Bücher mit dem Tag "vermisstes kind"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "vermisstes kind" gekennzeichnet haben.

21 Bücher

  1. Cover des Buches Passagier 23 (ISBN: 9783949609008)
    Sebastian Fitzek

    Passagier 23

     (3.031)
    Aktuelle Rezension von: cxtxi_buecherliebe

    Lange lag “Passagier 23” von Sebastian Fitzek auf meinen SuB, bis ich es endlich befrreit habe und zusammen mit der lieben Jil gelesen habe. Danke für den witzigen und tollen Austausch! 


    Im Gegensatz zu Jil hat mich das Buch direkt abgeholt und mir hat gerade das Setting besonders gut gefallen, weil es nicht “zuhause” war, sondern auf einem Kreuzfahrtschiff. Damit hat das Buch direkt etwas besonderes und spannendes bekommen. 


    Den Schreibstil der älteren Fitzek-Bücher liebe ich und auch die Protagonisten konnten mich letztendlich überzeugen. Fitzek hat uns hier wieder erfolgreich an der Nase herumgeführt und dann mit diversen Twists alles über Bord geworfen (Achtung, Wortwitz). 


    Für mich ein sehr gelungener und spannender Thriller und eine große Leseempfehlung! 

  2. Cover des Buches Die Therapie (ISBN: 9783947185955)
    Sebastian Fitzek

    Die Therapie

     (3.857)
    Aktuelle Rezension von: Jessimart96

    Dieses Buch hat mich sehr gepackt. Ich liebe den Schreibstil und die Bücher von fitzek sowieso. Er hat es drauf. Ich konnte das Buch nicht weglegen.. ich glaube ich war lange schon nicht mehr so gefesselt von einer Geschichte. ACHTUNG SPOILER! Zwischenzeitlich habe ich mir gedacht, dass lorenz da mit drinne steckt und selbst an einer Schizophrenie leidet ( der Hund, die Fälle, der Bürgermeister ), jedoch hätte ich niemals damit gerechnet, dass die Tochter noch lebt.

  3. Cover des Buches Voodoo (ISBN: 9783828995017)
    Nick Stone

    Voodoo

     (231)
    Aktuelle Rezension von: Summergirl2102

    Zur Story:

    Die Hauptperson ist der ehemalige Polizist und erfolgreiche Privatdetektiv Max Mingus, der einige Jahre im Gefängnis verbracht hat.

    Mingus wird von dem haitianischen Milliardär Allain Carver beauftragt, seinen entführten Sohn Charlie zu suchen und bietet ihm dafür zehn Millionen Dollar.

    Max´ Vorgänger sind an dem Fall kläglich gescheitert und übel zugerichtet worden.

     

    Das Buch ist sehr spannend geschrieben und wie der Titel schon verrät, spielen Voodoo und schwarze Magie ebenfalls eine Rolle. Die Geschichte nimmt auch mehrere überraschende Wendungen.

    Dieses Buch ist definitiv was für Thriller-Fans, die die Spannung lieben. Deswegen gibt es von mir fünf Sterne.

  4. Cover des Buches Missing. New York (ISBN: 9783945386750)
    Don Winslow

    Missing. New York

     (125)
    Aktuelle Rezension von: Aenna612

    Angenehm kurze Kapitel, die auch eine gewisse Dynamik erzeugen. Man ist sofort drin im Geschehen. Auch den Schreibstil fand ich sehr angenehm, die Orte und Figuren werden sehr lebendig beschrieben. Ich fühlte mich die ganze Zeit wie mitten drin im Geschehen. Insbesondere die Entwicklung des Protagonisten konnte ich sehr gut nachempfinden.

    Die Entwicklung der Geschichte hatte für mich genau das richtige Tempo. An einigen Stellen erhält die Leserschaft auch Einblicke, die Frank Decker noch verborgen sind, und so steigt die Spannung nochmal zusätzlich. Die Wendungen waren mir nie zu viel, sondern genau richtig. Zwischendurch habe ich immer mal gedacht, die Lösung zu haben,  aber dann war es am Ende doch wieder ganz anders.

    Einziger Wermutstropfen: Ein Twist, ein winziges Detail am Ende der Geschichte, das nicht mehr aufgelöst wird und mich mit einem Mini-Fragezeichen zurücklässt. Wiegt aber nicht schwer genug, daher trotzdem 5 Sterne.

  5. Cover des Buches Ein Ort für die Ewigkeit (ISBN: 9783426414972)
    Val McDermid

    Ein Ort für die Ewigkeit

     (166)
    Aktuelle Rezension von: M__E__U_

    Menschen und ihre Beziehungen sind hochkomplex, besser höchstkomplex. Und jede/r beeinflusst den Lauf von Geschichte und Begegnungen auf ganz einzigartige Weise. Diese Wahrheit wird in diesem Buch meisterhaft dargestellt, ausgeführt, antizipiert. Mein Respekt vor der Autorin einer solchen Geschichte! Niedrigstes und Edelstes treffen aufeinander, so wie Abhängigkeit und schlimmster Machtmißbrauch! Integrität versus einer groß angelegten Täuschung! Über das Thema Schuld wagt man schon gar nicht mehr, nachzudenken! Ein hervorragendes Buch! 

  6. Cover des Buches Der Buchhändler (ISBN: 9783746640754)
    Petra Johann

    Der Buchhändler

     (64)
    Aktuelle Rezension von: Svenjas_BookChallenges

    Ein Krimi bzw. Thriller mit dem Titel „Der Buchhändler“? I’m in! Tatsächlich hat mich aber auch der Klappentext von Petra Johanns Krimi angesprochen – denn es geht um einen freundlichen Buchhändler in einer bayrischen Kleinstadt, der nach dem Verschwinden eines 9-jährigen Mädchens unter Verdacht gerät. Und schließlich entwickelt sich die Geschichte ganz anders, als ich es erwartet hatte.

    Denn in erster Linie handelt es sich nicht um ein klassisches Whodunnit. Zwar sind wir nah dran an der Ermittlungsarbeit der Polizei, die in ihrer Ausführlichkeit klar im Fokus der Handlung steht, aber vielmehr geht es darum, wie man als Unschuldiger unter Verdacht geraten und welche Folgen das haben kann.

    Es ist schwierig, auf den Inhalt von „Der Buchhändler“ einzugehen, ohne zu spoilern. Deshalb nur so viel: Mit Erik Lange als Hauptfigur geht es um ein Thema, das wohl eines der größten Tabus unserer Gesellschaft ist, und das hier auf eine Weise und von einer Seite beleuchtet wird, wie ich es so bisher noch nicht erlebt habe. Ja, man fühlt sich stellenweise unwohl damit, aber in erster Linie hat Petra Johanns Buch dazu beigetragen, dass ich gewisse Aspekte nun besser verstehe und die Thematik differenzierter betrachten kann.

    Mir hat es gefallen, dass die Auflösung des Verschwindens hinter den Folgen für die Familie, Freunde und Nachbarn in den Hintergrund rückt. Denn in „Der Buchhändler“ wird nicht nur die Polizeiarbeit in den Blick genommen, sondern auch das Verhalten aller Beteiligter – es ist schon fast eine Milieustudie, die ich interessiert verfolgt habe. Hier und da hat die Geschichte einige Längen und die Interpretation des Sprechers Tetje Mierendorf hat mir nicht immer gefallen (besonders Mädchenstimmen klangen bei ihm irgendwie sehr quäkig und weird), aber alles in allem war „Der Buchhändler“ ein spannendes und vor allem interessantes Hörbuch, das tiefgründiger war, als ich es erwartet hätte.

  7. Cover des Buches Idylle der Hyänen (ISBN: 9783423253024)
    Friedrich Ani

    Idylle der Hyänen

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Martinchen
    "Irgendwo in einer deutschen Großstadt. Eine Tiefgarage, ein Kellerabteil, ein alter Schrank. Eine unbekleidete tote Frau unter einer Kunststoffplane im Schweinwerferlicht. Bis die Gerichtsmediziner kamen, trug sie noch ein grünes Sommerkleid und lag zusammengekrümmt im Schrank. Tot war sie da auch schon. Polonius Fischer war früher einmal Mönch. Doch er hat keine Antwort auf seine Fragen gefunden. Jetzt ist Polonius Fischer Kriminalkommissar, und er fragt sich noch immer: Was ist der Ursprung von Gut und Böse in jedem einzelnen Menschen?" so der Klappentext, den ich hier übernehme, da das Buch ja schon länger auf dem Markt ist. Mir gefällt an diesem Krimi, dass es hier um die leisen Töne geht. Die Tote war alleinerziehende Mutter, wo ist die Tochter? Die Suche nach hier wird hier ehr beiläufig abgehandelt. Im Vordergrund steht Polonius Fischer, der sehr rätselhaft ist und bleibt. Er geht seine eigenen Wege, die auch seine Kollegen nicht immer nachvollziehen können. Nachdenkenswert ist das Motiv des Täters, der - natürlich - gefasst wird. Ich glaube, das Thema der emotinal vernachlässigten Kinder kommt in unserem Land viel zu kurz. Fazit: kein Krimi für Action-Fans, sondern einer für Leser, die sich gern mit Hintergründen auseinandersetzt.
  8. Cover des Buches An einem Tag im November (ISBN: 9783453358829)
    Petra Hammesfahr

    An einem Tag im November

     (67)
    Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerin

    An einem Samstag im November büxt die fünfjährige Emilie aus und verschwindet spurlos. Die Eltern melden sie erst Stunden später bei der Polizei als vermisst. Sie hatten zunächst auf eigene Faust nach ihr gesucht. 

    Für Kommissar Klinkhammer, der vor Jahren in einem Vermisstenfall Fehler gemacht hat, ist es ein persönliches Anliegen, die Fünfjährige zu finden, bevor es zu spät ist. Er hat einen Verdächtigen im Visier, doch handfeste Beweise kann er nicht vorlegen. Nur allmählich wird ihm bewusst, was seit Monaten in der sonst so idyllischen Nachbarschaft vor sich geht, welche Faktoren die Tragödie hervorgerufen haben.  


    Aufgrund des Klappentextes hatte ich mir einen spannenden Kriminalfall um ein verschwundenes kleines Mädchen erwartet. Der Roman entwickelte sich jedoch ganz anders als gedacht. Der Start war schwierig, was nicht nur der ungeheuren Vielzahl an Personen geschuldet war, mit der man schon zu Beginn konfrontiert wird. Eigenartig ist vor allem der Schreibstil, der eher berichtend und wenig lebendig ist und viel zu sehr ins Detail geht. Gerade am Anfang werden so viele Nebensächlichkeiten von Haupt- und Nebencharakteren erwähnt, dass zunächst kein roter Faden zu erkennen ist. Auch der Wechsel zwischen verschiedenen Zeitebenen, die nur wenige Monate auseinanderliegen, Protagonisten und Handlungssträngen trägt zur Verwirrung bei. Den Roman empfand ich deshalb lange als arg zäh, langweilte mich aufgrund der Fülle an Details zu Erzählungen über Durchfallerkrankungen, Einkäufen bei KIK und MäcGeiz oder persönlichen Befindlichkeiten, die nur eine sehr untergeordnete Rolle für die Handlung spielten. 

    Bei so vielen Nebensächlichkeiten und Randaspekten tritt das Schicksal und die Sorge um das verschwundene Mädchen deutlich in den Hintergrund. Der Roman liest sich über weite Teile wie eine Dokumentation über eine bürgerliche Gesellschaft und eine gewalttätige Schülergang, vor der kapituliert wird. 

    "An einem Tag im November" ist weniger Krimi als vielmehr ein Porträt einer Nachbarschaft und eine gesellschaftskritische Geschichte über Gewalt an Schulen, mangelnde Integration, Parallelgesellschaften, die Rolle der Frau und die schwierige Balance zwischen Familie und Beruf.

    Für einen wirklich spannenden Kriminalroman hätte man die Handlung auf die Hälfte der Seiten reduzieren können. Erst spät entwickelte sich eine Dynamik des Falles, während der sich die vielen kleinen Puzzlestücke zusammenfügten. Nur die letzten Seiten konnten durch überraschende Wendungen für Spannung sorgen. 

  9. Cover des Buches Suche (ISBN: 9783442744343)
    Monica Kristensen

    Suche

     (31)
    Aktuelle Rezension von: Katzenpersonal_Kleeblatt
    Ella, ein Kind, ist verschwunden. Eigentlich kann das nicht sein, nicht auf Spitzbergen, wo nicht mal eben ein Kind verschwinden kann. Und doch ist es passiert, nachdem sie vom Spielen im Freien in der Kita nicht wieder hineinkam. 
    Es ist Februar, der Schnee liegt meterhoch. Hat ihr Vater sie abgeholt, ohne dass einer der Erzieherinnen etwas mitbekommen hat? Aber wo ist er mit ihr hin? Auch der Vater ist nicht auffindbar und das, nachdem er Streit mit Ellas Mutter hatte.
    Hat sie der Unbekannte mitgenommen, der sich in der Nähe der Kita aufhielt, die Kinder beobachtet und ihnen Süßigkeiten gibt?
    Ein Überleben bei der Kälte ist undenkbar. Wo steckt Ella? ...

    Mit Spitzbergen hat die Autorin sich einen Handlungsort ausgesucht, den sie selbst sehr gut kennt. Das Arbeiten in den Kohlebergwerken ist ihr genauso vertraut wie das Leben auf Spitzbergen.
    In all das führt sie den Leser ein und macht ihn damit vertraut.
    Spitzbergen ist kalt und ungemütlich. Im Winter hat man keine Chance, die Sonne zu sehen. Das schlägt einigen Bewohnern aufs Gemüt.

    Die Handlung spielt in verschiedenen Handlungssträngen und machten mir das Lesen nicht einfach. Es brauchte ein Weilchen, bis ich in die Geschichte hineinfand.

    Die Story an sich plätschert ein wenig vor sich hin. Obwohl der rote Faden die Suche nach dem Mädchen Ella ist, ist von gewohnter Ermittlungsarbeit der Polizei nicht wirklich viel zu merken. Auch fehlt ein Spannungsbogen, der den Leser bei der Stange hält.
    Der Ermittler, unter dessen Name die Spitzbergen-Reihe laufen soll, Knut Fjeld, spielt hier eine eher untergeordnete Rolle. 
    Auf dem Cover steht auch nur "Roman", so dass selbst die Autorin bzw. der Verlag es nicht in die Rubrik Krimi einordnen würden.

    Absolut empfehlenswert sind die Beschreibungen von Spitzbergen selbst, detailliert und sehr gut nachzuempfinden. Das ist auch der Grund, warum ich 4 Pfötchen vergebe, denn Spitzbergen war für mich das einzige Interessante an dem Buch, da ich mich bis dahin noch nicht damit beschäftigt hatte und wenig darüber wusste.
    Spitzbergen, ein unwirtlicher Ort, der Geheimnisse hütet und den man sich anhand der Beschreibungen der Autorin sehr gut vorstellen kann.
  10. Cover des Buches Ermordung des Glücks (ISBN: 9783518469316)
    Friedrich Ani

    Ermordung des Glücks

     (67)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    “Friedrich Ani vereint erneut grenzenlose Traurigkeit, menschliche Abgründe und atemlose Spannung in einem an Melancholie kaum zu übertreffenden Roman.”

    Behauptet die Klappbroschur.

    Atemlose Spannung? Das kommt wohl drauf an, wie man Spannung definiert, was man von einem spannenden Roman erwartet. Serienmörder, Blutgelage, Verfolgungsjagden? Fehlanzeige. Die Spannung in “Die Ermordung des Glücks” kommt leise und unaufgeregt daher.

    Die spezielle Methode des Ex-Kommissars Jakob Franck ist die ‘Gedankenfühligkeit’: eine Art meditative Selbsthypnose, eigentlich das genaue Gegenteil von ‘atemlos’. Da kann es schon mal vorkommen, dass er stundenlang bewegungslos und schweigend auf ein Beweisstück starrt, bis das Beweisstück zu ihm spricht – oder auch nicht.

    Aber grenzenlose Traurigkeit, menschliche Abgründe und Melancholie, das trifft es sehr gut. Ich visualisiere Szenen beim Lesen immer sehr stark, und hier habe ich graue Menschen auf grauen Straßen unter grauem Himmel vor mir gesehen, zu einem inneren Soundtrack melancholisch pfeifenden Winds. Man hat das Gefühl, es müsse unaufhörlich regnen in Friedrich Anis Version der Welt.

    Zitat:
    »Das ist unser Versagen«, rief er. »Wir sind blind und taub und verstaubt, unsere Routine hat uns stumpf gemacht…«

    Die Schwermut ist kaum zum Aushalten, man kann erahnen, wie verloren und zerstört sich die Hinterbliebenen in diesem Roman fühlen. Alles bricht auseinander, und dahinter kommen alte Wunden und alte Schuld zum Vorschein.

    “Ich fange ein Buch nicht mit der Absicht an, immer noch mehr Finsternis in den Text hineinzuschaufeln. Überhaupt nicht.”
    (Friedrich Ani in einem Interview mit der Berliner Zeitung)

    Dennoch ist die Finsternis da – und man will trotzdem weiterlesen. 

    Jakob Franck überbringt die Nachricht von der Ermordung des Glücks; auch nach seiner Pensionierung fungiert er weiterhin als Todesbote des Kriminalkommissariats. Wenn er nach Hause kommt, sitzen die Toten an seinem Küchentisch und trinken Tee. Wahnvorstellung, paranormale Erscheinung oder Visualisierung des Leids?

    Es wird nicht erklärt, und das muss es auch nicht.

    Überhaupt lässt der Roman vieles offen, obwohl der Tod des kleinen Lennard am Schluss aufgeklärt ist. Diese Aufklärung erscheint fast nebensächlich, es ist ohnehin niemandem damit geholfen – als wäre es von Anfang an gar nicht darum gegangen, sondern um die Trauer, den Selbstbetrug, das ganze Kaleidoskop menschlicher Emotionen.

    Es geht auch darum, was die Trauer mit den Menschen macht.

    Zitat:
    “Vor drei Monaten war sie die Mutter eines elfjährige Sohnes, und nun, da er tot ist, existiert sie nicht mehr. Jedenfalls stelle ich mir vor, dass sie ihr Dasein für einen Irrtum hält, eine optische Täuschung, eine Beleidigung der Natur.”

    Friedrich Ani hat ein feines Gespür für die Gefühle seiner Charaktere; in den Monologen und Dialogen erreichen die Emotionen eine schmerzliche Intensität. Die Charaktere sind in meinen Augen grandios geschrieben, besonders Ex-Kommissar Jakob Franck hat eine ungeheure Präsenz.

    Der Schreibstil ist außergewöhnlich, fernab der Klischees. Er besitzt eine Art düsterer Poesie und entwickelt sehr viel Atmosphäre. Nur manchmal erschien mir der Sprachklang nicht authentisch, wenn die eher ungebildete Mutter des kleinen Todesopfers spricht.

    FAZIT

    Ein kleiner Junge verschwindet und wird 34 Tage später tot aufgefunden. Der pensionierte Kommissar Jakob Franck überbringt den Eltern die schreckliche Nachricht und der Fall lässt ihn danach nicht mehr los, weswegen er sich mit seiner außergewöhnlichen Methode der ‘Gedankenfühligkeit’ in die Ermittlungen einmischt.

    Ein tiefgründiger Kriminalroman, der die Emotionen, Geheimnisse und Abgründe der Hinterbliebenen durchleuchtet.

    Diese Rezension erschien zunächst auf meinem Buchblog:
    https://wordpress.mikkaliest.de/2018/09/15/rezension-friedrich-ani-ermordung-des-gluecks/

  11. Cover des Buches True Detectives (ISBN: 9780755359738)
  12. Cover des Buches Untiefen (Ein Nora-Watts-Thriller 1) (ISBN: 9783548289595)
    Sheena Kamal

    Untiefen (Ein Nora-Watts-Thriller 1)

     (64)
    Aktuelle Rezension von: Renken
    Nora Watts lebt als gescheiterte Persönlichkeit nahe am Abgrund ihres Lebens. Sheena Kamal schickt sie im Thriller "Untiefen" dennoch auf die Suche nach ihrer verstossenen Tochter und zurück in ihre eigene Vergangenheit. 

    Zum Inhalt:
    Das Leben war nicht gut zu Nora Watts. Sie ist eine trockene Alkoholikerin, die ihre Vergangenheit als ehemaliges Mitglied der Canadian Forces und gescheiterte Soul-Sängerin am liebsten für immer ausradieren möchte. Sie arbeitet dank einer besonderen Begabung als Schreibkraft mit Sonderaufgaben in einem Detektivbüro. Sie ist in der Lage Lügen sofort zu erkennen, eine Begabung die ihr den Job und damit eine Aufgabe schenkt. Nora lebt im Keller der Detektei zusammen mit ihrer zugelaufenen Hündin Whisper. Nur zu ihr hat sie Vertrauen und allen anderen Menschen begegnet sie mit tiefem Misstrauen und Argwohn.
    Ein Anruf bringt ihr tristes Leben aus den Fugen. Ein Paar sucht ihre verschwundene Tochter. Mit Entsetzen stellt Nora fest, dass es ihre eigene, vor fünfzehn Jahren zur Adoption freigegebene Tochter ist. Nora beginnt eine Suche und trifft auf anscheinend übermächtige Gegner. Schon bald findet sie sich selbst im Fadenkreuz wieder.

    Mein Eindruck:
    Sheena Kamal bringt in diesem Thriller eine ganz besondere Protagonistin ins Spiel. Mit Nora Watts hat sie eine Figur geschaffen, die widersprüchlicher und interessanter nicht sein kann. Innerlich zerrissen mit ihrer tristen und einsamen Gegenwart und ihrer düsteren Vergangenheit, quält sich Nora Watts als absolute Einzelgängerin durch den Alltag. Ihre einzige Vertrauensperson ist ihre Hündin Whisper. Durch die ausführliche Beschreibung Noras Vergangenheit wird der Leser in die Lage versetzt, ihren schwierigen Charakter zu verstehen und auf ihrer Seite zu stehen. 

    Die Handlung ist sehr tiefgründig und phasenweise trotzdem sehr temporeich. Durch Noras Recherchen werden nur langsam die Hintergründe ersichtlich. Statt einer Ausreißerin ermittelt Nora plötzlich in einem Entführungsfall. Ihre Gegner haben das nötige Geld und die Macht, eine gewaltige Maschinerie in Gang zu setzen. Noras Suche bleibt natürlich nicht unbemerkt und so gerät sie bald selbst in Gefahr und wird zu Gejagden. Durch diese Konstellation wird eine sehr hohe Spannung erzeugt. Sheena Kamal gelingt es dabei immer wieder neue Höhepunkte zu setzen.
    Durch eine gezielt düster gestaltete Stimmung voller Regentage, Noras Gemütslage und ihrer Vergangenheit mit allen ihren Tiefschlägen und Ereignissen dringt dieser Thriller tief in das Bewusstsein des Lesers ein und lässt ihn nicht wieder los. 

    Der Schreibstil unterstützt die Stimmung dieses Thrillers und lässt sich sehr gut lesen. 

    Fazit:
    Ein mitreißender Thriller mit einem zwar gestörten Charakter, der aber in voller Stärke die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen vermag. Eine spannende und aufregende Geschichte, die nicht mehr so schnell loslassen wird. 
  13. Cover des Buches Was auf das Ende folgt (ISBN: 9783492071529)
    Chris Whitaker

    Was auf das Ende folgt

     (55)
    Aktuelle Rezension von: Ron_Robert_Rosenberg

    Chris Whitakers Entschluss, nach zehnjähriger Tätigkeit als Finanztrader Romanautor zu werden, mutet ebenso abenteuerlich an, wie die Lebensentwürfe seiner Charaktere. "Was auf das Ende folgt", im Original "Tall Oaks" nach der gleichnamigen Kleinstadt in dem Buch, ist sein gelungenes Debüt, auch wenn sich sein großer internationaler Erfolg erst mit dem 2. Roman "Von hier bis zum Anfang" einstellt.

    Die Rahmenhandlung von "Was auf das Ende folgt" beschäftigt sich mit dem Verschwinden des dreijährigen Harry Monroe aus dem Haus der frisch von ihrem Ehemann Michael verlassenen Mutter Jessica, die fortan alle Hebel in Bewegung setzt, den Entführer zu entlarven und den Sohn wiederzufinden. Dabei bestraft sie sich für ihr Versagen mit Alkohol und flüchtigen Affären. An ihrer Seite kämpft der Polizist Jim um die Aufklärung dieses furchtbaren Verbrechens. Er begeht den schweren Fehler, mehr für Jessica zu empfinden, als das reine Interesse eines Ermittlers. Nach und nach werden weitere skurrile Figuren von Tall Oaks, einem Mikrokosmos gesellschaftlicher Absurditäten, eingeführt. Das Ehepaar Hen und Roger, das um den Tod ihres Jungen Thomas trauert und das dabei feststellt, dass sie nicht zusammengehören, auch weil Roger homosexuell ist und Hen sich eine eheähnliche Bindung nicht mehr vorstellen kann. Der frühreife und altkluge Manny, der am liebsten ein Gangsterboss alter Schule wäre, und durch sein Gehabe von allen gleichermaßen geliebt als auch belächelt wird - nicht nur von seiner kleinen Schwester, sondern auch von dem Nachbarmädchen Furat, die mit ihrer Familie aus dem Irak stammt und sich allerlei Vorurteile gefallen lassen muss. Mannys alleinerziehende Mutter Elena hat Bindungsängste, aber starke Gefühle zu dem viel jüngeren Jared, der psychische Probleme hat, weil er schwer an einer Schuld trägt, die ihm die Liebe seiner Eltern gekostet haben soll. Der stark übergewichtige Jerry arbeitet in einem kleinen Fotostudio. Sein Boss Max behandelt ihn herabwürdigend, was Jerry hinnimmt, wie viele andere Demütigungen auch. Nicht zuletzt schikaniert ihn die eigene Mutter, die körperlich so hinfällig ist, dass sie auf Jerrys Hilfe angewiesen ist. Erst sukzessive ergänzen sich diese Schicksale zu einem Gesamtgemälde, das viel Licht und Schatten offenbart. Die größte Bürde aller Bewohner ist und bleibt jedoch das ungeklärte Geheimnis, wohin der kleine Harry Monroe verschwunden ist.

    Der Roman wird geschickt entwickelt und am Ende werden sämtliche Wunden, Fragen und Hoffnungen in irgendeiner Weise behandelt. Jeder Figur wird ein zufriedenstellendes Schicksal zuteil, auch wenn das Ergebnis mitunter grausam ist. Dies ist für sich eine großartige Leistung des Autors. Die Aufklärung von Harrys Verschwinden erzeugt einen Spannungsbogen, der bis auf die letzten Seiten trägt. Einige falsche Fährten sind geschickt eingebaut und sorgen zwischendurch für Überraschungen. Das Coming-of-Age von Manny, seinem Mitläufer Abe und der Freundin Furat führen zu vielen tollen und lustigen Szenen. Die oft verkorksten Lebenssituationen der diversen Bewohner von Tall Oaks wecken immer wieder das Interesse des Lesers, wie es weiter geht.

    Das einzige Manko ist aus meiner Sicht, dass sich das Genre des Romans nicht festlegen lässt. Er ist ein bisschen ein Thriller, ein bisschen Gesellschaftsroman mit Romance-Anleihen und ein bisschen Komödie -  so, als konnte sich Whitaker bei seinem Debüt nicht entscheiden, für was für eine Art von Buch sein Herz schlägt. Ich bin froh, dass sich der Autor weiterhin für dieses Handwerk entschieden hat und mit seinem zweiten Buch ein noch besseres Werk abgeliefert hat. Dennoch ist auch "Was auf das Ende folgt" bzw. "Tall Oaks" eine lesenswerte Lektüre.

  14. Cover des Buches Anders (ISBN: 9783734102578)
    Anita Terpstra

    Anders

     (111)
    Aktuelle Rezension von: Gotje

    Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, letztendlich fand ich es leider nur ganz okay. Für mich kam kaum Spannung auf, und wenn, dann eher so...ich nenne es mal nervige Spannung. Denn die wurde eigentlich nur dadurch erzeugt, dass gewisse Charaktere immer beschrieben wurden mit "Er wusste nicht, wann ihn die Dunkelheit seines Geheimnisses letztlich erdrücken würde" oder "All die Jahre hatte sie die Wahrheit für sich behalten." Also es wird ganz eindeutig gesagt, dass sie irgendetwas verheimlichen, aber natürlich nicht, was. Da war ich kein Fan von, das ist für mich so ein plumper Versuch, Spannung zu erzeugen. 

    Die meisten Aspekte der Auflösung konnte ich mir auch relativ früh schon denken, wirklich nervenaufreibend war es für mich nicht. Im Großen und Ganzen für mich also ein Thriller ohne richtige Spannung und ohne überraschendes Ende. Er war ganz okay, aber mehr auch nicht.

  15. Cover des Buches Moosgrab: Thriller (ISBN: B09VQ7HN5X)
    Fredrik Persson Winter

    Moosgrab: Thriller

     (19)
    Aktuelle Rezension von: mesu

    Die kleine Mira ist verschwunden. Suchtrupps finden eine Kinderleiche mit ihrer Jacke, aber wo ist Mira?

    Vor 25 Jahren ist an der selben Stelle ein Unglück mit einem verunfalltem Mädchen geschehen. Ihre Schulfreunde haben damals alles beobachtet und ihre Aussagen gemacht. Doch sie haben gelogen und diese Lügen holen sie heute ein....

    Anfangs spannend und unerwartet, mit Fallstricken und verschiedenen Fährten gespickt, die unklar erscheinen. Doch zunehmend entwickelt sich die Geschichte ziemlich unglaubwürdig und überzogen. Man liest nur noch von Schuldzuweisungen, und die Protagonisten agieren immer überzogener. Schade, die Handlung ist etwas in die falsche Richtung abgedriftet. Hat mich leider nicht überzeugt.

  16. Cover des Buches Wiener Totenlieder (Ein Carlotta-Fiore-Krimi 1) (ISBN: 9783548613222)
    Theresa Prammer

    Wiener Totenlieder (Ein Carlotta-Fiore-Krimi 1)

     (86)
    Aktuelle Rezension von: gaby2707

    Tenor Wilhelm Neumann hat gleich seinen großen Auftritt als Monostratos aus Mozarts Zauberflöte. Doch der Auftritt soll sein letzter sein. Von einer Metallplatte seines Kostüms in den Rücken getroffen, stürzt er tot in der Orchestergraben.

    Dies ist schon der zweite Todesfall an der Wiener Oper. Und es hört nicht auf. Ist hier ein Serienmörder unterwegs? Will er der Oper schaden? Wer wird der nächste sein?

    Hannes Fischer von der Kripo in Wien bittet den Ex-Kommissar Konrad Fürst und die Kaufhausdetektivin Carlotta Fiore sich als Statisten einzuschleusen und so den Fall zu lösen.


    Ich habe „Die unbekannte Schwester“ den 3. Fall aus dieser Serie bereits gelesen und musste, da er mir sehr gut gefallen hat, natürlich auch die ersten beiden Bücher lesen. Leider hat mich dieses Debüt nicht vom Hocker gerissen.

    Ein Mörder in der Wiener Oper – mal was anderes. Carlotta, die Tochter einer berühmten Operndiva, ist in die Welt der Oper hineingewachsen, kennt sich hier aus und begegnet Menschen aus ihrer Vergangenheit. Hier soll sie „ermitteln“. Die junge Frau, die ständig nach Alkohol sucht und säuft, mit ihren Problemen andere nervt und mit sich nicht im Reinen ist, soll einen Serienkiller dingfest machen. Sie selbst rutsch von einer Katastrophe in die andere. Nur gut, dass sie Konrad Fürst an ihrer Seite hat, der mir schon hier sehr gut gefällt. Er ist der Ruhigere von den Beiden und gleicht manches aus. Wobei auch sein Vorleben nicht einfach oder geradeaus ist. Die beiden sind jedenfalls für eine Überraschung gut.

    Die weiteren Protagonisten sind natürlich und lebensecht gezeichnet und ich hatte bald ein klares Bild der Oper und ihrer Akteure im Kopf.

    Ich hatte mir den gerühmten Wiener Schmäh gewünscht, etwas mehr Lokalkolorit, ein bisserl vom Charme und Flair dieser Stadt, die ich sehr mag. Leider Fehlanzeige.

    Dafür bekomme ich einige Mordfälle, einen Mordanschlag auf Carlotta und eine sensationelle Erkenntnis geliefert, die die beiden Ermittler betrifft.

    Die Spannung springt für mich etwas unkontrolliert von einem Strang zum anderen. Vielleicht wäre es für den Erstling besser gewesen, sich auf die Mordserie zu konzentrieren. So kam es für mich zu einigen Ungereimtheiten, manches war für mich zu konstruiert und somit unglaubwürdig. Trotzdem alles löst sich zum Schluss nachvollziehbar auf.

    Wenn dies mein erstes Buch der Autorin gewesen wäre, wäre es bestimmt auch mein letztes gewesen. Da ich aber gelesen habe, dass sie mit Sprache sehr gut umgehen kann, mich trotz einiger Kritikpunkte gefesselt hat und ich den Werdegang von Lotta und Konrad und auch Hannes weiter verfolgen möchte, freue ich mich nun erst mal auf Band 2. und weitere Fälle, die die drei vielleicht lösen werden.

  17. Cover des Buches Böse Lügen (ISBN: 9783836811828)
    Sharon Bolton

    Böse Lügen

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Caillean79

    Sharon Bolton hat sich diesmal einen interessanten Schauplatz für ihren Thriller herausgesucht: die Falkland-Inseln. Das zu Großbritannien gehörende Gebiet 400 km östlich von Feuerland an der Südspitze von Südamerika ist ein kaum beachtetes Fleckchen Erde – umso mehr reizt dieses Buch, da es einen auf unbekanntes Terrain mitnimmt. Kaum 3.000 Einwohner haben die Falklands – im Grunde ist es also nur ein Dorf…

    Und wenn in einem solchen „Dorf“, wo jeder jeden kennt, in schöner Regelmäßigkeit Kinder verloren gehen, dann birgt das viel Raum für Zwietracht, Misstrauen und nicht zuletzt Hysterie.

    Sharon Bolton erzählt glaubhaft von einem tragischen Unfall, der die Leben mehrerer Menschen komplett verändert und letztlich auch der Schlüssel zu den mysteriösen Ereignissen auf den Inseln ist. Catrin Quinns Söhne stürzten in einem Auto von den Klippen – weil Catrins beste Freundin nicht aufpasste. Die eine lebt mit Trauer, die andere mit Schuld – beide gehen daran fast zugrunde. Die Story und die Abgeschiedenheit der Falklandinseln lassen das Buch insgesamt sehr melancholisch wirken. Aber man hört beim Lesen fast die tosende Brandung und steht quasi atemlos mit am Strand als Catrin über 100 gestrandete Wale töten muss, um ihr Leiden zu beenden. Ein „Wohlfühlkrimi“ mit hübscher Landschaft ist es also beileibe nicht. Aber eine mit vielen Wendungen gespickte Studie über Menschen, denen scheinbar alles genommen wurde und die ihre ganz eigenen Arten entwickeln, mit dieser Situation umzugehen. An der ein oder anderen Stelle hätte man die Handlung vielleicht etwas straffen können… da bin ich mitunter ein wenig „hängengeblieben“, daher 1 Stern Abzug.

    Ein besonderer Clou ist, dass man tatsächlich erst in den allerletzten Zügen des Buches erfährt, wie alles zusammenhängt. Ich hatte schon fast gedacht, die Anfangsgeschichte wird überhaupt nicht zu Ende erzählt. Aber dann fällt es einem wie ein Schleier von den Augen…. Faszinierend konzipiert!

  18. Cover des Buches Das Gesicht (ISBN: 9783453722347)
    Martina Cole

    Das Gesicht

     (6)
    Aktuelle Rezension von: milasun
    Kein Hochglanzkrimi - wie Cover und Titel vermuten lassen - sondern eine harte Story über Kinderprostitution mit düsteren Charakteren, die sich über das Gesetz stellen und nur ihrer eigenen Moral unterliegen. Hier gibt es kein "Gut" und "Böse", hier gibt es nur "Böse" und "Böser".
  19. Cover des Buches Ein Tag wie kein anderer (ISBN: 9783426194751)
  20. Cover des Buches Die Gurkenflieger von Kleinöd (ISBN: 9783492983587)
    Katharina Gerwens

    Die Gurkenflieger von Kleinöd

     (13)
    Aktuelle Rezension von: pelznase

    Wegen des Genres und der ausgefallenen Cover hatte ich bereits länger ein Auge auf die Kleinöd-Krimis. Leider musste ich mit Band 2 in die Reihe einsteigen, was aber kein Problem war. Die Charaktere werden nach und nach so neu vorgestellt als handele es sich um den ersten Band. Es ist zwar ab und zu herauszulesen, dass es bereits einen Fall um das Dorf gab, aber man braucht kein Vorwissen darüber um bei den “Gurkenfliegern” durchzusteigen.
    Der vierjährige Paul ist aus Kleinöd verschwunden. Das ruft zunächst die Presse und den Dorfsheriff auf den Plan, später aber auch Kommissarin Hausmann (die bereits Fall 1 löste) und ihre Kollegen.
    Geraume Zeit verfolgen sie verschiedene Spuren. So bleibt es auch für den Leser spannend und man knobelt mit, welche Theorie am wahrscheinlichsten ist. Später wird zumindest dem Leser gegenüber aufgelöst, was dem Jungen zugestoßen ist. Es bleibt danach aber noch spannend hinsichtlich der Frage, was dem Jungen weiter passieren wird und ob und wie die Ermittler das Rätsel um sein Verschwinden lösen werden.
    Ich muss allerdings sagen, dass mich der Grund für dieses Unglück nicht komplett überzeugen konnte. Das ist zu schwach in meinen Augen. Ausserdem ist man mir mit gewissen Geschichten, die dem Kleinen Paul erzählt werden, ganz schön auf den Keks gegangem. Kann man Vierjährigen wirklich solch hanebüchene Stories auftischen?
    Dafür hat mich das Buch in anderer Hinsicht erschreckt. Denn während der Handlung kommen immer wieder geradezu schokierende Tatsachen über das Dorf und seine Bewohner zur Sprache. Und die sind nicht ohne! Da hoffe ich, dass in den weiteren Bänden einige davon der Polizei zu Ohren kommen und dass die betreffenden Personen die Konsequenzen tragen müssen.
    Übrigens habe ich diese Tatsachen als gar nicht so abwegig empfunden. Ich mag mir lieber nicht vorstellen, was sich hinter manch harmlosen, schmucken Fenster alles abspielt. Dafür muss mann sicher nicht mal in solch einem Nest wie Kleinöd leben.
    Trotz allem hat auch dieser Regionalkrimi einiges an Komik zu bieten und man kann immer mal wieder dabei schmunzeln.

    Inhaltlich ist die Geschichte nicht komplex. Sie liest sich aber dennoch nicht ganz leicht, denn ein Großteil der Dialoge ist im Dialekt geschrieben. Da muss man aufpassen und kann leicht ins Stolpern geraten. Es verleiht der Geschichte allerdings auch etwas Authentisches und Uriges. Die Kapitel haben eine gute Länge, nicht zu lang und nicht zu kurz.

    Ich wusste nicht, was Gurkenflieger sind und fand das Cover mit dem Gurkenglas ganz witzig. Ein Cover also, das neugierig macht. Allerdings dreht sich die Geschichte nicht so sehr um die Gurkenflieger. Wer darauf hofft, der ist auf dem Holzweg. Für einen waschechten Krimi ist es auf jeden Fall ein ungewöhnliches Motiv.

    Fazit: Der Hintergrund um Pauls Verschwinden war mir zu dünn und somit nicht überzeugend. Dafür konnte die Geschichte in menschlich erschreckender Hinsicht bei mir punkten. Die Ermittlungen fand ich ganz spannend, und ich werde sicher noch einen weiteren Band lesen und dann entscheiden, ob ich an der Reihe dran bleibe. Dafür müsste dieser weitere Band aber einen überzeugenderen Fall bieten.

  21. Cover des Buches Glücksmädchen (ISBN: 9783548288444)
    Mikaela Bley

    Glücksmädchen

     (192)
    Aktuelle Rezension von: Alexa_Koser

    Zum Buch: Die 8-jährige Lycke verschwindet auf dem Weg zum Tennistraining. Während die Polizei erst nicht an eine Gewalttat denkt, klingeln bei der Journalistin Ellen, die bei TV4 arbeitet, sämtliche Alarmglocken. Sie ist dann auch diejenige, die eine große Suchaktion organisiert. Ellen fühlt sich persönlich betroffen, da sie auch im Kindesalter ihre Zwillingsschwester verloren hat. Und als Lycke nach einigen Tagen immer noch nicht wieder da ist, gerät Ellen mitten hinein in die Ermittlungen…

    Meine Meinung: Die Autorin hat hier zwei Handlungsstränge ineinander verwoben: zum einen die Suche nach Lycke und zum anderen die Geschichte von Ellen. Die hat den Unfalltod ihrer Schwester bis heute nicht richtig verarbeitet und umgibt sich daher immer mit dem Tod. Nicht ohne Grund ist sie beim Nachrichtensender für die Kriminalfälle zuständig. Ihr Charakter ist sehr ambivalent, denn trotz ihrer eigenen Verletzlichkeit verbeißt sie sich tief in ihre Fälle, die sie bearbeitet. Zusammen mit ihrem Informanten bei der Polizei verschafft sie sich einen guten Überblick über den Fall und hat auch ganz eigene Vorstellungen davon, was passiert ist. 

    Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, es liest sich ziemlich flüssig. Einen Punkt ziehe ich ab, weil mir in manchen Teilen einfach die Spannung gefehlt hat. Das letzte Drittel lässt den Leser dann aber auch nicht mehr los und überrascht mit der Auflösung. 

    Mein Fazit: Ich finde, es ist kein Meisterstück, aber trotzdem ein guter Thriller, der mich gut unterhalten konnte!

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