Bücher mit dem Tag "vater-sohn-geschichte"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "vater-sohn-geschichte" gekennzeichnet haben.

35 Bücher

  1. Cover des Buches Extrem laut und unglaublich nah (ISBN: 9783462304893)
    Jonathan Safran Foer

    Extrem laut und unglaublich nah

     (1.246)
    Aktuelle Rezension von: Johann_Baier

    Nach 100 Seiten abgebrochen: die Hauptfigur ist ein 9-jähriger Junge, der altklug wie ein Erwachsener daherredet, der mehr weiß, als die meisten Erwachsenen, der aber gleichzeitig sich auf eine Suche begibt, die so unsinnig ist, dass kein 9-Jähriger das tun würde. Die ein 9-Jähriger in der Riesenstadt New York auch nicht durchführen könnte. Der Protagonist ist eine unrealistische Kunstfigur (ähnlich wie Günther-Grass-Oskar mit der Blechtrommel, der aus Protest aufhört zu wachsen). Mit einer unrealistischen Kunstfigur kann man nicht mitfühlen, sie ist kalt wie eine Science-Fiction-Comic-Figur. Sie erschien mir mehr wie ein abstraktes Fabelwesen, das mir irgendwelche Lebensweisheiten mitteilen soll, ich habe nur nicht verstanden welche.

    Bei den unrealistischen (und schwer zu lesenden) Dialogen fragte ich mich: warum sind sie da, warum soll ich sie lesen? Dialoge werden in Romanen eingesetzt, um die Handlung voranzubringen, um die Personen zu charakterisieren, um eine Atmosphäre wiederzugeben, um Konflikte zwischen den Figuren aufzuzeigen – und sie hören auf, wenn diese Ziele erreicht sind. Die Dialoge in dem Roman von Foer dienen keinem dieser Ziele. Sie hören aber trotzdem nicht auf.

    Das Buch war angekündigt als Geschichte eines Jungen, der seinen Vater beim 9/11-Anschlag verloren hat. Einen solchen Jungen lernt man aber nicht kennen. Man lernt aber nur eine unrealistische geschwätzige Kunstfigur kennen.

  2. Cover des Buches Die Straße (ISBN: 9783644050518)
    Cormac McCarthy

    Die Straße

     (690)
    Aktuelle Rezension von: Sarita143

    dieser dysotopischer Roman erzählt von einem Vater und seinem Sohn, die ihren Weg nach Süden durch ein zerstörtes Land gehen. 

    Nach einer Postapokalypse (man weiß allerdings nicht, wie es dazu kam) sind das Vater-Sohn-Gespann auf einer Straße Richtung Meer unterwegs, ohne dabei zu wissen, was sie dort eigentlich erwartet. Auf dem Weg leben sie von Lebensmitteln, die sie in verlassenen Häusern finden, aber sehr oft müssen sie hungern und frieren, weil es keine Sonne mehr gibt. Nur noch Rausch und Smog. 

    Die wenigen Überlebenden kämpfen um alles, die 'Bösen' mit allen Mitteln, die 'Guten' mit noch ein wenig Moral.

    Der Roman ist furchteinlösend, großartig und erzählt von der Liebe vom Vater und Sohn, die einem nicht mehr loslässt.. 

  3. Cover des Buches Das Orangenmädchen (ISBN: 9783570907399)
    Jostein Gaarder

    Das Orangenmädchen

     (564)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ich will das Buch grundsätzlich nicht schlecht machen, denn das ist es nicht. Die Idee rund um das Orangenmädchen verdient auch einen Bonuspunkt. Nicht nur, weil der Vater dem Sohn in der Zukunft einen Brief schreibt, sondern auch wegen der Liebesgeschichte. Aufgrund dieser Beschreibung des Buches habe ich mich auch bewusst dafür entschieden dieses Buch zu lesen. Für mich muss in einem Buch auch nicht unbedingt viel passieren. Ich mag „ruhige Bücher“ aus denen man etwas positives mitnehmen kann.
    Das Buch wird aus zweierlei Sicht erzählt: Einmal aus Georgs Sicht und einmal aus der Sicht in Briefform seines Vaters. Dadurch, dass Georg zum Geschehen Kommentare einwirft, Fragen beantwortet, die ihm sein Vater stellt, ist es auch manchmal eine Art Dialog zwischen den Beiden. Es ist schon ein recht dynamisches Buch. Georgs Vater erzählt nicht nur seine eigene große Liebesgeschichte, sein Leben, sondern streut immer wieder seine Gedankengänge ein - ähnlich wie sein Sohn. Trotzdem finde ich beide Hauptpersonen total unsympathisch. Der Vater wird als Mann mit lauter, dröhnender Stimme vorgestellt, womit ein angenehmer Eindruck von dieser Person für mich leider sogleich ausgeschlossen wird. Nachdem er von seiner unheilbaren Krankheit erfahren hat, beschliesst er den Brief zu schreiben, in dem er zwar zunächst von der Suche des Orangenmädchens berichtet, aber auch immer wieder abschweift zu Themen, die zur grundsätzlichen Geschichte bzw. Grundthematik überhaupt nichts beitragen und auch dem Sohn recht wenig bringen dürften. Letztendlich läuft bei dem Vater alles nur darauf hinaus, dass es seiner Meinung nach eigentlich besser gewesen wäre gar nie auf die Welt gekommen zu sein, wenn man alles, was man liebt, hinter sich lassen muss. Da frage ich mich, wie dieses Buch als „Ode an das Leben“ bezeichnet werden kann. Die abschliessende Frage des Vaters, nachdem er seinen Sohn viele Seiten lang vollgejammert hat, ist ob er es sinnvoll findet auf der Welt zu sein. Sein Sohn entscheidet sich zwar dafür, doch richtig begründen, warum er das will, kann er nicht. Letztendlich frage ich mich da auch, wie man nach so einem depressiven Brief bzw. so einem depressiven Schluss des Briefes auf so eine positive Antwort kommen kann? Und warum legt man einem 15 Jährigen, noch dazu seinem eigenen Sohn, so ein schweres Laster auf? Georg war mir aber genauso unsympathisch. Der interessiert sich nämlich weder für seinen Vater, noch für die eigentlich sinnvolle Geschichte seiner Entstehung, sondern eher für das Hubble-Weltraumteleskop, für dass im Buch mindestens 20 Seiten geopfert wurden, obwohl das Ding überhaupt nichts zur Geschichte beiträgt. Nach dazu verhält er sich gegenüber seinen noch lebenden Familienmitgliedern und hauptsächlich gegenüber seiner Mutter total unliebevoll und emotionslos. So kam für mich ja auch der Vater schon rüber. Deswegen kann ich aus diesem Buch leider so gut wie gar nichts sinnvolles mitnehmen, was wirklich sehr schade ist. Die Story hätte wirklich viel Potenzial geboten.

  4. Cover des Buches Letzte Nacht in Twisted River (ISBN: 9783257240993)
    John Irving

    Letzte Nacht in Twisted River

     (207)
    Aktuelle Rezension von: Clarissa03

    Wieder sehr komplexe Geschichte und ich mag seinen skurrilen  Humor. 

    Ein typischer Irving.

  5. Cover des Buches Der Tod des Bunny Munro (ISBN: 9783462000351)
    Nick Cave

    Der Tod des Bunny Munro

     (110)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly

    Der Tod des Bunny Munro…ein sehr eindeutiger Titel, der darauf hinzuweisen scheint, dass ein gewisser Bunny Munro im Verlauf der Geschichte stirbt. Nun, bis es soweit sein wird, begleitet der Leser den Kosmetikvertreter, Bunny Munro durch seinen Alltag. Hier beginnt der stellenweise nicht ganz jugendfreie Teil der Rezension, auch wenn ich versuchen werde Geschehnisse zu umschreiben. ---- Bunny ist ein sexbesessener, mösenverliebter, ejakulationssüchtiger Typ, der nicht schnell und oft genug bei Frauen landen will. Im Grunde findet er an beinahe jeder Frau, an jedem jungen Mädchen etwas Animierendes und wenn sich so gar nichts finden lassen will, dann phantasiert er sich Kylie, Avril oder eine vergangene erfolgreiche „Aktion“ vor Augen und schon kann es losgehen. Zur Not legt er Hand an sich selbt, masturbiert mal schnell, wie andere Leute zum Händewaschen gehen oder im Auto noch schnell eine neue CD einlegen. Bunny ist also ein Hypersexueller, was vermutlich nicht weiter dramatisch wäre, hätte er nicht Frau und Kind. Libby leidet qualvoll unter Bunnys Leiden, dem es selbst nicht als Leid erscheint. Denn er lügt, er leugnet und drängt Libby tiefer und tiefer in die Depression. Bunny genießt es weiterhin jeden Hintern zu taxieren, sich in seiner Phantasie über das weibliche Geschlechtsorgan zu verlieren, Augenkontakt aufzunehmen oder im Rahmen seiner Verkaufstätigkeit den Damen beim Vorführen der Handcreme lustvolle Gefühle zu stimulieren.

    Als Bunny jedoch eines Tages nach Hause kommt und seine Wohnung in einem heillosen Chaos aus umgeworfenen Möbeln und zerschnittenen Hemden vorfindet, ahnt er das Unheil bereits. Libby hat sich am Sicherheitsgitter des Schlafzimmerfensters erhängt.

    Was ändert sich nun? Seltsam wenig für Bunny Munro, außer, dass er nun Bunny Junior am Hals hat und sich von Libbys Geist verfolgt fühlt.
    Und doch spitzt sich die Atmosphäre ins schier Unerträgliche zu, denn Bunny wird immer besessener, manisch gaukelt er sich und Bunny Junior etwas vor. Bunny Junior hingegen beobachtet seinen Vater sehr objektiv, dazu muss ihm nicht immer klar sein, was tatsächlich vor sich geht, trotzdem erfährt der Leser durch seine kindlichen Augen, wie es wirklich um Bunny senior bestellt ist. Den Neunjährigen schützen kindliche Naivität, intelligente Phantasie und die Liebe zu seinem Vater, sie schützen aber nicht den großen, übermächtigen Sexgott Bunny Munro. Seine Agonie hat längst begonnen.

    Nick Cave erzählt in seinem Roman „Der Tod des Bunny Munro“ schonungslos die Geschichte eines von Besessenheit und Verdammnis getriebenen Mannes. Ich schreibe bewusst nicht „eines Helden“, denn Bunny Munro ist kein heldhafter Charakter. Bunny Junior hingegen schon. Jedoch ist es gerade dieses tragische Schicksalsspiel der beiden Charaktere, welches die Geschichte so abgründig erscheinen lässt. Einerseits angewidert liest man des Protagonisten Bunnys testosterongesteuerte Phantasmen, verfolgt seine zweifelhaften Eroberungen und Höhepunkte und andererseits will man wissen, wann es ihn denn nun erwischt und was von Minute zu Minute mit Bunny Junior geschieht.

    Ein sehr irritierendes, verstörendes Buch und doch eine Geschichte, die bindet und eine gewisse Ergriffenheit erzeugt. Ein immer düsterer, versiffter werdendes Szenario und Protagonisten, denen beinahe zuviel Leben eingehaucht wurde, trugen dazu bei, dass ich das Buch kaum weglegen konnte. Du willst es wissen, du musst es lesen und damit abschließen. Leider prägen sich die Bilder doch sehr ein und es bedarf viel, um diesen Schorf wieder abfallen zu lassen. Unter anderem auch dieser Rezension, bei der ich zumindest versuche verschiedene Impressionen abzustreifen.

    Bitte nicht aus reiner Neugierde und "Sexsationslust" lesen, in diesem Fall Finger weg. Bitte bleiben sie nicht stehen, hier gibt es nichts zu sehen!
    Lesenswert für die, die sich an vulgärer Sprache nicht stören und die durchaus abgründig tragische Geschichte, die erzählt werden soll erkennen wollen.

  6. Cover des Buches Unser allerbestes Jahr (ISBN: 9783596511747)
    David Gilmour

    Unser allerbestes Jahr

     (293)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Jesse hat die Schnauze voll von der Schule und will einfach nur leben. Seine Eltern leben getrennt und seine Mutter meint, dass er einen Mann an der Seite braucht und sie zieht er zu seinem Vater. David ist Filmexperte, Kritiker, Journalist und schlägt seinem Sohn einen gewagten Handel vor. Finger weg von Drogen und keine Konflikte mit dem Gesetzt, dafür darf Jesse daheim bleiben und bekommt seine Bildung durch seinen Vater. Es werden Filme geschaut, Klassiker der Filmgeschichte, Trash, vergessene Perlen, eben alles was die Filmwelt hergibt und so lernt Jesse auf höchst unkonventionelle Art und Weise Werte des Lebens kennen und sein Vater bringt ihm einiges fürs Leben bei. Kann dieser Weg zu einer umfassenden Bildung führen? Wird Jesse als erwachsener Mann in der Arbeitswelt bestehen können?

    David Gilmour hat eine einfühlsame Vater Sohn Geschichte geschrieben und nimmt uns mit in die faszinierende Welt der Filme und lässt uns doch so einiges über das Leben lernen und er vermittelt Gefühle und Stimmungen auf wunderbare Weiße.   

  7. Cover des Buches Der alte König in seinem Exil (ISBN: 9783423148085)
    Arno Geiger

    Der alte König in seinem Exil

     (361)
    Aktuelle Rezension von: wandablue

    Arno Geiger, einer der zeitgenössischen Autoren, die ich mit am meisten schätze, schreibt fast immer aus persönlichem Hintergrund. „Der alte König in seinem Exil“ ist so ein typischer Geiger, schon ein älterer aus dem Jahre 2011. Ich las bisher von Geiger „Unter der Drachenwand“, das ist wahrscheinlich sein Bestes, „Es geht uns gut“ und „Das glückliche Geheimnis“. Fehlt noch irgendwas mit einer Sally. (Alles über Sally) und einem Nilpferd (Selbstporträt mit Flusspferd). Ich weiß nicht, ob ich Arno Geiger mögen würde, denn er schont sich nicht, wenn er (über sich) schreibt.

    „Der alte König in seinem Exil“ ist ein autobiografischer Roman und schildert eine intensive Zeit Arno Geigers mit seinem Vater, der dement wurde. Die Familie merkt lange Zeit nicht, was los ist, als sie es merkt, ist sie erleichtert, weil sie eine Erklärung hat für das seltsame Verhalten des Herrn Vater.

    Der Kommentar:
    Ich mag einerseits die Heimatverbundenheit des Autors, dann wieder seine Weltoffenheit. Ich mag es, wie er zulässt, dass ihm die Dinge unter die Haut gehen. Ich mag seine Ehrlichkeit, mit der er auch ungeschönt nicht so Vorteilhaftes von sich preis gibt, ich mag, wie er zu seine Familie steht und dass er nicht versucht, sich als einen perfekten Menschen darzustellen. Und ich mag den Humor und den Respekt, mit der Arno Geiger seinen Vater beschreibt.
    Demenz ist eine furchtbare Diagnose. Aber wenn man den Erkrankten Respekt entgegenbringt, und akzeptiert, dass einem als Angehöriger eine Zeit bevorsteht, die einem viel abverlangt, ist das Leben immer noch schön. Davon handelt der kleine Roman, der schon durch seinen Titel besticht.

    Fazit: Lesenswert.

    Kategorie: Autobiografischer Roman. (Mit ein) Lieblingsautor.
    Verlag: Hanser, 2011

  8. Cover des Buches Am Ende bleiben die Zedern (ISBN: 9783492311991)
    Pierre Jarawan

    Am Ende bleiben die Zedern

     (130)
    Aktuelle Rezension von: jenvo82

    „Du kannst nach weiteren Straßen suchen, und ich bin sicher, du wirst sie finden. Du kannst diese Straßen sogar entlanggehen. Aber immer, wenn du an ihr Ende kommst, wirst du merken: Du stehst wieder an derselben Kreuzung, von der aus du gestartet bist.“

    Inhalt

    Als Samir gerade einmal 8 Jahre alt ist, verschwindet sein Vater spurlos. Aber was treibt ihn von seiner Frau und den beiden gemeinsamen Kindern fort, wo ihm doch erfolgreich die Flucht aus dem Bürgerkrieg im Libanon gelungen ist? Samir ist der festen Überzeugung, dass sein Vater wiederkommt, auch wenn er aus freien Stücken gegangen ist und seither keinerlei Kontakt pflegt. Die Spurensuche nach seinem geliebten Geschichtenerzähler, mit dem ihm so viel verbunden hat, wird für Samir zur Passion, er kann einfach nicht loslassen und verpasst derweil sein Leben in der Gegenwart, wenn es ihm nicht endlich gelingt mit seiner Vergangenheit Frieden zu schließen. Mit fast 30 Jahren begibt er sich erstmals in den Libanon, mit der Hoffnung dort endlich Antworten auf seine drängendsten Fragen zu finden und vielleicht gelingt es ihm ja doch, jenen Entschwundenen aufzuspüren, den er schon so lange und intensiv sucht.

    Meinung

    Dieser Roman hat tatsächlich schon 6 lange Jahre in meinem Regal geschlummert, bevor ich es nun geschafft habe, ihn zu lesen. Damals habe ich ihn mir auf Grund zahlreicher positiver Leserstimmen zugelegt und ihn dann doch immer mehr aus den Augen verloren. Die Kombination aus einer berührenden Familiengeschichte und dem dramatischen Schicksal des Nahen Ostens, wie es der Klappentext verspricht, klangen sehr vielversprechend, weil ich es mag, literarisch den Spuren einer Geschichte zu folgen und mich mit Menschen zu identifizieren oder ihre Hintergründe kennenzulernen. Nur leider, war meine Erwartungshaltung an diese Story eindeutig zu hoch. 

    Sprachlich liest sich der Text angenehm, hegt aber keine besonderen Ansprüche, was auch daran liegen mag, dass im ersten Drittel des Buches ein Achtjähriger der Erzähler ist. Doch auch auf den folgenden Seiten bleibt der Anspruch, welchen ich hatte, auf der Strecke. Generell zwar eine interessante Geschichte, die hier aber mehr und mehr ihren Reiz verliert. 

    Meine Kritikpunkte beziehen sich im Wesentlichen auf den gewählten Fokus, der ganz tief in die Seele eines Betroffenen eindringt, um seine Handlungen deutlich zu machen und alle Beweggründe offenzulegen. Zunächst sind es nur grobe Pinselstriche, die geführt werden, doch dann bekommt der Leser die Scheuklappen aufgesetzt und muss sich fast zwanghaft in die Suche nach dem Vater ergeben, denn mehr Handlungsspielraum bleibt ihm nicht. 

    Ich habe eindeutig eine zweite Perspektive vermisst, gerade weil sich der Erzähler so zum Träumer mausert und fanatisch seinen verpassten Chancen nachtrauert – so wenig Entwicklungspotential für einen jungen Menschen, dass erscheint mir etwas weltfremd, zumal ich selbst in diesem Alter meinen Vater verloren habe, doch da war meine Gedankenwelt mit 30 Jahren eine ganz andere.

     Der Text wird immer pathetischer und hat mich irgendwann verloren, da hilft es dann leider auch nicht, wenn man sehr gute Einblicke in die politische Situation der damaligen Zeit bekommt und gut nachvollziehen kann, welche Alternativen den betroffenen Familien eigentlich blieben.

    Fazit

    Leider werden es hier nur 3 Lesesterne für eine durchaus lesenswerte Geschichte, die aber um die Hälfte des Textes hätte gekürzt werden können, weil sich die Gedanken immer nur um ein und dieselbe Sache drehen.

     Menschlich betrachtet konnte mich die dominante Erzählfigur nicht überzeugen und sie nimmt der Hintergrundgeschichte ihren Reiz, weil die Gegenwart in Anbetracht der traurigen Vergangenheit nur wenig Augenmerk erhält. Samir trauert seinem Vater hinterher, dessen einfühlsamen Geschichten, die wie er später herausfindet, nicht nur der Phantasie des Erzählers entspringen.

     Er setzt sich intensiv mit den Begriffen Heimat und Identität auseinander und verfehlt doch eine konkrete Aussage. Irgendwie hatte ich immer das Gefühl, der Protagonist möchte Mitleid beim Leser erwecken, doch damit kann dieser Roman nicht wirklich bei mir punkten.

  9. Cover des Buches Das Kartengeheimnis (ISBN: 9783446242395)
    Jostein Gaarder

    Das Kartengeheimnis

     (582)
    Aktuelle Rezension von: Renate1964

    Die erste,reale, macht der zwölfjährige Hans-Thomas mit seinem Vater von Norwegen nach Griechenland, um seine Mutter wiederzufinden, die sich vor acht Jahren von ihnen getrennt hat. Auf dieser erfährt man über eine nicht alltägliche Familiengeschichte, aber auch über  Alkoholprobleme des Vaters. Die zweite führt auf eine magische Insel und die dritte betrifft Fragen, die man öfter stellen sollte. Sie führt zu uns selbst. 

    Das Cover und die Farben gefallen mir gut, die Sprache ist leicht und flüssig.  Es wird aus der Sicht des Jungen erzählt. 4 1/2 Sterne,weil es für mich noch tiefer  hätte gehen können 

  10. Cover des Buches Jacob beschließt zu lieben (ISBN: 9783423141802)
    Catalin Dorian Florescu

    Jacob beschließt zu lieben

     (62)
    Aktuelle Rezension von: Huebner
    Catalin Dorian Florescu erzählt in "Jacob beschließt zu lieben" die Geschichte eines leidgeprüften, vergessen geglaubten Landstrichs dem Banat, eingeklemmt und gesplittert zwischen Serbien, Ungarn, Rumänien, hin- und hergestoßen und unterschätzt.

    Mithilfe des pers. Ich-Erzählers berichtet Florescu von einer 300jährigen Familiengeschichte auf ganz verblüffende Art und Weise. Dabei verquicken sich die Handlungsstränge des um 1920 einem Zeitungsartikel folgenden, ins schwäbische Dorf Triebswetter (im rumänischen Banat) stolpernden Jacob (senior , den im 30jährigen Krieg - "Lothringer, auf dem Weg nach Hause" (73) - umherirrenden Caspar, Urgroßvater des um 1769 aus Dieuse aufbrechenden über Wien ins Banat kommenden Frédéric Aubertin (während seiner Heimatsuche umbenannt in Frederick Obertin), mit der des Ich-Erzählers Jacob (junior).
    Und das alles, ohne, dass man den Überblick verliert.

    Jener zuletzt genannte Ich-Erzähler Jacob Obertin wird von seinem Vater im ausgehenden 2.WK an die Russen verraten, nach Sibirien verschickt, weil er dem Alten nicht tauglich erscheint, den Hof weiter zu führen. Jacub kann vom Viehwaggon abspringen und wird unweit seiner Heimat aufgepeppelt. Einige Jahre bleibt er im sog. Exil, bis er sich getraut, nach Hause zurückzukehren, wo sein Halbbruder (Halbzigeuner und Bastard seines Vaters) den Hof längst einverleibt hat. Jacob beschließt, auszuwandern, sich eine neue Existenz jenseits der Rumänischen Grenzen zurück in Lothringen, wo alles begann, aufzubauen. Sein Vater vereitelt den Plan. 

    Jacob hätte alle Berechtigung seinen Vater zu hassen. Zeitlebens hatte der seinen Sohn, kränklich, weil zu früh geboren, verachtet, bloß gestellt, ihm Hof und Erbe versagt, obwohl Jacob senior sich den Hof (als sich den Rumänen überlegen fühlender Schwabe) erschlichen hatte. Man erwartet, dass der Sohn seinen Vater für alles, was der ihm angetan hatte, erschlägt.
    Die Schwabenstämmigen werden vertrieben - nicht aber nach Lothringen, sondern in einen unbenannten, unwirtlichen Landstrich.

    Und am Ende beschließt Jacob zu lieben. Und sich und seinem Vater ein Haus am Ende der Welt zu bauen.

    Die Kunst des Erzählens des 1967 in Rumänien geborenen Florescu ist syntaktisch wie semantisch erstaunlich. Immer wieder schweifen die Handlungsstränge in die Vergangenheit, wodurch ein Netz von Erzählzeiten gespannt wird.
    Wir erfahren erstaunliches über die politischen Umwälzungen eines Landstriches zwischen Serbien, Rumänien und Ungarn, hin- und her gepeitscht zwischen Diktatur und Deportation, wo die Zeit stehen geblieben zu sein schien, aber eigentlich mit den Umwälzungen besonders nach dem 2. Weltkrieg im Eilschritt davon flog.

    Ivonne Hübner, Aug.2017
  11. Cover des Buches Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens (ISBN: 9783462002690)
    Tom Barbash

    Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens

     (77)
    Aktuelle Rezension von: herr_hygge

    New York im Januar 1980. Anton Winter ist Anfang 20 als er nach einem Jahr bei den Peace Corps in Afrika zu seiner Familie zurückkehrt. Sein Vater Buddy moderierte eine erfolgreiche Late-Night-Show, bis er zwei Jahren zuvor, vor laufenden Kameras einen Nervenzusammenbruch erlitt und aus dem Studio türmte.
    Nun fühlt sich Buddy bereit für ein Comeback und Anton soll ihm dabei helfen wieder durchzustarten. Dabei könnte den beiden ihr Nachbar John Lennon helfen, denn eine Wiedervereinigung der Beatles in Buddys neuer Show wäre ein Garant für deren Erfolg.
    Doch Anton ist sich unsicher ob er mit einsteigen soll, da er endlich sein eigenes Ding durchziehen möchte um aus dem Schatten seines berühmten Vaters zu treten…

    Vor der Kulisse des legendären Dakota Buildings im New York des Jahres 1980 erzählt uns Tom Barbash eine authentische Vater-Sohn-Geschichte und verwebt gekonnt fiktive Charaktere mit historischen Figuren, gleichzeitig kreiert er eine Liebeserklärung an die Stadt und an ein längst vergangenes Jahrzehnt.

    Leider hat mich die Geschichte der Winters und John Lennon am Ende aber nicht richtig gepackt.
    Der Roman ist sprachlich gesehen solide verfasst und lässt sich gut lesen. Allerdings wirken die Ereignisse arg gestückelt und der Protagonist Anton scheint die meiste Zeit nur anteilnahmslos zuzusehen und sich von seinem Vater immer wieder unter Beschlag nehmen zu lassen. Darüber hinaus, war es mir nicht möglich einen Draht zu den einzelnen Figuren zu finden.
    Was mich dazu bewogen hat, dass Buch nicht weg zu legen, waren die kleinen New Yorker Geschichten und Wahrheiten die in den Roman mit eingewebt sind. Diese ließen in meinen Gedanken eine Zeit auferstehen, die ich gerne miterlebt hätte. Noch dazu hat das Buch es geschafft, dass ich mich über das Dakota Building und über John Lennon und Yoko Ono informiert habe, was ich wiederum sehr interessant fand. Von daher möchte ich dieser Lektüre wenigstens ein bisschen was abgewinnen und schließlich ist auch das Cover wunderschön. 😉🤣

  12. Cover des Buches Träum weiter! (ISBN: 9783499246876)
    Stefan Rehberger

    Träum weiter!

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Roman Walter ist 36 und seine Freundin Patrizia 39 sind seit nunmehr fünf Monate ein Paar. Es läuft ganz gut und alles könnte so einfach sein, aber dann eröffnet sie ihm, dass sie schwanger ist. Vom Junggesellen zum Vater, vom Lebemann zur Verantwortung? Könnte ein tolles Buch sein, aber leider ist die Sprache furchtbar und die Geschichte kommt nie richtig in Gang und bleibt immer an der Oberfläche. Schade hätte mit viel Tiefgang und intelligentem Wortwitz ein super Unterhaltungsroman werden können.

  13. Cover des Buches Tage mit Sam (ISBN: 9783442489954)
    Keith Stuart

    Tage mit Sam

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Norway01

    Das Buch war schon lange bei mir im Regal und immer wieder habe ich Zeit gebraucht oder war es nicht der richtige Moment. Ich wollte mir Zeit nehmen das Buch zu lesen… und es war absolut die richtige Entscheidung.

    Das Buch weicht ein wenig von dem ab, was ich normaler weise lese. Es ist eine bewegender Geschichte und eine wichtige zugleich. Es vermittelt viele Informationen zwischen den Zeilen, von denen unbeteiligte eventuell ansonsten nie etwas mitbekommen würden. Das Buch hat mich also in dem Sinne tief berührt und mich wirklich bewegt. Es war ein schöner Roman und auch zusätzlich ein absoluter lesenswerter mit einem schönen Unterton oder Message versteckt. Der schreibstil war sehr überzeugend und auch wenn ich manchmal ins Stocken gekommen bin, so lag das eher an den Themen die zwar leicht angesprochen wurden, dennoch aber auch zum nachdenken anregen.
    Auf eine andere Art und Weise ist dieses Buch für mich ein Highlight des Jahres und ein Buch, welches ich absolut und ausnahmslos empfehlen würde. Es ist nicht mein Lieblings Roman, denn es hatte für mich nicht den Wohlfühl-Roman Faktor und es ist auch kein intellektuelles buch, welches über Psychologie oder Fakten mir mehr Wissen mitgibt, dennoch ist es für mich ein wertvolles Buch und ich bin froh es damals eingepackt zu haben und mitgenommen zu haben. Es ist wirklich eine wunderschöne Geschichte! 

  14. Cover des Buches Die Verteidigung (ISBN: 9783837151671)
    Fridolin Schley

    Die Verteidigung

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Wortklauber

    Zwischen 1947 und 1949 fand als einer der Nachfolgeprozesse des Nürnberger Hauptprozesses der sog. Wilhelmstraßen-, auch Ministerien-Prozess genannt, statt. Gegen die Hauptverantwortlichen waren direkt nach Kriegsende geurteilt worden, jetzt ging es um Verantwortliche aus der zweiten oder dritten Reihe. Es wurde gegen 21 Angeklagte u. a. wegen der Anklagepunkte Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit prozessiert, darunter acht Angehörige des Auswärtigen Dienstes. Prominentester Angeklagter war Ernst von Weizsäcker (1882 – 1951). Sein Sohn Richard (1920 – 2015) begleitete den Prozess als einer seiner Verteidiger.

    Diese beiden Personen der Zeitgeschichte, Vater Diplomat in der Weimarer Republik und im sogenannten „Dritten Reich“, Sohn ein späterer Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, der als solcher 1985, vierzig Jahre nach Kriegsende, eine vielbeachtete Rede über die Verantwortung der Deutschen im Umgang mit der Vergangenheit hielt, sind auch auf dem Cover des Buches abgebildet: der Vater auf der Anklagebank, sein Sohn in Anwaltsrobe ihm zur Seite.

     

    Der Roman beginnt mit einer sehr dichten Beschreibung des Hauptschauplatzes. Schley nimmt den Leser mit in den Gerichtssaal. Den überlieferten Protokollen, Film- und Tonaufnahmen dieses Prozesses – Buchstaben auf Papier, Schwarz-Weiß-Bildern, verrauschten Tonmitschnitten – haucht Schley im wahrsten Sinne des Wortes Leben ein. Ankläger und Angeklagte, Verteidiger, Richter, Zeugen, Wachpersonal, Übersetzer, Journalisten … Die ganze Personnage, Haupt- und Nebendarsteller dieses historischen Prozesses, erwachen im Roman wieder zum Leben. Das ist genauso beeindruckend wie – jedenfalls ging es mir so – überwältigend. Ich habe das von Devid Striesow eingelesen Hörbuch gehört und war von der Informationsflut dieses Einstiegs zugegeben ge-, wenn nicht stellenweise überfordert.

     

    Ich sage „Roman“, und als solches wird das Buch auch vermarktet, man kann sich aber durchaus bei der Lektüre fragen, was für eine Art Roman das ist – traditionellen Handlungsmustern und Konstruktionen selbst bekannter Vertreter des Genres Gerichtsroman/Justiz-Thriller folgt „Die Verteidung“ nicht. Tatsächlich hat der Autor wohl anfangs nicht auf einen Roman hingeschrieben. Ich fühlte mich beim Lesen teils mehr bei einem Essay, dann wieder bei einem Sachbuch, dann aber auch tatsächlich bei einem Roman.

     

    Ich stelle mir die Arbeit an „Die Verteidigung“ – auch wenn der Autor wohl „nur“ zwei Jahre daran gearbeitet hat – als einen ungeheuren Kraftakt vor. Der Printausgabe ist ein reichhaltiges Quellenverzeichnis nachgestellt. Diese beiden Personen der Zeitgeschichte vor dem historischen Hintergrund zu zeigen und gleichzeitig eine Vater-Sohn-Geschichte zu erzählen, ist gelungen. Ebenso, diese Fülle der zeitgeschichtlich verbürgten (oder vermuteten oder behaupteten) Ereignisse und Personen in diesen erzählenden Kontext einzubringen – und damit aus historischen Ereignissen Literatur zu machen.

    Fridolin Schley hat seine Vorgehensweise selbst so kommentiert: Er habe dem historischen Fall unbedingt gerecht werden wollen. Wo offene Fragen und Zweifel blieben, habe er den Stoff mit literarischen Mitteln behandelt und den authentischen Fall „literarisch in die Schwebe gehoben“, ihn „verunsichert“.

    So vermeidet er für mein Empfinden auch eine unangenehme, eher aufdringlich wirken müssende Innensicht, die letztendlich nur Behauptung, nur Anmaßung sein könnte. Wenn aus Personensicht erzählt wird, dann oft mit dem Zusatz: so könnte es gewesen sein, nicht, so war es. Trotzdem schimmert da und dort die Haltung des Verfassers durch – was womöglich ein Balanceakt für sich gewesen sein könnte.

    Wie da im Nachkriegsdeutschland um Dinge wie Schuld und Verantwortung gestritten und gerungen wird, und wie das Echo in der großen Öffentlichkeit war, das lässt tief blicken. Es legt auch Diskrepanzen bloß, blinde Flecken, im Politiker Richard von Weizsäcker einerseits und dem Sohn Ernst von Weizsäckers andererseits – nicht als reißerischer Akt, sondern als stille, durchaus vielsagende Gegenüberstellung.

    „Die Verteidigung“ vermittelt eine Fülle von Informationen, ist dabei aber nichts, was man zwischendurch so eben mal wegliest – was ja nicht verkehrt ist, man sollte sich nur darauf einstellen.

     

    Fridolin Schley wurde 1978 in München geboren. 2007 war er einer der Bewerber um den Bachmann-Preis. Er ist Träger zahlreicher Auszeichnungen, Stipendien und Förderpreise. „Die Verteidigung“ ist sein zweiter (veröffentlichter) Roman.

  15. Cover des Buches Nagashino – Durch den Nebel der Zeiten (ISBN: 9783736866102)
    Christiane Kromp

    Nagashino – Durch den Nebel der Zeiten

     (3)
    Aktuelle Rezension von: mimitati_555

    Kenshin ist ein ganz normaler fünfzehnjähriger Junge in der Pubertät, Schule interessiert ihn nicht wirklich, am liebsten spielt er Computerspiele, statt sich mit Schulbüchern abzugeben. Als er mit seinen Eltern ein historisches Schlachtfeld besucht, geschieht etwas seltsames und Ken findet sich plötzlich im Jahr 1575 wieder, also genau zu der Zeit, als die Schlacht von Nagashino kurz bevorstand. Zu seinem Glück findet er die Familie seines Vorfahrens, der in dieser Schlacht sein Leben verlor. Nun ist es an Ken, seinen Vorfahren zu warnen, aber bevor er dies tun kann, überschlagen sich die Ereignisse und Ken findet sich mitten in den Vorbereitungen zum Kampf.

    Die Schlacht von Nagashino hat tatsächlich stattgefunden, das Buch bezieht sich auf historische Fakten. Ich muss zugeben, dass ich bisher noch nie davon gehört habe. Der Spruch, dass Lesen bildet, trifft hier also genau zu. Die Abenteuer von Ken haben mich unerwartet in ihren Bann gezogen und mir spannende Lesestunden beschert. Die damalige Zeit finde ich unglaublich interessant und ganz ehrlich, wen würden Samurai, Ninjas und japanische Schwerttechniken nicht faszinieren? Ich jedenfalls war und bin begeistert!

    Der erste Teil ist bereits erhältlich, der zweite erscheint im Februar. Weitere Teile werden folgen, anscheinend sind der Fantasie der Autorin keine Grenzen gesetzt. Für Nachschub ist also gesorgt. Die Autorin empfiehlt das Buch ab 16 Jahren und da würde auch ich es ansiedeln. Bereits jetzt kann ich die Fortsetzung kaum erwarten und bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Von mir gibt es fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

  16. Cover des Buches Der kleine Beuteldachs (ISBN: 9783737359757)
    Sven Maria Schröder

    Der kleine Beuteldachs

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Kinderbuchkiste

    Auf euch wartet eine mutige,

     abenteuerliche Schmunzelgeschichte

    Ein Vater-Sohn-Abenteuer

    Eine Waldgeschichte

    Ein absoluter Bilderbuchspaß für Groß und Klein. Zum Schmunzeln, Gruseln und Lachen mit einer guten Portion Abenteuer

    -es ist nicht immer alles so, wie es auf den ersten Moment scheint-

    für Kinder ab 3 Jahren

    "Der kleine Beuteldachs und sein Papa lieben es, zusammen Ausflüge zu machen." (Zitat)

    Und von genauso einem Ausflug handelt diese zauberhafte Geschichte, die nur mit den Illustrationen und ganz viel Hingucken so richtig zum Erlebnis wird.

    Mein Tipp, lasst euch auf jeder Seite gaaaanz viel Zeit und taucht in die wundervollen Bilderwelten ein, die einen, in Kombination mit der Erzählung immerfort schmunzeln und eine Geschichte erleben lässt, wie sie schöner nicht sein könnte.
    Welcher Leser (Zuhöre) schmunzelt nicht gerne über eine Geschichte, in der das Kind mutiger ist als der Papa und alles anders ist wie es zunächst scheint, vor allem dann, wenn man als Leser immer mehr weiß (sieht), als die Protagonisten selbst.
    Na, neugierig geworden?
    Dann schaut doch selbst ins Buch und erlebt diese
    sehr amüsant, sehr ereignisreich, ein wenig gruselig, schaurig-schöne Geschichte mit einer gute Portion Abenteuer, Witz und Spannung und einer Prise Gänsehaut, die das Tüpfelchen auf den i ist.
    Erlebt wie der kleine Beuteldachs und sein Papa sich auf den Weg machen, um die Oma zu besuchen, die am anderen Ende des Waldes wohnt. Der Wald ist dunkel und still. Um die Stille ein wenig zu durchbrechen und bestimmt auch, um seine Angst nicht zu zeigen, reimt Papa Beuteldachs ein wenig laut vor sich hin, was uns Leser natürlich verzückt, ihn aber, um ehrlich zu sein, nicht mutiger macht.
    So richtig gemütlich findet der kleine Beuteldachs den dunklen Wald auch nicht. Als des dann nach einer Weile knackst wird nicht nur dem Kleinen ein wenig mulmig zu Mute. War das vielleicht ein Bär, der sich im Gebüsch versteckte und ihnen auflauerte?
    Der Vater beruhigt ihn. "Nein, nein, kann gar nicht sein........ Heute sind nämlich gar keine Bären im Wald!..........(Zitat) Die sind grad' alle auf der Kirmes......" sagt er und beruhigt seinen Kleinen damit erst einmal.
    Würden wir nur den Text lesen (hören) wäre es nun nur einfach eine nette, fantasievolle Geschichte, doch hier haben wir ein Bilderbuch mit großformatigen Bildern und diese Bilderwelt erzählt etwas gaaaaz anderes. Da sehen wir zum einen in einer Gedankenblase, wie sich der kleine Beuteldachs vorstellt, dass die Bären Achterbahn fahren und wir sehen was da im Wald hinter Büschen und Bäumen wirklich vor sich geht. Da sind überall Bären und wenn ihr ganz genau hinschaut, seht ihr nicht nur noch weitere kleine Tierchen, sondern auch, dass es durchaus den ein oder anderen Bären gibt, der sich fragt, was da auf dem Waldweg eigentlich vor sich geht. Haben die Tiere am Ende Angst vor den Wanderern?
    Für einen kurzen Moment scheint es, als wäre der kleine Beuteldachs amüsiert über die Vorstellung, dass sich die Bären auf der Kirmes vergnügen, doch so richtig ist seine Angst nicht verfolgen. Ganz im Gegenteil. Je weiter sie in den Wald hineinlaufen, je unheimlicher wird ihm und er hört auch immer wieder Geräusche, die ihm Angst machen. Gibt es vielleicht doch Hirsche, Füchse, Schlangen, Wildschweine oder gar ......die ihnen nach dem Leben trachten. Bei jedem Geräusch, bei jeder Vermutung des kleinen Beuteldachs findet Papa Beuteldachs eine echt lustige Erklärung, wieso gerade diese Tiere an dem Tag nicht im Wald sind und wie schon gesagt, wir sehen mehr als bei beiden, was und immer wieder schmunzeln lässt.
    Als der kleine Beuteldachs jedoch seinen Papa fragt, ob es Wölfe im Wald gibt, da erschrickt dieser gewaltig.
    "Wölfe?....Aber nein, die gibt's hier gar nicht mehr!" sagt er und findet auch dafür eine Erklärung.
    So richtig scheint der kleine Beuteldachs das jedoch nicht zu glauben, denn als er kurz darauf etwas Buschiges hinter einem Baumstamm entdeckt ist seine Neugier geweckt.
    Mutig schleicht er sich an und....
    Ja, was dann passiert verrate ich natürlich nicht, doch ihr könnt gewiss sein, es wird mehr als lustig, denn es ist eben nicht immer so, wie es auf den ersten Blick erscheint.
    Nur so viel, während Papa Beuteldachs sich ängstlich hinter einem Baum versteckt und die Pfoten vors Gesicht hält schließt der Kleine gerade höflich Freundschaft mit.... .
    Ja, mit wem eigentlich?
    Schaut doch selbst, zittert, schmunzelt und freut euch mit.
    Auf euch wartet ein absoluter Bilderbuchspaß. So ein Bilderbuchspaß, von dem man nie genug bekommen kann. Den man (kennt man einmal die Geschichte) auch wunderbar ohne Vorlesen entdecken kann. Ein Bilderbuchspaß, mit sprechenden Bildern, in denen es immer noch mal etwas Neues zu entdecken gibt und in denen genauso viel kleine Geschichten stecken, wie ihr sie erzählen könnt.
    Hier wird nicht nur eine Geschichte erzählt, hier wird die Fantasie angeregt. Hier schlägt die eigene Fantasie auch schon mal Purzelbäume, wenn es darum geht das Geschehen zu kommentieren und Randgeschichten zu erfinden, die schnell zu etwas ganz Großem werden können.

    p.s. Und wenn ihr nun den kleinen Beuteldachs genauso ins Herz geschlossen habt wie wir, dann freut es euch bestimmt zu hören, dass es noch ein weiteres Vater-Sohn-Abenteuer gibt.

  17. Cover des Buches We all fall down (ISBN: 9783407742490)
    Eric Walters

    We all fall down

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Kleinbrina

    Ich muss sagen, dass ich bei diesem Buch fast an meine Grenzen gestoßen bin. Die Geschichte ist aufwühlend, emotional und spannungsgeladen und wenn ich daran denke, dass all dieses Drama tatsächlich vor 10 Jahren geschehen ist, bin ich immer noch sprachlos.

    Allerdings hat mich stellenweise die Sicht des Autors fassunsglos und wütend gemacht. Obwohl Eric Walters Kanadier ist, nimmt er hier die USA in Schutz und spricht dieses Land quasi heilig, was ich nicht so ganz verstehen kann.
    Da ich aber hier nun keine politische Debatte führen möchte, möchte ich lieber drei Zitate niederschreiben, damit man evtl. versteht, wieso ich über dieses Buch zum Teil sehr wütend war:

    „Aber selbst Hurrikans und Tornados und Erdbeben sind anders für uns hier in den Staaten als an manch anderen Orten. […] Ich meine nicht, dass wir keine Naturkatastrophen haben“, sagt James. „Was ich meine, ist, dass sie bei uns zwar vorkommen, aber wir sind nicht in der gleichen Weise betroffen. Ich sehe mir die Nachrichten an und höre von Erdbeben in Ländern wie China und sie haben zwanzigtausend Tote, und wenn wir eins in Kalifornien haben, sterben nur zwanzig Menschen, vielleicht sogar noch weniger. […] Die gleiche Erdbebenstärke hat in verschiedenen Gegenden unterschiedliche Auswirkungen. Bei Hurrikans ist es genauso. […] Wir leben zwar immer noch mit diesen potenziellen Gefahren, aber wir haben einen Grad der Absicherung erreicht, der uns ein Gefühl von Schutz gibt, fast als wären wir immun.
    [Seite 14/15]

    „Wenn New York der Mittelpunkt des Universums ist – und wer würde das ernsthaft bestreiten? -, dann sind diese beiden Türme der Mittelpunkt des Mittelpunkts.“
    [Seite 41]

    „Wer, glaubst du, hat das getan … die Flugzeuge abstürzen lassen?“ – „Oh… oh. Ich würde auf muslimische Extremisten tippen.“
    [Seite 175]

    Ich weiß nicht, ob genau rüberkommt, was ich eigentlich sagen möchte, aber dieses typische „Wir sind Amerika, wir sind die Welt“ (mal überspitzt gesagt), ist in diesem Buch mehr als offensichtlich und fragwürdig. Vor allem das letzte Zitat hat mich geärgert, weil sofort davon ausgegangen wurde, dass muslimische Extremisten dahinter stecken. Hier wäre es deutlich besser gewesen, wenn der Autor ein wenig neutraler an die Geschichte herangegangen wäre. Ich bin selbst ein Fan der Stadt New York, aber diese Hervorhebung war mir doch ein wenig zu viel des Guten.

    Allerdings ist die Geschichte an sich durchaus interessant.
    Der Flugzeugeinsturz und die Flucht aus dem World Trade Center ist hier das Hauptaugenmerk, aber es versteckt sich in dieser Geschichte auch eine zerstörte Vater-Sohn-Beziehung, die hier verarbeitet wird.

    Will und sein Vater haben sich lange nur das Nötigste zu sagen. Sein Vater ist ein Workalholic, der kaum Zeit für seine Familie findet und nie die Sportevents seines Sohnes besucht. Will fühlt sich immer mehr wie der Mann im Haus, und ihm fehlt sein Vater, der dies anscheinend nicht zu merken scheint.
    Auf ihrer Flucht aus dem World Trade Center müssen sie sich gegenseitig vertrauen und wie ein Team zusammenarbeiten, was Will zunächst etwas schwer fällt. Nach jeder Etage schöpfen sie mehr Vertrauen zueinander und reden über ihr Familienleben, was beiden merkbar gut tut.
    Das Ende war mir ein bißchen zu glatt. Zwar ist der Ablauf der Flucht und der Einsturz des Centers, in Verbindung mit den Uhrzeiten, sehr dramatisch und intensiv, jedoch kam das Ende ein wenig zu plötzlich.

    Insgesamt konnte mich „We all fall down“ nicht ganz von sich überzeugen. Die Geschichte war mir zu patriotisch, allerdings haben die beiden Protagonisten einiges gerettet. Wer jedoch mehr über das World Trade Center und New York erfahren möchte, wird an diesem Buch seine Freude haben.

  18. Cover des Buches Goal! (ISBN: 0152059210)
    Robert Rigby

    Goal!

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Santiago lebt mit seiner Familie in Los Angeles und arbeitet wie sein Vater in einem Gartenbaubetrieb, aber in ihm schlummert der Wunsch, Fußballprofi zu werden. Sein Vater hält das allerdings für ein Hirngespinst und rät ihm von solchen angeblichen Träumereien ab. Bis eines Tages der ehemalige Fußballprofi von Newcastle United Glen Foy Santi beim Training mit seiner Fußballmannschaft (den Americanitos) beobachtet und sofort sein herausragendes Talent erkennt. Bis Santi schließlich eine Weltreise hinter sich hat und ein Probetraining in Newcastle absolvieren kann, sind einige Umstände aus dem Weg zu räumen. Natürlich ist das Ganze vorhersehbar, aber immerhin nicht ohne Schwierigkeiten wie ablehnende Teamkollegen, das Wetter, mit dem Santi zunächst gar nicht klarkommt usw. Ganz unterhaltsam, und der Soundtrack soll auch toll sein.
  19. Cover des Buches Papa kann nicht einschlafen (ISBN: 9783219119800)
    Anna Lena Amthor

    Papa kann nicht einschlafen

     (3)
    Aktuelle Rezension von: CorniHolmes

    Ich bin eine große Buchbilderliebhaberin und stets auf der Suche nach neuen Schätzchen für meine Sammlung. Als ich beim Stöbern auf „Papa kann nicht einschlafen“ stieß, konnten der ulkige Titel und das reizende Cover meine Neugierde sofort wecken. Für mich stand eigentlich schon zu dem Zeitpunkt fest, dass ich das Buch haben muss. Nachdem ich bin mir dann aber noch den Klappentext durchgelesen hatte, war ich nur noch mehr Feuer und Flamme. Ich ließ das gemeinsame Werk des Ehepaars Anna Lena und René Amthor daher sehr gerne bei mir einziehen.

    Hannes und sein Kuschelotter Herr Walter liegen im Bett und schlafen tief und fest, als sie plötzlich durch ein seltsames Geräusch geweckt werden. Durch den Türspalt sieht Hannes, dass das Licht im Wohnzimmer brennt und da, war da nicht ein Schatten? Wer oder was kann das nur sein? Ein Gespenst vielleicht? Oder die schlafwandelnde Nachbarin von gegenüber? Doch dann schaut Hannes genauer hin und erkennt, wer ihn da ihn aus dem Schlaf gerissen hat: Es ist sein Papa, der nicht einschlafen kann, weil Mama so laut schnarcht. Was für ein Glück, dass er einen so schlauen Sohn hat, der die weltbesten Einschlafhilfen kennt. Eine warme Tasse Kakao ist der ideale Begleiter ins Land der Träume. Danach erlaubt Hannes seinem Papa sogar noch großzügig, bei ihm und Herrn Walter in seinem Bett zu übernachten. Als Papa fast eingeschlummert, schreckt er plötzlich wieder auf. Er hat ganz vergessen sich nach dem Kakaotrinken die Zähne zu putzen! Das geht natürlich gar nicht. Um ihn danach wieder müde zu machen, schlägt Hannes vor, Ziegen zu zählen. Das klappt zunächst auch sehr gut, doch dann verzählt sich Papa. Und ist wieder ein bisschen wacher. Aber Hannes gibt nicht auf und versorgt seinen Vater mit weiteren Ratschlägen, die ihm dabei helfen sollen, endlich einzuschlafen. Aber nichts hilft. Hannes bietet ihm schließlich eines seiner Stofftiere an. Seine Wahl fällt auf seine Kuschelspinne, doch nanu, warum wird Papa denn auf einmal so blass? Hat Papa etwa Angst vor Spinnen? Als sich herausstellt, dass im Elternschlafzimmer eine kleine Spinne an der Wand sitzt, ist sich Hannes ziemlich sicher, dass Mamas Geschnarche nicht der wirkliche Grund dafür ist, wieso Papa kein Auge zutut.

    Ich habe inzwischen schon so einige Bilderbücher gelesen, die davon handeln, dass Kinder nicht einschlafen können. Aber eine Geschichte, in der es mal andersherum ist und sich ein Elternteil bei seinem Kind hilfreiche Einschlaftricks holt, kannte ich bislang noch nicht. Ich war von dieser originellen Idee sofort ganz angetan und sehr auf die Umsetzung gespannt. Erwartungsvoll bin ich also in das Buch eingetaucht – und wie ich es mir schon gedacht habe, hat es mich vollkommen verzaubern können.
    In meinen Augen haben Anna Lena und René Amthor mit „Papa kann nicht einschlafen“ ein überaus entzückendes Bilderbuch herausgebracht, bei dem ich mir ziemlich sicher bin, dass es bei vielen ein neuer Liebling im Kinderbuchregal werden wird. Es macht einfach nur unheimlich viel Spaß, Hannes und seinen Papa auf ihren nächtlichen Eskapaden zu begleiten und mitzuverfolgen, wie der Sohnemann alles gibt, damit der Vater endlich seine Nachtruhe findet. Man kommt aus dem Schmunzeln dabei gar nicht mehr heraus, weil das Ganze einfach so herzallerliebst und lustig ist.

    Ich habe das Buch quasi mit einem Dauerlächeln auf den Lippen gelesen, da mich das Zusammenspiel zwischen Vater und Sohn so gerührt hat. Hannes ist einfach ein bezaubernder Junge, mein Herz hat er im Sturm erobert. Er umsorgt seinen Papa genauso liebevoll wie sich sonst die Eltern um ihre Kindern kümmern. Und wie diese, so ist es auch für unseren jungen pfiffigen Helden gar nicht so leicht, dem Vater erfolgreich zur Nachtruhe zu verhelfen. Dem Papa fallen einfach ständig neue Dinge ein, die er noch tun muss, damit er schlafen kann, oder es passiert irgendetwas, was ihn wieder hochfahren lässt. Und leider wird er dadurch immer wieder ein kleines bisschen wacher.
    Die beschriebene Situation wird den meisten Vorleser*innen und Zuhörer*innen bestimmt mehr als bekannt vorkommen, schließlich finden junge Kinder Schlafen oft ziemlich langweilig und wollen viel lieber andere, deutlich spannendere Sachen tun. Oder es gibt etwas, was sie verängstigst und daran hindert einzuschlafen. Auch dieser Umstand kommt hier zur Sprache, sodass sich garantiert viele Erwachsene und ihre Kinder in der Geschichte wiederfinden werden.

    Die Erzählung enthält ein paar wirklich schöne Botschaften, die uns auf eine kindgerechte und charmante Art und Weise nähergebracht werden. So zeigt sie uns, dass auch Erwachsene Angst haben dürfen und sich ihren Ängsten stellen müssen. Zudem wird verdeutlicht, dass man gemeinsam viel stärker ist als alleine und eine Menge schaffen und erreichen kann. Die Geschichte ist somit auch lehrreich und pädagogisch wertvoll, was ich einfach wunderbar finde. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass es kleine Wiederholungen wird, die zum Mitmachen einladen und die bei den jungen Zuhörer*innen sicherlich richtig gut ankommen werden.

    Absolut hinreißend sind dann natürlich auch die farbenfrohen Illustrationen von René Amthor, die das Geschehen im Text, allen voran die warmherzige Interaktion zwischen Papa und Sohn, perfekt wiedergeben. Die Gesichtsausdrücke, insbesondere das Mienenspiel des Vaters, sind einfach zu schön, aber auch die Mimik der anderen Figuren, wie die der Kuscheltiere, sorgen für so einige breite Schmunzler. Es ist einfach die reinste Freude, die witzigen Zeichnungen zu betrachten und da das Zuhause der Familie so etwas Heimeliges und Gemütliches ausstrahlt, fühlt man sich vom ersten Moment an rundum wohl zwischen den Seiten.

    Fazit: Eine zauberhafte Gute-Laune-Gute-Nacht-Geschichte über das Nicht-Einschlafen-können und Angsthaben.
    Das Ehepaar Anna Lena und René Amthor hat mit „Papa kann nicht einschlafen“ ein zuckersüßes kreatives Bilderbuch ab 4 Jahren erschaffen, mit welchem sie uns ein gelungenes Gesamtpaket aus lauter wundervollen Zutaten bescheren. Ein herrlich amüsanter Rollentausch, eine ordentliche Portion Witz und Situationskomik, viele tolle Einschlaftipps und herzerwärmende Papa-Sohn-Momente, großartige Illustrationen und ein paar wichtige Botschaften – all das erwartet euch hier. Also ich bin total begeistert, ich kann „Papa kann nicht einschlafen“ nur empfehlen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

  20. Cover des Buches Mein Papa ist ein Ork (ISBN: 9783981727234)
    Rudolf Eizenhöfer

    Mein Papa ist ein Ork

     (6)
    Aktuelle Rezension von: EmmyL

    Ein Ork ist in J.R.R. Tolkins Fantasiewelt von Mittelerde eine gruselige, bösartige, kriegerische Kreatur. Er dient dem Bösen und ist nicht besonders intelligent. In dieser Geschichte sucht ein alleinstehender Ork-Papa mit seinem Sohn nach einem neuen Zuhause. Ihre Ansprüche sind gar nicht so hoch. Es muss dunkel, groß und mit einer hübschen Aussicht sein. Nach längerem Suchen werden sie fündig. Auch eine Ork-Höhle muss gesäubert und möbliert sein. Doch kaum ist die Höhle sauber und die beiden Orks im Wald unterwegs, um Holz für die Möbel zu holen, bevölkern Zwerge ihr neues zu Hause. Zum Glück ist ein Ork-Papa so richtig stark und kann sich in allen Situationen behaupten.

    Dieses Buch nimmt jungen Lesern auf sehr humorvolle Art die Angst vor den gruseligen Orks und führt unvoreingenommen an diese Fantasyfiguren heran. Hier sind sie gar nicht so grausam, wie es in den Filmen immer dargestellt wird. Orks erledigen ganz offensichtlich genau die gleichen Dinge, wie normale Familien: Wohnung einrichten, Wände streichen, Suppe kochen. Natürlich kommt die Wandfarbe nicht aus dem Baumarkt und die Beschaffung ist etwas schwieriger. Auch an der Suppe ist nichts gewöhnlich, da es sich um traditionelle „Sumpf-Knochen-Suppe“ handelt. Aber dafür sind es ja auch Orks.

    Mit diesem Kinderbuch-Debüt ist dem Zeichner und Autor Rudof Eizenhöfer ein wundervolles Werk gelungen, welches die Herzen kleiner Jungen im Sturm erobert. Ich habe im Kindergarten eine Gruppe wilder Jungen, die sich nur selten beim Vorlesen konzentrieren können. Diese Geschichte ist eine der wenigen Ausnahmen. Sobald ich das schmale Büchlein in der Hand halte kehrt Ruhe ein. Wir haben die Geschichte so oft gelesen, dass sie von einigen mittlerweile sogar mitgesprochen werden kann. Besonders interessant sind die relativ dunklen Illustrationen. Obwohl Farben wie grün, braun, rot und gelb verwendet wurden, dominiert schwarz fast jedes Bildgeschehen. Die Dunkelheit im Bild wirkt aber keinesfalls bedrohlich, sondern vielmehr geheimnisvoll. Sie versteckt viele kleine Details im Schatten, die sich dem Betrachter erst beim zweiten oder dritten Lesen offenbaren. Nach der Lektüre werden im Gruppenzimmer natürlich überall dunkle Ork-Höhlen gebaut. Leider mussten die Mädchen bisher immer als Zwerge herhalten und wurden vertrieben. Wir arbeiten noch an einer weniger geschlechtsspezifischen Rollenverteilung.

    Zeilenabstand, Buchstabengröße und Textumfang eignen sich sehr gut für Erstleser. Obwohl es sich bei der Schriftart nicht um eine Leseausgangsschrift handelt, konnte sie von Schülern der zweiten Klasse sehr gut vorgelesen werden. Wir haben das Buch in der Schule für ein Kunst- und Theaterprojekt verwendet, welches zum Elterntag vorgeführt wurde.

    Auf den letzten Buchseiten finden sich kleine Bilder zum Ausmalen.

    Geschichte und Illustrationen ergeben ein harmonisches Ganzes. Als Geschenk für kleine Jungs und Fantasyfans oder für die Heim- bzw. Arbeitsbibliothek sehr empfehlenswert.

  21. Cover des Buches Papa, sag mal, gibt es Gott? (ISBN: 9783907114261)
    Brigitte Endres

    Papa, sag mal, gibt es Gott?

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Kinderbuchliebhaber


    Papa, sag mal, gibt es Gott?


    Die Geschichte handelt von einen Sohn und seinem Papa, die über Gott und die Religionen sprechen.

     

    Der Junge fragt seinen Papa, ob es Gott gibt. 

    Sein Papa zeigt ihm anhand unterschiedlicher Religionen, wie er darüber denkt, was es für Gebote gibt und, dass diese das menschliche Miteinander vereinfachen. 


    Menschen mit einem Glauben haben es leichter im Leben, so seine Meinung. 

    An was aber ein jeder Mensch glaubt und wie er dies auslebt, ist jedem selbst überlassen und sehr individuell. 


    Das Buch ist super kindgerecht geschrieben und ein große Erleichterung für alle Eltern, die nicht wissen, wie sie auf diese Frage reagieren sollen. 

    Es wird neutral über unterschiedliche Religionen berichtet. 


    Das Buch ist super informativ. 

    Die sachlichen Informationen fließen sehr clever in die Geschichte ein. 


    Glauben heißt nicht wissen. 

    Und selbst die Wissenschaft hat nicht auf alles eine Antwort. 


    Man sollte nicht mit anderen Menschen streiten, sondern tolerant mit jedem Menschen und dessen Glauben umgehen. 


    Das Buch ist sehr kindgerecht geschrieben und für die Kleinen gut verständlich. 


    Die Illustrationen gefallen mir unheimlich gut und sind sehr aussagekräftig. 

    Sie passen hervorragend zum Text und unterstreichen das Geschriebene. 


    Das Buch ist ein kleiner Schatz, der für Kinder unheimlich gewinnbringend sein kann. 


    Ich finde es absolut gelungen und sehe es nicht nur Zuhause, sondern unbedingt auch in den Kitas! 


    Kinderbuchliebhaber ♥️ 




  22. Cover des Buches Unterwegs mit Paul & Papa (ISBN: 9783958540729)
  23. Cover des Buches Papa und Konrad allein zu Haus (ISBN: 9783649619550)
    Sophie Schmid

    Papa und Konrad allein zu Haus

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Kinderbuchkiste
    Was so alles passiert wenn Papa und Sohn alleine zuhause sind ist immer mal wieder Thema eines Bilderbuches.
    In "Papa und Konrad allein zu Haus" ist dies in Bild und Text sehr originell dargestellt.  Ein wenig irritierend und verwirrend mag der Einstieg  in die Geschichte für einige sehr sensibel Kinder sein aber man sollte sich hier als Erwachsener nicht zu viel Gedanken machen.
    Wieso ich dies so vorne anstelle? Wir hatten gestern diese Situation beim Vorlesen.
    Aber nun mal von Anfang an.
    (Die Stelle die ich meine werde ich rot kennzeichnen um die Darstellung nicht  zu unterbrechen)
    Papa und Konrad spielen Indianer. Konrad ist der Häuptling, Papa das Pferd. Konrad ist überglücklich und möchte der Mama alles erzählen. Doch wo ist Mama? In der Küche ist sie nicht. Dafür liegt ein Zettel auf dem Tisch.
    "Ihr Lieben ich muss abschalten und gehe auf Löwenjagd......"
    Was nun? Die hungrigen Indianer gucken in den Kühlschrank, doch der ist leer, also muss erst einmal eingekauft werden doch Papa hat den Einkaufszettel vergessen. Während er noch überlegt packt Konrad alle seine Lieblingssachen ein. Einmal nur dass zu essen was man am liebsten mag ist für Konrad ein richtiges Abenteuer. Am Abend soll Papa dann eine Gute Nacht Geschichte erzählen, so wie es Mama auch immer machte doch wer schläft dabei ein? Natürlich Papa!
    Und wie sollte es anders sein, auch der Morgen gestaltet sich ganz anders wie mit Mama. Die anderen Mütter im Kindergarten und beim Schwimmen freuen sich über einen Mann in ihrer Runde. Konrad und seine Freunden ist das nur recht. Endlich sind die Mütter einmal mit etwas anderem beschäftigt als die Kinder zu beaufsichtigen, so können sie machen was sie wollen. Am Abend liegt zuhause Post von Mama, die von ihrer "Safari" berichtet . Die kommenden Tage werden richtig lustig. Mal basteln Papa und Konrad dann wieder gehen sie in den Zoo, gehen auf ihre eigene Weise auf Safari und erleben dabei fast genauso viel wie Mama, die sich immer wieder mit kleinen Nachrichten auf Postkarten meldet. Einen Tag bevor Mama zurück erwartet wird backen sie noch einen großen Kuchen und am Abend überstehen sie noch die Begegnung mit einem "furchtbaren" Seeungeheuer.
    Dann ist Mama wieder da.
    Es war eine schöne Zeit mit Papa allein aber mit Mama zusammen ist es doch am aller schönsten.


    Wieviel Spaß Papa und Konrad haben spiegelt sich auch in den wunderbaren Illustrationen wieder. Sie lassen die Geschichte erst richtig lebendig werden, denn hier werden auch  Situationen gezeigt, die im Text gar nicht vorkommen.
    Sophie Schmid zeichnet in ihrem ganz eigenen Stil. Hier fällt gleich das ungewöhnliche Kopf-Bauch -Körperverhältnis auf. Sehr detailreich und dynamisch werden hier Alltäglichkeiten zu einem Abenteuer. Der Spaß den die beiden haben kommt sehr deutlich heraus aber auch das gewisse Augenzwinkern. Die Postkarten die Mama schreibt zeigen dies deutlich. Da berichtet sie, sie hätte eine Elefantenherde gesehen auf dem Bild dazu sieht man übergewichtige Personen bei der Gymnastik. Sie erzählt sie sei einer Gazelle hinterher gelaufen  und auf dem Bild sieht man joggende Frauen. Einmal berichtet sie davon im Schlamm festgesteckt zu haben und wir sehen sie in einer Moorbadewanne.


    Eine herrliche Darstellung über die Auszeit einer stress geplagten Mutter. Ob die Kinder diesen Humor verstehen werden bleibt dahingestellt, wenn aber dann werden sie bestimmt ihre höchst eigenen Kommentare dazu abgeben.
    Ich werde berichten wie unsere Kinder reagieren.


    Das ist bestimmt kein Buch von dem man vorhersagen kann wie es bei den Kindern ankommt.


    Bei uns Erwachsenen ist es gut angekommen weil wir uns ein Stück weit darin wiederfinden, es als Satire unseres Erwachsenenseins erleben.


    Bei Kindern wird es ankommen weil die Vater Sohn Geschichte das widerspiegelt was Kinder gern erleben möchten. Einen Elternteil ganz  für sich allein.


    Der Verlag schreibt:" Eine amüsante Geschichte für Väter, Mütter und Kinder........".


    (Man beachte die Reihenfolge!)
  24. Cover des Buches Batman I. Der Joker dreht durch (ISBN: 9783442082285)
    Craig Shaw Gardner

    Batman I. Der Joker dreht durch

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein Batmanroman: Batman trauert immer noch um den zweiten Robin, Jason Todd, der bei einem Anschlag des Jokers ums Leben kam, während in Gotham City zusätzliche Batmen auftauchen, bestehend aus angesehenen Bürgern der Stadt, die sich für den echten Batman halten und an Einbruchstatorten in Gotham sterben. Gleichzeitig versucht Mr. Winter, Mayoral assistant, Commissioner Gordons Büro auszuspionieren und dabei Batman auf alle mögliche Weise zu behindern. Batman wird als zweifelnder, tragischer Held gezeigt, was ihn menschlich macht und die Spannung steigert. Und es dauert für den Leser auch recht lange, bis er hinter des Jokers Plan steigt. Ein flott erzählter Krimi, bitte gern mehr davon!

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