Bücher mit dem Tag "vaterschaft"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "vaterschaft" gekennzeichnet haben.

165 Bücher

  1. Cover des Buches Zwei an einem Tag (ISBN: 9783548063270)
    David Nicholls

    Zwei an einem Tag

     (3.707)
    Aktuelle Rezension von: abouteverybook

    Charaktere: Emma fand ich am Anfang schon sympathisch, aber in den folgenden Jahren habe ich von ihr echt das Gefühl bekommen, dass sie eigentlich gar nicht glücklich sein will. Jahrelang hat sie irgendwelche Jobs gemacht und sich so mäßig beschwert, weil sie doch eigentlich lieber was anderes machen möchte. Mehrmals habe ich echt gedacht, dass sie ihr Leben mal bitte in den Griff bekommen soll, bis sie dann tatsächlich auch die Kurve bekommen hat. Dann ging es irgendwie aufwärts und so wie das Leben spielt ergab sich dann die nächste Situation, die alles irgendwie runtergezogen hat. Letztendlich hat sie eine gute Charakterentwicklung vollzogen, wodurch sie dann auch "relativ" schnell das Leben gelebt hat, welches sie leben wollte.
    Dexter ist wirklich schwierig. Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass er so ein echter Snob ist (was sich auch bestätigt hat), aber trotzdem irgendwie lustig ist. Über die Jahre wurde er aber nur noch versnobter und mit jedem fortschreitenden Jahr wurde sein Leben nur noch trauriger. Natürlich läuft es nicht immer schön, aber was er aus seiner Situation gemacht hat, hat es nicht unbedingt besser gemacht. Teilweise fand ich ihn auch ziemlich respektlos und er konnte einfach nicht akzeptieren, dass Emma glücklich ist. Irgendwie hat er versucht ihr halbwegs glückliches Leben kaputt zu machen, nur weil er nicht akzeptieren wollte, dass sein eigenes zerfällt. Irgendwann war er einfach nur noch bemitleidenswert, bis er dann doch tatsächlich die Kurve bekommen hat.

    Spannung: Manchmal war es ein bisschen spannend, gerade wenn in einem Jahr am Ende des Kapitels was passiert, was aber erst im nächsten Jahr irgendwie mittendrin erklärt wird. Aber meistens war es leider einfach nur anstrengend. Dexter fand ich die meiste Zeit einfach nur bemitleidenswert und als es dann besser wurde, hielt dieser Zustand nicht lange.
    Das Ende hat mir absolut nicht gefallen, weil ich diesen ganzen Kram mit Emma und Dexter durchgemacht habe, nur damit es so endet? Nein, einfach nein. Aber so spielt wahrscheinlich das Leben.

    Schreibstil: Der Schreibstil war ganz gut, teilweise etwas zu ausschweifend. Die Kapitel waren mir aber ehrlich zu lang.

    Cover: Das Cover ist okay, nichts spektakuläres.

    Fazit: Ich gebe dem Buch 3/5 Sterne. Leider fand ich die Geschichte meistens einfach nur anstrengend. Dexter habe ich die meiste Zeit nur bemitleiden können und mit dem Ende bin ich absolut nicht einverstanden. Auf der anderen Seite ist es aber auch eine realistische Geschichte, die nah am echten Leben spielt. Dennoch ist das Buch leider keine Empfehlung meinerseits.

  2. Cover des Buches Das Rosie Projekt (ISBN: 9783944668604)
    Graeme Simsion

    Das Rosie Projekt

     (1.461)
    Aktuelle Rezension von: Brina_10

    Don Tillmann weiß, das soziale Interaktion nicht sein Fachgebiet ist. Als Professor und Forscher, der Umgang mit Analysen und rationalen Gedanken hingegen schon. Was liegt also näher als einen Fragebogen zu erstellen? Einen Fragebogen, um die perfekte Ehefrau zu finden? Don ist begeistert von seiner Idee und weiß, das sie erfolgreich sein kann. Doch dann trifft er Rosie. Rosie, die alle Fragen sprengt und sich einfach nicht um den Fragebogen schert, weil sie ein ganz anderes Ziel hat: Ihren leiblichen Vater zu finden.

    Dieses Buch hat mich wirklich überrascht. Es war erfrischend und einfach mal etwas total anderes. Und auch, wenn Don stellenweise echt anstrengend war, war es genau diese überzogene Darstellung, die das Buch für mich so einzigartig gemacht hat.

    Don und Rosie verfolgen ein gemeinsames geheimes Projekt. Und auch hier ist die Darstellung total überzogen und wahrscheinlich wenig realistisch. Aber genau das, macht es so einfach, sich auf das Buch einzulassen. Es besticht durch seinen trockenen Humor und einzigartige Charaktere.

    Das Buch vereint sämtliche Klischees und regt genau deshalb dazu an, nachzudenken. Seine eigene Einstellung zu hinterfragen, andere Perspektiven einzunehmen und die Geschichte einfach auf sich wirken zu lassen. Irgendwie kann sich sicher jeder in diesem Buch ein stückweit wiederfinden und das macht es so einfach, das Buch zu mögen.

    Ich habe den Schreibstil, den Humor, die Protagonisten und alles andere an dem Buch einfach sehr gemocht und freue mich schon total auf die anderen Bände.

  3. Cover des Buches Saeculum (ISBN: 9783785577837)
    Ursula Poznanski

    Saeculum

     (1.933)
    Aktuelle Rezension von: lucatrkis

    Ich habe „Saeculum“ das erste Mal 2019 als zweites Buch von Ursula Poznanski gelesen und fand es damals sogar noch besser als „Erebos“. Auch beim zweiten Mal lesen bestätigte sich dies für mich, nachdem ich „Saeculum“ nun wieder kurz nach „Erebos“ gelesen habe. Obwohl ich keine Berührungspunkte mit Mittelalterspielen habe, mochte ich die Geschichte sehr gern, im Verlauf des Buches vergisst man sowieso, dass es sich bei dem Ganzen um ein Mittelalter-Rollenspiel handelt. Das Buch fesselte wortwörtlich ab der ersten Seite, außerdem wird es ziemlich schnell spannend. Die Charaktere waren mir alle sofort sympathisch (SPOILER), auch wenn sich einige nachher als ziemlich fies herausstellten. Besonders die Szenen im Burgkeller haben mich sehr geprägt. (SPOILER ENDE) Ein Grund, wieso ich „Saeculum“ damals mehr mochte als „Erebos“ war nämlich auch, dass es etwas weniger harmlos ist. (SPOILER) Psychologisch war es wirklich interessant, wie immer mehr Rollenspieler an den Fluch zu glauben begannen, als sie dort unten eingesperrt waren, und wie weit sie gingen, um ihn zu erfüllen. (SPOILER ENDE) Diese Szenen fand ich immer noch ziemlich spannend, auch beim zweiten Mal lesen. Doro ist ein Charakter, den ich vermutlich nie vergessen werde. An die Auflösung, die ich vorher nur noch grob im Kopf hatte, erinnerte ich mich beim Lesen immer mehr, sodass ich im Prinzip noch einmal überrascht wurde. „Saeculum“ ist wirklich ein sehr wendungsreiches Buch, wie von Ursula Poznanski gewöhnt, das bis heute zu meinen Lieblingsbüchern zählt. Jedes Mal, wenn ich daran denke, kommen mir wieder der Burgkeller und die Sache mit Simon in den Kopf.

  4. Cover des Buches Das flammende Kreuz (ISBN: 9783426518229)
    Diana Gabaldon

    Das flammende Kreuz

     (688)
    Aktuelle Rezension von: SarahWants2Read

    Worum geht es?: North Carolina 1770. Jamie und Claire Fraser haben in den britischen Kolonien Nordamerikas Fuß gefasst, doch die Ruhe und der Frieden auf ihrem Anwesen Fraser’s Ridge sind trügerisch. Denn unter den immer zahlreicher einwandernden Siedlern gärt es, immer unwilliger nehmen die Einwohner der Kolonien die Bevormundung durch die britische Zentralregierung hin. Als es zu ersten Aufständen kommt, muss auch Jamie sich entscheiden, auf wessen Seite er stehen will. Und für Claire ist die Situation noch schlimmer: Sie weiß, dass die Unabhängigkeitskriege ihre und Jamies Liebe auf die härteste Probe seit Langem stellen werden. 

    Das Cover: Wie auch die vorherigen Bände der Reihe ist dieser Buch sehr schlicht, aber sehr edel gestaltet. Der Schriftzug passt perfekt zu den Ornamenten auf dem Buch.


    Der Schreibstil: Wie auch in den vorherigen Bänden wird die Geschichte abwechselnd von verschiedenen Protagonisten erzählt. Claires Erzählung ist dabei immer in der Ich-Perspektive und während die Kapitel von Jamie, Brianna und Roger aus der Erzähler-Perspektive geschrieben sind. Leider hatte ich dieses Mal sehr große Probleme mit dem Schreibstil. Ich bin es ja schon gewohnt, dass Diana Gabaldon sehr ausschweifend schreibt, aber hier hat sie es wirklich übertrieben. Tolle Passagen, wie die Hochzeit von Brianna und Roger, sind durch wenigen Seiten aus erzählt, aber dafür muss man über 30 Seiten darüber schreiben, wie jemand versucht ein Schwein einzufangen. Die 5. Staffel der Serie war so spannend und ich habe diese hier vergebens gesucht. Es wurden so viele uninteressante Alltagsthemen in die Geschichte integriert, dass die Spannung total abgeflacht war. 


    Die Hauptfiguren: Claire ist nun in Frasers Ridge angekommen und kümmert sich auf dem Gut um die Kranken und Verletzten. Sie geht in ihrer Rolle als Ehefrau, Mutter und Großmutter total auf. Dennoch denke ich, dass sie in diesem Buch kaum eine Entwicklung durchgemacht hat. Das finde ich sehr schade.

    Brianna ist ebenfalls angekommen, jedoch konnte sie mich in diesem Buch nicht überzeugen. In fast jedem Kapitel klagt sie über ihre schmerzenden Brüsten durch das Stillen, was auf Dauer irgendwann nur noch nervig war.

    Roger muss sich in seiner neuen Rolle als Familienvater rein finden. Es plagt ihm jedoch immer wieder die Frage ob er Jemmy's Vater ist, auch wenn er den Jungen von ganzen Herzen liebt.

    Jamie hat sich im Vergleich zu den anderen Bänden kaum verändert. Er tut wieder alles um seine Familie vor dem drohenden Krieg und anderen Bedrohungen zu schützen.


    Endfazit: Ich habe lange mit mir gehadert, ob ich das Buch nicht abbrechen soll. Da ich aber ein großer Outlander-Fan bin, hat dann doch die Neugier gesiegt und ich habe weitergelesen. Als Begleitbuch zur Serie ist es in Ordnung, aber das Buch an sich kann ich leider gar nicht weiter empfehlen. Langweilige Szenen werden künstlich in die Länge gezogen und interessante Passagen sind in wenigen Seiten aus erzählt. Die Änderungen in der Serie haben die Geschichte deutlich aufgewertet, da hier so viel Potential drin steckte, was einfach nicht genutzt wurden ist. Die süßen Szenen rund um den kleinen Jemmy waren für mich das Highlight des gesammten Buchs.


    Das Buch erhält von mir enttäuschte 1,5 von 5 Sterne.

  5. Cover des Buches Das Glück kurz hinter Graceland (ISBN: 9783548289120)
    Kim Wright

    Das Glück kurz hinter Graceland

     (54)
    Aktuelle Rezension von: airbusat

    Klappentext:

    Cory Ainsworth schlägt sich nach dem Tod ihrer Mutter als Blues-Sängerin durch. Bis sie im alten Schuppen ihres Elternhauses ein Erinnerungsstück der Rock 'n' Roll-Geschichte entdeckt: den Blackhawk, das legendäre Auto von Elvis Presley. Für Cory ist das der langgesuchte Beweis: Elvis muss ihr biologischer Vater sein! Vor 37 Jahren war ihre Mutter Honey Backgroundsängerin beim King persönlich. Alles, was sie weiß, ist, dass Honey nach einem Jahr reumütig nach Hause zurückkehrte, um ihre Jugendliebe zu heiraten. Kurzerhand startet Cory das Auto und fährt dieselbe Route ab, die Honey damals genommen hat. Dabei erfährt sie nicht nur viel über ihre Mutter, sondern auch über Elvis, die 70er und ihren eigenen Platz in dieser Geschichte. 

    Der Autorin gelang es, mir das Gefühl zu geben, diese Zeit mitzuerleben, als ob ich selbst im legendären Blackhawk von Elvis mitgefahren wäre. Die mir von einer eigenen Reise nach Graceland bekannten Handlungsorte waren sehr real beschrieben. Diese Reise hätte ruhig länger dauern können. Nicht nur für Elvis-Fans eine schön zu lesende Geschichte.


  6. Cover des Buches Be with Me (ISBN: 9783492305730)
    J. Lynn

    Be with Me

     (875)
    Aktuelle Rezension von: Sabrysbluntbooks

    Teresa hat sich vor einem Jahr ihr Knie verletzt und muss deswegen das Tanzen und ihre Karriere für den Moment pausieren und fängt ein Studium als Lehrperson an, dabei kommt sie dem besten Freund ihres Bruders wieder näher, den dieser hat sie vor einem Jahr geküsst und seit da ging er ihr nie mehr aus dem Kopf...

    Ich weiss nicht recht... das Buch hatte Potenzial aber es konnte mich einfach nicht mitreissen, die Liebesgeschichte hat mich gestört das drumherum war aber ganz interessant...

    Der Schreibstil der Autorin ist ganz angenehm und das Buch lies sich gut lesen, ich fand auch die Beschreibungen zum Setting ganz okay, es spielt an einem Collage und hat auch das College feeling. Was mich an der Autorin stört, ist ihre Herangehensweise mit den Protagonisten, ah... teilweise gings gar nicht... ihre Annäherungen haben sich irgendwie falsch angefühlt und waren komisch, dann dieses ewige umentscheiden des Protagonisten was aber nicht zum Charakter selbst gepasst hat... die Liebesgeschichte der beiden konnte mich somit nicht überzeugen und es wäre mir auch egal gewesen wenn kein Happy End da gewesen wäre...

    Der Rest der Geschichte war spannend, irgendwie alles um das Paar herum... Es gab viele wichtige Themen, wie Gewalt die vom Partner aus geht, neue träume und sich selbst finden und sogar noch etwas Spannung zum Schluss mit der ich nicht gerechnet hätte, Potenzial wäre da gewesen, deswegen als ganzes Okay aber die Lovestory dahinter nicht meins...

    Das war nun mein zweiter Versuch mit der Autorin, zwar besser als Band 1 aber so ganz kann sie mich nicht überzeugen... mal schauen...

    Für die Fans von ihr könnte es sicher noch etwas sein, ansonsten würde ich zu anderen Autoren des Genres raten...


  7. Cover des Buches Die Erbin (ISBN: 9783736308091)
    Simona Ahrnstedt

    Die Erbin

     (436)
    Aktuelle Rezension von: Darcys_Lesestuebchen

    Es war wie in einer Seifenoper.

    //S.412//

    Klappentext:

    Glamour, Intrigen und große Gefühle ...
    Sie ist die Erbin einer großen schwedischen Familiendynastie. Er ein Emporkömmling aus der Arbeiterschicht.
    Sie kämpft um die Anerkennung ihres Vaters. Er hat nur ein einziges Ziel: ihre Familie zu zerstören.
    Sein Plan ist, sie auf seine Seite zu ziehen. Aber ihre Loyalität ist unantastbar.
    Doch eine einzige Nacht lang sind sie keine Rivalen.
    Eine einzige Nacht lang sind sie eine Frau und ein Mann, die vergessen, dass ihre Liebe eigentlich unmöglich ist.
    Und in dieser einen Nacht wird sich ihr Leben für immer verändern.  

    Meine Meinung:

    Dieses Buch lag lange, sehr lange auf meinem SuB und erst durch eine Challenge auf LB landete es auf meiner Want-to-Read Liste. Aber ehrlich gesagt bin ich ganz froh, dass ich jetzt ein wenig "geschubst" wurde, weil dieses Buch für mich definitiv eine der Überraschungen dieses Jahres ist. Es ist soapig, überdramatisch, die Charaktere sind weniger als nett zueinander und ich wusste nie, was noch auf mich zukommt, aber es hat auch so einen Sog entwickelt, mit dem ich nicht gerechnet hätte und ich bin quasi durch die Seiten geflogen.

    Cover:

    Eine Frau in schöner Abendkleidung bewegt sich quasi alleine in der Metropole und irgendwie passt es wirklich sehr gut zu dem Cover, zumal ich mir die Frau auch gut als Natalia vorstellen konnte, da deren Beschreibung des Körpers hier beachtet wurde. Die Farbgebung gefällt mir auch sehr gut und insgesamt wirkt es harmonisch.

    Inhalt:

    Anfangs dachte ich noch..."Puh, wie soll ich denn noch weitere 550 Seiten überstehen, das ist so langweilig !". Ich hatte echt meine Schwierigkeiten, mich schnell in die Geschichte einzufinden. Unzählige Infos zu der Börse, dem Finanzmarkt, den schwedischen Firmen, Dynastien und Natalias Familie, während man über David quasi nichts erfährt. Es war schon einiges, was mein Hirn da zu verarbeiten hatte und ich bin einfach kein Fan von so einer Faktenflut, vor allem, wenn es um unzählige Verwandtschaftsverhältnisse und dergleichen geht. Zudem wirkte der Stil zu kühl und nüchtern. Ich mag es ja schon, wenn es nicht gleich hoch her geht und man mit Emotionen überschüttet wird, aber mir war es etwas zu "frostig", was vor allem an der Kühle von Natalia lag.

    Aber das Durchhalten hat sich gelohnt, denn nach ungefähr hundert Seiten fand ich mich immer besser in der Geschichte zurecht und auch zu den beiden Hauptfiguren Natalia und David fand ich so langsam einen guten Zugang. Zwar wirkte vor allem sie immer noch sehr kühl auf mich, aber man erfuhr nach und nach, wieso sie sich so gab und so, wie sich ihre Familie ihr gegenüber verhielt, wunderte mich dann gar nichts mehr.

    Das Buch entwickelte nach und nach so einen heftigen Sog, den ich nie so erwartet hätte. Auch wenn ich eigentlich längst hätte schlafen müssen, klebten meine Augen dennoch an den Seiten fest und konnten sich nicht lösen. Vor allem bei den kleinen miesen Cliffhangern zwischendurch fiel es mir wirklich sehr schwer, nicht weiterzulesen. Es ist soapig, überdramatisiert und reden hätte wirklich geholfen, aber es las sich auch so unglaublich spannend. Man fieberte mit den beiden mit, rätselte, und wurde vor Spannung ungeduldig, weil man einfach wissen wollte, was denn nun Davids Geheimnis war. Wer war diese mysteriöse Caro und welchen Dreck hatte Natalias Vater am Stecken ? Gut, was das Geheimnis anging, wurde es relativ früh ersichtlich, was vorgefallen war, aber dennoch schockierten mich die Infos und einen Teil davon hätte ich wirklich nicht erwartet. Zum Ende hin wurde es mir trotz der großen Spannung etwas zu viel Drama und es war leicht drüber, aber dennoch finde ich es schon klasse, dass es mich auch nach über 500 Seiten so fesselte und interessierte.

    Die kleinen Nebengeschichten rund um Peter, Asa, Michael und Alexander passten gut in die Hauptgeschichte rein und rundeten sich irgendwie ab, ohne ihr die Show zu stehlen. Auch diese Storyzweige lasen sich sehr spannend und vor allem bei Michael und Asa fieberte ich mit, die beiden waren meine heimlichen Favoriten und ihr Kräftemessen einfach zu komisch und auch sinnlich.

    Wer aber mit einer lockeren Liebesgeschichte mit etwas Spannung rechnet, sollte dies definitiv nicht lesen. Unten werde ich meine persönliche Triggerwarnung angeben, weil ich finde, dass diese Geschichte durchaus eine vertragen könnte. Denn das, was vor allem Natalias Familie da vom Stapel lässt, ließ mir nicht nur einmal die Kinnlade runterfallen. Diese Familie ist einfach nur heftig und auch das, worum es bei Davids Geheimnis ging, machte mich sprachlos und traurig. 

    Die Liebesgeschichte zwischen Natalia und David war roh, sinnlich, begann nicht mit ehrlichen Absichten und war definitiv verdammt heiß. Die Erotikszenen wurden gut und nicht zu viel platziert und wirkten sehr sinnlich. Das war auf alle Fälle heiß ! Sie passten gut in die Geschichte rein und standen nicht im Vordergrund, was mir sehr gut gefiel. Die Chemie zwischen ihnen passte trotz der ganzen Hindernisse und Lügen sehr gut und ich habe mit ihnen so sehr mit gefiebert. Zwar ging es mir dann zum Ende hin etwas zu schnell mit ihnen, aber dennoch liebte ich die greifbaren Emotionen und die Liebe zwischen ihnen.

    Ich könnte wieder einen Roman schreiben und will es zum Thema Inhalt kurz machen....Es ist soapig und über dramatisch pur, aber es passte auch perfekt hier rein. Das Thema Vendetta und die Finanzwelt harmonierten klasse und die ganzen Dramen fesselten. Die Liebesgeschichte ging mir sehr unter die Haut und ich fieberte mit zum Schluss mit.

    Charaktere:

    Puh, auch nicht einfach, sich da kurz zu halten, denn es sind keine eindimensionalen Figuren und bei jedem der Charaktere fand ich Wandlung statt, die ich zum Teil schockierend, klasse oder interessant fand. Vor allem Natalia und Asa veränderten sich sehr zum Positiven.

    Natalia oder auch Nat genannt hatte es nie leicht in ihrer Familie. Die Gründe wieso erfahren sie und der Leser erst zum Schluss und das riss nicht nur ihr den Boden unter den Füßen weg. Anfangs mochte ich sie nicht wirklich, weil sie einfach zu über korrekt, anstrengend und sehr kalt wirkte. Aber wenn man sie näher kennenlernt und ihren Wandel im Laufe der Geschichte mitverfolgt, kann man vieles besser verstehen und ich fand es auch sehr interessant, wie sie mit Hilfe von David und Asa immer mehr zu ihrem wirklichen Ich bekennt und wesentlich lockerer und selbst bestimmter wurde. Ich fand ihren Weg toll und war überrascht, was für eine sinnliche Frau in ihr steckte. Aber wie heißt es doch so schön...stille Wasser sind tief. Vor allem zum Schluss zeigte sie, was wirklich in ihr steckt und auch, wenn ich manche ihrer Aktionen nicht guthieß, weil sie sich da zu sehr von ihrem Ego und ihren gekränkten Gefühlen leiten ließ, dennoch konnte ich sie durchaus verstehen. Auf jeden Fall gefiel es mir, wie sehr sie sich entwickelte.

    David war mir die meiste Zeit eher ein Mysterium. Er wirkte anfangs ein wenig klischeehaft, aber das verflüchtigte sich doch bald, nachdem man immer mehr über ihn erfuhr. Zwar hätte er auch ein wenig mehr Raum verdient, aber vielleicht wäre es dann nicht so lange so mysteriös geblieben. Dennoch mochte ich ihn schon anfangs recht gerne. Er mochte wie ein Hai wirken, aber privat lagen ihm seine Freunde sehr am Herzen. Seine Wege waren nicht korrekt und vor allem zum Schluss wirkte er geradezu besessen von seiner Rache, aber ich fand es interessant, wie er es nach und nach selber einsah. Es kam nicht zu plötzlich und man konnte diesen Wandel Stück für Stück super beobachten. Äußerlich ist er ein sehr zurückhaltender Mann, aber innerlich auch leidenschaftlich und fokussiert. Wenn er mal die Kontrolle verlor, überraschte dies nicht nur seinen Gegenüber. Mir gefiel es auch, dass es so vielschichtig wirkte und immer für eine Überraschung gut war...

    Die Nebencharaktere wurden auch sehr gut gezeichnet und wirkten interessant. Asa und Michel mochte ich hier am meisten und ihr hin und her amüsierte, da sie auch sehr unterschiedliche Charaktere hatten. Während Asa ihren Schmerz verschloss und sich nur ablenken wollte, war Michel sehr ruhig und konzentriert. Beiden passten so gut zueinander und ihre Auseinandersetzungen waren spannend. 

    Natalias Familie war echt heftig. Ihre Ansichten waren nicht nur antiquiert und versnobt, sondern auch echt daneben. Die Frau hat nur hübsch auszusehen und den Mund zu halten, während der Mann alles durfte und sich daneben benehmen konnte, wie er wollte. Diese Ansichten vertrat vor allem ihr Vater Gustav, den ich widerlich fand und bei dem mir nicht nur einmal ein eiskalter Schauer über den Rücken lief. So ein unangenehmer Zeitgenosse und da war er leider nicht alleine. Auch seine Frau hatte Ansichten, bei denen ich nur den Kopf schütteln konnte.

    Schreibstil:

    Zunächst hatte ich meine Schwierigkeiten mit dem Stil. Er las sich sehr kühl und schwierig, irgendwie zäh, aber wenn man damit warm geworden ist, kann man quasi durch die Seiten fliegen. Denn dann gefiel er mir richtig gut. Ja, es war sehr soapig und überdramatisiert, aber die Erotik war sinnlich und es las sich so spannend. Und ich finde auch, dass der Stil einfach etwas hat, was mir richtig gut gefiel. 

    Fazit:

    Anfangs ist es etwas schwierig und bei den möglichen Triggerpunkten wurde mir schon etwas übel, bzw, schlug es mir aufs Gemüt, aber es ist eine sehr spannende Geschichte deren Fokus auf den Kampf von Natalias Selbstbestimmheit und Davids Frieden gelegt wird. Die beiden haben eine tolle Chemie und ich liebte ihre Liebesgeschichte. Nur zwischendurch war mal etwas die Luft weg und ein paar Seiten weniger hätten der Geschichte gut getan. Dennoch ist es für mich eine positive Überraschung und ich bin auf mehr gespannt. Von mir gibt es: von 

    4 von 5 Sterne


    !!!MÖGLICHE SPOILER!!!!

    !!Triggerwarnung !!

    - Rassismus

    - Vergewaltigung

    - Frauenfeindlichkeit

    - Klassensystem

    - Gewalt



  8. Cover des Buches Ich schreib dir morgen wieder (ISBN: 9783492312950)
    Cecelia Ahern

    Ich schreib dir morgen wieder

     (1.103)
    Aktuelle Rezension von: ScriptumFelicis

    Leider konnte mich dieses Buch nicht überzeugen und das lag vor allem an dieser schrecklichen und egozentrischen Protagonistin. Tamara Goodwin ist eine verwöhnte, undankbare, vorlaute und rotzfreche Göre, die mir einfach nur höllisch auf den Senkel gegangen ist. Sie soll scheinbar 17 Jahre alt sein und gemäß ihren Aussagen fühlte sie sich doppelt so alt – im wahrsten Sinne des Wortes sagte sie «Aber in den letzten Monaten bin ich um Jahre gealtert.». Ah ja? Wo denn? Sie verhält sich wie eine Zwölfjährige, die mit der Situation und ihren Gefühlen nicht klarkommt. Von Reife keine Spur. Von den elendig langen Monologen und Erzählungen ganz zu schweigen. Es war zum Haareraufen. 

    Von allen anderen Charakteren waren höchstens noch ihre Tante und die Klosterschwester (ich glaube, ihr Name war Schwester Ignatius) interessant, da die beiden Personen etwas Geheimnisvolles umgaben. Die Tante im negativen und die Klosterschwester im positiven Sinne. Mehr kann ich dazu, aufgrund der Spoilergefahr, nicht verraten.

    Die Idee fand ich eigentlich recht interessant. Ich meine: Ein Tagebuch, dass die Zukunft zeigt? Das ist doch wirklich interessant. Leider war die Umsetzung mies, nicht sonderlich spannend oder gut durchdacht. Über das Tagebuch erfährt man nicht wirklich viel. Es ist einfach da. Woher es kommt? Wie es funktioniert? Das erfährt der Leser mit keiner Silbe. Es ist da. Punkt. Komm damit klar. Und Tamara selber hegt keinerlei Ambitionen hinter das Geheimnis des Tagebuchs zu kommen. Sehr schade.

    Die Geschichte an sich ist größtenteils langweilig und fade. Die Handlung plätschert vor sich hin und es geschieht nicht wirklich viel Interessantes. Stattdessen verliert sich die Autorin in Nebensächlichkeiten und vielen Wiederholungen. Die interessanten Dinge werden auf die letzten 100 Seiten gepresst. Plötzlich geht alles Schlag auf Schlag und das gut behütete Familiengeheimnis wird gelüftet. Bäm! Da hast du es! … Äh? Warum? WARUM tut die Autorin denn sowas? Ich begreife es nicht. Dieses Familiengeheimnis wäre ein toller Spannungsbogen gewesen, der sich durch die gesamte Geschichte hätte ziehen können. Aber nein, warum auch? 

    Der Schreibstil an sich – tja… Da die Geschichte aus Tamaras Sicht geschrieben wurde, passte der Schreibstil hervorragend zu dieser unreifen 17-Jährigen. Sorry, ich weiß, ich höre mich gerade sehr herablassend an, aber diese Hauptprotagonistin hat mir total die Geschichte vermiest. Ich kann ihr kaum etwas Positives abgewinnen – zumindest hatte sie mich gegen Ende etwas milder gestimmt und sie schien tatsächlich etwas reifer geworden zu sein.

    Fazit:

    Die unausstehliche Protagonistin und eine größtenteils langweilige Geschichte… Ich bin echt enttäuscht. Diese Geschichte hätte spannend werden können.

  9. Cover des Buches Der Besuch der alten Dame (ISBN: 9783257600575)
    Friedrich Dürrenmatt

    Der Besuch der alten Dame

     (1.855)
    Aktuelle Rezension von: momos-bookshelf

    Ich habe en Roman "Der Besuch der Alten Dame" in der Schule als Lektüre gelesen. Zentrale Punkte der Handlung sind Gerechtigkeit, Rache und Moral.

    Die Geschichte handelt von Claire Zachanassian, eine wohlhabende alte Frau (Titelgeberin des Buches) welche ihre verarmte, alte Heimatstadt besucht um sich hier an dem Mann zu rächen, der ihr Unrecht getan hat.

    Dürematt gelingt es fantastisch die Doppelmoral der Gesellschaft zu kritisieren. Zuerst sind die Stadtbewohner sehr kritisch, lassen sich dann aber sehr schnell von Claires Reichtum und ihrer Verlockung zu unmoralischen Handlungen verführen. Die Handlung entfaltet sich in einem spannungsgeladenen Rahmen und führt die Charaktere an moralische und ethische Grenzen.

    Ingesamt würde ich sagen, das es eine angenehme Schullektüre ist, die eben mit Tragik und Komik nochmals die Absurditäten des menschenlichen Verhaltens betont. Die Charaktere sind vielschichtig und gut entwickelt. Das Unrecht um das es geht, kommt mit der Zeit ans Licht und ich konnte sehr mit Claire mitfühlen.

    Die Erzählung regt dazu an über Recht und Unrecht nachzudenken wie auch über die Auswirkungen von Geld und Macht auf die menschliche moral. Dieses Stück wird immer relevant sein.

  10. Cover des Buches Die Straße (ISBN: 9783644050518)
    Cormac McCarthy

    Die Straße

     (696)
    Aktuelle Rezension von: Lovely_Lila

    * Spoilerfreie Rezension! *


    ~ Ja, die „Straße“ hat mich am Ende doch noch gekriegt und zum Weinen gebracht, manche Bilder werde ich vermutlich nie mehr aus dem Kopf bekommen und keine Welt wird jemals wieder so düster und hoffnungslos und finster sein wie Cormac McCarthys – trotzdem habe ich mehr erwartet, denn ein absolutes Meisterwerk und neues Lieblingsbuch ist sie für mich leider nicht geworden. Dafür fand ich den postapokalyptischen Roman sprachlich und emotional nicht überzeugend genug. Wer endlich auch mitreden möchte, kann dieses Buch durchaus lesen – aber ein Must-read ist es meiner Meinung nach nicht… ~

     

    Inhalt 

    Die Welt ist verbrannt, besteht nur noch aus verkohlten Bäumen, dreckigen Flüssen und Asche. Tiere gibt es keine mehr, dafür gefährliche Stekten und Kannibalen. In dieser geschwärzten Welt folgen ein Vater und sein Sohn einer Straße Richtung Süden, der drohende Tod ist ihr ständiger Begleite – doch noch sind sie am Leben, noch gibt es Hoffnung… 

     

    Übersicht

    Einzelband oder Reihe: Einzelband
    Erzählweise: Figurale Erzählweise, Präteritum
    Perspektive: männliche Perspektive
    Kapitellänge: keine Einteilung in Kapitel, sondern in kurze Absätze 

    Inhaltswarnung: Tierquälerei (kurz), Gewalt, Tod, Mord, K+nnibalismus, Sklaverei, s+xualisierte Gewalt und Vergew+ltigung (erwähnt), Suizidgedanken, Depression, Blut, Krankheit
    Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): NICHT bestanden
    Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: H+re, Schl+mpe 

     

    Diese Geschichte solltest du lesen, wenn dir folgende Themen/Dinge in Büchern gut gefallen:

    - düstere, hoffnungslose Grundstimmung
    - Dystopien
    - grausame Welt (K+nnibalismus, M+rd, Krankheiten, Sklaverei)
    - distanzierter, einfacher Schreibstil
    - Routinen und Wiederholungen
    - Vater-Sohn-Beziehung
    - Überleben im Fokus
    - Tod als zentrales Thema
     

    Lieblingszitate

    „Dann marschierten sie im stahlgrauen Licht die Asphaltstraße entlang, schlurften durch die Asche, jeder die ganze Welt des anderen.“ Seite 9
    „Vergiss nicht, dass das, was du in deinen Kopf lässt, für immer dort bleibt. […]
    Aber manches vergisst man doch, oder?
    Ja. Was man behalten will, vergisst man, und was man vergessen will, behält man.“ Seite 14
    „Sind wir immer noch die Guten?, fragte er.
    Ja, Wir sind immer noch die Guten.
    Und das werden wir auch immer sein.
    Ja. Das werden wir immer sein.
    Okay.“ Seite 71

     

    Meine Rezension

    So viele Jahre lag die „Straße“ (übersetzt von Nikolaus Stingl) von Cormac McCarthy, die ja als Meisterwerk und zeitloser Klassiker gilt, auf meinem SUB – und nach und nach wurde der Wunsch, sie zu lesen, um endlich mitreden zu können, größer. Das lag unter anderem daran, dass eines meiner absoluten Lieblingslieder – das berührende „No Sound but the Wind“ von den Editors ♥ – von dieser Geschichte inspiriert wurde. Und auch der Spieleregisseur Neil Druckmann gibt das Buch als maßgeblichen Einfluss für seine großartigen „The Last of Us“-Spiele an. ♥ Dazu kamen dann noch Unmengen begeisterter Rezensionen, die ich über die Jahre gelesen hatte. Im August dieses Jahres (2024) war dann endlich der richtige Zeitpunkt gekommen: Ich organisierte eine Leserunde, damit wir uns gegenseitig auffangen und trösten und miteinander schwärmen oder über „Die Straße“ schimpfen konnten, denn ich hatte gehört, dass der Roman viele Menschen sehr aufgewühlt, traurig gemacht und runtergezogen hatte…

    „Und?“, wollt ihr nun sicher wissen. „Ist ‚Die Straße‘ wirklich so gut, wie alle sagen? Ein Meisterwerk? Ein Buch, das dein Leben verändert, dich tief in deinem Kern berührt und nie wieder loslässt?“ Meine (ernüchterte) Antwort lautet: eher nicht. Aber hat es mich trotzdem am Ende gekriegt und zum Heulen gebracht: Jap! 

    Lasst mich das genauer erklären: Es gibt einiges, was mich an diesem Roman auf ganzer Linie überzeugt hat. Cormac McCarthy zeichnet eine unheimlich düstere, hoffnungslose postapokalyptische Welt – es ist wahrscheinlich die finsterste, deprimierendste Dystopie, die ich lese gelesen habe. Ich vermute auch, dass mir zukünftige dystopische Werke vorkommen werden wie der sprichwörtliche „Ponyhof“, weil es schwer sein wird, DAS zu überbieten – und alleine das ist schon eine Leistung! In „Die Straße“ gibt es außer verkohlten Bäumen, schmutzigen Flüssen und haufenweise Asche nichts mehr. Keine lebendigen Pflanzen, keine Tiere, dafür gefährliche Sekten, K+nnibalismus und kalte, nasse und lichtlose Nächte. Die wahren Schrecken werden oft nur angedeutet, trotzdem zeichnet der Autor eindringliche Bilder, die einen aufwühlen und sich einem ins Gedächtnis brennen: ein vom Blitz getroffener Mann, dem nicht geholfen werden kann, die kopflose Leiche eines Kleinkindes, die sich über einem Lagerfeuer auf einem Spieß dreht, immer wieder die unschuldige Frage des Sohnes an den Vater, ob sie auch WIRKLICH noch „die Guten“ seien, obwohl sie schreckliche Dinge tun müssen, um zu überleben… 

    Der Autor führt uns ganz nah an menschliche Abgründe, dorthin, wo es wehtut, zeigt uns, was es heißt, in einer solchen Welt zu überleben, was man dafür opfern muss. Er stellt auch immer wieder die philosophische Frage, ob es das überhaupt wert ist. Wofür jeden Tag aufstehen, wenn alles so mühsam ist und es keine Hoffnung auf Besserung gibt? Soll man trotzdem weiterkämpfen, obwohl das geliebte Kind jederzeit von den K+nnibalen gefangen, gequält und gegessen werden kann? Obwohl man ihm beibringen muss, wie es sich im Notfall mit der eigenen Waffe erschießen kann, um sich selbst Schlimmeres zu ersparern? Oder wäre es doch für alle besser, „es“ (das eigene Leben und das des Kindes) zu beenden? Das sind tiefgehende Gedankengänge, die man meist nicht wagt, sich zu stellen, Fragen, die einem noch Tage später schwer im Magen liegen. „Die Straße“ ist deshalb AUCH irgendwie eine Lektion in Dankbarkeit: SO schlecht geht es uns ja doch nicht… 

    Nach dem „Meisterwerk“ und der vielfach gelobten „Sprachgewalt“ habe ich aber dann leider doch vergeblich gesucht. Ich hatte damit gerechnet, dass mich dieses Buch emotional zerstören, ganz tief runterziehen, mein Leben verändern würde – doch all das blieb aus. Stattdessen erwarteten mich eine (bis auf einzelne Fachbegriffe) sehr einfache, eintönige Sprache, viele sprachliche und inhaltliche Wiederholungen (die Welt ist von Asche überzogen, we get it!), uninspirierte Satzanfänge (ständig „Er“) und minutiöse Schilderungen der immergleichen Abläufe: Essen suchen, Essen finden, Feuerholz suchen, Feuerholz finden, Feuer machen, Essen zubereiten, nach Gefahren Ausschau halten, Decken holen, zudecken, schlafen – und von vorne. Mir ist klar, dass die Sprache bewusst gewählt wurde, um zu zeigen, wie gleichförmig und mechanisch und anstrengend und langweilig und ganz und gar hoffnungslos das Leben des Vaters und Sohns ist – aber müssen die Leser:innen zwangsläufig auch leiden und sich langweilen? McCarthy würde vermutlich antworten: Unbedingt! Ich sage aber: Das geht besser! 

    Dazu kommt noch, dass die Sprache sehr distanziert und kühl ist, Dialoge weder Anführungszeichen noch Begleitsätze bekommen (die Zuordnung fällt teilweise schwer) und unsere Hauptfiguren nicht einmal einen Namen haben – auch diese schriftstellerischen Entscheidungen sind nachvollziehbar, muss man doch seine Gefühle in einer solchen Welt beseiteschieben, um das alles überleben zu können. Trotzdem hat auch das es für mich und meine Mitleser:innen schwer gemacht, mit den Charakteren mitzufühlen und mitzuleiden (obwohl sie sich glaubwürdig weiterentwickeln!). Am Ende hat mich der Autor aber doch noch gekriegt – gänzlich unerwartet übrigens, ich habe schon die letzten Seiten herbeigesehnt und gar nicht mehr damit gerechnet. In der einzigen Szene, in der dann endlich mal Gefühle gezeigt und besprochen werden, sind dann bei mir doch noch die Tränen gekullert – was mich gefreut hat. Und einem Buch, das mich zum Weinen gebracht hat, kann und will ich nicht weniger als 3,5 Sterne geben. Das Ende selbst war mir dann gleichzeitig zu positiv (und inkonsequent) und auch zu offen – auch wenn es natürlich mehrere Möglichkeiten gibt, es zu interpretieren… 

    Eine feministische Analyse fällt leider ernüchternd aus. Das Geschlechterverhältnis ist vollkommen unausgeglichen, das Buch ist meilenweit davon entfernt, den Bechdel-Test zu bestehen und die einzige Frau, die vorkommt, wird (abgesehen von ihrer Intelligenz) sehr negativ dargestellt. Außerdem wird sie ständig objektifiziert und sexualisiert (wer denkt nicht bei seiner verstorbenen Frau zuerst mal an ihre Brüste?), bezeichnet sich sogar selbst als „Schl+mpe“ und „H+re“. Ich meine, wer kennt sie nicht, diese Frauen, die sich selbst so nennen? Come on! Das ist einfach nur misogyn und unglaubwürdig, typischer Fall von „Männer schreiben Frauenfiguren, können sich aber nicht wirklich in die Lebensrealität von diesen hineinversetzen“. Dass McCarthy beim Verfassen dieses Romans bereits über 70 (= ein alter weißer Mann) war, ist hier leider nicht zu übersehen (auch das I-Wort und „schwachsinnig“ [Ableismus] kommen übrigens einmal im Buch vor). Pluspunkte gibt es immerhin dafür, dass hier ein alleinerziehender Vater mit seinem Sohn im Mittelpunkt steht und auch immer wieder Gefühle zeigt und vor dem Kind weint.

     

    Mein Fazit

    Ja, die „Straße“ hat mich am Ende doch noch gekriegt und zum Weinen gebracht, manche Bilder werde ich vermutlich nie mehr aus dem Kopf bekommen und keine Welt wird jemals wieder so düster und hoffnungslos und finster sein wie Cormac McCarthys – trotzdem habe ich mehr erwartet, denn ein absolutes Meisterwerk und neues Lieblingsbuch ist sie für mich leider nicht geworden. Dafür fand ich den postapokalyptischen Roman sprachlich und emotional nicht überzeugend genug. Wer endlich auch mitreden möchte, kann dieses Buch durchaus lesen – aber ein Must-read ist es meiner Meinung nach nicht… 

     

    Bewertung (in Schulnoten)

    Cover / Aufmachung (altes Cover): 3
    Idee: 1+ ♥
    Inhalt, Themen, Botschaft: 2-3
    Umsetzung: 2-3
    Worldbuilding: 2
    Einstieg: 2
    Ende: 3
    Schreibstil: 3
    Figuren: 2-3
    Spannung: 3-4
    Pacing/Tempo: 3-4
    Wendungen: 3
    Atmosphäre: 2
    Emotionale Involviertheit: 2-3
    Feministischer Blickwinkel: 4
     Einzigartigkeit: 2


    Insgesamt:

    Note 2-3

  11. Cover des Buches Sterben (ISBN: 9783442749577)
    Karl Ove Knausgård

    Sterben

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Chrischi_W

    Die Themen, die in diesem Buch zur Sprache kommen, wie sie erzählt werden, haben mich intensiv berührt. Knausgards Erzählstil und die teilweise ausschweifenden Beschreibungen sorgten für außergewöhnliche Lesestunden und lassen das Buch noch lange nachwirken. Eine Entdeckung von besonderer Qualität. 

  12. Cover des Buches Schneemann (Ein Harry-Hole-Krimi 7) (ISBN: 9783548061900)
    Jo Nesbø

    Schneemann (Ein Harry-Hole-Krimi 7)

     (901)
    Aktuelle Rezension von: Alexia_

    Frauen werden auf grausame Weise ermordet. Als Symbol wird immer ein Schneemann hinterlassen. Harrys siebter Fall übertrifft seine bisherigen in Sachen Grausamkeit und Brutalität um Einiges. Da bleibt einem die Spucke weg.

    Puuuh. Das ist definitiv keine leichte Kost gewesen. Wieder immer herausragend aber unglaublich dunkel, derb und düster. Hier tun sich Abgründe auf, da bekommt man wirklich eine Gänsehaut. Aber wie wir Harry kennen beißt er sich auch hier fest und lässt nicht locker, so lange bis er den „Schneemann“ gefasst hat. Die Inszenierung der Morde hat schon fast etwas richtig Gruseliges, so dass einem jedes Mal ein Schauer über den Rücken läuft. Dieser Thriller kommt wieder immer mit sehr viel Spannung daher und fesselt direkt von Seite eins an. Man bleibt die ganze Zeit atemlos und traut sich schon fast gar nicht zu atmen. Dabei handelt es sich ja eigentlich „nur“ um ein Buch. Aber wieder einmal ganz grandios von Jo Nesbo inszeniert und zu Papier gebracht. Wow. Unheimlich, fesselnd, packend, traurig, bewegend, wütend machend – mir gehen schlichtweg auch hier wieder die Worte aus. Wäre nicht sein erstes Buch bei dem mir das passiert. Aber hier steckt gefühlt irgendwie so viel mehr drin. Denn hier werden Harrys persönliche Beziehungen etwas mehr in den Fokus gerückt und dass bringt noch einmal die nötige Dramatik mit. Und die ist wirklich mal wieder vom Feinsten. Wendungen so wie ein Hase seine Haken schlägt. Spannung zum Schneiden und Ergebnisse das einem die Haare zu Berge stehen. Harry wieder voll in seinem Element, seine Laster natürlich wieder mitbringend. Und was war das bitte für ein Ende? Geht es eigentlich noch dramatischer, noch zerreißender? Wohl kaum. Ich hatte in diesem Moment wirklich den Drang die Luft anzuhalten. Einfach nur Wow. Wow. Wow.

    Wieder ein herausragender Krimi von Jo Nesbo und Harry Hole. Hut ab vor diesem grandiosen Fall und ich freue mich auf mehr! 5 von 5 Sternen!

  13. Cover des Buches Rachesommer (ISBN: 9783442487943)
    Andreas Gruber

    Rachesommer

     (500)
    Aktuelle Rezension von: Anastasia_Kunze

    Nachdem ich ein großer Fan von der Snijder Reihe geworden bin, wollte ich auch ein paar andere Werke von dem Autor kennen lernen. 


    Das Buch hat mich leider nicht von dem Hocker gerissen. 


    Zunächst einmal zu den Basics.

    Der Schreibstil ist wie gewohnt gut - es lässt sich schnell lesen. Allerdings sind diesmal die Kapitel etwas länger als gewohnt aber dennoch perfekt an der Länge. 


    Da es zunächst zwei unabhängige Fälle sind, wird die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählt. Die von einer Anwältin und die von Kommissar Pulaski. Für diejenigen, die die Reihe mit Snijder gelesen haben, der Pulaski aus dem Buch „Todesrache“. 

    Hier finde ich es schön, dass der Autor seine Bücher ineinander vernetzt und sympathische Charaktere nicht vergisst. 

    Allerdings bin ich mit der Protagonistin - der Anwältin, leider nicht warm geworden. Die Auflösung ihrer Vergangenheit kommt einfach etwas zu spät, da nervt bereits ihr Auftreten sehr. Zumal mir oft ihre Katzen leid taten, die ständig alleine gelassen und anscheinend nicht einmal erzogen wurden. Und dann wird ständig betont, wie wichtig die Haustiere für sie doch sind. 


    Die Handlung ist sehr offensichtlich und für mich waren alle „Aha-Momente“ vorhersehbar. Ebenfalls dadurch, dass die Fälle zu Beginn unspektakulär sind, fand ich das Buch ziemlich zäh. 

    Die ganze Spannung hat der Autor für die letzten 150 Seiten aufgespart. 


    Zusammenfassend ist das Buch zwar nicht schlecht jedoch kein so starker Thriller, wie ich von dem Autor sonst gewöhnt bin. 


  14. Cover des Buches About a boy (ISBN: 9783947185405)
    Nick Hornby

    About a boy

     (704)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Will Freeman ist kein sympathischer Zeitgenosse. Er nimmt sich was er will und Frauen will er für Sex. Sein Vater hatte einst einen Weihnachtshit geschrieben und von dessen Tantiemen, kann Will sehr gut leben. Er mogelt sich in eine Selbsthilfegruppe für Alleinerziehende ein. Er will so an Frauen ran kommen, aber er lernt den zwölf jährigen Marcus kennen. Außenseiter und Einzelkind und irgendwas verändert der Junge in Will.... Diese Geschichte ist einfach so toll und zurecht immer noch beliebt.

  15. Cover des Buches Cassardim 2: Jenseits der Schwarzen Treppe (ISBN: 9783522506984)
    Julia Dippel

    Cassardim 2: Jenseits der Schwarzen Treppe

     (521)
    Aktuelle Rezension von: Bookoholic01

    Was soll ich sagen…?! Julia Dippel ist verdient eine meiner Lieblingsautorinnen. Ihre Bücher schaffen es jedesmal aufs Neue mich umzuhauen und da macht dieser Band ihr definitiv keine Ausnahme. 

    Ich fand den Zeiten mindestens genauso gut wie der Erste, wenn nicht sogar noch etwas besser! 

    Die Geschichte geht mit ihren tollen, wunderbaren und von mir über alles geliebten Charakteren noch sehr viel weiter in die Tiefe als im Ersten und das Worldbuilding erreicht neue Höhen. 

    Die Liebe zwischen Amaia und Noár ist unglaublich und jedes Wort und jede Interaktion zwischen den beiden zeigt das auch. Die Charaktere sind neben der schrecklich spannenden Handlung mein Lieblings Teil des Buches. Wo bekomme ich bitte auch einen Flummel her??  So eine Gruppen Schattenkrieger würde ich übrigens auch jeder Zeit nehmen. 

    Der Schreibstil war auch wieder sehr gut und ich bin nur so durch geflogen.

    Deswegen bekommt auch dieses Buch von Julia Dippel von mir eine absolute Leseempfehlung!

  16. Cover des Buches Mein fast perfektes Leben (ISBN: 9783426512197)
    Jonathan Tropper

    Mein fast perfektes Leben

     (347)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Doug Parker hat die Liebe seines Lebens gefunden. Das Glück ist perfekt und die Beziehung läuft gro?artig. Nach der Hochzeit wird alles noch schöner, aber dann schlägt das Schicksal unerbittlich zu. Hailey stirbt bei einem Flugzeugabsturz. Doug verliert die Kontrolle über sich und sein Leben und vergräbt sich in seinem Haus. Niemand lässt er an sich ran und will ohne seine geliebte Frau nicht weiter leben. Russ ist der pubertierende Sohn Haileys aus erster Ehe und er bringt durch seine Drogensucht Doug wieder zurück ins Leben. Seine Familie unterstützt ihn und sein Stiefsohn fordert ebenfalls seine ganze Aufmerksamkeit und so kehrt langsam wieder etwas Normalität in Dougs Leben ein. Fängt stark an, aber lässt zunehmend nach. Seiten langes Gerede von zwei verlorenen Männern und zu viel Schmerz, der irgendwann nicht mehr nachvollziehbar ist.

  17. Cover des Buches Der Rosie-Effekt (ISBN: 9783596521180)
    Graeme Simsion

    Der Rosie-Effekt

     (454)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Nachdem Don mit seiner Angetrauten Rosie von Melbourne nach New York übergesiedelt ist, erfährt er auch noch, dass es Vater wird. Das alles ist für den Autisten nicht einfach zu verkraften. Noch dazu rät ihm eine entfernte Bekannte, niemals Kinder in die Welt zu setzen.

    Doch der Genetikprofessor versucht sich mutig auf die neuen Umstände einzulassen und jeden Stress von seiner Rosie fernzuhalten. Er setzt sich intensiv mit der Schwangerschaft auseinander, schießt dabei aber über so manches Ziel hinaus und vergisst in seinem Übereifer, sich mit Rosie abzustimmen. Kein Wunder, dass sie meint, er wolle kein Kind haben und überlegt, sich von ihm zu trennen.

    Dieses Buch hat mich ebenso wie „Das Rosie-Projekt“ sehr gut unterhalten. Don ist in seiner besonderen Art einfach zum Liebhaben, auch wenn das Zusammensein mit ihm bestimmt alles andere als einfach ist. Zum Glück hat er Freunde, die ihm immer wieder den richtigen Weg zeigen. Dass ich „nur“ vier Sterne vergebe, liegt an so mancher, für mich nicht nachvollziehbaren, Überzeichnung.

  18. Cover des Buches Fast genial (ISBN: 9783257609295)
    Benedict Wells

    Fast genial

     (445)
    Aktuelle Rezension von: Elina_moro

    Eine Reise, die Francis Leben verändern sollte. Die Reise, in der Francis nach eine wichtige Antwort sucht, nach einer Wahrheit. Das Ergebnis wird ganz anders sein als erwartet. Aber durch diese Reise wird er erwachsen und muss Verantwortung  übernehmen. Nicht alles erscheint immer positiv für den Protagonisten zu sein, jedoch realitätsnah. Ich habe mich häufig gefragt, welche autobiografische Bezüge man in diesem Roman findet. Ob der Leser einen ganz winzigen Teil von Wells Leben in der Geschichte wiederfindet? Schwer zu sagen. Aber ich glaube einige Sachen gefunden zu haben. 

    Auf jeden Fall ist es eine lesenswerte und langatmige Lektüre über Erwachsenwerden und Identität, unsere Wurzeln und Zukunft. Das Ende bleibt offen und jeder darf für sich entscheiden, wie die Story enden soll.

  19. Cover des Buches Ein Baby für Mr Right (Sweet Kiss-Reihe 2) (ISBN: B09QNQB5H5)
    M.L. Busch

    Ein Baby für Mr Right (Sweet Kiss-Reihe 2)

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Miali

    Eine Sommerromanze der anderen Art


    Chris besucht seinen Freund Pierce auf Hawaii, dessen Freundin Ana dort lebt. In seinem Hotel lernt er die hinreißende Nika kennen und verbringt die Wochen seines Aufenthalts dort. Bei seiner Abreise verspricht er ihr, sich zu melden, doch der Alltag hat ihn bald fest im Griff und außerdem ist er ja eingefleischter Single.


    Ein paar Wochen später teilt Nika ihm per Postkarte mit, dass sie schwanger ist. Als er sie telefonisch nicht erreicht, fliegt er kurzerhand nach Hawaii in dem Glauben, dass er der Vater ist. Der Vater ist jedoch Nika´s Ex-Freund, ein wohlhabender Hawaiianer, der jedoch verlobt ist und sie zur Abtreibung drängt.


    Der eingefleischte Single merkt immer mehr und mehr, dass er Nika nicht aus seinem Leben gehen lassen kann und setzt sich als ihr Anwalt und Freund für sie ein.


    Dies ist bereits der 2. Roman von M.L. Busch und er hat mich genauso gefesselt wie Teil 3 der  "Sweet Kiss Reihe". Es macht einfach Spaß diesen Roman zu lesen und man möchte direkt nach Hawaii reisen. Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd.  Die Charaktere sind sympathisch und man hofft mit Ihnen, dass alles gut werden wird. Vielen Dank für die Auszeit aus dem Alltag.

  20. Cover des Buches Pandatage (ISBN: 9783462001815)
    James Gould-Bourn

    Pandatage

     (265)
    Aktuelle Rezension von: Brina_10

    Als Danny seine Frau bei einem Unfall verloren hat, bleiben er und der gemeinsame Sohn Will allein zurück auf dieser Welt. Beide trauern auf ihre Weise, beide vermissen ihre Mutter bzw Frau, die so viel besser wusste wie das Leben funktioniert. Beide verlieren sich dabei so in ihrer Trauer, dass sie keinen gemeinsamen Weg mehr zu finden scheinen...

    Pandatage hat mich durch seine herzerwärmende Geschichte wirklich berührt. Ohne viel Worte entsteht eine Story, die zum Nachdenken anregt und gleichzeitig Hoffnung gibt. Durch Will und Danny wird das Buch so liebevoll, dass man gar nicht anders kann als beide in sein Herz zu schließen.

    Die anderen Charaktere sorgen dafür, in der Realität zu bleiben und geben dem Buch den nötigen Humor, sodass die Stimmung zwar getrübt, aber nicht durchweg traurig ist.

    Besonders ergreifend fand ich die Schilderungen aus der Zeit als Wills Mutter noch lebte und die Empfindungen der beiden Männer dazu.

    Dir Story wird relativ ruhig erzählt und ist relativ vorhersehbar, wodurch es sich für mich an manchen Stellen in die Länge zog.

    Ein schönes Buch um sich auf das Wesentliche zu besinnen und daran zu glauben, dass es immer irgendwo einen Funken Hoffnung gibt.


  21. Cover des Buches Was ich nie gesagt habe (ISBN: 9783423218924)
    Susanne Abel

    Was ich nie gesagt habe

     (224)
    Aktuelle Rezension von: Lese_Beere

    Tom ist verliebt und erlebt gerade das, was die glücklichste Zeit seines Lebens werden soll. Wäre da nicht sein Halbbruder Henk, der plötzlich in seinem Leben auftaucht - und mit ihm viele Fragen über seine Familie. Allerdings sind diese nicht so einfach zu beantworten, ist doch Toms Mutter an Demenz erkrankt und sein Vater bereits verstorben. Als es Tom dann zu viel wird, suchen Toms Freundin und Henk in der Geschichte seiner Eltern nach Antworten, die Tom so eigentlich nie wissen wollte.

    Berührend und mit viel thematischem Tiefgang erzählt der Roman nicht nur die Geschichte von Tom, sondern auch die Vergangenheit von Toms Eltern in der Nachkriegszeit. Besonderer Schwerpunkt liegt hier bei Toms Vater, einem Frauenarzt, und dem ethischen Thema der "künstlichen" Befruchtung in der Nachkriegszeit. Frau Abel schafft es hier dabei gut, die Gefühle der Protagonisten auf den Leser zu übertragen und die Nachkriegszeit in einem Blickwinkel einzufangen, der selten in Büchern beschrieben wird. Dies ist meines Erachtens dem Schreibstil der Autorin zuzuschreiben, der sehr leicht zu lesen ist, ohne dabei an Gefühlen oder Handlung einzubüßen. Ich persönlich habe das Buch dadurch sehr schnell durchgelesen und konnte voll in die Geschichte einsteigen.


    Bewertung: (4,5 von 5 Sternen)

    Handlung:  🐳🐳🐳🐳🐳

    Handlungsaufbau:  🐳🐳🐳🐳

    Schreibstil:  🐳🐳🐳🐳🐳

    Charaktere:  🐳🐳🐳🐳

  22. Cover des Buches Acht Berge (ISBN: 9783328602026)
    Paolo Cognetti

    Acht Berge

     (203)
    Aktuelle Rezension von: Sanne54

    Cognetti erzählt vor toller Kulisse die Geschichte einer 3 Jahrzehnte währenden Männerfreundschaft zwischen Pietro und Bruno. Pietro, aus dessen Sicht erzählt wird, lernt als Kind durch seine Eltern die Leidenschaft für das Hochgebirge kennen. Im Aostatal, wo die Familie möglichst viel Zeit fernab des Berufsalltags in Mailand verbringt, trifft er auf Bruno, das einzige Kind im Dorf. Zwischen dem zwangsweise ohne Freunde aufwachsenden Bruno und Pietro, der auch keine Freunde hat, entwickelt sich eine Freundschaft. Als Kinder streifen sie durchs Gebirge und während der eine immer in der Heimat bleiben soll, um trotz Maurerlehre doch den traditionellen Pfaden folgend Bergbauer zu werden, treibt es den anderen, Pietro, als Dokumentarfilme in die Welt - natürlich irgendwie unvermeidbar - in den Himalaya, zu den noch höheren und gewaltigeren Gipfeln. 

    Die Freundschaft ist von gegenseitiger Unterstützung, stummem Verständnis, auch langer Kontaktlosigkeit geprägt. Das passt du dem eigenbrötlerischen Bruno, der seinem Traum vom Bergbauern auch die Familie opfert, und zum bindungsunfähigen Pietro. 

    Mich hat einmal der Klappentext irritiert, durch den mir viel mehr Tiefe in der Auseinandersetzung mit alten Freundschaften und unterschiedlichen Lebenswegen versprochen wurde. Aber die unterschiedlichen Lebensentwürfe der beiden Freunde sind zwischen ihnen irgendwie kaum Thema, wenigstens nicht wirklich diskussionswürdige. Beide akzeptieren das Leben des anderen. Letztlich gehen beide ihren Weg (die Frage nach dem Erfolg lasse ich außen vor) und werden die erwachsenen Versionen der Männer, die schon in Kindheitstagen in ihnen angelegt waren.
    Auch mit dem Titel hadere ich ein wenig. Der Großteil der Erzählung spielt im alpinen Raum. Warum wird der Fokus auf den Himalaya gelenkt?
    Mit Blick auf die 8 Gipfel werden auch die Probleme des Lebens im Schatten dieser Berge angesprochen, aber es bleibt fast anekdotenhaft.
    Mir hätte als Setting tatsächlich der alpine oder hochalpine Bereich ausgereicht, zumal ja auch hier ein durchaus spannender Konflikt angelegt ist: Der "romantische" Traum vom harten, aber naturverbundenen Bergbauernleben, das auch viel inneren Frieden verspricht, von Einklang mit der Natur, Freiheit und Autarkie ist wirtschaftlich betrachtet fast nicht mehr möglich - wenigstens so wie Bruno es zu leben versucht. Das Sehnen nach einer entbehrungsreichen Vergangenheit, die für die früher dort lebenden Menschen Realität gewesen war - ohne alternative Lebensentwürfe. Auch hier hätte das Buch noch mehr Tiefe vertragen. Es bleibt bei Beobachtungen, etwa der ausgemergelten  und schweigsamen Mutter Brunos ...

    Insgesamt muss ich aber sagen, liest sich das Buch leicht, dennoch habe ich - angesichts der nur knapp über 250 Seiten - sehr lange daran gelesen, da ich mit den Figuren auch nicht so richtig warm wurde und mich das eine oder andere Mal beim Zeilenspringen erwischt.
    Vielleicht fehlt mir auch ein wenig der Bezug zu dieser Lebenswelt? Die Naturbeschreibungen waren sehr schön, entfalteten durchaus ihre entschleunigende Wirkung, aber es ist sicher nicht meine Art von Roman, von denen ich noch mehr lesen muss. 

  23. Cover des Buches Neujahr (ISBN: 9783442770540)
    Juli Zeh

    Neujahr

     (370)
    Aktuelle Rezension von: Alexandra-H

    Nachdem ich in Juli Zeh-Leselaune war und zudem noch immer auf Lanzarote weilte,  habe ich mir nach „Nullzeit“ gleich noch „Neujahr“ zu Gemüte geführt, das ebenfalls auf der kargen und doch reizvollen Insel spielt. Mit nur knapp 200 Seiten war die Lektüre kein langwieriges Unterfangen.
    Auch wenn die in zwei Strängen erzählte Geschichte sehr spannend ist, fand ich das Ganze schlussendlich etwas konstruiert.
    Aber der Reihe nach: Henning, Sachbuchlektor und knapp 40, ist mit seiner Frau Theresa und den zwei kleinen Kindern im Urlaub auf Lanzarote (Erzählstrang 1). Was wir bald erfahren: Er leidet unter heftigen und äußerst belastenden Panikattacken, deren Ursache ihm unerklärlich ist. Dazu kommt das omnipräsente Gefühl, seinen Aufgaben als Ehepartner und Vater nicht wirklich gerecht zu werden. 

    In der finalen Phase einer anstrengenden Radtour, die er am Neujahrstag alleine unternimmt, fühlt er sich auf fast magische Weise zu einem abgelegenen Haus hingezogen, das ihm erstaunlicherweise bekannt vorkommt. Nach und nach präsentieren sich ihm einige Bilder aus seiner Kindheit. In diesem Haus, das nun von einer deutschen Künstlerin bewohnt wird, hat er nämlich als kleiner Junge mit den Eltern und der kleinen Schwester Ferien verbracht.
    Hier setzt der zweite Erzählstrang ein: dreißig Jahre zuvor. Die zunächst harmonisch verlaufenden Ferientage nehmen eine unheilvolle Wendung. Es geschieht Erschreckendes.
    Für Hennings Panikattacken im Erwachsenenalter und die mangelnde Erdung seiner jüngeren Schwester gibt es folglich Gründe. 

    Henning findet endlich Zugang zu seinen Gefühlen. Eine Klärung, die für die Leser:innen nachvollziehbar ist.
    Die Autorin scheint zum Schluss allerdings mit ihrer eigenen Geschichte Ungeduld zu empfinden. Mich vermag das ziemlich abrupte Ende nicht recht zu überzeugen. 


  24. Cover des Buches Wir müssen über Kevin reden (ISBN: 9783492310512)
    Lionel Shriver

    Wir müssen über Kevin reden

     (190)
    Aktuelle Rezension von: Buchstabenliebhaberin

    Wir müssen über Kevin reden. Um zu verstehen, warum ein Teenager ein Blutbad anrichtet, um zu klären, ob es sein kann, dass Kinder mit bösartigem Charakter auf die Welt kommen, oder ob sie erst dazu "gemacht" werden. Was für riesige Probleme innerhalb einer Familie entstehen, wenn ein Familienmitglied "schwierig" ist und fortwährend unangenehm auffällt.

    Lionel Shriver setzt sich mit wichtigen Themen unserer Zeit auseinander:
    Darf eine Frau, erfolgreiche Unternehmerin, leidenschaftliche Weltenbummlerin, Zweifel haben, ob Kinder eine gute Entscheidung für sie sind? Kann sie beides unter einen Hut bekommen oder wird sie beruflich zurückstecken, zum Wohle der Kinder?
    Was passiert mit dem Familiengefüge, wenn Vater und Sohn sich gut verstehen, die Mutter sich aber abgelehnt, sogar gehasst fühlt?
    Können kleine Kinder Intrigen spinnen, können sie Befriedigung darin finden, anderen Schmerzen zuzufügen oder lassen sich manche Geschehnisse und Entwicklungen nicht 1:1 mit Logik oder psychologischer Dynamik erklären?
    Was bringt Kinder/Teenager dazu, an ihrer Schule Amok zu laufen?
    Was macht es mit den Hinterbliebenen, den Angehörigen der Opfer, und auch der Täter?

    Shriver verweist hier deutlich an die real statt gefundenen Schulmassaker aus dem Jahr 1999 (das bekannteste ist das Massaker an der Columbine High School) und davor.

    Der Roman hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Mutter Eva reflektiert in Briefen an ihren Ex-Mann Franklin schonungslos alles, was in Zusammenhang mit Kevin steht. Sie baut eine faszinierende Spannung auf, die mit jeden Jahr, die Kevin älter wird, zunimmt. Mir standen die Haare zu Berge, als Eva ein zweites Kind bekommt! Ich wollte Franklin schütteln, wenn er mal wieder alle Augen zudrückt, um weiterhin nur das Beste in Kevin sehen zu wollen. Verständlich. Aber leider mit fatalen Folgen. Berührend die Dialoge zwischen dem inhaftierten, inzwischen 18-jährigem und seiner Mutter, die mit einem absoluten Gefühlschaos klar kommen muss.

    Lionel Shriver hat für ihr Werk den Orange Prize erhalten. Von mir bekommt sie eine klare Leseempfehlung für dieses besondere Buch.

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