Bücher mit dem Tag "vertriebene"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "vertriebene" gekennzeichnet haben.

26 Bücher

  1. Cover des Buches Altes Land (ISBN: 9783328602101)
    Dörte Hansen

    Altes Land

     (730)
    Aktuelle Rezension von: Nackt_und_Gluecklich

    Damit ist Frau Hansen ein großer Wurf gelungen. Ein Roman über die Diskriminierung der Vertriebenen und deren Schicksal. Ein Roman über die Veränderung der Gesellschaft und die Auswüchse der Moderne. Stadt triff Land und umgekehrt. Mich hat das Buch zu sehr mitgenommen, nicht weil es schlimme Dinge schildert, sondern weil ich mich und Teile meiner Familie wiedererkannt habe. Vielleicht sollte ich nachsichtiger mit meinen Vorfahren sein, doch das fällt mir schwer. Niemals wurde es in der Familie thematisiert, nie angesprochen. Gräuel wurden totgeschwiegen, bis alle tot waren, die sie durchgemacht haben. Fazit: Meine Mutter hätte, genau wie Vera im Roman, auch besser keine Kinder zur Welt gebracht.

  2. Cover des Buches Sieben Sprünge vom Rand der Welt (ISBN: 9783328109051)
  3. Cover des Buches Die Wunderfrauen - Alles, was das Herz begehrt (ISBN: 9783596705634)
    Stephanie Schuster

    Die Wunderfrauen - Alles, was das Herz begehrt

     (195)
    Aktuelle Rezension von: Bluelillie87

    4 verschiedene Frauen, wo jede Ihre Last zu tragen hat und doch vieles gemeinsam haben und ein und das selbe Ziel verfolgen, super interessant und man fühlt sich in die 50er Jahre sofort hereinversetzt. Das Buch war auf jedenfall super spannend und voller Überraschungen und bin schon sehr gespannt, wie es im zweiten Band weiter gehen wird.

  4. Cover des Buches Ich bleibe hier (ISBN: 9783257261806)
    Marco Balzano

    Ich bleibe hier

     (262)
    Aktuelle Rezension von: Norell

    "Ich bleibe hier", ein Roman des italienischen Autors Marco Balzano, ist ein eindringliches Werk, das die turbulente Geschichte Südtirols im 20. Jahrhundert durch die Augen einer starken Frau erzählt. Es ist ein Buch über Widerstand und Heimatliebe, das auf historischem Fundament basiert und dennoch die universellen Fragen von Identität und Zugehörigkeit behandelt.

    Die Geschichte spielt im Dorf Graun in Vinschgau, einer malerischen Region in Südtirol. Protagonistin und Erzählerin des Romans ist Trina, eine junge Frau, die davon träumt, Lehrerin zu werden. Doch ihre Pläne werden von den politischen Umwälzungen der Zeit durchkreuzt: unter Herrschaft des faschistischen Italien wird der Gebrauch der deutschen Sprache unterdrückt, und Trina kann nur noch heimlich unterrichten. Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, verschärft sich die Situation weiter. Die Region, die lange zum Habsburgerreich gehörte, wird nun zwischen italienischen Faschistischen und deutschen Nationalsozialisten zerrieben.

    Im Zentrum des Romans steht jedoch ein anderes, ebenso tiefgreifendes Trauma: Der Bau eines Staudamms, der das Dorf Graun überflutet und in den Reschensee verwandelt. Trotz Protesten und Widerstand der Bevölkerung wird das Projekt durchgesetzt.

    Balzanos Protagonistin Trina ist eine vielschichtige Figur, deren innere Stärke und Beharrlichkeit den Roman tragen. Ihre Erzählung ist an ihre verschwundene Tochter gerichtet. Diese Form des Erzählens gibt dem Roman eine persönliche, beinahe intime Note. Die Sprache ist klar und schlicht, aber voller poetischer Tiefe, die die raue Schönheit der Landschaft und die Härte des Lebens einfängt. 

    Besonders eindrucksvoll ist die Darstellung der Dorfgemeinschaft und des Widerstands gegen die staatliche Willkür. Trina und ihr Mann Erich, der sich gegen die Nazis und die Italiener stellt, verkörpern den unermüdlichen Kampf um Selbstbestimmung und Würde. Ihre Geschichte zeigt, wie politische Entscheidungen das Leben der einfachen Menschen beeinflussen und sie oft zu Opfern fremder Mächte werde.

    "Ich bleibe hier" ist ein bewegendes und zugleich historisch bedeutsames Werk. Für Leser:innen, die sich für europäische Geschichte, Identitätsfragen und berührende Lebensgeschichten interessieren, ist dieser Roman eine absolute Empfehlung. 




  5. Cover des Buches Heimat ist ein Sehnsuchtsort (ISBN: 9783492317054)
    Hanni Münzer

    Heimat ist ein Sehnsuchtsort

     (104)
    Aktuelle Rezension von: vicky_1990

    'Heimat ist ein Sehnsuchtsort' ist ein historischer Roman der bekannten Autorin Hanni Münzer. Das Buch bildet den Auftakt zur großen Heimat-Saga. Das Cover ist ansprechend gestaltet, leider ist der Wiedererkennungswert der Reihe nicht gegeben. Das finde ich schade.

     

    Das Buch umfasst einen Prolog, zwei Teile mit insgesamt 64 Kapiteln sowie einen Epilog. Die Karte sowie die Personenübersicht am Anfang fand ich äußerst hilfreich, dadurch habe ich mich definitiv leichter zurecht gefunden - ich habe auch öfters zu diesen Seiten zurückgeblättert.

     

    Der Schreibstil ist angenehm und man kommt schnell voran. Die Geschichte ist ereignisreich, dramatisch und sehr flüssig geschrieben, ich fand sie insgesamt stimmig und glaubwürdig. Teilweise sogar sehr bewegend und emotional. Die Geschehnisse ab 1928 sind sehr interessant. Die Feldpostbriefe fand ich gut und sind ein wunderbarer Abschluss für das Buch. Das Glossar und die Zeittafel am Ende fand ich eine hilfreiche Ergänzung.

     

    Fazit: Der Roman ist typisch Hanni Münzer. Hier kommen Gefühl und Dramatik definitiv nicht zu kurz. Mit diesem Buch kann man als, die treue Leserin, die ich nun mal bin, nichts falsch machen. Ich freue mich bereits auf den nächsten Band und bin sehr gespannt, wie es weitergeht.

     

  6. Cover des Buches Menschenflug (ISBN: 9783518458372)
    Hans-Ulrich Treichel

    Menschenflug

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Finesty22

    3-4 Sterne
    dies war das erste Buch von Hans-Ulrich Treichel welches ich las, vom Schreibstil her war es sicher auch nicht das letzte.
    Auch das Thema fand ich grundsätzlich Interesant, nur von der Umsätzung hätte ich mir vielleicht ein wenig mehr erhofft.

  7. Cover des Buches Jahresringe (ISBN: 9783426308059)
    Andreas Wagner

    Jahresringe

     (120)
    Aktuelle Rezension von: Mikki44

    Der Roman "Jahresringe" von Andreas Wagner greift eine sehr aktuelle Thematik in Deutschland auf: die Rodung des Hambacher Forsts und die Situation der Protestbewegung der Aktivisten.
    In dem Buch wird die Familiengeschichte von Familie Klimkeit aufgegriffen, die sehr nah an dem Forst lebt und für die die Bäume eine Heimat und einen Zufluchtsort bieten. Als die Rodung weiter einsetzt, muss die Familie umsiedeln. Die Geschichte steuert darauf hin, dass die Kinder unterschiedliche Einstellungen und Seiten zum Tagebau einnehmen und somit in ihren Meinung nicht unterschiedlicher sein könnten.
    Wagner greift in seinem Roman die Schwierigkeiten sehr gut auf, die einem im Leben erreichen können. Existenzängste, Ablehnung und auch die Frage rund um den Klimaschutz.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn ich es an einigen Stellen etwas zu reißerisch fand.

  8. Cover des Buches Der letzte Überlebende (ISBN: 9783534273317)
    Sam Pivnik

    Der letzte Überlebende

     (106)
    Aktuelle Rezension von: TanteGhost

    Ein Tatsachenbericht ohne Rachegelüste oder Anklage. Eindrücklich beschriebene Geschichte.


    Inhalt: Sam Pivnik lebt als Sohn einer jüdischen Familie in Bendzin. An seinem 13. Geburtstag marschiert die Wehrmacht in Polen und somit auch in dem Städchen ein.

    Sam, der als Szlamek geboren wurde, erzählt seine Erlebnisse unter den Besatzern. Wie die Familie erst vertrieben, dann deportiert und getrennt wurde. Wie er selber Selektionen um Haaresbreite überstanden hatte, wie er das Überleben gelernt hat und noch einige Dinge mehr.

    Ein schreckliches Familienschicksal von vielen, was mich tief ergriffen gemacht hat.


    Fazit: Schon das Cover lässt absolut nicht im Dunkeln, um w as es in dieser wahren Geschichte geht. Ein Kind in Häftlingskleidung läuft auf Schienen ganz eindeutig auf ein KZ zu. Schon dieses Bild lässt mir die Atmosphäre diverser Gedenkstätten wieder in schauderhafte Erinnerung kommen. – Wenn Sam das wirklich als Kind überlebt hat, dann muss er ein unheimlich starker Mensch sein.


    Die Danksagung ist hier am Anfang des Buches. Normalerweise lese ich die nicht, aber in diesem Fall habe ich es getan. Und schon hier liefen mir Schauer über den Rücken. Ging doch daraus hervor, dass er trotz allem eine Familie gründen konnte. – Für mich in diesem Fall ein unheimlich starkes Symbolbild.

    Zum Einstieg geht es gleich in die Volle. Auschwitz ist das betreffende Lager und der Protagonist arbeitet an der Rampe. Er ist krank, will aber nicht ins Krankenlager. Mengele treibt da sein Unwesen. Mehr muss ich dazu wohl nicht sagen. – Von diesem Krankenlager aus erzählt er dann quasi seine Geschichte.

    Sam Pivnik ist heute nicht mehr am Leben. Aber er wurde sehr alt. Und wenn man dann bedenkt, dass seine Kindheit sozusagen an seinem 13. Geburtstag beendet war, ist das für mich genau genommen schon eine gewaltige Leistung.

    Sam erzählt in einem angenehmen Tempo von seinen Erlebnissen, von und durch die Nazis. Wie die Familie ihrer Rechte und Freiheiten beraubt wurde. Wie sie die Großmutter durch eine erste Selektion verloren, wie sie nach Auschwitz kamen und Sam von seiner Familie getrennt wurde. Es folgen die Erkenntnisse im Lager und hier habe ich seine Leidens- und Lernfähigkeit bewundert.

    Die Ereignisse im gelobten Palästina waren für mich persönlich nicht so interessant, aber sie gehörten zu seinem Leben. Am Ende ist er hier von einem Krieg direkt in den nächsten gestolpert. – Was sich ein Mensch doch selber alles antut.

    Am Ende habe ich aufgeatmet. Trotz des tragischen Schicksals hat er sein Leben noch halbwegs gemeistert. Die Geister der Vergangenheit werden ihn nie so wirklich verlassen haben, aber er hat sich durchgebissen.


    Das Buch kam in einem sehr angenehmen Verlagsstandart daher, an dem ich nichts ändern musste. Ich konnte direkt mit dem Lesen loslegen, ohne noch großartig etwas verstellen zu müssen.

    Zum angenehmen Lesen kommt auch der ehrliche Erzählstil von Sam daher. Er erzählt die Dinge eben so, wie sie gewesen sind. Er schmückt nicht aus, er macht nichts schrecklicher, als es wirklich gewesen ist und er kommt größtenteils ohne Vorwürfe aus. Die Wut auf einzelne Personen ist sehr gut nachvollziehbar und absolut verständlich, aber er kommt jetzt nicht so rüber, als würde er alle Deutschen abgrundtief hassen, weil eben das passiert ist, was passiert ist.

    Die ganze Zeit hatte ich ein sehr reales Kopfkino. Und da waren es keine Szenen aus diversen Filmen, die zu diesem Thema gedreht worden sind. Sondern wirklich die Bilder, die ich mir laut dem Lesestoff so konstruiert habe. Es war wohl auch deswegen, dass ich die ganze Zeit durch eine wirklich morbide Faszination an das Buch gefesselt war und kaum davon lassen konnte. Ich habe immer wieder schlucken müssen, ich hatte Schauer ohne Ende, die mir über den Rücken geronnen sind, aber ich konnte einfach nicht aufhören mit Lesen.

    Jap, ich habe bei diesem Buch Dauerlesen gemacht und war dann auch dem entsprechend schnell durch. Ich habe mit Sam, seiner Familie und den anderen, sofern sie erwähnt wurden, vollkommen mitgelitten und eine Art Fremdscham für die damalige Brutalität empfunden.  Ich kann bis heute nicht begreifen, was damals zu dieser Gewalt geführt hat. Nur eine andere Religion ist für mich kein Grund, die Leute ausrotten und brutal ermorden zu wollen. – Man kann sagen, dass dieses Buch einen wirklich tiefen Eindruck bei mir hinterlassen hat. Und der Eindruck wird mit Sicherheit auch eine Weile bleiben. Da bin ich mir sicher!


    Da man diese dunkle Zeit niemals vergessen sollte, kann ich dieses Buch wirklich wärmstens empfehlen. Der Autor ist gleichzeitig genau die Person, die das alles durchlebt hat. Er berichtet eben genau das, was er erlebt hat. Ohne Ausschmückung oder die ewige Litanei der Anklage. – Genau das macht dieses Buch lesenswert und sehr eindrücklich.

  9. Cover des Buches Kalte Heimat (ISBN: 9783570551011)
    Andreas Kossert

    Kalte Heimat

     (7)
    Aktuelle Rezension von: AddictedToBooks

    Mich interessiert das Thema Flucht/Vertreibung nach dem 2. Weltkrieg sehr, da die Familie meines Opas auch vertrieben wurde (aus dem Sudetenland) und sich ein Bayern ein komplett neues Leben aufbauen mussten. Ich habe mit meinem Opa früher darüber gesprochen, wie es in der Gefangenschaft war, in der er war, aber leider habe ich nie daran gedacht, ihn auch mal zu fragen, wie der Neuanfang fern der Heimat hier für ihn und seine Familie war. Mittlerweile ist er leider schon verstorben und ich musste anderweitig Antworten finden.

    "Kalte Heimat" von Andreas Kossert hat mir diese Antworten gegeben. Es ist ein Buch voller Tatsachen. Es ist verständlich geschrieben und obwohl es ein Sachbuch ist, habe ich es relativ zügig gelesen und musste keine Pausen machen, weil es langweilig wurde. Das war hier wirklich nie der Fall, denn das Thema hat mich einfach gepackt.

    Für alle zu empfehlen, die an diesem nicht ganz leichten, aber doch sehr wichtigen Thema interessiert sind.

  10. Cover des Buches Versunkene Gräber (ISBN: 9783442479955)
    Elisabeth Herrmann

    Versunkene Gräber

     (109)
    Aktuelle Rezension von: JochenBender

    Frau Herrmann erzählt gekonnt und spannend einen Kriminalfall. Sie baut geschickt Parallelstränge auf, weckte dadurch meine Neugierde. Die Spannung hielt bis zum Schluss und auch die Auflösung war befriedigend. Den fünften Stern erhält sie für einen Bonus: Ich habe durch das Buch etwas über die jüngere Geschichte gelernt. Sie Navigiert souverän durch Nazizeit, Weltkrieg und Umsiedlungen. Danke. Ich werde sicher noch mehr von ihr lesen.

  11. Cover des Buches Altenstein (ISBN: 9783499272516)
    Julie von Kessel

    Altenstein

     (47)
    Aktuelle Rezension von: LuiseLotte
    Julie von Kessel skizziert in ihrem Roman die Geschichte einer adligen Familie, die ihre Heimat Ostpreußen in den letzten Kriegswochen verlassen muss und über einen weiteren Familiebesitz, Altenstein in Brandenburg, schließlich in den Westen gelangt und im Rheinland ansässig wird. Der Erzählbogen spannt sich vom Jahr 1943 bis 2005, doch geschieht dies nicht chronologisch, sondern findet auf mehreren unterschiedlichen Zeitebenen in ungeordneter Reihenfolge statt. So ungewöhnlich der Aufbau des Romans ist, was den Lesefluss erheblich behindert und dem Leser ein gewisses Maß an geistiger Flexibilität abverlangt und durchaus zu manchen Verwirrungen und Unklarheiten führt, so klar und gewählt ist jedoch die Sprache der Autorin, die sich auf hohem Niveau bewegt. Nie auch verliert sie sich im Dramatischen, nie in dessen Gegenteil. Daduch wird es dem Leser nicht leicht gemacht, sich den Charakteren des Buches zu nähern. Diese bleiben seltsam blaß, was sich auch bis zum Ende der Geschichte nicht ändert. Und sie sind überdies von komplizierter, sperriger Natur, allen voran Agnes, das Oberhaupt der Familie von Kolberg, die die Flucht tatkräftig und effizient organisiert wie auch den folgenden Neubeginn im Westen. Sie nötigt dem Leser zwar Respekt ab, gewinnt aber kaum seine Zuneigung, da sie von rigoroser Natur ist und trotz aller Bemühungen für ihre Kinder sich selbst immer am nächsten ist. Die Kinder selbst sind natürlich durch diese dominante Mutter und all die Erlebnisse auf der Flucht geprägt und ihr Leben als Erwachsene nimmt Verläufe, die von unheilbarer Zerrissenheit sprechen. Julie von Kessel konzentriert sich hauptsächlich auf die beiden jüngsten Sprösslinge der Kolbergs, längst nicht auf alle, was auch in Ordnung ist, denn deren Lebensläufe bewegen sich eher unauffällig und in weniger dramatischen Bahnen.
    Viel Schweres und Trauriges kommt zur Sprache, das manchmal beinahe unerträglich wird. So geschieht es, dass Konrad, das jüngste Kind der Familie, der eigentlich nie richtig ins Leben gefunden hat, der vieles ausprobiert, aber im Grunde untüchtig ist, beschließt, nach der Wende den Besitz in Brandenburg, Altenstein, zurückzuerhalten. Dabei schätzt er nicht nur die Gesetzeslage zur Rückgabe konfiszierter Ländereien und Besitze falsch ein, sondern auch die Bereitschaft seiner Geschwister, seine Bemühungen mitzutragen oder zu unterstützen. Und so kommt es, wie es kommen muss - und der Leser muss mitansehen, wie eine Familie, die so viel Schweres miteinander durchgestanden hat in den schlimmen Zeiten, in den guten langsam auseinanderfällt....
    Nein, ein leichtes und gefälliges Buch ist "Altenstein" gewiss nicht! Kein am Ende versöhnliches und auch keines, das man nach dem Lesen befriedigt beiseite legt. Unbeantwortete Fragen schweben im Raum, unwillkürlich auch stellt man Vergleiche an zu anderen Romanen, die man zu dem Thema Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg gelesen hat. Eindringlichere Romane, solche, die nicht so spröde daherkommen, bei deren Lektüre man nicht der stille Beobachter ist, der sich an die Geschichte und ihre Handlungsträger nicht annähern möchte, auch nicht kann, sondern die den Leser sofort in ihren Bann ziehen. Dies vor allem vermisse ich bei Julie von Kessels Werk - es berührt mich nur oberflächlich, geht nicht tiefer, wird ständig überlagert von eben jenen zitierten Büchern anderer Autoren zum selben Thema. Und daran kann auch die geschliffene Sprache zu meinem Bedauern nichts ändern!
  12. Cover des Buches Volkes Stimmen (ISBN: 9783423280846)
    Siegfried Suckut

    Volkes Stimmen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape
    Aus der Sicht von unten

    Die eine Seite, das sind die offiziellen Verlautbarungen, die Aufmärsche, die wirtschaftlichen und sozialen Beteuerungen, das ist auch die Stasi mitsamt ihrer tausendfachen „IM“. Und dazu gehören dann auch jene Zeitdokumente, die öffentliche Darstellung darstellen, die in Nachrichten, Magazinen, bei Besuchen hochrangiger Staatsbesucher vorgeführt wurden. Man erinnere sich nur an diesen Weihnachtsmarktbesuch Helmut Schmidts, in dem eine Realität komplett inszeniert wurde.

    Die andere Seite, das ist, was die Menschen wirklich bewegte, wie es ihnen ging, was sie wollten und kundtaten. Und das liest sich in diesem hervorragend zusammengestellten Band voller Briefe der DDR-Bürger nun in Teilen ganz anders als jenes „Duckmäusertum“, welches der Bevölkerung der ehemaligen DDR doch gerne unterstellt wurde.

    Auch wenn viele dieser Briefe ihren Adressaten nicht gefunden haben, abgefangen wurden, auch wenn sich keine gravierenden Änderungen aufgrund jener Briefe scheinbar ergeben haben, die innere Entwicklung im Land, die Steigerung der Unzufriedenheit, der schärfer werdende Ton, all das lässt sich gerade in jenen Dokumenten hin deutlich erkennen, die im Buch ab Anfang der 80er Jahre hinzunehmen.

    Wobei interessant zu lesen ist, dass hier nicht nur oder primär das eigene Land, die eigene Führung angegriffen wird (auch das gibt es allerdings), sondern immer wieder massiv der „Feind außerhalb“ angesprochen wird. Sei es, dass natürlich eine gewisse Auswahl an zu lagernden Dokumenten getroffen wurde, sei es, dass dies tatsächlich der Stimmung an manchen Orten der DDR entspricht, interessant zu lesen ist es allemal.

    Wie jener anonyme Brief aus dem Februar 1987, in dem das Politbüro stark für seine kritische Haltung der Sowjetunion gegen über kritisiert wird, Aber gar nicht im Sinne der „mehr Freiheit“ Haltung, sondern in der Interpretation, dass hier nun die Rückbesinnung auf die alten Werte der Revolution zu lernen sei. Trotz Kritik an der Divergenz zwischen Realität und Darstellung der Volksvertreter ist der Wille zum „sozialistischen Aufbau“ gegen „den Feind“ spürbar massiv in diesem Brief zu lesen.

    Wie schon im Jahr 1972 ein ebenso anonymer „alter Kommunist“ Ulbricht direkt rügt für den Plan von Verstaatlichungen von Betrieben.

    Immer wieder ergibt sich so ein differenziertes, sehr interessantes Bild von Menschen, Bürgern, die durchaus konkret Kritik üben, die aber auf der anderen Seite dies aus einer Haltung der Verbundenheit zum eigenen Land, zum „Aufbau des Sozialismus“ heraus zu tun scheinen.

    „Vom Reden werden die leeren Regale nicht voll“. Oder die harsche Forderung nach Erhöhung der Renten.

    Im Gesamten, doch klein ist die Welt auch des DDR-Bürgers. Die eigene Versorgung. Die Kritik an den „zu hohen Bezügen“ Honeckers als ungerecht und ungleich empfunden. Auch das sind Linien und Stimmen in den Briefen, die doch sehr „übersystemisch“ wirken und gegenwärtig genauso laut erschallen.

    Oft und oft ist es eben jener Widerspruch zwischen den vollmundigen, öffentlichen Reden und Verlautbarungen gegenüber der als eher „nach unten“ weisenden, eigenen Einschätzung der alltäglichen Lage.

    Briefe ins Ausland, nach Bonn, Briefe mit Glückwünschen, persönlichen Einladungen an prominente Parteikader runden das Bild ab. Das in dem klaren, umgangssprachlichen Stil der Briefe nicht nur ein konkret „Volksbild“ der ehemaligen DDR vor Augen führen, sondern auch Linien vom „Volk“ über den konkreten Staat oder die konkrete Zeit hinaus beinhalten.

    Wenn die Versorgung bedroht wird, die Sicht auf mögliche (persönliche und allgemeine) Fortschritte sich eintrübt.

    „Die SED ist keine Arbeiterpartei mehr… sondern eine Partei der Emporkömmlinge und Neureichen“. Briefe wie dieser zeigen, wie sozialer Sprengstoff entsteht und wie sich ein Abstand zwischen Volk und Führung langsam, aber stetig beginnt, auszuwirken.
  13. Cover des Buches Der Fall Arbogast (ISBN: 9783832161118)
    Thomas Hettche

    Der Fall Arbogast

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein (über-)durchschnittlicher Krimi nach einer wahren Begebenheit. Die Beschreibung der Nachkriegszeit und der 50er Jahre in (West-)Deutschland (und die schleichende Modernisierung und Amerikanisierung) ist gut gelungen.
  14. Cover des Buches Einbruch der Wirklichkeit (ISBN: 9783406692086)
    Navid Kermani

    Einbruch der Wirklichkeit

     (14)
    Aktuelle Rezension von: supersusi

    Bewertet mit 4.5 Sternen

    Der Autor war bei den Flüchtlingsrouten und hat sich ein Bild von der Lage, den Menschen und den Fluchtbedingungen gemacht. Dabei blieb er überraschend neutral und sachlich. Er wird weder rührselig noch reißerisch und beleuchtet verschiedene Seiten. Er übt Kritik, bleibt aber auch dabei objektiv. Die Fotos sind schwarzweiß und auch hier ruhig und nicht reißerisch. Gerade die leisen Töne der Bilder z.B. ein paar nackte Füße können nachdenklich machen und lassen das große Elend erkennen, dem die Menschen ausgesetzt sind. 

    Da ich selbst auf Lesbos in Flüchtlingslagern geholfen habe, hat mich dieser Bericht natürlich interessiert. Ich war allerdings Monate später dort, kurz bevor die Grenzen geschlossen und ein Weiterkommen nicht mehr möglich wurde. Den Menschen geht es nun noch viel schlimmer. Vieles, was ich gesehen und erfahren  habe, kommt gar nicht drin vor, z.B. dass die Rettungswesten, die die türkischen Schlepper an die Flüchtlinge verkaufen fake sind und diese eher unter Wasser ziehen, weil sie sich voll saugen. Anderes hatte sich geändert, z.B. dass die Flüchtlinge nicht mehr zu Fuß nach Mytelini marschieren müssen. Als ich da war, gab es Busse und ich weiß nicht, wie die Gestalten, die mir aus den Bussen vor Erschöpfung entgegen taumelten, es zu Fuß geschafft hätten. Vor allem die Kinder. Anderes habe ich gar nicht erlebt, da ich ja nur auf Lesbos war und nicht auch in der Türkei und auf der Balkanroute.

    Mir hat das kleine Büchlein gut gafallen, weil es neutral von dem Schicksal der Menschen berichtet, ohne Partei zu ergreifen und weil der Autor vor Ort war und nicht nur theoretisch von diesem Trauerspiel berichtete. 

     
  15. Cover des Buches Die Heimkehr der Störche (Die Gutsherrin-Saga 2) (ISBN: 9783864931703)
    Theresia Graw

    Die Heimkehr der Störche (Die Gutsherrin-Saga 2)

     (118)
    Aktuelle Rezension von: Michael_Gray

    Dora und ihre Familie leben seit ihrer Vertreibung auf einem Bauernhof in der Lüneburger Heide. Die dortige Bäuerin ist ihnen nicht gerade wohlgesonnen. Doras größter Wunsch ist es Tierärztin zu werden und sie bewirbt sich an der Universität in Ostberlin. Sie hat Glück und bekommt ein Vorstellungsgespräch. Noch als sie sich Gedanken darüber macht wie sie das ihrer Familie erklären soll bekommt sie Post vom Roten Kreuz. Ihr große Liebe Kurt lebt noch und ist in Berlin gemeldet. Sie reist nach Ostberlin, dort lebt seit Ende des Krieges auch ihr Bruder den sie schon seit Jahren nicht mehr gesehen hat .Er ist verheiratet und lebt bei seinen Schwiegereltern. Dora und ihre Ziehtochter Klara kommen dort erst mal unter. ----- Eine tolle Fortsetzung, ich muss aber sagen das mir das erste Buch etwas besser gefallen hat. Dennoch ist die fiktive Geschichte toll mit realen Ereignissen verwoben.

  16. Cover des Buches Landnahme (ISBN: 9783518473924)
    Christoph Hein

    Landnahme

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Schimmer

    Meine Großeltern sind ebenfalls aus Schlesien nach Ostdeutschland gekommen, sie hatten es sicher nicht leicht, Fuß zu fassen. Es gab Ablehnung, aber auch manche Hilfe von den Dorfbewohnern. Durch Fleiß und  Anständigkeit haben sie sich Respekt verdient, obwohl sie letztlich nicht vollständig "dazugehöriten", das ist für Zugezogene aber immer so im ländlichen Raum. Mein Vater hat in der Dorfjugend gute Freunde gefunden, Zimmermann gelernt und war als Handwerker sehr geschätzt.

    In Heins Roman sind die Erfahrungen ganz anders, es gibt viel Unsympathisches und Unverständliches beim Verhalten der Figuren, wobei nicht näher auf die Charaktere der Protagonisten eingegangen wird, warum sie sich so verhalten. Die Konflikte bleiben ebenfalls unklar und ungelöst, alles sehr diffus trotz ellenlanger Schilderungen.




  17. Cover des Buches Fremdes Zuhause, m. DVD (ISBN: 9783529028007)
  18. Cover des Buches Marlenes Geheimnis (ISBN: 9783453359499)
    Brigitte Riebe

    Marlenes Geheimnis

     (151)
    Aktuelle Rezension von: rapoed

    Die Autorin schafft es mit ihren Büchern immer wieder tiefe Spuren bei mir zu hinterlassen, so auch wieder mit dieser bewegenden Familiengeschichte.
    Als Nane zur Beerdigung ihrer Großmutter Eva an der Ort ihrer glücklichen Kindheit zurück kommt, ahnt sie nicht, dass sich auch in ihrem zukünftigen Leben etwas gravierend verändern muss. Hier in Rickenbach, am wunderschönen Bodensee hat sie sich immer wohlgefühlt und bedauert zutiefst, dass sie sich die letzten Jahre so wenig um ihre Großmutter gekümmert hat. Von Marlene, der Schwester ihrer Mutter erhält sie einen Brief und Aufzeichnungen ihrer Oma, diese Aufzeichnungen haben es in sich, und haben auch mich emotional aufgewühlt. Nach und nach erfahren wir in Rückblenden, was Eva und Marlene in längst vergangen Zeit, der Zeit des 2. Weltkrieges und der erfolgten Vertreibung aus dem Sudetenland, auf kilometerlangen Flucht alles durchstehen mussten. Das ist so bewegend, berührend, geht tief unter die Haut. Steht die Geschichte doch für unzählig erfahrenes Leid und macht deutlich was es heißt, von heute auf morgen alles zu verlieren, Vertriebene, Flüchtlinge zu sein. Der tägliche Kampf ums nackte Überleben. Hunger, Elend, Erniedrigungen, Ablehnung, schutzlos zu sein. Mit aller Kraft kämpft Eva mit klein Marlene um einen neuen Anfang am Bodensee. Ein Heimatgefühl kann neu entstehen, es ist nicht zwangsläufig da wo man geboren wurde. Integriertät, Anerkennung, berufliche und persönliche Verwirklichung, voneinander lernen und tief empfundene Liebe, helfen sich in einer neuen Umgebung wohl zu fühlen, lassen neue Wurzeln wachsen.
    Brigitte Riebe hat uns mit diesem außerordentlich starken Roman all das näher gebracht. Öffen wir die Augen und unsere Arme auch für all die Menschen, die vor ungewollten Krieg fliehen müssen, zeigen wir Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft. Gemeinsam können wir etwas bewegen. Jeder Mensch hat es verdient glücklich zu sein, ganz gleich wo er eine neue Heimat findet.
    Für mich war diese Geschichte äußerst tiefgreifend, authentisch, gut recherchiert, nachwirkend und sie wird mir im Gedächtnis bleiben.
    Für mich war es ein ausgesprochen bewegendes und tiefgründiges LeseHighlight.

  19. Cover des Buches Flüchtlingsland Schleswig-Holstein (ISBN: 9783804208025)
  20. Cover des Buches Aus dem Sinn (ISBN: 9783548608129)
    Emma Braslavsky

    Aus dem Sinn

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Ruth_liest
    Wofür eine Stadtbibliothek gut ist? In die Stadtbibliothek ziehen über die verschlungenen Wege der Bürokratie auch Werke ein, die in den Feuilletons selten wahrgenommen werden. Hierzu gehört der Roman "Aus dem Sinn" von Emma Braslavsky. Die junge Autorin erzählt die Geschichte einer Gruppe von Sudetendeutschen in Erfurt, die im Jahr 1969 nach den Sternen der Freiheit greifen und von den Mühlen des Sozialismus zerrieben werden. Am Ende stehen Selbstmord, Lagerhaft oder der Verlust des Gedächtnisses in Folge von psychiatrischen Experimenten auf Befehl der Staatsmacht. Ein trauriges Buch? Sicher, aber auch eine Erzählung voller Humor und Empathie für die Heimatlosen, für die Möchtegern-Helden, die Mitläufer, die Ohnmächtigen, die Zweifler und die Verzweifelten. Ich freue mich schon auf das nächste Buch "Das blaue vom Himmel über dem Atlantik“.
  21. Cover des Buches Die verlorenen Schuhe (ISBN: 9783522620161)
    Gina Mayer

    Die verlorenen Schuhe

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Tefelz

    Ich habe die gebundene Ausgabe des Thienemann Verlages vor mir liegen und ich erwähne das , weil ich es als Geschenk zum Geburtstag bekommen habe und es in keiner Weise wie ein Jugendbuch aussieht. Bei Ravensburger wäre ich da schon misstrauisch geworden, doch auch über 50 Jahre und nach dem lesen dieses Buches, bin ich total begeistert. Entweder jung geblieben oder dieses Buch schafft es auch Ältere zu begeistern.

    1944 die Russen stehen vor Schlesien und die naiv junge Inge glaubt noch immer an den Endsieg, den ihr Verlobter Wolfgang von Brand doch vorhergesagt hat. Aufgewachsen auf einem größeren Hof Hohenau mit vielen Fremdarbeitern, lebt Inge ein sorgenfreies Leben. Wanda eine große Polnische Fremdarbeiterin wurde von den deutschen verschleppt und nach Schlesien zum arbeiten geschickt, hat den Glauben an Gott schon lange verloren und steht mit beiden Beinen in der Welt. Inge nimmt Wanda nicht mal wahr, während Wanda das junge Fräulein und ihr Naivität ablehnt. Als die Russen immer näher rücken, müssen auch die Menschen auf Hohenau die Koffer packen, doch Inge ist in der Stadt in der Schule und als sie nach Hause fährt, ist niemand mehr da, weil alle flüchten mussten. Die einzige die noch da ist, ist Wanda und bepackt gerade einen Wagen mit Pferd...

    Ich habe das Buch in 48 Stunden mühelos gelesen. Der Schreibstil ist sehr schön ohne das typische Mitleid und ich rechne der Autorin hoch an, dass sie zu keinem Zeitpunkt auf die Tränendrüse gedrückt hat, sondern eine wirkliche schöne Geschichte von 2 immer stärker werdenden Mädchen, am Ende Frauen erzählt, denen man ihr Leid und Ihre Flucht absolut abnehmen kann und mit Ihnen und Ihren Rückschlägen mitleiden kann.

    Als Jugendbuch unschlagbar, doch auch für einen Erwachsenen bleibt viel hängen, dass einen auch nach dem Beenden des Buches beschäftigt und sich wie immer mit der düstersten Zeit der deutschen auseinandersetzt.

    Nicht weniger als 5 Sterne hat dieses Buch verdient und ist natürlich eine absolute Empfehlung für Historisch Interessierte Leser.


  22. Cover des Buches Gehasst und umsorgt: Die Eingliederung der Vertriebenen in Thüringen (ISBN: 9783927437210)
  23. Cover des Buches Marion Dönhoff (ISBN: 9783462317770)
  24. Cover des Buches Die Geschichte einer unerhörten Frau (ISBN: 9783442315635)
    Hanne Hippe

    Die Geschichte einer unerhörten Frau

     (14)
    Aktuelle Rezension von: luckynelli

    Dieses Buch erzählt die Geschichte von Gussy Fink, ihren Kindern Volker und Eva, ihrem Ex-Mann Hermann und ihren Schwestern und ihrer Mutter. Anfangs viel mir das Einlesen schwer, denn ständig wechselte der Erzähler, mal war es Gussy, dann Hermann, dann Eva und wieder von vorn. Doch im Laufe des Buches konnte ich mich gut in die Geschichte einfinden. Anschaulich erzählt Gussy ihre Geschichte. Kurz vor Beginn des Krieges verheiratet sie sich mit dem Hallodri Hermann Fink. Nach ihrer Flucht sind die beiden in Frankfurt/Main gelandet - Gussy nach einer strapaziösen Flucht, Hermann als everybody's darling. Die Ehe zerbricht, weil Hermann Geld veruntreut und Gussy lässt sich scheiden. Eine alleinerziehende Frau in den 1960er Jahren hatte es wahrlich nicht leicht. Die Konventionen waren verkrustet und ließen wenig Spielraum. Doch Gussy wächst an ihren Herausforderungen. Auch als sie später Wim kennenlernt, geht sie nicht auf sein Angebot für eine "heile" Familie ein, sondern lebt ihr eigenes Leben weiter. Hut ab - diese Frau hat Courage, Selbstvertrauen und Optimusmus. Ein sehr lesenswertes Buch, das den Leser in die Nachkriegszeit Deutschlands bringt.

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