Bücher mit dem Tag "van gogh"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "van gogh" gekennzeichnet haben.

47 Bücher

  1. Cover des Buches Evermore - Die Unsterblichen (Die Immortal-Reihe 1) (ISBN: B09ZDWG71M)
    Alyson Noël

    Evermore - Die Unsterblichen (Die Immortal-Reihe 1)

     (2.562)
    Aktuelle Rezension von: Butta

    Eigentlich ist diese Art von Buch total meins und auch der Schreibstil an sich war okay. Allerdings habe ich selten einen Hauptchara so wenig leiden können wie Damen (wie spricht man den überhaupt aus? allgemein waren die Namen außer Miles seltsam..)- Es gab ein paar richtig gute Ideen, Evers Fähigkeiten zum Beispiel und dass ihre Geisterschwester sie besucht hat. sie war auch eienr der wenigen Charactere, die ich wirklich gemocht habe. Ever ging mir mitunder echt auf die Nerven, vor allem mit ihren Hass auf Ava obwohl ich schon verstehe, dass sie einfach ein Ventil für ihren Hass brauchte. Die Ansätze der Trauer/des Traumas waren auch gut und auch der Teil mit der Alkohol eskalation aber irgendwie zu wenig, zu unausgereift. Damen war ..aufdringlich und ein schlechter Einfluss. Drina war irgendwie ein schlechter Bösewicht, ihre Grundmotivation fand ich gut aber ihre dialoge waren irgendwie nervig und redundant und die Lösung dieses Problems zu schnell und einfach. Evers Freunde wirkten auch sehr egozentrisch, Miles war nur am Handy mit seinen Liebschaften immer wenn sie zusammen waren, richtiges Freundschaftsgefühl kam da nicht auf, aber sie war wohl auch erst ein paar Monate dort? 

    Alles in allem einige gute Ideen aber meienr Meinung nach nicht so gut umgesetzt. Obwohl es alle Elemente hatte die ich sonst mag war das leider gar nichts für mich und ich werde die Reihe auch nicht weiter lesen.

  2. Cover des Buches Die Sternennacht (ISBN: 9783905816693)
    Jimmy Liao

    Die Sternennacht

     (32)
    Aktuelle Rezension von: LillianMcCarthy

    Die Sternennacht greift - ebenso wie Ein Jahr lang Schüler 34 in Klasse A - auf eine etwas andere Darstellungsart zurück. Auch hier werden großeflächige Panels oder auch Bilder untertitelt und aus diesem Mix entsteht die Geschichte. Im Fokus steht ein Mädchen, dessen Eltern ihr nicht genügend Aufmerksamkeit schenken. In ihrer kindlichen Fantasie sucht sie Fluchtwege, lernt einen Jungen kennen und erlebt mit ihm eine Nacht unter dem Sternenhimmel.

    Das Buch selbst ist sehr poetisch verfasst und trotz der Kürze muss man deutlich länger auf den Seiten verweilen um das gesamte Ausmaß des Erzählten zu begreifen. Das jedoch ist wunderschön und zutiefst ergreifend und ich war die 70 Seiten über durchgehend berührt und begeistert. Besonders für Kunstfans ist dieses Buch ein kleines Highlight. Viele der Bilder sind nämlich an Gemälde angelehnt. Eines davon findet sich sogar im Titel des Werkes. Die Sternennacht von van Gogh. So kann ich gar nicht anders, als diesem Buch 5 von 5 Sternen zu geben.

  3. Cover des Buches Die Witwe der Brüder van Gogh (ISBN: 9783293207257)
    Camilo Sánchez

    Die Witwe der Brüder van Gogh

     (8)
    Aktuelle Rezension von: YukBook
    Künstlerbiografien lese ich wahnsinnig gern. Mindestens so spannend ist aber oftmals das Leben der nahestehenden Personen wie zum Beispiel die Tochter Chagalls, die Ehefrau von Franz Marc oder Hemingways Geliebte. Meist stehen sie im Schatten extravaganter Maler, Schriftsteller oder Komponisten, sind Muse und Inspirationsquelle oder Antreiber.

    Auch Johanna von Bonger-Gogh war mir bisher nicht bekannt, bis ich dieses Buch von Camilo Sánchez las. Sie war die Ehefrau von Theo van Gogh, dem Bruder des weltbekannten Impressionisten. Die Konstruktion der Romanbiografie ist ungewöhnlich, denn sie beginnt kurz nach dem Selbstmord von Vincent van Gogh im August 1890. So erfahren wir nur in Rückblicken und anhand von Johannas Tagebucheinträgen ausgewählte Details aus van Goghs Leben und künstlerischem Schaffen. Ihre Gedanken kreisen um ihren trauernden Ehemann Theo, den tödlichen Schuss und die Beerdigung Van Goghs sowie ihren kleinen Sohn Vincent. 

    Theo bemüht sich um eine Retrospektive und Biografie seines Bruders, studiert Vincents Briefe und lebt in einem Wechsel zwischen hektischer Betriebsamkeit und Apathie. Interessant fand ich, welche Reaktionen van Goghs Kunst auslöste. Der Galerist Durand-Rule lehnt eine Ausstellung ab, weil ihn die Wucht der Bilder und die radikalen Stilbrüche irritieren. Mehrmals wird Johanna von seltsamen Leuten behelligt, die dem Werk van Goghs dunkle Kraft zusprechen und ihr nahelegen, die Bilder zu zerstören. Unfassbar!

    Durch die erste Hälfte des Buches muss man sich etwas mühsam durchkämpfen, denn ständig ist von Theos nervlichen Zusammenbrüchen und seiner fortschreitenden Lähmung die Rede, die nicht nur Johanna, sondern auch den Leser mental herunterziehen. Johanna versucht, Theos schwieriges Verhalten durch ihr Tagebuch zu verarbeiten und schreibt ihre Gedanken nieder. 

    Nach dem Tod ihres Mannes nimmt die Geschichte jedoch an Fahrt auf. Nach Theos Tod vertieft sich Johanna in van Goghs Briefwechsel mit seinem Bruder, in der Hoffnung, mehr über ihren Ehemann zu erfahren. Überrascht stellt sie fest, welches schriftstellerische Talent in Vincent steckte. Sie beschließt eine Ferienpension zu eröffnen und kauft eine Villa in Bussum. Angespornt von Van Goghs Gemälden, die die Wände der Pension schmücken und seinen Briefen, bemüht sich Johanna, die Bilder ihres Schwagers in Umlauf zu bringen.

    Camilo Sánchez gibt mit dieser Biografie nicht nur einen interessanten Einblick in die Kunstwelt des ausgehenden 19. Jahrhunderts, sondern porträtiert auch eine sensible, kluge und resolute Frau, der wir die Bewahrung eines der größten Kunstschätze zu verdanken haben.
  4. Cover des Buches Paris, du und ich (ISBN: 9783570403662)
    Adriana Popescu

    Paris, du und ich

     (212)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Die Romane von Adriana Popescu mag ich sehr und lese immer mal wieder was von ihr. 

    Dieser Jugendroman konnte mich gleich fesseln. Die Atmosphäre von Paris kam sehr gut rüber und konnte mir alles wunderbar vorstellen. Emma und Vincent mochte ich sehr gerne. Der Roman konnte mich wunderbar unterhalten und hatte wie ich es von Adriana Popescu gewöhnt bin auch etwas Tiefgang. Die Handlung war ziemlich vorhersehbar. Ich hätte mir etwas mehr Wendungen gewünscht. Jedoch ein wunderschöner Jugendroman für zwischendurch. 

    Daher 4 Sterne von mir und eine Leseempfehlung. 



  5. Cover des Buches Die größten Rätsel der Kunst. Die geheimen Botschaften hinter den bedeutendsten Werken der Kunstgeschichte (ISBN: 9783809443070)
    Éléa Baucheron

    Die größten Rätsel der Kunst. Die geheimen Botschaften hinter den bedeutendsten Werken der Kunstgeschichte

     (2)
    Aktuelle Rezension von: sommerlese

    Im Bassermann Verlag erscheint der Bildband "Die größten Rätsel der Kunst", darin stellen Eléa Baucheron und Diane Routex 36 verschiedene Kunstwerke vor und erkunden die Geheimnisse dieser Werke.  

    Das Buch gliedert sich in vier Kapitel: Schicksal, Identität, Erschaffung und Bedeutung. Jedem Kapitel sind verschiedene Kunstwerke zugeordnet, zu jedem folgt eine kurze Beschreibung mit Hintergrundinformationen und eine Abbildung des Gemäldes oder Objekts. Erst mit dem nötigen Hintergrundwissen zeigen sich die Geheimnisse mancher Werke, die als Botschaft getarnt in die Kunst einfließen.

    Den Anfang machen die mysteriösen Moai-Steinriesen auf den Osterinseln, die im Schnitt 6 Meter hoch sind und zwischen 1000 und 1650 ohne große technische Hilfsmittel erbaut wurden. Wie es den Erbauern damals gelungen ist, die Tonnen schweren Steinfiguren zu transportieren und an dieser Stelle aufzurichten, ist bis heute ein Rätsel.

    Untersucht wird das Geheimnis um zwei Porträts des Dr. Gachet von Van Gogh, von denen eines heute verschollen ist.

    Hinter der von Heinrich Schliemann gefundenen sogenannten Maske des Agamemnon verbirgt sich nicht nur das trojanische Rätsel, es stellt sich auch die Frage, ob Schliemann ein Hochstapler war.

    Wer verbirgt sich hinter der besonderen Darstellung der Mona Lisa und warum behielt Leonardo da Vinci dieses Bild bis kurz vor seinem Tod, obwohl es eine Auftragsarbeit war?

    1513 schuf Quentin Metsys ein Ölbild mit einer hässlichen Königin, als in dieser Zeit die Porträtkunst ihre Blütezeit hatte und Menschen selten als Karikatur dargestellt wurden. Warum malte er so eine Darstellung?

    Die Selbstbildnisse von Rembrandt sind zahlreich, es sind ungefähr einhundert. Was trieb diesen Künstler zu so einer besessenhaften Selbstdarstellung?

    Weiterhin geht es den Werken von Dürer, Raffael und Tintoretto auf die Spur, außerdem werden die Sphinx von Gizeh, Geoglyphen in der peruanischen Wüste und eine Höhlenmalerei aus der Urgeschichte einer besonderen Betrachtung unterzogen. Hier wird ein Querschnitt an weltberühmten und weniger bekannten Werken geboten, der viele Epochen umfasst. Dieser hochwertig gearbeitete Band lässt Kunstinteressierte in die Geschichte der Werke eintauchen und öffnet durch die nicht immer offensichtlichen Geheimnisse den Weg für Gedankenspiele und Fragen über das Gesehene. Einige Forschungsergebnisse werden erläutert und das sorgt oft für völlig neue Erkenntnisse des Kunstwerks oder der Absicht des Künstlers. Die Kunstwerke erfreuen den Betrachter und auch die Geheimnisse sorgen für Staunen und Bewunderung der Aussagefähigkeit mancher Kunstschaffenden.
    rst mit dem nötigen Hintergrundwissen zeigen sich die Geheimnisse mancher Werke, die als Botschaft getarnt in die Kunst einfließen.

    Wer sich gern mit Kunst beschäftigt und die Rätsel ihres Ausdrucks oder Schaffens erkunden möchte, wird an diesem schönen Bildband viel Freude haben. Ein weltweiter Museumsbesuch, den man vom heimischen Sofa aus unternehmen kann.

  6. Cover des Buches Die Farbe der Gier (ISBN: 9783596163243)
    Jeffrey Archer

    Die Farbe der Gier

     (19)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    Die Bücher von Jeffrey Archer sind immer wieder unterschiedlich und immer wieder gut.

    Dieser Roman spielt im September 2001 in New York, London, Bukarest und Tokio. Bryce Fenston ist ein skrupelloser Finanzmakler und Kunstsammler. Seine Leidenschaft sind wertvolle Gemälde - für die er auch über Leichen geht. Das Objekt seiner Begierde ist dieses Mal ein Van Gogh. 

    Anna Petrescu, die im Auftrag von Fenston die Sammlung einer englischen Adligen begutachtet hat, findet sich auf einmal ohne Job wieder und befindet sich in Lebensgefahr weil sie zu viel über Fenstons Machenschaften weiß. 

    Der Roman ist wirklich gut gemacht und behandelt auch die Ereignisse des 11.09.2001. Das Büro von Fenstons Bank befindet sich im Nordturm des World Trade Center. 

    Spannend bis zur letzten Seite mit Hauptfiguren, die einem recht real vorkommen mögen. Handwerklich ist - wie an allen Roman aus der Feder von Archer, die ich bisher las - nichts auszusetzen.

    Daher volle Punktzahl.

  7. Cover des Buches Provence (ISBN: 9783791302782)
    Helmut Domke

    Provence

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  8. Cover des Buches Unbedingt (ISBN: 9783955371081)
    Jürgen Volk

    Unbedingt

     (8)
    Aktuelle Rezension von: mielikki

    „Unbedingt“ ist der Debütroman von Jürgen Volk. Im Buch geht es um die beiden Maler Vincent van Gogh und Paul Gauguin, die im Jahr 1888 für eine kurze Zeit eine Art künstlerische Wohngemeinschaft bildeten. Das gemeinsame Wohnen und Arbeiten endete am Heiligen Abend 1888, als Gauguin morgens nach Hause kommt und ihn die Polizei und ein halb verbluteter van Gogh erwarten. Das Buch beschreibt die gemeinsamen Wochen der beiden grundverschiedenen Maler, ihr gemeinsames Arbeiten, ihre hitzigen Diskussionen und ihren gemeinsamen Freiheitswillen.

    Mir fällt es schwer, zu diesem Buch eine Rezension zu schreiben. Ich weiß nämlich auch heute, Tage nach Beendigung des Buches, immer noch nicht, ob mir das Buch gefallen hat oder nicht. Was auf jeden Fall zu sagen ist: das Buch ist gut recherchiert und es entspricht in Stil und Sprache auch der damaligen Zeit. Dadurch wirkt es durchaus authentisch. Allerdings habe ich irgendwie immer das Gefühl gehabt, es müsse doch mal etwas passieren (wobei das Buch natürlich eine Handlung hatte – ich habe sie nur nicht gespürt). Phasenweise wirkte das Buch auf mich dadurch etwas langatmig. Die Perpektiven wechselten auf die Sicht von van Gogh und Gauguin. Für mich waren die Passagen aus van Goghs Blickwinkel wesentlich lebendiger und flüssiger zu lesen als die aus Gauguins Sicht. Aber aös Gesamtwerk – da kann ich es nicht einordnen.

    Da das Buch einige Stärken hat, und vieles, was mich an dem Buch störte andere sicher überhaupt nicht tangiert gebe ich dem Buch trotz meines zwiespältigem Eindrucks 4 Sterne. In ein weiteres Buch des Autors würde ich sicher hineinschauen.

  9. Cover des Buches Schatten der Provence (ISBN: 9783596704019)
    Pierre Lagrange

    Schatten der Provence

     (66)
    Aktuelle Rezension von: stephanus217

    Der 4. Fall unseres pensionierten Kommissars Albin Leclerc aus Carpentras ist vielleicht nicht das Highlight der Reihe, aber ganz sicher ein grundsolide konstruierter Kriminalroman. Diesmal geht es um Beutekunst, die uns mit zurück nimmt in die Provence des Jahres 1944.

    Alles beginnt mit einem Paukenschlag. Das Musée Granet in Aix schickt einen ihrer größten Schätze, einen „Cézanne“ als Leihgabe in eine Themenausstellung nach Lyon. Trotz umfassender Sicherheitsvorkehrungen wird der Transport überfallen. Der Überfall scheitert spektakulär, wobei i.a. ein Polizeibeamter sein Leben verliert. Im Zuge der Ermittlungen tauchen Werke von Matisse und van Gogh auf, beide unbekannt – eine echte Sensation, für die man sich sofort auch an höherer Stelle bis hin zu Europol interessiert. Abseits des zu erwartenden Kompetenzgerangel hat Albin bereits seine eigenen Ermittlungen aufgenommen, da ereignet sich ein Mord nach dem anderen...


    Zunächst war ich etwas skeptisch, ist doch das Thema Beutekunst, gerade auch in Südfrankreichkrimis, ein aktuell arg überstrapaziertes Sujet. Hier wird das Thema aber sehr geschickt in eine aktuelle Handlung eingebunden und auch die Querverweise in die Kunstszene sind gelungen.

    Wirklich spektakulär ist aber das Ende, das mit gleich mehreren Auflösungen aufwarten kann. Das ist überraschend, hängt aber nicht in der Luft – sehr gelungen.

    Ein bisschen Kritik gibt es aber dennoch. Die handelnden Personen neben Albin, etwa das Ermittlerduo, bleiben etwas blass und auch die regionalen Aspekte bleiben diesmal etwas im Hintergrund. Ein wenig genervt haben mich am Ende aber die ständigen Zwiegespräche zwischen Herrchen und Hund – als Sidekick ok, als Running Gag naja.

  10. Cover des Buches Die grossen Kuenstler und ihre Geheimnisse (ISBN: 9783037740118)
  11. Cover des Buches Tödliche Camargue (ISBN: 9783832163624)
    Cay Rademacher

    Tödliche Camargue

     (78)
    Aktuelle Rezension von: julestodo

    Roger Blanc und Marius Tonon werden zu einem vermeintlichen Unfall mitten in der Wildnis gerufen. Allerdings glaubt Roger nicht an einen Unfall.....

    Roger muss sich erst noch richtig einleben in der Provence. Die Lebensweise dort ist sehr gemächlich. Allzugerne ist man bereit an einen Unfall zu glauben, der sich dort auf der Landstrasse abgespielt hat. Roger glaubt nicht daran und ermittelt!

    Der Schreibstil ist wieder flüssig, wie schon im ersten Band aus dieser Reihe!

    dieses Buch sei jedem empfohlen, der die südfranzösische Lebensart mag und neben der kriminellen Handlung auch gerne mal schmunzelt....

  12. Cover des Buches Verflixtes Blau! (ISBN: 9783442480685)
    Christopher Moore

    Verflixtes Blau!

     (23)
    Aktuelle Rezension von: thursdaynext

    "......Ein Nekrolinguist leckt nicht an Leichen...."

    Blau ist meine Lieblingsfarbe und Christopher Moore einer meiner immer zahlreicher werdenden Lieblingsschriftsteller. „Sacré Bleu“ , der Originaltitel hätte denn auch besser gepasst, aber gut. Es ging auch so.

    Vincent Van Gogh erschießt sich im Juli 1890 in einem Kornfeld. Traurig aber für mich persönlich kein großer Verlust, da ich die manisch vollgeschmierten Bilder wenig schätze, doch seine Freunde machen sich auf die Suche nach den Gründen für diesen für sie unerklärlichen Suizid.

    Dank Moore, seiner Horrorhistorienliebeskomödie und den im Buch erhaltenen Gemäldeabbildungen die großartig in Bezug zur Geschichte gesetzt sind habe ich Zugang zu anderen Malern seiner Zeit gefunden. Renoir, Toulouse- Lautrec, Camille Pissarro, James Mc Neill Whistler, Mo-und Manet um einige zu nennen.

    Clever entwickelt sich der Plot, ab und an ein wenig verwirrend, immer spannend und mitreissend und, wie von Moore gewohnt herrlich amüsant mit Wortwitz, Detailfülle und haufenweise skurrilen Gestalten. Aufgrund seiner mannigfaltigen, akribischen  Recherchen dazu noch lehrreich.

    Großartig!

    Im Nachwort findet sich übrigens die Erklärung für die mooretypische Verwirrung:

    „...Usprünglich wollte ich nur einen Roman über die Farbe Blau schreiben. Ich weiß gar nicht mehr, wieso eigentlich. Wenn man mit einem derart vagen Konzept beginnt, muss man seinen Blickwinkel frühzeitig einengen, weil die Geschichte sonst ausufert......“

    Glücklicherweise liess Moore ausufern, mit angezogenem Zügel aber ausreichend um Verwirrung und erhebliches Lesevergnügen zu verschaffen. Da muss eine Muse die Hand beim  Schreiben geführt haben!

    Spoilern wäre sündhaft also lest selbst und taucht in humorvolle (Kunst)geschichte, Farben, Savoir Vivre und Absinth ein.

  13. Cover des Buches Eine Geschichte der Kunst in 21 Katzen (ISBN: 9783431050059)
    Nia Gould

    Eine Geschichte der Kunst in 21 Katzen

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Monika_Brigitte

    Sie ist die Muse vieler Künstler, Literaten und Kulturschaffenden - die Katze. Der fellige Begleiter inspirierte nicht nur Claude Monet, Pablo Picasso oder Georgia O`Keeffe, sondern auch die Künstlerin und Designerin Nia Gould. Die Autorin verband nun ihre beiden Leidenschaften miteinander und erschuf diese mitzische Hommage an die Kunstgeschichte.

    21 ausgewählte Kunstepochen und -strömungen illustriert die Autorin in diesem Buch von ägyptischer Wandmalerei bis zu den Skulpturen der New Britisch Arts. Dabei legt die Künstlerin keinen Anspruch auf Vollständigkeit. So findet sich weder ein romantisch in die Ferne blickender Kater alla Casper David Friedrich noch eine üppige beleibte barocke Mitze im herrschaftlichen Gewand eines Louis XIV. Dafür trumpft das Buch auf mit einer tänzelnden Katze am Seerosenteich, kubistisch bunten Fellnasen und surreal geformten Katz-Krabben-Wesen. Die Autorin legt den Schwerpunkt auf die unterschiedlichen Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts - Impressionismus, Post-Impressionismus, Expressionismus, Kubismus, Pointilismus, Kobra, Pop-Art, Graffiti usw.

    Wichtig zu erwähnen ist, dass in diesem Buch keine Gemälde von Künstlern abgedruckt sind. Vielmehr greift die Zeichnerin einzelne Charakteristika, wie bspw. die Seerosen von Monet auf und zeichnet sie in ihrem Stil. Auf je einer Doppelseite werden diese Charakteristika exzerpiert und erläutert. Dazu finden sich hier und da passende Zitate der jeweiligen Künstler der Epoche, was mir sehr gefiel. Die Erwartung, was ganzheitliche kunstwissenschaftliche Ansprüche an geht, sollte hier also heruntergeschraubt werden. 

    Ziel des Buches ist es meiner Meinung nach, die Kunstepochen und -strömungen einem breiten Publikum unterhaltsam näher zu bringen. Wer mag den schließlich keine Katzen?

    Mir machte es Spaß, durch die Seiten zu blättern und etwas an der Oberfläche der Kunstgeschichte herumzukratzen. Ich kann mir das Buch gut als Geschenk vorstellen, mir fallen da ein paar Katzenmamas und -papas in meinem Bekanntenkreis ein, die sich über dieses hübsch aufbereitete Buch freuen würden. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist außerdem wirklich top.

     

    EINE GESCHICHTE DER KUNST IN 21 KATZEN| Nia Gould| Bastei Lübbe| 2020| 96 Seiten| 12 €

  14. Cover des Buches Die irische Meerjungfrau (ISBN: 9783941657250)
    Carolin Römer

    Die irische Meerjungfrau

     (20)
    Aktuelle Rezension von: SigiLovesBooks

    Ein sehr erfrischendes und humorvolles Krimidebüt, das mir ausnehmend gut gefallen hat (wobei Greed Castle eine Steigerung ist zum Erstlingswerk dieser Autorin). Skurrile und schräge Gestalten und ein etwas - im Privatleben labiler, aber dennoch sympathischer Ermittler namens Fin(bar), der zum einen versucht, mit seinen Aufträgen -zum anderen mit sich selbst zurechtzukommen. Während des ganzen Handlungsverlaufs ist dies auf wirklich humorvolle und augenzwinkernde Weise nicht zu übersehen. Zum Einen geht es um ein Rennpferd, ein Hengst namens Shergar, der eines Tages spurlos verschwindet (wie so manche aus dem Dorf Foley, die ebenfalls unter mysteriösen Umständen von der Bildfläche verschwinden, als es "allzu" brenzlig wird) und zum anderen um ein entwendetes Gemälde von Van Gogh, auf dessen Spur sich Fin O'Malley begibt und dabei in Foley landet - einem Ort, der sich schwer beschreiben lässt, aber sich alleine schon lohnt, diesen Irland-Krimi zu lesen.
    Fazit:
    Nach harter "Psychothriller-Kost", die ich zuvor gelesen habe - ein Krimi zum Entspannen, zum Mitfiebern und zum Träumen: von Leuchttürmen und von der grünen Insel wie seiner - hier schrulligen und schräg dargestellten - Inselbewohner, die das Herz jedoch auf dem richtigen Fleck tragen. Empfehlenswert für alle Irland-Liebhaber und solche, die es werden wollen! Von mir 88 Punkte, ein danke an die Autorin für schöne Lesestunden und die Hoffnung, dass Fall 3 im Conte-Verlag bald erscheinen wird: Jeder hat wohl etwas "O'Malley" in sich ;-)

  15. Cover des Buches Vincent van Gogh (ISBN: 9783499263590)
    Irving Stone

    Vincent van Gogh

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Tommywien

    Ein Leben in Leidenschaft – einen besseren Titel hätte man für einen biographischen Roman über Vincent van Gogh wohl nicht wählen können. Dieses Buch ist ein wahrer Schatz, der sich in meinem Regal versteckt hat, um zur richtigen Zeit gelesen zu werden. Ein zeitloses sowie lebendiges Buch, eben wie die Gemälde des Künstlers selbst.

    Vincent van Goghs Berufung Künstler zu werden kam erst spät. Erst mit 27 Jahren beschloss er Zeichner bzw. Maler zu werden. Davor war er Kunsthändler, Lehrer, Buchhändler, Theologiestudent und Prediger. Alle diese Tätigkeiten übte er mit einer Leidenschaft aus, doch geeignet war er dafür nicht. VvG stammte zwar aus einer angesehenen Kunsthändlerfamilie, doch Künstler selbst, brachte die Familie zu diesem Zeitpunkt keine hervor.

    Irving Stone führt uns an die verschiedensten Schaffungsschauplätze von VvG. Das Buch startet in London, führt uns über die Borinage in Belgien nach Paris bis nach Auvers. Jedem Ort widmete Stone ein Kapitel das hervorragend die Eigenheiten der jeweiligen Gegend widerspiegelt.

    Die damalige Zeit der Kunst war von klassisch festgefahrenen Stilmitteln geprägt. Vincent setzte all seine Leidenschaft in das Erlernen des Zeichnens, doch sein Stil wird als zu hart, zu roh empfunden. Viele Jahre hatte er seine Zeit damit verschwendet seine Kunst auf die vorhandenen Bedürfnisse der damaligen Zeit anzupassen, doch diese Bilder spiegelten in keiner Weise seine Sicht auf die Menschen wider, oder wie er selbst die Landschaften betrachtete. Er bevorzugte es leidvolle Menschen zu malen, und er wurde ein Meister darin dieses Leid und die harten Strukturen der Menschen auf Leinwand zu bringen.

    VvG hat sein Leben der Kunst untergeordnet, dementsprechend schwer tat er sich längerfristige Beziehungen zu führen. Noch dazu verdiente er kein Geld, er war finanziell ganz auf seinen jüngeren Bruder Theo angewiesen, doch seine Zeit mit richtiger, geldbringender Arbeit zu verschwenden, lehnte er komplett ab. Darunter litten vor allem die Frauen, mit denen er zur damaligen Zeit zusammen lebte.

    Äußerst interessant war das Wetteifern der unterschiedlichsten Maler und Impressionisten untereinander, aber auch das gegenseitige Verständnis. Bekannte Namen wie Rubens, Gauguin und viele mehr eiferten um die Gunst der Kunsthändler und suchten Anerkennung unter ihresgleichen, ohne damals noch wissen zu können, dass alle ihre Bilder in der heutigen Zeit unbezahlbar sind und täglich an Wert steigen. Trotz der harten Zeiten kann man durchaus etwas neidisch auf das Leben der damaligen Künstler sein. Nicht weil sie beinahe nichts zu essen hatten, nein, auch nicht weil sie mit Kälte und Krankheiten zu kämpfen hatten, sondern weil sie ihr Leben mit einer derartigen Intensität geführt hatten, die heute nicht mehr vorstellbar ist.

    In diesem Buch wird schonungslos das harte Leben der damaligen Zeit aufgezeigt. Gerade die Zeit in der Borinage, dem Armenviertel Belgiens, wurde hervorragend geschildert. Wie die Leute täglich ihr Leben in den Kohlegruben riskierten und dennoch mit der Hand im Mund leben mussten. Sie konnten sich Nichts leisten, hätten aber trotzdem nicht ihr Leben ändern wollen. VvG war lange Zeit ein Teil dieser armen Gesellschaft und hat sich bis zu seinem Lebensende mit den Menschen aus Borinage identifiziert. Aber auch die anderen Kapitel waren wunderbar zu lesen.

    Das Buch selbst orientiert sich natürlich an VvGs Geschichte in Holland, Belgien und Frankreich, die Unterhaltungen wurden vom Autor erfunden, dennoch könnten sie tatsächlich so stattgefunden haben.

    VvG wächst einem in diesem Buch regelrecht ans Herz. Einige Entscheidungen konnte ich als Leser nicht nachvollziehen, aber genau diese Entscheidungen ließen diesen außergewöhnlichen Künstler authentisch wirken.

    Für mich als kunstinteressierten Menschen ist dieses Buch ein echtes Highlight. Selbst wenn man sich nicht für Bilder und Maler interessierten sollte, kann man tief in dieses Buch versinken, wobei man ständig Gemälde des Künstlers in wunderbarsten Farben im Kopf hat. Irving Stone ist ein Meister der Beschreibung.  Nach dieser Lektüre werde ich die Bilder VvGs mit anderen Augen betrachten. Ich freue mich schon darauf, das eine oder andere Kunstwerk bei mir in Wien neu entdecken zu dürfen.

  16. Cover des Buches Ich sehe was, was du nicht siehst (ISBN: 9783492304498)
    Birgit Vanderbeke

    Ich sehe was, was du nicht siehst

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Jana_hat_buecher

    Die Ich-Erzählerin würde sich gerne verändern und entscheidet mit ihrem Sohn erst nach Berlin und dann nach Frankreich zu ziehen. Selbst Berlin (zur Zeit der Erzählung wurde noch zwischen Ost und West unterschieden) hat ihr keine Freiheit geschenkt, sondern erst ein kleines, etwas heruntergekommenes Häuschen in Frankreich. Ihr Sohn fühlt sich auch wohl, da er einen Hund und Katzen hat und seinen Träumen nachgehen kann. 


    Das Buch lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Einerseits mochte ich den Schreibstil der Autorin sehr (hat mich ein bisschen an Leky erinnert). Die Art wie sie die kleinen zwischenmenschlichen Dinge beschreibt, die Eigenschaften der französischen Dorfbewohner und wie sie sich daran anpassen möchten, ist grandios. Andererseits habe ich einige Dinge nicht ganz nachvollziehen können wie die Postkarten-Freundschaft zu einem Mann. Alles in allem hat es mich aber neugierig auf andere Werke der Autorin gemacht. 

  17. Cover des Buches Van Gogh in seinen Briefen (ISBN: 9783458318774)
  18. Cover des Buches The Black Widow (Gabriel Allon 16) (ISBN: 9780007552351)
    Daniel Silva

    The Black Widow (Gabriel Allon 16)

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Flamingo
    Im letzten Band wurde Gabriel Allon noch für tot erklärt, aber ist er das wirklich? Und was hat es mit den schwarzen Witwen auf sich und kann Daniel Silva in die Zukunft blicken?

    Ich mag die Reihe um Gabriel Allon sehr (sonst würde ich mir nicht am Erscheinungstag den 16. Band runterladen), aber das ewig gleiche Schema ist doch etwas in die Jahre gekommen. Ich verstehe ja, dass Silva auch neue Leser abholen muss, aber der Einstieg ist für Allon-Profis wie mich etwas sehr laaaangatmig. Teilweise ist es auch noch copy and paste aus den vorherigen Büchern. 

    Also, bis die richtige Handlung dann in Fahrt kommt, dauert es etwas. Und dann ist es Mischung aus Spannung und der für Silva üblichen Detailverliebtheit. Es endet dann mit einem großen Knall und dann kommt gottseidank der lange Epilog. Ich liebe ausführliche Epiloge (bei vielen anderen Autoren habe ich das Gefühl, die haben zum Schluss selber keine Lust mehr auf ihre Story) und Silva kann die richtig gut, er fügt (fast) alle losen Enden zusammen. Und er lässt dem Leser immer einen Brotkrumen an Hoffnung, dass es einen weiteren Gabriel-Allon-Band geben wird. 

    Das Thema ist top-aktuell. Also WIRKLICH top-aktuell (Anfang Juli 2016) und wenn man das Vor- und Nachwort liest, hat Silva selber ein bisschen Schiss vor seiner eigenen Vorhersehung. Hoffen wir, dass Teile des Buches Fiktion bleiben. Als Fan der Reihe sicher ein must-read, aber die Reihe ist schon sehr in die Jahre gekommen. Silva hat seinen festgefahrenen Erzählstil, da darf man nicht auf eine völlig abgefahrene Wendung warten. 

    Gelungene und einigermaßen spannende Spionage-Unterhaltung mit einem großen Touch an Aktualität. 
  19. Cover des Buches Lichte Tage (ISBN: 9783608998887)
    Sarah Winman

    Lichte Tage

     (4)
    Aktuelle Rezension von: SalanderLisbeth

    Das wunderschöne Van-Gogh-Sonnenblumen-Cover hat mich gleich angefixt. Der Klappentext, der eine quere Coming-of-Age Geschichte unter dem weiten, südfranzösischen Himmel versprach, hörte sich vielversprechend an. Und dann wurde das Buch ja auch sehr gehypt.

    Aber ich bin mit dem Roman ehrlicherweise nicht richtig warm geworden. Viele wichtige Themen, wie Familie, Freundschaft, Liebe, Identität, Verlust und Trauer werden auf den knapp 240 Seiten nur angerissen und dadurch für mich zu oberflächlich abgehandelt. Der ruhige Ellis im düsteren, grauen Arbeiterviertel blieb blass und distanziert. Das größere Problem war aber für mich, und da hätte ich, trotz toller Performance von Stefan Kaminsky vielleicht besser zum Hardcover gegriffen, die nicht lineare Erzählweise. Es gab ständige Wechsel in den Zeiten, bei den Perspektiven, Gespräche, dann wieder Tagebucheinträge. Diese Erzählstruktur ist wahrscheinlich für meinen Arbeitsweg, denn da höre ich meistens meine Hörbücher, einfach nicht das Richtige und ich kam nicht mit.

    Der Bezug zur Kunst ist nur rudimentär vorhanden und der Aufenthalt in Südfrankreich nimmt auch nur einen kleinen Raum ein. Dabei gibt es grade in diesem Teil der Geschichte überraschende, berührende, traurig-schöne Sequenzen voller Melancholie. Es gelingt der Autorin hier, die Szenen derart mit Poesie auszustatten, dass man regelrecht in den Text versinken möchte. Dieser Teil aus der Sicht von Michael ist auch intensiver als der erste Teil mit Ellis in Oxford.  

  20. Cover des Buches An der Seite van Goghs (ISBN: 9783365003046)
    Caroline Cauchi

    An der Seite van Goghs

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Schwalbe71

    Wieder ein gelungener und wertvoller Beitrag zum Verständnis des Lebens und der Werke Vincent van Goghs.

    Der Allgemeinheit wird es sicherlich unbekannt geblieben sein, wie van Goghs Bilder weltberühmt wurden und wieso dies einer gewissen Johanna van Gogh-Bonger zu verdanken ist. Dies kann man nun mit dem vorliegendem Roman ändern. 

    Der Roman vermag es gut, den Leser in die Zeit um 1888 nach Paris zu versetzen. Dort begegnet man den van Gogh Brüdern, ihrem Leben dort und erlebt, quasi sehenden Auges mit, was in der schicksalhaften Zeit geschieht und wie Johanna Bonger später zu einer der bedeutendsten und verdienstvollsten  Kunsthändlerinnen der Welt wurde,  die Frau, die der Welt die Kunst Vincent van Goghs ans Herz gelegt hat. 

    Dieser fiktive Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht, hat sehr wahrscheinlich das Beste aus seinen Möglichkeiten gemacht. Caroline Cauchi ist es meisterhaft gelungen, dem Leben und Werk der Johanna van Gogh- Bonger eine gebührende und zu Herzen gehende Ehre zu erweisen. Dies ist der Autorin gut gelungen und dafür ein besonderes Dankeschön an sie. 


  21. Cover des Buches Stilleben (ISBN: 9783518399194)
  22. Cover des Buches Drie vrienden, een huis (en een klusjesman) (Dutch Edition) (ISBN: 9789402305692)
  23. Cover des Buches Van Gogh (ISBN: 9781405413381)
  24. Cover des Buches Garten der Steine (ISBN: B002CB930I)
    Daniil Granin

    Garten der Steine

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Hallogen
    Reiseberichte können durch Beschreibung ähnlicher Verhältnisse und Vorkommnisse Erinnerungen an andere Orte wecken oder aber einem neue Sichtweisen auf einen bekannten Ort eröffnen. Von daher bot es sich an, dieses Werk zu lesen, kenne ich doch die ostdeutschen Städte, in die sich der russische Autor begibt, allesamt. Für einige der Berichte hätte ich fünf Punkte vergeben, für andere vier, für wenige drei, daher muss ich sie doch separat abhandeln: "Anmerkungen zum Reiseführer" berichtet von einer Reise (1967) nach London, die auch nach Schottland führte, und hat mir am besten von allen gefallen, weil Granin die Tatsache, dass über London einfach alles gesagt ist, als Chance versteht und stattdessen die Klischees auflistet, die solche Beschreibungen ausmachen. Zwar besucht er auch selbst solche Standard-Orte wie Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett, doch beginnt er dabei Gedanken zur Starrheit Englands zu entwickeln, über die er zu Charles Dickens Londonbild kommt, was ihn schließlich zu einem faszinierenden Erlebnis aus St. Petersburg führt: mit einem Enkel Fjodor Dostojewskis begab er sich dort auf die Spuren der Romanfigur Raskolnikow, die dieser Enkel ausgemacht haben will, und deren Verfolgung fast schon detektivisch erscheint. Leider ist der Ton (im Bezug auf London) etwas vom Kalten Krieg gefärbt, aber das ist äußert selten auszumachen, zumal er stets um Relativierung bemüht ist. Ansonsten enthält dieser Bericht Beobachtungen zu Denkmälern, Kritik an der globalen abstrakten Malerei, Überlegungen zur Vergänglichkeit von Neuerungen (Brückenbau, Autos) oder auch zur Präsenz von Gegenwart und Vergangenheit. Neben "Garten der Steine" (Reisenovelle zu Japan) und "Vier Wochen mit den Beinen nach oben" (Australien), die ebenfalls recht umfangreich sind, gibt es eine Reihe von Reiseskizzen zur DDR (Warnemünde, Leipzig, Magdeburg, Wernigerode) aus den 1960er Jahren, die stets bemüht sind, aus einem kleinen Detail etwas größeres zu entdecken. So bemerkt er an Bachs Grabplatte, dass dieser – zu Lebzeiten verkannte – Musiker die Jahrhunderte überdauerte, wohingegen all die selbstherrlichen Landesherren reichlich erstaunt wären, erführen sie, dass man sie heute gar nicht mehr kennt. Schließlich waren sie doch in ihrer Zeit die bekanntesten Personen. Diese Skizzen sind v. a. als Blick auf Deutschland interessant (etwa was die Gleichförmigkeit von Autobahnen angeht). Bemerkenswert an Granin ist sein Bemühen um Fairness. So schildert er in Wernigerode ein bewegendes deutsches Soldatenschicksal, ist immer wieder bemüht, zwischen Deutschen und Faschisten zu trennen, d. h. nicht der Pauschalisierung anheim zu fallen. Am wenigsten gelungen scheint mir das sprunghafte "Schauen und sehen", ein Versuch, ein Gesamtbild der DDR als Land des optimistischen Aufbaus zu entwerfen. Am besten ist hingegen "Die schöne Uta" geraten, welches sich zunächst mit der berühmten Naumburger Domfigur auseinander zu setzen scheint, aber in Leutenberg spielt, und eine völlig andere Richtung nimmt als man erwartet: Granin trifft sich mit einem der Männer, die seine Heimatstadt bombardierten! Während er in seinem Inneren diesen Mann, der wenig Reue zeigt, weil er seinen Auftrag in Russland genauso erfüllte wie auch anderswo, am liebsten umbringen würde, ringt er sich äußerlich Fassung ab, obwohl mit der Bombardierung indirekt auch die Tragödie seines Lebens zusammen zu hängen scheint. So ist dies eine interessante Konfrontation, in der es um das deutsch-russische Verhältnis geht, aber auch darum, dass man es sich nicht so einfach machen sollte, und die DDR als Staat der guten Deutschen darstellen sollte (was viele in der SU und anderswo damals taten). So erwähnt er auch westdeutsche Bemühungen um Aussöhnung, berichtet von der Eröffnung der Buchenwald-Gedenkstätte, führt ein fiktives Gespräch mit Goethes Faust und Wagner, besucht die ’Wolfsschanze’ Hitlers, die er am liebsten "anpissen" würde, wundert sich über das Unverständnis von Unbeteiligten des Zweiten Weltkriegs (Australier, Pakistani) für den Widerstand Leningrads, berichtet von den schwierigen Friedhofsritualen und einem extrem tragischen Schicksal, das er aber nur anreißt. Er besucht seinen Kindheitsort Staraja Russja, der völlig zerstört wurde, blickt auf die verschiedensten Städte, erzählt, wie sie im Zweiten Weltkrieg deutsche Soldaten zu ’bekehren’ versuchten und entwirft tolle Bilder von Biographiebrüchen etwa das einer Emigrantin, die nach Dresden zurückkehrt. "Einmal zuschlagen" ist eine Reiseskizze aus den USA, die man wohl eher als Kulturschock bezeichnen müsste, und die trotz Bemühung zur Polemik verkommt. Hier, wie auch in anderen Skizzen, glücken ihm aber manchmal auch tolle Beobachtungen (etwa zu Empfängen oder den straff organisierten Terminen). "Der Fischmarkt" ist eine Reisenovelle aus Japan (nutzt die gleichen Figuren wie "Garten der Steine"), ist aber pure Kapitalismuskritik, die versucht den Umweltaspekt zu thematisieren: "Diese Schönheit muss doch eine andere Bestimmung haben! Außer Profit und Gewinn! Die Natur hatte doch gewiß etwas anderes im Sinn!". Schließlich gibt es zwei Reiseberichte zu Frankreich, von denen "Die Kirche von Auvers" hervorsticht, wohingegen "Place Pigalle" recht politisch erscheint: er betrachtet angewidert das Vergnügungstreiben an diesem Standort, der einst Schauplatz eines Revolutionsversuchs (1871) war. "Über ganz was anderes" ist eine Kritik am Massentourismus Capris, und fast ein wenig albern darin, da es eine Schuh-Szene gibt, die wohl eher fiktiv – und als solche dann recht plump – ist. Das Grundanliegen, den Tourismus zu kritisieren, der nur die Orte im Reiseführer abhakt, ist oft zu spüren und allemal verständlich, denn eine Reise ohne diese Plätze würde Erstaunen hervorrufen (so nach dem Muster: "Was? Du warst in Paris und hast xyz nicht gesehen?"), doch sollte jeder seinen Urlaub so machen, wie er es will, was der Bildungsreisende manchmal übersieht. Seine Reiseberichte brachten mir sofort Bilder von eigenen Reisen ins Gedächtnis zurück, und was kann es schöneres geben, als ein Buch, das dies leistet. Selbst in den schwächeren Skizzen gelingt Granin stets ein tolles Bild, so dass vier Punkte mehr als gerechtfertigt sind.

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