Bücher mit dem Tag "varusschlacht"

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38 Bücher

  1. Cover des Buches Varus (ISBN: 9783453470897)
    Iris Kammerer

    Varus

     (41)
    Aktuelle Rezension von: skyrell
    Zu Beginn haben mich die römischen Namen völlig verwirrt. Allzu oft dachte ich: Quintus Sextus? Gajus Werauchimmer? Wer ist das schon wieder? Doch mit der Zeit wusste ich, von wem die Rede ist.
    Sehr interessant fand ich die Beschreibung des Lagerlebens. Ich konnte gute Einblicke in die Welt eines Legionärs gewinnen, aber auch in die germanische Gesellschaftsordnung der damaligen Zeit.
    Trotz des Titels spielt Varus eine eher untergeordnete Rolle. Auch Arminius wird für mich nicht ausreichend beschrieben. Man erfährt nichts über seine Beweggründe (über die es natürlich keine Aufzeichnungen gibt, aber die Autorin hätte zumindest den Versuch einer Erklärung unternehmen können). Stattdessen wird die Geschichte des Schreibers Annius erzählt, der immer zufällig am Ort wichtiger Entscheidungen anwesend ist.
    Die Beschreibung der germanischen Überfälle beim Rückzug der Römer war detailreich und extrem grausam. Da waren Bilder vor meinen Augen, an die ich mich nicht erinnern möchte.
    Trotz allem: für Freunde historischer Romane und Liebhaber von Sandalenfilmen durchaus lesenswert.
  2. Cover des Buches Die Germanin (ISBN: 9783958240568)
    Robert Gordian

    Die Germanin

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis
    Der Autor entführt die Leser in die Zeit des Kaiser Augustus nach Germanien.
    Es ist die Geschichte der Varus-Schlacht und deren Auswirkung aus Sicht einer Frau, Thusnelda.
    Sie ist die Tochter des romtreuen Cheruskerfürsten Segestes, hochgebildet und starrsinnig. Entgegen den Wünschen ihres Vaters schließt sie sich Arminius, dem Sieger gegen Varus, an.

    Robert Gordian stützt sich in seinem Buch auf die wenigen Überlieferungen von Tacitus, Strabon und Terenz. Gut beschreibt er das Leben der Germanen, in dem eine Frau mit dreißig bzw. vierzig Jahren als „Greisin“ beschrieben wird.
    Die sparsamen Dialoge finde ich sehr gut. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da es die Schlacht und ihr Gemetzel auslässt. Man erfährt nur per „Boten-Bericht“ davon.
    Dieser historische Roman ergänzt die vielen Varus/Arminius-Bücher.
    Ein ganz besonderes Detail: Gordian rechnet die Zeit nach dem damals gültigen Kalender: „ab urbe condita“ (also nach Gründung der Stadt Rom 753 v. Chr.). Das findet man sehr selten in hist. Romanen, die in der Röm. Antike spielen.
  3. Cover des Buches Die Geschichte der Germanen (ISBN: 9783868201840)
  4. Cover des Buches Die Erfindung der Deutschen (ISBN: 9783442129881)
  5. Cover des Buches Signum - Die verratenen Adler (ISBN: 9783570280355)
    Michael Römling

    Signum - Die verratenen Adler

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Nazurka
    Der Beginn des Buches ist etwas holprig, man muss sich schon reinlesen und etwas Interesse mitbringen. Obwohl ich damals nicht sehr begeistert von den römischen Namen war, habe ich mich in die ersten.. sagen wir 50 Seiten reingelesen und ich muss sagen, dass es sich wirklich gelohnt hat! Die Geschichte gerät immer und immer mehr in Fahrt, sodass man irgendwann nicht mehr die Finger davon lassen kann! Ganz abgesehen davon kann man seine Geschichtskentnisse aufs einfachste etwas verbessern, denn die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit - nur einzelne Gedankengänge der Charaktere, sowie die Geschichte neben der Schlacht sind fiktiven Ursprungs. Und auch wenn man nicht sehr Geschichtsbegeistert ist, schafft es Michael Römling, einem die Geschichte so spannend und fesselnd zu verkaufen, dass man gar nicht genug davon bekommen kann! Mich hat der Klappentext und das Cover dazu bewogen es zu kaufen und ich habe auf alle Fälle keinen Fehler damit gemacht! Auch der Schreibstil ist sehr angenehm und man findet sich auch recht zügig in der Geschichte ein. Die Protagonisten muss man einfach lieben, ebenso wie einige Nebencharaktere. Man bangt mit, rätselt, freut sich mit den Charakteren. Da macht es doch Spaß, zu lesen!
  6. Cover des Buches Der Speersohn (ISBN: 9783982107721)
    Kirsten Winkelmann

    Der Speersohn

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Hopeandlive

    Dieser Satz ist Garlefs Lebensmotto von Kindheit an, er ist der jüngste Sohn eines germanischen Stammesoberhaupt und hat im Gegensatz zu Bruder, Vater und den anderen Männern des Stammes absolut kein Interesse, daran kämpfen zu lernen, obwohl sein Name Garlef "Speersohn" bedeutet. Garlef hasst Waffen jeglicher Art und muss viel Schmach und Spott deswegen erleiden, doch Garlef bleibt sich treu und das hat er auch einer geheimnisvollen Begegnung mit dem "Waldmann" zu verdanken.

    Eines Tagen kehrt sein Vater siegreich aus einer Schlacht mit den Römern nach Hause und bringt einen römischen Sklaven mit, Gaius, einst ein stolzer Soldat. Der schmächtige Garlef und der geschlagene Römer Gaius befreunden sich und Gaius wird zu Garlefs engster Bezugsperson und lehrt Garlef vieles. Das wird im Stammesdorf nicht gerne gesehen, steht es doch gegen jedes germanische Gesetz und diese Gesetze sind oft erbarmungslos. Ihre Freundschaft muss heimlich erfolgen und löst in Garlef einige innere Konflikte aus.

    Die Zeit vergeht, Garlef wächst heran und die Römer kehren nach Germanien zurück um die Schmach wieder gutzumachen. Garlef gerät zwischen die Fronten, wird er sich und seinen Wurzeln treu bleiben können oder ist er durch Gaius Einfluss längst ein Römer geworden?

    Nach einem schrecklichen Kampf wird Garlef nach Rom entführt und überlebt dank Gaius Fürsprache. Den Freunden steht unglaublich Schweres bevor. Garlef landet schließlich in Rom und muss als Gladiator kämpfen obwohl er nichts mehr verabscheut. In Rom lernt er Mina kennen, eine Senatorentochter aus bestem Haus und auch eine Sklavin ihrer Zeit. Die beiden verlieben sich, doch hat diese Beziehung überhaupt eine Chance, denn Mina ist längst einem anderen Mann versprochen, Quintus, ein unbarmherziger und finsterer Mann, der es jedoch versteht, sein Umfeld zu täuschen. Mina hält Garlef auch anfangs für einen ungebildeten Barbaren, jedoch merkt sie schon bald, das mehr in ihm steckt. Auch Garlef kann sich dieser Anziehung nicht entziehen und ist doch die ganze Zeit damit beschäftigt, sich seiner äußeren und inneren Fesseln zu entledigen und was hat es mit dem geheimnisvollen "Waldmann" auf sich.

    Kerstin Winkelmann ist ein wirklich spannender historischer Roman gelungen, der uns Leser mit hineinnimmt in die Glaubenswelt der damaligen Zeit. Die Protagonisten sind einfach sehr echt mit Schwächen und Stärken gezeichnet und das macht sie so symphatisch und nahbar. Auch bekommen wir einen Eindruck, was es damals wirklich bedeutet hat, dass Jesus Christus in diese Welt gekommen ist und wie revolutionär es war, wenn wir erleben, wie unbarmherzig die Götterwelten der Römer und der Germanen war. 

    Der Roman endet so spannend, das man unweigerlich gleich zu dem zweiten Teil greift. Sehr lesenwert!


  7. Cover des Buches Die Varusschlacht (ISBN: 9783548609713)
    Christian Pantle

    Die Varusschlacht

     (6)
    Aktuelle Rezension von: fastreader
    Endlich einmal ein Sachbuch, dass auch spannend zu lesen ist, und einen in die Geschehnisse hineinzieht. Dabei hat es dennoch viele interessante Fakten, auch wenn der Autor vielleicht hin und wieder seine persönliche Interpretation einfliessen lässt. Der Titel ist gewaltig untertreiben, in diesem Buch geht es nicht nur um die Schlacht im Teutoburgerwald, sondern um alle nennenswerten Aktionen der Römer in Germanien.
  8. Cover des Buches Als die römischen Adler sanken (ISBN: 9783866801295)
  9. Cover des Buches Die Hermannsschlacht (ISBN: 9783863478452)
  10. Cover des Buches Marcus Caelius (ISBN: 9783896788085)
    LVR-Archäologischer Park Xanten

    Marcus Caelius

     (1)
    Aktuelle Rezension von: wolfschwerdt
    „Für Marcus Caelius, Sohn des Titus, eingeschrieben in den Stimmbezirk Lemonia, aus Bologna, Hauptmann (ersten Ranges) der 18. Legion; 53,5 Jahre alt. Er fiel im Krieg des Varus. Auch die Gebeine (der Freigelassenen) dürfen hier bestattet werden. Publius Caelius, Sohn des Titus, aus dem Stimmbezirk Lemonia, der Bruder, hat (den Grabstein) errichtet.“ So lautet die Inschrift des Grabsteines, der 1620 bei Fürstenberg gefunden wurde und um den herum im Jahre 2000 nach der Varusschlacht eine ganze Ausstellung errichtet worden ist. Um es gleich vorweg zu nehmen: nach der Lektüre des Begleitbuches zur Ausstellung „Marcus Caelius – Tod in der Varusschlacht“ betrachtet man alte Grabsteine im Allgemeinen und Römische im Besonderen mit ganz anderen Augen. Denn die 185 Seiten des anschaulich und umfangreich illustrierten Buches beschreiben all das, was uns die gerade einmal 5- zeilige Inschrift, die Ausstattung der Halbfigur des Verstorbenen und nicht zuletzt die lädierten Schulterbüsten zweier Freigelassener über den Hauptmann und seine Zeit mitteilen. Und das ist unglaublich viel. Jedes Wort, jedes Detail des Bildes und des Grabmals war mit Bedacht dargestellt worden. So ein Grabmal war weitaus mehr als nur ein familiärer Erinnerungsstein an einen Verstorbenen. Betrachtet man das Grabmal mit wissenschaftlich kulturgeschichtlichem Blick, so entfaltet sich allein durch die Inschrift die ganze Welt in der der Verstorbene gelebt hatte. Sozialer Status in Verbindung mit den gesellschaftlichen Strukturen und Regeln sind hier in Stein gemeißelt, ebenso wie Rang, Qualifikation oder politische Propaganda. Allein die Aussage „Er fiel im Krieg des Varus“ lässt auf die politischen Verhältnisse kurz nach der Varusschlacht schließen. Kein Wort von der verlorenen Schlacht, kein Hinweis auf den Tod des Feldherrn. Varus war nach dem Verlust dreier Legionen, zu denen auch Marcus Caelius gehörte, (noch) nicht in Ungnade gefallen. 53,5 Jahre war der Hauptmann alt geworden, immerhin aktiver Frontsoldat in der römischen Armee. Allein die Tatsache, das Alter so genau angeben zu können, lässt die hohe gesellschaftliche Stellung der Familie des Marcus Caelius erkennen. Es zeigt aber auch, wie die römische Armee strukturiert war, die bei ihren wichtigsten Offizieren Wert auf langzeitige militärische Erfahrung legte, Erfahrungen, über die die Vorgesetzten der Hauptleute in der Regel nicht verfügten. Die Analyse des Grabsteins, die in Buch und Ausstellung vorgenommen wird, zeigt wie komplex das Gefüge der römischen Gesellschaft war. Es gab eben nicht nur den Unterschied zwischen römischen Bürgern und Nichtbürgern, sondern innerhalb der Bürgerschaft noch zahlreiche Differenzierungen. Denn für die Römer war die Herkunft, die Vergangenheit waren die Ahnen geradezu von existenzieller Bedeutung. So machte es einen gehörigen Unterschied, ob jemand frei geboren, also Nachkomme freier Bürger oder ob er beispielsweise nur Nachkomme Freigelassener war. Und selbstverständlich spielte es eine Rolle, ob der Bürger aus Rom selbst oder aus einer römischen Provinz stammte. Marcus Caelius jedenfalls konnte auf eine echte römische Abstammung zurückblicken, wie die auf den ersten Blick merkwürdig erscheinende Inschriftenteil „eingeschrieben in den Stimmbezirk Lemonia“ belegt. Ist man erst einmal in die Lektüre des Buches „Marcus Caelius – Tod in der Varusschlacht“ eingestiegen, kommt man aus dem Staunen kaum heraus. Und nach jedem Kapitel wird man neugierig auf Mehr. Am Ende kann es einem passieren, dass man ganz besessen darauf ist, auch andere Grabmale zu betrachten und zu analysieren. Auch hier wird man in dem Buch durchaus fündig. Denn die unzähligen Informationen, die das Grabmal des Caelius liefert lassen sich ja nur deshalb herauslesen, weil man Vergleiche von Grabmalen anderer Personen hat, über die zusätzliche, beispielsweise archäologische oder literarische Quellen zur Verfügung stehen. Und natürlich geben auch die zahlreichen anderen antiken Inschriften Aufschluß darüber, welcher Code den gewählten Formulierungen und Abkürzungen zugrunde liegt. Denn natürlich muss man erst einmal wissen, das „MCAELIOTF“ soviel bedeutet wie: „M(arco)CEALIO T(iti) F(ilio)“ oder eben „Marcus Cealio Sohn des Titus“. Abkürzungen auf Grabsteinen und Inschriften waren zu Caelius Zeit so üblich wie heute unsere Abkürzungen für Grüße, Firmen, Gegenstände, nur verstehen kann man das alles nur, wenn man es kennt. Interessant auch die sogenannte Rezeptionsgeschichte am Ende des Buches, eine Abhandlung über die Geschichte des Grabmals nach seinem Fund im Jahre 1620 und den Umgang mit dem Fund bis in unsere heutige Zeit. Ein Ausflug in das Thema „Grabinschriften gestern und heute“ eröffnet ebenfalls neue Perspektiven auch auf unsere heutige Grabkultur. Und ganz hervorragend auch der Anhang. Kapitel für Kapitel werden hier die Teile des Grabmals auf einem Foto hervorgehoben, die jeweils analysiert wurden. Und natürlich wird zu den behandelten Themen weiterführende Literatur angegeben. 27 Kapitel, verteilt auf die Themenschwerpunkte „Politik und Gesellschaft, Lebenswelten, Militär, Bilderwelten und Rezeption“ vermitteln ein Hintergrundwissen zur römischen Gesellschaft des Prinzipats, das man sich ansonsten sicherlich aus verschiedenen Quellen recht mühsam zusammensuchen müsste.
  11. Cover des Buches Die Varusschlacht: Der germanische Freiheitskrieg im Teutoburger Wald mit den großen Römern (ISBN: 9781720284925)
  12. Cover des Buches Varusschlacht (ISBN: 9783833493638)
    Christian Schoppe

    Varusschlacht

     (1)
    Aktuelle Rezension von: cicero
    Wenn nicht Kalkriese, wo also dann? Dieses Buch ist gewissermaßen die Fortsetzung der Streitschrift von Schoppe, Schoppe & Schoppe, mit der sie die Lokalisierung der Varusschlacht bei Kalkriese infrage stellen. Damit haben sie sich in der Varusschlacht-Szene bereits einen Namen gemacht und allein deshalb schon kann man an diesem Buch nicht einfach vorbeigehen. Das Buch macht also dort weiter, wo die Streitschrift aufhört: Nachdem es Kalkriese nicht sein kann, erhebt sich die Frage nach dem wahren Ort. Und dazu hat dieses Buch reichlich Material und einfallsreiche Argumentation zu bieten. Im Gegensatz zu manch anderer Publikation wird die Varusschlacht zudem in den breiten Hintergrund der Gesamtgeschichte eingebettet. Die vorgeschlagene Lokalisierung klingt plausibel. Alles in allem haben die Schoppes einen beachtenswerten Diskussionsbeitrag geliefert.
  13. Cover des Buches Auf der Suche nach den verlorenen Legionen (ISBN: 9783932147456)
    Tony Clunn

    Auf der Suche nach den verlorenen Legionen

     (2)
    Aktuelle Rezension von: MichaelSterzik
    "Varus gib mir meine Legionen zurück" soll Kaiser Augustus geschrieen haben, als er hörte das drei Legionen des römischen Imperiums vernichtend geschlagen worden sind. Damit war die Eroberungspolitik für Germanien kein Thema mehr. ca. 25000 Menschen verloren in einer dreitägigen Schlacht ihr Leben. Darunter Frauen, Kinder, Sklaven, Zivile Händler und natürlich 18000 Legionäre. Über den Ort dieser Schlacht wird seit Jahrzehnten debattiert und es gibt mehr wie ein Szenario, mehr wie ein theoretisches Schlachtfeld. Vielleicht sollten wir lieber an dieser Stelle von Schlachtfeldern sprechen, denn der Troß denn diese Menschenkette von Soldaten hatte muß ca. 10 km lang gewesen sein. Immer wieder griffen die Germanen die Legionäre an und in der Nacht hörte man die Schreie von Freunden die gefoltert und verstümmelt wurden, als Opfer für die Götter der Germanen. Es muss ein unheimliches Gemetzel gewesen sein. Der Autor dieses Buches - Tony Clunn ging auf Spurensuche und wurde im Osnabrücker Land fündig. In Kalkriese muss es zu einer Schlacht gekommen sein, neben Münzen, wurden auch Waffen und militärische Ausrüstungsgegenstände gefunden, die darauf schließen lassen, dass hier ein Kampf stattgefunden hat. Wenig später fanden die Archälogen 8 Knochengruben mit Gebeinen von Menschen und Tieren. Die Verletzungen an den Knochen bewiesen, dass sie durch das Schwert umgekommen sind. War nun Kalkriese das Schlachtfeld, dass man gesucht hatte, oder war es der Anfang einer Vernichtung. Definitiv war es eine Falle, eine Zange für die Römer die auch mit ihrer militärischen Taktik nichts mehr entgegensetzen konnten. Zwischen Moor und einen künstlich errichteten Wall wurden die Römer massakriert. Der Autor Tony Clunn erzählt in seinem Buch von den ersten anfänglichen Funden von Münzen bis zur groß angelegten Suche durch Archälogen. Doch er lässt Germanen und Römer zu Wort kommen und verbindet die Indizien mit einer "fiktiven" Story und stellt so eine spannende Geschichte vor. Fakten und Fiktion sind hier wunderbar kombiniert.Spannend werden Einzelschicksale erzählt von einfachen Römern, von Soldaten und Offizieren die vor den Schrecken standen, einen Feind zu bekämpfen der übermächtig zu sein schien. Fazit Sehr empfehlenswert, auch wenn erst die nächsten Jahre noch mehr Licht in das Dunkel bringen mögen. Ein Teil der Legionen ist aufgetaucht....ein Teil des Rätsels evtl. gelöst, doch warten noch unzählige Fragen. Ein Tipp noch: Das Museum und das "Schlachtfeld" sind einen Kurztrip in jeden Fall wert. Michael Sterzik
  14. Cover des Buches Der Sieg über Varus (ISBN: 9783423247337)
    Hans Dieter Stöver

    Der Sieg über Varus

     (2)
    Aktuelle Rezension von: wolfschwerdt
    Die Germanen gegen die Weltmacht Rom, so lautet der Untertitel des Buches „Der Sieg über Varus“ des Historikers, Sachbuch- und Romanautors Hans Dieter Stöver. Im Mai 2009 erschienen, entzieht sich das Buch nicht nur zeitlich ein wenig der Konkurrenz der zahlreichen Bücher, die im Frühjahr zum 2000 jährigen Jubiläum der Varusschlacht auf den Markt gebracht wurden. Auch in seiner Form der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema, fällt das Buch ein wenig aus dem Rahmen. Schon Titel und Untertitel gerieren sich außerordentlich neutral. Keine Gegnerschaft zwischen Arminius und Varus wird da propagiert, da ist auch nicht die Rede von Schicksalsschlacht und auch nicht vom Sieg über das Imperium. Nein, es geht um den Sieg über Varus im Rahmen der Aktivitäten der Germanen gegen die Weltmacht Rom. Nüchtern ist die Darstellung der Ereignisse die mit dem Besuch des Germanicus auf dem Feld der Varusschlacht beginnt, aber keineswegs. Stöver bedient sich mit der szenischen Erzählung über die Ereignisse aus der Sicht eines Überlebenden der Varusschlacht, des fiktiven Sextus Pedius, eines Stils, dem man die Erfahrung als Autor historischer Kriminalromane anmerkt. Pedius führt in immer wieder in den Sachtext eingeblendeten Szenen den Leser ganz anschaulich und lebendig durch die wesentlichen Ereignisse des Germanien zur Zeit des Augustus, die vor, während und nach der Varusschlacht stattgefunden haben. Mit dem Besuch des Schlachtfeldes unter Germanicus im Jahre 15 nach Christus, werden bei Pedius die Erinnerungen an die Vergangenheit wieder wach. Und so beginnt die erzählte Geschichte mit dem Auftrag, ein Reiterstandbild des Augustus in die neue römische Zivilsiedlung Waldgirmes zu bringen, geht mit der „Beförderung“ zum Spion, der möglichst viel über die Stimmung der Germanen herausfinden soll weiter und endet bei den traumatischen Ereignissen der Varusschlacht, die Pedius als einer der ganz wenigen überlebt, um darüber berichten zu können. Als guter Beobachter zeichnet Pedius die Charakterbilder des Arminius und der anderen germanischen Führungspersönlichkeiten, aber auch des Varus. Der Leser, bekommt durch die Beschreibungen der alltäglichen Abläufe in den römischen Lagern und der Armee das Gefühl, dabei zu sein und die Situation und Ereignisse aus römischer, zeitgenössischer Sicht zu beurteilen. Und genau die zeitgenössische Sicht ist es, die es Stöver in seinem Buch hervorragend gelingt, darzustellen. Abseits jeden Pathos und jeder persönlichen Wertung setzt er mehrere stilistische Mittel ein, um den Leser einerseits spannend, andererseits sachlich und umfassend zu informieren. Der Leser wird nicht belehrt, er wird informiert. Und deshalb ist die Szenenhafte Erzählung um Pedius auch nur ein Teil des didaktischen Ganzen. Abgesehen vom in den Text integrierten Glossar, das die Fachbegriffe, die in den Pediusszenen fallen, erläutert, folgen den „Abenteuern“ ereignisbezogene analytische Sachtexte zu Fragen der Quellen, der Fakten, der geschichtlichen Hintergründe. Da erfährt der Leser viel über Logistik und Struktur der römischen Armee, insbesondere unter den speziellen Bedingungen in Germanien, über den aktuellen Stand der Archäologie, beispielsweise zur „Stadtgründung“ Waldgirmes, zum Prinzip der Romanisierung, natürlich noch einmal historisch gesichertes über die handelnden Personen wie Tiberius, Augustus, Varus, Arminius, Segestes, Germanicus, Drusus und andere mehr. Und die Behandlung der Frage nach dem Ort der Varusschlacht darf natürlich auch nicht fehlen, ist hier aber keine separate Pflichtübung, sondern ergibt sich zwingend aus dem Buchkonzept selbst. Das Buch ist auch dann empfehlenswert, wenn man sich bereits andere Bücher zu diesem Thema zugelegt hat. Denn es verbindet mit den Pediusszenen Einsteigerqualitäten, befriedigt mit den Sachkapiteln die Bedürfnisse interessierter und durchaus auch anspruchsvollerer Laien und bietet nicht zuletzt mit den Interviews zu besonderen Fragen auch noch fundiertes Spezialwissen. Stövers Interviewpartner sind nicht Irgendwer. Über Waldgirmes beispielweise spricht Stöver mit Dr. Dr. Armin Becker, unter anderem seit 2002 Mitarbeiter am Projekt „Waldgirmes“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Prof. Dr. Siegmar von Schnurbein, ordentliches Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts mit Forschungsschwerpunkt Archäologie der germanischen Provinzen Roms, gibt Auskunft über die Bewertung der Varusschlacht und den Stand der Diskussion hinsichtlich der Provinzwerdung Germaniens. Wo hat die Varusschlacht stattgefunden? Diese Frage bespricht Stöver mit dem Stadt- und Kreisarchäologen in Osnabrück, Prof. Dr. Wolfgang Schlüter, ehemaliger Leiter des Forschungsprojektes „Archäologische Erforschung spätaugusteischer Militäroperationen im Engpass von Kalkriese bei Bramsche, Landkreis Osnabrück“. In vielerlei Hinsicht sehr interessant schließlich die militärisch- militärgeschichtliche Komponente der Varusschlacht, die Stöver mit Bundeswehrgeneral a.D. Dr. Klaus Reinhardt diskutiert.
  15. Cover des Buches Der Krieger (ISBN: 9783453471603)
    Geraint Jones

    Der Krieger

     (3)
    Aktuelle Rezension von: MichaelSterzik
    „Varus, gib die Legionen zurück“ soll Augustus verzweifelt ausgerufen haben, als er den Bericht von der Vernichtung der drei Legionen im fernen Germanien vernahm. Ein Achtel der römischen Streitkräfte wurden von dem Cheruskerfürsten Arminius bis auf wenige Überlebende gänzlich vernichtet. Ausgerechnet Arminius, aufgewachsen als Geisel in Rom. Militärisch ausgebildet, hoch dekoriert, vertrauensvoll – ihm gelang es die vielen auch miteinander verfeindeten Stämme Germaniens zu vereinen.

    Irgendwo im Teutoburger Wald wurden ca. 24000 Legionäre, Hilfstruppen und wahrscheinlich ein paar tausend Familienangehörige, Zivilisten, Sklaven, usw. getötet. Die Niederlage war auch das Ende des Eroberungskrieges in Germanien.

    In dem vorliegenden Roman: „Der Krieger“ von dem amerikanischen Geraint Jones, thematisiert der ehemalige Elitesoldat, die Ereignisse dieser mehrtägigen Schlacht.
    Als Soldat war er bei mehreren Kampfeinsätzen in Afghanistan, im Irak und in Krieg gegen somalische und nigerianische Piraten. Die Schrecken eines Kampfes auf Leben und Tod, die Verzweiflung, die erlebten Verluste an Kameraden, vielleicht Freunden und nicht zuletzt die allgegenwärtige Angst, verarbeitete der Autor in diesem historischen Roman.

    „Der Krieger“ ist sein Debütroman und ja es klingt etwas merkwürdig: Ein Amerikaner, der eine „Schlacht“ zwischen Germanen und Römern beschreiben möchte? Eine gewisse Skepsis eröffnet sich dann ja doch, aber dem Autor Geraint Jones ist es gelungen, die Emotionen die so eine brutale, kriegerischen Aktion nun mal mitbringt, gut zu transportieren.

    Der Autor befasst sich nicht mit der Politik des römischen Weltreiches, auch nicht über den organisierten Widerstand der Germanen und es gibt jedenfalls in diesem Band keine Schilderung über die späteren Auswirkungen. Geraint Jones fokussiert sich ganz und gar auf die Perspektive des einfachen Soldaten und der etwas höher gestellten Feldoffiziere. Vielleicht ist etwas daran, dass Soldaten egal in welcher Epoche sie sich durchkämpfen identisch, vielleicht ähnlich fühlen!? Tausende von Kilometern entfernt, alleine unter Kameraden, die Zukunft ungewiss, vielleicht den Tod als einzigen Ausweg vor Augen?

    Geraint Jones hangelt sich ganz passabel entlang der historischen Quellen. Es gibt ein paar Be- und Umschreibungen, die nicht ganz passen, aber die Storyline passt sich der Vergangenheit gut an. Es geht dem Autor auch gar nicht darum, die Schlacht „neu“ zu erzählen, ggf. neu, oder anders zu interpretieren. Die Handlung bezieht sich ausschließlich auf die psychischen Herausforderungen, die eine achtköpfige Zeltgemeinschaft während dieser Schlacht ausgesetzt ist. Es gibt die abgeklärten Veteranen, für die, die Römische Armee ein Familienersatz ist. Den einfachen Soldaten, der seine 20-jährigen Dienstzeit überleben will und es gibt junge Rekruten die den brutalen Schrecken erst jetzt kennenlernen. Der Autor erzählt von Offizieren, die intrigant agieren, von Helden, die sich nicht an ihre Vergangenheit erinnern können, oder wollen. Die historischen Figuren eines Arminius, oder seines Gegners des römischen Statthalter Varus, sind nur Nebenfiguren.

    Transportiert in „Der Krieger“ werden hier Emotionen: Opferbereitschaft, Freundschaft, Feindschaft, Rache, Vergeltung, Liebe, Vertrauen – all das prägt und empfindet der einfache Soldat im Feld – und letztlich ist ja auch nur ein Mensch.



    Geraint Jones beschreibt in „Der Krieger“ den Lärm einer Schlacht verdammt laut und kompromisslos. Natürlich wird getötet und gestorben in einer Schlacht, es müssen Entscheidungen getroffen werden, die nicht jedem gefallen können. Vor allem die verzweifelte Angst bekommt hier eine ganz eigene, durchdringende Atmosphäre – vielleicht kann man das als Autor auch nur beschreiben, wenn man es selbst er- und gelebt hat.

    Die Charaktere sind überschaubar platziert. Die Hauptfigur hat viel Potenzial – bleibt aber immer etwas im Schatten seiner selbst stehen. Dessen Beziehung zu dem Rädelsführer, Verräter und germanischen Freiheitskämpfer Arminius allerdings ist der größte Kritikpunkt des Buches. Es wirkt einfach zu wenig realistisch und allzu wild und absolut künstlich konstruiert. Die Handlung wie schon erwähnt schildert leider auch nur größtenteils die Perspektive der Römer – die Germanen und deren Motive bleiben unberücksichtigt. Nur Arminius erzählt, warum er diesen Weg gewählt hat – der dramatisch gesehen, auch sein eigener Untergang sein wird.

    Die Zeltgemeinschaft – diese acht Soldaten sind die Hauptakteure und sind gut und in sich stimmig ausgearbeitet. Den einen oder anderen könnte man ggf. in dem zweiten Teil dieser geplanten Reihe wieder treffen.

    Als Debütroman gesehen ein solider, historischer Roman, der die erschreckende Perspektive des einfachen Soldaten schildert. Geraint Jones sollte in seinen nächsten Werken mehr Nebengeschichten und Figuren einbauen, die ggf. auch historisch belegbar sind. Mehr vom Leben erzählen, und etwas weniger vom sterben und ganz sicher muss der übergreifende historische Augenblick eingefangen werden.

    „Der Krieger“ von Geraint Jones ist eine brutale, laute Momentaufnahme der Bestie namens Krieg. Erzählerisch gut, aber noch weit ausbaubar und bitte eine konzentrierte Handlung dem Blick auf die kleinen, wichtigen Details.

    Michael Sterzik



  16. Cover des Buches Die Schlacht im Teutoburger Wald (ISBN: 9783406699955)
  17. Cover des Buches Wolf und Adler (ISBN: 9783453873629)
    Iris Kammerer

    Wolf und Adler

     (15)
    Aktuelle Rezension von: MichaelSterzik
    Als Varus zusammen mit drei Legionen vom Verräter und Vertrauten Arminius vollständig vernichtet wurde, ging ein Klagen durch Rom. Verloren waren nicht nur 18.000 Legionäre (mit Hilfstruppen 25.000) sondern auch die Symbole der drei bis auf den letzten Mann verlorenen Legionen. Germanicus, ein Römer und Freund des Varus, schwört, den Feind und Verräter zu besiegen und die Wahrzeichen der drei vernichteten Legionen heim ins römische Reich zu bringen. Germanien wird überzogen von der Erhebung neuer Truppen, die aus Einheimischen rekrutiert werden. Viele Stämme haben Rom die Treue geschworen; deren Tribut und Treue wird nun eingefordert. Für die zivile Bevölkerung wird dieser Krieg schrecklich werden. Die römische Armee kennt nur Verbündete oder Feinde, nur Krieg oder Frieden. Ein Schrecken überfällt Germanien und es beginnt die Jagd nach dem Verräter Arminius. Die Schlachtfelder werden von den Legionen unter Germanicus aufgesucht. Ein erschreckender Anblick eröffnet sich den Heeren des römischen Reiches und dessen Verbündeten. Die Pferde und Fußsoldaten waten in den Knochen der gefallenen Freunde, Verwandten und Soldaten. Sie betreten Opferhaine, in denen die Soldaten zum Tribut und Wohlgefallen der heimischen Götter blutig geopfert wurden. Zeugnis davon künden die menschlichen Knochen und Schädel, welche die Altäre der Germanen zieren. Brutal und rücksichtslos entbrennt ein Rachefeldzug der Römer. Dörfer der Germanen werden vollständig vernichtet. Gefangene werden kaum gemacht. Der Hass und die Vergeltung überwiegen. Im dritten Teil der Trilogie von Iris Kammerer, "Wolf und Adler", geht es primär um den rücksichtslosen Rachefeldzug des römischen Oberbefehlshabers Germanicus, der ehrgeizig und manchmal entgegen jeglicher Vernunft handelt. Die Geschichte Gaius Cinna, der ein ganzes Jahr lang Geisel eines cheruskischen Fürsten inmitten von Germanien gewesen ist und nach seiner Rückkehr alle Titel und Vorzüge seines väterlichen Namens verloren hat, findet sich als Werkzeug des Germanicus in einem Rachefeldzug gegen die Aufständischen wieder. Als erfahrener Unterhändler und ehemals Gefangener in der Provinz Germanien ist dieser mit den Bräuchen, der Kultur und der Taktik des Feindes vertraut. Als Kommandeur einer Einheit von einheimischen Truppen steht er zwischen zwei Welten. Verheiratet mit einer Fürstentochter und Vater ihrer Kinder, beißen ihn Gewissensbisse, welche die Einheit und die Liebe zu seiner Frau auf eine harte Probe stellen. Einerseits strebt Cinna nach Vergeltung für die Schmach und die Schande, die er in dem Jahr der Gefangenschaft erleiden musste, andererseits erkennt er durch genau dieses Wissen, dass der Krieg gegen die germanischen Stämme nicht zu einem endgültigen Sieg führen kann. Zu groß sind die Verluste der Römer und ihrer Verbündeten. Genauso großes Leid erfahren die Zivilisten im germanischen Reich, deren Söhne entweder auf dem Schlachtfeld zum Ruhme Roms fallen oder gar nicht erst wiederkehren. Cinna verspricht sich von der Teilnahme des Feldzuges die Chance sein Erbe, seine Titel, ja seines Vaters Besitz wieder antreten zu können, aber ist dies der Mühe und Entsagung wert? Seine Frau, verheiratet mit einem römischen Offizier, aber Tochter eines germanischen Fürsten, setzt ihn unwissentlich unter Druck. Für welche Welt, für welche Zukunft kann er sich entscheiden, ohne seine Pflichten gegenüber Rom und Familie zu verletzen oder gar zu brechen? Meine Meinung Der dritte und letzte Teil der Trilogie rund um den Offizier Gaius Cinna ist sicherlich eine Steigerung gegenüber dem zweiten. In "Wolf und Adler" beweist Iris Kammerer sie sehr gekonnt ihr Wissen um die römische Besatzung Germaniens und die Kriege, welche diese Region erschütterten. War der erste Teil durch Einführung und Entwicklung der Hauptperson getrieben, der zweite durch die Festigung der Handlung, so bildet der dritte Teil einen krönenden Abschluss der Erzählkunst rund um Cinna und seine Familie. Der Krieg in Germanien und Rachefeldzug des Germanicus brachte viel Leid in die Lande der einheimischen Stämme. Bruder gegen Bruder, Vater gegen Vater - die Zustände in einem fast schon bürgerkriegsähnlichen Szenario sind grausam und für beide Seiten vernichtend; nicht nur auf dem Felde, sondern auch in den Herzen der Menschen, der Bevölkerung - durch Vorurteile und vielleicht Entscheidungen, die nur zum Guten des eigenen Stammes getroffen worden sind, bleiben die Prinzipien und die Ehre auf dem Schlachtfeld. Die Einfachen des Volkes sind die eigentlichen Opfer des Krieges und der Gewalt, genauso wie das persönliche Empfinden und das Gewissen. Iris Kammerer hat sich nach dem für mich eher enttäuschenden zweiten Teil erzählerisch selbst übertroffen. Die Handlung ist plausibel und mitreißend von der ersten Seite an. Nicht nur Kampf und Gewalt sind Bestandteil der Geschichte, sondern vielmehr tragen die Gespräche zwischen den Protagonisten positiv zum Abschluss der Geschichte bei. Cinnas Konflikte zwischen Vernunft und Gefühl, zwischen Ehre und Gewissen sind einfühlsam und nachvollziehbar beschrieben und fügen der gesamten Handlung einen wichtigen Aspekt hinzu. Seine Zerrissenheit und seine Motivation, seiner Frau jeglichen Wunsch zu erfüllen, bilden den Handlungsrahmen. Iris Kammerer bezieht sich historisch auf viele konkrete Fakten und bringt uns dazu, darüber nachzudenken, wie weit wir persönlich selbst gehen würden, sollten wir uns in einer ähnlichen Position befinden. - Leseprobe - - Leseprobe - "Diesmal wird dieser meineidige Verräter mir nicht entkommen, denn diesmal weiß ich, wie ich ihn fangen kann, diesen Wolf, der mit seiner Meute durch die Wälder schleicht und auf der Suche nach Beute in die Dörfer der Menschen einbricht. Wir werden die Hilfe der Götter benötigen, denn wir werden schnell sein müssen, schneller als jemals zuvor. Wir werden ins Herz seines Landes eindringen, ehe er sich versieht, werden wir das Dickicht umzingelt haben, in dem er sich verkriecht, ihn hinaustreiben und stellen. Vater Jupiter möge mir beistehen, dass ich den Verräter im Blick haben werde, als wäre ich ein Adler, der über dem Schlupfloch des Wolfes kreist und jede seiner Regungen belauert. Er möge mir beistehen, wenn ich herabstoße und die Bestie ergreife, sie aus der Dunkelheit ihres Verstecks ans Licht zerre und an Felsen zerschmettere, hinter denen sie uns belauerte. Wenn ich ihre Leber zerreiße, um den blutenden Leib auf dem Altar meines Vaters niederzulegen. Eine Rede des Germanicus zu seinen Legionen in dem Feldzug gegen Arminius und seine Verbündeten. Fazit Ein höchst gelungener Abschluss der Geschichte, die sich über drei Bände erstreckt. Zum Schluss bleiben jedoch einige Fragen offen, und fast wünsche ich mir einen vierten Band um den römischen Offizier Gaius Cinna. Zwar hat sich die Autorin im zweiten Teil "Die Schwerter des Tiberius" ein wenig in der Historie verrannt, jedoch hat sie es verstanden, in "Wolf und Adler" Geschichte und Unterhaltung perfekt zu kombinieren. Der atmosphärisch dichte Roman lässt wenige Fragen offen, und vor dem geistigen Auge läuft die Handlung ab wie bei einem sehr guten Film. Unterhaltung, Information und das Mitfiebern mit der Hauptperson sind perfekt inszeniert. - Details - Originalausgabe Taschenbuch, 560 Seiten http://www.heyne.de http://www.iris-kammerer.de/ Broschiert: 560 Seiten Verlag: Heyne (März 2007) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3453873629 ISBN-13: 978-3453873629 Größe und/oder Gewicht: 18,4 x 11,8 x 3,6 cm Danke fürs lesen und kommentieren. Michael Sterzik
  18. Cover des Buches Die ersten Deutschen. Ein Bericht über d. rätselhafte Volk d. Germanen. 1975. 383 S. m. Abb. a. Taf. (ISBN 3-85886-043-3) (ISBN: B002FJ9D9S)
  19. Cover des Buches Der Thule-Code (ISBN: 9783837505672)
  20. Cover des Buches 2000 Jahre Varusschlacht - Imperium (ISBN: 9783806222807)
    Landesverband Lippe

    2000 Jahre Varusschlacht - Imperium

     (2)
    Aktuelle Rezension von: wolfschwerdt
    Der Begleitband zur Sonderausstellung MYTHOS, die 2009 in Detmold im Rahmen des Ausstellungsprojektes IMPERIUM KONFLIKT MYTHOS zu sehen war, behandelt teilweise nahezu identische Themen, wie der Begleitband zur Sonderausstellung KONFLIKT in Kalkriese, und dennoch fehlt bei der Lektüre das Gefühl dass sich hier etwas wiederholt. Immerhin werden hier auf rund 120 Seiten die Germanen archäologisch noch einmal so richtig unter die Lupe genommen. Aber natürlich ist bei der Ausstellung MYTHOS die Zielsetzung eine andere. Es geht ja um den Mythos, der, wie wir wissen, aus dem römischen Offizier Arminius den urdeutschen Hermann der Cherusker gemacht hat. Aber gerade hier zeigt sich, wie wichtig die archäologisch-analytische Vorarbeit über die Germanen im Rahmen des Ausstellungsbandes ist und warum diese mit 120 Seiten fast die Hälfte des inhaltlichen Teils füllt. Über Arminius gibt es nämlich kaum belastbare historische Informationen. Dr. Peter Kehne beispielsweise stellt in seinem Aufsatz „Der historische Arminius“ fest, dass bereits die Schreibweise, Phonetik, Herkunft und Bedeutung seines Ruf- bzw. Beinamens unsicher sind. Und die Sache mit dem römischen Offizier ist wohl ebenso fraglich wie die zahlreichen häufig publizierten biographischen Daten und historischen Datierungen, von den unterstellten Motiven, gegen Rom ins Feld zu ziehen, ganz zu schweigen. Sicher ist aber wenigstens, dass es Arminius gab und dass er der oder ein Rädelsführer des Aufstandes gewesen war. In der Rezeption der historischen Ereignisse befassen sich die Autoren dann mit dem, was Arminius und die Varusschlacht so berühmt gemacht hat, „Die Erfindung der Deutschen Nation“. Und wieder eine Überraschung. Die Deutsche Nation haben die Römer, allen voran der Geschichtsschreiber Tacitus mit seiner Germania erfunden. Die wiederum war lange Zeit verschollen und tauchte erst Mitte des 15. Jahrhunderts wieder auf. Im 16. Jahrhundert diente die Germania als Grundlage für die Ausbildung eines germanischen statt eines bis dato geltenden römischen Selbstverständnisses der Führungseliten. Ausgerechnet der französiche Edelmann Georges de Scudéry brachte den germanischen Helden in seiner Tragikomödie „Arminius oder die feindlichen Brüder“ im 17. Jahrhundert auf die Bühne und weitere französische Kulturschaffende bedienten sich der Figur des Arminius für ihre politischen Werke im folgenden Jahrhundert. Erst im 19. Jahrhundert wurde Arminius so richtig von den Deutschen entdeckt, es war die Zeit der Entstehung der europäischen Nationalstaaten, des Deutschen Kaiserreichs und der politischen Mythologien. Das Buch MYTHOS vermittelt nicht nur die historischen Ereignisse, sondern viel mehr noch die politisch-ideologischen Hintergründe. So setzen sich die Autoren vor allem mit der Frage nach den Interessen und Intentionen von Geschichtsschreibung und mit der Definition, Vermittlung und Funktion von politischen Mythen auseinander, eine wesentliche Voraussetzung dafür, zu verstehen, warum die teilweise abenteuerlichen Gründungsmythen der europäischen Nationen im 19. Jahrhundert funktionieren konnten. Die Lektüre des Ausstellungsbandes macht auch deutlich, dass Deutschland mit seinen völkischen Nationalideologien im 19. Jahrhundert nicht alleine stand. So hatte etwa Frankreich seinen Vercingetorix, die Schweiz mit Wilhelm Tell ihren ideellen Gesamtschweizer, die Briten ihre keltische Kriegerkönigin Boudicea, die Holländer ihren Bataverkult und die Belgier den Ambiorix. Im 19. und 20. Jahrhundert feierte die Ideologisierung und Politisierung der Wissenschaften und damit auch der Archäologie ihre Höhepunkte. Auch dieser Geschichte der Geschichte nehmen sich Ausstellung und Begleitbuch ausführlich an. Und am Ende der Lektüre wundert es kaum noch, weshalb man vor dem Hintergrund unzähliger Publikationen zum Thema Römer, Germanen, Varusschlacht und Arminius trotzdem guten Gewissens sagen kann: mit der Forschung befindet man sich noch am Anfang. Vieles scheinbar gesicherte Wissen ist im Rahmen der Rezeption und der Interpretation archäologischer Funde vor dem Hintergrund ideologisch-politischer Mythenbildung entstanden. Und so ist an der Aufarbeitung des Themas „Rom – Germanien – Varus – Arminius“ anlässlich des 2000sten Jubiläums der Schlacht die Befreiung der Geschichtsschreibung vom ideologischen Schutt, das wirklich Spannende und sinnvolle. Gerade die Ausstellung MYTHOS und der dazugehörige Begleitband belegen anschaulich, was es bedeutet „aus der Geschichte zu Lernen“. Ein aktuelles Beispiel für die Mythologisierung einerseits und einen gelungenen Lernprozess andererseits ist sicherlich die Verortung der historischen Stätte der Varusschlacht. Wieviel Streit hatte es um die Frage gegeben, wo die Schlacht denn tatsächlich stattgefunden habe. Wissenschaftliche Argumente wurden ins Feld geführt, um den einen oder anderen Ort als historisches Schlachtfeld zu be- oder widerlegen. Und viele Laien und manche Wissenschaftler streiten sich immer noch. Aber im Grunde ist klar, wie Stephan Berke in seinem Beitrag „die Suche nach der Örtlichkeit der Varusschlacht“ herausarbeitet und sich dabei auf einen vom Münsteraner Althistoriker und Archäologen Friedrich Koepp 1908 gehaltenen Vortrag beruft: „Ob Varus bei Detmold oder bei Barenaue, bei Iburg oder sonst wo sich ins Schwert gestürzt hat, ist wirklich so wichtig nicht, dass man sich darum mit seinem Mitmenschen verzanken sollte.“
  21. Cover des Buches 2000 Jahre Varusschlacht - Konflikt (ISBN: 9783806222791)
    Museum und Park Kalkriese

    2000 Jahre Varusschlacht - Konflikt

     (2)
    Aktuelle Rezension von: wolfschwerdt
    Mit der Varusschlacht selbst befasst sich nur ein kleiner Teil der Ausstellung KONFLIKT und des dazugehörigen Begleitbandes. Natürlich, die Ausstellung KONFLIKT findet im Museum und Park Kalkriese, dem Schlachtfeld des „gefeierten“ Ereignisses vor 2000 Jahren statt, und allein deshalb gehört die Beschreibung der Schlacht und des Schlachtfeldes unter historischen und archäologischen Aspekten einfach dazu. Thema aber sind die Germanen. Und es geht tatsächlich um die Germanen, nicht um Arminius. Schritt für Schritt nähern sich die Autoren unter verschiedensten Blickwinkel der Frage, womit hatten es die Römer eigentlich zu tun, in den Jahrhunderte währenden Konflikten mit den Germanen. Das Wort womit ist dabei ganz bewusst gewählt, denn es stellt sich nicht in erster Linie die Frage nach Personen, sondern nach kulturellen Besonderheiten, nach Mentalitäten, sozialen Strukturen, nach Motiven und Werten, die die Germanen antrieben, die sie am Ende das römische Reich überwinden ließen. Letztendlich ist der Kalkriese-Teil des Ausstellungsprojektes IMPERIUM KONFLIKT MYTHOS ganz auf Konfliktforschung ausgelegt. Und während die Motivation, Struktur und Logistik römischer Kriegsführung ausführlich in Ausstellung und Buch IMPERIUM behandelt wird, sind hier in Kalkriese nun die Germanen dran. Wie sahen die Römer die Germanen, was hielten die antiken Autoren von den germanischen Kriegern, was sagen uns die zeitgenössischen Quellen, was erfahren wir aus der Literatur, beispielsweise aus dem Nibelungenepos über die germanische Denkweise. Noch wichtiger aber die Frage: wie sind diese Quellen zu bewerten? Fragen der Interpretation ergeben sich auch bei den archäologischen Quellen und Funden. Scheinbar eindeutig die Massengräber in den Brunnen, die auf brutalste Massaker der Germanen hinweisen. Die Germanen also doch nur ein Volk von Barbaren? Schnell wird dem Leser von KONFLIKT klar, dass man vor dem Hintergrund unserer heutigen Moralvorstellungen der Welt der Germanen überhaupt nicht beikommen kann. Das Leben der germanischen Elite war der Krieg, der auch dann zur Grundlage des germanischen Sozialsystems gehörte, wenn keine Römer als Gegner zur Verfügung standen. Die im Rahmen der Ausstellung präsentierten Untersuchungen und Funde der vorrömischen Eisenzeit, als sich die germanischen Gefolgschaften gegenseitig bekämpften und auch die Entwicklung zu kriegerischen Großstämmen in den nachchristlichen Jahrhunderten, sprechen eine deutliche Sprache. Treue und Ehre waren die Triebkräfte der mit dem Sammelbegriff Germanen bezeichneten Ethnien an der Nordwestgrenze des römischen Imperiums, Plünderzüge eine Wirtschaftsform. Treue und Ehre waren die Bindekräfte innerhalb der germanischen Gemeinschaften aber auch die Triebkräfte von Konflikten. Das ganze Spektrum germanischer Präsenz wird in Ausstellung und Buch vorgestellt. Da geht es um die Germanen in römischen Diensten, die Germanen als Bürger Roms, die Germanen im Ostseeraum oder als Gründer von Fürsten- und Königstümern. Neueste Forschungen gehen in die Untersuchungen mit ein, sei es in Form der Funde und Interpretationen von skandinavischen Kriegsbeuteopfern, von offensichtlich sakral motivierten Massakern an einer vermutlich römischen Familie oder an den neuesten Erkenntnissen vom Schlachtfeld am Harzhorn. Struktur und Entwicklung germanischer Eliten werden untersucht, dabei kommt auch die historisch – methodische Diskussion nicht zu kurz, die sich beispielsweise in dem Kapitel „Bauern – Häuptlinge – Fürsten, Kulturanthropologische Modelle archaischer Herrschaftssysteme und die Archäologie der frühen Germanen“ ausdrückt. Aber im Zentrum der Präsentation stehen natürlich die materiellen Relikte, wie die Fürstengräber der älteren römischen Kaiserzeit bei Hagenow, die Fürstengräber von Lübsow, das germanische Fürstengrab von Gommern oder das Grab des Frankenkönigs Childerich allesamt mit prächtigen Kunstgegenständen ausgestattet. Der Begleitband KONFLIKT folgt in seinem Aufbau der Gliederung der Sonderausstellung, die –wie in der Einführung vorgestellt- recht avantgardistisch gestaltet ist. Sogenannte Konfliktkeile ragen in den Ausstellungsraum hinein und bilden einen Ausstellungsparcours, der die Informationen anschaulich, konzentriert und multimedial präsentiert. Die Ausstellung beginnt mit den Hintergründen und dem Verlauf der Varusschlacht, um sich dann dem Germanischen Krieger und den Markomannenkriegen zuwenden. Der Abschnitt „der westliche Ostseeraum“ ist sicherlich eines der inhaltlichen Highlights der Ausstellung, befasst sie sich doch mit jenen Regionen, in denen die Germanen ab dem späten 2. bis in das 5. Jahrhundert mehr oder weniger unter sich waren,. Historische Quellen fehlen, hier spricht die Archäologie. Natürlich wird dann der Limesfall thematisiert und über die germanischen Söldner im römischen Heer informiert. Die oben bereits angesprochenen Gewalttaten nach dem Kampf, Struktur und Entwicklung des Gefolgschaftswesens und die interdisziplinäre Untersuchung germanischer Elitenbildung bilden das thematische Ende der Ausstellung. Und während das Begleitbuch mit Überlegungen zu den Grenzen germanischer Machtentfaltung bis zum 6. Jahrhundert und der Interaktion von germanischem Kriegswesen und römischer Militärpolitik schließt, kann der Ausstellungsbesucher vom Turm des Ausstellungsgebäudes aus einen Blick über das historische Schlachtfeld bei Kalkriese werfen.
  22. Cover des Buches Kampf der Adler (ISBN: 9783404176236)
    Ben Kane

    Kampf der Adler

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Dex-aholic

    Ich lese nicht oft historische Romane, aber "Kampf der Adler" hatte es mir wirklich angetan. Ich bin schon eine gefühlte Ewigkeit um das Buch herumgeschlichen und nachdem es mir dann auch noch empfohlen wurde, konnte ich nicht länger widerstehen.
    Der Schreibstil ist echt klasse getroffen und gefällt mir sehr. Die bildhaften Beschreibungen lassen die Legionen, Lager und vor allem die Kämpfe und Schlachten regelrecht in deinem Kopf entstehen und reißen einen noch tiefer mit in die Zeit der Varusschlacht. Die Charaktere sind sehr gut getroffen und einem auf Anhieb sympathisch, naja, bis auf Tribun Tubero... Der Autor trifft die Eigenschaften der Protagonisten sogar so genial, dass man sich gar nicht entscheiden kann, für wen die Sympathie höher schlägt, die Römer um Tullus und seine Kohorte oder Arminius und die germanischen Stämme im Kampf gegen die Unterdrücker Roms?! Gerade dieser Widerspruch macht es für den Leser noch interessanter und fesselnder. Am Anfang geht es noch ruhig zu, aber je näher der entscheidende Marsch ins Verderben der Römer kommt, umso ungeduldiger und hibbeliger wird man auch als Leser. Die Handlung ist wirklich spannend, unterhaltsam und sehr detailliert erzählt und beschrieben. Man kann wirklich nur Seite für Seite mit fiebern, sei es bei Tullus' Kampf ums Überleben seiner Männer oder Arminius' Rache an den Besetzern Germaniens.
    Neben den historischen Fakten und Tatsachen mischen sich auch ein paar Freiheiten des Autoren, aber das macht nichts und stört überhaupt nicht. Im Gegenteil, es fügt sich perfekt zusammen. Die Anmerkungen und das Glossar am Ende runden die Sache dann noch sehr gut ab. Ich kann das Buch auch nur empfehlen und freue mich schon auf den nächsten Band der Trilogie!

  23. Cover des Buches 9 (ISBN: 9781158752867)
  24. Cover des Buches 2000 Jahre Varusschlacht Imperium - Konflikt - Mythos (ISBN: 9783806222777)

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