Bücher mit dem Tag "vieh"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "vieh" gekennzeichnet haben.

24 Bücher

  1. Cover des Buches Also sprach Zarathustra (ISBN: 9783150206935)
    Friedrich Nietzsche

    Also sprach Zarathustra

     (246)
    Aktuelle Rezension von: Sandra1975

    Nachdem Zarathustra sich zehn Jahre in die Einsamkeit zurückgezogen hatte, beschliesst er, seine Höhle zu verlassen und von dort zu den Menschen hinabzusteigen. Damit beginnt die "Vorrede" von "Also sprach Zarathustra", die zugleich eine gescheiterte Rede ist. Denn die Menschen auf dem Marktplatz lachen den Einsiedler aus. Sie verstehen seine Botschaft nicht. Dabei hatte Zarathustra zehn Jahre lang "seines Geistes genossen"; er hat grosse Einsichten zu vermitteln, landet aber dabei nicht bei der Masse. 

    Nach dieser "Vorrede", die sich nach der Lektüre des Buches als vorläufige Rede, also im wörtlichen Sinne als Vor-Rede herausstellt, beginnt der Teil mit den Reden Zarathustras, die systematisch gegliedert sind. Das allererste und wohl berühmteste und auch wohl am häufigsten kommentierte Kapitel trägt die Überschrift "Von den drei Verwandlungen". Der Geist ist zunächst Kamel, dann Löwe, dann Kind, wobei das Kind "ein aus sich rollendes Rad" und ein unbedingtes Ja-Sagen ist. Wie sich später herausstellen wird, ähnelt das Kind in diesem Punkt dem Esel, welcher ebenfalls I-A sagt. 

    Die so gestaltete Wiederholung der Motive bei deren gleichzeitiger Abwandlung macht das zunächst philosophische Prinzip der "ewigen Wiederkunft [nicht "WiederKEHR" wie oft fälschlicherweise zitiert] des Gleichen" ästhetisch erfahrbar. Genauer: Philosophische Tiefe wird als ästhetische Sinnlichkeit erfahrbar. Wie Nietzsche anderswo ausführt: "Alle Menschen der Tiefe […] schätzen an den Dingen, dass sie eine Oberfläche haben"  und meint damit wohl die griechische Antike, deren Begriff "aisthesis" wörtlich "sinnliche Wahrnehmung" bedeutet. Die Einheit von Oberfläche und Tiefe wird andererseits schon in der Vorrede angedeutet, nämlich im Bild des Seiltänzers, der sich "in die Tiefe" stürzt und auf den Boden des Marktplatzes fällt. Der Mensch wiederum ist "ein Seil zwischen Tier und Übermensch, ein Seil über einem Abgrund". Wenn also das Seil der Mensch ist, dann allegorisiert der Seiltänzer möglicherweise einen Metaphysiker - vielleicht auch das Christentum - der wörtlich hoch oben auf dem Menschen herumtanzt, bis er die Täuschung seines Tanzes über der Menge durch den Aufprall auf der Bodenoberfläche erfährt. Der Tanz seinerseits ist eine Stil-Metapher: "Ja, ich erkenne Zarathustra. Rein ist sein Auge, und an seinem Munde birgt sich kein Ekel. Geht er nicht daher wie ein Tänzer?", heisst es im Kapitel "Vom Gesicht und Räthsel". In der engen Verstrickung dieser Motive offenbart der "Zarathustra" seine eigene Leseanweisung.

    Das Kapitel "Vom Gesicht und Räthsel" ist gleichsam der Höhepunkt des Buchs. Strukturell nach dem mathematischen Prinzip der Fibonacci-Formel komponiert, treibt das Kapitel sein Spiel - seinen stilistischen und rhetorischen Tanz - mit der vielschichtigen Bedeutung des Wortes "Gesicht", nämlich als "Vision", "Antlitz", aber auch mit dessen klanglicher Nähe zu "Geschichte". Tatsächlich handelt das Kapitel von einem Albtraum - von einem 'Traumgesicht' -, in dem der Gedanke der ewigen Wiederkunft in Form eines "Räthsels" geträumt wird. Ein Rätsel wiederum unterscheidet sich von einem Geheimnis dadurch, dass es gelöst werden kann. Gemäss dem ästhetischen Credo des "Zarathustra" will des Rätsels Lösung auf der Oberfläche des Textes gesucht werden, da sich, wie gesagt, in der Oberfläche die Tiefe manifestiert. So gelangt man nach einer aufwändigen analytischen Feinarbeit zur Fibonacci-Formel, die die Traumerzählung in zwei gleiche Hälften aufteilt, wobei in der zweiten Hälfte die Motive (z.B. das Schiffsmotiv als Metapher für das Dichten) in abgewandelter Form wieder vorkommen - der Gedanke der ewigen Wiederkunft des Gleichen, bis ins kleineste Detail strukturell abgebildet, sodass das Kapitel zum "Gesicht" oder Antlitz des Gedankens geworden ist. 

    Und so weiter.

    Für mich sprengt der "Zarathustra" alle Kategorien. Er ist wahnsinnig und vernünftig, kindlich-spielerisch und ernst, parodisch, biblisch, antik, modern, mathematisch, musisch, lyrisch, prosaisch, aber durch die Dialogstruktur auch dramatisch, traditionsbezogen und zugleich visionär. Aus ihm spricht eine tiefe Einsamkeit und zugleich eine grosse Zuwendungslust. Das Buch hat mich gepackt, irritiert, tief berührt und insgesamt meinen Blick auf das Leben und die Literatur grundlegend verändert.

  2. Cover des Buches Das Erste Horn (ISBN: 9783492268172)
    Richard Schwartz

    Das Erste Horn

     (268)
    Aktuelle Rezension von: Stefanie-B

    In diesem Buch verbinden sich geheimnisvolle Charaktere mit einer interessanten Story und vielen übernatürlichen Elementen. 

    Die Geschichte steigt relativ direkt ein und man wird hineingezogen in eine verstrickte Story, die viele Geheimnisse der Vergangenheit, Rätsel, Gewalt, Humor und Spannung birgt. Dabei ging manches meiner Meinung nach etwas zu schnell oder kam völlig aus dem nichts. Andererseits bleibt es (unter anderem dadurch) immer unvorhersehbar, was als nächste passiert. Insgesamt passiert einfach unfassbar viel, was für die Logik manchmal (meiner Meinung nach) nicht ganz vorteilhaft ist, was aber auch dafür sorgt, dass die Spannung stetig steigt. 

    Die Charaktere sind gut ausgearbeitete und man lernt viele verschiedene Personen und Eigenschaften kennen. Dabei sind diese an das Setting der Handlung angepasst: ein Gasthof irgendwo am Wegesrand, wo die verschiedensten Leute vorbei kommen, in einer Zeit, die aus heutiger Sicht vom Gefühlt her etwas an das Mittelalter erinnert (mit älteren Methoden, Ausdrucksweisen und einer teilweise „ruppigen“ Art). 

    Auch der Schreibstil liest sich sehr flüssig, wobei ich vor allem die Erzählweise interessant fand. Denn die Geschichte wird aus der Sicht eines Ich-Erzählers geschildert, über den man als Leser aber lange nicht viel weiß, da er selbst einige Geheimnisse birgt. Dadurch erlangt man eine starke Nähe, aber auch gewisse Differenziertheit zu diesem Protagonisten. 

    Insgesamt also eine klare Empfehlung für alle, die geheimnisvolle, verstrickte Fantasy Geschichten (ohne große Lovestory) mögen und vollkommen in einer fremde Welt abtauchen wollen, die aber auch gewisse „gewöhnungbedürftige“ Charakteristik erhält (was positiv oder negativ sein kann :).

  3. Cover des Buches Bärentöter (ISBN: 9783944788388)
    Roland Pauler

    Bärentöter

     (24)
    Aktuelle Rezension von: histeriker
    Inhalt:
    Wilfried wird als Herdentreiber angeheuert, um seiner Familie helfen zu können. Auf seinem Weg pasieren ziemlich viele Abenteuer.

    Bewertung:
    Zuerst die positiven Sachen.
    Das Buch ist in einem flüssigen Stil geschrieben und ich habe es ziemlich schnell gelesen. Die dargebotenen Informationen sind interessant und die Atmosphäre des Mittelalters wird gut beschrieben. Man merkt zwar, dass es als Buch für Jugendliche gedacht ist, da die Charaktere dazu genutzt werden, die Besonderheiten, wie z.B. das Lehenswesen, zu erläutern. Ich finde, dass die erwachsenen Leser dies merken, es ist aber nicht sehr störend und es ist, wie ich es beurteilen kann, alles richtig. Auch die größeren Zusammenhänge in Europa werden erwähnt und dem Leser näher gebracht.
    Was mich störte, war die Geschichte. Es war deren Unglaubwürdigkeit in der Folge der Ereignisse, so dass mich die Geschichte mehr an ein Märchen erinnerte. Wie oft passierten damals solche Dinge? Wie viele Adlige würden sich ändern? Dadurch wird den Jugendlichen ganz anderes Bild des Mittelalters vermittelt und das finde ich nicht wünschenswert.
    Daher: Wer es als ein Märchen im glaubhaften Rahmen lesen will, dazu eignet sich dieses Buch hervorragend.
  4. Cover des Buches Tannöd (ISBN: 9783455650792)
    Andrea Maria Schenkel

    Tannöd

     (806)
    Aktuelle Rezension von: Etappenleser

    Wer Krimis mag ist mit diesem Buch gut bedient. Durch die Interviews mit den Bewohnern des Dorfes und der Bauern ist man immer in einer düsteren Atmosphäre, Gemischt mit Aberglauben . Kurz und knapp ohne viel Ausschmückung packt einen dennoch die Geschichte. Dieses Buch beweist das es nicht immer 500 Seiten braucht.


  5. Cover des Buches Die Siedler von Catan (ISBN: 9783838709512)
    Rebecca Gablé

    Die Siedler von Catan

     (445)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Ich habe nie Die Siedler von Catan gespielt und werde es auch nicht tun. Ich wollte einfach nur noch einen historischen Roman aus der Feder von Rebecca Gablé lesen ... und sie enttäuscht einfach nie! 

    Super wie immer.

    Anderes Thema als sonst, nicht England, nicht das Spätmittelalter, trotzdem gelingt es.

    Interessant finde ich die pro-christliche Einstellung zur Wikinger-Missionierung der Autorin, wird uns doch da zumeist nur die (verlogene) Kehrseite dessen präsentiert, die die heidnischen Nordmänner in den Himmel hebt und das Christentum verunglimpft (hat mich bei B. Cornwell extrem gestört). Nein! Gablé-Romane sind ehrlich und zeigen realistische Szenarien. Und die Ehrlichkeit der Autorin zeigt sich auch dann, wenn sie im Buch das Thema Homosexualität kritisiert (Sehr mutig in der heutigen Zeit!) und dabei auch nicht mit Details (nichts für Zartbesaitete) spart.

    Eine der besten Autorinnen, wenn nicht die Beste. Jedes Buch von ihr ist gelungen.

  6. Cover des Buches Bubis Kinnertied. Tüsken Wieken un Wullgras (ISBN: 9783862824700)
    Detlef M. Plaisier

    Bubis Kinnertied. Tüsken Wieken un Wullgras

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Harpo

    Die Originalgeschichte, welche aus den sogenannten Memoiren des Vaters des "Autors", bezogen wurde, hätte eigentlich das Potential zu einer wahrhaft erzählenswerten sein können. Leider macht es der Autor - wir mögen ihn so nennen - einem unmöglich die Geschichte zu genießen. Der Grund: Langweilig und überaus langatmig erzählt. Dazu auch noch schriftstellerisch wenig ausgereifte Stil, der es fast schon zum Kraftakt macht, sich durch das Ganze durchzuarbeiten.

  7. Cover des Buches Die Bibel. Die gute Nachricht (ISBN: 9783937490915)
  8. Cover des Buches Die Bibel. nach der Übersetzung Martin Luthers, mit Apokryphen. Standardausgabe in alter Rechtschreibung (ISBN: 9783438015716)
    Martin Luther

    Die Bibel. nach der Übersetzung Martin Luthers, mit Apokryphen. Standardausgabe in alter Rechtschreibung

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Huebner
    Ein sehr kluges, inspirierendes Buch. Man muss nicht religiös sein, um die BIBEL zu mögen. Ich liebe sie, weil sie mich inspiriert, mich staunen lässt und mich so oft wütend macht. Ich liebe den Übersetzungsstil Luthers, die vielen Konjunktionen machen das ganze zu etwas Selbstverständlichem. Ich bin zur Bibel erst durch die Arbeit als Lehrerin und Autorin gekommen - Deutschunterricht und Historische Romane schreiben, geht einfach nicht ohne Bibel (man nehme Brechts "Galilei", Lessings "Nathan" oder Celans "Todesfuge"). Da stecken unglaubliche Geschichten drin, auf denen Jahrhunderte von Literatur, Musik, Bildende Kunst und sogar Architektur gebaut haben, das hat kein anderes Buch bisher vermocht. (I. Hübner)
  9. Cover des Buches Beutegier (ISBN: 9783453675629)
    Jack Ketchum

    Beutegier

     (143)
    Aktuelle Rezension von: will_nur_lesen

    Ich hatte bereits den ersten Band "Beutezeit" gelesen und die brutale Art schockiert, aber auch genüsslich gelesen. Ab und zu brauch ich solche Bücher. Habe lange überlegt, ob sich Band 2 überhaupt lohnt - aber JA! Das Buch lohnt sich unbedingt! Es ist natürlich nach wie vor Splatter (aber das will man dann ja auch), aber etwas vielschichtiger als der Vorgänger. Ich mochte es lieber!

  10. Cover des Buches Der weite Himmel (ISBN: 9783453359482)
    Nora Roberts

    Der weite Himmel

     (160)
    Aktuelle Rezension von: betweenbooklines

    Mal wieder ein sehr schönes Buch mit allem was das Herz begehrt. Es ist die perfekte Mischung aus Liebesroman und Thriller.

    Mir haben die Charaktere super gut gefallen, wobei es ein wenig schade war, dass nicht alle sich hier zu 100% entfalten konnten. Dennoch bringt die Mischung aus der schüchternen Lily, der glamourösen Miss Hollywood Tess und der störrischen Willa viel Aufregung mit sich.

    Dieses Buch vereint so viel. Es geht um die drei Schwestern, wie sie sich annähern und die Liebe finden. Es geht aber auch um einen eifersüchtigen Ex-Mann, der seine Frau nicht einfach davonkommen lassen will und einen psychopathischen Killer, der die Ranch und vor allem die drei Frauen auf trab hält.
    Vermutlich könnte man mit der Menge an Stoff eine ganze Reihe füllen, aber Nora Roberts schafft es hier trotzdem alles zu vereinen und jedem Thema genügend Raum zu geben.
    Der Anfang war ein wenig zäh und man brauchte ein paar Seiten, um in die Geschichte zu kommen. Auch an die Sprache musste man sich gewöhnen, heutzutage sagt kein Mensch mehr "Frauenzimmer". daran sieht man also auch schon, dass das Buch ein paar Jahre älter ist, was aber der Geschichte nicht schadet.

    Es ist toll immer mal wieder Absätze über den Killer oder den Ex-Mann zu lesen. Denn bis zum Ende weiß man absolut nicht, ob die beiden ein und dieselbe Person sind oder nicht.

    Alles in allem wieder ein wirklich tolles, romantisches und spannendes Buch.

  11. Cover des Buches Centennial (ISBN: 1439564388)
    James A. Michener

    Centennial

     (22)
    Aktuelle Rezension von: SiCollier
    Achtung: diese Rezi bezieht sich ausschließlich auf die deutsche Übersetzung, nicht auf das von Michener geschriebene grandiose Buch! Meine Meinung dazu habe ich hier:
    http://www.lovelybooks.de/autor/James-A.-Michener/Centennial-144597260-w/rezension/1039427913/
    geschrieben.

    Wie man so etwas eine „Übersetzung“ nennen kann, entzieht sich meinem Verständnis.

    Eine Faustregel für Übersetzungen aus dem Englisch besagt mW, daß die deutsche Version ca. 15% länger ist als die englische. Hier sind die Seitenzahlen für Original und Übersetzung in etwa gleich. Und das dürfte recht genau zeigen, wie stark gekürzt wurde. Ich habe immer wieder Deutsch und Englisch verglichen. Mal fehlte ein Satz, mal ein Absatz. Dann wieder war ein ganzer Absatz in einen Nebensatz zusammengefaßt worden. Und es gab auch die Stellen, an denen ganze Seiten des Originals fehlten. Einmal knapp fünf fehlende Seiten am Stück!

    Die Rahmenhandlung findet in der deutschen Version nur am Anfang und Ende statt. Jedoch wird im Original jedes Kapitel mit einem Einwurf derselben abgeschlossen, in dem sich weitere Informationen zum Inhalt des gerade Gelesenen finden. Diese Erläuterungen fehlen im Deutschen völlig.

    Besonders unangenehm ist mir die Veränderung der Figuren aufgestoßen. So wurde vieles, was mit Religion zu tun hat (Sätze, in denen etwa stand, daß sie sonntags zum Gottesdienst gingen oder beteten) weg gelassen, während negative Aussagen zu diesem Thema im Buch blieben. Hierdurch wird die Charakterisierung der Figuren wie die Intention des Autors selbst verfälscht. An einer Stelle vergaß man anscheinend das Herausnehmen, so daß einer der Protagonisten wie aus heiterem Himmel betet, ohne daß man so recht weiß weshalb.

    Aufgefallen sind mir die Unterschiede, weil ich mich über die holprige Sprache gewundert habe. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie ein Buch, das ich stilistisch eher mittelmäßig bis mangelhaft einstufen würde, so einen Erfolg haben konnte. Deshalb habe ich ins Original gelesen und verglichen. Und festgestellt, daß das Original ein ganz anderes Kaliber ist. Zwar ist die Sprache eher nüchtern, aber sehr deutlich über dem Niveau der deutschen „Übersetzung“. Eben auf einem solchen, wie man es von so einem Buch erwarten darf.

    Ich habe dann nach etwa 190 Seiten auf die Originalversion gewechselt. Und immer, wenn mir etwas nicht ganz klar war und ich in der deutschen Ausgabe lesen wollte, wie das übersetzt wurde - fehlte das dort. Die Übersetzer konnten mit manchen Begriffen anscheinend auch nicht so richtig etwas anfangen und haben es einfach weggelassen.

    Für mich steht fest, daß ich von Michener noch weitere Bücher lesen werde. Aber sicherlich nicht in deutscher „Übersetzung“, sondern gleich im Original.

    „Centennial / Colorado Saga“ ist ein sehr lohnendes Buch. Aber wenn man lesen möchte, was der Autor (vollinhaltlich) geschrieben hat, muß man zur amerikanischen Ausgabe greifen. Die deutsche ist meiner persönlichen Meinung nach zensiert, verfälscht und sprachlich - im Gegensatz zur Vorlage - eher mittelmäßig.

    Und wie man den Satz:
    "Could be," Garret said. "It damn well could be."
    ins Deutsche "übersetzen" kann als:
    "Doch Garret war eingeschlafen."
    wird wohl ewig zu den ungelösten Rätseln dieses Universums zählen.
  12. Cover des Buches Schweinerei (ISBN: 9783596137183)
    Marie DARRIEUSSECQ

    Schweinerei

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Eigentlich sind hier die Männer die Schweine: Die Ich-Erzählerin ist verzweifelt auf Arbeitssuche in Paris und wird von dem Generaldirektor einer Parfumkette zur Hälfte des Mindestlohns eingestellt, nachdem dieser sie beim Vorstellungsgespräch mißbraucht hat und sie das in ihrer Naivität hingenommen hat. Die Parfumfiliale, in der sie arbeitet, verfügt über einen Massagesalon im hinteren Bereich, wo Kunden beiderlei Geschlechts befriedigt werden, was auch zu den Pflichten der Parfumverkäuferinnen gehört. Nachdem die Protagonistin aufs Schlimmste mißbraucht wurde und gezüchtigt wurde, verwandelt sie sich als Reaktion auf die rücksichtslose und sexuell übersteuerte Gesellschaft zum Schwein, ohne daß sie zunächst beschreiben könnte, was ihr passiert. Das alles ist aber nur Vorbote einer Revolution in Frankreich, wodurch das Land in ein Terrorregime verwandelt wird, der Eiffelturm umfällt usw. Ein hochintelligentes Buch, dabei bitterböse. Für Houllebecq-Fans (aber auch für alle anderen) sehr zu empfehlen!
  13. Cover des Buches Meat (ISBN: 9783453433724)
    Joseph D'Lacey

    Meat

     (61)
    Aktuelle Rezension von: ihkft

    Nichts für Vegetarier oder Veganer - dieses Buch hat es in sich! In einer Stadt, abgetrennt von anderen Städten und nur von Ödnis und Verfall umgeben, bestimmt Fleisch den Alltag. Die Schlachterei und die damit verbundenen Tätigkeiten sind Hauptarbeitgeber und so funktioniert der perfekte Kreislauf (im Ruhrgebiet fühlt man sich vage an die Kruppsche Konsumanstalten erinnert). Fleischessen wird zum Gesetz, dass sich auf Religion stützt - denn was im heiligen Buch steht, kann ja nur richtig ung gut sein. 

    Wir begleiten im Buch verschiedene Personen in ihrem Alltag, allen voran Shanti, ein Arbeiter des Schlachtbetriebs, der heimlich kein Fleisch isst und sich selbst geißelt. Aber auch andere Arbeiter, die nicht so sehr mit ihrem Schicksal hadern, lernen wir kennen. 

    Im Kern der Geschichte steigen wir bei einem Umbruch ein, die Revolution steht bevor, immer weniger Menschen können sich Fleisch leisten und manche wollen es nicht mehr essen. Unterstützt und angeführt werden sie von einem - ja man will es fast sagen - Propheten mit den wenig kreativen Initialen JC. Dem Gegenüber steht der skupellose Firmenbaron, der alles daran setzen will, sein Geschäft aufrecht zu erhalten. 

    Fazit: Das Buch ist durchaus lesenswert und nichts für schwache Nerven oder schwache Mägen. Als Film wäre das FSK18. Der religiöse Aspekt und das Ende hat mir persönlich nicht ganz zugesagt, aber an sich war es natürlich durchaus stimmig und spannend. 

    Zu empfehlen in diesem Kontext ist auch das Buch "Wie die Schweine" - wem Meat gefallen hat, sollte das lesen und umgekehrt.

  14. Cover des Buches Willkommen daheim (ISBN: 9783802535253)
  15. Cover des Buches Die Beutelschneiderin (ISBN: 9783548613109)
    Helga Glaesener

    Die Beutelschneiderin

     (29)
    Aktuelle Rezension von: KiraNear

    Titel: Die Beutelschneiderin

    Autor*in: Helga Glaesener

    Erschienen in Deutschland: 2015

    Originaltitel: -

    Erschienen in -: -

    Übersetzer*in: - 

     

    Weitere Informationen:

    Genre: Historisch, Drama, Action

    Preis: € 19,99 [D] | € 20,00 [A]

    Seiten: 428

    Sprache: Deutsch

    ISBN: 978-3-471-35101-7

    Verlag: List / Ullstein Buchverlage GmbH

     

    Inhalt:

    Das Leben in Nürnberg im Jahr 1522 ist nicht einfach, schon gar nicht für eine obdachlose Waise. Doch Cressi Nabholz hat Glück, der gutmütige Gauner Utz nimmt sie unter seine Fittiche und weiht sie in das Geheimnis des Stehlens ein. Und die schlaue Cressi beherrscht das Handwerk schon bald perfekt. Niemand ist besser als sie, wenn es darum geht, zwischen Menschen hindurch zu schlüpfen und diese von ihren Geldbeuteln zu befreien. Doch da wird sie verraten und zur Verstümmelung durch den Henker verurteilt. Der junge Geistliche Davd rettet sie in letzter Minute. Zur Besserung steckt er Cressi in ein Kloster. Schon bald flieht sie aus dem öden Alltag und taucht in Würzburg unter. Ihr Herz schlägt höher, als sie dort wieder auf David trifft. Aber irgendwas stimmt nicht. Kurz darauf wird David überfallen und verschwindet spurlos. Während David um sein Überleben kämpft, versucht Cressi, das Leben als Gaunerin hinter sich zu lassen.

     

    Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

    Das Buch hier habe ich mir auch damals in der Bibliothek ausgeliehen, ich hatte es eher zufällig gesehen und da ich diese Art von Romane gerne lese, dachte ich mir: Hey, warum nicht? Auch fand ich den Titel und die Beschreibung sehr ansprechend. Daher hatte ich es einfach mal mitgenommen und, sobald ich dazu kam, auch gelesen. Und anfangs hat es mir auch ziemlich gut gefallen. Leider nur anfangs, denn das Buch wurde in meinen Augen leider schlechter und hat dann spätestens ab der Hälfte total abgebaut.

    Den Teil, vom Anfang bis zu dem, dass sie in Würzburg untertaucht, fand ich alles noch vollkommen in Ordnung und interessant. Fast alles, was dort passiert, kam mir realistisch und nachvollziehbar vor. Nur, dass die Nonnen sie wegen einer Kleinigkeit in eine Art Kerker werfen und dann irgendwann einfach vergessen, fand ich total seltsam. Klar, es kam während Cressis Kerkerzeit zu einem schlimmen Zwischenfall. Aber dennoch, sie kümmerten sie schon davor kaum um sie und danach wirkte sie wie komplett vergessen. Dass sie von dort abhaut, kann ich also verstehen. Bzw konnte ich da zum ersten Mal verstehen. Davor hatte sie endlich mal ein gutes Leben, aber ne, sie wollte lieber zurück auf die Straße, zurück zu Utz und zum Leben als Diebin. Warum auch immer. Sie hat es zwar begründet, aber ich habe es nie wirklich nachvollziehen können.

    Überhaupt kam ich mit der Charakterin nicht immer klar. Sie zieht das Leben in Armut, Dreck und Gefahr einem, nun, besseren und schöneren Leben vor. Warum? Weil Utz in dem schönen Leben nicht dabei war. So richtig habe ich nicht rauslesen können, wie alt Utz ist. Zuerst dachte ich, er wäre deutlich älter als sie, dann dachte ich zwischenzeitlich, die beiden haben so in etwa das gleiche Alter ... und dann war ich mir so gar nicht mehr sicher. Er wirkte wie ihr Bruder, ihr Vater, ihr Onkel und ihr Liebhaber gleichzeitig. Nicht, dass die beiden was hatten, aber diese schon leicht ungesunde Fixierung, die sie hatten, haben mich doch sehr stark verwirrt.

    Jedenfalls, dass sie in dem Kloster wichtige Grundlagen lernt, wie Rechnen und Schreiben, finde ich super. Und auch die Wirkung, die da alles auf sie hatte. Kaum hatte sie mit dem Lernen angefangen, merkte sie, welche Türen und Toren sich dafür für sie öffnen würden. Sie war nicht mehr limitiert in ihren Fähigkeiten, sondern erkannte, was sie sonst noch machen könnte, außer Betrug und Diebstahl. Gut, das was sie hinterher gemacht hat, war auch nicht ganz legal, war aber auch ein Ergebnis der Zeit, in der sie lebte. Frauen hatte man dort noch nicht so ganz ernst genommen und Utz hat dafür seinen Nacken hingehalten. Sie hatte nämlich eine Art Schreibbüro in seinem Namen aufgemacht und so getan, als wäre sie nur seine Assistentin, die aushilft, weil er grad keine Zeit hat. In diesem Schreibbüro haben sie Briefe, Verträge etc geschrieben für die Menschen, die es nicht konnten.

    Und damit hat sie ihr Leben finanziert, sie hatten ein festes Dach über dem Kopf, sie hatten Essen, es ging ihnen den Umständen entsprechend gut ... dass sie das dann später einfach weggeworfen haben, um woanders zu leben, verstehe ich bis eben nicht. Wenn sie dabei versucht hätten, ihr Leben nochmal zu verbessern, dann hätte ich es ja verstanden. Aber genau das haben sie ja nicht getan.

    Wie es danach weiterging, hat mir aus mehreren Gründen nicht gefallen. Der erste Grund ist David. Man liest die Geschichte nicht nur aus Cressis Perspektive, sondern hin und wieder auch aus der Perspektive von David und in der ersten Hälfte des Buchs fand ich ihn ziemlich sympathisch, seine Ansichten und Meinungen sind nachvollziehbar. Dann erbt er eine Art Grafschaft mit einer großen Gegend und wird immer seltsamer, immer unfreundlicher und ekelhafter. Allein, wie er dann mit seiner Umgebung umgeht - als wäre er ein vollkommen anderer Mensch.

    Er und Cressi verlieben sich quasi instant ineinander und das ist der zweite Punkt, der mir nicht so gefallen hat. Man merkt erstmal nicht wirklich, dass die beiden Interesse haben bzw Cressi vllt so ein bisschen, aber irgendwann sind sie einfach zack, bumm, verliebt und dann auch sofort ein Paar. Dass das Davids Gesellschaft am Hof nicht so ganz passt, ist den beiden egal und das war einer der wenigen Punkte, die ich zu dem Zeitpunkt noch an ihnen mochte.

    Ansonsten ging es total verwirrend weiter, irgendwelche Aufstände und Kämpfe kamen, die dann mehr oder weniger positiv beendet werden konnte. Am Ende heiraten sie dann auch noch instant, weil sie schwanger war und das Kind mehr oder weniger grad auf dem Weg zur Welt war... aber zu dem Zeitpunkt hatte ich schon längst keinen Spaß mehr am Lesen, schon lange nicht mehr. Ich habs einfach nur fertig gelesen, weil hey, eine Hälfte hatte ich ja schon hinter mir, so dick war das Buch jetzt auch nicht und ich hatte die Hoffnung, dass das Buch doch noch die Kurve kriegt. Hat es leider nicht.

    Oft genug hatte ich auch das Gefühl, als wüsste die Autorin nicht, in welche Richtung die Story gehen soll und das merkt man ihr auch an. So mancher Part wirkt wie nichts ganzes und nichts halbes.

     

    Fazit:

    Das ist eines dieser Bücher, da hätte ich gerne vorher gewusst, dass es mir erst gefallen und mich dann enttäuschen wird. Zum Glück habe ich dafür kein Geld ausgegeben, denn das hätte mich dann doch schon geärgert. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob meine Meinung nicht von dem Iny Lorentz Buch beeinflusst sein könnte, das ich davor gelesen habe. Aber selbst jetzt, nachdem das Ganze über ne Woche her ist, hat sich meine Meinung nicht geändert. Klar, ich werde anderen Büchern dieses Genres eine Chance geben, aber bei der Autorin werde ich es mir ehrlich gesagt nochmal überlegen.

    Von mir bekommt das Buch insgesamt zwei Sterne. Schade, hier wurde so manches verschenkt.

  16. Cover des Buches Fremde Seele, dunkler Wald (ISBN: 9783596033638)
    Reinhard Kaiser-Mühlecker

    Fremde Seele, dunkler Wald

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Xirxe
    Zwei Brüder aus einem kleinen Dorf, der ältere hat es bereits vor einigen Jahren hinter sich gelassen, während der halb so alte 15jährige praktisch im Alleingang den Hof bewirtschaftet. Der Vater ist ständig unterwegs auf der Suche nach neuen lukrativen Geschäften, um seine Geldsorgen zu beenden. Stattdessen verkleinert sich der Hof jedoch nach jedem neuen Versuch, Hektar um Hektar. Und Jakob, dem Jüngeren, bleibt nichts Anderes, als zuzuschauen.
    Es ist ein ungemein trostloses Buch, das dem Landleben nichts Positives abgewinnt, zumindest was das Zwischenmenschliche anbelangt. Was die Menschen dort leisten müssen, ist harte Arbeit, die immer schlechter entlohnt wird. Höfe werden verkleinert, verkauft, Landwirte müssen aufgeben, das Leben scheint perspektivlos. Miteinander reden ist den Menschen dort nicht gegeben; wenn man redet, dann eher übereinander, ansonsten schweigt man sich an. Es gibt kein Gemeinschaftsgefühl füreinander, weder bei den Brüdern noch bei den anderen Personen in diesem Buch. Trotz Ehe und Freundschaften sind die Menschen einsam, eine gewisse Zusammengehörigkeit gibt es nur in einer außerkirchlichen Gruppe. Alexander und Jakob brauchen eine geraume Zeit, bis sie erkennen was ihnen fehlt und sie die Eigeninitiative ergreifen. Doch für Andere gibt es keine Rettung mehr.
    Alexander gelingt es durch den Besuch einer weiterführenden Schule (worum er sich selbst kümmern musste) dieser Einsamkeit zu entfliehen und landet nach einigen Umwegen bei der Bundeswehr. Und Jakob tritt fast exakt in die Fußspuren seines großen Bruders, ohne sich dessen jedoch bewusst zu sein, sodass zumindest zum Ende hin sich für beide so etwas wie ein Lichtblick zeigt.
    Doch warum sollte man so etwas lesen, was einem vermutlich keine allzu guten Gefühle bereitet, eher im Gegenteil? Weil Reinhard Kaiser-Mühlecker eine wunderbare Sprache sein Eigen nennt. Es sind weniger einzelne Sätze, die herausragen, sodass sie das Zitieren wert sind, sondern die Beschreibungen der Gefühle und Gedanken seiner Protagonisten, die so echt sind, dass ich mir sicher bin, manche davon sehr gut zu kennen ;-) Wie Jakob in bestimmten Situationen ein unbändiger Zorn packt, den er jedoch nicht artikulieren kann und will. Wie Mutmaßungen und Interpretationen über andere Menschen angestellt werden, die durch ein Gespräch einfach klargestellt werden könnten. Wie Vermutungen fast Menschen zerstören, ohne dass diese sich wehren können. Es sind Situationen, die vermutlich jede/r kennt und wo ich mich immer wieder dabei erwischte, dass ich vor mich hinmurmelte: 'Jetzt redet doch miteinander!' Eine Aufforderung, die auch im wirklichen Leben beherzigt werden sollte :-)
  17. Cover des Buches Die Leichen des jungen Werther (ISBN: 9783833222566)
    Susanne Picard

    Die Leichen des jungen Werther

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Textravaganzen
    Aus der gleichen Reihe wie Die Abenteuer von Huckleberry Finn und Zombie-Jim und Sissi, die Vampirjägerin enspringt, (sehr) frei nach Johann Wolfgang von Goethe, Picards Die Leichen des jungen Werther. Beginnt der Briefroman doch ähnlich wie das Original, ist Werther bloß eine Parodie seines ursprünglichen Selbst – Macho (die Emanzipation ist seiner Meinung nach der „größte[…] Unsinn aller Zeiten“ 27), in Selbstmitleid versinkender Emo („Nein, heute werde ich die Kerze früher ausblasen als sonst und mir selbst leid tun.“ 46) und überheblich selbstverliebt („[….] das Wertvollste, was ich besitze. Meinen genialen, brillanten, so überaus begabten Verstand.“ 113). Und das provinziale und naturhafte Wahlheim wird zu einem Ort, an dem scheinbar die Fleischfäule wütet. Natürlich ist der städtische Werther (wie er, um Lotte zu erobern, mit allen Mitteln unter Beweis stellen will) diesen Primitiven, die an Untote glauben, geistig weit voraus – oder etwa primitiver als alle Anderen? Denn wir wissen ja alle, dass die rosarote Brille des Verliebtseins so Manches nicht nur schön einfärbt, sondern gänzlich ausblendet… Wer eine ernstzunehmende Neuinterpretation des Klassikers erwartet, wird enttäuscht sein; wer sich aber köstlich amüsieren will, darf gerne zugreifen. Allerdings nutzt sich der Humor recht schnell ab, der Versuch, Werthers Sprache nachzuempfinden, scheitert bisweilen (siehe „Flirt“ 177) und die Illustrationen sind – im Gegensatz zur Covergestaltung – leider schlecht und somit überflüssig. Wer hätte letzten Endes aber gedacht, dass Goethes Meilenstein des Sturm und Drang sich zur Vorlage eines Splatter-Romans eignen würde? Während sich mancher Leser vielleicht vor Lachen krümmt, dreht sich Goethe wahrscheinlich im Grab um. Aber: „Wir wollen nicht ausschließen, dass auch die Untoten auf ihre Weise glücklich sein können.“ (280, Hervorhebung im Original) __________ Die Seitenangaben beziehen sich auf die Erstauflage des Panini Verlags, April 2011.
  18. Cover des Buches In den Armen des Windes (ISBN: 9783751750219)
    Caroline Roth

    In den Armen des Windes

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Darcys_Lesestuebchen

    Ich liebe Historical Romance, aber meistens ist es leider immer dasselbe Schema, was ich dann irgendwann durchaus Leid bin. Da war der Roman von Caroline Roth eine Willkommene Abwechslung, die mir sehr gut gefallen hat.

    Zum Buch: 

    Es geht um Fleur und Pierce, die nicht nur in völlig anderen Welten leben, sondern eigentlich auch verfeindet sind, da die Engländer mit den Franzosen Krieg führen. Nach dem Tod ihres wesentlich älteren Mannes soll Fleur seinen Freund auf einer Plantage in der Karibik heiraten und gerät auf der Überfahrt in die Fänge des berüchtigten Piraten Kapitän Pierce Blackhurst, der im Dienst der Majestät plündert. 

    Meine Meinung:

    Als ich den Klappentext las, war ich nicht sonderlich begeistert und dachte mir, dass es mal wieder nach dem üblichen Schema ablaufen und sehr viel Erotik eingesetzt würde, ohne wirklich auf die damaligen Begebenheiten zu achten. Denn das hatte ich schon zu genüge.

    Daher war ich umso überraschter, dass es in eine ganz andere Richtung lief. Klar, Erotik kam auch hier vor, aber sie wurde dezent eingesetzt und lebte von der Chemie ihres Paares. Zudem hat sich die Autorin darauf konzentriert, eine vernünftige und spannende Rahmenhandlung zu schaffen, die einfach mehr als die üblichen Storyelemente lieferte. Im Vordergrund stand Fleur, die sich nicht nur in einem neuen Leben zurecht finden musste, sondern der auch reichliche Steine in den Weg gelegt wurden. Ich fand ihren Mut und ihre Stärke bewundernswert und egal, wie schlimm es für sie, ihre Plantage oder ihre Bediensteten stand, sie kämpfte bis zum Schluss und gab nie auf. 

    Die Geschichte war eher ruhig und trotz einiger dramatischer Situationen wurde sie nie zu schwer oder drüber, sondern hielt eine relativ gute Balance. Mir gefiel es auch, dass die damalige Zeit sehr im Vordergrund stand und nicht als Mittel zum Zweck diente. Ich bin jetzt kein Experte, fand  aber, dass Roth hier super recherchiert hat und die Begebenheiten authentisch wieder gab. Manches machte mich wütend oder traurig, aber man musste sich Erinnerung rufen, dass es leider damals so ablief. 

    Zum Schluss war ein wenig die Luft raus, aber das störte mich nicht zu sehr, da es doch ein rundes Happy End für Pierce und Fleur gab und es sich durchaus spannend las. Ich finde nur, dass ein paar Seiten weniger der Geschichte gut getan hätten. 

    Die Charaktere gefielen mir echt gut, auch wenn so mancher Inselbewohner mich wütend machte oder anekelte. Aber sie passten alle super in die Geschichte rein und wirkten nicht überzeichnet.

    Fleur fand ich an ein paar Stellen leicht anstrengend, weil sie etwas naiv wirkte, aber mir gefiel ihre Wandlung sehr. Mir gefiel es, dass sie für ihre Leute kämpfte und sich nicht brechen ließ, egal, was auch passierte.

    Pierces Verhalten mochte ich vor allem anfangs überhaupt nicht und ehrlich gesagt fand ich ihn widerlich und grob. Erst im Laufe der Geschichte änderte sich meine Meinung. Er wirkte geläutert und ich mochte seine ruhigere Seite, auch wenn er ein alter Verführer blieb.

    Mit dem Schreibstil musste ich anfangs erst warm werden, weil vieles auch gehetzt wirkte. Aber vor allem die Zeit auf der Insel wurde super beschrieben und ich fand ihn spannend und interessant. Die erotischen Szenen wurden nicht zu viel eingesetzt und wirkten vor allem später sinnlich.

    Fazit:

    Für mich ist es auf jeden Fall eine Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hätte. Die Geschichte wurde nach leichten Anlaufschwierigkeiten schön spannend. Ich mochte es, dass die üblichen Klischees und Handlungsstränge ausgelassen wurden und die Autorin sich auf eine interessante und spannende Rahmenhandlung konzentrierte, die auch von der Anziehung ihres Paares lebte. 

  19. Cover des Buches Mistviecher (ISBN: 9783426785515)
    Tobias Micke

    Mistviecher

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der Autor berichtet uns aus seinen Sommern auf der Alm, und zwar wie man als verwöhnter Stadtmensch zum gewieften Alm-Öhi 2.0 werden kann. Der Verzicht auf die allgegenwärtigen Hilfsmittel des modernen Lebens ist ihm grad zu Anfang sichtlich schwer gefallen, mit der Zeit sah er darin aber offenbar einen Mehrwert an Freiheit. Als Almbewohner wandelt er sich zum Selbstversorger, der wahre Kochkünste entwickelt, und konnte uns mit der Zeit erstaunlich lernfähige und kluge Tiere präsentieren. Das Ganze ist angenehm humorvoll und selbstironisch geschrieben, so daß Tobias immer ein Stück weit Abstand von sich selbst nimmt. Und gerade war die Techniken betrifft, die er lernen mußte (melken, käsen, Weidezäune reparieren), ist das Buch auch sehr lehrreich.
  20. Cover des Buches Eine Kuh macht muh – viele Kühe machen Mühe (ISBN: 9783492302210)
    Astrid Brandl

    Eine Kuh macht muh – viele Kühe machen Mühe

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein lustiges Buch über den Alltag einer Landtierärztin. Lustige und peinliche Erlebnisse werden geschildert. Ideales Buch für Tierfreunde.


  21. Cover des Buches Der Kleinsthof (ISBN: 9783922201168)
  22. Cover des Buches Stürmisches Herz (ISBN: 9783453032668)
    Johanna Lindsey

    Stürmisches Herz

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Scheckentoelter
    Mich begeistert bereits das Cover dieser Liebesgeschichte... Indianisch und wild.

    In der Story selbst geht es auch darum das durch einen Indianerüberfall, Courtney auf einen Comantschen trifft.

    Jahre später treffen die beiden sich wieder, und es entsteht eine "Indianerliebe" wie sie im Buche steht.
    Dabei ist die Story doch recht Derb, und konnte mehr als Wahr sein...
  23. Cover des Buches Die McKettricks 1: So frei wie der Himmel (ISBN: 9783862787630)
    Linda Lael Miller

    Die McKettricks 1: So frei wie der Himmel

     (16)
    Aktuelle Rezension von: FantasyBookFreak
    Das Leben ist wie ein Pokerspiel! Jesse McKettricks Herz schlägt für das weite Land, das seine Vorfahren einst urbar gemacht haben, für die Ranch, auf der er lebt und arbeitet. Nichts kann ihn von hier vertreiben. Doch dann kommt die schöne Cheyenne Bridges nach Indian Rock und mit ihr die größte Herausforderung seines Lebens. Denn Cheyenne soll ihn im Auftrag ihres Bosses mit Charme und notfalls auch List dazu bringen, einen Teil seines Lands abzugeben. Jesse brennt vor Leidenschaft. Aber das Erbe seiner Vorfahren an eine Immobiliengesellschaft verkaufen? Niemals. Stattdessen schmiedet er einen Gegenplan, der seine Widersacherin von dem wilden Zauber der Natur und der unbegrenzten Freiheit überzeugen soll und von seiner Liebe. Meine Meinung „So frei wie der Himmel“ ist der erste Teil der McKettricks-Reihe, die in der Gegenwart spielt. Ich dachte mir ich fang mit diesem Teil an und lasse die historische McKettricks-Reihe noch außen vor, da mir das Genre Historische Romane nicht so liegt. Man kann wirklich mit diesem Teil der Reihe anfangen, ohne das einem etwas fehlt. Die Autorin erzählt diese Geschichte so, dass die früheren McKettricks zwar drin vorkommen, aber das man es so als Neuling, in dieser Buchreihe doch versteht, ohne die vorherigen Bücher gelesen zu haben. „So frei wie der Himmel“ ist ein absolutes Wohlfühl-Buch. Ich hab mich von der ersten Seite wie zu Hause gefühlt. Alle Charaktere sind sehr sympathisch und es sind nicht ganz so viele Charaktere, wo es einem dann schon passieren kann, das man den einen oder anderen verwechselt, wie es oft bei solchen Familien-Sagas ist. Ich hab zu diesem Buch gegriffen, weil ich so richtig Lust auf einen Roman über Cowboys, das weite Land, eine Klein hatte Stadt und die große Liebe hatte. Und genau das hat mir Lina Lael Miller, mit diesem Buch geliefert. Die Autorin hat wirklich einen sehr schönen und flüssigen Schreibstil. Das Buch lässt sich wirklich weg lesen wie nix und ich bin schon total gespannt wie es in zweiten Teil der McKettricks-Reihe weiter geht. Fazit Eine wirklich sehr schöne Reihe, die in Arizona spielt, in der es alles gibt von Liebe, Drama, Landschaft und heißen Cowboys ;). In mir hat die Autorin auf jeden Fall einen Fan gefunden und ich will wirklich noch sehr viel von dieser Familie lesen. Wer mal wieder Lust hat auf einen richtigen Wohlfühl-Roman, der einen richtig gut unterhält, der ist bei „So frei wie der Himmel“ genau richtig :) Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.
  24. Cover des Buches Kuhl! (ISBN: 9783426780596)
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