Bücher mit dem Tag "videokassette"
6 Bücher
- Carlo Meier
Paradise Valley 1
(23)Aktuelle Rezension von: civettaIn ihren Grundzügen hätte diese Reihe unglaublich viel Potenzial gehabt eine richtig spannende Geschichte mit ein wenig Tiefe zu erzählen. Leider hat das in meinen Augen nicht vollkommen funktioniert. Der Autor bleibt größtenteils sehr oberflächlich und schneidet wirklich interessante Themen zur kurz an, ohne näher auf dieses einzugehen. Stattdessen wird mehr auf die Charaktere eingegangen, was grundsätzlich natürlich nicht schlimm wäre, wenn diese nicht so absolut unrealistisch dargestellt worden wären.
Da gibt es zuerst einmal Lena. Die Reihe beginnt mit ihrem 16. Geburtstag (wobei ich hier auch noch vollkommen unrealistisch finde, dass genau an diesem besonderen Tag die neue Frau des Vaters mit ihren Kindern einzieht, die Lena kanns offensichtlich nicht leiden kann...?), allerdings verhält sie sich entgegen ihrem Alter absolut kindlich und lässt sich von den beiden Jungen, die sie beide umgarnen und in die sie natürlich auch gleichzeitig verliebt ist, total herum kommandieren, was vor allem dadurch deutlich wird, dass sie erst einmal einen scheuen Blick zu einem der beiden werfen muss, bevor sie eine wichtige Entscheidung trifft.
Auch ihre Schwester Toyah wirkte auch mich richtig surreal. SPOILER! So geraten die Jugendlichen im dritten Teil in Gefangenschaft und sie beschwert sich erst einmal, dass es nichts Anständiges zu Essen gäbe, anstatt möglicherweise einen Weg hinaus zu finden, was in meinen Augen äußert unwirklich erscheint. SPOILER!
Die anderen Jugendlichen waren noch halbwegs nachvollziehbar, wenn auch extrem überspitzt dargestellt.
Den Schreibstil habe ich an keiner Stelle verstanden und wusste häufig nicht, wer dieses und jenes jetzt denkt oder sagt. Wobei auch die Gefühle und Gedanken der Charaktere schlecht ausgearbeitet und viel zu kompliziert rüber gebracht wurden.
Fazit:
Die Grundidee der Reihe konnte mich wirklich überzeugen, aber an der Umsetzung ist der Autor leider gescheitert. 2,5 Sterne
- Koji Suzuki
The Ring
(176)Aktuelle Rezension von: mondsichelDie meisten werden die Verfilmungen kennen. Das amerikanische Remake sah ich zuerst, später dann das japanische Original. Den Roman hatte ich immer ignoriert – was schade ist, denn die Geschichte hat es in sich. Gleich am Anfang fielen mir die Unterschiede zu den Filmen auf. Zum Beispiel haben wir im Roman einen Held und in der amerikanischen Verfilmung stattdessen eine Heldin. Da Koji Suzuki sehr schnörkellos schreibt, wird man von der Handlung förmlich mitgerissen und vergisst schnell die Filmbilder. Spätestens in der Blockhütte, wo Asakawa auf die Spur eines mysteriösen Videos kommt, war ich voll und ganz in die Romanwelt abgetaucht. An Asakawas Seite steht sein schräger, aber auch eifriger Freund Ryuji. Zusammen versuchen sie das schlimmste zu verhindern, denn Asakawas Frau und Tochter haben das Video angesehen. Wenn die Verfilmungen astreine Horrorfilme sind, dann kommt der Roman wie ein Psychohriller daher. Manche Vergleiche in dem Buch wirkten auf mich platt. Leider weiß ich nicht, ob das an der Zeit (der Roman ist von 1991), der Übersetzung und einfach dem Autor liegt. Ich werde mir auf alle Fälle auch Teil 2 zulegen.
- Stephen King
Menschenjagd – Running Man
(374)Aktuelle Rezension von: Chrissy87Um das Leben seiner kleinen Tochter zu retten, nimmt Ben Richards an der Gameshow Menschenjagd teil. Er muss versuchen 30 Tage am Leben zu bleiben um zu gewinnen. Das ist gar nicht so einfach, wenn die ganze Nation hinter einem her ist.
Obwohl das eines der kürzeren King Bücher war, war es dafür an mancher Stelle etwas langatmig.
Die Geschichte spielt so ungefähr zu unserer Zeit und ich fand es höchst interessant zu lesen, was der Autor sich für die Zukunft so ausgedacht hatte. Besonders erschreckend fand ich wie die Menschlichkeit auf der Strecke geblieben ist.
- John Darnielle
Rekorder
(17)Aktuelle Rezension von: derMichiDer Klappentext liest sich wie der eines Stephen-King-Romans. An den Meister des modernen Horrors muss man auch zwischendrin immer wieder denken, etwa wenn John Darnielle seinen Protagonisten und dessen Lebenswelt mit zahlreichen gut informierten Details ausstattet, die an den besseren Stellen des Buches dafür sorgen, dass alles möglichst plastisch erscheint. Auch der Grundkonflikt hätte dem King of Horror ähnlich gut gestanden, denn was auf den neu bespielten Kassetten zu sehen ist, hat das Zeug zum Gruseln.
Aber darum geht es eigentlich gar nicht. Oder zumindest nicht nur. Die Aufklärung der Ereignisse, die zu den mysteriösen Aufnahmen auf den Kassetten führen treiben die Handlung nur kurzzeitig voran. Nach etwa der Hälfte des Buches beginnt scheinbar eine ganz andere Geschichte, der Zusammenhang bleibt zunächst vage. Kleiner Spoiler: Wer am Ende das scheinbare Opfer in den gefilmten Szenen ist und wieso sie verbreitet wurden ist eigentlich gar nicht so wichtig, die Enthüllung erfolgt praktisch nebenbei.
Was als schöne Hommage ans VHS-Zeitalter begann wird schließlich zum Drama mit Hintergedanken, was bei weitem nicht jeder Leser nachvollziehen können dürfte. "Rekorder" will zweifellos wichtige Literatur sein und den Leser mit alternativen Fassungen seiner eigenen Erzählung reizen, hat aber in seinem Grundkonflikt eigentlich schon viel mehr zu bieten als letztlich umgesetzt wird. Manchmal ist generische Spannungsliteratur, wie sie Cover und Inhaltsangabe versprechen, eben doch besser als ein Kunstwerk mit unklarer Ausrichtung.
Originaltitel: "Universal Harvester" Ein unmoralisches Angebot - Der Originalroman zum Film
(4)Aktuelle Rezension von: HoldenDie Vorlage für den Film mit Redford, Moore und Harrelson: Ein Milliardär und Staatschef aus dem Nahen Osten lernt einen nahezu mittellosen jüdischen Ghostwriter aus Philadelphia in Atlantic City im Spielcasino kennen und lädt diesen zu einem Dinner mit den jeweiligen Partnerinnen an. Bei dem gemeinsamen Abendessen verkündet der Sultan, er halte jeden Menschen zu jeder Zeit für käuflich, es komme nur auf den Preis an. Um dies zu beweisen, bietet er dem neuen Bekannten an, ihm eine Million Dollar für eine Nacht mit der Frau des anderen an. Das Ganze wird noch pikanter dadurch, daß der arme Jude (Josh) im Sechs-Tage-Krieg von 1967 Israel verteidigt hat, der Moslem (Hassan) und sein Land hingegen das Existenzrecht Israels nicht anerkennen. Und Jash und seine Frau haben durch Ehebruch von beiden zueiandergefunden, während Hassan Josh jetzt ebenfalls Ehebruch anbietet. Das Buch bietet auch interessante Einblicke in das Judentum und die israelische Geschichte, und zu den Themen "Kapitalismus" und "amerikanischer Traum" hat das Buch sicher auch einiges zu sagen. Hat mir insgesamt sehr gut gefallen, ich hab es in 2 Tagen verschlungen!