Bücher mit dem Tag "verlassenheit"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "verlassenheit" gekennzeichnet haben.

35 Bücher

  1. Cover des Buches Biss zur Mittagsstunde (Bella und Edward 2) (ISBN: 9783551319722)
    Stephenie Meyer

    Biss zur Mittagsstunde (Bella und Edward 2)

     (7.726)
    Aktuelle Rezension von: MelB2508

    Ich weiß wirklich nicht, warum die Twilight Saga so gehyped wurde. Ich lese sie jetzt mit meiner Tochter, weil sie unbedingt wollte, und wir beide sind einfach keine Fans. Bella ist ein nerviger Charakter, aggressiv, launisch, selbstmitleidig und manipulativ. Sie stöhnt und seufzt und weint immerzu. Nachdem Edward sie verlassen hat, befreundet sie sich mit Jacob, der im Verlauf der Geschichte zum Werwolfrudel dazu gehören wird. Eigentlich ist nur Jacob ein erträglicher Charakter und die ganze Werwolfclique. Die Vampire sind blass im wahrsten Sinne des Wortes. Und Edward nervt fast genauso wie Bella, nur dass er knurrt und nicht weint. Ich kann keins der Bücher empfehlen und gebe nur wegen der Werwolf Idee 2 Punkte.

  2. Cover des Buches Shining (ISBN: 9783404130894)
    Stephen King

    Shining

     (1.682)
    Aktuelle Rezension von: MoonPie

    gehöre zu den wenigen die die Werke Kings nicht als spannend empfinden. Eventuell liegt es daran, dass man unterbewusst zu hohe Erwartungen hegt, dank seines schon in meiner Kindheit bestehenden Rufes.  Im Kern sind seine Geschichten ja interessant und die Ideen sind auch spannend, aber sein Schreibstil konnte mich in all den Jahren und auch in sämtlichen Büchern die ich gelesen hatte, nicht überzeugen. 

    In diesem Buch, das ich anfing und viel zu lange liegen gelassen hatte wegen der (für mich) Langatmigkeit, konnte ich nicht mal Sympathie oder Mitleid für die Hauptcharaktere empfinden. Umso spannender finde ich es aber Rezensionen zu den Werken von King zu lesen, viele hatten mich in der Vergangenheit dazu gebracht bisherige Bücher doch noch einmal zu lesen (aber dann auf Englisch) in der Hoffnung, seine Werke doch anders zu empfinden oder mir gar ein ganz anderen Blickwinkel auf die Geschichten/dem Setting/ die Atmosphäre gegeben.

    Die einzigen zwei Punkte die mich hier ans Lesen gehalten hatten war meine Hoffnung das Dick Hallorann im nächsten Kapitel auftaucht und das mich The Shining an The Haunting of Hill House von Shirley Jackson erinnerte und ich das Buch von Shirley als Jugendliche geliebt hatte, wer weiß wie ich ihre Werke als Erwachsene empfinde. 

    An alle die überlegen das Buch zu lesen: versucht es und schreibt Stephen Kings Werke nicht ab wenn euch das Buch nicht packt. Wie bereits erwähnt sind seine Geschichten, meiner Meinung nach, im Kern gut - eventuell findet ihr Bücher die euch mehr ansprechen, wo ihr euch vom Setting mehr in die Atmosphäre reinziehen lässt. Eine Freundin fand beispielsweise ,,Es'' nicht spannend und zu langatmig, als ich ihr The Shining zum lesen gab, fand sie es absolut klasse - probiert euch also aus.

  3. Cover des Buches Dein fremdes Herz (ISBN: 9783404177523)
    Katharina Seck

    Dein fremdes Herz

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Beschreibung: 

    Seit ihr Vater Hannes sie und ihre Mutter vor Jahren Hals über Kopf verlassen hat, lässt Nela nur wenige, ausgewählte Menschen in ihre überschaubare Welt. Doch dann bekommt sie ein Paket mit Briefen an ihren Vater, die dessen zweite Ehefrau Ellen kurz vor Hannes‘ Tod an ihn geschrieben hat. Durch sie erfährt Nela, dass das Herz ihres Vaters vor 15 Jahren an einen Teenager gespendet wurde.
     Die Briefe stellen Nelas Leben auf den Kopf. Vor allem lässt sie der Gedanke an den Jungen, dem Hannes‘ Herz gespendet wurde, nicht los. Sie will herausfinden, wer er ist, und beginnt ihre Suche an der Ostseeküste, nicht ahnend, dass diese Reise ihr Leben verändern wird.

     

    Meine Meinung: 

    Ein unfassbar gutes Buch. Es hat mich von der ersten Sekunde an berührt. Ich habe bitterlich geweint, gelacht, geschmunzelt, war tottraurig, sehr glücklich und zwischendurch auch einfach aufgewühlt. 

    Kati hat hier ein Buch geschrieben, dass wirklich wichtig ist. Das Thema Organspende ist immer noch oft ein Diskussionsthema, dem ich mich auch öfter widme. 

    Dieses Buch zeigt beide Seiten. Einmal die des Spenders und die des Erhaltenden. Ich habe beide Seiten sehr gut verstehen können und die Geschichte zwischen Nela und Maximilian ist so herzerwärmend, dass eigentlich jeder kleine Gefühlsregungen bekommen sollte. Ein wundervoller Liebesroman mit einem ganz wichtigem Thema. Ganz toll geschrieben und mit einem wunderschönem Cover versehen. Absolute Leseempfehlung von mir. 

  4. Cover des Buches Safe Haven - Wie ein Licht in der Nacht (ISBN: 9783453410534)
    Nicholas Sparks

    Safe Haven - Wie ein Licht in der Nacht

     (901)
    Aktuelle Rezension von: Elenay_Christine_van_Lind

    Ich habe das Buch gelesen und den Film mindestens 20 Mal mir angesehen. Schön gemütlich zu Hause am Laptop. 

    Ich erlebe beim Lesen und auch beim Film ansehen eine junge Frau, die in einem neuen Ort ankommt und von Anfang an sehr gesprächig und gut gelaunt ist. Viel und gerne lacht, sich mit allen auf Anhieb gut versteht.

    Nur bei dem Mann, den sie gleich nach ihrer Ankunft kennenlernt, ist sie ein wenig vorsichtig und etwas ängstlich aufgrund von Ereignissen aus ihrer Vergangenheit.


  5. Cover des Buches Wer Wind sät (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 5) (ISBN: 9783548284675)
    Nele Neuhaus

    Wer Wind sät (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 5)

     (775)
    Aktuelle Rezension von: Kolibri_liest

    Der kriminologische Teil gerät irgendwie in den Hintergrund, denn in diesem Werk wird über die „Lüge vom Klimawandel“ als Mordmotiv geschrieben. Das Thema ist nicht gut gealtert und trübt die Lesefreude sehr. Auch wenn die Charakter sonst wieder spannend sind und auch der Mord an sich zum Dranbleiben einlädt, überschattet dies doch die Geschichte, wie der Windpark das Feld.

  6. Cover des Buches Solange du da bist (ISBN: 9783734108419)
    Marc Levy

    Solange du da bist

     (1.043)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Ein junger Mann steht unter der Dusche und singt zu den klängen seines Radios mit. Er steigt aus der Dusche, trocknet sich ab und schaltet das Radio ab, aber für ein paar Sekunden singt jemand weiter. Wer ist das? Als er seinen Wandschrank öffnet sieht er eine Frau und ist entsetzt und will wissen wie sie dorthin gekommen ist. Sie wiederum ist verwundert das er sie sieht. Und dann beginnt sie ihm eine ganz außergewöhnliche Geschichte zu erzählen.

  7. Cover des Buches Bilder deiner großen Liebe (ISBN: 9783499269097)
    Marcus Gärtner

    Bilder deiner großen Liebe

     (149)
    Aktuelle Rezension von: Bibliomania

    Das Büchlein ist so dünn, dass ich Gefahr laufe zu viel zu verraten...

    Isa Schmidt. Das ist der Name der Hauptfigur. Isa hat einen ersten Auftritt in Tschick, aber nun hat Wolfgang Herrndorf ihr sein letztes Buch gewidmet, das nicht mehr fertig geworden ist. Aber genau das macht diese Geschichte, die von einem Mädchen handelt, das aus einer Anstalt abgehauen ist, so realistisch. Isa läuft durch die Weltgeschichte, durch Wälder, Felder, steigt auf Schiffe und lässt sich von Fernfahrern mitnehmen. Es ist warm, sie hat quasi nichts mitgenommen und trägt nur das am Leib, was sie schon bei ihrer Flucht trug. Sie lernt unterschiedlichste Menschen kennen und gerade die Art und Weise macht dieses Buch aus. Isa ist schon ein wenig verrückt und durch den fragmentarischen Stil wird ihre Verrücktheit noch verstärkt. Gleichzeitig ist sie aber auch liebenswürdig und man hat Mitleid mit ihr. Es steht immer wieder die Frage im Raum: ist sie traurig? Sie lügt ziemlich viel und dennoch ist man ihr nicht böse. Alle scheinen zu wissen, dass sie nichts wirklich ernst meint.

    Am Ende des Buches gibt es noch eine kleine Entstehungsgeschichte zu Herrndorfs letztem Werk, was mir auch gut gefallen hat.

    Ich habe das Buch als Vorbereitung auf das gleichnamige Theaterstück gelesen und bin jetzt wirklich gespannt, wie die Umsetzung gelungen ist.

    Es hat mir nicht so gut gefallen, wie "Arbeit und Struktur", aber doch eine interessante Geschichte, die mich mit Herrndorfs Hintergrund  noch mehr fasziniert.

  8. Cover des Buches Das Papierhaus (ISBN: 9783458176152)
    Carlos María Domínguez

    Das Papierhaus

     (242)
    Aktuelle Rezension von: Kerstin_aus_Obernbeck

    Das Papierhaus / Carlos María Domínguez

     

    88 Seiten sind nicht gerade ein riesiger Wälzer, aber bei dem Buch „Das Papierhaus“ ist ganz klar Qualität statt Quantität das Motto! 

     

    „Im Frühjahr 1998 kaufte Bluma Lennon in einer Buchhandlung in Soho eine alte Ausgabe der Gedichte von Emily Dickinson und wurde an der nächsten Straßenecke, als sie gerade beim zweiten Gedicht angelangt war, von einem Auto überfahren.

    Bücher verändern das Schicksal der Menschen.“

     

    Ein ungewöhnlicher Einstieg in ein Buch und ich war neugierig, wie es weitergeht. 

     

    Erzählt wird die Geschichte durch einen Kollegen von Bluma Lennon, der ihre Aufgaben an der Universität Cambridge übernimmt und einige Zeit nach ihrem Tod ein an sie adressiertes Paket aus Uruguay erhält. In diesem Paket findet sich ein zerlesenes, verdrecktes, mit Zement verunreinigtes Exemplar von Joseph Conrads „Schattenlinie“ mit einer rätselhaften Widmung von Bluma Lennon an einen dem Erzähler unbekannten Carlos.

     

    Neben dem Wunsch, das Buch an den Absender zurückzubringen und zu erklären, dass Bluma verstorben ist, ist auch die Neugier des Erzählers geweckt, mehr über das Buch, warum es sich in diesem Zustand befindet und den Absender zu erfahren. Zu diesem Zweck macht er sich auf eine aufregende Spurensuche nach Südamerika. Dort erfährt er, wie die Liebe zu Büchern und zur Literatur aussehen können und welche Auswirkungen eine Bücherobsession haben kann – und die Frage der optimalen Sortierung der Druckwerke im Regal ist dabei nur ein Teilaspekt. 

     

    Mich hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und zum Ende der Geschichte mehr und mehr nachdenklich gemacht. Es ist eine Liebeserklärung an Bücher, es erzählt vom Leben und vom Lesen und einer großen Leidenschaft für Literatur. „Das Papierhaus“ ist ein Buch mit viel Gefühl. 

     

    Ein wunderbares Buch für einen zeitlich überschaubaren Lesemoment, ein feines Geschenk für einen Buchmenschen und eine schöne Geschichte, wenn man Bücher liebt. 

  9. Cover des Buches Der Rumpf (ISBN: 9783453432963)
    Akif Pirinçci

    Der Rumpf

     (85)
    Aktuelle Rezension von: Peter_Waldbauer

    Pirinccis Leistung liegt zunächst einmal in der Idee: ein Mörder ohne Arme und Beine, ein Rumpf als Täter - darauf muss man als Krimiautor erst einmal kommen. Eine kreative Kernidee also, die so interessant ist, dass auch Nicht-Leser gereizt werden, das Buch zu kaufen. Einfach weil sie wissen wollen, wie so ein Mord funktioniert? Wie bringt ihn der Behinderte zustande?

    Die dann folgende Ausführungen, die manipulativen Maßnahmen des Ich-Erzählers um seinen Widersacher zu beseitigen, sind zugegebenermaßen etwas kindisch. Der spannende Plot macht diesen Mangel allerdings wieder wett.

    Die Auflösung zum Schluß ist eher enttäuschend. Unbefriedigend und auch unglaubwürdig, dass die intrigante Hauptperson die ganze Zeit über als Marionette mißbraucht worden sein soll. Man hätte sich mehr erhofft.

    Das Motiv Geld, die veruntreuten 180 Millionen – wohl eher der Wunschtraum des Autors, als der eines Behinderten in vergleichbarer Situation.

    „Der Rumpf“, der nächste Roman nach „Felidae“, hat mit seinem Vorgänger etwas wesentliches gemeinsam. Die intellektuell-überlegene, aber zugleich körperlich-unterlegene Position der Protagonisten. In „Felidae“ rebelliert der vorwitzige Francis gegen die Abhängigkeit von den „Dosenöffnern“, im „Rumpf“ schikaniert der an den Rollstuhl gefesselte Daniel das  Anstaltspersonal, auf das er angewiesen ist. In beiden Romanen wird in Serie gemordet. Waren es in „Felidae“ noch idealistische, sind es im „Rumpf“ nur noch finanzielle Gründe.

    Eine Anleihe hat Pirinnci auch gemacht. Die Eingangsszene im „Rumpf“ erinnert zu stark an Patrick Süßkinds Weltbestseller „Das Parfüm“: Ein Findelkind wird vor der Kirche ausgesetzt.

    „Der Rumpf“ ist auf jeden Fall ein lesenswertes Buch. Einfach, weil es unterhaltend ist und der Autor ein fabelhaftes Händchen für Dialoge hat.

     

  10. Cover des Buches Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß (ISBN: 9783446263697)
    Hiromi Kawakami

    Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß

     (169)
    Aktuelle Rezension von: bookstories

    Der Titel von Hiromi Kawakamis Roman lautet in der japanischen Originalfassung "Sensei no kaban", was wörtlich mit 'Der Lehrer und seine Tasche' übersetzt werden kann. Im Englischen heisst das Buch 'The briefcase'. Warum für die deutsche Fassung, für die Ursula Gräfe übersetzte, der Titel "Der Himmel ist blau, die Erde ist weiss" verwendet wurde, ist mir unbegreiflich. Ich hatte das Buch im Buchladen schon ein paar mal in der Hand, gerade wegen des Titels, der für meine Begriffe eine tiefere Bedeutung impliziert. Ein blauer wolkenloser Himmel symbolisiert ein reines, gedankenfreies Bewusstsein, sofern wir die Gedanken als Wolken verstehen, die den Himmel verschleiern. Jetzt, nach der Lektüre, weiss ich, dass dieser deutsche Titel der Strophe eines Skifahrer-Liedes entnommen ist, das der Ich-Erzählerin Tsukiko an einem einsamen Neujahrsabend nicht vollständig einfallen will. So könnte man behaupten, der Titel habe absolut nichts mit der Geschichte zu tun, würde es sich nicht um eine Liebesgeschichte handeln, in der die Ich-Erzählerin sich nach ebendiesem unbelasteten Glücksgefühl sehnt.


    Der Titel war für mich also irreführend, zumal ich dachte, dass eine Liebesgeschichte aus der Feder einer japanischen Autorin bestimmt nicht mit den üblichen trivialen Liebesgeschichten der westlichen Unterhaltungsliteratur einhergeht. Immerhin wurde Hiromi Kawakami für diesen Roman in Japan ausgezeichnet, und das Buch wurde auch verfilmt. Ich bin der japanischen Literatur unkundig, kenne auch Murakami noch nicht, den übrigens auch Ursula Gräfe übersetzt. Ich stellte mir Tiefe, leisere Töne, eine Prosa ohne Floskeln und Platitüden vor. "In einer sinnlichen Prosa und starken sprechenden Bildern erzählt Hiromi Kawakami von einer ungewöhnlichen Liebe", wird auf der Rückseite des Buches versprochen. "Selten wurde die Annäherung zweier Menschen so subtil und eindringlich zugleich beschrieben." 


    Dies alles wird in diesem Roman, so finde ich, nur zum Teil erfüllt. Mehrmals war ich kurz daran, das Buch wegzulegen. Ein Kapitel im letzten Drittel ('Auf der Insel, zweiter Teil'), liess mich wieder aufhorchen, und als ich beim vorletzten Kapitel ankam, sagte ich mir, na also, es geht doch, warum nicht gleich von Beginn an so? Doch kann man vierzehn mässig gelungene Kapitel mit drei Kapiteln retten?


    Kawakamis Erzählweise in diesem Buch rutscht stellenweise eben doch in die Trivialität ab. Stellenweise, das ist das Merkwürdige daran. Viele Dialoge hören sich rund und sehr authentisch an, andere hätten gepflegter, aufgeräumter daherkommen können. Immer wieder 'ärgerte' ich mich über unglücklich gewählte Ausdrucksweisen, unpassende Adjektive und Verben, die nicht Ausdruck der japanischen Kultur und wohl auch nicht aus einer Fehlübersetzung entstanden sind. Die Protagonisten bleiben blass, teilweise unverständlich, nicht nachvollziehbar (hier könnte die fremde Kultur eine Rolle spielen), und um es mit dem Titel von Musils bekanntem Werk zu sagen, ohne Eigenschaften. Ausserdem wird mir zu viel Sake und Bier getrunken und japanische Delikatess-Häppchen gegessen. Dies wiederum könnte anderen Sitten zugeschrieben werden, ist aber unverzeihlich, wenn die beiden Protagonisten über die Hälfte des Buches nichts anderes tun.


    Tsukiko, in der Rückschau erzählend, ist achtunddreissig, arbeitet irgendwo als Büroangestellte und verbringt ihre Abende gerne in Satorus Kneipe beim Bahnhof, wo sie Sake trinkt und Häppchen zu sich nimmt. Dort begegnet sie eines Tages ihrem ehemaligen Lehrer Harutsuna Matsumoto, den sie nur den Sensei nennt, was übersetzt Lehrer bedeutet. Das heisst, die beiden begegnen sich dort immer wieder, stets zufällig, nie verabreden sie sich. Manchmal sehen sie sich Tage oder Wochen nicht, doch immer, wenn sie zusammen am Tresen sitzen, fühlen sich beide in der Gegenwart des anderen aufgehoben und geborgen. Das Ungewöhnliche, nicht Unmögliche für eine Liebesbeziehung, ist der Altersunterschied: der Sensei ist beinahe doppelt so alt wie Tsukiko, die zudem einen noch recht unreifen Eindruck macht. Wie das ans Ufer spülende Meerwasser lässt sie sich durch die Jahreszeiten treiben, ohne Perspektive, und oft scheint ein Tag trister zu sein wie der andere.


    Zu der Naivität Tsukikos scheint die Reife des Senseis in krassem Gegensatz zu stehen. Er hält Tsukiko in freundschaftlicher, herzlicher, fürsorglicher Weise auf Distanz, nennt sie oft Mädchen, was in ihr widersprüchliche Gefühle erzeugt, die von Ärger und Wut über Eifersucht bis hin zur sich selbstverzehrenden Sehnsucht reichen. Der Sensei wirkt streng, kontrolliert, intelligent, doch legt auch er gelegentlich merkwürdige Züge an den Tag, die mich irritieren. So sammelt er zum Beispiel verbrauchte Batterien, weil in ihnen ja noch Leben steckt, beschriftet sie sogar, oder klaut einem Betrunkenen, der neben ihm an der Theke eingeschlafen ist, den Ohrring aus dem Ohr, und findet begeistert, er habe schon lange nicht mehr geklaut, oder eröffnet Tsukiko, dass nach einem Sturz sein Allerwertester schmerzt. Dass er sich nicht gerne sein Bier einschenken lässt, wird ein paar Mal zu viel erwähnt, und während seine kerzengerade, aufrechte Haltung seinem Erscheinungsbild entspricht, passt sein schneller Gang eher nicht zu ihm.


    Immer wieder treffen sich Tsukiko und der Sensei, entweder bei Satoru, oder sie schlendern sonntags über einen Markt, oder sie trinken im Haus des Senseis Bier und Sake, bis sie betrunken sind, oder begeben sich gemeinsam mit dem Wirt Satoru auf eine Pilzwanderung im Wald, wo auch wieder gegessen und über Speisen geredet wird. Sie besuchen ein Spielautomatenlokal oder ein Kalligraphie-Museum, wo Tsukiko sich schrecklich langweilt. Als der Sensei sich mit einer ehemaligen Lehrerkollegin verabredet, sagt Tsukiko eingeschnappt einem Treffen mit einem früheren Schulkollegen zu. Sie sumpfen in einer Bar ab, den späteren Annäherungsversuch wehrt Tsukiko vehement ab. Hier kommt ihre tiefe Verbundenheit zum Sensei zum Ausdruck. Hier stellt Tsukiko nicht nur die geistige Distanz zum Sensei fest, die sich meist im Altersunterschied oder Grundhaltungen äussert, sondern erstmals eine räumliche. Hier wird deutlich, dass sie sich nach seiner Gegenwart sehnt, und bei der nächsten Begegnung gesteht sie ihm ihre Liebe.


    Auf einem zweitägigen Ausflug auf eine Insel, wo der Sensei Tsukiko zum Grab seiner verstorbenen Frau führt, kommen sich die beiden dann näher. Obwohl auch hier die letzte Hürde nicht genommen werden kann. Tsukiko, nur im Kimono bekleidet, sucht den Sensei mitten in der Nacht in seinem Zimmer auf, wo dieser an Gedichten herumschreibt. Zu früher Morgenstunde lässt er sie dann doch unter seine Bettdecke, streichelt über ihre Brüste, während sie sich an ihn schmiegt, und findet, sie habe schöne Brüste, was im selben Ton erfolgt wie sein nächtlicher Vortrag über die Gedichte (Haikus). "Sie haben schöne Brüste, und Sie sind ein liebes Mädchen, Tsukiko." Achtung Spoiler: Erst am Ende des Buches, als der Sensei zu seinen Schwächen stehen kann - es sei lange her, seit er mit einer Frau geschlafen habe und fürchte sich davor -, brechen die Dämme, und wir blicken tief in das bescheidene, zurückhaltende Wesen des gealterten Lehrers. "Würden Sie zum Zweck eines Liebesverhältnisses eine Beziehung mit mir eingehen?" Aber da ist das Buch auch schon zu Ende.


    Ich stelle mir vor, dass man so viel mehr aus dieser subtilen Liebesgeschichte hätte machen können. Weniger Einblicke in die kulinarische japanische Küche, dafür tiefergreifende Dialoge und das Weglassen plumper Ausdrucksweisen hätte mehr Authentizität erzeugt, eine dichtere, knisterndere Atmosphäre geschaffen. Eigenartigerweise hallt dieses Buch in mir nach. Ich mag es nicht, Dinge nicht erfasst zu haben, wenn die Voraussetzungen dafür da gewesen wären. Und so suche ich danach.


    Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/der-himmel-ist-blau-die-erde-ist-weiss 



  11. Cover des Buches Sydney Bridge Upside Down (ISBN: 9783423144230)
    David Ballantyne

    Sydney Bridge Upside Down

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Buchperlenblog

    Inhalt

    Ein Sommer in den 60er Jahren, in der Abgeschiedenheit Neuseelands. Harry Baird lebt in Calliope Bay, einem Ort mit nur noch fünf bewohnten Häusern. Er bekommt Besuch von seiner wunderschönen Cousine Caroline, die den Männern des kleinen Örtchens den Kopf zu verdrehen scheint. Auch Harry kommt gegen ihren Zauber nicht an, verliert den Anschluss an seine Freunde und gleitet immer weiter ab in einen merkwürdigen Reigen von unkontrollierten Begebenheiten. Wer ist schuld an dem Tod zweier Menschen im Dorf?

    Rezension

    Die Geschichte wird von Harry Baird erzählt, wirklich erzählt. Denn er beginnt mit dem Tod seines besten Freundes, gleitet dann jedoch in der Zeit zurück und erzählt von den Tagen und Wochen davor. Selbst aufmerksame Leser könnte dieser Umstand etwas verwirren, mir ging es zumindestauf den ersten Seiten so. Harry erzählt relativ emotionslos von seinem kleinen Bruder Cal, sowie seinem Freund Dibbs, den er immer nur abwertend "Kleiner" nennt, die er beide der Ordnung halber verprügelt.. Trotzdem sind sie eine eingeschworene Bande, die zusammenhält, vielleicht aus Mangel an Alternativen. Doch als Caroline ankommt, ändert sich die Konstellation. Harry entdeckt die Vorzüge des anderen Geschlechts, bleibt lieber bei ihr, als mit seinen Freunden in der geheimen Höhle zu hocken und heinlich gedrehte Zigaretten zu rauchen. Nur das alte verlassene Schlachthaus verliert seine Anziehungskraft nicht. Die Tage vergehen, die Jugend gleitet dahin.

    Doch immer wieder wird die Idylle unterbrochen von Harrys Albträumen, die verwirrend intensiv beschrieben werden, die verschlüsseln und verdecken, aber doch die Schlüsse zulassen, dass Harry in der Lage ist, jemandes Tod zu verantworten. Oder sind es nur Albträume?

    Ich mochte die Atmosphäre des Buches sehr gern, den Sommer in Neuseeland, die Abgeschiedenheit, die Merkwürdigkeit der einzelnen Charaktere. Die Geschichte ließ mich frustriert zurück, sie endet abrupt, beschreibt einen weiten Bogen in die Zukunft, ohne die Vergangenheit zu klären und lässt somit viel Spielraum für eigene Interpretationen.

    Fazit

    Eine etwas seltsame Geschichte, die in ihrer scheinbaren Unausgegorenheit glänzt und in sich rund wird. Keine Alltagsgeschichte und vermutlich keine Geschichte für jedermann, aber intensiv genug, um einen Sommer in den 60er Jahren, eine heimliche Begehrung und tödliche Vergehen heraufzubeschwören.

    Bewertung im Detail

    Idee ★★★★☆ ( 4 / 5 )

    Handlung★★★★☆ ( 4 / 5 )

    Charaktere★★★★☆ ( 4 / 5 )

    Sprache★★★★☆ ( 4 / 5 )

    Emotionen★★★★☆ ( 4 / 5 )

    =4 ★★★★

     

  12. Cover des Buches Mitternachtsspitzen (ISBN: 9783641107512)
    Susan Elizabeth Phillips

    Mitternachtsspitzen

     (223)
    Aktuelle Rezension von: Walking_in_the_Clouds

    Nach dem Bürgerkrieg besteht weiterhin eine Kluft zwischen Nord- und Südstaatlern. Ausgerechnet ein Yankee erbt die Familienplantage in South Carolina und wird zum Vormund von Katharine Louise „Kit“ Weston. Das lässt sich der Wildfang nicht gefallen und fasst den Plan, Baron Cain umzubringen, um ihren Besitz zurückzuerhalten. Als Stallbursche schleicht sie sich bei ihm ein, wird aber rasch enttarnt. Cain will weder die Plantage noch das Mündel, kann sich aber seiner Verantwortung für die temperamentvolle Achtzehnjährige nicht entziehen. Er schickt sie auf eine Benimmschule und kümmert sich dann um das Anwesen. Drei Jahre später kehrt Kit nach „Risen Glory“ zurück, äußerlich zu einer Lady gewandelt. Ein Ehemann soll ihr helfen, mit ihrem Treuhandfonds die Plantage zurückzukaufen. Aber da ist noch der äußerst attraktive Cain, dessen Einverständnis sie braucht. Der kann nicht glauben, was für ein faszinierendes Geschöpf aus Kit geworden ist.

    „Mitternachtsspitzen“ beruht auf dem ersten Buch, das Susan Elizabeth Phillips alleine geschrieben hat. Es mag an der vor ein paar Jahren durchgeführten Überarbeitung liegen, aber altmodisch ist der historische Liebesroman keineswegs. Dennoch hätte der deutsche Verlag gut daran getan, ein Cover zu wählen, dass eher auf das Genre schließen lässt, denn so sind Irritationen vorprogrammiert. Das Frühwerk ist eine schwungvolle Liebesgeschichte zwischen zwei ungleichen Charakteren, welche die Umstände gezwungenermaßen zusammengebracht hat. Aus Hass entsteht bei der Heldin zunächst Leidenschaft und schließlich tiefe Zuneigung. Der Held muss keine Abneigung, jedoch seine Angst vor emotionaler Nähe überwinden. Hitzige Debatten wechseln sich mit feurigen Nächten ab. Die alte Südstaatenkultur wird wunderbar skizziert, ohne dabei verklärt zu werden. Auch wenn die Autorin hier ganz ungewohnt historisch schreibt, der umwerfende SEP-Charme scheint durch und weiß gut zu unterhalten. (TD)

  13. Cover des Buches Meat (ISBN: 9783453433724)
    Joseph D'Lacey

    Meat

     (60)
    Aktuelle Rezension von: ihkft

    Nichts für Vegetarier oder Veganer - dieses Buch hat es in sich! In einer Stadt, abgetrennt von anderen Städten und nur von Ödnis und Verfall umgeben, bestimmt Fleisch den Alltag. Die Schlachterei und die damit verbundenen Tätigkeiten sind Hauptarbeitgeber und so funktioniert der perfekte Kreislauf (im Ruhrgebiet fühlt man sich vage an die Kruppsche Konsumanstalten erinnert). Fleischessen wird zum Gesetz, dass sich auf Religion stützt - denn was im heiligen Buch steht, kann ja nur richtig ung gut sein. 

    Wir begleiten im Buch verschiedene Personen in ihrem Alltag, allen voran Shanti, ein Arbeiter des Schlachtbetriebs, der heimlich kein Fleisch isst und sich selbst geißelt. Aber auch andere Arbeiter, die nicht so sehr mit ihrem Schicksal hadern, lernen wir kennen. 

    Im Kern der Geschichte steigen wir bei einem Umbruch ein, die Revolution steht bevor, immer weniger Menschen können sich Fleisch leisten und manche wollen es nicht mehr essen. Unterstützt und angeführt werden sie von einem - ja man will es fast sagen - Propheten mit den wenig kreativen Initialen JC. Dem Gegenüber steht der skupellose Firmenbaron, der alles daran setzen will, sein Geschäft aufrecht zu erhalten. 

    Fazit: Das Buch ist durchaus lesenswert und nichts für schwache Nerven oder schwache Mägen. Als Film wäre das FSK18. Der religiöse Aspekt und das Ende hat mir persönlich nicht ganz zugesagt, aber an sich war es natürlich durchaus stimmig und spannend. 

    Zu empfehlen in diesem Kontext ist auch das Buch "Wie die Schweine" - wem Meat gefallen hat, sollte das lesen und umgekehrt.

  14. Cover des Buches Eine undankbare Frau (ISBN: 9783492501613)
    Karin Fossum

    Eine undankbare Frau

     (8)
    Aktuelle Rezension von: amena25

    Johnny Beskow, 17 Jahre und meist mit dem Moped unterwegs, kümmert sich rührend um seinen alten, kranken Großvater. Er besucht ihn oft, erledigt für ihn die Einkäufe und liest ihm aus der Zeitung vor. Zwischen ihm und seinem Großvater herrscht eine innige Verbindung. Doch zuhause ist Johnny ein anderer. Seine Mutter beschäftigt sich fast ausschließlich mit sich selbst, dem Wodka und ihrem Selbstmitleid. Johnny bekommt keinerlei Halt oder Struktur in seinem Leben, außer gelegentlichen Vorwürfen der Mutter. Und so beginnt er, sich zu rächen. Allerdings nicht an der Mutter, sondern an ihm fremden Menschen, die er durch grausame Scherze aus ihrem bisher glücklichen oder zufriedenen Dasein reißt. Eine Mutter findet ihre wenige Monate alte Tochter Margrete blutüberströmt im Kinderwagen im eigenen Garten. Es stellt sich allerdings bald heraus, dass dem Baby überhaupt nichts fehlt, das Blut stammt also nicht von Margrete. Einem schwer kranken Mann schickt er den Leichenwagen, eine ältere Frau liest ihre eigene Todesanzeige in der Zeitung. Diese ,,Späße“ sind zwar kein eigentliches Verbrechen, für die Betroffenen ist es aber ein Schock, eine extreme Verunsicherung und massive Lebensveränderung.

    Hauptkommissar Konrad Sejer und sein junger Kollege Skarre nehmen die Ermittlungen auf und kommen dem Täter auch allmählich näher. Die Nachforschungen haben allerdings auch nicht höchste Priorität, da ja keine wirklichen Verbrechen stattfinden. Bis ein kleiner Junge auf grausame Art zu Tode kommt.

    Wer Konrad Sejer aus früheren Bänden kennt, schätzt wahrscheinlich seine ruhige, besonnene Art und sein Einfühlungsvermögen. Aus seinem Privatleben erfährt man nur gelegentlich etwas, wenn er sich mit seiner Tochter trifft oder sich Gedanken über den adoptierten, schwarzen Enkel Matteus macht, der als Balletttänzer brilliert.

    Ein ruhiger, dennoch spannender Roman, der dem Leser die Opfer sehr nahe bringt. Dadurch wirken die Geschehnisse emotional umso stärker nach.

    Allerdings finde ich den Titel ,,Eine undankbare Frau“ ziemlich unpassend und irreführend.

  15. Cover des Buches Rabenliebe (ISBN: 9783442742653)
    Peter Wawerzinek

    Rabenliebe

     (46)
    Aktuelle Rezension von: enii

    Zu Beginn fand ich das Buch ganz gut. Tolle Story und gut geschrieben - wenn man auch zeitweise das Gefühl hat, der Autor schreibt bewusst schwer verständlich und langwierig.

    Irgendwann finde ich verliert man aber die Lust an der Geschichte. Es wird viel um den heißen Brei geredet, das ersehnte Treffen mit der Mutter findet gefühlt erst auf den letzten 10 Seiten statt.

  16. Cover des Buches Fast im Jenseits (ISBN: 9783833308031)
    David Eagleman

    Fast im Jenseits

     (9)
    Aktuelle Rezension von: emeraldeye
    Ein Buch, dessen Titel mich neugierig gemacht hat. Gefunden habe ich 40 seltsame, skurrile, unverständliche, rätselhafte und auch witzige Kurzgeschichten über das Jenseits und das (mögliche) Leben nach dem Tod. David Eagleman entwirft verschiedene "Nachwelten", die häufig auf den derzeit verbreiteten Glaubensrichtungen beruhen, sie jedoch völlig auf den Kopf stellen. In "Rolle rückwärts" z.B. ist die Wiedergeburt das Thema. In Eaglemans Version darf sich der Verstorbene jedoch aussuchen, als was er wiedergeboren werden will. Er entscheidet sich für die Inkarnation als Pferd, ohne zu bedenken, was dies für die nächste Wiedergeburt bedeuten wird.... Bei Eagleman tritt Gott in verschiedenen Manifestationen auf, mehrfach als Frau (Jawoll!!!), als Paar, das sich über seine Schöpfungen streitet oder auch als ein Haufen kleinwüchsiger, geistloser und begriffsstutziger Wesen. Sein Gott bzw. seine Gottwesen haben schlechte Laune, fühlen sich von "ihren" Menschen genervt und wollen oft einfach gar nichts mehr mit uns zu tun haben. Sie brüllen uns an, bestrafen uns und lassen uns in Wartesälen schmoren. Es fällt nach der Lektüre von "Fast im Jenseits" schwerer, an "Ihn" zu glauben und "Ihm" die Allmacht über diese Welt und alles, was auf ihr lebt, zuzugestehen. Eagleman stellt alles, was mit dem Glauben an "Gott" zu tun hat, infrage und entwirft 40 Modelle, die zeigen, das nach dem Tod eigentlich alles sein könnte. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, schließlich ist ja noch nie jemand von den Toten wiederauferstanden, um zu berichten, wie es denn tatsächlich "drüben" ist. Manche dieser Phantasien sind etwas albern, manche kaum verständlich, aber sie haben alle eines gemeinsam: sie regen dazu an, über die eigenen Vorstellungen vom Jenseits nachzudenken. Ich bin nicht besonders gläubig, mein Motto lautet eher "Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott", aber auch ich mache mir natürlich Gedanken darüber, was sein wird, wenn ich gestorben bin. David Eaglemans Geschichten sind beruhigend und verstörend zugleich, weil sie keine tröstenden, alleinseligmachenden Antworten geben, aber auch nicht ausschließen, dass es ein "Danach" geben könnte. Letzlich gibt es nur die eine sichere Aussage: Jeder muß für sich selbst entscheiden, woran sie oder er glauben will...und das Leben vor dem Tod so bewußt wie möglich leben.
  17. Cover des Buches Wenn ich wiederkomme (ISBN: 9783257246995)
    Marco Balzano

    Wenn ich wiederkomme

     (194)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Balzano wird als einer der erfolgsreichsten Autoren Italiens beschrieben, aber das bleibt mir so schleierhaft. Ich fand das Buch schrecklich langweilig und es ist so sehr Alltag, dass mein eigenes Leben wie ein Actionfilm dagegenwirkt.

    Mir ist die Thematik egal. Das war mir von Anfang an. Was ich lesen wollte, war Leidenschaft, war Feuer, war die Seele eines Autors, und dieses Buch schafft es nicht. Es ist von Anfang an grauenhaft und mit Figuren gefüllt, die mich angewidert haben.

    Der Autor verwendet einen Kinderstil, die für die Einführung zuständig ist, und ich fand ihn schrecklich. Ich habe nicht einmal viel gelesen, ungefähr 60 Seiten, und da habe ich gemerkt, wie wenig mir die Figuren bedeuten, wie wenig mich der Stil ansprach, wie langweilig ich das Buch fand. Mir war schließlich das Thema völlig egal, weil die Figuren so oberflächlich und eindimensional beschrieben werden. Mehr wollte ich mir nicht antun.

  18. Cover des Buches Gedichte (ISBN: 9783499236754)
  19. Cover des Buches Habe ich dir eigentlich schon erzählt... (ISBN: 9783462000498)
    Sibylle Berg

    Habe ich dir eigentlich schon erzählt...

     (28)
    Aktuelle Rezension von: rkuehne

    „Ein Märchen für alle“ – steht vorn drauf auf Sibylle Bergs schmalem Buch und ein Märchen ist die Geschichte von Max und Anna, die wechselseitig von ihrer gemeinsamen Tramperflucht aus der DDR erzählen auch, weil viel gut ausgeht, was normalerweise eigentlich nicht so gut ausgeht. Ein Märchen eben, aber ein schönes, modernes, warmes. Eins vom Erwachsenwerden und vom Verliebtsein, eins von der grauen DDR und der bunten Fantasie zweier Jugendlicher. Ein schönes Buch was von vorn bis hinten ein Vergnügen ist.

  20. Cover des Buches Wonne (ISBN: 9783499241291)
    Susan Minot

    Wonne

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Lena.Lu
    Habe es nach 24 Seiten schon aufgegeben. Ich hatte mir das alles etwas spannender vorgestellt, stattdessen nur Infos über die Vergangenheit. Leider gar nicht mein Fall.
  21. Cover des Buches Stiefkind (ISBN: 9783426521311)
    S. K. Tremayne

    Stiefkind

     (278)
    Aktuelle Rezension von: Bucherpalast

     Ihr müsst dem Buch Zeit geben, dass ist das Erste was ich dazu sagen möchte. Der Anfang ist schrecklich trocken und zieht sich, es wird nämlich echt viel über Bergbau geredet.
    Am Anfang scheint es auch so, dass hier die Träume war werden. Armes Mädchen trifft einen heißen und reichen Witwer, heiratet in nach gerade 8 Wochen und zieht dann auch schon in seine einsame Villa, um diese zu Restaurieren und auf seinen Sohn aufzupassen.
    Doch da müsst ihr durch, denn dieses Buch ist eine ganz andere Art von Psychothriller, welche echt perfekt ist und ich in dieser Form auch noch nicht gelesen habe.
    Denn dieser Scheinbare Traum verwandelt sich ganz schnell in den Albtraum von jeden.
    Das Buch steigert sich langsam aber dafür bis ins unermessliche. Die Charaktere wandeln sich in einem Tempo von 180 und zeigen dem Leser damit ihre ehrlichen und hässlichen Gesichter. Ich hatte am Ende das Buch in der Hand und wusste nicht mehr was ich nun glauben sollte. Wer gut und wer böse war, was mich generell erwarten würde.
    Man wird in die untiefen der Psyche von der Protagonistin gezogen. Tief ins Innere bis man glaubt nie wieder lebend daraus zukommen. Mit der schlussendlichen Auflösung hätte ich tatsächlich nicht gerechnet.
    Es war einfach krass.
    Mehr möchte ich dazu aber auch nicht sagen, da es sonst einfach das Buch spoilern würde.
    Deswegen an all meine Thriller Fans: Quält euch durch den langweiligen Anfang, für mich hat es sich zu 100% gelohnt!!

  22. Cover des Buches Blindfisch (ISBN: 9783499234354)
    Jim Knipfel

    Blindfisch

     (48)
    Aktuelle Rezension von: parden

    AUTOBIOGRAFISCHES AUS DEM LEBEN EINES LANGSAM ERBLINDENDEN...

    Jim Knipfel ist der blinde Seher im modernen Gewand. Konfrontiert mit der unausweichlichen Wahrheit einer unheilbaren Krankheit, die ihm langsam das Augenlicht raubt, sieht er überall die Lüge. Die Lüge der einem blinden Gesundheitswahn verfallenden Gesellschaft, die der überforderten Eltern und Freunde, die der eloquenten, aber teilnahmslosen Therapeuten. Anstatt still zu leiden, reagiert Knipfel auf seine Weise. Er lacht über alles, schmeißt Ehe und Studium, zieht vom kleinbürgerlichen Wisconsin in einen Großstadtslum, treibt sich mit "Versagern" herum, stiehlt, säuft, schluckt Tabletten - ein junger Mann aus gutem Hause, auf der Überholspur ins Vergessen.

    Irgendwann erntdeckt er das Schreiben. Das Papier erträgt seine Wahrheiten; endlich kann er sie teilen. Mit schwarzem Humor, der von tiefster Sensibilität und Verletztlichkeit zeugt, aber keine Tabus respektiert, beschreibt er sein Leben, seine Angst, seine Hoffnung. "Blindfisch" ist das Gegenteil einer therapeutischen Krankengeschichte - es ist ein grotesker Aufschrei dessen, der hinter dem Schein, den er immer weniger zu sehen vermag, das wahre Sein erkennt...


    Erster Satz: "Meine Oma Myrt starb, als ich zwölf war." (S. 9)


    Ich kaufte das Buch seinerzeit, weil es in einer ihrer Literatursendungen von Elke Heidenreich empfohlen wurde. Und seitdem versauerte es bei mir sträflicherweise im Regal der ungelesenen Bücher, bis ein spontaner Entschluss mich nun endlich dazu greifen ließ. Elke Heidenreichs Tipps habe ich immer respektiert, jedoch oftmals auch festgestellt, dass ich die Begeisterung der bekannten Literaturkennerin nicht immer teilen konnte.

    Anfangs war ich auch bei diesem Buch skeptisch, denn autobiografische Selbsterfahrungsberichte von Menschen, die eine schwere Krankheit / ein hartes Schicksal zu meistern haben, können durchaus interessant sein, zeichnen sich oftmals aber auch durch ein gewisses Maß an Betroffenheitsäußerungen aus. Sicherlich verständlicherweise, aber mich schreckt das ehrlich gesagt oft eher ab.

    Doch Jim Knipfel ist anders. Seine langsame Erblindung (die unheilbare Erkrankung dahinter lautet Retinitis Pigmentosa und bewirkt eine zunehmende Zerstörung der Netzhautzellen) spielt im Laufe seines Lebens gezwungermaßen eine immer größere Rolle, ist aber nicht der alleinige Grund für seinen Hang zum Außenseitertum und Enfant Terrible. 

    Episodenhaft und meist chronologisch schildert der Autor hier in Auszügen sein Leben von der Kindheit bis etwa zum 35. Lebensjahr, und rasch wird klar, dass neben regelmäßigen Augenarztbesuchen auch Aufenthalte in der Psychiatrie, Termine beim Neurologen, häufig wechselnde Aushilfsjobs, Alkohol und Zigaretten zu seinem Alltag gehören - Suizidversuche inklusive. Wer hier jetzt aber einen depressiven Sermon erwartet, der irrt.

    Schwarzer Humor, Situationskomik, Selbstironie, schonungslose Offenheit sich selbst gegenüber - aber auch gesellschaftskritische Anmerkungen (gerade im Hinblick auf die amerikanische Gesundheitspolitik) bilden hier das Grundgerüst für lesenswerte und durchaus auch unterhaltsame Einblicke in das Leben eines langsam Erblindenden, der sich eben nicht nur auf diese Erkrankung reduzieren lassen will.

    Jim Knipfel tut nicht viel dafür, von seiner Leserschaft gemocht zu werden. Hier ist vieles abstoßend und verstörend - seine Lebensweise, seine zeitweise Paranoia, die teilweisen grotesken Erlebnisse, sein Leben am Rande. Und doch blitzt immer wieder auch seine Sensibilität auf, hinter Sprüchen versteckt, seine Ängste lauern unter der Oberfläche, so dass der Mensch dahinter sichtbar wird, wenn auch oft nur angedeutet.  

    Mit seinem ganz eigenen Humor lotst der Autor den Leser / die Leserin durch oftmals skurrile Episoden, die neben Sarkasmus auch auf Einsamkeit und Verzweiflung blicken lassen, dabei aber auch schwierige Ereignisse und Empfindungen meist recht stoisch schildern. Man muss nicht alles mögen, was man hier zu lesen bekommt - aber man lernt, den Menschen dahinter zu begreifen und letztlich auch zu respektieren. 

    Ein überraschend anderes Buch mit einem liebenswert schrägen Sinn für Humor und einem scharfen Blick auf das eigene Schicksal wie auch auf die Gesellschaft. Fei von Sentimentalität und tiefschürfend zugleich...


    © Parden

  23. Cover des Buches Die Frauen von Savannah (ISBN: 9783462047813)
    Beth Hoffman

    Die Frauen von Savannah

     (104)
    Aktuelle Rezension von: Kyra112

    Cecilia Rose Honeycut lebt in Ohio. Dieses Buch spiegelt ihre Kindheit in Teilen vom Kleinkindalter bis ungefähr zum zwölften Lebensjahr wieder. Bis zum Tod ihrer Mutter, die unter einer schweren psychischen Störung litt, lebt sie mit ihren Eltern in Willoughby. Ihre Mutter lebt in ihrer eigenen Welt, ihr Vater ist nie da und CeCe muss früh lernen, mit der Krankheit ihrer Mutter zu leben. Dies fordert eine Kindheit und beginnende Jugend, die geprägt ist durch Einsamkeit und Hänseleien.
    Nach dem Tod der Mutter lebt sie bei Ihrer Großtante und deren Haushälterin. Nun blüht Cecilia auf bis zu einem dramatischen rassistischen Vorfall. Cecilia muss lernen, das Leben zu akzeptieren.

    Ich fand dieses Buch sehr berührend. Die Charaktere dieses Buches prägen es sehr tiefgehend.
    CeeCee ist ein Mädchen, welches über eine ungeheure Stärke verfügt. Sie lernt, das Schicksal ihrer Mutter hinzunehmen und dafür ihr eigentliches Leben, ihre Kindheit aufzugeben. Je verrückter die Mutter wird, umso mehr zieht sie sich in ihre eigene Welt zurück. Sie liebt und bewundert ihre Mutter, weshalb man ihr anmerkt, dass sie deren Verfall umso mehr kränkt. Sie steht in so mancher Situation über den Dingen, bewahrt einen kühlen Kopf und meistert sie mit einer Bravour, da kann sich so manch ein Erwachsener ein Beispiel nehmen. Schlussendlich wird sie aber ihrer Kindheit beraubt.
    Es ist vor allem die Haushälterin ihrer Großtante, Oletta, die CeeCee zurück ins Leben holt. Sie lässt sie Kind sein, hört ihr zu und gibt ihr unwahrscheinlich wichtige Tipps für ihr weiteres Leben. Oletta lehrt sie Vergebung, Stärke , Sensibilität und Akzeptanz, aber gleichzeitig Lebensfreude.
    Jeder der weiblichen Hauptcharaktere dieses Buches ist ein, im positiven Sinne, eigensinniger Charakter. Dieses Buch strahlte auf mich eine ungeheure Sensibilität und Lebensfreude aus. Jede dieser Frauen ist bewundernswert und beispielgebend. Dies merkt man auch am Schreibstil. Die Erlebnisse CeeCees und ihre Gedankengänge zeigen eine unwahrscheinlich hohe emotionale Intelligenz. Aber auch die Darstellung ihrer Großtante und Olettas zeigen deren Weisheit.
    Dieses Buch spielt in den 1960er Jahren. Es wird auch die Rassenproblematik angesprochen, die für einen Großteil der Buchcharaktere keine Rolle mehr spielt, aber es gibt dennoch, genau wie heute auch, diese eine Person, für die es bis heute eine Rolle spielt. Ich finde es schön, dass diese Problematik angesprochen wurde und genau so behandelt wurde, wie sie es verdient!

    Für alle Leser*in, die gern über Lebensfreude, Zusammenleben und Freundschaft lesen, ein toller und empfehlenswerter Roman.

  24. Cover des Buches Ein Haus in Irland (ISBN: 9783426414699)
    Maeve Binchy

    Ein Haus in Irland

     (117)
    Aktuelle Rezension von: Armillee

    Bei weit über den ersten 100 Seiten gefiel mir der Erzählstil überhaupt nicht. Keine der Romanfiguren wuchs mir ans Herz und es bestand kaum Interesse daran, wie es hier wohl weiter ging. Deshalb habe ich sehr lange gebraucht, um auf der letzten Seite zu landen.

    Erst in der Mitte des Buches - als Danny seine Frau und das Haus verließ - um mit seiner schwangeren Freundin (4 Jahre älter als seine Tochter), nochmal "ganz von vorne" anzufangen, kam Leben in die Geschichte. 

    Dann gab es einen 2. Handlungsstrang in Amerika, als zwei Frauen, die sich überhaupt nicht kannten, die Häuser für zwei Monate tauschten. Irland - USA. Und Jede hatte einen triftigen Grund zum Ortswechsel.

    Ein Wermutstropfen zog sich allerdings wie ein roter Faden durch die 669 Seiten : die Figur der Gertie. Sie lebte in einer gewalttätigen Ehe mit zwei Kindern. Und egal wann sie in dem Plot auftauchte, wurde alles wiedergekäut. -> wie Jack sie misshandelt -> wie die Kinder verstört bei Oma untergebracht werden -> ihre Blessuren, die sie zu verbergen versucht -> die Reaktionen der Freunde -> ihre Weigerung zur Trennung -> ihre Geldnot.

    Schlimmes Thema, aber einfach zu viel im Gesamttext. 

    Maeve Binchy konnte mich mit diesem Buch nicht überzeugen.


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