Bücher mit dem Tag "verhaltensauffälligkeit"
9 Bücher
- Lisa Genova
Still Alice
(266)Aktuelle Rezension von: angies_bücherDas Buch steht schon lange in meinem Bücherschrank und ich bin froh,dass ich es jetzt gelesen habe. Ich habe selbst sehr lange mit Demenzerkrankten gearbeitet und finde das Buch sehr beeindruckend. Es ist tief berührend und sehr traurig. Ich musste beim Lesen mehrfach weinen und ich denke ich werde noch lange an die Geschichte denken. Alzheimer ist eine furchtbare Krankheit und es ist so bitter zu sehen wie jemand mit 50 Jahren, was heute im Prinzip ja noch kein Alter ist, so schnell und so sehr abbaut. Das Ende ist so berührend!! Und trotzdem traurig und zugleich voller Hoffnung!
- Thomas Müller
Bestie Mensch
(73)Aktuelle Rezension von: APL_Bookslounge„Es ist nicht entscheidend, was jemand sagt, sondern das, was er tut, denn jeder Mensch hat das Recht zu lügen, bestimmte Dinge beschönigend darzustellen und Fakten zu verdrehen. Aber es gibt einen Augenblick der Wahrheit: Die Handlung – die Tat.“
Warum habe ich mir das Buch gekauft?
Gute Frage.
Vielleicht deswegen, da ich ein wenig zu einem Buch, dass ich irgendwann vollenden werde, mir Hintergrundwissen aneignen wollte.
Jetzt könnte man natürlich sagen, da gibt es Bücher, die mehr ins Detail gehen oder psychologischere Bücher, um in das Wesen einzutauchen.
Natürlich, aber ich weiß nicht, warum ich mir dachte, dass das das Richtige war.
Normalerweise schrecken mich auch solche Romane ab, da ich ehrlich gesagt, die Psyche hinter den Gräueltaten nicht wissen will. Die Welt ist schon schrecklich genug, aber darum geht es hier nicht. Sondern darum, was dieses Werk so besonders macht.
Der Schreibstil von Thomas Müller ist gelinde gesagt: fesselnd.
Als ich mit dem Buch anfing, konnte ich nicht mehr aufhören. Es macht neugierig und da ich von Grund auf neugierig bin … Muss ich mehr sagen?
Er erklärt, was wir alle nicht sehen wollen. Zum Beispiel der nette Mann von nebenan, der immer hilfsbereit ist und mit seinen Nachbarn kommuniziert. Diesem Mann würde man nie eine Gräueltat zutrauen, aber wenn sie dann kommt, dann denken alle nach und kommen nach einer gewissen Zeit zu dem Schluss, dass er doch nicht so astrein war.
Oder Thomas Müller nimmt uns mit zu den Gefangenen (Unterweger & Co.), um mit ihnen zu sprechen. Es ist eine Erfahrung, bei der ich sehr gerne dabei gewesen wäre, aber im selben Atemzug dann lieber doch nicht.
Es ist die Psyche, die einen so gefährlich macht und ich weiß nicht, ob ich mich mit Serientätern wirklich so befassen will.
Das ganze Buch ist einfach erstaunlich und ich kann es jedem empfehlen, der einmal wissen will, was in so einem Psychopathen oder Serienkiller vor sich geht.
Um das einzige, dass ich Thomas Müller beneide:
Er kam auf Besuch zur Verhaltensforschung in die FBI-Akademie. Da war ich richtig neidisch, denn das würde ich auch sehr gerne machen.
Aber ob ich dann wieder als Ich-selbst hinauskommen würde … Das bezweifle ich sehr stark.
Ich kann nur sagen: Es ist ein tolles Buch und ich kann es empfehlen.
- Kirsten Heisig
Das Ende der Geduld
(83)Aktuelle Rezension von: HoldenJugendrichterin Heisigs Aufklärungsbuch über Jugendgewalt. Erfreulicherweise wird nicht so getan, als sei die Gewalt vom Himmel gefallen oder bestimmten Bevölkerungsgruppen immanent. Unter den äußerst negativen Lebensbedingungen, unter denen manche der Kinder aufwachsen mußten, wäre es schwer gewesen, die "Kurve zu kriegen". Daß Heisig schreibt, daß bei Heranwachsenden häufig Erwachsenenstrafrecht angewandt werde, kann ich so nicht stehen lassen. Meinem Kenntnisstand wird nur bei Trunkenheitsfahrten das allgemeine Strafrecht angewendet, weil Trunkenheitsfahrten in jedem Alter vorkämen, ansonsten wird immer Jugendstrafrecht angewandt. Im übrigen erstaunlich, in was für Bereichen sich ein Jugendrichter auskennen muß, abseits der reinen Paragraphenarbeit in StGB und JGG. Und manche der Themen, die Heisig nur kurz anreißt, sind inzwischen in den Mittelpunkt der Diskussion getreten, zB Cybermobbing, Social Media und die sog. "Ehrenmorde".
- Martin Baltscheit
Krähe und Bär oder Die Sonne scheint für uns alle
(44)Aktuelle Rezension von: Fernweh_nach_ZamonienInhalt:
Der Bär im Zoo hat es gut: immer genug zu Fressen, ein Leben wie im Schlaraffenland! Das zumindest denkt die kleine Krähe.
Hingegen der Bär sehnt sich nach einem Leben ohne Gitter und Grenzen. Frei sein ... so frei wie die Krähe! Das ist sein Traum.
Ein magischer Trank bietet den beiden die Gelegenheit für einen Körpertausch.
Die Krähe in Gestalt des Bären ist rundum zufrieden: Nie wieder hungern. Nie wieder betteln. Was für ein süßes Leben!
Der Bär dagegen freut sich über die neugewonnene Freiheit und die Fähigkeit zu fliegen.
Doch sein Glück währt nur kurz, denn ein Leben auf der Straße ist kein Zuckerschlecken. Und auch die Krähe erkennt bald die Schattenseiten des Schlaraffenlands ...
Altersempfehlung:
etwa ab 9 Jahre
(große Schrift, kurze Kapitel, verschiedenfarbige Textpassagen je nach Charakter, hoher Bildanteil)
Illustrationen:
Auf jeder Doppelseite findet sich mindestens eine kleine Zeichnung und einige der farbenfrohen und detaillierten Illustrationen sind sogar ganzseitig.
Beide Hauptfiguren sind sympathisch gestaltet.
Sie spiegeln durch einen Wechsel von hellen leuchtenden Farben zu tristem Grau und bedrückendem Schwarz sowohl die fröhliche Stimmung wie die traurigen Momente hervorragend wieder.
Mein Eindruck:
Mit herrlich lustigen und schrägen Dialogen besticht diese Geschichte neben ihrer lehrreichen Botschaft ganz besonders durch ihre charmant-skurillen Hauptfiguren.
Hier hat Martin Baltscheit zwei außergewöhnliche Tiere zusammengebracht: die rotzfreche Krähe und den gemütlich-freundlichen Bären
Doch so unterschiedlich die beiden auf den ersten Blick scheinen, ähneln sie sich in gewisser Weise doch sehr bzw. werden sich ähnlicher.
Die Krähe schimpft wie ein Kesselflicker. Sarkasmus und Ironie sind ihre zweiten Vornamen. Denn auf der Straße ist kein Platz für Höflichkeit. Wohingegen der Bär - zunächst - sehr freundlich auf den Mangel an Etikette und Anstand hinweist.
Die Ausgangssituation und Hoffnungen der beiden Träumer werden kindgerecht und anschaulich vermittelt.
"In einem Zoo sind alle Tage gleich. Aufstehen, fressen, schlafen gehen. [...] Er (der Bär, Anm.) träumt von einem Leben hinter dem Zaun, von weiten grünen Wiesen und einer Freifahrkarte für alle Busse und Bahnen der Welt. Auch von Flugzeugen, in denen man fliegen kann, hat er gehört. Fliegen wie ein Vogel." (vgl. S. 65)
Zwischen den beiden entwickelt sich im Laufe der Geschichte - trotz aller Streitereien und Beschimpfungen - eine enge Freundschaft. Zudem erkennen sie, dass das Leben des anderen - so verlockend es zunächst erscheint - ebenfalls seine Schattenseiten hat. Das Gras auf der anderen Seite ist eben doch nicht immer grüner.
Eine außergewöhnliche Erzählung mit pointiertem Wortwitz und sympathischen Charakteren, deren Erkenntnisse auch Erwachsene zum Nachdenken anregen.
Dies ist nicht unser erstes Buch von Martin Baltscheit und daher überrascht es auch dieses Mal wenig, dass man sich beim (Vor-)Lesen der Geschichte immer wieder fragt, ob man tatsächlich ein Kinderbuch in Händen hält.
Seine Erzählungen sind vielschichtig und tiefgründig. Sie sind lehrreicher und gleichzeitig unterhaltsamer Lesespaß zum Schmunzeln, Nachdenken und Philosophieren.
Eine zeitlose Geschichte für Jung und Alt.
Fazit:
Philosophie im Kinderbuch!
Ein lehrreiche und zugleich lustige Geschichte, die die Unterschiede im Leben zweier Tiere aufzeigt und zugleich deutlich macht, dass in jeder Lebensweise gute wie weniger gute Dinge stecken. Eine Erzählung voller Wortwitz, Ironie und vielen kleinen Botschaften zwischen den Zeilen.
Wunderschöne und farbenfrohe Illustrationen ergänzen die berührende Geschichte und hauchen den Charakteren Leben ein.
...
Rezensiertes Buch: "Krähe und Bär oder die Sonne scheint für uns alle" aus dem Jahr 2017
- Ingrid Ovedie Volden
Unendlich mal unendlich mal mehr
(14)Aktuelle Rezension von: FairyOfBooksZum Cover: An sich ist es nichts wirklich Besonderes. Eine Zeichnung von einem Mädchen, das im Badeanzug mit roter Taucherbrille am Beckenrand in einer Schwimmhalle steht. Und doch hat mich dieses Cover alleine irgendwie neugierig gemacht. Es wirkte eben anders und das trifft auf das Buch definitiv zu. Vor allem aber passt das deutsche Cover so gut zur Geschichte, denn alles darauf hat seine Bedeutung. Ich finde es jedoch gerade schön, dass nur eine begrenzte Anzahl an Farben genommen wurde. Das strahlt noch intensiver aus, was dieses Buch aussagen möchte.
Zum Inhalt: Petra liebt gerade Zahlen, denn die lassen sich teilen, ohne sie kaputt zu machen. Sie mag Fußball, ihren Kumpel Chris, dem sie hilft, seine Worte zu finden, und ihre beste Freundin Melika, der sie hilft, ihren verschollenen, flüchtigen Bruder zu finden. Was sie gar nicht mag, ist Wasser: dieses unkontrollierbare Etwas, das sich in alle möglichen Richtungen bewegt. Doch dann lernt sie Thomas kennen, den Propellerjungen aus dem Schwimmbad. Ihm zuliebe wagt sie sich sogar mit dem Kopf unter Wasser – und plötzlich ergibt alles einen Sinn. Auch dass es ok ist, sich selbst Hilfe zu holen, statt sie immer nur zu geben.
Meine Meinung: In diesem Buch wird unter anderem das Thema Zwangsstörung und magisches Denken behandelt, unter welchen Diagnosen Petra behandelt wird. Dennoch ist sie sich nicht bewusst, „krank“ zu sein, was für den Betroffenen schließlich auch normal ist, denn dieser ist sich oft nie bewusst, dass er leidet, erst wenn ihn seine „Krankheit“ einschränkt, kommt es zur Erkenntnis. Diese kommt Petra an sich auch, wenn auch sehr langsam, was ich gut finde, denn das macht diese Geschichte umso realistischer. Wobei ich auch gut finde, dass andere Dinge Erwähnung finden, wie zum Beispiel das Stottern oder die Flüchtlichsproblematik. Das macht dieses Buch gleich noch ein Stück aktueller, wenn man bedenkt, dass das Buch im Jahre 2016 in Norwegen und 2018 dann bei uns in Deutschland erschien. Obwohl der Schreibstil im Deutschen nicht ganz meins war, weil er sehr gestelzt wirkte. Dadurch kamen eben nicht im Vollen die tiefen Emotionen auf. Da ich jedoch kein norwegisch beherrsche, muss ich damit wohl leben. Im Groben hat mir die Geschichte jedoch sehr gut gefallen, da sie in sich schlüssig war und ein ganzes Jahr umfasst hat, weshalb man es sogar in der Weihnachtszeit als auch im Sommerurlaub lesen kann.
Fazit: Was die Bewertung angeht, bin ich zwiegespalten, denn ich bin mir im Klaren, dass dieses Buch für mich kein 5-Sterne-Buch ist, dennoch muss ich zugeben, hat es mich nicht kalt gelassen und durchaus mitgenommen. Petras Geschichte kann einem tatsächlich sehr nahe gehen, auch wenn der Schreibstill nicht unbedingt dazu einlädt, ist es doch das, was zwischen den Zeilen steht, dass den besonderen Charme austeilt, der sich in dieser Geschichte versteckt. Daher gebe ich „Unendlich mal unendlich mal mehr“ von Ingrid O. Volden sehr gute 4,25 Sterne. An sich auf jeden Fall ein gutes Debüt der Autorin.
- Neil Strauss
Die perfekte Masche
(28)Aktuelle Rezension von: HoldenNeil Strauss erzählt die gleiche Geschichte wie Mystery in seinem Buch, dieses häts nicht gebraucht. - Marc Hujer
Arnold Schwarzenegger -
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenArnies Lebensgeschichte, vom kleinen Dorfbub im Thal der Nachkriegsjahre bis zu einem mächtigsten Männer der Welt. Nach Beendigung des Buches 2009 ist ja auch einiges passiert (Ehebruch, Scheidung usw.), eine Neuauflage ist als dringend nötig, Herr Hujer! Die Abschnitte über seine harte Kindheit mit dem sehr strengen Vater und der Aufstieg zum Bodybuilderkönig sind natürlich am interessantesten, da ich im Moment auch ein bißchen zu den Hanteln greife, hätte ich über Trainingsmethoden oder Ernährungspläne auch sehr gern gelesen. Und im neuen Jahrtausend ein ganz neues Leben in den Höhen und vielen Tiefen der Politik, wo ihn manche mit "Gulliver" vergleichen. Ein echter Tausendsassa, der ein Leben für zehn normale andere lebt, in seinem Tatendrang und seinem Fleiß ein echtes Vorbild. - Tonino Benacquista
BadFellas: Eine Mafia-Komödie
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenIch hatte das Buch gerade exakt bis zur 32. Seite gelesen, und dann spoilte RTL2 mir die Handlung, indem am vergangenen Sonntag die Verfilmung ausgestrahlt wurde. Keine schlechte Mafiakomödie, aber unendlich viel flacher als die Buchvorlage: Giovanni Manzoni mußte, nachdem er bei einem Mafiaprozeß seine Mitmafiosi belastet hat, mit dem Zeugenschutzprogramm des FBI abtauchen, zum wiederholten Mal mußte man in Frankreich umziehen. Aus dem culture clash, wenn italienisch-amerikanische Neubürger mit teilweise antiamerikanischen Altbürgern zusammentreffen, wird schon mal viel Komik gesaugt. Die Darstellung des ehemaligen Mafiabosses als in Wirklichkeit armes Würstchen und die Sorgen und Nöte der Teenagerkinder werden hier viel tiefschürfender behandelt, die Mafiakiller auf der Kirmes in Cholong (aka So long) sind wortwörtlich zum Schießen. Sehr gelungen, eindeutig besser als der Film! - 8
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