Bücher mit dem Tag "verlag limes"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "verlag limes" gekennzeichnet haben.

10 Bücher

  1. Cover des Buches Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat (ISBN: 9783734100987)
    Gavin Extence

    Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat

     (524)
    Aktuelle Rezension von: Mrs_Nanny_Ogg

    Dieses Buch fiel mir zufällig in die Hände und hat mir wunderbare Lesestunden geschenkt. Ich bin mehr als begeistert von der Geschichte, die von der Art an Bücher von John Irving erinnert, von der Art zu erzählen und den wunderbaren Gedanken und Impulsen, die ich darin entdeckt habe. Es ist eines dieser Bücher, die mich vom ersten Satz an gefangengenommen haben.

    Die Geschichte wird aus der Sicht des 17jährigen Alex erzählt, der etwas ausholen muss, um SEINE GEschichte zu erzählen. Er fängt bei dem Zeitpunkt an, als er berühmt wurde, weil ihn im Badezimmer seines Hauses in Südengland ein Meteorit  getroffen hat und er diese ungewöhnliche Begegnung überlebt hat. Seitdem hat Alex epileptische Anfälle, kann eine Zeitlang nicht zur Schule gehen und muss sich Entspannungstechniken aneigenen, um die sehr unangenehmen Anfälle zu reduzieren oder sogar zu vermeiden. 

    Der Junge besticht durch seine neugierigen Fragen über die Welt, gleichzeitig hat er mir den Eindruck vermittelt, zumindest autistische Züge zu zeigen, Ironie versteht er überhaupt nicht. Aufgrund seines tiefgreifenen Erlebnisses, will Alex entweder Neurologe oder Astrophysiker werden.

    Nun, unser Gehirn erschafft für jeden individuellen Menschen ein eigenes einzigartiges Universum. Darin existiert alles, was wir wissen. Alles, was wir sehen oder berühren. Alles, was wir fühlen und woran wir uns erinnern. In gewisser Weise erschaffen unsere Gehirne die Realität."

    Dann lernt Alex Mr. Peterson kennen, einen Vietnamveteranen, der nun Pazifist ist und sich für Amnesty International engagiert. Die beiden verbindet eine anfangs holprige, aber sehr tiefe Freundschaft. Mr. Peterson wird eine Vaterfigur für den vaterlosen Alex und führt ihn in die Buchwelt von Kurt Vonnegut ein (den ich auch erst durch dieses Buch kennengelernt habe und nun unbedingt Bücher von ihm lesen möchte!)

    Ich glaube, eine Geschiche zu erzählen, ist der Versuch, die Komplexität des Lebens begreifbar zu machen. Es ist das Bemühen, Ordnung von Chaos zu trennen, Muster von Willkür. Andere Mittel dafür sind Tarot und Wissenschaft."

    Schließlich geschieht etwas im Leben von Mr. Peterson, dass Alex vor eine unglaubliche Entscheidung stellt. Aber der beharrliche Denke Alex findet eine Lösung und zeigt damit, was wahre Freundschaft bedeutet.

    Ein unglaublich guter Roman, der sowohl von der Geschichte, als auch vom Stil her ein Lichtblick ist.




  2. Cover des Buches Runas Schweigen (ISBN: 9783734106132)
    Vera Buck

    Runas Schweigen

     (229)
    Aktuelle Rezension von: BUCHWURM20

    Paris, 1884. In die neurologische Abteilung der Salpêtrière wird ein kleines Mädchen eingeliefert: Runa, die allen erprobten Behandlungsmethoden trotzt und den berühmten Arzt und Hysterieforscher Dr. Charcot vor versammeltem Expertenpublikum blamiert. Jori Hell, ein Schweizer Medizinstudent, vergöttert den Arzt und ist Anhänger seiner fragwürdigen Methoden. Er wittert seine Chance, an einen Doktortitel zu gelangen, und schlägt das bis dahin Undenkbare vor. Als erster Mediziner will er eine Patientin heilen, indem er eine Operation an ihrem Gehirn durchführt. Bei den Vorbereitungen nimmt er sich viel Zeit für das Kind und langsam dämmert ihm, dass die Ärzte nicht im Geringsten am Wohl dessen interessiert sind. Für ihre eigenen Reputationen sind sie bereit über Leichen zu gehen. Was sie nicht ahnen: Runa hat mysteriöse Botschaften in der ganzen Stadt hinterlassen, auf die auch andere längst aufmerksam geworden sind.. 

    Der Plot wird hauptsächlich aus 2 Perspektiven erzählt:

    Von Jori erfahren wir mehr über die Klinik und die dort vorherrschenden Methoden im Umgang mit den "Schwachsinnigen". Wir erleben mit, wie im Verlauf aus dem jungen, naiven Mediziner ein empathischer und verantwortungsvoller Mann wird. 

    Aus der Sicht von Lecoq, einem fragwürdigen Ex- Polizist und Detektiv, decken wir Stück für Stück Runas Vorgeschichte auf und kommen einem dunklen Geheimnis auf die Schliche. 


  3. Cover des Buches Libellenschwestern (ISBN: 9783734103773)
    Lisa Wingate

    Libellenschwestern

     (188)
    Aktuelle Rezension von: obelixa

    Die Arroganz des Menschen im alltäglichen Miteinander ist mir zutiefst verhasst; genauso wie die Gier nach immer mehr. Letztendlich sind sie die Wurzel allen Übels, das bis hin zum Völkermord alles möglich macht. 

    Georgia Tann verkörpert diese beiden Übel par excellence. Leider gab es sie tatsächlich. Von ihrem kriminellen Tun war sie bis zu ihrem Tod 1950 nicht zu überzeugen. Sie verdiente mit der Entführung von Kindern aus ärmeren oder „wilden“ (Zigeuner)-familien oder der Vortäuschung von Todesfällen und falschen Papiern sehr viel Geld, indem sie reichen Familien mit Kinderwunsch zu ihrem Glück verhalf. Mit der Chance auf ein besseres Leben rechtfertigte sie ihr Handeln. Unglückliche Mütter, Väter und Kinder waren ein „Nebenprodukt“, das sie verleugnete. Manche der Entführten konnten nicht vermittelt werden und in ihren brutal geführten Aufbewahrungskinderheimen behielt sie dadurch billige Arbeitskräfte. Diese Kinder waren ja, ihrer Anschauung entsprechend, nichts wert und erst durch die „richtigen“, von ihr anvisierten Rahmenbedingungen sollten sie zu edlen Charakteren heranreifen.

    Der Roman, der zwischen zwei Zeitebenen wechselt, liest sich sehr gut und endet „gut“. Die spannende Fiktion, die am Ende entschleiert, wie die Protagonisten miteinander verwandt und bekannt sind, bilden einen glaubwürdigen Rahmen für diesen Augenöffner und zeigen völlig unbekannte Folgen einer Handlungsweise, die auf Gier und Arroganz zurückzuführen sind.

  4. Cover des Buches Der unschuldige Mörder (ISBN: 9783734110092)
    Mattias Edvardsson

    Der unschuldige Mörder

     (46)
    Aktuelle Rezension von: trollchen

    Der unschuldige Möder

    Herausgeber ist Limes Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (4. November 2019) und hat 464 Seiten.

    Kurzinhalt: Ein Mord ohne Leiche und ein fataler Schuldspruch – doch die wahre Geschichte wartet noch darauf, erzählt zu werden …

    Lund, Schweden: Vier Literaturstudenten treffen auf den gefeierten Autor Leo Stark. Schnell geraten sie in den Bann des manipulativen Schriftstellers, der sie gleichermaßen fasziniert wie abstößt. Doch eines Nachts verschwindet Stark spurlos. Und obwohl keine Leiche gefunden wird, spricht man den Studenten Adrian des Mordes schuldig.
    Jahre später beschließt dessen Freund Zack, ein Buch zu schreiben. Das Verbrechen von damals, für das Adrian acht Jahre ins Gefängnis musste, hat den Journalisten nie richtig losgelassen. Von Adrians Unschuld überzeugt, ist Zack fest entschlossen, die Wahrheit aufzudecken. Doch bei seinen Recherchen stößt er auf den Widerstand seiner ehemaligen Studienfreunde. Alle scheinen sie etwas vor Zack zu verbergen. Und dann taucht plötzlich Leo Starks Leiche auf …

    Meine Meinung: Ich war wieder sehr geflast, ich habe erst vor kurzem die Wahrheit von dem Autor gelesen und ich muss sagen, er schreibt richtig gut. Es ist von der ersten Seite an spannend, obwohl am Anfang nicht viel passiert. Und bis zum Ende weiss man nicht, wer nun wirklich leo Stark umbgebracht hat. Es sind auf alle Fälle viele Spuren und jeder hat irgendwie Dreck am Stecken und auch Zack weiss nicht so richtig, was er von seinem früheren Freunden denken soll. Das eintźige, was ich nicht so richtig gut fand, war die Hervorhebung des literarischen Schreibens, denn damit hab ich nicht  so viel am Hut. 

    Mein Fazit: Ein guter Psychothriller, der am Anfang sich etwas zäh liesst, aber dann gleich spannend wird. Ich fand das Buch buch sehr gut und vergebe 5 Sterne. 


     

  5. Cover des Buches Die Tote im Sturm - August Strindberg ermittelt (ISBN: 9783809027539)
    Kristina Ohlsson

    Die Tote im Sturm - August Strindberg ermittelt

     (42)
    Aktuelle Rezension von: misspider

    Für einen Thriller ist dieses Buch ein ziemlicher Wälzer, und so war ich skeptisch ob die Spannung tatsächlich über mehr als 500 Seiten anhalten kann - aber das kann sie. Obwohl mir viele Personen nicht sonderlich sympathisch waren und es scheinbar keine einzige intakte Familienkonstellation gab,  sondern alle irgendwelche dramatischen Probleme und Konflikte hatten, was mir persönlich ein bisschen zu viel des Guten war, hat mich die Neugier, was mit der verschwundenen Lehrerin passiert ist, bei der Stange gehalten. Zwar konnte ich mich dann recht bald einige Zusammenhänge zusammenreimen, aber letztlich gab es doch ausreichend überraschende Wendungen, die ich nicht kommen sah. Unglaubwürdig fand ich allerdings die private Situation von Kommissarin Maria, die so gar nicht zu ihrem beruflichen Spürsinn und Eifer passen wollte.  Die Hauptperson, August Strindberg, war hingegen sehr sympathisch dargestellt, auch wenn ich mehr dunkle Geheimnisse in seiner Vergangenheit vermute als hier offenbart wurden. Aber dafür gibt es ja Fortsetzungen.
    Fazit: ein solider, durchweg spannender Skandinavien-Thriller mit einer sympathischen Hauptfigur, von der man gerne mehr lesen mag.

  6. Cover des Buches Libellen im Kopf (ISBN: 9783734100994)
    Gavin Extence

    Libellen im Kopf

     (90)
    Aktuelle Rezension von: Gatita

    Ich bin wohl mit den falschen Erwartungen an das Buch herangegangen, da ich schlichtweg mit etwas völlig anderem gerechnet hatte. Ich habe es mir einfach lustiger vorgestellt. Auch die Spannung ließ bereits nach nur wenigen Kapiteln nach und ich hatte eigentlich nur wenig Lust, weiterzulesen. Die Geschichte interessierte mich einfach überhaupt nicht.
    Einzig der Schreibstil, den ich so in dieser Form (leider) nur selten irgendwo lese, ließ mich am Ball bleiben.

  7. Cover des Buches Der 1. Mord - Women's Murder Club - (ISBN: 9783641062736)
    James Patterson

    Der 1. Mord - Women's Murder Club -

     (328)
    Aktuelle Rezension von: Anett_Gl

    Nach Herzschmerz und Liebe kann es mal wieder ein bisschen härter zur Sache gehen, wobei man sagen muss, dass auch in diesem Thriller Herzschmerz und Liebe nicht zu kurz kommen.
    Der Anfang ist schon niederschmetternd und man fragt sich schon, wie soll das Enden? Und die Protagonistin darf doch nicht schon im ersten Teil sterben. Ich mag ja Bücher, wo die Kapitle kurz gehalten sind, was zwar am Anfang erschreckend ist, wenn man sieht, dass das Buch 200 Kapitel hat, aber sie waren wirklich sehr kurz teilweise. So kann man immer einen guten Cut finden, wenn man das Buch mal aus der Hand legen muss.
    Die Gesichte selber ist toll und wirklich gut geschrieben. Es gibt diese Hinweise, wo man sich absolut sicher ist, wer der Mörder ist, nur um auf der nächsten Seite wieder andere Hinweise zu bekommen um sich dann doch nicht mehr so sicher zu sein und am Ende ist eh alles anders, als gedacht. Ich mag die Tiefe von Jill. Wir bekommen wirklich einen guten Einblick in ihren Charakter. Man kann total mit ihr fühlen. Auch der Zusammenhalt zwischen den Mädels beim Womans Murder Club ist schön zu "sehen".
    Doch was wäre ein guter Thriller ohne Spannung. James Patterson hat es so gut geschrieben, dass man sich, wie in einer Folge Law & Oder fühlt. Man kann sich visuell alles sehr gut vorstellen. Und wie ich schon am Anfang schrieb, kommt auch der Herzschmerz nicht zu kurz. Da denkt man JIll bekommt endlich das, was sie verdient hat und dann wird ihr am Ende doch alles wieder genommen. Also Achtung Spoiler: Es gibt kein Happy-End =(
    Ich finde den ersten Band schon richtig klasse und werde mir die nächsten Bänder sicherlich auch mal durchlesen. Es gibt ja genug davon. Ich finde die Womans Muder Club Bücher sind gut, für Frauen, die sich zum ersten Mal an das Genre Thriller und Krimi ran wagen wollen. Denn es ist kein reiner Krimi oder Thriller, es ist auch ein bisschen Liebes- oder Frauenroman. Es ist auf jeden Fall eher etwas für Frauen.

  8. Cover des Buches Saubande (ISBN: 9783442374793)
    Arne Blum

    Saubande

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Zsadista

    Kim und die Schweinebande lebt gemütlich auf dem Hof von Robert Munk. Eigentlich ist er Künstler, ein gefeierter Maler und hat es nicht so ganz mit den Schweinen. 

     

    Seine Muse Dörthe wohnt bei ihm auf dem Hof und hat ein Herz für die Schweine. 

     

    Eines Nachts fällt Kim Munk vor den Rüssel. Im Rücken hat er ein Messer stecken und seine letzten Worte lauten „Klee“. 

     

    Vernachlässigt hat Kim keine Lust mehr, auf dem Hof zu bleiben. Sie verschwindet durch den Zaun und vergnügt sich mit Lunke, dem Schwarzen. 

     

    Doch sie kann es so auch nicht stehen lassen, immerhin hat jemand ihren Munk ermordet und sie und ihre Freunde stehen kurz vorm Schlachthaus. 

     

    Kim fängt an zu ermitteln.

     

    „Saubande“ ist ein Schweinekrimi aus der Feder des Autors Arne Blum.

     

    Ich fand das Gesamtpaket irgendwie spannend und lustig, zumindest vom Cover und der Inhaltsangabe her. 

     

    Allerdings habe ich das Buch auf Seite 128 von 366 abgebrochen. Ich fand die Story weder lustig, noch spannend. 

     

    Das ein Schwein kein Kommissar ist, war mir ja schon klar. Das es auch nicht alles mit bekommt, versteht und nicht ganz helle ist, ok. Aber ein bisschen mehr hatte ich mir da doch schon erwartet. 

     

    Ich fand, dass da irgendwie die Liebesgeschichte von Kim und Lunke mehr im Vordergrund stand, als der Fall selbst. Und da ich Liebesgeschichten in Krimi sowieso nicht leiden kann, fand ich die an dem Platz auch nicht sehr berauschend. 

     

    Außerdem fand ich die ganzen Charaktere in dem Buch mehr als überzogen. Gerade die Menschen sollten wohl mal wieder den Gegensatz Fleischfresser VS Veganer aufzeigen. Ich bin kein Veganer, mir gingen diese überzogenen Fleischfresser aber auch schon auf die Nerven. Man muss echt nicht jedes Schwein als Schnitzel und Wurst sehen. 

     

    Ich fand es auch nicht lustig, als Kim und Lunke diese „seltsamen grünen Pflanzen“ gegessen haben und dann berauscht waren. 

     

    Wie gesagt, die Story war so gar nicht meine. Ich hab das Ende noch überlesen, fand es jetzt aber auch nicht mega-berauschend aufgeklärt. Ich glaube, bei dem Mittelteil habe ich nicht groß etwas verpasst. Alles in allem nicht mein Fall. 

     

  9. Cover des Buches Die Geliebte des Buchmalers (ISBN: 9783734105456)
    Brenda Vantrease

    Die Geliebte des Buchmalers

     (34)
    Aktuelle Rezension von: anke3006
    Der Illuminator ist ein historischer Roman der einen eintauchen lässt in die Welt des Mittelalters. Es ist wundervoll geschrieben, man taucht ganz in die Welt ein, erlebt die Entstehung von Büchern, ein Kunsthandwerk, genau wie die Geschichte. Man erlebt die Armen und Reichen, die Liebe, die Intrigen, die religösen Kämpfer, offen und verborgen. Ein historischer Roman der einen mitreisst und nicht mehr loslässt.
  10. Cover des Buches Das Feuer im Bootshaus (ISBN: 9783809027546)
    Kristina Ohlsson

    Das Feuer im Bootshaus

     (20)
    Aktuelle Rezension von: BuechermonsterBlog

    Mit “Die Tote im Sturm” sorgte die schwedische Thriller-Expertin Kristina Ohlsson für eine Überraschung, denn nach vielen harten und oft auch politisch geprägten Spannungsromanen (wie der erfolgreichen Fredrika-Bergman-Reihe) schlug die Bestsellerautorin hier plötzlich ganz andere Töne an und versuchte sich im “Cosy Crime”-Subgenre − das allerdings noch mit leichten Startschwierigkeiten, denn der plötzliche Wechsel vom gewohnten düsteren Stockholm-Setting in die beschauliche Dorf-Idylle wirkte an vielen Stellen noch nicht ganz stimmig.

    Nichtsdestotrotz darf sich Ohlssons neuer Protagonist August Strindberg − ja, wie der berühmte schwedische Schriftsteller − erneut als etwas unfreiwilliger Ermittler versuchen, denn im kleinen Küstenort Hovenäset scheint das Leben doch aufregender zu sein, als es sich der frühere Hauptstädter vor seinem Umzug vorgestellt hatte. Zu seinem Leidwesen ist er diesmal auch persönlich negativ betroffen, denn in einer dunklen Januarnacht brennen plötzlich zwei Bootshäuser im Hafen nieder, von denen eines ihm gehörte. Als wenig später auch noch die Leiche eines älteren Mannes entdeckt wird, ist es mit der Ruhe in Hovenäset auch schon wieder vorbei − und das Dorf sucht plötzlich einen Mörder.

    Wie schon im ersten Band erweist sich Strindberg auch in “Das Feuer im Bootshaus” wieder als äußerst sympathischer Zeitgenosse, dem die Luftveränderung fernab des hektischen Großstadtlebens spürbar gut tut und der sich schnell in die Gemeinschaft des kleinen Ortes integriert hat. Er präsentiert sich aufgeschlossen, hilfsbereit und ist sich auch nicht zu schade, das Publikum an seinen eigenen Gefühlen und Gedanken teilhaben lassen − z.B. zu seinem sehnlichen Kinderwunsch, der sich für den Mittvierziger bisher noch nicht erfüllt hat. Gerade im Gegensatz zu seinem ersten Auftritt verleiht Ohlsson ihrem Protagonisten hier nochmal deutlich mehr emotionale Tiefe und lässt Strindberg damit über die Rolle des schrulligen Ladenbesitzers mit dem berühmten Namen und einem gelben Leichenwagen als Dienstfahrzeug hinauswachsen.

    Auch der Kriminalfall ist spannender und komplexer als im Auftaktroman der noch jungen Reihe und umfasst viele Charaktere und damit verbundene Perspektivwechsel, die für einige Abwechslung sorgen. Dennoch bleibt die Autorin ihrer neuen Ausrichtung hier treu und schlägt insgesamt ein eher ruhiges Tempo ohne Gewalt-Eskalationen an, sodass sich “Cosy Crime”-Freunde weiterhin wohlfühlen dürften, Fans der früheren Ohlsson-Thriller aber aufgrund der vielschichtigen Handlung dennoch angesprochen werden − zumal nach wie vor ein düsteres Geheimnis über Hovenäset liegt, deren Enthüllung offenbar zum roten Faden der Serie werden soll. Überhaupt wird der Schauplatz an der schwedischen Küste gut beschrieben und stimmungsvoll eingefangen, sodass beim Lesen oder Hören leicht ein unterhaltsames Kopfkino entsteht − vor allem in der Hörbuchfassung, in der Uve Teschner wieder einmal sein großes Erzähltalent unter Beweis stellt und dem Ort sowie seinen Einwohnern viel Leben einhaucht. Somit erweist sich “Das Feuer im Bootshaus” als gelungene Fortsetzung, welche die Schwächen des Vorgängers erfolgreich behebt und Lust auf weitere Fälle um August Strindberg und sein Umfeld macht.

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