Bücher mit dem Tag "veränderung"
993 Bücher
- Jojo Moyes
Ein ganzes halbes Jahr
(11.846)Aktuelle Rezension von: AbnunchaIch bin Lou, so stellt sie sich Will Traynor vor, so platzt sie quasi in seine Welt, dabei könnten die beiden unterschiedlicher nicht sein. Lou ist auf der Suche nach einer neuen Arbeit was in ihrer Gegend sehr schwierig ist und die Traynors suchen eine ja was, eine Gesellschafterin? Will Traynor war ein aufstrebender Jungmanager der mit viel Glimmer und Freude durchs Leben ging, nichts schien zu hoch, zu weit oder zu teuer. Ein schwerer Unfall ändert sein Leben schlagartig und was Louisa zunächst nicht weiß, er möchte aus dem Leben treten und gibt seinen Eltern noch ein halbes Jahr. Lou schafft es nach einem holprigen Start Wills Leben und schließlich sein Herz zu erobern, doch was nach Leichtigkeit aussieht zerbricht schließlich am Wunsch zu sterben. Lou widerstrebt es Will auf diesem Weg zu begleiten, aber die Liebe zu ihm scheint größer zu sein. Wie viele Leser dieses einfühlsame Buch wohl bisher verzaubert hat und vielen wird sich Lou ins Herz gespielt haben. Ich finde diese Geschichte ist abgeschlossen, ich habe auch die Fortsetzung „Ein ganz neues Leben“ gelesen, einige Dinge sollten so bleiben, und es braucht nicht immer ein wie geht es weiter, das Buch „Ein ganz neues Leben“ hat mich nicht abgeholt. Denn Lou und das sei hier verraten leider nichts aus ihrem ungewöhnlichen Kleidungsstiel und ihren Träumen macht, das wäre eine Geschichte als Fortsetzung gewesen, leider leidet sie nur am Helfersyndrom und das zerstört die Geschichte. Ein ganzes halbes Jahr ist traumhaft schön, vielen Dank.
- Joanne K. Rowling
Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter 1)
(19.437)Aktuelle Rezension von: ZwischendenZeilenIm ersten Teil lernen wir Harry kennen er. Hat es nicht einfach bis zu dem Tag an dem Der Brief kommt.
Mir hat der Einstieg gut gefahllen , es wahr super Flüssig zu lesen und der spannungs Bogen baute sich mit und mit auf . Der schreibstiel wahr flüssig so das es einfach wahr in der Geschichte mit zuhalten . Ich bin gespannt was Harry,Ron und Hermine im zweiten Band erleben.
- Anna Todd
After passion
(4.877)Aktuelle Rezension von: Wauwuschel“After Passion” von Anna Todd hat mich positiv überrascht und viel mehr in seinen Bann gezogen, als ich es erwartet hatte. Die Geschichte von Tessa und Hardin mag auf den ersten Blick wie eine typische Bad-Boy-meets-Good-Girl-Romanze erscheinen, doch Todd verleiht diesem bekannten Motiv eine erstaunliche Tiefe und Intensität. Tessa ist eine Protagonistin, die sich im Laufe der Geschichte stark weiterentwickelt, von einem naiven Mädchen zu einer jungen Frau, die sich selbst und ihre Wünsche besser versteht. Hardin hingegen ist ein widersprüchlicher, aber faszinierender Charakter, dessen dunkle und verletzliche Seiten geschickt herausgearbeitet werden.
Die Dynamik zwischen den beiden ist elektrisierend, geprägt von emotionalen Höhen und Tiefen, die den Leser in einem ständigen Wechselbad der Gefühle halten. Todd schafft es, die Spannung zwischen Tessa und Hardin so real und greifbar zu machen, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Die Dialoge sind scharfzüngig und die Konflikte oft so intensiv, dass man regelrecht mitleidet.
Was “After Passion” besonders macht, ist die Authentizität, mit der Todd die Unsicherheiten und Komplexitäten junger Liebe einfängt. Der Schreibstil ist fesselnd und lässt einen tief in die Gedankenwelt der Charaktere eintauchen. Trotz einiger Klischees und vorhersehbarer Momente hat mich die Geschichte emotional tief berührt. Für Fans von intensiven Liebesgeschichten und emotionalen Achterbahnfahrten ist dieses Buch eine absolute Empfehlung.
Der Film, der auf dem Buch basiert, hat mir hingegen absolut nicht gefallen und um einen Buch-Film-Vergleich zu ziehen, kann ich als Fazit sagen, dass sich der Film nicht lohnt. Bei mir kamen keine Gefühle an und ich mochte es mehr, mir die Szenen im Kopf abzuspielen als auf der Leinwand, aber jedem das Seine. Nur schade, dass das Cover extra geändert wurde.
- Frank Schätzing
Der Schwarm
(5.448)Aktuelle Rezension von: Scarlett-H-MirroSchätzung gelingt es, diese unbegreifliche Fremde jenseits unseres luftdurchdrungenen Raumes zu einer Grenzerfahrung zu machen. Schon immer habe ich mich gefragt, wieso sich die anderen Tiere nicht melden und gegen den Menschen wehren. Schätzing fand die gleich Frage und findet eine interessante und vielleicht sogar mögliche Geschichte.
Besonders an dem Roman liebte ich die Einführung des Hauptcharakters, denn seit dem muss ich immer wieder über Menschen nachdenken, die sich wie Idioten, sich als Exzentriker und Egomane aufführen, dass man nur die Hände über den Kopf zusammenschlagen möchte. Und dann frage ich mich, machen die es vielleicht auch mit Absicht?
Und der zweite Aspekt, für den ich Schätzing danke, ist der Blick auf eine zweigeteilte Welt, die im Wasser und die in der Luft.
Es ist ein Roman, denn man gelesen haben sollte.
- Stephenie Meyer
Biss zum Morgengrauen (Bella und Edward 1)
(15.109)Aktuelle Rezension von: johanna_123Ich liebe dieses Buch! Mich hat die ganze Reihe wahnsinnig begeistert und nicht mehr losgelassen.
Jedes Mal wenn ich sie wieder von vorne lese fühlt es sich an „wie nach Hause zu kommen“.
Wisst ihr noch, wann ihr „Bis(s) zum Morgengrauen“ zum ersten Mal gelesen habt? Bei mir gehört es zu den Büchern, bei denen ich noch alles weiß.Es war eins meiner ersten Bücher die ich mir selbst gekauft hatte, Stunden hatte ich es verschlungen und die nächsten Bänder mussten her. Eine Reihe die mich seitdem stetig begleitet!
In meinen Augen kommen die Filme an die Bücher nicht heran. Obwohl sie an sich nicht schlecht sind – über die Besetzung lässt sich natürlich streiten – aber natürlich gibt es Unterschiede in der Handlung. Ich persönlich ziehe die des Buches der des Films vor.
- Cassandra Clare
City of Ashes
(4.909)Aktuelle Rezension von: EvieReads„City of Ashes“, der zweite Band der „Chroniken der Unterwelt“ von Cassandra Clare, nimmt die Leser auf eine noch aufregendere Reise durch die magische und gefährliche Welt der Schattenjäger mit. Wenn der erste Band „City of Bones“ bereits ein solider Auftakt war, ist „City of Ashes“ definitiv eine Steigerung, die mich nicht nur lachen und weinen ließ, sondern auch mit seiner spannenderen Handlung und den weiterentwickelten Charakteren überraschte.
Im zweiten Teil der Reihe geht es weiterhin um Clarissa „Clary“ Fray, eine junge Schattenjägerin, die sich mitten in einem epischen Krieg zwischen ihrem Vater Valentine und seiner Dämonenhorde und der Clave, der Gesellschaft, die für die Ordnung zwischen den Downworldern (Vampiren, Werwölfen usw.) und den Schattenjägern sorgt, wiederfindet. Aber es gibt noch weitere Konflikte, die Clary belasten: Ihre Gefühle für ihren vermeintlichen Bruder Jace und die schwierige Beziehung zu ihrem besten Freund Simon, die immer mehr auf die Probe gestellt wird. Zudem liegt ihre Mutter im Koma, und ihr Vater, der böse Dämonenlord Valentine, ist eine ständige Bedrohung.
Was mir an „City of Ashes“ besonders gefallen hat, war die flüssigere Erzählweise im Vergleich zum ersten Band. Die Übergänge zwischen den Ereignissen waren viel geschmeidiger, und die Geschichte war durchweg spannend. Die Action und die unvorhergesehenen Wendungen haben mich immer wieder überrascht, und das Tempo des Romans war genau richtig – genug, um das Interesse zu fesseln, aber nicht zu schnell, um den Charakteren und ihrer Entwicklung gerecht zu werden.
Die Charakterentwicklung ist ein weiteres Highlight dieses Buches. Besonders die Beziehungen zwischen den Figuren sind noch tiefer und komplexer als im ersten Band. Clary und Jace stehen vor der schwierigen Entdeckung ihrer wahren familiären Verhältnisse, und das fügt der ohnehin schon schwierigen Lage noch mehr Drama hinzu. Es gibt Momente, in denen man einfach mit den Figuren fühlt, sei es beim Lachen oder bei den emotionalen Kämpfen, die sie durchmachen.
Alec bleibt für mich weiterhin der interessanteste Charakter, mit seinen inneren Konflikten und seiner Entwicklung. Die Dynamik zwischen den Charakteren wird weiterhin brillant ausgearbeitet, was mich als Leser immer wieder fesselte. Die Situation zwischen Clary und Jace ist ebenfalls sehr ansprechend, auch wenn sie voller Missverständnisse und schwieriger Entscheidungen steckt – was die Spannung weiter verstärkt.
Was ich besonders schätze, ist, dass Clare nicht nur die übernatürliche Welt und die Kämpfe zwischen den verschiedenen Gruppen weiter ausbaut, sondern auch zwischenmenschliche Themen wie Identität, Loyalität und moralische Grauzonen thematisiert. Die Figuren müssen immer wieder schwierige Entscheidungen treffen, die ihre Beziehungen auf die Probe stellen, und das sorgt für viele spannende und emotionale Momente.
Insgesamt fand ich „City of Ashes“ sogar besser als „City of Bones“. Clare hat ihren Erzählstil weiter verbessert, die Handlung straffer und überzeugender gestaltet und die Charaktere auf eine Weise weiterentwickelt, die mich regelrecht fesselte. Ich freue mich schon darauf, wie sich die Geschichte in den nächsten Bänden weiter entfaltet, und kann das Buch jedem empfehlen, der spannende Urban Fantasy mit einer gut durchdachten Welt und viel emotionaler Tiefe sucht.
Fazit: Ein großartiges Buch, das sowohl Abenteuer, Magie als auch dramatische zwischenmenschliche Konflikte bietet. Die Charaktere sind tiefgründiger, die Handlung besser durchdacht und die Spannung auf einem konstant hohen Niveau. Ein klarer Schritt nach vorne in der Reihe!
- George Orwell
1984
(4.208)Aktuelle Rezension von: SeitenwindIrgendwie seltsam, dass man ein Buch so gerne lesen kann und will, obwohl es "immer schlimmer wird". Aus meiner Sicht ist garnicht so sehr die Story das Fesselnde, sondern der Sprachstil. So etwas habe ich noch nie erlebt. Sogar monotone, repetitive Aussagen und Ausrufe haben ihren Reiz nach dem 40. Mal Lesen, weil sie perfekt erörtert und geordnet sind. Das dystopische Mindset ist zeitlos und meiner Ansicht nach erkenntnisreich aufgedröselt und zwischen den Zeilen erklärt. Das Buch werde ich in Originalsprache in ein paar Jahren nochmal lesen.
- Anna Todd
After love
(2.686)Aktuelle Rezension von: Wauwuschel“After Love” von Anna Todd setzt die turbulente Geschichte von Tessa und Hardin fort, verliert jedoch deutlich an Schwung. Während die vorherigen Bände durch emotionale Intensität und packende Konflikte überzeugten, zieht sich die Handlung in “After Love” unnötig in die Länge. Die ständigen Auseinandersetzungen und Versöhnungen zwischen den Hauptfiguren wiederholen sich zunehmend, ohne wesentliche Fortschritte oder neue Impulse. Statt die Beziehung von Tessa und Hardin auf eine tiefere Ebene zu bringen, bleibt die Handlung oft in endlosen Streitereien und Missverständnissen stecken, was das Lesen ermüdend macht.
Obwohl Todd weiterhin die Emotionen der Charaktere gut einfängt und einige interessante Wendungen einbaut, fehlt es dem Buch an der Frische und Dynamik, die die Serie einst so fesselnd machte. “After Love” bleibt zwar für Fans der Reihe lesenswert, enttäuscht aber durch seinen langatmigen Plot, der die Spannung und das Interesse nur schwer aufrechterhalten kann.
Drama, Drama und noch mehr Drama; Mehr ist nicht mehr drin und der Hype wird von der Autorin zwanghaft weitergeführt. Nach diesem Band kann die Reihe eigentlich abschließen.
- Jostein Gaarder
Sofies Welt
(4.481)Aktuelle Rezension von: DrachenblumeDie (fast) 15-jähirge Sophie bekommt eines Tages Post von einem geheimnisvollen Philosophielehrer. Im Folgenden erhält sie von ihm Philosophieunterricht und ist sofort Feuer und Flamme. Als sie Alberto Knox später persönlich kennenlernt, setzen sie ihre Lektionen in persönlichen Gesprächen fort.
Sofies Welt gibt eine gute Zusammenfassung der Geschichte der (westlichen) Philosophie von den griechischen Naturphilosophen bis in die Gegenwart. Aufgrund des großen Umfangs des behandelten Stoffes kann naturgemäß nicht besonders in die Tiefe gegangen werden, sodass manche Passagen möglicherweise etwas schwer verständlich sind, wenn man sich noch nicht näher mit der Materie befasst hat. Sofie selbst ist hier auch keine große Hilfe, wenn sie altkluge Kommetare abgibt, wie "Ich habe ein sehr gutes Gedächtnis, du brauchst dies oder jenes nicht zu wiederholen". Tja, der Leser hat vielleicht kein so gutes Gedächtnis und ist ganz froh, wenn Alberto schon behandelte Themen zum besseren Verständnis noch einmal wiederholt.
Allerdings zweifle ich etwas daran, dass die Thematik für die eigentliche Zielgruppe (nämlich Jugendliche) besonders spannend ist. Auch, dass Sofie (und später auch Hilde) sofort so begeistert von ihrem Philosophiekurs ist und sich mit fast nichts anderem mehr beschäftigt, kommt mir etwas übertrieben vor. Als ich 15 war hätte ich einen Philosophiekurs wahrscheinlich einfach nur doof und langweilig gefunden.
Ohne zu spoilern kann ich nur sagen, dass ich die Handlung um den Major einfach nur überzogen und teilweise lächerlich fand. Sie lenkt nur von der eigentlich gelungenen Behandlung der einzelnen Philosophen ab und zieht das Buch unnötig in die Länge.
Alles in allem wurden die historischen und philosophischen Fakten gut und verständlich bearbeitet, allerdings ist die Rahmenhandlung weniger gelungen und wertet den Gesamteindruck doch deutlich ab. Das Buch ist gut geeignet für Personen, die sich für Philosophie interessieren und sich vorher schon ein bisschen damit beschäftigt haben.
- Jennifer L. Armentrout
Obsidian 1: Obsidian. Schattendunkel
(6.098)Aktuelle Rezension von: Lee2210Dieses Buch hat mich ab dem ersten Satz in seinen Bann gezogen. Die eher ungewöhnliche Idee einer Liebesgeschichte ist so einzigartig. Auch die Protagonisten habe ich schnell in mein Herz schließen können und ich konnte sofort mitfühlen & mit fiebern ! Ich liebe diese Geschichte und kann sie wärmstens an andere Leser°inen , die auch an Romantasy interessiert sind, empfehlen!
- Jennifer L. Armentrout
Obsidian 2: Onyx. Schattenschimmer
(3.977)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraDie Nachrichten der letzten Wochen sind alles andere als schön. Wir befinden uns gerade in der sechsten Corona-Welle, Australien stand halb unter Wasser, aber vor allem der Krieg in der Ukraine überschattet die Nachrichten pausenlos. Es ist völlig in Ordnung, dass wir uns dabei hilflos fühlen. Vielmehr als Geld spenden, Hilfe anbieten oder protestieren kann man kaum tun. Trotzdem ist es auch in Ordnung, sich nicht jede freie Minute mit diesem Thema zu beschäftigen. Eskapismus ist wichtig für unsere psychische Gesundheit, deshalb sollten wir uns nicht schämen, wenn wir einen guten Tag hatten und mit Freunden gelacht haben. Manchmal muss man den Kopf abschalten und einen witzigen Film gucken oder ein spannendes Buch lesen, gerade in Zeiten wie diesen. Deshalb habe ich viel Zeit mit Lesen verbracht und „Onyx“ von Jennifer L. Armentrout, dem zweiten Band der Lux-Reihe, beendet. Das Jugendbuch erschien 2014 auf Deutsch und setzt die Liebesgeschichte um Katy und Daemon fort.
Nach dem Tod der vier Arum, die die Lux in Ketterham bedrohten, kehrt in dem US-amerikanischen Städtchen vermeintlich wieder Ruhe ein. Doch für die fast 18-jährige Katy Swartz ist nichts wie zuvor. Sie weiß nun, dass in ihrer Nachbarschaft Aliens wohnen. Schlimmer noch, sie fühlt sich zu einem von ihnen hingezogen: Daemon Black. Dieser möchte sogar, dass Katy seine feste Freundin wird, doch sie zweifelt. Dabei haben sie, seitdem Daemon sie geheilt hat, eine überirdische Verbindung zueinander. Die Normalität kann für Katy aber vor allem nicht einkehren, weil sie immer mehr das Gefühl beschleicht, dass sie seit Kurzem übernatürliche Fähigkeiten besitzt, eine Art Telekinese. Und da wäre auch noch der neue Mitschüler Blake Saunders, mit dem Katy viel gemeinsam zu haben scheint.
„Zehn Sekunden saß Daemon Black auf seinem Platz, als er mir auch schon zuverlässig den Stift in den Rücken bohrte.“, ist der erste Satz des ersten von insgesamt 36 Kapiteln. Der Leser wird eine Situation geworfen, an die er sich schon aus dem Vorgänger erinnert. Katy sitzt in ihrer Highschool im Biologie-Unterricht. Hinter ihr sitzt Daemon, der ihr regelmäßig mit einem Stift in den Rücken bohrt, um so auf sich aufmerksam zu machen. Weiterhin erzählt Katy die Geschichte aus der Ich-Perspektive im Präteritum. Mit über 450 Seiten ist der zweite Band länger als der erste.
War Katy im ersten Band noch ein süßes, wenn auch etwas profilloses Mädchen, ist sie hier ein wenig schwieriger. Viele ihre Handlungen sind nicht länger nachvollziehbar. Ihre vorherigen Ansichten scheint sie über Bord geworfen zu haben. Gedanken und Reaktion sind oft nicht kohärent. So fühlt sie sich andauernd zu Daemon körperlich hingezogen, schmachtet ihn förmlich an, weigert sich aber seine Freundin zu werden. Ihre Begründungen dafür wechseln, sind aber allesamt nicht sonderlich glaubhaft. Dieser unglaubwürdiger Wesenswechsel, der nur dazu da ist, um ein Beziehungsdrama zu provozieren, nervt auf Dauer gehörig. Zudem ist Katy manchmal etwas schwer von Begriff. Vor allem in naturwissenschaftlichen Kontexten, zum Beispiel beim Unterschied zwischen Photonen und Atomen, scheint sie für eine Oberstufenschülerin recht ungebildet zu sein.
Daemon Black ist ein 19-jähriger Lux, der in seiner menschlichen Gestalt schwarze Haare und grüne Augen hat. Er ist etwa 1,90m groß und sehr muskulös. Daemon gilt allgemein als gutaussehender junger Mann mit langen Wimpern und vollen Lippen. Zudem ist er ein richtiger Bad Boy. Er wirkt auf andere arrogant und großspurig. Hinter der Fassade ist er jedoch ein gutmütiger und sensibler junger Mann. Harte Schale, weicher Kern. Daemon bedient also alle Klischees, die die abgegriffene Teenie-Romance-Kiste so hergibt. Er ist keine Vollkatastrophe, aber eben so stereotyp, dass er nicht sonderlich interessant ist.
Doch damit nicht genug: auch die obligatorische Dreiecksbeziehung, die in keinem schlechten Jugendbuch fehlen darf, wird nicht ausgelassen. Mit Blake Saunders kommt ein neuer Mitschüler aus Kalifornien in Katys Jahrgang. Von Anfang an ist klar, dass Katy sich zwar für ihn interessiert, sie sich aber eigentlich schon in Daemon verliebt hat und Blake letztendlich chancenlos ist. Immer wenn sie Zeit mit Blake verbringt, denkt sie an Daemon oder vergleicht ihn mit Blake. Der Plot ist hier leider vorhersehbar und langweilig. Dass es überhaupt zur Dreiecksbeziehung kommt, liegt vor allem an Katys nicht nachvollziehbarem Verhalten. An dieser Stelle hätte ich mir einfach mal einen Bruch mit alten Klischees gewünscht, aber leider werden sie auch hier wieder bedient.
Dennoch gibt es auch Aspekte, die mir gefallen haben. So ist Katys Beziehung zu ihrem Mitschüler Simon problembehaftet. Sie hat ihn in „Obsidian“ auf den Homecoming-Ball begleitet, wobei er sich erst betrunken und Katy anschließend sexuell belästigt hat. Dabei drückte er sie gegen einen Baum und hielt sie so fest, dass sie sich nicht mehr gegen seine Küsse wehren konnte. Er reagierte nicht auf Katys Aufforderung damit aufzuhören. Erst als Daemon Katy zu Hilfe kam, ließ Simon von ihr ab. Dieses Drama setzt sich in „Onyx“ fort, als Simon vor seinen Freunden damit prahlt, in jener Nacht mit Katy geschlafen zu haben, womit sie in der Schule plötzlich den Ruf hat, ein leichtes Mädchen zu sein. Diese schwierige Situation, in der sich Katy hier befindet, ist sehr ernst und weit weg von dem klischeebeladenen Plot, der einem ansonsten hiermit aufgetischt wird. Tatsächlich bin ich sehr beeindruckt, dass Armentrout den Mut hat, auf Probleme aufmerksam zu machen, die es nach wie vor an Schulen gibt. Nach der Demütigung, die Katy durch die sexuelle Belästigung durchleben musste, wird sie von manchen Mitschülerinnen nun auch noch als Schlampe bezeichnet. Sie geht also emotional durch die Hölle. Dafür dass dieses wichtige Thema in „Onyx“ Raum findet, bin ich Armentrout dankbar.
Der Schreibstil ist einfach, schnörkellos und lässt sich leicht lesen. Leider ist er auch ein wenig unscheinbar. Armentrouts Stil hat nur wenig Wiedererkennungswert. Selten eckt er auch einmal an, beispielsweise durch Begriffe wie „ausrasten“ oder das unnötige Setzen dreifacher Punkte anstelle von Gedankenstrichen.
Schon in „Obsidian“ erfährt der Leser, dass Daemon und Dee zu den Luxen gehören. Diese sind außerirdische Wesen vom Planeten Lux, der Millionen von Lichtjahre entfernt von der Erde ist. Luxen werden immer als Drillinge mit zwei Jungen und einem Mädchen geboren, weshalb die Mädchen besonders stark beschützt werden und bei männlichen Artgenossen begehrt sind, da die Frauenquote aus natürlichen Gründen niedrig ist. Sie sind Lichtgestalten mit übernatürlichen Fähigkeiten, so können sie sich beispielsweise in Lichtgeschwindigkeit bewegen, Formenwandeln, Heilen, Raum und Zeit manipulieren, Feuer und Hitze beeinflussen oder Telekinese betreiben. Dabei hat aber jeder Lux seine individuellen Talente und kann nicht jede diese aufgezählten Fähigkeiten besonders gut. Manche können bestimmte Dinge, beispielsweise Heilen auch gar nicht. Formenwandeln kann dagegen jeder Lux. Was mich am Konzept der Lux jedoch besonders gestört hat, war der verzweifelte Versuch Armentrouts die fantastischen Sachverhalte naturwissenschaftlich zu erklären. So erklärt Blake Katy zum Beispiel in Kapitel 20, dass Lux nur „‚eine Art von DNA’“ haben, während Menschen zwei hätten. Als Biologie-Studentin kann ich hier klar betonen, dass das völlig falsch ist. Der Mensch hat nur eine DNA, deren identischen Kopien in jeder Zelle genau einmal vorkommt, nämlich im Zellkern. Möglicherweise meint Blake damit auch die Chromosomen, aber dann ist fraglich, warum er diese nicht benennt. Auch Mr. Garrison, der ausgerechnet Biologielehrer ist, erklärt in Kapitel 23, dass es möglich ist, dass menschliche DNA mit der eines Lux‘ verschmelzen kann, was erstaunlich ist, da durch die unüberwindbare Distanz der Planeten Lux und Erde keine Artverwandtschaft zwischen Mensch und Lux bestehen kann. Dass diese beiden DNA also so ähnlich sind, dass sie sich verbinden können, ist viel unwahrscheinlicher als ein Sechser im Lotto. Obendrein ist es überhaupt unlogisch, dass Lux DNA und Zellen besitzen, da sie ja eigentlich Lichtgestalten sind, die aus Photonen bestehen. Was genau vererbt wird, bleibt auch unklar, da Lux ihr Aussehen durch das Formenwandeln erwerben und nicht durch Genetik. Es kommt aber noch merkwürdiger: Wenn diese Verschmelzung geschehe, seien Lux und Mensch aneinander gebunden. Stirbt der eine, stirbt auch der andere. Dies erklärt der äußerst inkompetente Mr. Garrison mit „‚zelltechnisch[en]’“ Ursachen. Das macht auch absolut keinen Sinn. Sonst könnten ja keine eineiigen Zwillinge ohne den jeweils anderen überleben, da sie quasi die gleiche DNA haben. Womit man diese Beeinflussung vielleicht fadenscheinig erklären könnte, wäre die Quantenverschränkung, da Lux aus Photonen bestehen. Doch das tut Armentrout einfach nicht. Abschließend kann ich nur Katys Gedanken zitieren: „Sehr wissenschaftlich klang das nicht.“ Natürlich sind Fantasy-Elemente nicht logisch, das steht außer Frage. Aber wenn man schon versucht diese in einen wissenschaftlichen Kontext zu bringen, sollte man sich eben wenigstens die Mühe machen zu recherchieren, um zumindest eine ansatzweise glaubwürdige Erklärung bieten zu können. Oder man lässt es eben ganz bleiben.
Das Ende ist wiederum spannend und unterhaltsam. Während mich „Onyx“ allgemein nicht fesseln konnte, zieht das Finale den Spannungsbogen abschließend gut an. Es gibt überraschende und tragische Tode. Bisher tut sich die Reihe eher schwer damit, einen eindeutigen Antagonisten aufzuweisen. Deswegen bin ich gespannt, was in den nächsten Bänden noch folgt. Die Bonusgeschichten aus der Perspektive von Daemon sind ein nettes Extra und machen Spaß zu lesen.
„Onyx“ von Jennifer L. Armentrout kann leider nicht ganz mit dem Vorgänger mithalten. Katy ist nerviger, Daemon ein klischeehafter Bad Boy und eine vorhersehbare Dreiecksbeziehung tragen insgesamt zu einem etwas negativeren Wertung bei. Armentrouts Schreibstil ist eher mittelmäßig. Zudem hätte sie vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich besser recherchieren können. Trotzdem ist der zweite Band der Lux-Reihe nicht überwiegend schlecht. Es gibt immer wieder Überraschungsmomente und gute Szenen, auch wenn ich das Buch leicht beiseite legen konnte. Alles in allem ist „Onyx“ aus dem Jahr 2014 ein Fantasy-Jugendbuch mit viel verschenktem Potenzial und letztendlich nur in Ordnung. Deshalb erhält es von mir zwei von fünf Federn. Dennoch werde ich als Nächstes den dritten Band „Opal“ lesen, da ich diesen und den nächsten Band bereits zuhause habe.
- Victoria Aveyard
Die rote Königin
(2.730)Aktuelle Rezension von: Booksareheroess"Jeder kann jeden verraten"
Endlich habe ich dieses Buch zur Hand genommen, und obwohl es etwas gedauert hat, mich in die Welt einzufinden, hat sich die Geduld ausgezahlt. Der Start der Geschichte war für meinen Geschmack etwas langsam, doch nach den ersten 100/150 Seiten nahm die Handlung Fahrt auf und hat mich richtig gepackt.
Mare Barrow als Protagonistin ist eine sympathische und mutige Heldin, die sich in einer feindlichen Welt behaupten muss. Ihre Entwicklung von einem einfachen Mädchen zu einer zentralen Figur im Widerstand ist glaubwürdig und mitreißend dargestellt. Besonders ihre innere Zerrissenheit und ihre Entschlossenheit, sich gegen das Unrecht zu stellen, machen sie zu einer interessanten Figur. Die Liebesdreieck-Thematik ist allerdings weniger originell und fühlt sich mitunter vorhersehbar an, obwohl sie viele junge Leser ansprechen dürfte. Allerdings waren einige Entwicklungen, vor allem gegen Ende des Buches, nicht immer ganz nachvollziehbar. Die Wendung im Finale wirkten stellenweise etwas überstürzt und abrupt.
Was Die rote Königin ebenfalls auszeichnet, sind die überraschenden Wendungen und der Verrat, die die Handlung beleben und zu einem eindrucksvollen Finale führen. Insgesamt ist Die rote Königin ein spannender und mitreißender Auftakt einer Serie, der besonders Fans von dystopischen Fantasy-Welten gefallen dürfte. Victoria Aveyard hat eine faszinierende Welt geschaffen, in der Machtkämpfe, Intrigen und starke Charaktere die Leser in den Bann ziehen.
- Oscar Wilde
Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray
(2.001)Aktuelle Rezension von: SelectionBooks„Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde zählt zu meinen liebsten Klassikern. Daher habe ich mich unglaublich über die Biblioteca Obscura Schmuckausgabe gefreut, die aufwendig von Marcin Minor illustriert wurde.
„Er versuchte, die scharlachroten Fäden des Lebens aufzusammeln und sie zu einem Muster zu weben; seinen Weg durch das blutrote Labyrinth der Leidenschaft zu finden, durch das er irrte.“ Zitat aus „Biblioteca Obscura - Das Bildnis des Dorian Gray“, Seite 130 - 131.
Ich liebe die Gestaltung dieser Schmuckausgabe sehr. Schon von außen ist das Buch dank der Goldfolienveredelung auf dem Cover ein absoluter Eyecatcher. Der schwarze Farbschnitt rundet das perfekte Gewand der Schmuckausgabe ab. Die Schwarz-Weiß Illustrationen von Marcin Minor sind ein absolutes Highlight. Die schaurig schönen Zeichnungen präsentieren sich mit unglaublich vielen kleinen Details und lassen den Leser perfekt in eine dunkle Welt voller Versuchung und Verderbnis eintauchen.
Dorian Gray ist ein außergewöhnlich gut aussehender junger Mann, an dem die Unschuld der Jugend haftet. Das ändert sich schlagartig, als er auf Lord Henry Wotton trifft. Dieser war schon immer fasziniert von den Möglichkeiten der Manipulation des menschlichen Geistes und beeinflusst Dorian mit seinen moralisch verwerflichen Denkansätzen. Dabei ahnt er nicht, dass Basil Hallward ein Porträt geschaffen hat, das anstelle von Dorian altert. Dorian erfreut sich an ewiger Jugend, während sein Porträt alle Laster auf sich nimmt. Ohne Konsequenzen befürchten zu müssen, verfällt Dorian schon bald einem völlig zügellosen Lebensstil und entzieht sich dem Einfluss seines einstigen Freundes. Dorians Körper mag ewig jung bleiben, doch seine Seele wird von Tag zu Tag dunkler und verderbter.
„Schließlich wäre es nie dazu gekommen, wenn ich dich nicht kennengelernt hätte. Du fülltest mich mit einem unbändigen Verlangen, alles über das Leben zu wissen. Noch Tage, nachdem ich dir begegnet war, schien etwas in meinen Adern zu pochen.“ Zitat aus „Biblioteca Obscura - Das Bildnis des Dorian Gray“, Seite 71.
Es ist lange her, dass ich „Das Bildnis des Dorian Gray“ zuletzt gelesen habe. Die Geschichte hat mich auch so viele Jahre später wieder auf Anhieb fasziniert. Mich hat besonders in den Bann gezogen, wie aktuell die aufgegriffenen Themen auch heute noch sind. Es liegt wohl einfach in der Natur der Menschen, ewige Jugend anzustreben und Schönheitsidealen zu verfallen. Doch nicht nur Eitelkeit, sondern auch Egoismus, Gier, Verlangen und Laster sind ein Thema. Alles vor der Kulisse einer elitären Gesellschaft, die nach außen hin Perfektion und Tugend heuchelt. Besonders interessant fand ich, dass ich heute eine ganz andere Sicht auf die Geschichte habe als vor über einem Jahrzehnt. Viele Szenen des Buches haben mich nachdenklich zurückgelassen. Bis auf die ausschweifenden Passagen über die Reichtümer berühmter Menschen hat mich dieses Buch wieder sehr fasziniert.
„»Weil einen Menschen zu beeinflussen bedeutet, ihm seine eigene Seele zu geben. Er denkt nicht mehr seine natürlichen Gedanken oder wird nicht mehr von seinen natürlichen Leidenschaften entflammt.« Zitat aus „Biblioteca Obscura - Das Bildnis des Dorian Gray“, Seite 32.
FAZIT: Die Schmuckausgabe von Oscar Wildes „Das Bildnis des Dorian Gray“ ist ein wunderschönes Meisterwerk, das sich in einem magischen Gewand präsentiert und mit umwerfenden Illustrationen von Marcin Minor beeindruckt. Dieses wundervolle Schmuckstück ist das perfekte Geschenk für alle Liebhaber von klassischer Literatur. Ich freue mich unglaublich über diese umwerfende Sonderausgabe, die nun mein Regal schmückt.
- Mary E. Pearson
Der Kuss der Lüge
(1.519)Aktuelle Rezension von: Coni90Als Lia, die erstgeborene Tochter des Königshaus Morrighan, zur Allianzbildung einen fremden Prinzen heiraten soll, flüchtet sie am Hochzeitstag mit ihrer Gehilfin und Freundin aufs Land. Dort kommen sie in einer Taverne unter und genießen das Leben als einfache Arbeiterinnen. An ihre Fersen geheftet haben sich jedoch zwei Männer - ein Assassine, um Lia zu töten, und der fremde Prinz, der seine flüchtige Braut kennenlernen möchte. Als Lia ihnen begegnet, fühlt sie sich zu beiden hingezogen, ohne zu wissen, dass beide von Beginn an unehrlich zu ihr sind…
Dieser Roman war wirklich ein ganzes Stück Arbeit. Die ersten zwei Drittel empfand ich leider als ziemlich langatmig und langweilig. Der Roman las sich wie ein typischer Auftakt zu einer Reihe, bei dem noch nicht so viel preisgegeben werden soll, um die Leser am Ball zu behalten. Hierdurch entstanden wenig spannende Längen, die leider nicht mittels niedlicher Figuren oder Witz kompensiert wurden. Mit der Hauptfigur Lia wurde ich über den Roman hinweg nicht recht warm und der sehr detaillierte Sprachstil, der zwar sehr gut zu dem mittelalterlichen Setting passt, verlor sich jedoch oftmals in diversen überflüssigen Beschreibungen. Dadurch kam ich kaum voran, weil sich hiermit auch die Handlung nur schwerlich entwickelte. Das letzte Drittel war hingegen sehr spannend, da sich die beiden Männer Lia bzw. den LeserInnen gegenüber offenbaren und die Handlung erstmals Aufschwung nimmt. Der Roman endete wie erwartet mit einem fiesen Cliffhanger und ich möchte zwar wissen, wie es weiter geht, brauche aber trotzdem erstmal eine Pause von Morrighan.
- Cassandra Clare
City of Glass
(4.345)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraHabt ihr schon einmal ein Buch von Judith Rumelt gelesen? Bevor ihr jetzt voreilig verneint: Judith Rumelt ist nur ihr bürgerlicher Name. Ihre Bücher veröffentlicht sie unter dem Pseudonym Cassandra Clare. Sie wurde 1973 als Tochter US-amerikanischer Eltern in Teheran geboren und wuchs in verschiedenen Teilen Europas und den USA auf, unter anderem in der Schweiz, Frankreich oder dem Vereinigten Königreich. Den Vornamen ihres Pseudonyms entlehnte sie der Kurzgeschichte „The Beautiful Cassandra“ von Jane Austen. Bevor sie eigene Werke schrieb, war sie vorwiegend Fan-Autorin und veröffentlichte verschiedene Fan-Fictions in Internetforen, unter anderem zu „Harry Potter“ oder „Der Herr der Ringe“, wobei sie schnell mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert wurde, die ihren Ruf als Autorin nachhaltig geschädigt haben. Ihre bekannteste Fantasy-Saga heißt „Chroniken der Unterwelt“, wovon ich inzwischen schon den dritten Band „City of Glass“ gelesen habe, welches 2009 erschien.
Kaum hat sich die 16-jährige Clarissa Fairchild, kurz Clary, bei ihrem Ziehvater Lucian Graymark eingelebt, erhält sie von einer alten Freundin ihrer Mutter einen Hinweis, wie sie diese aus ihrem magischen Koma erwecken kann. Dazu muss sie nach Idris reisen, dem verborgenen Land der Schattenjäger, und den Hexenmeister Ragnor Fell aufsuchen. Weil sie sich heimlich dorthin begibt, bricht sie ein altes Gesetz und macht sich damit den Rat der Schattenjäger zum Feind. Doch das ist nicht ihr größtes Problem, denn auch ihr bester Freund Simon ist unfreiwillig nach Alicante geraten und als Vampir ist sein Leben damit nicht mehr sicher. Außerdem konnte Valentin Morgenstern, Clarys Vater, entkommen und ist nun auf der Suche nach dem Engelsspiegel, der dritten Insignie der Engel. Sollte er in Valentins Hände fallen, kann ihn wahrscheinlich niemand mehr davon abhalten, die Schattenwelt in seine Gewalt zu bringen.
Wie gewohnt ist auch dieses Jugendbuch in drei Teile unterteilt, dieses Mal nur mit einem zusätzlichen Epilog, aber ohne Prolog. Teil eins ist der längste, Teil drei der kürzeste. Mit über 700 Seiten ist „City of Glass“ der bisher längste Teil der Reihe. Der weiblichen Zielgruppe im Alter von 14-18 wird mit sechs dicken Schinken allgemein viel Lesestoff zugemutet, was die ein oder andere Gelegenheitsleserin sicherlich abgeschreckt hat. Denn die „Chroniken der Unterwelt“ hat insgesamt mehr Seiten als „Harry Potter“, spielt aber in einem deutlich kürzeren Zeitraum, sodass die Charaktere weniger und langsamer reif werden. Noch vor Beginn des ersten Teils findet sich ein Zitat aus „Das verlorene Paradies“ von John Milton. Milton war ein englischer Dichter, der schon zu Lebzeiten im 17. Jahrhundert Berühmtheit erlangte. „Das verlorene Paradies“ ist sein bekanntestes Werk und übt, wie hier ersichtlich, noch bis heute Einfluss auf die englische Literatur aus.
„Der Kälteeinbruch der vorangegangenen Woche war vorüber und die Sonne schien strahlend vom Himmel, als Clary die staubige Auffahrt vor Lukes Haus überquerte.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels „Das Portal“. Clare hat es irgendwie so an sich ihre Einleitungssätze lang zu gestalten und dabei nur das Wetter, beziehungsweise die Tageszeit oder den Handlungsort anzureißen, ohne rhetorisch wirklich punkten zu können. Die Geschichte wird weiterhin im Präteritum mit wechselnden, und leider manchmal inkonsequenten, personalen Erzählern wiedergegeben, meist aus der Perspektive von Clary, Simon oder Alec.
Der männliche Protagonist, den ich bisher in meinen Rezensionen etwas außer acht gelassen habe, ist Jace Wayland, auch bekannt als Jonathan Morgenstern. Er ist der Adoptivsohn von Maryse und Robert Lightwood und somit der Adoptivbruder von Isabelle, Alec und Max. Er ist außerdem der leibliche Sohn von Valentin Morgenstern und Jocelyn Fairchild und damit Clarys Bruder, wobei ich persönlich schon seit dem zweiten Band die Theorie hege, dass die Beiden in Wahrheit keine Geschwister sind und entweder Clary oder Jace nicht von Valentin abstammen. Jace ist etwa 1,80m groß, hat hellblonde Haare und goldfarbene Augen. Da er ein erfahrener Schattenjäger ist, hat er einen gut trainierten Körper, der mit Runen und Narben versehen ist. Meistens trägt er die schwarze Schattenjägermontur. Seine Fähigkeiten als Schattenjäger sind überdurchschnittlich gut, sodass er seine Adoptivgeschwistern in den Schatten stellt. Er ist egozentrisch, selbstgerecht, temperamentvoll und hat einen Hang zu Sarkasmus. Auch wenn er stets proklamiert, dass emotionale Bindungen nur eine Bürde seien, liegt ihm insgeheim doch viel an seiner Adoptivfamilie und an Clary, allerdings zeigt er seine Loyalität nur ungern seinen Mitmenschen.
Jace ist der typische Bad Boy, der nach außen hin gerne seine harte Schale demonstriert, im Kern jedoch weich und sensibel ist. Nicht gerade ausgefallen, aber insbesondere sein Humor schafft es doch ihm einen gewissen Charme zu verleihen. Zumindest noch bis vor Kurzem. Denn seit diesem Band gehen mir sowohl Clary, als auch Jace gehörig auf die Nerven. Jace ist noch empathieloser, rücksichtsloser und starrsinniger als jemals zuvor. Anstatt einmal über seine völlig nachvollziehbaren Gefühle zu sprechen, verrennt er sich mit seinem kindischen Verhalten in unnötigen Konflikten. Clary steht im da aber in nichts nach. Sie ist unvorsichtig, selbstsüchtig und handelt ständig überstürzt und planlos, sodass sie mehr als einmal von anderen gerettet werden muss. Das ändert sich erst ab der zweiten Hälfte, wodurch diese auch deutlich angenehmer zu lesen ist.
Was mir gut gefallen hat, ist der Ortswechsel. Zum ersten Mal kommt der Leser hier nach Idris, dem verborgenen Land der Schattenjäger. Es liegt zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz, ist jedoch mithilfe von Magie versteckt, sodass es für die Menschheit unentdeckt bleibt und auf keiner Landkarte zu finden ist. Die Hauptstadt heißt Alicante, welche auch als die Gläserne Stadt bekannt ist, woraus sich auch der Titel dieses Buches ableitet. Idris ist übrigens auch ein muslimischer Prophet, sowie ein Betriebssystem aus den 1980er-Jahren. Alicante ist außerdem eine Küstenstadt in Spanien.
Clares Schreibstil ist wie immer floskelhaft, dialoglastig und leider auch repetitiv, worauf auch die hohe Anzahl an Seiten zurückzuführen ist. Wie schon bei den „Chroniken der Schattenjäger“ werde ich einfach nicht wirklich warm mit der Sprache. Zwischendurch habe ich zudem das Hörbuch zu „City of Glass“ gehört, um schneller in der Geschichte vorwärts zu kommen, da das Buch mit über 700 Seiten sehr umfangreich ist. Grundsätzlich nutze ich aber gerne mal das Hörbuch entsprechend meiner Lektüre, um mich bei Hausarbeiten parallel der Geschichte widmen zu können. „City of Glass“ wird ganz wunderbar von Andrea Sawatzki in einer gekürzten Fassung gelesen. Normalerweise bin ich bei gekürzten Hörbüchern skeptisch, da die Schnitte manchmal so unglücklich gesetzt sind, dass dadurch Logikfehler oder Ungereimtheiten entstehen können. Hier allerdings empfand ich es fast als Wohltat, dass großzügig gekürzt wurde und obwohl teilweise sogar ganze Passagen ausgelassen wurden, gab es nie Verständnisprobleme. Die streckenweise eingesetzten Hörspiel-Elemente haben die Atmosphäre gut untermalt.
Das Ende dieses Jugendbuches ist aber deutlich größer und heftiger als die vorherigen, obwohl diese ebenfalls nicht unspektakulär waren. Wer auf Action, Blut und Schwertkampf steht, kommt hier definitiv auf seine Kosten. Man merkt, dass hier ein Wendepunkt in der Geschichte stattfinden und sozusagen die Halbzeit eingeläutet wird. Nur der Epilog wurde leider nicht im Hörbuch vertont, weshalb ich diesen nachträglich gelesen habe.
Insgesamt ist das Hörbuch tatsächlich besser zu bewerten als das Jugendbuch. Ich tue mich einfach mit Clares Schreibstil und ihrem fast schon belanglosen Dialogdschungel sehr schwer. Die gekürzte und spannend gelesene Fassung hat mir sehr geholfen bei der Stange zu bleiben. Trotzdem ist der Unterhaltungsfaktor groß genug, dass ich die Reihe bisher noch nicht abbrechen, sondern weiterlesen möchte. Deswegen gebe ich dem dritten Band der „Chroniken der Schattenwelt“ wie dem Vorgänger zwei von fünf Federn. Auch die Fortsetzung „City of Fallen Angels“ werde ich wieder kombiniert lesen und hören.
- Victoria Aveyard
Gläsernes Schwert (Die Farben des Blutes 2)
(1.180)Aktuelle Rezension von: EmiLy"Gläsernes Schwert" setzt genau dort an, wo der erste Band aufgehört hat, und wirft den Leser sofort zurück ins Geschehen. Anfangs war ich etwas verwirrt über den Standort der Charaktere, aber nach ein paar actionreichen Seiten kam endlich eine ruhigere Phase, die mir half, mich im Buch und bei den Charakteren zurechtzufinden. Danach konnte ich die durchgehend spannende Story voll und ganz genießen.
Besonders beeindruckt hat mich das Worldbuilding in diesem Teil. Die unterschiedlichen Orte und die neuen Plottwists hielten die Spannung hoch und sorgten für Abwechslung. Auch die Charakterentwicklungen, insbesondere bei Mare, gefielen mir sehr gut und waren nachvollziehbar.
Das Ende war wieder äußerst spannend und überraschte mich sehr. Ein kleiner Kritikpunkt waren die vielen neuen Charaktere und Namen, die ich selbst nach Ende des Buches noch nicht alle auseinanderhalten konnte. Trotzdem freue ich mich schon auf Band 3 und bin gespannt, welche weiteren Wendungen mich dort erwarten.
- Veronica Roth
Die Bestimmung - Letzte Entscheidung
(3.103)Aktuelle Rezension von: bibliophilara„Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ ist, wie der Titel schon erahnen lässt, der letzte Band der dystopischen Jugendbuch-Trilogie von Veronica Roth. 2014 erschien es auf Deutsch. 2016 kam dessen Verfilmung „Die Bestimmung – Allegiant“ in die Kinos, die lediglich die erste Hälfte des Buches wiedergibt, da dieses ursprünglich in zwei Filme gesplittet werden sollte, wie es beispielsweise bei „Die Tribute von Panem“ oder der „Twilight-Saga“ auch der Fall war. Allerdings floppte die dritte Verfilmung so sehr, dass der 2017 geplante Film „Die Bestimmung – Ascendant“ nie produziert wurde. Insgesamt wichen die Filme zunehmend von den Büchern ab. Besonders große Kritik erntete der Filmcharakter Edgar, der in der Buchvorlage überhaupt nicht existiert.
Nach der Ermordung von Jeanine Matthews regieren nun die Fraktionslosen, angeführt von Evelyn Johnson-Eaton, die eingezäunte Stadt Chicago. Die fünf Fraktionen, mit denen die 16-jährige Beatrice Prior und ihr 18-jähriger Freund Tobias Eaton aufgewachsen sind, existieren nicht mehr. Die Stadt verfällt in anarchistische Verhältnisse, denn die Fraktionslosen unterdrücken und terrorisieren nun jene, die sie zuvor unterdrückt haben. Tris, Four und einige ihrer Freunde schließen sich den sogenannten Getreuen an, die der Videobotschaft von Edith Prior Folge leisten und die Welt jenseits des Zaunes erreichen wollen. Doch der Weg dahin ist voller lebensbedrohlicher Gefahren.
„Ich gehe in meiner Zelle im Hauptquartier der Ken auf und ab.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels, ein doch recht unspektakulärer Satz. Tris ist an dieser Stelle zusammen mit ihren Freundinnen Christina und Cara inhaftiert, weil sie den Sturz der Ken durch die Fraktionslosen nicht offen unterstützt haben und auf ihre Anhörung warten. Zwar erzählt Tris weiterhin im Präsens und der Ich-Perspektive, allerdings kommt mit Tobias nun ein zweiter Erzähler hinzu, der in selben Tempus und derselben Perspektive erzählt, was zeitweise verwirrend sein kann, da sich die beiden Charaktere sprachlich häufig ähneln, sodass man sie nicht immer unterscheiden kann. Vor allem, wenn man ein unterbrochenes Kapitel fortsetzt, kann es manchmal zu Verwechslungen kommen, was man hätte vermeiden können, wenn der Name der Erzählers auf jeder Doppelseite am Rand vermerkt ist, wie es zum Beispiel bei „Cassia & Ky“ war. Zwischendurch habe ich auch das Hörbuch gehört, was die Verwirrung aber nur noch vergrößerte, weil die Erzählerin Janin Stenzel sowohl den Part von Tris, als auch den von Tobias liest. Schon allein weil hier am männlichen Leser gespart wurde, kann ich das Hörbuch nicht empfehlen.
In der Rezension von „Die Bestimmung – Tödliche Wahrheit“ habe ich bereits erwähnt, dass Tobias mir zu profillos wirkt. Ich hatte gehofft, dass sich seine Persönlichkeit, jetzt wo er selbst Erzähler ist, nun doch noch entfaltet. Das geschieht auch teilweise, aber insgesamt zu selten und zu spät. Ursprünglich wollte Roth übrigens die gesamte Trilogie aus Tobias‘ Perspektive schreiben, hatte dann aber das Gefühl, dass er nicht die richtige Wahl für den Protagonisten ist und hat sich letztendlich für Tris entschieden.
Die Fraktion, die Tris im ersten Band als die verfeindete Fraktion betrachtet hat, obwohl ihr Bruder zu ihnen gewechselt ist, sind die Ken. Ihre Tugenden sind Wissensdurst und Erfindergeist. Unwissenheit und Bildungsferne sehen sie als Ursache für Krieg und Leid. Sie tragen blaue Kleidung und meist eine Brille. Ihr Symbol ist ein Auge, ihr Element das Wasser. Sie sind geschickte Informatiker und haben viel Umgang mit Computern. In den Augen der anderen Fraktionen zeichnen sich die Ken vor allem durch ihre Arroganz, Engstirnigkeit, Manipulation und Machthunger aus. Sie betreiben außerdem Forschungsarbeiten, weshalb sie eine von zwei tragenden Säulen im gesellschaftlichen System ausmachen.
Ein Aspekt, der mich in den vorherigen Bänden schon gestört hat, hier aber noch weiter in den Vordergrund rutscht, ist der Mangel an Recherche in puncto Medizin und Biologie. Als Tris in den ersten beiden Bänden eine Injektion von verschiedenen Seren bekommt, werden ihr die Spritzen im rechten Winkel in den Hals gestochen, was natürlich medizinisch betrachtet völlig bescheuert und sogar gefährlich ist. Wenn man jemandem eine Kanüle so in den Hals sticht, kann man Blutgefäße, Nervenbahnen, die Speiseröhre oder sogar die Luftröhre treffen. Auch in diesem Band soll Tris wieder eine Injektion erhalten, wobei sie darauf besteht, sich selbst zu spritzen, was dann auch zugelassen wird. Aber woher soll Tris die Fachkenntnisse haben, um sich selbst eine Spritze geben? Und woher weiß sie, welche Applikationsform die richtige ist, beziehungsweise was eine Applikationsform überhaupt ist? Auch hier sticht sie sich wieder im rechten Winkel in die Ellenbeuge. Die Ellenbeuge deutet darauf hin, dass sie eine Vene treffen wollte, der Einstichwinkel ist dafür aber falsch. Später wird auch noch eine Impfung durchgeführt, wobei die Betroffenen sich auch erneut selbst spritzen und dabei unterschiedliche Einstichstellen wählen. Bei Christina wird sogar explizit erwähnt, dass sie nach einer Vene im Arm sucht. Dumm nur, dass Impfungen fast ausschließlich intramuskulär, also meist in den Oberarm gegeben werden, aber niemals intravenös. Das wissen die Charaktere natürlich nicht, weil sie nicht ausgebildet sind und riskieren dabei ihre Gesundheit. Warum man es ihnen überhaupt erlaubt, deutet weniger auf Verantwortungslosigkeit, als auf schlechte Recherche hin. Die mangelnde Recherche bezieht sich aber nicht nur auf Injektionen, sondern auch auf Virologie und Genetik, wobei heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprochen werden, die mit pseudowissenschaftlichen Argumenten ersetzt werden.
Das dystopische Leitmotiv, das hier erstmals ganz in den Vordergrund rückt, ist der Überwachungsstaat. Tris erfährt, dass in ganz Chicago Kameras verteilt sind, die sie und ihre Mitmenschen ständig gefilmt haben. Der Überwachungsstaat ist spätestens seit Orwells „1984“ ein beliebtes dystopisches Motiv, aber auch in der realen Welt wird die Kritik an Überwachungsstaaten immer wieder laut. Diese begann 2001 nach den Terroranschlägen des elften Septembers. In Deutschland gab es zuletzt 2013 Proteste, als die Überwachungsaffäre der USA publik wurde, aber auch die Stasi überwachte Regierungsgegner der ehemaligen DDR. China ist inzwischen schon ein Überwachungsstaat mit über 200 Millionen Überwachungskameras auf öffentlichen Plätzen, die mit einer Gesichtserkennungssoftware arbeiten.
Die Leitmotive klassischer Jugendliteratur haben sich im Verlauf der Trilogie stark verändert. Waren es anfangs der Schulabschluss und der Einstieg ins Berufsleben, die Loslösung von den Eltern und der ersten großen Liebe, geht es im letzten Band vielmehr um die ersten Beziehungskonflikte, Trauer um Verstorbene und Identitätskrisen, was einerseits düsterer, andererseits aber auch reifer ist.Leider habe ich für „Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ überdurchschnittlich lange gebraucht, was primär daran liegt, dass das Buch streckenweise sehr langatmig ist. Zwischendurch gibt es immer wieder Lichtblicke und bemerkenswerte Zitate wie: „Die Welt ist so unendlich, dass sie unsere Macht weit übersteigt – dass wir längst nicht so groß sein können, wie wir glauben. Verschwindend gering.“, aber insgesamt verliert Roth hier zu häufig den roten Faden, sodass sich gerade der mittlere Teil des Buches wie Kaugummi zieht.
Das Ende konnte mich dann aber doch noch überraschen. Es ist die bisher erste dystopische Jugendbuch-Trilogie, die ihre Geschichte auf diese Art und Weise enden lässt. Viele Fans waren bestürzt und enttäuscht davon, aber ich bin der Meinung, dass dies das bestmögliche Ende war, das hätte gewählt werden können. Tatsächlich rettet das außergewöhnliche Finale in mancher Hinsicht das Buch ein wenig und entschädigt den ein oder anderen Durchhänger. Es reicht aber nicht aus, um mich weiter mit der Reihe zu beschäftigen und den additionalen vierten Band namens „ Die Bestimmung – Fours Geschichte“, der im Prinzip nur die Vorgeschichte von Tobias Eaton ist, zu lesen.
Wenn man froh ist, ein Buch endlich beendet zu haben, ist das nie ein gutes Zeichen. „Die Bestimmung“ ist eine typische Jugendbuch-Trilogie. Der erste Band ist noch stark, während die Folgebände Schritt für Schritt nachlassen. „Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ erhält Minuspunkte für das Anwenden von zwei Erzählern, die ständig aufeinander hocken, wobei der männliche Protagonist zu selten Eigencharakter beweist. Außerdem für die mangelhafte medizinische Recherche und die pseudowissenschaftlichen Argumente. Dazu kommt noch der langatmige Mittelteil. Da können das außergewöhnlich mutige Ende und die vereinzelt gelungenen Dialoge auch nur noch Schadensbegrenzung leisten. Deshalb erhält der dritte Band von mir zwei von fünf Federn. Ich schließe es aber nicht aus, in Zukunft noch andere Bücher von Veronica Roth zu lesen.
- Jojo Moyes
Ein ganz neues Leben
(1.926)Aktuelle Rezension von: kisacaeinsteinIch habe den zweiten Band erst jetzt - Jahre nach dem ersten Band - gelesen.
Ich mag es sehr und finde die Geschichte allgemein sehr süß. Ich finde aber, dass die Geschichte nicht das besondere Flair hat, dass bei Band 1 herrschte. Band 1 war wirklich besonders. Band 2 hätte die Geschichte von jeder anderen Person sein können.
Sam mochte ich sehr und auch Lou und Sam gemeinsam.
Lily nervte mich oft. Die Trauergruppen Gespräche waren sehr nachdenklich stimmend. Das Missverständnis rund um Jake war sehr witzig.
Das Ende war etwas enttäuschend, weswegen ich letzte Woche so froh war zu erfahren, dass es einen dritten Band gibt.
- Ursula Poznanski
Erebos
(3.738)Aktuelle Rezension von: Leona_Booklover4,5 ⭐️
Spannung: 8,5/10
Schreibstil: 9/10
In der heutigen digitalen Ära sind virtuelle Welten und Online-Spiele allgegenwärtig. Doch was passiert, wenn ein Spiel plötzlich die Grenzen zwischen Realität und Virtualität verwischt? Das Buch „Erebos“ von Ursula Poznanski nimmt uns mit auf eine fesselnde Reise in eine solche Welt. Mit seiner packenden Handlung, seiner tiefgründigen Botschaft und nicht zuletzt der tollen Erzählweise und immer vorhandenen Spannung hat „Erebos“ nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene weltweit begeistert.
Handlung:
Die Geschichte von „Erebos“ dreht sich um Nick, einen Schüler, der in den Besitz eines geheimnisvollen Spiels namens „Erebos“ gelangt. Das Besondere an diesem Spiel ist, dass es nicht nur auf dem Bildschirm stattfindet, sondern auch auf die reale Welt Einfluss nimmt. Um das Spiel zu spielen, muss Nick bestimmte Aufgaben erfüllen, die immer anspruchsvoller und gefährlicher werden. Doch bald merkt er, dass die Grenzen zwischen Spiel und Realität verschwimmen. „Erebos“ beginnt, sein reales Leben zu kontrollieren und beeinflusst sogar seine Beziehungen zu Freunden und Familie. Nick findet sich in einem gefährlichen Spiel gefangen, in dem es um weit mehr als nur Punkte und Levels geht. Wird er es mit der Hilfe seiner Freunde schaffen, gegen das Spiel anzukämpfen oder es gar zu vernichten? Oder ist das Spiel schneller und schafft es zuerst? Ein fesselnder Thriller rund um das aktuelle Thema der künstlichen Intelligenz.
Hochaktuelles Thema:
„Erebos“ berührt eine Vielzahl von Themen, die relevant für Jugendliche und Erwachsene sind. Es thematisiert die Auswirkungen von exzessivem Videospielkonsum und den Verlust des Bezugs zur realen Welt. Es stellt die Frage nach den Grenzen der virtuellen Realität und der Gefahr, die entstehen kann, wenn virtuelle Welten unser reales Leben dominieren. Es zeigt auch, dass wir uns davor in Acht nehmen sollten, wie weit die Technologie beziehungsweise auch künstliche Intelligenz in ein paar Jahren fortgeschritten sein könnte und sollte uns zum Nachdenken anregen, ob dies sogar für uns Menschen eine Gefahr darstellen würde. Darüber hinaus erforscht das Buch auch Themen wie Manipulation, Freundschaft, Vertrauen und die Bedeutung von Ethik in einer technologiegetriebenen Gesellschaft.
Schreibstil und Spannung:
Ursula Poznanski hat einen mitreißenden Schreibstil, der den Leser von der ersten Seite an fesselt. Die Handlung entwickelt sich rasant und hält den Leser in Atem. Teilweise stellt man sich vor, wie es wäre, in der selben Situation wie Nick zu sein und gleichzeitig ist man heilfroh, dass man es eben nicht ist. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und verleihen der Geschichte Tiefe und Glaubwürdigkeit. Die Spannung wird konsequent aufrechterhalten, und man kann kaum aufhören zu lesen, da man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht.
Fazit:
„Erebos“ ist ein Buch, das einen faszinierenden Einblick in die Welt der virtuellen Realität bietet und gleichzeitig wichtige Fragen über den Einfluss von Technologie auf unser Leben stellt. Mit seinem packenden Plot, starken Charakteren und tiefgründigen Botschaften hat das Buch bereits eine breite Leserschaft begeistert. Es regt zum Nachdenken an und lässt einen mit einem neuen Bewusstsein für die Auswirkungen virtueller Welten auf unsere reale Existenz zurück. Wenn du also nach einem Buch suchst, das dich nicht mehr loslässt, dann solltest du „Erebos“ unbedingt lesen!
Happy Reading and…beware of Erebos…
- Ally Condie
Cassia & Ky - Die Auswahl
(4.520)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraStell dir vor, du würdest in einer Gesellschaft leben, die dir dein ganzes Leben vorschreibt: Was du anziehst, was du isst, welchen Beruf du ergreifst, welchen Partner du hast, wann du Kinder bekommen darfst, wann du zuhause sein musst, womit du deine Freizeit verbringen darfst und sogar wann du stirbst. Im Gegenzug dafür garantiert sie dir aber absolute Sicherheit: keine Verbrechen, keine Hungersnot, keine Gewalt und keinen Krieg. Wärst du zufrieden? Diese Frage stellt sich auch Cassia, die 17-jährige Protagonistin aus dem dystopischen Jugendroman „Die Auswahl“ von Ally Condie, dem ersten Teil der Trilogie „Cassia & Ky“ aus dem Jahr 2010.
Am Tag ihres 17. Geburtstages besucht Cassia in Begleitung ihrer Eltern das sogenannte Paarungsbankett, bei dem ihr, zusammen mit vielen Gleichaltrigen, der ideale Lebenspartner zugeschrieben wird. Zu ihrer großen Überraschung ist es ihr bester Freund seit Kindheitstagen Xander. Als sie am nächsten Tag den ihr überreichten Mikrochip in das hausinterne Terminal einlegt, verschwinden jedoch Fotos und Daten von Xander und das Gesicht eines anderen Jungen taucht auf: das von ihrem Bekannten Ky. Obwohl Cassia versprochen wird, dass es sich um einen Datenfehler handele und sie nach wie vor mit Xander gepaart sei, sucht sie den Kontakt zu Ky und erfährt durch ihn immer mehr beunruhigende Dinge über die Gesellschaft, in der sie lebt. Zum ersten Mal in ihrem Leben beginnt sie das System und die Welt, die sie umgibt zu hinterfragen. Dabei begibt sich in noch ungeahnte Gefahr.
Der Leser begleitet Cassia in der Ich-Perspektive und im Präsens, was eine schnelle Identifikation mit der Protagonistin gewährleisten soll. Mir persönlich ist das erstaunlich schnell gelungen, da Cassia eine sympathische und authentische 17-Jährige ist. Sie denkt für ihr Alter verhältnismäßig rational, ist dabei aber keine herzlose Figur. Außerdem zeigen ihre Gedankengänge eine mentale Reife, die an manchen Stellen aber noch von Naivität durchzogen ist. So begreift sie beispielsweise nicht, was mit den sogenannten Anomalien, den Menschen dritter und letzter Klasse, passiert ist. Sie wüsste lediglich, dass diese in speziellen Anstalten gehalten wurden, diese Gebäude jedoch seit geraumer Zeit leer stünden. In dieser Passage ist mir erst einmal der Atem gestockt, da sie mich unvorbereitet und wie ein Hammerschlag getroffen hat. Der Verdacht liegt nahe, dass diese Menschen euthanasiert wurden, was klare Parallelen zu den Konzentrationslagern des Dritten Reiches stellt, die es aber in ähnlicher Form auch noch heute in Nordkorea gibt. Das Thema hat also nach wie vor noch Aktualität. Jedoch ist dies nicht die einzige Form der Gesellschaftskritik, die in jeder Dystopie zu finden ist, die in diesem Roman ausgeübt wird: Diktatur, Uniformität, Überwachungsstaat und Unterdrückung individueller Entfaltung sind weitere Schlagworte, die mir beim Lesen eingefallen sind. Zum Beispiel gibt es in Oria, der Provinz, in der Cassia wohnt, von jeder Kunstform nur noch 100 Exemplare: Lieder, Gemälde, Gedichte oder Geschichtslektionen. Alles, was gesellschaftskritisch oder aufrührerisch ist, wurde zerstört, um mögliche Aufstände im Keim zu ersticken.
Neben der Dystopie bleibt „Die Auswahl“ aber auch ein Jugendroman mit charakteristischen Inhalten wie der ersten Liebe, dem Ende der Schulzeit, der Loslösung von den Eltern oder der Suche nach einer eigenen Identität. Die Liebesgeschichte lebt durch die typische Dreieckbeziehung zwischen Cassia, Xander und Ky, wobei der Titel der Trilogie „Cassia & Ky“ doch schon die Spannung nimmt, für wen Cassias Herz mehr schlägt. Nichtsdestotrotz langweilt Cassias innerer Konflikt zwischen ihrem langjährigen, loyalen und besten Freund Xander, mit dem sie gepaart ist und dem liebenswürdigen, aber geheimnisvollen Ky keine Sekunde lang.
Auch der Schreibstil Condies ist anfangs noch steril und zurückhaltend, was allerdings nur die Atmosphäre Orias repräsentieren soll und im weiteren Verlauf der Liebesgeschichte emotionaler wird. Die Sprache wird immer lebendiger mit bunteren Metaphern und Vergleichen angereichert, was parallel zu Cassias wachsender Liebe eine extrem gutes Eintauchen in den Roman ermöglicht. Außerdem wandelt sich die Geschichte gerade zu Beginn von Kapitel zu Kapitel von einer Utopie in eine Dystopie, was Condie durch ihre durchdachte Wortwahl geschickt in einen reibungslosen Lesefluss umsetzt.
Nach über 450 Seiten bleiben natürlich noch viele Fragen offen: Gegen wen führt die Gesellschaft einen vertuschten Krieg? Wann wird Cassia Xander und Ky das nächste Mal wiedersehen? Was wird Cassia und ihre Familie in der Provinz Keya erwarten? Wird Xander Cassia noch erzählen, was damals in der Ahorn-Siedlung vorgefallen ist? Auf diese Fragen hoffe ich im zweiten Teil „Die Flucht“ eine Antwort zu finden.
Mit „Die Auswahl“ hat Ally Condie einen überraschend guten dystopischen Jugendroman verfasst, der mir definitiv Lust auf die Fortsetzung macht. Ich hätte ehrlich gesagt nicht erwartet ein so überdurchschnittlich interessantes Buch in den Händen zu halten, gerade weil sich dieses Genre in den letzten Jahren großer Beliebtheit erfreute und die Qualität dabei mitunter leiden kann. Doch ich muss gestehen, dass sich diese Reihe mit kommerziell erfolgreicheren Bänden durchaus messen kann. Bleibt nur zu hoffen, dass der zweite Teil dieses Niveau halten und meine hohen Erwartungen erfüllen kann. Ich gebe „Die Auswahl“ aus der Trilogie „Cassia & Ky“ alle fünf Federn.
- Laura Kneidl
Berühre mich. Nicht.: Special Edition
(2.294)Aktuelle Rezension von: Rosalia_Evergarden𝘐𝘤𝘩 𝘴𝘢𝘩 𝘻𝘶 𝘪𝘩𝘮 𝘢𝘶𝘧.
"𝘋𝘢𝘯𝘬𝘦."
𝘌𝘳 𝘭ä𝘤𝘩𝘦𝘭𝘵𝘦 𝘷𝘦𝘳𝘭𝘦𝘨𝘦𝘯, 𝘶𝘯𝘥 𝘪𝘤𝘩 𝘸𝘶𝘴𝘴𝘵𝘦, 𝘥𝘢𝘴𝘴 𝘦𝘳 𝘷𝘦𝘳𝘴𝘵𝘢𝘯𝘥. 𝘌𝘳 𝘷𝘦𝘳𝘴𝘵𝘢𝘯𝘥, 𝘥𝘢𝘴𝘴 𝘪𝘤𝘩 𝘪𝘩𝘯 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘯𝘶𝘳 𝘧ü𝘳 𝘥𝘪𝘦 𝘗𝘢𝘯𝘤𝘢𝘬𝘦𝘴 𝘥𝘢𝘯𝘬𝘵𝘦, 𝘴𝘰𝘯𝘥𝘦𝘳𝘯 𝘧ü𝘳 𝘢𝘭𝘭 𝘥𝘪𝘦 𝘞𝘰𝘳𝘵𝘦, 𝘥𝘪𝘦 𝘦𝘳 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘴𝘢𝘨𝘵𝘦 𝘶𝘯𝘥 𝘢𝘭𝘭 𝘥𝘪𝘦 𝘍𝘳𝘢𝘨𝘦𝘯, 𝘥𝘪𝘦 𝘦𝘳 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘴𝘵𝘦𝘭𝘭𝘵𝘦.𝗜𝗱𝗲𝗲
Die Idee gefiel mir wahnsinnig gut. Im Gegensatz zu meinen Erwartungen, geht es in diesem Buch nicht nur um Liebe, sondern vor allem um Freundschaft und die Bewältigung von Ängsten.𝗖𝗵𝗮𝗿𝗮𝗸𝘁𝗲𝗿𝗲
Sage ist ein bewundernswerter Charakter. Ihre Entwicklung im Laufe des Romans mochte ich wirklich sehr. Gespannt konnte ich beobachten, wie sie sich immer wieder hochkämpft und langsam lernt anderen zu vertrauen.Luca mochte ich, nachdem ich ihn näher kennengelernt habe, richtig gerne. Gerade seine Fürsorglichkeit, Hilfsbereitschaft und Respekt gegenüber Grenzen macht ihn sehr liebenswert.
𝗦𝗽𝗮𝗻𝗻𝘂𝗻𝗴
Aufgrund des atemberaubenden Schreibstils von Laura Kneidl, schafft es die Autorin den Roman gleichzeitig spannend, berührend und aufklärend zu erzählen, sodass ich komplett in der Handlung gefangen genommen wurde.𝗟𝗼𝘃𝗲𝘀𝘁𝗼𝗿𝘆
Die Lovestory zwischen den Protagonisten wurde authentisch erzählt. Ich mochte es sehr, wie die Autorin es schaffte, durch ihr langsames Erzähltempo, die Charaktere ausgiebig vorzustellen. Langsam lässt sie die Protagonisten sich kennenlernen, bis die eine solide Freundschaft aufgebaut haben, ehe sie sich schließlich ineinader verlieben.𝗦𝗰𝗵𝗿𝗲𝗶𝗯𝘀𝘁𝗶𝗹
Der Schreibstil von Laura Kneidl ist unglaublich detailliert und emotional.𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁
Der Roman überzeugt durch seine authentischen Charaktere, ihre zarte Entwicklungen und ihre berührenden Gefühle. Ein muss für jeden New-Adult Liebhaber. - Cornelia Funke
Tintenwelt 2. Tintenblut
(3.510)Aktuelle Rezension von: Mike_LeseratteWährend der erste Teil in unserer Welt spielt, reisen wir diesmal mit in die Tintenwelt, was für so viel mehr Lesefreude sorgte, als noch beim ersten Teil. Aber Achtung, es wird dadurch nicht minder abenteuerlich, traurig oder süß, sondern setzt allem noch mal die Krone auf. Die Geschichte und der Schreibstil sind so fließend, dass selbst die dicke des Buches in den Hintergrund rückt. Die Charaktere sind vielschichtig und man wünscht den Figuren immer nur das beste, um dann selber mit ihnen durch die dunkelsten Zeiten zu gehen. Es sind einige wirklich überraschende Momente dabei, die einem dem Atem stocken lassen und mich wirklich einige Tränen gekostet haben und das bis zum Schluss auf den über 700 Seiten! Auch das Setting ist eigentlich eine typische Fantasywelt im Mittelalter. Aber durch die Sprache wird es so bildhaft ohne, dass man sich in Details verliert. Auch bei den verschiedenen Namen für die Gleiche Figur, ist es immer so, dass man nicht den überblick verliert, sondern immer noch weiß wer gemeint ist. Sonst ist hinten in meiner Ausgabe auch eine Figurenübersicht, wo das wichtigste über diese nochmal aufgeführt ist.
Insgesamt für mich eine richtig schöne wie auch bewegende Geschichte, die nochmal deutlich besser ist, als der erste Teil, was bei einer Reihe sehr selten der Fall ist und nicht als schwebender Mittelteil zwischen zwei Bänden fungiert, sondern für sich ein herausragendes Werk ist.
- Audrey Niffenegger
Die Frau des Zeitreisenden
(4.375)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDie Idee ist ausgezeichnet und auch der Anfang vermag durchaus zu begeistern, doch schnell wird klar, dass hier eine gute Kurzgeschichte über die Maßen gestreckt wurde. Was zu Beginn für Spannung sorgt, verbleibt auf Dauer im Wiederkäuen des ewig Gleichen. Wenn es denn darum gehen würde, bei den ganzen, oft für die Geschichte vollkommen überflüssigen, Zeitreisen, wenigstens die Charaktere zu vertiefen, würde der Roman gefälliger werden. Aber so ist es eine Liebesgeschichte aus dem tiefsten Herzen der puritanischen USA. Keine Ahnung wie man solche Rollenbilder als gelungenen Roman abfeiern kann.
Und wie sollte es anders sein, sind alle mir bekannten Geschichten über Zeitreisen gespickt mit Logikfehlern oder Logiklöchern. So natürlich auch hier. Zumal die Zeitreisen ja in diesem Falle lediglich Beiwerk sind, um die in Teilen brutal kitschige Liebesgeschichte zu rahmen. Und wie könnte es bei der vermuteten Zielgruppe anders sein, sind die Sexszenen dermaßen peinlich, dass man sich ob der literarischen Qualität nur schämen kann.
Kurz: In weiten Teilen eine langweilige und redundante Liebesgeschichte mit Rollenbildern aus den 1950er Jahren. Lediglich die Grundidee ist spannend, was aber nicht im Ansatz ausreicht um 500 Seiten lesenswert zu füllen. - Pascal Mercier
Nachtzug nach Lissabon
(1.381)Aktuelle Rezension von: Leseratte_09Der Einstieg hat mich – zugegeben sehr dunkel – an „Die Verwandlung“ von Franz Kafka erinnert. Ein Morgen, nach dem nichts mehr so ist, wie es mal war……
Auch für den Lehrer Raimund Gregorius ändert die Begegnung mit einer Frau auf einer Berner Brücke alles. Sein scheinbar langweiliges, sehr strukturiertes Leben gerät aus den Fugen, als er sich auf den Weg nach Lissabon macht, um sich auf die Spuren eines portugiesischen Autors zu begeben. Eigentlich passiert in der Geschichte auch nicht besonders viel und doch verändert sich Gregorius im Laufe dieser Reise. Statt zu einer Reise im Äußeren wird seine Fahrt nach Portugal zu einer Reise ins eigene Innere.
Die Handlung ist etwas langatmig, manchmal einfach zu schwerfällig und doch hat mich die Sprache begeistert. Mercier schafft es auch in diesem Roman mit seiner wunderschönen, feinen Bildsprache zu überzeugen und hat mich mit den Gedanken, die er in die Figur Gregorius‘ einbettet, zum Nachdenken angeregt.