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66 Bücher
- Stephen King
Friedhof der Kuscheltiere
(1.989)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraMomentan hänge ich wieder mit der Lesechallenge hinterher und habe erst jetzt mein Buch für den Oktober beenden können. Das Motto lautet: „Hello Witchlings – Lies ein Buch, das in die Spooky Season passt“. Da ich ohnehin mal wieder einen Stephen King lesen wollte, war das für mich die perfekte Gelegenheit. Nachdem ich vor drei Jahren Es gelesen habe, war es nun Zeit für einen weiteren Klassiker des US-amerikanischen Autors: Friedhof der Kuscheltiere. Der Horrorroman erschien 1985 und gilt als Kings kommerziell erfolgreichstes Werk. Er selbst vertritt die Meinung, dass dies die furchtbarste Geschichte sei, die er je verfasst und damit eine persönliche Grenze überschritten habe. Ich habe das Buch im Rahmen der Blogtour als Rezensionsexemplar 2019 erhalten, aber da es keine Vorgabe war, das Buch bis zu einem bestimmten Zeitpunkt gelesen zu haben, setzte es bei mir leider erst einmal Staub an. Nun bekommt es aber die Aufmerksamkeit, die es verdient hat. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal herzlich bei Paramount sowie dem Heyne Verlag für das Exemplar bedanken!
Als der Familienvater Louis Creed 1983 eine leitende Stelle als Arzt an der University of Maine annimmt, zieht er mit seiner Frau Rachel, der fünfjährigen Tochter Eileen, kurz Ellie, dem zweijährigen Sohn Gage und dem Kater Winston Churchill, kurz Church, in den beschaulichen Ort Ludlow. Das neue Haus steht direkt an der Route 15, einer vielbefahrenen Hauptverkehrsstraße. Schnell freundet sich Louis mit dem gegenüber wohnendem Nachbarn Judson Crandall und seiner Frau Norma an. Eines Tages zeigt Jud ihm, wohin der Trampelpfad hinter seinem Haus führt. Auf dem sogenannten Haustier-Friedhof begraben die Kinder Ludlows seit Jahrzehnten ihre geliebten Gefährten. Doch ein paar Meilen hinter diesem Friedhof liegt etwas viel Unheimlicheres. Und Jud scheint darüber mehr zu wissen, als er zugibt.
Noch bevor die eigentliche Geschichte beginnt, gibt es eine Einleitung, in der Stephen King ein wenig über die Entstehungsgeschichte des Romans schreibt. Der Horrorroman hat viele autobiografische Bezüge, denn King hat selbst kurzzeitig an der University of Maine gearbeitet und dabei in einer Kleinstadt an einer Hauptverkehrsstraße gewohnt, auf der die Katze seiner Tochter überfahren wurde. Der Satz „Die Straße hat schon viele Tiere verbraucht“ wurde zu King tatsächlich so gesagt und hat es auch in den Roman geschafft. Einige Meilen hinter dem Haus gab es auch wirklich den Haustier-Friedhof. Er ist also keine Erfindung des Autors. Die Reaktion Ellies auf die Vorstellung, ihr Kater werde eines Tages sterben, ist identisch mit der Reaktion von Kings Tochter Naomi, als ihr Kater Smucky starb, welcher übrigens im Roman auf dem Haustier-Friedhof einen Grabstein hat. Beinahe wäre auch Kings Sohn auf der Straße verunfallt, hätte er ihn nicht in letzter Sekunde gerettet. Die Angst vor dem Tod seines Sohnes war der Schlüsselmoment, der ihn zu Friedhof der Kuscheltiere inspirierte.
„Louis Creed, der als Dreijähriger seinen Vater verloren und der seinen Großvater nie gekannt hatte, wäre niemals auf den Gedanken gekommen, in seinen mittleren Jahren einen Vater zu finden; aber genau das geschah – auch wenn er diesen Mann seinen Freund nannte, was ein Erwachsener im Allgemeinen tun musste, wenn er den Mann, der eigentlich sein Vater sollte, relativ spät im Leben fand.“, ist der erste, sehr ausufernde Satz des ersten Kapitels. Hieraus lässt sich bereits Einiges deuten: Louis Creed ist hier klar der Protagonist. Mit der Erwähnung des Todes seines Vaters wird hier schon das Todesmotiv eingeleitet, das sich durch den gesamten Horrorroman zieht. Außerdem porträtiert es kurz das Verhältnis zwischen Louis und Jud: Sie sind im engeren Sinne Freunde, aber Louis sieht in ihm vor allem eine Vaterfigur. Friedhof der Kuscheltiere ist in drei Teile (Griechische Tragödie lässt grüßen) und einen Epilog unterteilt. Mit über 600 Seiten und 62 Kapiteln ist dieses Buch für Kings Verhältnisse eher mittleren Umfangs.
Protagonist ist der 31-jährige Louis Creed. Über sein Erscheinungsbild erfährt man nur wenig. Was man weiß, ist dass er Arzt und Familienvater ist. Kurzum, ein Vorzeigemann aus dem Bilderbuch. Doch die Fassade bröckelt schnell, denn mit der Zeit werden Eheprobleme offenbart und auch erwähnt, dass Louis vor Jahren mit einer Prostituierten fremdgegangen ist. Zudem hat er ein sehr schlechtes Verhältnis zu seinen Schwiegereltern und ist eher schlecht als recht durchs Medizinstudium gekommen. Er ist ein liebender Vater, der mit allen Kräften versucht, seine Kinder von Unheil zu schützen, wobei er jedoch manchmal zu vergessen scheint, dass auch negative Emotionen Teil des Lebens sind. Louis ist im Gegensatz zu Rachel Realist. Er ist nachdenklich und reflektiert, kann aber auch aufbrausend werden. Außerdem kann er nur schlecht lügen und entwickelt im Lauf der Zeit eine Paranoia, wobei diese nicht unbedingt unberechtigt ist.
Kings Schreibstil ist wahnsinnig einnehmend. Die einfache Alltagssprache gemischt mit bildhaften Vergleichen kreiert eine mysteriöse und teils unheimliche Atmosphäre des Familienhauses mit der gefährlichen Route 15 davor und dem geheimnisvollen Wald dahinter. Das Tempo des Romans variiert. Mal strecken sich Dialoge über dutzend Seiten, dann vergehen wieder zwei Monate in einem kurzen Kapitel. Der mystische Horror, für den King so berühmt ist, ist jedoch nur ein Teil des Romans, der anfangs nur unterschwellig erscheint, und im Verlauf immer mehr an Fahrt aufnimmt. Der wahre Horror liegt, wie schon bei Es, in der realen Welt. Der Tod als omnipräsentes Leitmotiv, der zum Leben stets dazu gehört, liegt wie ein Schatten über der Geschichte. Es gibt nicht verarbeitete Todesfälle, extreme Trauer und selbstverständlich Begräbnisse. Schnell wird klar: Egal, wie sehr man versucht, dem Tod zu entkommen, letztendlich holt er doch jeden von uns. Die Moral der Geschichte ist glasklar: Manchmal ist der Tod besser. Besser als eine Hölle auf Erden. Wer die Toten nicht in Frieden ruhen lässt, wird einen hohen Preis dafür zahlen.
Inzwischen gibt es schon zwei Verfilmungen von Friedhof der Kuscheltiere, eine von 1989 sowie eine modernere von 2019. Beide Filme sind bei Rotten Tomatoes allerdings schlecht bewertet und erreichen lediglich einen Score von 54% bzw. 57%, wobei zumindest die ältere Fassung bei den Zuschauern noch einigermaßen gut ankam. In der älteren Verfilmung gibt es als kleinen Bonus einen Gastauftritt von King als Pfarrer. Kritisiert wird dort vor allem die schauspielerische Leistung und das Herunterbrechen der Handlung auf das Minimum. Denn wie schon angemerkt ist nicht das Erschreckendste, was passiert, sondern warum es passiert. Die neue Verfilmung kann mit einem besseren Cast und einem atmosphärischen Setting punkten, jedoch weicht der Film, wie sich bereits am Trailer erkennen lässt, zu weit von der Romanvorlage ab und verstrickt sich in Widersprüchen, aus denen sich die Drehbuchautoren nicht mehr herauswinden können. Außerdem misslingt es auch diesem Film den psychologischen Horror herauszuarbeiten, der einen rationalen Mann dazu bringt, Rechtfertigungen dafür zu finden, sich entgegen all seiner Überzeugungen zu verhalten. Mich persönlichen schrecken die überwiegend schlechten Kritiken der Filme zu sehr ab, um sie mir ansehen. Deswegen bleibe ich lieber beim Buch.
Allgemein gibt es am Horrorroman wenig auszusetzen. Lediglich die zweite Hälfte hängt im Plot dann doch ein wenig durch. Man kann dies jedoch als klassischen retardierenden Moment verschmerzen. Völlig fesseln konnte mich Friedhof der Kuscheltiere jedoch nicht, auch wenn ich nicht konkret benennen kann, warum der letzte Funke nicht überspringen wollte. Das Finale übertrifft sich selbst und ist mit Abstand der unheimlichste Part des Buches. Zudem gibt es ein offenes Ende, das die Leserschaft mit ihrer Fantasie alleine zurück lässt. Ich bin kein großer Fan von offenen Enden, denn auch wenn ich eine Theorie habe, wie es weitergeht, habe ich stets den Drang, den Autor fragen zu können, welchen Fortgang er sich für seine Figuren überlegt hat. Ohne zu spoilern kann ich euch aber verraten, dass der letzte Satz euch einen Schauer über den Rücken jagen lassen wird.
Auch wenn Stephen King der Meinung ist, mit diesem Buch eine Grenze überschritten zu haben, ist es meiner Ansicht nach nicht sein unheimlichstes Werk. Es hat mich damals mehr gegruselt und mich mit seinem Horror gepackt. Trotz Längen in der zweiten Hälfte ist Friedhof der Kuscheltiere aber ein sehr guter Horrorroman. Der Tod ist ein omnipräsentes Motiv, das sich selbst in kleinsten Details durch das Buch zieht. Die Moral der Geschichte ist klar: Manchmal ist der Tod besser. Und wer den Tod einer geliebten Person nicht akzeptieren kann, richtet sich damit auf Dauer nur selbst zugrunde. Der Horrorroman aus dem Jahr 1985 ist absolut lesenswert und stilistisch sogar besser als Es, weshalb ich diesem Buch vier von fünf Federn gebe. In den nächsten Jahren möchte ich unbedingt weitere Bücher von King lesen, wie zum Beispiel Carrie, Shining oder The Green Mile.
- Joanne K. Rowling
Ein plötzlicher Todesfall
(776)Aktuelle Rezension von: fayreadsIn der Kleinstadt Pagford stirbt Barry Fairbrother. Die AnwohnerInnen sind erschüttert über seinen plötzlichen Tod, doch mit dem Todestag wird der Abgrund der Stadt deutlich. Fairbrother war ein bedeutendes Gemeinderat-Mitglied und nun ist ein Platz frei, den viele wollen, aber nur einer bekommen kann.
Diese Streitereien bekommen auch die Kinder der Kleinstadt-PolitikerInnen mit und auch sie haben einige Schwierigkeiten in ihrem Leben. Doch sie können nicht tatenlos zugucken und hacken die Homepage des Gemeinderats und offenbaren nach und nach immer mehr Geheimnisse.Fazit:
Durch die Autorin hatte ich gewisse Ansprüche und wurde auch nicht enttäuscht. Anfangs hatte ich eine andere Geschichte erwartet, doch der Kleinstadt-Krieg, den ich bekommen habe, habe ich auch gerne gelesen.
Leider waren es mir zu viele Figuren, da ich die ersten 200 Seiten damit verbracht habe, mich zu fragen, welche Sicht ich gerade lese und wer das noch einmal war.
Außerdem waren mir die Jugendlichen etwas zu gewollt wild geschrieben. Sie dachten eigentlich immer nur an Sex oder wie sie ihre Eltern ruinieren können und das war mir etwas zu viel. Bei den Jugendlichen hätte ich auch gerne mehr über Gaia gelesen, die mir etwas zu kurz kam, obwohl sie eigentlich ein interessanter Charakter war.
Das Ende war extrem deprimierend. Zwischendurch hatte ich die Hoffnung auf ein Happy-End, doch dann wurde ich enttäuscht. Ich hätte mir eindeutig ein anderes Ende gewünscht und wenigstens ein paar Figuren ein schönes Leben gewünscht.
- Charlotte Roche
Feuchtgebiete
(2.332)Aktuelle Rezension von: NathanaelIch fand die Ehrlichkeit sehr erfrischend🙏 einige Dinge haben mich an meine Pubertät erinnert. Allerdings hat die Frau in dem Buch kein Herz und das fand ich ziemlich eklig 🤢🤮 Ich musste Abbrechen weil ich solche Menschen ohne liebe nicht in meinem Leben haben will. Aber jedem das seine für mich ist das nichts.
- Margaret Mitchell
Vom Winde verweht
(761)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderHier wird die Geschichte der temperamentvollen Scarlett OHara erzählt. Rhett Butler kämpft um das Herz der eigenwilligen Südstaatenschönheit. Doch bevor sie sich mit ihm einlässt muss sie erst schwere Enttäuschungen einstecken. Sie bricht die Herzen von vielen Herren und sie hat ihren ganz eigenen Plan und will ihrem Vater alles recht machen, aber auch ihrem Kopf und Herz folgen. Es ist ein Klassiker der Weltliteratur und Margaret Mitchell hat hier die Geschichte der Südstaaten großartig niedergeschrieben und eingebettet, in eine der größten Liebesgeschichten der Literaturgeschichte .
- Nele Neuhaus
Eine unbeliebte Frau (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 1)
(1.064)Aktuelle Rezension von: Ange_LeFür mich ist Nele Neuhaus noch relativ neu und das hier ist das 2.Buch, welches ich von ihr gelesen habe. Ich bin begeistert und freue mich auf weitere Bücher. Es ist nicht nur der spannende und rästelhafte Fall, was dieses Buch für mich so aufregend macht, sondern auch die Figuren und ihren Beziehungen zueinander. Jede Figur hat ihre eigene Geschichte, die immermal wieder kurz angerissen wird, aber es wirkt wieder überladen noch störend, es passt. Daher ist die Reihe für mich nun so interessant, da ich unbedingt erfahren muss, wie es mit den Figuren weitergeht, wie die Beziehungen sich entwicklen. Natürlich war auch in diesem Buch der Fall wirklich ansprechend und entwickelte in mir eine Rästelfreude!
- John Connolly
Das Buch der verlorenen Dinge
(275)Aktuelle Rezension von: Maza_e_KeqeDavid flüchtet nach dem Tod seiner geliebten Mutter vor dem Vater und dessen neuer Frau und Kind in die Welt der Bücher und fantastischen Geschichten. Dabei verschwimmen Realität und Fiktion immer stärker miteinander. Eines nachts schlüpft er durch einen Mauerspalt im Garten und findet sich in einer seltsamen, ungewohnten und gefährlichen Welt wieder. Der König dieser Welt besitzt „Das Buch der verlorenen Dinge“, das David die Rückkehr in seine Heimat ermöglichen soll. Doch der Weg zum König ist voller Gefahren.
Auf seiner riskanten Reise lernt David Personen kennen, die ihn unterstützen und erkennt in den Geschichten und Begegnungen deutliche Parallelen zu den Märchen aus seinen Büchern.
Beim Lesen hatte ich das Vergnügen diese Märchenadaptionen mit den mir bekannten Erzählungen zu vergleichen. Das hat Davids düstere Geschichte zwischendurch ein wenig aufgelockert. Anfangs dachte ich, die Zielgruppe des Buches wären in Davids Alter zwischen 12 und 14 Jahren, war es inhaltlich stellenweise extrem grausam (physisch und psychisch) und sehr blutig und brutal.
David wird während seines „Abenteuers“ ein deutliches Stück erwachsener und lernt viel über sich selbst.
Beim Lesen habe ich bis zum Schluss mit gezittert.
Fazit: eine fantastische Geschichte, in der ein Junge über sich hinauswächst; allerdings sehr blutig und grausam. Daher nichts für sanfte Gemüter.
- Chris Carter
Jagd auf die Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 10)
(383)Aktuelle Rezension von: xeni_590Sie ist eine 5 von 5
Hier hat er wirklich einen Großartigen Teil 2 von der Blutigen Bestie geschrieben!
Die Spannung die direkt schon wegen dem Teil 9 und der Tatsache das wir den Killer bereits kannten da ist, ist immens! Die Handlung ist gespickt mit viel Brutalität, Sentimentalität und Spannung. Man fiebert mit was genau passiert. Und wäre das Ende nicht so Aufgelöst worden hätte ich mich sehr auf einen Teil 3 über die Bestie gefreut xD
Der Plot am Ende mit Hunter war einfach Crazy, hab das Absolut nicht kommen gesehen. War geschockt und habs dadurch auch ge
liebt!
- Zoran Drvenkar
Sorry
(466)Aktuelle Rezension von: KaesekuchenWie steht ihr zu Zeitsprüngen und Perspektivenwechsel in Büchern?
Ich bin am Anfang schier bei Sorry verzweifelt. Ständig wechselnde Perspektiven, inklusive einer "du"-Erzählung und teilweise dann auch Erzähler, die allwissend waren, dann wieder nicht.... Zeitsprünge in die Zukunft und die Vergangenheit und einem komischen Schreibstil (reden ohne dazu schreiben, wer spricht...). Erst nach 100 Seiten war ich mehr oder weniger drin... Und die Geschichte wurde ziemlich intensiv und heftig. Schwarz und Weiß verschwanden und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Ich bin so froh, dass ich das Buch nicbt abgebrochen habe.
Fazit
Insgesamt ein interessantes Leseerlebnis, dass ich eigentlich allen Thriller Fans empfehlen kann. Ihr müsst allerdings ein bisschen durchhalten und euch an den Stil gewöhnen.
- Daniel Cole
Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
(442)Aktuelle Rezension von: Tanja_WueEine spannende Geschichte, das mich sehr gut unterhalten hat. Vor allem wirkte die Ermittlungen authentisch und auch die Wendung und kleinen Entdeckungen waren sehr gut.
Fand es an der ein und anderen Stelle ein bisschen langatmig und hat mich, wahrscheinlich aber eher wegen meiner aktuellen Leselaune, ein bisschen verloren und irgendwie konnte ich an der ein und anderen Stelle nicht ganz folgen. Schiebe ich aber auf meine persönliche Verfassung.
Kann das Buch nur empfehlen!
- Marc Raabe
Schlüssel 17
(418)Aktuelle Rezension von: thrillerbuchweltLiebe bookies , kennt ihr dass ihr lest ein Buch, dass schon sehr lange auf eurem Stapel ungelesener Bücher lag und während ihr liest fragt ihr euch wieso ihr das Buch so lange liegen gelassen habt ? So ging es mir mit Schlüssel 17 von Marc Raabe. Ich wusste schon im Vorfeld dass sich der Schriftsteller in seinen Thrillern anderer Thematik wimdet wie in diesem Buch DDR und Stasi die eine Rolle in dieser Geschichte spielen aber wie Marc Raabe es verpackt ist der Wahnsinn. Ich war gefesselt von diesem Buch. Ich konnte es oft nicht aus der Hand legen . Schlüssel 17 ist im übrigen der Auftakt der Tom Babylon Reihe. Tom erkennt sofort in dem Fall eine ähnlichkeit mit dem verschwinden seiner Schwester vor 19 Jahren. Auch seine ehemalige Freundes Clique sind zentrale Figuren in der Geschichte. In vielen Kapiteln gibt es Rückblenden ins Jahr 1998 da wo Toms Schwester verschwand und noch paar andere Sachen passieren . Ich bin immer noch erstaunt wie gut mir das Buch gefallen hat. Marc Raabe versteht es seine Leser/innen in seinen Bann zu ziehen . Ich war sofort in seinem Bann gefangen. Die Charaktere waren auch alle super besonders Tom der manchmal stur und dickköpfig war aber auch nur aus dem grund weil er wissen will wie der fall mit dem verschwinden seiner Schwester zusammenhängt.
- Oliver Pötzsch
Die Henkerstochter und der schwarze Mönch (Die Henkerstochter-Saga 2)
(174)Aktuelle Rezension von: Moritz_HoffmannNachdem der erste Teil der Henkerstochter-Saga hatte mir bereits außerordentlich gefallen hatte, verfolge ich die Serie nun auch weiterhin.
Zum Inhalt will ich - wie üblich bei Krimis - nichts weiter verraten. Das soll jeder selbst lesen.
Oliver Pötzsch hat - wie üblich - gute Arbeit geleistet. Sein Geschichtsaufbau und sein Erzählstil funktionieren, reißen den Leser mit und bringen dem Leser eine filmische Geschichte nahe. Was will man mehr?
Der Henker Jakob Kuisl bleibt eine faszinierende und trotz seines "Berufes" sympathische Figur. Erfreulicherweise kommt dieses Mal auch die Tochter des Henkers öfter vor und überzeugt als Sympathieträgerin.
Tatsächlich muss ich diesen Teil als noch etwas stärker als den Ersten einstufen, da die Wirrungen letztlich etwas faszinierender als im ersten Buch sind.
Freue mich sehr auf die weiteren Bände.
- Michael Tietz
Rattentanz
(167)Aktuelle Rezension von: supersusiIch habe schon mehrere Bücher darüber gelesen, wie die Menschheit durch Stromausfall wieder in die Steinzeit katapultiert wird und Plünderungen, das Gesetz des Stärkeren, Mord und Totschlag herrschen und einige Menschen versuchen, ihre Werte beizubehalten und dennoch zu überleben (z.B. Blackout, the Stand). Dieses Buch ist mit seinen über 800 Seiten das zweitdickste.
Sehr spannend, sehr erschütternd und sehr erschreckend. Die Menschen verrohen sehr schnell und hätte man zu Coronazeiten den Kampf um Klopapier nicht miterlebt, würde man nicht glauben, dass die Menschen so schnell in puren Egoismus verfallen. Aber auch wenn das Buch die menschlichen Abgründe, den Schrecken, die Angst vor Vergewaltigung, Mord oder Verhungern und die Trauer um Kinder, Enkel, Familie und Freunde schildert, so ist es auch dennoch mit Humor geschrieben. Und es gibt immer wieder Hoffnung. Das Buch schreckt auch nicht davor zurück, zu zeigen, dass nicht nur böse Menschen die Oberhand gewinnen, sondern auch, wie Menschen mit Anstand und Moral in ihrer Verzweiflung im Kampf um´s Überleben töten, (fremde) Kinder zurücklassen oder zu Kannibalen werden. Alles in allem ein wahrer Pageturner und am Ende möchte man das Buch gar nicht weglegen, weil einem der Abschied von den Figuren, die man in ihrer schwersten Zeit begleitet hat, schwer fällt.
Zur Handlung : Flugzeuge fallen vom Himmel und es gibt keine Möglichkeit, Rettungsdienste und Feuerwehr anzurufen, da alle Telefone tot sind. Nach und nach dämmert es den Menschen im kleinen Dorf Wellendingen, dass der Strom ausgefallen ist. Keiner weiß, wann er wieder da ist. Was tun mit all den Leichen vom Flugzeugabsturz auf dem Acker ? Sie raufen sich zusammen und versuchen eine Lösung zu finden, damit keine Seuchengefahr entsteht oder das Grundwasser vergiftet. Eva, eine Krankenschwester arbeitet in der nächstgrößeren Stadt und erlebt, wie auf der Intensivstation alles drunter und drüber geht. Durch viele Verletzte (Ampeln fallen aus etc.) herrscht Chaos und im Laufe der nächsten Tage sind auch die Notstromgeneratoren alle. Sie versucht so lange wie möglich die Stellung zu halten und dann zu ihrer kleinen Tochter nach Wellendingen zu gelangen. Dies wird u.a. durch marodierende Banden erschwert. Ihr Mann ist z.Z. auf Geschäftsreise in Schweden und erlebt dort, wie alles zusammenbricht. Keiner ahnt, dass der Strom weltweit ausgefallen ist und so hofft man zunächst auf Hilfe von außerhalb. Die Geschichte hat mehrere Haupthandlungsstränge : Die Dorfbewohner, Eva, ihr Mann und "die Bösen". Immer wieder erschreckend, wie schnell letztere die Oberhand haben und brutal und ungestraft rauben, morden und vergewaltigen.
Besonders beeindruckt hat mich, wie der Autor das Stimmenhören eines Schizophreniepatienten schildert. Da ich in der Psychiatrie arbeite finde ich das durchaus realistisch, denn es gibt Patienten, die das so beschreiben. Auch das Delirium ist treffend beschrieben, denn auch der Alkohol ist irgendwann alle oder geplündert. Ich mag auch die Art, wie er die Charaktere beschreibt und trotz nur weniger Worte tun sich Abgründe auf oder man ist sofort im Bilde. z.B. S. 19 " Aber man mußte ihr immer wieder sagen, was, wann und in welcher Reihenfolge zu erledigen war. Auch im Bett." oder S.33 " Im Gegensatz zum größten Teil seiner Umwelt war er zutiefst davon überzeugt, dass er das war, was gemeinhin als toller Hecht bezeichnet wurde."
Alles in allem ein gelungenes Buch, sehr erschreckend und traurig, aber es zeigt auch, was man mit Zusammenhalt und Rückbesinnung auf alte Werte erreichen kann.
- Oliver Pötzsch
Die Henkerstochter (Die Henkerstochter-Saga 1)
(342)Aktuelle Rezension von: a_different_look_at_the_bookIch weiß, ich bin „late to the party“, denn mittlerweile ist der 10. Band rund um die Henkerstochter erschienen. Nun, da ich den ersten Teil gehört habe, muss ich schauen, wann ich Zeit finde, auch die anderen zu konsumieren.
Früher habe ich öfter mal einen historischen Roman zur Hand genommen. Obwohl Geschichte in der Schule nicht mein Lieblingsfach war, mochte ich schon immer historische Ereignisse gut eingebettet in tollen Geschichten.
„Die Henkerstochter“ ist ein historischer Krimi und daher nicht ganz mein Gebiet, weil mir Krimis meist zu lasch sind. Ich bevorzuge dann schon eher (Psycho)Thriller.
Doch das vorliegende Werk konnte mich für sich gewinnen - was wahrscheinlich nicht zuletzt am genialen Sprecher lag.
Johannes Steck hat die Geschichte sehr lebendig rüber gebracht. Seine Stimme, die er immer wieder verstellt hat, war super authentisch. Wenn er die Dialekte nachmachte, kaufte ich ihm das 100%ig ab. Allein deshalb würde ich zu „Die Henkerstochter und der schwarze Mönch“ greifen.
Der Plot rund um die Henkerstochter Magdalena ist recht einfach und überschaubar. Am Ende gibt es zwar mehrere Stränge, die zusammenlaufen, doch man verliert sich nicht in ihnen.
Warum es die „Henkerstochter-Saga“ ist, kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Sie taucht zwar immer mal wieder auf, doch würde ich ihr persönlich keine Hauptrolle zuschreiben. Vielleicht entwickelt sich das in den kommenden Teilen.
Der Autor hat Gefallen an Ausschmückungen. So lief bei mir während des Hörens ein Kopfkino ab, welches die Erzählung sehr lebendig machte. Daher ist er in meinen Augen eher nicht für Zartbesaitete geeignet. Es gibt einige brutale Szenen, die detailreich geschildert werden.
Aber auch das Leben einer Henkersfamilie zur damaligen Zeit wird überzeugend beschrieben. Erst hinterher habe ich erfahren, dass Oliver Pötzsch selbst ein Nachfahre dieser Dynastie ist. So hatte er exklusiven Einblick in den Beruf und wir erfahren einige Details dazu.Ich überlege tatsächlich, ob ich mir noch den zweiten Teil gönne, um zu schauen, ob die Saga generell etwas für mich ist oder ob ich direkt zur David-Hunter-Reihe wechsle, die eher meinem Beuteschema entspricht und genauso darauf wartet, von mir gehört zu werden. Mit Johannes Steck als Sprecher kann man sicherlich wenig falsch machen.
In „Die Henkerstochter“ kann man mal reinlesen / -hören, ob das Genre einem liegt. Man braucht jedoch, wie bereits erwähnt, starke Nerven an der ein oder anderen Stelle und zudem Ausdauer, denn zuweilen verliert sich der Verfasser ein wenig. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.
©2024 a_different_look_at_the_book
- Jennifer McMahon
Winter People - Wer die Toten weckt
(239)Aktuelle Rezension von: WednesdayAddamsIch bin mit völlig falschen Erwartungen an dieses Buch herangetreten... weshalb es auch völlig zu unrecht viel zu lange auf dem SUB lag. Für mich ist diese Geschichte jetzt schon ein absolutes Jahreshighlight. Thriller steht auf dem Einband aber eigentlich würde mystische Schauergeschichte am besten passen. Trotz dessen dass es kein Horror ist, habe ich das Gefühl dass ich während des Lesens hatte als letztes bei einem Horrorfilm gehabt. Die gruseligen Geschichten aus der Vergangenheit (1908) über Sara und wie man Tote zum Leben erweckt.. die Verstrickung mit der Gegenwart.. ich habe es geliebt und bin richtiggehend traurig dass ich es bereits ausgelesen habe. Im übrigen: absolut perfekt für die Rauhnächte 🖤
- Julia Rogasch
Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer
(74)Aktuelle Rezension von: ReiShimuraLeichte, herzerwärmende und romantische Romane gehören für mich genauso zur Weihnachtszeit wie Kekse, Kerzen und ein Weihnachtsbaum. Leider wurde ich in den letzten Jahren von meiner Auswahl ein klein wenig enttäuscht. Mal fehlte die Romantik, mal das Weihnachtsgefühl und manchmal auch einfach alles. Mit diesem Buch wurden endlich wieder einmal alle meine Erwartungen erfüllt.
Eingebettet in die wunderschöne Kulisse des winterlichen Sylts erschafft Autorin Julia Rogasch eine zauberhafte Geschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite in ihren Bann gezogen hat. Man kann vielleicht als kleinen Kritikpunkt anmerken, dass die Liebesgeschichte vorhersehbar ist und an vielen Stellen es sich die beiden Protagonisten unnötig schwer machen. Beides gehört aber irgendwie zu diesem Genre dazu. Kaum eine Liebesgeschichte, egal ob geschrieben oder verfilmt, kommt ohne eine gehörige Portion Komplexität aus. Im Vergleich zu anderen Büchern konnte ich die Beweggründe der Hauptpersonen aber besser nachvollziehen und es war nicht das klassische "sie hätten nur miteinander reden müssen" Dilemma.
Auch wenn die Liebe ein zentrales und wichtiges Element der Geschichte ist, rückt sie doch an vielen Stellen eher in den Hintergrund und andere Themen werden wichtiger. Gerade die detaillierten Beschreibungen der Teestube und der damit verbundenen Sorgen Luises habe ich äußerst interessant und spannend gefunden.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Luise und Moritz erzählt. Ein mittlerweile gängiges Stilmittel und gerade in Liebesromanen äußerst beliebt. An manchen Stellen war ich ein wenig verwirrt, aus welcher Sicht die Geschichte gerade erzählt wird, da sich die Gedanken der beiden sehr ähnlich waren.
Julia Rogasch hat es sehr gut geschafft vor allem die innere Zerrissenheit von Moritz darzustellen und zu vermitteln. Auch mit Luises grantiger Großmutter Inga hat sie einen entzückenden Charakter erschaffen. Nicht alle Personen sind einem auf Anhieb sympathisch, muss auch meiner Meinung nach nicht sein, aber man merkt bei allen Personen eine Entwicklung. Gerade diese Charakterentwicklung hebt das Buch von anderen ab und gibt den Protagonisten eine besondere Tiefe.
Für mich war es das perfekte Buch für die Adventzeit. Es hat mich zum Lachen und zum Weinen gebracht und mich auf herzerwärmende Weise auf die Weihnachtszeit eingestimmt.
- Silke Ziegler
Die Frauen von der Purpurküste – Isabelles Geheimnis (Die Purpurküsten-Reihe 1)
(128)Aktuelle Rezension von: Maren_BuckIch hatte mir von diesem Buch nicht viel erwartet und bin wirklich überrascht worden. Es ist eines meiner besten Bücher der letzten Zeit.
Amélie findet auch nach Jahren nicht über einen sehr schweren Schicksalsschlag ins Leben zurück. Daher entscheidet sie sich nach Collioure zu reisen, der Heimat ihres Vaters und der damit das Zuhause der väterlichen Familie.
Als Kind hat sie bereits oft die Ferien dort verbracht und es hat ihr dort immer sehr gefallen.
Als sie dort eintrifft und in das Haus der Großmutter ziehen möchte, stellt sie fest, dass dieses an den Journalisten Benjamin vermietet ist. Dieser stimmt freundlicherweise zu, dass Amélie die untere Etage beziehen darf. Die beiden kommen zu Beginn überhaupt nicht klar.
Das Einzige was Amélie möchte, ist Ruhe und dabei stört sie ihr Mitbewohner.Um sich zu beschäftigen bringt sie die alte Baguetterie im Erdgeschoss wieder auf Vordermann und beginnt selbst dort zu backen, wie sie es in Kindheitstagen geliebt hatte.
Als sie ihre Großmutter im Pflegeheim besucht, vertraut diese ihr ihr Tagebuch an, welches ein Geheimnis enthalten soll, dass niemand bisher weiß. Nach und nach liest Amélie das Tagebuch und arbeitet am Ende sogar mit Benjamin daran, den letzten Wunsch ihrer Oma zu erfüllen.
Dabei merkt sie, dass Benjamin doch kein so ein schlechter Mensch ist und findet ihn besser, als sie sich eingestehen will...
Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Die Geschichte ist sehr tiefgründig und regt zum Nachdenken an.
Es ist eines meiner Lieblingsbücher von diesem Jahr.
- Wally Lamb
Die Musik der Wale
(223)Aktuelle Rezension von: buchstaeblichverliebt"Mein ganzes Leben lang verließen mich die besten Leute, fuhren einfach weg. Ich wollte nicht sterben. Aber leben wollte ich auch nicht." - S. 305
Auf 571 Seiten liest man hier ausführlich (und teilweise leider auch mit einigen Längen) über das Leben der Dolores Price.
Vom aufwachsen, erwachsen werden und (Über-)Leben eines Mädchens, dass im Leben einige schwerwiegende Schicksalsschläge erleiden muss und welches sich immer wieder durchgekämpft hat.
Ich möchte jedoch noch kurz darauf hinweisen, dass es in diesem Buch um Themen wie Vergewaltigung, Abtreibung, häusliche Gewalt, Verlust naher Angehöriger etc. geht, weshalb es für sehr empfindsame Personen vielleicht nicht die richtige Lektüre ist.
- Fabian Sixtus Körner
Mit anderen Augen
(33)Aktuelle Rezension von: peedeeEine Geburt verändert das Leben der werdenden Eltern für immer. Was, wenn das Kind nicht gesund ist? Was, wenn es behindert ist? Als der Autor im Kreisssaal seine Tochter Yanti zum ersten Mal im Arm hält, schaut sie ihn mit leicht schräg gestellten Augen an. Sie scheint anders zu sein… Der medizinische Code „Q90“ auf der Geburtskarte verrät: Trisomie 21! Wie soll das Leben nun für die Familie weitergehen?
Erster Eindruck: Ein schönes Cover mit der kleinen Familie; ein guter Buchtitel – gefällt mir. Im Mittelteil des Buches hat zahlreiche Fotos, die einen solchen Bericht immer sehr bereichern.
Der Name des Autors war mir zwar bekannt, aber ich habe bisher kein Buch des „Journeyman“ gelesen. Hier nun sein sehr persönlicher Bericht, wie die kleine Yanti das Leben ihrer Eltern auf den Kopf stellte. Gleich zu Beginn erwähnt der Autor seinen Pessimismus: „Ich bin Pessimist. Darin liegt mein Optimismus. Das Worst-Case-Szenario ist mein ständiger Begleiter – nur beunruhigt es mich nicht.“ Für mich wirkt der Autor überhaupt nicht pessimistisch, und ich denke, dass jemand, der solche (Abenteuer)Reisen macht, wo gar nicht alles durchgeplant werden kann, nicht wirklich pessimistisch sein kann.
Der Start ins Leben ist für Yanti nicht einfach: sie kämpft mit mehreren gesundheitlichen Problemen und muss auf der Intensivstation liegen. Als Fabian seinen Eltern mitteilte, dass ihre Enkelin das Down-Syndrom habe, hat mich deren Reaktion sehr berührt. Sie hatten nicht, wie viele andere, Mitleid, sondern haben sich sehr über das Kind gefreut.
Als freiheitsliebende und unternehmungslustige Menschen sind Fabian und seine Freundin Nico häufig und lange unterwegs. Können sie das auch noch mit Yanti? Ja, und ob! Als Fabian dies seinem Vater mitteilt, meinte der bloss stolz „Dann wird Yanti wohl das erste Surfer-Girl mit Down-Syndrom. Finde ich super.“
Regelrecht erschütternd waren die Informationen zu den Schwangerschaftsabbrüchen, die in verschiedenen Ländern aufgrund der Diagnose Down-Syndrom erfolgen. In Island z.B. gibt es durchschnittlich zwei Geburten pro Jahr mit Down-Syndrom – und diese zwei Geburten seien meist auch nur das Resultat von Fehldiagnosen in der Schwangerschaft. Nahezu 100% werden somit abgetrieben. Ich will überhaupt nicht darüber richten, ob eine Abtreibung „richtig“ oder „falsch“ ist, schliesslich ist es eine persönliche und unwiderrufliche Entscheidung – es hat mich einfach sehr überrascht, solche harten Zahlen zu sehen.
Den Bericht empfand ich als sehr persönlich, offen und ehrlich, er ist auch mutmachend. Von mir gibt es 5 Sterne. - Thomas Willmann
Das finstere Tal
(174)Aktuelle Rezension von: kaelleEin beinahe unzugängliches Hochtal irgendwo in den Alpen, abgeschirmt vom Rest der Zivilisation, wird kurz vor Einbruch des Winters von einem Fremden aufgesucht. Zunächst will man ihn umgehend wieder fortschicken, doch dann entscheiden die, die etwas zu sagen haben, doch, dass er im Haus einer Witwe bleiben darf, vorausgesetzt er zahlt gut und geht ihr und ihrer Tochter zur Hand. Der Fremde verhält sich zurückhaltend und höflich und geht seiner Profession, der Malerei, nach. Obwohl bis dahin nichts Unheilvolles geschieht, liegt doch von Anfang an etwas Bedrohliches in der Luft. Nach einer Fehlgeburt einer Kuh sehen das auch die Bewohner des Tals so. Und tatsächlich ereignen sich kurz darauf zwei Unglücksfälle, die zu einem wahren Gemetzel führen. (Das wage ich als Triggerwarnung an dieser Stelle zu verraten.)
Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen so durchweg düsteren, atmosphärisch dichten Roman gelesen zu haben. Dadurch ist er auch von der ersten bis zur letzten Seite ungemein spannend. Dem Autor gelingt es darüber hinaus, eine zur Handlung und zum Setting perfekt passende Sprache zu finden, die leicht altmodisch anmutet, literarisch und detailverliebt ist. Diese Detailverliebtheit war mir teilweise aber auch etwas zu viel des Guten, vor allem im letzten Drittel, als ich begriffen habe, wie alles zusammenhängt.
Wer spannende, gut geschriebene Bücher und die Berge mag, sollte diesen Roman lesen. Wer mit Gewaltszenen nicht klar kommt, sollte jedoch die Finger davon lassen.
- Oliver Pötzsch
Die Henkerstochter und der Teufel von Bamberg (Die Henkerstochter-Saga 5)
(58)Aktuelle Rezension von: wampyBuchmeinung zu Oliver Pötzsch – »Die Henkerstochter und der Teufel von Bamberg«
»Die Henkerstochter und der Teufel von Bamberg« ist ein Historischer Roman von Oliver Pötzsch, der 2014 bei Ullstein Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der fünfte Band in der Reihe um den Schongauer Henker Jakob Kuisl und seine Familie.
Zum Autor:
Oliver Pötzsch, Jahrgang 1970, arbeitete nach dem Studium zunächst als Journalist und Filmautor beim Bayerischen Rundfunk. Heute lebt er als Autor mit seiner Familie in München. Seine historischen Romane haben ihn weit über die Grenzen Deutschlands bekannt gemacht: Die Bände der Henkerstochter-Serie sind internationale Bestseller und wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt.
Zum Inhalt:Der Henker Jakob Kuisl reist mit seinem Anhang 1668 nach Bamberg zu seinem Bruder, der sie zu seiner Hochzeit eingeladen hat. Bei ihrer Ankunft erfahren sie, dass Bamberg von einem Werwolf heimgesucht wird. Da sind Jakob und die Seinen gefordert und beginnen zu ermitteln.
Meine Meinung:
Auch in diesem Buch gelingt es dem Autor Historie und Fiktion auf fesselnde Art zu verknüpfen. Die Handlung ist komplex und umfasst einige Nebenstränge. Die Figuren sind interessant mit etlichen Grautönen gezeichnet und bieten Raum für Überraschungen. Jakob kämpft mit dem ein oder anderem Alterszippelein, handelt aber weiter energisch. Seine jüngere Tochter Barbara kämpft mit den Problemen ihrer ersten Liebe, während Magdalena wie gewohnt ihrer Neugier freien Lauf gibt. Ihr Mann Simon trifft einen alten Studienkollegen und bekommt Zugang zu höheren Kreise. Jakobs Bruder Bartholomäus, der Bamberger Henker, ist tierlieb und hat noch ein Hühnchen mit Jakob zu rupfen. Geschickt werden die Einschränkungen, denen Henker und ihre Angehörigen unterliegen, in die Geschichte eingebaut. Auch der Kampf zwischen weltlichen und kirchlichen Würdenträgern um die Macht wird beleuchtet. Die Erzählung ist lebhaft und steckt voller Ideen und der Leser fühlt sich mittendrin. Die Ereignisse um den Werwolf werden anschaulich mit zum Teil heftigen Details beschrieben, wirken aber realistisch. Wechselnden Perspektiven sorgen sowohl für Spannung als auch für emotionale Höhepunkte. Der abschließende Showdown zündet ein Feuerwerk und bildet einen grandiosen Höhepunkt, auch wenn er ein wenig übertrieben wirkt. Besonders für mich ist die Schilderung der Ansichten diverser Figuren, die diesen Leben einhauchen und ihr Handeln verständlich machen. Deshalb mag ich diese Serie und werde auch weitere Bände lesen (oder hören).Fazit:
Eine kurzweilige, spannende und interessante Erzählung mit einem besonderen Augenmerk auf die Henker und ihre Angehörigen, die mich erneut begeistert hat. Deshalb bewerte ich den Titel mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus. - Daniel Cole
Hangman. Das Spiel des Mörders (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 2)
(214)Aktuelle Rezension von: Alice_WonderlandDie Charaktere von Baxter und Co sind mir im ersten Band schon sehr ans Herz gewachsen und im zweiten noch viel mehr. Allein wegen der Entwicklung der Charaktere lohnt es sich. Die Geschichte selbst konnte mich leider nicht ganz überzeugen. Sehr spannend aufgebaut fand ich manche Szenen doch sehr übertrieben. Trotzdem freue ich mich sehr darauf den dritten Teil zu lesen um zu schauen, wie es mit dem Leben von Baxter und Co weiter geht.
- Tippi Degré
Tippi aus Afrika
(32)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerTippi erlebt eine Kindheit die so exotisch und andersartig ist, dass man sie sich kaum vorstellen kann. Sie wächst als Kind zweier französischer Tierfotografen in der Weite Afrikas auf. Ihre Freunde sind die wilden Tiere, mit denen sie so unbefangen umgeht, dass sie der Meinung ist, sie könne mit ihnen sprechen. In dem Buch „Tippi aus Afrika“ erzählt das kleine Mädchen Tippi Degré selbst, wie sie ihre Kindheit auf dem Kontinent Afrika erlebt hat.
Ich war selber schon in Afrika und ich bin begeistert von den tollen Tieraufnahmen, sie bringen einen in träumen und schwärmen. Aber leider ist der Betrachter schnell der Ansicht, Afrika sei ein riesiger Streichelzoo. Dem ist natürlich nicht so, die Tiere sind Wildtiere und sind und bleiben gefährlich. Aufnahmen eines Kleinkindes, das neben einem Elefantenbullen steht, einen Leoparden streichelt oder das mit einer Schlange spielt täuschen leider darüber hinweg und spiegeln nicht die Wirklichkeit wieder. Und Passagen wie auf Seite 42, dass Tippi als kleines Kind einen Leoparden verbal in die Schranken weißt, nachdem der einen Jungen angefallen hat schienen mir mehr als unglaubwürdig.
Die erzählte Geschichte selber ist nett aber nicht mehr und für mich nicht glaubwürdig. Und ich persönlich kann mir auch nicht vorstellen, dass das die Worte eines Kindes sind, die hier zu Papier gebracht wurden. Wenn zum Beispiel davon die Rede ist, dass man außer den Eltern und einer Freundin nur einen Geliebten braucht um glücklich zu sein. Welches Kleinkind redet denn bitte schön davon einen Geliebten zu wollen? Vermutlich hat Tippi das Buch erst als Erwachsene geschrieben und versucht eine kindliche Tonart anzuschlagen. Das ist dann aber leider meiner Meinung nach misslungen.
Mein Fazit : Die Geschichte scheint mir wenig authentisch zu sein, aber die fantastischen Fotos machen einiges Wett und erwecken sicherlich den Neid einiger Fotografen. - Remy Eyssen
Mörderisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 5)
(112)Aktuelle Rezension von: FutziwitchEs geht weiter mit dem sympathischen Gerichtsmediziner Leon Ritter der mit seinen Schlussfolgerungen und seiner Eigenart immer richtig liegt wenn es um einen Mord geht , wieder ist er sich sicher dass seine Leichen mit ihm reden seine besondere Art seine Arbeit zu verrichten kommt nicht bei jedem gut an aber er lässt sich nichts einreden .
- Oliver Pötzsch
Die Henkerstochter und der König der Bettler (Die Henkerstochter-Saga 3)
(131)Aktuelle Rezension von: PeachesfloopDa ich selbst in Regensburg wohne, war es eine Fest die Abenteuer des Henkers in Regensburg zu lesen.
Wie gewohnt sind alle liebgewonnenen Figuren am Start. Der Henker mit seiner gewohnt ruppigen Art gerät selbst in die Fängen der Justiz. Dieses Mal liegt es an seiner Tochter und ihrem Medicus Simon, ihm aus der Patsche zu helfen.
Auch mit diesem Buch gelingt es Oliver Pötzsch mich als Leserin von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln, bei einem Abenteuer, dass auf dem ersten Moment klar erscheint und doch ungeahnte Wendungen hervorbringt - eben in alter Kruisl Manier.