Bücher mit dem Tag "verschlagenheit"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "verschlagenheit" gekennzeichnet haben.

26 Bücher

  1. Cover des Buches Es (ISBN: 9783453272408)
    Stephen King

    Es

     (2.351)
    Aktuelle Rezension von: Stephan_Hanken

    Es ist gefühlt eine Ewigkeit her, dass ich ES zum ersten Mal las. Mittlerweile ist das Buch im Laufe der Jahre mit mir gealtert, hat viele Umzüge überstanden - und ist doch immer wieder in meinem Bücherregal gelandet. Ein jedes Mal wenn ich mich in Kings Erzählung verliere, lebe, leide, liebe und trauere ich mit den Protagonisten. King versteht es wie kein zweiter, seine Charaktere ins rechte Licht zu rücken und ein Sittengemälde zu entwerfen, vor dem man manchmal nicht recht weiß, ob dies nicht das wahre Grauen innerhalb der Geschichte ist. Wer sich nicht scheut, sich über dieses weit über tausend Seiten lange Werk zu kämpfen, wird mit einer tollen Geschichte belohnt und vielen Nebenhandlungen, die sich zu einem grandiosen großen Ganzen fügen.

  2. Cover des Buches Tintenwelt 3. Tintentod (ISBN: 9783751300537)
    Cornelia Funke

    Tintenwelt 3. Tintentod

     (2.912)
    Aktuelle Rezension von: Pegasus1989

    Auch der 3. Teil der Tintenwelt-Serie ist Cornelia Funke wieder sehr gut gelungen. Viel Spannung, viel Düsteres und etwas Liebe, aber nicht so viel, dass es zu schmalzig wird. Ich bin schon auf den 4. Teil der Serie gespannt und auf die überraschenden Wendungen, die die Serie dann vielleicht wieder nehmen wird. Obwohl dies ein Jugendbuch ist, kann man es als Erwachsener sehr gut lesen, da es auch die Sichtweise von vielen erwachsenen Charakteren sehr gut schildert.

    Die Hörspielfassung des Werkes ist übrigens ebenfalls sehr zu empfehlen mit Jens Wawrzeck und Dietmar Wunder, sowie Reiner Strecker und vielen weiteren tollen Sprechern.

  3. Cover des Buches Vergebung (ISBN: 9783453442054)
    Stieg Larsson

    Vergebung

     (2.326)
    Aktuelle Rezension von: PWD_Kater

    Stieg Larsons Triologie ist fast perfekt, sein Stil, seine Spannungshaltung, seine immer wieder wechselnde Schauplätze. Ich kann nur sagen, dass so eine Triologie nicht täglich erscheinen wird und auch erscheinen kann. Es ist wirklich zu schade, dass der Autor zu früh verstorben ist, er hätte vielen Lesern noch so viel Freude bereiten können. 

    Es dreht sich nicht nur um das Hauptgeschenen und die Gerechtigkeit, es geht in seinen Büchern um viel, viel mehr. Es gibt sehr viele Nebenhandlungen, die auf ersten Blick gar nichts mit dem Hauptgeschehen haben, doch insgesamt genau dank dieser kleineren Erzählungen, die nebenbei verlaufen, macht es nicht nur dieses, sondern auch andere seine Bänder sehr spannend und interessant. Ich habe das erste Band "Verblendung" als Geschenk erhalten und wollte auch keine anderen Bücher lesen, bis ich "Verdammnis" und "Vergebung" gelesen habe. Alleine der Umstand, dass ich sehr bald mit dem dritten Band fertig werde, bereitet mir große Kopfschmerzen. Was werde ich nur lesen, denn solche Werke sind einmalig !! Es wird schwierig sein, so ein Niveau beizubehalten. Zögert nicht, kauft einfach seine Bücher. Das ist ein spektakulärstes Eregnis, auch für die, die nicht viel oder nicht sehr gerne lesen.

  4. Cover des Buches Rot und Schwarz (ISBN: 9783730600467)
    Stendhal

    Rot und Schwarz

     (86)
    Aktuelle Rezension von: FranzIska
    Rot und Schwarz von Stendhal zählt zu den Klassikern der Weltliteratur. Leider trifft es zumindest meinen Geschmack überhaupt nicht, obwohl der Roman objektiv gesehen gut ausgearbeitet ist: die Charaktere sind abhängig von ihrer Gewichtung für die Handlung verschieden vielschichtig und detailliert beschrieben. Besonders der Protagonist Julien, seine Gedanken und Taten werden ausführlich beschrieben, so dass man nicht umhin kommt, sich eine Meinung zu ihm zu bilden oder Gefühle für bzw. gegen ihn zu entwickeln. Auch die Charaktere der Mademoiselle Mathilde und der Madame Renal werden in ihrer Unterschiedlichkeit sehr bildhaft und lebendig dargestellt. Die Handlung ist für meinen Geschmack ein wenig abgedroschen, vielleicht auch nur, weil die Moralvorstellungen sich im 21. Jahrhundert im Vergleich zum 19. Jahrhundert doch stark gewandelt haben und man in der Regel heutzutage ganz andere Tabuthemen in der Literatur anspricht.
  5. Cover des Buches Atlantis (ISBN: 9783453435711)
    Stephen King

    Atlantis

     (228)
    Aktuelle Rezension von: MaBoy

    Der Gedanke an den darauf basierenden Film "Hearts in Atlantis" mit Anthony Hopkins erweckt in mir stets ein Gefühl der Nostalgie. Dennoch bezieht sich der Film lediglich auf die erste Teilgeschichte des Buches. Die übrigen widmen sich dem Leben einzelner "Nebencharaktere". Leider ziehen sich die Geschichten etwas in die Länge und verlieren dabei ihre Essenz. In kürzester Zeit wirkten Einzelheiten wie im Meer versenkt.

  6. Cover des Buches Emil und die Detektive (ISBN: 9783855351909)
    Erich Kästner

    Emil und die Detektive

     (632)
    Aktuelle Rezension von: BloomingLilly

    "Emil und die Detektive" ist ein zeitloser Klassiker der Kinderliteratur und verdient zweifellos seinen Platz im Kanon der deutschen Literatur. Das Buch erzählt die Geschichte eines Jungen, der in eine unbekannte Stadt reist, um Geld zu seiner Großmutter zu bringen, aber auf der Reise bestohlen wird. Emil und seine neuen Freunde beschließen, den Dieb zu finden und das gestohlene Geld zurückzubekommen.

    Die Handlung des Buches ist faszinierend und abenteuerlich, und der Autor Erich Kästner schafft es, eine spannende Geschichte mit vielen unerwarteten Wendungen zu erzählen. Der Schreibstil des Buches ist einfach und leicht verständlich, was es für Kinder und Erwachsene gleichermaßen zugänglich macht. Die Charaktere sind gut entwickelt und es ist leicht, sich mit ihnen zu identifizieren.

    Ein weiterer positiver Aspekt des Buches ist seine Botschaft. "Emil und die Detektive" vermittelt wichtige Werte wie Freundschaft, Zusammenhalt, Ehrlichkeit und Mut. Die Geschichte zeigt, wie Kinder gemeinsam schwierige Herausforderungen meistern können und dass Freundschaft und Vertrauen der Schlüssel zum Erfolg sind.

    Es gibt jedoch auch einige Kritikpunkte am Buch. Einige Leser könnten den Schreibstil als zu einfach und kindlich empfinden. Zudem gibt es in der Geschichte einige stereotypische Darstellungen, wie zum Beispiel die Beschreibung der "ruchlosen Großstadt". Auch wenn dies ein Produkt der Zeit ist, in der das Buch geschrieben wurde, kann es heutige Leser stören.

    Insgesamt ist "Emil und die Detektive" jedoch ein wunderbares Buch, das Kinder und Erwachsene gleichermaßen unterhalten wird. Die Geschichte ist zeitlos und vermittelt wichtige Werte auf eine Art und Weise, die für Kinder leicht verständlich ist. Obwohl der Schreibstil einfach ist, hat das Buch einen gewissen Charme, der es von anderen Kinderbüchern abhebt. Ich würde "Emil und die Detektive" auf jeden Fall weiterempfehlen.

     

  7. Cover des Buches Das Kartell (ISBN: 9783426308547)
    Don Winslow

    Das Kartell

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Die amerikanische Originalausgabe dieses Romans erschien 2015 unter dem Titel „The Cartel“. Es ist der zweite Band der berühmten Kartell-Saga des Autors. Erzählt wird der jahrzehntelange Kampf des amerikanischen Drogenfahnders Art Keller gegen die mexikanische Drogenmafia, der für Keller zu einer persönlichen Obsession wird, insbesondere wenn es um das Kartell seines ehemaligen Freundes Adán Barrera geht. Gegenüber dem Vorgängerband sind die Kartelle noch mächtiger geworden. Verbunden damit ist eine Zunahme der Brutalität, qualitativ und quantitativ. Die Bosse halten sich nicht mehr nur ein paar Schläger- und Mördertrupps, sondern regelrechte Armeen, nicht selten zusammengesetzt aus ausgebildeten Ex-Soldaten, die der höheren Bezahlung wegen die Seiten gewechselt haben. Alle bekämpfen irgendwie alle, Bündnisse werden geschmiedet, um sie bald zu brechen und die Polizeibehörden des Landes stehen jeweils auch in Lohn und Brot eines der Konkurrenten. Das alles ist möglich, weil der Drogenhandel so unglaublich hohe Gewinne abwirft, dass er alle anderen Geschäfte, selbst die Prostitution, in den Schatten stellt.

    Zu Beginn enthält der Roman einige Ungereimtheiten. So heißt Adáns im ersten Band verstorbener Bruder plötzlich Ramón statt Raúl. Außerdem wartet Adán zu Beginn dieses Bandes noch auf seinen Prozess, obwohl er doch im letzten Band schon verurteilt wurde: 12 Mal lebenslänglich. In diesem Band ist er kurz nach seinen Aussagen plötzlich auch zu 22 Jahren verurteilt, offenbar ohne Prozess. Zudem taucht plötzlich eine Schwester Elena von Adán Barrera auf, die im ersten Band überhaupt nicht erwähnt wird. Diese Schlampereien ziehen sich leider ein bisschen durch. So heißt ein Konkurrent Barreras, der im ersten Band noch Güero Méndez hießt plötzlich Güero Palma (Droemer Tb, November 2021, S. 275)

    Die Machtverhältnisse zwischen den Akteuren ändern sich öfters mal ein bisschen zu schnell und unmotiviert, um noch logisch zu sein. Das ist schade, weil es Winslow ansonsten sehr gekonnt versteht, raffinierte Intrigen fehlerfrei und spannend zu inszenieren. Zwischendurch geht jedoch auch immer wieder ein Teil der Spannung verloren, wenn sich die Geschichte in der Aufzählung von Morden erschöpft. Das ist zwar schockierend, aber irgendwann nicht mehr spannend. Es kam mir manchmal so vor, als wollte Winslow die Anzahl der Morde und die Brutalität in der Sprache auf einen Höhepunkt treiben. Ein Beispielsatz: „Köpfe und Gliedmaßen vermischen sich in seiner Stadt mit allem dem anderen Unrat, und in den Slums laufen die Straßenköter mit blutigen Lefzen und schuldbewussten Blicken umher.“ (ebd., S. 620)

    Vielleicht tue ich dem Autor aber auch insofern unrecht, als die Brutalität schlicht und einfach der Wirklichkeitsnähe geschuldet ist, denn dass Winslow einen erheblichen Rechercheaufwand betrieben hat, ist dem Werk anzumerken. Das betrifft nicht nur die Namen der Kartelle, die allesamt der Realität entnommen sind, sondern zeigt sich auch in einzelnen Kapiteln, denen öfters kaum veränderte reale Geschehnisse zugrunde liegen.

    Dieser Roman ist bestimmt kein schlechter, die Freunde bluttriefender Seiten werden ihn vielleicht sogar lieben, aber aus meinem Blickwinkel kommt er nicht an die Raffinesse und Spannung des Vorgängers heran. Drei Sterne.

  8. Cover des Buches Der Kurier des Zaren (ISBN: 9783150206164)
    Jules Verne

    Der Kurier des Zaren

     (89)
    Aktuelle Rezension von: HannahLovesFencheltee

    Erneut konnte mich Jules Verne überzeugen. Er versteht es einfach auf den ersten 20 Seiten des Buches eine eindrucksvolle und bildliche Umgebung zu gestalten, wenn ich mich recht entsinne, vier interessante Charaktere vorzustellen, und noch dazu den Grundstein für eine vielfältige und spannende Geschichte zu legen.

    Auch wenn ich zugeben muss, dass das Happy-End vorhersehbar war und die Geschichte auch nicht unbedingt anspruchsvoll war, macht es einfach Spaß mit Michael Strogoff durch Russland zu reisen. Die Charaktere sind allesamt einzigartig und gelungen, jeder liebenswert in seiner eigenen Art, und die Schilderungen der Landschaft, in die ein paar klug eingebaute historische Fakten beinhalten, sind so lebhaft und anschaulich, wie ich sie selten zuvor gelesen habe. Ich bin absolut begeistert!

  9. Cover des Buches Die Brandmauer (ISBN: 9783942656153)
    Henning Mankell

    Die Brandmauer

     (561)
    Aktuelle Rezension von: PoldisHoerspielseite

    Zwei Teenager erstechen auf brutale Weise einen Taxifahrer. Kurz darauf bricht ein Mann vor einem Geldautomaten zusammen und stirbt, obwohl er scheinbar guter Gesundheit war. Kommissar Wallander, der in den Fällen ermittelt, sieht lange keine Zusammenhänge und muss doch bald erkennen, dass er einer großen Verschwörung auf der Spur ist…

    Henning Mankell hat mit seinen Kriminalromanen um Kommissar Wallander entscheidend zum momentanen Trend des Nordic Noir-Genres beigetragen und so den guten alten Krimi neu belebt und mit neuen Facetten versehen. Und so ist auch in „Die Brandmauer“ die typische Schwermut zu spüren, den die Hauptfigur mit sich herumträgt: Er fühlt sich alt, müde und oft überlastet. Das kommt erneut sehr gut zur Geltung und lässt auch die Szenen aus seinem Privatleben wieder sehr lesenswert und eingängig werden. Sehr gelungen ist auch, wie er völlig selbstverständlich Gesellschaftskritik einbringt und auf Missstände aufmerksam zu machen, ohne eine einfache (und dann leider auch meist unrealistische) Lösung aus dem Hut zu zaubern. Sicherlich: Er prangert an, warnt, macht aufmerksam, aber eben immer ohne allzu hoch erhobenen Zeigefinger.

    All das spielt vor de Kulisse zweier scheinbar unzusammenhängender Todesfälle, die aber auf sehr clevere Weise miteinander verstrickt und um viele weitere Facetten erweitert werden. Dabei hält er nicht alles zurück, um dem Ermittler am Ende eine triumphale Auflösung zu gönnen, sondern teilt immer wieder Zwischenerkenntnisse und Teilauflösungen mit dem Leser. Das macht das Ganze ziemlich komplex, durch die spannende Erzählweise fällt es aber leicht, die Übersicht zu behalten. Erstaunlich ist es, wie sich die Handlung in eine ganz andere Richtung als erwartet entwickelt und zu einer weltumspannenden Verschwörung führt, die mit vielen überraschenden Wendung und einer sehr gelungenen Auflösung führt.

    „Die Brandmauer“ überzeugt mit ihrem scheinbar gewöhnlichen Start und führt den Leser aber in eine ganz andere Richtung. Dabei wird die komplexe Handlung verdichtet, packend und gut verständlich aufbereitet, wobei auch die dichte Stimmung sehr überzeugend ist – sowohl bei dem Hacker-Thema als auch bei Wallanders Privatleben. Sehr lesenswert!   

  10. Cover des Buches Garstige Gnome (ISBN: 9783442268504)
    Royce Buckingham

    Garstige Gnome

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Tefelz
    Ich war sicher einen weiteren Teil der Dämlichen Dämonen gekauft zu haben und wunderte mich, dass die Geschichte so gar nichts damit zu tun hatte... Natürlich nicht, es ist ja eine eigenständige Geschichte....

    Geschichte:
    Sam, 12 Jahre alt lebt in Sumas, Washington und langweilt sich in dem verschlafenen Nest in der Nähe der Grenze zu Canada. PJ , 17 Jahre lebt bei seiner Mutter in Kalifornien und nutzt jeden freien Moment um seinen Vater in Sumas zu besuchen. PJ s Vater ist der Polizist in Sumas und hat gerade Sam wiederholt eingesammelt der aus einem LKW Feuerwerksraketen gestohlen hat. Also trifft PJ auf SAM im Polizeirevier während der Alarm ausgelöst wird. Grenzalarm heisst, jemand hat unbefugt die Grenze übertreten und Sam meint, dass öfters einfach Geldtaschen abgestellt werden, die von Schmugglern eingesammelt werden. Also beschließen die beiden die Taschen vorher einzusammeln. An Ort und Stelle werden sie jedoch angegriffen und PJ gibt Gas und fährt den Schmuggler an, der jedoch irgendie komisch aussieht und einen Pelzmantel anhat... Aus diesem Chaos wird Sam entführt und unter die Erde geschafft. PJ hat die Wahl, ob er dem 12 Jährigen hilft oder einfach nur still hält, doch er steigt ebenfalls in die Höhle und entdeckt die Welt der Gnome...

    Schöne und witzig geschriebene Geschichte über Gnome, die man so sicherlich noch nicht kennengelernt hat. Klasse herausgearbeitete Charaktere und wäre ich nicht vorher schon ein Fan von Royce Buckingham gewesen, damit hätte er mich komplett überzeugt. Geschichten, die von abgehoben bis total verrückt laufen, aber das Herz jederzeit erreichen können. Super geschrieben, heißt man möchte nicht aufhören zu lesen. Versetzt mich in eine andere Welt und darum Ziel absolut erreicht.

  11. Cover des Buches The Godfather (ISBN: 0451167716)
    Mario Puzo

    The Godfather

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Die Vorlage zu dem wundervollen Film mit Brando, Pacino usw. Der Aufstieg des Don wird erzählt, und wie er Audienz hält, indem er sich die Sorgen seiner Bittsteller anhört und mal gütig, mal kalt reagiert, wie er seine Nachfolge zu regeln gedenkt, sich mit seinem Consigliori berät und auch äußert widerspenstige Naturen wie den Filmproduzenten Jack Woltz zu überzeugen vermag ("Ich hab ihm ein Angebot gemacht, das er nicht ablehnen konnte.") Nur die Beschreibung von Sonnys "derbem Puttengesicht" wirkt albern.
  12. Cover des Buches Loreley (ISBN: 9783944866017)
    Kai Meyer

    Loreley

     (124)
    Aktuelle Rezension von: Lubig2
    Sehr anschaulich und lebendig beschriebene Figuren und Umgebung. Über das mittelalterliche Burgleben hätte ich aber gerne noch mehr gehört, das wird leider nur gestreift. Auch halte ich die Freiheiten von Ailis für recht weit hergeholt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es für sie im Mittelalter so einfach gewesen wäre, sich so frei zu bewegen.
    Außerdem hat sie ja so empfindliche Ohren, wie kommt sie dann ausgerechnet in die Schmiede?

    Aber die Geschichte fesselt von vorne bis hinten und zeigt eine ganz neue Loreley, die mit der Geschichte vom blonden Mädchen, das sich hoch über dem Rhein die Haare kämmt und dabei die Fischer vom Kurs abbringt, nichts gemein hat.
    Die Geschichte hat aber wesentlich mehr Sog und Kraft und hat mich schon mehrfach begeistert.
    Die Idee, das Feenreich in Märchen/Mythen/Sagenadaptionen einzuarbeiten, ist ja nicht neu, was aber ungewöhnlich ist, sind die Spielmannswege. Die Idee ist überaus faszinierend.

    In diesem Buch ist die Loreley keine Nixe, die Männer verführt, sondern ein Wächter zwischen den Welten, der das Tor am Lurlinberg (dem heutigen Loreleyfelsen) bewachen soll. Nach Äonen von Jahren entwickelt das Echo aber eigene Pläne und wirbelt damit das Leben der ungleichen Freundinnen Fee und Ailis durcheinander. Damit beginnt eine Verkettung von Ereignissen.

    Fazit:
    Sehr dichter anschaulicher Schreibstil, der sich leicht lesen lässt.
    Von mir gibts eine klare Leseempfehlung.
  13. Cover des Buches The Revenant – Der Rückkehrer (ISBN: 9783492305655)
    Michael Punke

    The Revenant – Der Rückkehrer

     (67)
    Aktuelle Rezension von: renee

    Ein interessantes und sehr spannendes Abenteuerbuch! Es entführt die Leser in eine vergangene Zeit, in eine vergangene Welt, in die nördlichen Prärien des frühen 19. Jahrhunderts. Auch dieses Buch transportiert keine Wildwestromantik, sondern zeigt eine eher grausame Realität. "The Revenant - Der Rückkehrer" ist eine abenteuerliche und auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte, die die Natur und die Gewalt der Menschen und die Grausamkeit und Gleichgültigkeit der Natur zeigt. Es geht um ein aggressives Geschehen und eine Reaktion darauf, den Wunsch nach Rache. Hugh Glass wird von seinen Reisegefährten beraubt und schwer verletzt in den Prärien zurückgelassen. Dennoch kann er sich retten und dürstet nach Rache. Vielleicht hat ihn auch gerade die Tat seiner Reisegefährten wieder ins Leben zurückgeholt. Wer weiß das schon?!?! Mir erschien es auf jeden Fall so. Dabei fand ich die Schreibe interessant und das Thema gut rübergebracht, etwas gestört hat mich nur, dass die indianischen Bewohner Amerikas hier nicht so gut wegkommen, aber hier spricht nur mein Wunsch und vielleicht auch meine Romantik. Denn beide Bevölkerungsgruppen werden authentisch und menschlich gezeichnet, wir leben ja auf keinem rosaroten Ponyhof. Die lebensfeindlichen Witterungsbedingungen werden perfekt geschildert und der Leser bekommt eine Ahnung davon, was es heißt damals und an diesem Ort gelebt und überlebt zu haben. Ebenso finde ich, dass dieses Buch ein Winterbuch ist, denn in dieser Jahreszeit wird der Geist des Buches noch etwas besser transportiert.

    Interessant finde ich auch, dass das Buch recht wenig Ähnlichkeit zu dem Film aufweist. Und das Buch durchaus realer rüberkommt und damit bekommt der Film, den ich auch sehr schätze, einige Minuspunkte ab. Denn die Figur des Hugh Glass kommt in dem Buch weniger reißerisch rüber, ist aber dafür deutlich lebensechter! Wenn das Drehbuch des Films sich mehr an dem Buch orientiert hätte, wäre der Film ebenso toll geworden. Schade!

  14. Cover des Buches Le Rouge et le Noir (ISBN: 9781155133683)
    Stendhal

    Le Rouge et le Noir

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Der Handwerkersohn Julien Sorel hat ein phänomenales Gedächtnis und liest gerne. Dies macht ihn in den Augen seiner Familie suspekt - wozu braucht ein Handwerker in der französischen Provinz in den 1830er Jahren Bücher? Julien ist also recht unglücklich, auch, weil er ein Fan von Napoleon ist (was seit dessen Niederlage und Verbannung auch nicht mehr gerne gehört wird) und hohe Ambitionen für seine Zukunft hegt. Da er eine solche glorreiche Zukunft in der armee nicht mehr erkennen kann, setzt er auf das kirchliche Pferd und beginnt eine Ausbildung zum Priester. Schließlich öffnen ihm seine Lateinkenntnisse und die Tatsache, daß er die lateinische Bibel in großen Teilen auswendig kennt, eine erste Türe zu einem neuen Leben: er wird als Hauslehrer für die Kinder des Bürgermeisters gerufen. Dort entwickelt sich eine Affaire mit der Frau des Hauses. in der beide abwechselnd verliebt und mißtrauisch sind. Die Klassenunterschiede zwischen den beiden und die strengen Gesellschaftsregeln der Zeit tun ein übriges, diese Affaire schließlich enden zu lassen, womit beide eigentlich nicht glücklich sind. Von seiner Stelle als Hauslehrers kommt Julien nun nach Paris, um im dortigen Priesterseminar seine Ausbildung fortzusetzen. Auch hier sitzt er ständig zwischen den Stühlen, da seine Bildung und sein Ehrgeiz bei seinen Mitbrüdern nicht gut ankommen. Es dauert lange, bis er es schafft, einigermaßen akzeptiert zu werden. Schließlich wird er vom Marquis de la Mole als Schreiber und Buchhalter eingestellt. Hier lernt er die höheren Gesellschaftsschichten näher kennen, und seine anfängliche Ehrfurcht wandelt sich mehr und mehr in Verachtung, da die Personen seinen hohen Ansprüchen und Vorstellungen nicht genügen. Doch auch hier verliebt er sich, und zwar in die Tochter des Marquis, Mathilde, die er anfangs für ihre Hochnäsiigkeit und Schnippischkeit haßt, bald aber schätzen lernt. Mathilde auf der anderen Seite stellt fest, daß Julien sehr viel interessanter ist als die jungen Herren, die ihr wegen ihrer Schönheit und Intelligenz den Hof machen. Auch hier ist die Liebe wechselhaft und die Beziehung durchlebt viele Höhen und Tiefen, wobei die Tiefen einerseits durch die beiden sehr eigenwilligen Charaktere, andererseits wieder durch die Regeln der Gesellschaft, die eine Verbindung zwischen den beiden aufgrund der Klassenunterschiede nicht tolerieren. Die Erzählung endet schließlich tragisch. Stendhal nutzt seinen Roman als Abrechnung mit der Gesellschaft seiner Zeit, die er heftig kritisiert - teils offen, teil indirekt. Nach der Lektüre versteht man, warum das Buch zu den wichtigsten seiner Zeit gezählt wird.
  15. Cover des Buches Gangland (ISBN: 9783426513972)
    Howard Linskey

    Gangland

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Was ist so bescheuert an "SitOnMyFacebook"? Peter Dean war ein Genie. Und ich will nicht wissen, was Joe Kinane mit den Newcastle-United-Spielern anstellt, nachdem sie aus der Premer League abgestiegen sind. Aber dazu vielleicht in einem späteren Buch....David Blake ist der Gangsterboss, der alles in Newcastle kontrolliert und sich vor aufmüpfigen Untergangsterbossen schützen muß, die ihm seinen Thron streitig machen wollen. Am Bedrohlichsten für ihn ist aber vielleicht der Umstand, daß seine Lebensgefährtin nicht weiß, daß er ihren Vatter umbringen mußte. Der Mittelteil einer Romanserie, der aber auch Spaß macht, wenn man die anderen Teile nicht kennt. Eine echte Entdeckung, ich hoffe von Lisnkey noch viel zu hören!
  16. Cover des Buches Essays oder praktische und moralische Ratschläge (ISBN: 9783150083581)
  17. Cover des Buches Bat Man 3. Superband: Batman unter Mordverdacht (1976) (ISBN: B002U72NUQ)
    Batman

    Bat Man 3. Superband: Batman unter Mordverdacht (1976)

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Batmans Existenz steht auf dem Spiel, denn er soll Talia, seine Exgeliebte und Tochter von Ra`s al Ghul, in den Rücken geschossen haben, von jeder Menge Fernsehkameras festgehalten. Commissioner Gordon ordnet die Abschaltung des Bat-Signals an, und nur die engsten Vertrauten wie Alfred oder Tarzino glauben noch an den großmütigen Verbrecherjäger. Angeblich der "allerschwerste" Fall Batmans, denn als Batman ins Gothams Zuchthaus einbricht und dort Ra`s al Ghul zu Rede stellt, erschießt sich dieser selbst und lastet Batman auch diese Tat ein. Mächtig spannend allemal, und auch nach so langer Zeit nach Erscheinen immer noch sehr unterhaltsam.
  18. Cover des Buches Die perfekte Masche (ISBN: 9783548374475)
    Neil Strauss

    Die perfekte Masche

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Neil Strauss erzählt die gleiche Geschichte wie Mystery in seinem Buch, dieses häts nicht gebraucht.
  19. Cover des Buches Pornostar (ISBN: 9783453675049)
    Jenna Jameson

    Pornostar

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    JottJott das Pornogenie: Jenna ist die bekannteste Pornodarstellerin der Welt und berichtet ausführlich aus ihrem Leben und schildert ihren Lebensweg. Zum Vorschein kommt eine überraschend sympathische und zielstrebige junge Frau: Jenna berichtet von den Schwächephasen in ihrem Leben (der frühe Verlust der Mutter, ein furchtbares Vergewaltigungtrauma und ein Totalabsturz als Crystal-Meth-Zombie), von falschen Freunden und ihrem Aufstieg zum Aushängeschild einer Milliarden-Branche. Ein ehrliches Buch über eine charismatische junge Frau.
  20. Cover des Buches Superman. 2. Superband. Alles über Superman und seine Supergegner. Zweiter Superband. (ISBN: B002766DMY)

    Superman. 2. Superband. Alles über Superman und seine Supergegner. Zweiter Superband.

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Lex Luthor, genialer Oberschurke, ist es gelungen, aus einem Brocken Kryptonit ein Getränk zu machen, das er trinkt (Prost!), um unangreifbar für Superman zu werden. Endlich mal ein Comic mit dem begnadeten Bösewicht, der würde mir als Dauergegner auch reichen, ohne die anderen Verbrechergenies hier zu vernachlässigen (sie mögen es mir verzeihen). Die Art und Weise, wie Superman sich mit seinen unendlichen Kräften doch noch aus jeder Misere befreit, mag manche Leser nerven, Batman ist ohnehin der interessantere Superheld, aber unterhaltsam ist es allemal. Warum gibt es davon keine Nauauflagen?
  21. Cover des Buches Haddsch (ISBN: 9783426015155)
    Leon Uris

    Haddsch

     (20)
    Aktuelle Rezension von: karatekadd
    HADDSCH: Das ist die große Pilgerreise nach Mekka zum Heiligtum des Islam. Jeder, der diese Reise unternimmt, darf sich HADSCHI nennen. Er erfüllt damit eines der Gebote des Islam. Ein anderes lautet ….

    Im Jahre 1925 unternimmt diese Reise Ibrahim al-Sukari al-Wahhabi, Nachkomme der Beduinen vom Stamme der Wahhabiten und seit 1922 Muchtar (Ortsvorsteher) von Tabah, einem Dorf an einer Straße nach Jerusalem. Die Familie zählt sich zu den sayyids, den direkten Nachfahren des Religionsgründers Mohammed, sie sind Sunniten.

    Die wichtigsten Personen im Roman sind Hadschi Ibrahim, sein Sohn Ismael, dessen Schwester Nada und der Jude Gideon Asch. Ismael, der über weite Strecken als Erzähler auftritt, ist Ibrahims Lieblingssohn, er hat sich, wie schon Ibrahim selbst gegen seine älteren Brüder durchgesetzt. Ismael lernt englisch und lesen und schreiben, dies hebt ihn unter den palästinensischen Arabern heraus. Der Vater ist den arabischen und religiösen Traditionen untrennbar verbunden mit einer Ausnahme: Er kann sich den erfolgreichen Taten der seit Jahrzehnten in das Landesinnere einwandernden Juden, der Bildung der Kibbuze und vor allem der erfolgreichen Urbarmachung unwirtlicher Landstriche nicht verschließen. Unweit des arabischen Dorfes Tabah entsteht unter der Leitung des Sabre Gideon ASCH ein Kibbuz. Gideon und Ibrahim treffen sich gelegentlich und besprechen die wenigen Gemeinsamkeiten. Aber werden sie wirklich Freunde?

    Wir erleben beginnend mit dem Jahr 1944 die Geschichte Palästinas. In das Gebiet des heutigen Staates Israel, einschließlich des Gaza-Streifens und des West-Jordan-Landes. wandern immer mehr Juden aus den europäischen Ländern ein, der Beginn des nationalsozialistischen deutschen Regimes verstärkt diese Immigration immer mehr. Es haben schon immer Juden im Lande gelebt aber nun suchen viele weitere, die Ideen des Zionismus aufgreifend und vor dem vernichtenden Terror fliehend, eine endgültige Heimat. Die europäischen Staaten haben im Zuge des ersten Weltkrieges Länder geschaffen wie Syrien, den Libanon und Transjordanien. In mitten dieser arabisch dominierten Welt versuchen die Juden eine Heimat zu schaffen und einen Staat zu gründen. Das Völkerbundmandat zur Verwaltung des Gebietes haben die Engländer. Sie versuchen die massiven Einwanderungen zu verhindern und stellen sich damit gegen die "eigene" Balfour - Deklaration, die 1917 den Juden eine eigene Heimstätte in Palästina gewähren sollte.
    Als die UN ihren Teilungsplan am 29.11.1947 (Resolution 181) durch Abstimmung bestätigt, gehen die Juden an die Staatsgründung. Doch die arabischen Bevölkerungsteile einschließlich der umliegenden Staaten wie Ägypten, Libanon, Syrien, Saudi-Arabien und Transjordanien stimmen nicht zu. Es kommt zu ersten Kampfhandlungen und mit Proklamation des Staates Israel durch David Ben Gurion am 14.05.1948 erklären diese Staaten Israel den Krieg, welcher etwas mehr als ein Jahr bis zu ersten Waffenstillständen dauern wird. Infolge von diesen kommt der Gaza-Streifen zu Ägypten und das Westjordanland einschließlich Ostjerusalem unter die Verwaltung von Transjordanien.

    In dieser Zeit und in den Jahren danach hauptsächlich handelt der Roman von Leon Uris.
    Hadschi Ibrahim, seine Familie und die Familien seines Dorfes müssen ihr Dorf verlassen. Gezwungen und bestochen durch Feinde des Staates Israel. Sie wandern erst in Richtung Jaffa (bei Tel-Aviv) und dann später, nach einem Jahr in den Höhlen bei Qumran am Toten Meer, in ein Flüchtlingslager bei Jericho in der Westbank. Den, Traum, wieder in sein Dorf ziehen zu können, gibt der Hadschi nie auf, er kämpft später sogar auf einer Konferenz in Zürich darum. Aber wird dies gelingen? Gehören diese Palästinenser, als diese sie sich inzwischen bezeichnen, da sie weder als Syrier und Jordanier anerkannt sind, zu den hunderttausend arabischen Palästinensern, die in die nun israelischen Gebiete zurückkehren dürfen?

    Uris zeichnet in seinem Roman erschreckend aktuelle Bilder der Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Arabern. Als Jamil, ein Sohn des Hadschis ermordet und zum Märtyrer "geweiht" wird, erinnern die Zeilen an Bilder der Intifada: Tausende Palästinenser, die unter dem Schrei "Tod den Juden" die Särge oder Leichen ihrer toten Söhne durch die Straßen von Gaza oder Ramallah tragen.

    Aber er zeichnet auch ein Bild der uns so fremden Gebräuche und Sitten der arabischen Familien. Hadschi Ibrahim gelingt, obwohl ziemlich vernünftig gegenüber gesellschaftlichen bzw. eher wirtschaftlichen Fortschritts, der Ausbruch aus jahrhundertealten Traditionen nicht. Die Rolle der Frauen und Mädchen, die sich in ihr Geschick drein findenden Söhne und deren Familien, das unangreifbare Patriarchat werden anschaulich beschrieben. Die Kinder Ismael und Nada werden versuchen, dem zu entfliehen bzw. sich zu widersetzen. Der Stolz, die Tradition sind alles, was sie haben neben ein paar alten Schmuckstücken und reichverzierter Kleidung. Der vergleichsweise reiche Hadschi Ibrahim steht einem Haushalt und einem Dorf vor, gegenüber dem uns jeder gerade im Aufbau begriffene Kibbuz der Juden wie eine luxuriöse Oase vorkommt.

    Als Leser überkam mich gelegentlich das Gefühl, dass Uris entschieden projüdisch schreibt und die alteingesessenen arabischen Palästinenser kulturell und traditionell von vorn herein in einem unguten Licht darstellt. Aber ich glaube auch, dass dem wirklich nicht so ist. Während sein 1958 erschienener Roman EXODUS die jüdischen Einwanderer, deren Geschichte und deren Gründe behandelt, sind es hier die arabischen Menschen, die seit Jahrhunderten in diesen wüstenähnlichen Landstrichen leben. In Ibrahim, Ismael und Nada, deren beider Mutter Hagar, Ibrahims Zweitfrau Ramiza und anderen begegnen uns Menschen, deren Leben wir als Mitteleuropäer überhaupt und über 60 Jahre später sowieso uns orientalisch und rückständig vorkommt: keinerlei Erinnerung an tausendundeine Nacht beim lesen des knapp 600 Seiten dicken Taschenbuches.

    Ob das religiöse Bild und Denken der armen arabischen Massen wirklich so ist, wie Uris dies schildert, vermag ich nicht zu sagen. Aber vermutlich ist das religiös verbrämte Wunschdenken von den sieben Himmeln unter Allah und der im Feuer schmachtenden Ungläubigen tatsächlich verbreitet und war es damals, als nur ganz wenige Kinder (Ismael) eine Schule besuchen konnten noch mehr. Grundlage für die Ausnutzung dieses Volkes durch Leute wie den Juden hassenden Großmufti von Jerusalem.

    Ein solcher Roman liest sich nicht leicht. Der geneigte Leser sollte sich mit Nachschlagewerken wappnen (wiki tuts auch) und gelegentlich nachlesen was es zum Beispiel mit der Balfour - Deklaration 1917 und der Londoner Konferenz 1926 auf sich hat.
    Aber man liest sich auch fest. Von Tabah nach Jaffa, von Jaffa an das Tote Meer, ein Jahr in den Höhlen von Qumran, Jericho, die älteste (?) Stadt der Welt…
    Es ist schon ein Weg durch die Geschichte in einem so kleinem Land, kleiner als Hessen…

    Der Konflikt im Nahen Osten scheint bei gelegentlichen Lichtpunkten am vermeintlichen Ende eines Tunnels fast unlösbar. Die Romane Leon Uris zeigen auf anschauliche Art und Weise warum das so sein könnte. Sie wurden vor 50 und mehr Jahren geschrieben und erscheinen immer noch aktuell. Auch wenn arabische Israelis heute natürlich in ganz anderen Verhältnissen leben als damals, 20 Jahr nach E.T. Lawrence (von Arabien).

    * * *
    Leon URIS (03.08.1924 - 21.06.2003) war der Sohn einer jüdischen Immigrantenfamilie. Er trat den US Marines bei und kämpfte im ersten Weltkrieg. Später war er Korespondent in Israel und diese Tätigkeit brachte die Anregung zu seinem ersten Roman EXODUS (195. Dieser Roman wurde auch sehr erfolgreich verfilmt. Seine Romane behandeln verschiedene Konflikt- und Kriegsherde in der Welt des 20. Jahrhunderts. Juden, Palästinenser und natürlich Palästina bilden dabei immer wieder die Grundlage der Handlungen.

    Leon Uris in wikipedia

    © KaratekaDD
  22. Cover des Buches Endspiel (ISBN: 9783453432895)
    Chuck Hogan

    Endspiel

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein Highlight im Thriller-Genre: Die Vorlage für Ben Afflecks Film "The Town", der auch als äußerst gelungen gilt: Doug MacRay ist Kopf einer Verbrecherbande, die sich in Boston ihren Lebensunterhalt mit Bankeinbrüchen und Geldtransporterüberfallen verdient, in Boston offenbar Familientradition seit Generationen. Eigentlich denkt er nur ans Aufhören und will dem "Gewerbe" den Rücken kehren, als er sich in eine Filialleiterin verliebt, die seine Bande als Geisel nahm. Beide kommen sich näher, ohne das sie wüßte, wer er tatsächlich ist...Gleichzeitig bietet das Buch fundierte Hinweise auf Techniken des Überfalls und der Spurenverwischung ebenso wie auf das Milieu, in dem die Gangster leben, und in dem sich immer mehr die verhaßten "Yuppie-Ärsche" breitmachen, die sie so verachten. Ganz großes Kino, für mich einer der besten Thriller aller zeiten. Aber wer hat das blöde Buchcover erfunden?
  23. Cover des Buches Verschwiegene Kanäle (ISBN: 9783257231823)
    Donna Leon

    Verschwiegene Kanäle

     (158)
    Aktuelle Rezension von: Stephanus

    In seinem zwölften Fall bekommt es Commissario Brunetti mit einem Toten Kadetten in der Militärakademie San Martino zu tun. Dort trifft er auf den militärischen Drill und eine Mauer des Schweigens. Ganz allmählich gelingt es ihm mit den Ermittlungen voranzukommen und es scheint zunehmend um die Familie des getöteten Kadetten zu gehen. Der Vater, ein ehemaliger Parlamentsabgeordneter hatte sich durch die Aufdeckung von Unregelmäßigkeiten beim Militär keine Freunde gemacht. Es kommt aber auch eine andere Verstrickung der Familie zu tage, die tief in der Vergangenheit wurzelt und Erklärungen liefert. Letztlich kann der Fall zwar für Brunetti gelöst werden, es kommt aber zu einem italischen Ende.

    Wie immer mit großer Liebe zum Detail und für ihre Stadt Venedig entwirft die Autorin eine Handlung, die auch eine gewisse Spannung enthält. Neben den bekannten, detailliert ausgearbeiteten Figuren ist trägt das Thema Militär zu einem Anflug von Düsternis bei, der ungewöhnlich für die Autorin ist. Ihre Ansicht über das Militär kommt vielfach durch die Figuren zum Ausdruck. Die Schilderung der Stadt gerät dabei dieses Mal in den Hintergrund. Dafür ist die Handlung gut ausgearbeitet und ein Buch entstand, das mir viel Lesefreude beschert hat.

  24. Cover des Buches Tote haben keine Lobby (ISBN: 9783548363233)
    Sabine Rückert

    Tote haben keine Lobby

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Vespasia

    Sabine Rückert war mir von ihren Podcasts aus der Reihe „Zeit Verbrechen“ bekannt und als ich auf ihr Buch gestoßen bin, habe ich mit großem Interesse mit der Lektüre begonnen. Ich wurde nicht enttäuscht: Rückert deckt auf, wie diejenigen, die sich nicht wehren können (nämlich die Toten) vom Staat und der Polizei im Stich gelassen werden. Sie nutzt zur Untermauerung der Fakten Fallbeispiele, von denen einige mir aus ihrem Podcast bekannt waren und die zeigen, wie schnell ein Tötungsdelikt übersehen wird und nur durch Zufall oder gar durch ein Jahre später abgelegtes Geständnis ans Licht kommen.

    Natürlich ist das Buch schon etliche Jahre alt und die Informationen dementsprechend nicht mehr alle aktuell, aber es gibt durchaus Grund zur Annahme, dass sich viele Prozesse, die zum Übersehen von Verbrechen führen, nicht geändert haben. Eigentlich wäre hier eine Neuauflage interessant, zumal das Buch leider nur noch schwer zu beschaffen ist – dabei ist dieses Thema nicht nur interessant, sondern auch erschreckend, da die Verbrechen direkt vor unserer Nase passieren, aber nicht als solche erkannt werden und dementsprechend eine Menge Täter auf freiem Fuß sind. Durch die Medien wird vermittelt, dass es den perfekten Mord nicht gäbe. Rückerts Buch lässt anderes vermuten: Morde zu vertuschen ist leichter, als gedacht und passiert in schockierender Regelmäßigkeit überall in Deutschland.

    Fazit: Ein Buch, das unbedingt neu aufgelegt werden sollte. Gut recherchiert, keinesfalls trocken, aber sehr schockierend.

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