buch strotzt nur so von Klischees. Eindimensionale Protagonisten und die Antagonisten sind flache Abziehbilder. 

    Natürlich kann es zu Beginn des Buches nicht unterlassen werden, mal wieder nazistische Klischees zu bemühen, obwohl es im Plot gar nicht um Nazis geht. 

    Selbstverständlich ist der Amerikaner Shaw der Held und der rettet die Welt. 

    Anstatt dass der Bösewicht Charakter und Charisma hat, auch wenn dieses der dunklen Art dann wäre, ist dieser ebenso ein Pappkamerad wie Shaw. 

    War das eine Auftragsarbeit des Autoren? Musste er noch einen Vertrag erfüllen? Das Buch ist jedenfalls lustlos geschrieben und ein Schnellschuß. Es gebraucht wirklich alle abgenutzten Ideen aus der Mottenkiste. 

    Weder spannend, noch originell. Einfach nur ein Ärgernis. 

  21. Cover des Buches Tod auf der Tageskarte (ISBN: 9783552062412)
    Christian Mähr

    Tod auf der Tageskarte

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Matthäus Spielberger ist Wirt der „Blauen Traube“ in Dornbirn und könnte ein erfülltes bzw. beschauliches Leben als solcher führen, wäre da nicht seine besondere Gabe: Nach einer Kopfverletzung „sieht“ er Verbrechen BEVOR sie passieren, allerdings ohne zeitliche Angaben. Das gesehen Verbrechen könnte heute, morgen oder irgendwann stattfinden. Dazu erhält Matthäus keine weiteren Angaben. 

    Nun ist es wieder einmal soweit. Er träumt von einem Duo, das eine nackte Leiche in der Rappenlochschlucht versenkt. Als er seinen Stammtischfreunden davon erzählt, überreden die Drei Matthäus, der Sache auf den Grund zu gehen. Blöderweise begegnen sie auf dem Weg zum vermeintlichen Tatort einer jener Traumgestalten und das Unheil nimmt seinen Lauf. 

     Was dann folgt, ist ein Konglomerat aus Selbstüberschätzung, Geheimdiensten (verschiedene) und skrupellosen wie kriminellen Geschäftemachern (mehrere). Mitten drinnen die vier Freunde vom Stammtisch, die - wie weiland die Musketiere - zusammenhalten: Einer für Alle, Alle für Einen. 

    Meine Meinung: 

    Christian Mähr, den ich als humorvollen Sachbuchautor kenne und schätze, hat sein gewohntes Terrain verlassen. Mit diesem Buch beschert uns der Autor einen Krimi, der fantasievoll und sarkastisch verschiedene Elemente der Spannungsliteratur vereint. Das ist vielleicht auch gleichzeitig die Schwäche des Krimis, dass er sich nicht ganz entscheiden kann, ob „Whodunit?“ oder Agentenkrimi oder doch vielleicht eine Parodie?  

    Der Leser lernt einige lauschige Plätze in Vorarlberg kennen (nun ja, die Rappenlochschlucht und das Gamperdonatal vielleicht nicht gerade im Winter) und darf, so quasi im Vorbeigehen, erfahren, wie eine alte, mittels Wasserrad angetriebene Brettersäge (Venetianer-Säge) funktioniert. Dass einer der Stammstischfreunde noch einen alten Lada Niva fährt, hat mein Herz einen Freudenhüpfer machen lassen. Diese vielen netten Kleinigkeiten haben mir sehr gut gefallen. Trotzdem hat mich dieser Krimi nicht wirklich überzeugt.

    Fazit: 

    Ein ungewöhnlicher Krimi, der, obwohl er mich nicht ganz überzeugt hat, drei Sterne erhält. 

     

  22. Cover des Buches Jáchymov (ISBN: 9783596186525)
    Josef Haslinger

    Jáchymov

     (19)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick
    Er heißt Anselm Findeisen (ein Name der auch von Martin Walser stammen könnte) und er ist Verleger. Er leidet unter fortschreitendem Morbus Bechterew und wird von seinem alkoholkranken Arzt Dr. Wachsmann zu einer Kur in das tschechische Radonbad Jachymov geschickt. Dort begegnet er im alten Kurhotel einer Frau, die in dem Roman fortan "die Tänzerin" genannt wird. Sie erzählt ihm von der dunklen und verbrecherischen Geschichte dieses Ortes, an dem während der kommunistischen Diktatur nach dem Krieg Tausende von politischen Gefangenen zur Zwangsarbeit verurteilt waren dabei starben oder, vor der Strahlung ungeschätzt, ihre Gesundheit ruinierten. Der Vater der Tänzerin, ein tschechischer Eishockeystar, der schon vor dem Krieg und auch danach als Nationaltorwart Welt- und Europameisterschaften gewann, hatte, nachdem er politisch in Ungnade gefallen war, lange Zeit dort in den Stollen arbeiten müssen. Anselm Findeisen ist von der Geschichte der Tänzerin sehr berührt, zumal sie ihn dazu zwingt, eigene Erfahrungen in der DDR zu reflektieren, bevor er floh und will sie davon überzeugen, ihre Geschichte aufzuschreiben, damit er sie veröffentlichen kann. Die Tänzerin ist zurückhaltend, doch der Leser weiß schon bald, dass sie an einem solchen Manuskript schreibt, denn Haslinger fügt es immer wieder in die aktuelle Handlung ein. Und so wird die Lebensgeschichte von Bohumil Modry erzählt, dem berühmten und in der Bevölkerung vor und nach dem Krieg beliebten Torwart der tschechischen Eishockeynationalmannschaft. Es ist nicht nur eine Geschichte des tschechischen Eishockeys, sondern vor allem eine literarische Abrechnung mit einem unterdrückerischen System, das nicht nur in der CSSR Menschen in Lager steckte, die in ihrer Unmenschlichkeit den Lagern der zuvor besiegten Nazis nicht nachstanden. Man spürt dem Roman auf fast jeder Seite ab, dass Josef Haslinger hier eine authentische und wahre Geschichte erzählt, die ihm die leibliche Tochter Bohumil Modrys schon vor vielen Jahren erzählt hat, als er sie traf. Es ist ein Roman, der berührt, der wütend macht und der zeigt, dass die literarische Auseinandersetzung mit den diktatorischen Regimes des 20. Jahrhunderts noch lange nicht zu Ende ist. Warum viele Schriftsteller in der letzten Zeit nicht mehr mit der Kennzeichnung wörtlicher Rede arbeiten und ihre Lektoren ihnen das durchgehen lassen, bleibt mir allerdings unverständlich.
  23. Cover des Buches Kontamination (ISBN: 9783499256226)
    Boris Meyn

    Kontamination

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Golondrina
    Solider Krimi, nicht um die Gefahren der Kernkraftwerke, wie man zunächst vermuten könnte sondern eher um Fragen der Entsorgung von nuklear verseuchtem Müll und der Kontrolle von Atomforschungszentren. Ein sympathischer Kommissar. Eine Geschichte, die zurück in die Wirren der letzten Kriegstage reicht. Flüssig geschrieben, Fiktion und Wirklichkeit nahtlos verknüpft. Etwas gestört hat mich, dass der Kommissar quasi alle interessanten und zielführenden Ermittlungen allein erledigt, seine Kollegen wie durch Zufall aber immer auf "tote Fährten" ansetzt. Zeugenbefragungen, für die er keine Zeit findet, müssen warten, anstatt von Kollegen durchgeführt zu werden.
  24. Cover des Buches Uran für Moskau (ISBN: 9783861534273)
    Rainer Karlsch

    Uran für Moskau

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein Sachbuch zum Thema Uranbergbau in der DDR erscheint nicht gerade spannend. Nun ja, spannend ist die Thematik schon, zumindest, wenn man mehr oder weniger direkt davon betroffen war. Dem Autor gelingt ein gut lesbares, informatives Sachbuch zum Thema. Er beleuchtet nicht nur die Hintergründe des deutsch-sowjetischen Unternehmens, sondern geht auch auf die Geschichte des Urans allgemein und die Altlastenbeseitigung nach der Wiedervereinigung ein. Sehr empfehlenswertes Buch über ein doch recht spannendes Thema!
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