Bücher mit dem Tag "verhaftungen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "verhaftungen" gekennzeichnet haben.

12 Bücher

  1. Cover des Buches Kind 44 (ISBN: 9783442481859)
    Tom Rob Smith

    Kind 44

     (767)
    Aktuelle Rezension von: honeyandgold

    Kind 44 war jetzt schon lange auf meiner Wunschliste und dann durch einen netten Zufall hab ich das Buch dann geschenkt bekommen. Nun lag es aber wieder auf meinem SUB und gammelt da vor sich hin.

    Nun hab ich mir endlich den Mut gefasst und das Buch in die Hand genommen und es hat mich wirklich aus den Socken gehauen.

    Ich dachte natürlich das es hier um harten Toback geht aber ich war nicht auf das vorbereitet.

    Allem voran die Grausamkeit des russischen Staates hat mich komplett aus den Socken gehauen. Mir war nie bewusst unter welchem Druck die Menschen gelebt haben müssen.

    Die Angst zu verhungern oder in ekelhaften Lebensverhältnissen zu leben, war fast an der Tagesordnung.

    Kein Schritt konnte gemacht werden ohne die Angst zu haben, verpfeifen zu werden.

    Wir schreiben das Jahr 1953. Wir befinden uns in Russland und jeder mit ein bisschen geschichtlichen Wissen, hat ein wenig die Vorstellung das es zur Stalins Zeiten nicht so rosig für die Bevölkerung aussah. Auch ich wusste zwar Eckpunkte aber das was das Buch so schonungslos berichtet, war leider bittere Realität. Hunger, Verlustängste und Vertrauensbrüche standen leider auf der Tagesordnung. Eine grausame Welt, die für viele Menschen leider Realität war.

    Zusammen mit dem erfolgreichen Leo Demidow stolpern wir über einen Fall, der grausam genug ist aber das ist nur die Spitze des Eisbergs.

    Ein Kind ist gestorben, aber niemand will ermitteln. Es war ein Unfall.

    Doch Leo glaub dem ganzen nicht und fängt an selbst zu ermitteln. Nur leider macht ihm das Regime immer wieder ein Strich durch die Rechnung. Er wird als Verräter gejagt und geächtet.

    Damit beginnt eine knallharte Reise.

    Der Schreibstil liest sich flüssig, aber leider tröpfelt die Geschichte manchmal etwas vor sich hin. Durch die Grausamkeit des russischen Staates, tretten die Morde fast schon in den Hintergrund. Ein stückweit denke ich das es wollt war, aber Kinder sterben auf grausame Weise und irgendwie niemanden scheint es zu interessieren. 

    Der Tod der Kinder, rückt eigentlich immer etwas in den Hintergrund. Es wird sehr deutlich das der Schwerpunkt eher woanders liegt.

    Es macht das Buch dadurch nicht schlecht aber macht einen stutzig. 

    Leider kann ich nicht mehr dazu sagen, den der Plotwist hat mich wirklich umgefegt.

    Also wirklich umgefegt.

    Ich hab das Buch kurz weg legen müssen, um damit klar zu kommen.


    Kurzum: Jeder der diese Buch liest muss sich auf einiges gefasst machen.

    Es ist nicht mein Highlight und ich würde es nicht nochmal lesen, aber es hat sich sein Platz in meinem Regal auf jedenfall verdient.

  2. Cover des Buches Bin hexen (ISBN: 9783959918145)
    Liane Mars

    Bin hexen

     (198)
    Aktuelle Rezension von: jxnxkrx

    Prim ist eine Hexe, hasst jedoch die Magie. Da hilft es ihr nicht weiter, dass sie sich ausgerechnet in den Hexenjäger Liam verliebt.

    Prims Familie ist wundervoll und halten (trotz einiger Zweifel) immer zu ihr.

    Liam ist sehr kritisch, hat schon zu viel mitgemacht. Aber Prim schafft es sie in ihren Bann zu zaubern.

    Trotz einem großen Rückschlag sowohl für Prims Hexenleben, als auch für die Beziehung zwischen Prim und Liam, gibt es ein Happy End, das einen neugierig auf Band 2 macht.


    Das Buch ist lustig, romantisch und einfach zum Wohlfühlen 🥰

  3. Cover des Buches Feuerrot (ISBN: 9783473401338)
    Nina Blazon

    Feuerrot

     (121)
    Aktuelle Rezension von: Butta

    Ich bin ein großer Fan von Nina Blazon schons eit einigen Jahren und das nicht nur von ihrer Fantasy. Ihr Schreibstil ist spannend und flüssig und die Beschreibungen bildhaft, man kann sich gut in die charactere reinversetzen.

    Zeitweise ist dieses Buch etwas schlepppend aber es kommt immer weider Spannung auf und man bekommt guten einblick in die Zeit der Hexenverfolgung.

  4. Cover des Buches Die Zahlen der Toten (ISBN: 9783839891766)
    Linda Castillo

    Die Zahlen der Toten

     (54)
    Aktuelle Rezension von: Minijane

    Schon lange hatte ich mir die Thrillerreihe rund um Kate Burkholder, Chief of Police im kleinen Städtchen Painter‘s Mill, Ohio vorgenommen.

    Ungewöhnlich ist nicht nur, dass hier tatsächlich mal eine Frau eine Führungsposition innehat, Kate ist darüberhinaus in der Glaubensgemeinschaft der Amischen aufgewachsen und hat sich erst als junge Erwachsene gegen einen weiteren Lebensweg in der Gemeinschaft und für eine Laufbahn bei der Polizei entschieden. Dieser Umstand ist sicher auch auf ein traumatisches Ereignis als Jugendliche zurückzuführen , dass sie jetzt ihren Job kosten könnte.

    Denn vor 16 Jahren gab es eine Mordserie an jungen Frauen in der Gegend und jetzt wird wieder eine grausam zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden. Es scheint fast so, als ob der Mörder von damals zurückgekehrt ist, dabei war sich Kate sicher, dass „der Schlächter“ tot sein muss. Amische klären ihre Angelegenheiten nämlich gerne selber.


    Kate ist hin- und hergerissen. Eigentlich will sie den Fall schnell und effizient aufklären, andererseits scheut sie sich weitere Behörden einzuschalten, die ihr den Fall vielleicht wegnehmen würden. Als eine weitere Frauenleiche auftaucht passiert genau das, was sie befürchtet hat. Sie wird kaltgestellt. 


    Kate war mir sehr sympathisch, eine kluge empathische Frau, die in ihrem kleinen Revier von allen geschätzt wird. Auch die Nebencharaktere werden gut in die Geschichte eingeführt. Man erfährt im 1.Teil natürlich auch viel über Kate‘s Hintergrund und über das Leben der Amischen, was ich sehr interessant fand.

    Die Morde waren nichts für schwache Nerven. Hier hätte es für mich nicht so viele grausige Details gebraucht. Es war unterhaltsam und spannend und lief am Ende auf einen Showdown hinaus, bei dem man unbedingt am Ball bleiben wollte.


    Ich habe es auf jeden Fall nicht bereut mit dieser Reihe begonnen zu haben und freue mich auf viele Fortsetzungen.  Das Hörbuch wurde hervorragend vertont von Tanja Geke.

  5. Cover des Buches Wie Gräser im Wind (ISBN: 9782919808670)
    Ella Zeiss

    Wie Gräser im Wind

     (63)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Dieser Auftakt der Familiensaga, die über 2 deutsche Familien in der Sowjetunion in den 1930 und 1940iger spielt konnte mich gleich ab der ersten Seite fesseln und berühren. Wirklich ganz schrecklich was Russlanddeutschen damals durchmachen mussten. Es ist sehr wichtig, dass darüber geschrieben wird damit nicht in Vergessenheit gerät was damals diesen Menschen angetan wurde. Darüber habe ich bisher noch nichts gelesen. Ich freue mich sehr auf den 2. Teil und vergebe 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung. Von Ella Zeiss musd ich auf jeden Fall noch mehr lesen. 

  6. Cover des Buches Der ehemalige Sohn (ISBN: 9783257246551)
    Sasha Filipenko

    Der ehemalige Sohn

     (90)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Ich habe es versucht. Ich habe es mehrfach versucht. Aber das Buch ist so zäh, die Sprache so schrecklich, die Handlung so langweilig, dass es mich immer wieder abgestoßen hat.

    Der Stil des Autors besitzt gar keine Schönheit. Ich würde nicht behaupten, dass er so kalt ist wie bei einem Bericht, aber ziemlich nahe dran. Man wird gleich am Anfang mit Informationen überflutet, die zu lesen sich wie eine Arbeit anfühlt, wie etwas Anstrengendes, das ich mir unnötig antun muss. Im späteren Verlauf werden die Informationen vielleicht irgendeine Rolle spielen, aber so weit bin ich nicht gekommen.

    Die Schlüsselszene, den Unfall erzählt der Autor so abstrakt, dass ich mir schwer darunter etwas vorstellen konnte. Erst nach mehrfachem Lesen habe ich ein Bild davon gehabt und sogar dann, tat ich mir schwer, der Handlung zu folgen.

    Sobald der Protagonist ins Koma fällt, erwartete ich mir eine gefühlsvollere Erzählung, aber er bleibt bei einem Stil, der nicht kälter sein könnte. Dabei macht er einen riesigen Bogen um die Gefühle und schildert es auf eine kalte Art, dass mir der Protagonist nicht leidtun konnte. Er fällt ins Koma und beim Lesen war mir das total egal.

    Das Buch wird als ein lustiger, bitterer, kämpferischer, großartiger Roman beworben, doch davon habe ich nichts merken können. Die Vernachlässigung der Sprache, die unschönen Beschreibungen, die grauenhaften Formulierungen haben genau das Gegenteil bewirkt. Vielleicht bezieht sich das auf die spätere Handlung, die ich nicht mitbekommen habe, weil ich mir das hier nicht antun konnte.

    Es ist ein schreckliches Buch, eine richtige Qual, die ich von der ersten Seite an gehasst habe. Ich habe es zwar bis zur hundertsten Seite geschafft, aber danach wollte ich keine weitere Seite mehr lesen. Die historischen Elemente sind mir egal, wenn die Sprache nicht funktioniert, wenn der Text keine Leidenschaft besitzt und wenn ich mit den Figuren nicht warmwerde.

  7. Cover des Buches Wie ein Stein im Geröll (ISBN: 9783453361461)
    Maria Barbal

    Wie ein Stein im Geröll

     (70)
    Aktuelle Rezension von: Manuela_Waldmeier

    Dieses Buch erzählt die Geschichte von Conxa, welche früh ihr Elternhaus verlassen musste um bei Onkel und Tante zu leben, welche keine eigenen Kinder haben. Das Buch bleibt sich von Anfang bis Ende treu , es gibt wenige höhen und tiefen was den Schreibstil angeht und lässt sich flüssig lesen. Es erzählt die Geschichte eines langen Lebens , der Abnabelung von zu Hause, eigenen Kindern und Enkeln so wie dem unausweichlichen Tod welcher Conxa in ihrem Leben nicht fern bleibt.  Wie ein einzelner Stein im Geröll ist jeder in irgendeiner Weise , so auch Conxa. Fazit: Eine Lebensgeschichte die erzählt wurde weil sie erzählt werden musste und die den Leser an ein oder anderer Stelle durchaus zum Nachdenken anregt . 

  8. Cover des Buches Werke und Briefe (ISBN: 9783650245847)
  9. Cover des Buches Edinburgh on the Rocks (ISBN: 9783958189072)
    Gabriele Ketterl

    Edinburgh on the Rocks

     (34)
    Aktuelle Rezension von: susi96

    Das Buch „Edinburgh on the Rocks“ ist die erste Rockstar-Romanze von Gabriele Ketterl, spielt jedoch, wie auch andere ihrer Werke, im schönen Schottland.


    In der Geschichte geht es um Anabel, eine sehr talentierte junge Kunststudentin, die überbehütet bei ihren Eltern aufgewachsen ist. Sie kommt aus einer sehr traditionellen deutschen Gegend und ihre Eltern haben nicht den Wunsch, Anabel zu einer emanzipierten Frau heranwachsen zu sehen. Stattdessen schreiben Sie ihr ihr ganzes Leben vor und gehen darin Hand in Hand mit Anabels „Verlobten“ Maximilian (wobei die Verlobung hinter ihrem Rücken von ihren Eltern und Maximilian beschlossen wurde). Wenigstens konnte sie sich durchsetzen, Kunst studieren zu dürfen, um wenigstens einer Leidenschaft nachgehen zu können. Die Devise ihrer Eltern und ihres Verlobten scheinen noch die alten Vorstellungen Haus, Herd und Kinder für eine Frau vorzusehen. Anabel jedoch sieht ihr zukünftiges Leben überhaupt nicht so, sie möchte lieber etwas von der Welt sehen. So trifft sie nach dem Schock durch die bereits beschlossene Verlobung und der Aussicht auf ein Leben im Reihenhaus eine Entscheidung: unter gutem Zureden ihrer freigeistigen Tante Gesa bewirbt sie sich für ein Auslandssemester an der Uni in Edinburgh. Dank Gesa läuft das alles auch ziemlich problemlos ab und Unterkunft und Verpflegung ist schnell sichergestellt. Dort angekommen hat Anabel das erste Mal in ihrem Leben das Gefühl, ernst genommen und gehört zu werden und kommt auch charakterlich endlich aus sich heraus. Nachdem sie ein paar Tage in Edinburgh verbracht hat, macht sie eines Nachts den Fehler alleine durch einen Park zu gehen, wird prompt von drei Hooligans bedrängt und zum Glück von einem Motorradfahrer gerettet. Wie sich später herausstellt ist ihr mysteriöser Retter kein anderer als der Sänger einer angesagten Rockband, zu dem sie sich direkt hingezogen fühlt.


    Wie man bereits an meiner inhaltlichen Schilderung sieht, dauert es erst einmal eine ganze Weile bis man überhaupt auf den männlichen Hauptcharakter trifft und diese Längen ziehen sich auch so ziemlich durch das ganze Buch. Ich glaube das man vieles hätte streichen oder kürzen können, damit man nicht so das Gefühl hat, kaum voran zu kommen. Natürlich hat das aber auch Vorteile, so bekommt man oft sehr gute Beschreibungen von der Stadt, den Landschaften, Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten, die Schottland so zu bieten hat. Es fühlt sich fast so an, als wäre man selbst da, aber auf jeden Fall weckt es die Lust, auch selbst einmal dorthin zu reisen.


    Die Charaktere gefielen mir ziemlich gut, ich mochte die lebensfrohe Mika, den schlauen Hanson, den sanftmütigen Playboy Sean und die Halb-Schottin Sally (Anabels WG-Mitbewohner) und auch die Band-Mitglieder habe ich schnell ins Herz geschlossen. Wobei ich sagen muss, so oft Mika, Hanson und Sean auch vorkamen, ich konnte keinen richtigen Draht zu Sally knüpfen, weil sie nicht viel öfter vorkam als mit einzelnen Kommentaren in Gesprächen. Ich hätte mir da doch auch mal ein Einzelgespräch mit ihr zum Kennenlernen gewünscht, wie es sie bei den anderen des Öfteren gab.


    Was mir auch richtig gut gefallen hat, ist, dass die Autorin das sehr wichtige Thema Tierversuche in ihr Buch eingebaut und angesprochen hat. Das war an dem Buch letztendlich auch das, was ich am spannendsten fand. Die Liebesgeschichte ging ziemlich schnell vonstatten, beide haben sich direkt zueinander hingezogen gefühlt, auch wenn er einen kleinen Moment gebraucht hat, dem nachzugeben. Auch wenn seine Gründe nachvollziehbar sind, hätte ich mir da doch eher von Anabel noch etwas mehr Zurückhaltung gewünscht, da sie eigentlich noch in einer Beziehung war. Deshalb brauchte es noch dieses zusätzliche Thema in der Handlung.


    Nun möchte ich nach all dem überwiegend Positiven aber auch das Negative ansprechen, das für mich leider stets sehr präsent war und mich daher permanent gestört hat. Die Autorin hat in dem Buch hauptsächlich sehr junge Charaktere und über Studenten zu schreiben ist ihr einfach nicht gelungen. Die Charaktere sind zu erwachsen, ihre Sprechweise und Wortwahl entsprechen einfach nicht der Ausdrucksweise von Studenten und auch ihr Handeln war zu erwachsen und dadurch einfach nicht realistisch. Selbst wenn man mal davon ausgeht, dass es sehr eloquente Studierende sind, fühlte es sich für mich (als Student) einfach nicht altersgemäß an. Zwischen den jungen und den erwachsenen Charakteren gab es keinen Unterschied in den Äußerungen, außer Floskeln über „die jungen Leute von heute“ von den Erwachsenen. Wüsste man nicht wer von ihnen jung sein soll und wer nicht, man hätte es anhand der Aussagen nicht ausmachen können. Was daran liegen könnte, dass die Autorin Baujahr 1961 ist. Ich denke aber, dass es ein gutes Buch für ältere Semester sein könnte, um sich in ihre eigene Studentenzeit zurückzuversetzen. Doch für mich spiegelte es einfach nicht die Lebenswirklichkeit aktueller Studenten dar und das hätte ich bei 2017 als Erscheinungsjahr einfach erwartet.


    Mir hat wirklich gefallen, dass das Buch nicht so eine typische Rockstar-Romanze war, sondern mehr Tiefgang und Ernsthaftigkeit aufwies. Wäre das noch mit einer aktuellen Ausdrucksweise möglich gewesen, hätte mir das Buch wirklich sehr gut gefallen können. Die Highlights für mich waren definitiv die schönen Beschreibungen von Schottland und Edinburgh im Speziellen, sowie das Eingehen auf das wichtige Thema der Tierversuche und dem Sensibilisieren für den Tierschutz. Die Bilder, ob es nun um die Landschaft Schottlands oder ein durch Experimente entstelltes Tier ging, waren sehr einprägsam und gut vorstellbar, was dem Buch sehr gut getan hat. Wegen der Schreib- und Ausdrucksweise der Autorin mit zu vielen Längen und nicht wirklich lebensnahen Charakteren muss ich aber einige Punkte abziehen, weshalb für mich eine Gesamtwertung von 3 Sternen zustande kommt. Das Buch hätte durchaus Potenzial gehabt, weshalb ich das etwas schade finde.

  10. Cover des Buches Die Nichteinverstandenen (ISBN: 9783426782729)
  11. Cover des Buches Tödliche Wut (ISBN: 9783839892084)
    Linda Castillo

    Tödliche Wut

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Claudias-Buecherregal

    Durch ihren Freund John Tomasetti wird Kate Burkholder im Auftrag des BCI (Bureau of Criminal Identification and Investigation) als Beraterin hinzugezogen. Sie soll Ermittlungen unterstützen, bei denen Teenager aus der Amish-Gemeinde vermisst werden. Kurze Zeit später verschwindet erneut ein Mädchen, Sadie Miller, - dieses Mal aus Burkholders County. Sie kehrt daher zurück nach Painters Mill. Aber auch dort findet sie keine richtige Spur und keinen Zusammenhang zwischen den Morden. Burkholder, die selbst Amish war, setzt alles daran den oder die Täter zu finden, aber sie stößt auf Skepsis der Amish ihr und der englischen Polizei gegenüber und auf mehr Fragen als Antworten. Doch Aufgeben ist keine Option für die Ermittlerin.

     

    „Tödliche Wut“ ist Linda Castillos vierte Fall um Kate Burkholder und die Amish-Gemeinde. Dieses Mal beginnt der Roman außerhalb von Burkholders eigentlichem Einsatzgebiet. Doch als Amish-Expertin sind ihr Fachwissen und ihre Erfahrung auch an anderen Orten hilfreich. 

     

    Der Fall ist spannend, denn es gibt zahlreiche Vermisstenfälle, auch ganz aktuelle und es scheinen sich zunächst mehr Fragen anzusammeln, als Antworten. Erst nach und nach entwickelt Burkholder eine Vermutung, was die Opfer verbinden könnte. Falsche Spuren und die Weigerung der Amish die Polizei zu unterstützen, kosten viel Zeit. Mir gefallen die Amish-Kriminalfälle, auch wenn sie stets etwas ähnlich sind. Trotzdem macht es Spaß der Autorin immer wieder in diese Welt zu folgen. 

     

    Tanja Geke liest diesen Roman und ihre raue Stimme passt zum Genre und auch zur toughen Ermittlerin Kate Burkholder, aus deren Perspektive die Erlebnisse geschildert werden. Ich habe ihr sehr gerne zugehört und sie schafft es eine gewisse Atmosphäre zu erschaffen. 

     

    Fazit: Auch Band vier um Kate Burkholder und die Amish-Gemeinde hat mir sehr gut gefallen. Ich freue mich schon auf die weiteren Fortsetzungen und bin gespannt, ob die Amish-Ausflüge weiterhin spannend bleiben oder ob sich irgendwann das Gefühl einstellt, dass sich alles wiederholt, weil das Setting gleich ist. Noch unterhält mich die Autorin jedenfalls sehr gut und gerade dieser Fall war sehr spannend.

  12. Cover des Buches Im Land der Männer (ISBN: 9783641227340)
    Hisham Matar

    Im Land der Männer

     (18)
    Aktuelle Rezension von: StefanieFreigericht

    „Nationalismus ist ein dünnes Gewand, weshalb vielleicht auch so viele glauben, man müsse ihn besonders schützen.“ S. 239

    Libyen? Gaddafi, Lockerbie, die Diskothek La Belle, bulgarische Krankenschwestern. Gaddafis Ende, der Bürgerkrieg. Dann eine Empfehlung für dieses Buch.

    1997 Sommer in der Hauptstadt Tripolis, Ich-Erzähler Suleiman ist neun und berichtet rückblickend. Oft ist er allein mit seiner Mama, die ihn 15jährig bekam, Vater „Baba“ ist dann auf Auslandsreise. Die Mutter fährt in dem islamisch geprägten Land Auto, es gibt Fernseher, moderne Musik, die Familie lebt in einer mit westlichem Luxus ausgestatteten Wohnung, der Vater ist Geschäftsmann. Dann sieht Suleiman beim Einkauf am Märtyrerplatz seinen Vater, der doch im Ausland sein soll. Der Nachbar wird abgeholt vom Revolutionskomitee. Suleiman reagiert verängstigt.

    Der Blick eines Erwachsenen wertet fast zwingend, somit ist die Sicht des Kindes als Ich-Erzähler eine geniale Idee. Der Autor, Sohn libyschstämmiger Eltern, der seine Kindheit in Libyen verbracht hat, muss bestimmte Zusammenhänge nicht nennen, sie erschließen sich subtil aus der kindlichen Wahrnehmung: So erkrankt, wenn der Vater auf Geschäftsreise ist, die Mutter und benötigt Medizin. „Die Medizin veränderte ihre Augen und ließ sie das Gleichgewicht verlieren.“ S. 19 Die Medizin wird unter der Theke in der Bäckerei verkauft, wenn es dort längst kein frisches Brot mehr gibt.

    Neben dem Libyen Gaddafis beschreibt der Autor über die Situation der Frauen. So erzählt die Mutter von dem weißen Taschentuch auf dem Bett, auf dem die damals 14jährige die Ehe vollziehen musste mit dem von der Familie ausgesuchten Mann, den sie vorher noch nie gesehen hatte. „Es war die Pflicht eines jeden Mannes zu beweisen, dass seine Frau noch Jungfrau war.“ S. 18. Die Großmutter hält später glücklich das Taschentuch mit dem Blut darauf.

    „Im Land der Männer“ bietet nicht nur Gesellschaftskritik, sondern auch eine Geschichte über das Erwachsenwerden, über Trauer, Verlust, Liebe, Angst, Verrat und mehr, transportiert in schönen, poetischen Worten. „Mamas Gesicht veränderte sich. Kurz bevor man weint, versucht sich das Gesicht wegzufalten, sich vor der Welt zu verstecken.“ S. 142 Die Hitze, typisch für die subtropische Küstenregion Libyens, spürt man geradezu selbst. Ja, ich habe wieder einmal vorab kurz durch den Wikipedia-Text zu Libyen gescrollt, was für die allgemeine Einordnung wirklich nicht schadet, besonders der Abschnitt zur Geschichte https://de.wikipedia.org/wiki/Libyen

    Ich habe das Buch gerne gelesen, die Sprache genossen und das Eintauchen in die Kultur samt genanntem Kunstgriff. Die Schwäche von letzterem: er erklärt nicht. Der über Libyen hinaus durchaus verbreitete Brauch mit dem Taschentuch, dass über Ehen die Familien entscheiden. Hingegen war, ungeachtet sonstiger Auswüchse, Gaddafis Libyen ein Land mit durchaus untypischer Koedukation, einem Wehrdienst für Frauen, einem hohen Sozialstandard für alle – solange man nicht vom Geheimdienst Mokhabarat „hinter die Sonne geschickt“ wurde oder Konventionen die Freiheit beschränkten. Auch die Beschneidung, die weiße Kleidung, das Küssen der Hand, die Ansprache der Mutter als „Umm Name-des-ältesten- Sohns“, des Vaters als „Bu Name-des-ältesten-Sohns“ könnten verwirren. Jetzt sind Literatur und Lexika verschiedene Genres, aber einige extra Anmerkungen kämen nicht falsch, zu fern dürfte die Kultur den meisten sein.

     

    Passendes Folgebuch:

    Mir drängte sich "Drachenläufer" auf von Khaled Hosseini; wenn auch in Afghanistan handelnd, dann doch ebenso beginnend mit der Sicht des kindlichen Jungen, mit der Fluchterfahrung, mit Freundschaft und Verrat. Zur Rolle der Frauen eher in Bezug auf die Ehefrau des dann erwachsenen Protagonisten.

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