Bücher mit dem Tag "vagina"
19 Bücher
- Charlotte Roche
Feuchtgebiete
(2.331)Aktuelle Rezension von: NathanaelIch fand die Ehrlichkeit sehr erfrischend🙏 einige Dinge haben mich an meine Pubertät erinnert. Allerdings hat die Frau in dem Buch kein Herz und das fand ich ziemlich eklig 🤢🤮 Ich musste Abbrechen weil ich solche Menschen ohne liebe nicht in meinem Leben haben will. Aber jedem das seine für mich ist das nichts.
- Philip Roth
Portnoys Beschwerden
(65)Aktuelle Rezension von: LarissaMariaIch wusste ja worauf ich mich einlasse. Im Prinzip zumindest. Zwangsstörung meets Promiskuität.
Nicht selten wurde Philip Roth dafür kritisiert, dass seine Charaktere zu getrieben sind, es ginge nur um Sex und Selbstmitleid,
Die geteilten Meinungen, welche über ihn kursieren, haben mein Interesse geweckt. Ich wollte mir selbst ein Bild machen.
Ich lernte also Alexander Portnoy kennen; einen jüdischen Amerikaner, der beim Psychiater sitzt und sein Leid klagt.
Das würde das ganze Buch eigentlich schon in einem Satz zusammenfassen.
Der Monolog, aus dem das Buch besteht, veranschaulicht seinen Werdegang, schildert eine Existenz ohne besondere Sternstunden, ohne besonderen Glanz.
Seine Kindheit mit der Glucken-Mama und dem Waschlappen-Vater, seine Jugend, das Erwachen seiner Sexualität welche gleich in zwanghafte Sphären abdriftet, seine Unfähigkeit eine gute Beziehung zu führen… es ist eine endlose Misere.
Ich war während des Lesens ständig hin und her gerissen; zwischen Abscheu vor dem Protagonisten und Bewunderung für die Fähigkeit von Roth, dessen verrückte Gedankensprünge so anschaulich darzustellen.
Daher machte das Lesen irgendwie Spaß. Großteils war ich einfach nur genervt von Portnoys Veranschaulichungen, seinen Anschuldigungen, seiner Unfähigkeit zu erkennen, dass man an seinen Fehlern arbeiten kann... aber genau das hat eine eigene Art von Spannung erzeugt.
Ich bin nicht restlos begeistert, aber besonders die Pointe am Schluss hat mich nochmals laut auflachen lassen.
Also der Gesamteindruck war nicht schlecht. - Liv Strömquist
Der Ursprung der Welt
(53)Aktuelle Rezension von: marilovesbooks2020„Der Ursprung der Welt“ von Liv Strömquist entführt die Leser*innen mit (Galgen-)Humor, Direktheit und Wissen in ein Thema, das uns zwar betrifft, aber um das ich mich persönlich lesetechnisch noch nie gekümmert habe. Was erwartet uns: „Das weibliche Geschlechtsorgan“ und den damit verbundenen historischen Wandel der Vulva. Bis heute hat sich aber trotzdem noch nicht ganz geklärt, warum der Umgang mit diesem Körperteil so unentspannt ist. Ein Graphic Novel, die jede*r lesen sollte!!
„Oft gab es Streit über diese „seltsamen Zitzen“ – beispielsweise während einer Untersuchung von fünf Angeklagten in New England im Jahr 1692, als man bei dreien von ihnen „eine zitzenähnliche, unnatürliche, fleischliche Auswucherung“ fand.“ (S. 19)
Strömquist behandelt in diesem Buch wichtige Themen rund um das „weibliche Geschlechtsorgan“. Historisch nähert sie sich an und arbeitet sukzessive auf, was mir bisher verborgen blieb. Es ist nicht zu glauben, was sich Männer, die Kirche, Ärzte, etc. früher einfallen ließen, um die weibliche Sexualität durch den Kakao zu ziehen, oder alternativ durch die Blutspur! Dies ging über operative Eingriffe bis zu haarsträubenden Therapien. Absurdität par excellence – was bin ich froh im hier und jetzt zu leben!
Erschreckend fand ich auch die Information, dass Biologiebücher die Anatomie falsch darstellen – wer zum Henker ist denn in diesem Lektorat angestellt. Meine Empfehlung: Strömquists Buch in allen Schulen im Biologieunterricht als Pflichtlektüre auflegen.
Wer interessiert ist an der Beantwortung der Frage, was sich die Herren in früheren Jahrhunderten zum Thema „Orgasmus“ einfallen ließen und ob wir eigentlich wahrnehmen, wie die Werbung mit dem Thema „Menstruation“ umgeht, der möge sich doch bitte sofort in die Buchhandlung begeben und sich dieses Buch besorgen!!
Sprachlos, und doch auch mit leichtem Muskelkater in der Bauchgegend wegen der Lachflashs, lässt mich die Lektüre zurück. Kulturgeschichtlich grenzt diese Information an menschlichen Wahnsinn. Ich habe viel Neues gelernt, ich habe eine Tendenz zum Schleudertrauma entwickelt … unfassbar, was Männer sich in den letzten Jahrhunderten einfallen ließen, damit sie sich guten Gewissens die E… kraulen und auf die Brust klopfen konnten, gemäß dem Motto „Ich habe Feuer gemacht!“.
Von mir eine UNEINGESCHRÄNKTE LESEEMPFEHLLUNG: LEST DIESES BUCH!!!
Lasst Euch aufklären, lasst Euch informieren, lasst Euch lachen vor Sarkasmus, lasst Euch umnebeln vom schwarzen Humor und lasst Euch auf die tiefgehenden Informationen ein, die diese tolle Person in diese Graphic Novel gepackt und recherchiert hat.
Und bitte beachtet dieses grandiose Cover: YESSSSSS & AMEN!!
PS: Wusstet ihr eigentlich, dass der Kelloggs-Cornflakes-Typ Arzt war und Frauen davon abhalten wollte, ihr Geschlecht anzufassen! Anti-Onanie en vogue, steht da 😉 Ich esse meine Cornflakes ab sofort nur mehr mit Augenzwinkern und einem lauten Lachen!
- Charlotte Roche
Mädchen für alles
(107)Aktuelle Rezension von: MoidlvomberchNachdem ich schon die ersten zwei Bücher von Charlotte Roche zuhause, und gelesen habe, hab ich durch Zufall dieses Buch in den tiefen meines Bücherschrankes gefunden. Das Cover hat mich sofort angesprochen und nach kurzem Einlesen auf der Rückseite musste ich es sofort lesen.
Es hat tatsächlich sehr interessant und spannend angefangen...leider ging es danach sehr schnell bergab und es wurde langweilig und langatmig...der Schluss war ziemlich schräg und komisch.
Ich hätte mir tatsächlich viel mehr tiefgang gewunschen, und weniger oberflächlichkeit.
Nichts desto trotz konnte ich das Buch flüssig und gut lesen, man konnte sich sehr gut in die Charaktere hineinversetzen.
- Mara Stadick
Orgasmic Woman
(19)Aktuelle Rezension von: angie_mollyOrgasmic
*Werbung* /*Rezensionsexemplar*
Als ich das Cover und den Titel sah, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Vielen Dank für das Leseexemplar.
Selbstliebe in 30 Tagen, das Kennenlernen deines Körpers, bzw. deiner Lust? Das wollte ich unbedingt ausprobieren!
Ich fand die Aufteilung des Buches sehr gelungen: Als erstes stellen sich die drei Autorinnen vor. Mich hat es einfach fasziniert, wie offen und ehrlich sie mit ihren Erzählungen waren, da hat man sofort ein vertrautes und entspanntes Gefühl. Dann geht es weiter mit dem Check-in: die Autorinnen stellen uns Lesern einige Fragen, die man für sich beantworten soll. Vieles konnte ich nicht beantworten, da ich mich nie mit dem Thema beschäftigt habe, ich wusste es einfach nicht, manchmal habe ich mich schon fast geschämt. Schritt für Schritt wird der weibliche Körper erklärt, allerdings habe ich, wie gesagt, gar keinen Plan davon. Alles war für mich neu und sehr informativ. Das ganze Buch ist sehr schön illustriert, sieht einzigartig aus, sowas habe ich noch nie gesehen bzw. gelesen.
Die Übungen für die 30 Tage Selbstliebe sind wirklich schön beschrieben und super erklärt. Die Übungen sind nicht vorwiegend sexueller Natur, vielmehr geht es darum sich neu wahrzunehmen, zu erforschen und zu entdecken.
Hilfreiche Tipps fehlen auch nicht, ein Glossar findet man auch in diesem wunderschönen Buch.
Ein super gutes Buch, das ich jedem empfehlen kann!
- Victoria Zdrok
Dr. Z Verbotene Tipps für Aufreißer
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenDie Autorin ist vor ihrem Pychologiestudium als Playmate und Penthouse-Pet aufgetreten und bringt den Lesern (angeblich) bei, wie man bei attraktiven Frauen landet- sie müßte es ja anscheinend wissen, und sie hat ihre Mit-Pets gefragt, was so geht und was so gar nicht (manches klingt nach Schema F und hat man schon tausendmal woanders gelesen zB daß man auf Körperhygiene Wert legen sollte und daß man als Angeber nicht gut ankommen wird), manche Tips sind mit Hinweisen auf Biologie und (Evolutions-)Psychologie unterlegt und leuchten deswegen besonders ein. Ich habe einige gute Tips mitnehmen können und mich gut unterhalten gefühlt, von mir gibt es 3-4 Sterne. - Grit Scholz
Das Tor ins Leben
(3)Aktuelle Rezension von: Lisa-Maria-SchweidlerEin großes Dankeschön an die Autorin für die Bilder der menschlichen Yoni und Parallelen in der Natur. Wir sind ein Wunder und genau so richtig und wunderschön, wie wir sind!
- Jenna Jameson
Pornostar
(20)Aktuelle Rezension von: HoldenJottJott das Pornogenie: Jenna ist die bekannteste Pornodarstellerin der Welt und berichtet ausführlich aus ihrem Leben und schildert ihren Lebensweg. Zum Vorschein kommt eine überraschend sympathische und zielstrebige junge Frau: Jenna berichtet von den Schwächephasen in ihrem Leben (der frühe Verlust der Mutter, ein furchtbares Vergewaltigungtrauma und ein Totalabsturz als Crystal-Meth-Zombie), von falschen Freunden und ihrem Aufstieg zum Aushängeschild einer Milliarden-Branche. Ein ehrliches Buch über eine charismatische junge Frau. - Bill Condon
Kinsey
(4)Aktuelle Rezension von: HoldenDas Buch zu der Filmbiographie um den viel zu unbekannten Sexualrevolutionär Kinsey: Ob man ihn wirklich als "zweiten Darwin" bezeichnen kann, sei dahingestellt, auf jeden Fall hat Professor K. das Leben aller Menschen verändert, indem er den Schleier gelüftet hat, der von Moralpredigern auf die Sexualität gelegt wurde. Endlich erkannte man, daß es nicht "nur" hetero- oder " nur" homosexuelle Menschen gab, sondern daß die menschliche Sexualität so vielgestaltig war wie die Menschen selbst und daß eine Kriminalisierung von bestimmten Handlungsweisen als verboten oder krankhaft nichts an deren Natürlichkeit änderte. Das Buch bietet hingegen nur einen kurzen Einblick auf eine vielschichtige Persönlichkeit, ansonsten sind nur Urteile Dritter vorhanden. - Susanna Kaysen
Lippenbekenntnis
(2)Aktuelle Rezension von: BuchfinkEines Morgens wacht Susanna auf und stellt fest, dass mit ihrem intimsten Stück etwas nicht stimmt. Das ist der erste Tag einer langen Krankheitsgeschichte. Susanna Kaysen nimmt überhaupt kein Blatt vor den Mund und schildert mit trockener Ironie und viel Humor, wie sie lernen muss, ihr Leben nach einer schmerzenden Vagina auszurichten. Informativ, interessant, tragisch und rasend komisch. Feminist Porn Book, The by Tristan Taormino (14-Mar-2013) Paperback
(1)Aktuelle Rezension von: AdmiralDas erste, was ich nach der Lektüre dieses Buches gemacht habe, war, "Männlichkeit" zu googeln. :D
Nur leider ist der Wikipedia-Artikel dazu etwas unbefriedigend und meine Recherchen muss ich jetzt erstmal aufschieben. Stattdessen will ich euch von diesem Buch erzählen. Vllt. versteht ihr dann, meine Irritation ein wenig. Aber darum soll und wird es nicht in der Hauptsache gehen ! In der Hauptsache geht es um eine freie, freiwillige, gerechte und rücksichtsvolle Pornographie. Dieses Buch zeigt, wie Feminismus richtig und überzeugend gemacht wird (im Gegensatz zu Radikalfeminismus, wie Quoten oder Regenbodenlehrplänen) !
Dieses Buch hier "The Feminist Porn Book. The Politics of Producing Pleasure" (2013), das herausgegeben wurde von Tristan Taormino, Celine Shimizu, Constance Penley und Mireille Miller-Young, hat sich auf die Fahnen geschrieben, Pornographie menschlicher, sichtbarer und diskursiver zu machen. Dieses Buch besteht aus 27 kurzen Kommentaren/Aufsätzen/autobiographischen Berichten/Erzählungen/etc, die sich in irgendeiner Form auf Pornographie und soziale Verhältnisse beziehen. Der Buchtitel ist hier vllt. ein wenig irreführend, da sich auch mehrere Artikel in der Sammlung befinden, die sich nicht primär mit Frauen beschäftigen (ich lege hier einen "Feminismus"-Begriff zugrunde, der sich hauptsächlich auf Frauenrechte oder Frauenverhältnisse bezieht, obwohl eine klare Definition nicht so einfach möglich ist). Dabei denke ich zB an den Aufsatz "Bound By Expectation: The Racialized Sexuality of Porn Star Keni Styles" (Celine Shimizu; S. 287-302), in dem sie über einen Pornodarsteller mit thailändischen Wurzeln (Keni Styles) berichtet, der trotz zahlreicher Erfolge und eines hohen Bekanntheitsgrades in einem feministischen Porno von Tristan Taormino ("Rough Sex 3: Adrianna's Dangerous Mind" - 2011) ein seltsames Verhalten an Tag legt und innerhalb des Pornos nicht gut ankommt. Er verhält sich abweisend und kann sich nicht in das Geschehen des offenen Drehbuchs integrieren (im Gegensatz zu einem russischen [?], einem schwarzen und einem weißen Pornodarsteller im selben Film). In einem komplizierten Argumentationsgang versucht Shimizu nachzuweisen, dass selbst feministische Pornos keine utopischen Werke sind, sondern auch sie rassistische Rollenerwartungen (sie sagt "racialization", S. 301) unbewusst mittragen können. Das geht mMn evtl. etwas zu weit (könnte doch auch persönliche Überforderung gewesen sein ?), zeigt aber ganz gut, dass die thematische Bandbreite weit gefächert ist.
Ein 2. Beispiel für die weite Bandbreite (ohne primären feministischen Bezug) soll "Our Pornography" (Chistopher Zeischegg aka Danny Wylde, S. 265-269) sein. Hier verfasst der Autor (homosexueller Pornodarsteller ?) gewissermaßen eine umfassende Rezension zum Buch "Empire of Illusion: The Ende of Literacy and the Triumpf of Spectacle" (2009) von Chris Hedges und formuliert ein Plädoyer an die Menschen in ihrer Rolle als Konsumenten, sich daran zu erinnern, dass sie als Käufer und Interessenten zum Großteil selbst (neben Darstellern und Produzenten) steuern, wohin sich die Pornographie ausrichtet und wie Darsteller behandelt werden.
Doch der Mammutanteil des Buches ist entweder von Frauen geschrieben oder thematisiert Frauen in der Pornobranche. Der erste Aufsatz von Betty Dodson ("Porn Wars", S. 23-31) gewährt einen interessanten Einblick in die Verhältnisse des Feminismus als gesellschaftliche Strömung. Sie selbst bezeichnet sich als "sex-positive" und völlig aufgeschlossen in sexueller Hinsicht. Sie befürwortet Pornographie und weibliche Selbstbefriedigung und trat auch mit der Produktion von Videoanleitungen persönlich öffentlich dafür ein. Und sie schildert die internen Kontroversen innerhalb der feministischen Frauenschaft um die Pornographie aus der persönlichen Erfahrungswelt. Sie berichtet von einem Besuch auf einer Feministinnenverantaltung, die strikt gegen Pornographie war, und es prinzipiell als männliche Machtausübung über das weibliche Geschlecht ansah. Laut Dodson eine Gruppe von Radikalfeministen, die durch mehr oder weniger traumatische Erlebnisse aufgehetzt waren und in ihrer freien sexullen Selbstentfaltung gehindert worden sind. Ein Name, der in diesem Sinne immer wieder das gesamte Buch hindurch Erwähnung findet, ist (u.a.) Gail Dines (zB im Aufsatz "Emotional Truths and Thrilling Slide Shows: The Resurgance of Antiporn Feminism" von Smith/Attwood, S. 41-57), die wohl als Paradebeispiel des antipornographischen Feminismus gelten kann. Ich bin nicht bewandert im Thema des Feminismus, doch scheint das deutlich zu machen, dass der Feminismus diesbezüglich alles andere als geschlossen ist (und ich denke, das ist auch gut so. Es wäre ziemlich traurig, wenn die gesamte Gruppe der Feministen generell gegen Pornographie wäre. Und andererseits sind einige Pornos tatsächlich suppressiv und erniedrigend).
Ein weiteres Thema, das immer wieder Erwähnung findet, sind schwarze Pornodarstellerin, die nicht nur viel mit Sexismus zu kämpfen hatten, sondern zusätzlich auch noch mit Rassismus. In dieses Thema fällt zB der teilw. autobiographische Bericht von Sinnamon Love ("A Question of Feminism", S. 97-104), die von ihrem pornodarstellerischen Weg zum Feminismus erzählt. Ursprünglich hatte sie sich nie darüber Gedanken gemacht, ob ihre Tätigkeit als Pornodarstellerin als feministisch zu betrachten sei oder nicht. Sie habe es erst im Laufe ihrer Tätigkeit (seit 1993 ?) als feministisch aufgefasst, da sie oftmals wegen ihrer Hautfarbe in diskriminierende Untergattungen der Pornos eingeteilt wurde.
Eben merke ich, dass ich noch gar nicht auf die vorgegebene Struktur des Buches in seiner Gesamtkonzeption eingegangen bin. >.<
Die ersten 6 Aufsätze sind nämlich unter der Überschrift "Making Porn, Debating Porn" eingetragen. Hierzu gehört der bereits erwähnte Aufsatz von Betty Dodson ("Porn Wars", S. 23-31), aber auch die sehr interessanten und persönlichen Berichte von Ms. Naughty aka Louise Lush ("My Decadent Decade: Ten Years of Making and Debating Porn for Women", S. 70-78) und von Candida Royalle ("What's a Nice Girl Like You...", S, 58-69) über ihren Eingang in die Pornographie als Darstellerinnen und Produzentinnen. Der 2. Teil des Buches "Watching and Being Watched" enthält 7 Aufsätze zT über schwarze Frauen in der Pornographie (Sinnamon Love: "A Question of Feminism", S. 97-104; Mireille Miller Young: "Interventions: The Deviant and Defiant Art of Black Women Porn Directors", S. 105-120) oder auch über die verspätete Akzeptanz von Transgender Frauen im Feminismus und in Pornos (Tobi Hill-Meyer: "Where the Trans Women Aren't: The Slow Inclusion of Trans Women in Feminist and Queer Porn", S. 155-163). Der Zusammenhang der 7 Aufsätze im 3. Teil ("Doing it in School") ist mir nicht vollends klar geworden. Es geht wohl um die gesellschaftliche Wirkung auf die Pornographie und welche Verantowrtung damit einhergeht, damit die Pornographie nicht diskriminierend ist/wird/bleibt. Die Titelwendung "... in School" irritierte mich ziemlich, Zunächste dachte ich da an eine Art Regebogenlerhplan wie in Stuttgart. Gott sei Dank findet etwas Vergleichbares keine Erwähnung. Hier gehört auch der Aufsatz von Christopher Zeischegg ("Our Pornography" , S. 265-269) rein. Der letzte Teil der Bucheinteilung ("Part IV. Now Playing: Feminist Porn") zeigt einige separate Perspektiven unterschiedlichster Frauen, die im Pornobusiness Aufnahme fanden, oft mit nur mit großer Mühe. April Flores beschreibt in einem sehr kurzen Abschnitt ("Being Fatty D: Size, Beauty, and Embodiment in the Adult Industry", S. 279-283) ihren beschwerlichen Weg in das Business. Der Titel verrät es bereits: sie ist etwas dick und entspricht damit nicht gerade der "Norm" in den Mainstreampornos. Ihre Geschichte beschreibt sie, um anderen Frauen zu zeigen, dass Selbstbewusstsein und ein zielgerichteter Wille wichtiger sind, als den reinen optischen Richtlinien der Pornoindustrie zu entsprechen. In eine ähnliche Richtung geht auch der Kurzbericht von Buck Angel ("The Power of My Vagina", S. 284-286), eine geborene Frau, die sich als Mann fühlte und seine Vagina behielt. Damit war er auch als Darsteller erfolgreich, wovon der sehr kurze, aber sehr selbstbewusste Aufsatz zeugt.
Den letzten Aufsatz des Buches von Loree Erickson ("Out of Line:The Sexy Femmegimp Politics of Flaunting It!", S. 320-328) habe ich tatsächlich als einzigen nicht vollständig gelesen. Erickson ist berichtet nämlich von ihren negativen Erfahrungen als rollstuhlfahrende Kleinwüchsin. Das ist erstmal ja natürlich nicht schlimm, doch zählt sie direkt am Anfang die Hilfsbereitschaft Fremder zu ihren Negativerlebnissen, da es sie ständig daran erinnert, dass andere sie als "hilfsbedürftig" ansehen. Das hat sie mir sofort so unsympathisch gemacht, dass ich sofort aufhörte, den Artikel zu lesen.
Doch lasst mich noch ein paar Worte zum Buch in seiner Gesamtheit sagen. Zunächst einmal ist es eine sehr interessante Themenstellung, dass der Feminismus so intensiv mit Pornographie in Verbindung gebracht wird. Ich denke, hier ist der "Sex-negative" Radikalfeminismus (Wortwahl in den Aufsätzen passim) eher im gesellschaftlichen Raum präsent, als diese aufgeschlossene Strömung. Anstatt Pornos grundlegend abzulehnen, werden hier zahlreiche Einstellungen und Zustände innerhalb der Pornoindustrie und in der gesellschaftlichen Sicht angeprangert. Die sexuelle Unterwerfung von Frauen ist an sich kein Problem. Facials ebensowenig. Solange die Frau (aber auch umgekehrt der Mann !) einverstanden ist und Lust dabei empfindet. Entgegen des antipornographischen Radikalfeminismus wird hier die Entscheidung über die Tabus also der Gesellschaft als Ganzes zT abgesprochen und in die privaten Übereinkünfte verlagert. Finde ich sehr vorbildlich.Die Gesellschaft wird jedoch auch als Ganzes nicht völlig von der Verantwortung losgesprochen. Denn da die Pornoindustrie noch immer ein kapitalistischer Wirtschaftsbetrieb mit Angebot- und Nachfrageprinzip ist, ist es auch Aufgabe der Pornokonsumenten darauf zu achten, erniedrigende und unfaire Pornos zu boykottieren. Im Gegenteil: das ganze Buch könnte auch als Plädoyer verstanden werden, Frauen als Individuen mit freiem und selbstbestimmten Willen als Produzenten, Darstellerinnen und auch als Pornokonsumenten ernst zu nehmen und einzubinden. Dazu haben die Autorinnen, die auch Pornodarstellerinnen oder Pornoproduzentinnen (oder beides) viel beigetragen.
Die Aufsatzmethodik schwankt sehr interessant zwischen allen Polen: einige Aufsätze sind wissenschaftlich (zB Smith/Attwood: "Emotional Truths and Thrilling Slide Shows: The Resurgence of Antiporn Feminism", S. 41-57), andere essayistisch (zB Lee: "Cum Guzzling Anal Nurse Whore: A Feminist Porn Star Manifesta", S. 200-214), wieder andere sind autobiographisch (zB Royalle: ""What's a Nice Girl Like You..."", S. 58-69).
Angenehm überraschend ist auch die (für mich unerwartete !) Einbeziehung der männlichen Sicht. Zwar kommen nur wenige Männer zu Wort und bleibt die Sichtnahme stark eingeschränkt und marginal, doch erwartete ich, um ehrlich zu sein, dass der "Mann" als aktiver oder passiver Teilnehmer an Pornos ausgeklammert wird. Doch tatsächlich wurden hin und wieder die Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein der Männer durch stereotypisierte Männer (und andere Aspekte) in Pornos angesprochen.
Ein wirklich gutes Buch.
PS
Eben merke ich, dass ich zum Thema "Männlichkeit" doch nichts mehr geschrieben habe. Ich weiß auch gar nicht mehr, wieso mich das Thema vorhin beschäftigte...
Ich lass die Fragmente dennoch im Fließtext. Vielleicht komme ich nochmal drauf und schreibe dann hier einen Edit darunter oder dazu.
- Ernest Borneman
Lexikon der Sexualität
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenEin wirklich erschöpfendes Lexikon der Sexualität, was es alles für Fetischismen gibt! Auch sehr gut als Geburtstagsgeschenk geeignet, Kollege Chrissy hat sich sehr gefreut. - Playboy
Playboy. Partywitze und cartoons 5
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenManche Witze sind schon recht eingestaubt, aber alles in allem kurzweilig und humorvoll. Ich habe wenige bekannte Witze darunter gefunden! - Neil Strauss
Die perfekte Masche
(28)Aktuelle Rezension von: HoldenNeil Strauss erzählt die gleiche Geschichte wie Mystery in seinem Buch, dieses häts nicht gebraucht. Partywitze und Cartoons 24
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenCartoons und Witze aus dem Playboy, manche schon einigermaßen verstaubt, aber zum Schmunzeln reichts auf jeden Fall.- René Sangs
Sexwitze
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenOb einem das Buch gefällt, hängt extrem vom jeweiligen Leser ab. Aber ein tolles Geschenk! - 8
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