Bücher mit dem Tag "viertel"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "viertel" gekennzeichnet haben.

27 Bücher

  1. Cover des Buches The Hate U Give (ISBN: 9783570312995)
    Angie Thomas

    The Hate U Give

     (730)
    Aktuelle Rezension von: hapedah

    Auf dem Heimweg von einer Party werden Starr und ihr bester Freund Khalil von einem Polizisten angehalten - und obwohl Khalil unbewaffnet ist, wird er von hinten erschossen. Das Viertel, in dem sie wohnen, ist von Gangs beherrscht, die Kriminalitätsrate ist hoch und für Starr ist es nicht das erste Mal, dass sie mit erleben muss, wie jemand, der ihr nahe steht, gewaltsam stirbt. 

    An der Privatschule, die Starr besucht sind fast alle anderen Schüler weiß und hier wusste niemand von ihrer Freundschaft zu Khalil, so dass es ihr leicht fällt, das traumatische Erlebnis vor ihren Mitschülern zu verbergen. Doch tief in ihrem Inneren brodeln die Wut und der Kummer wegen Khalils ungerechtfertigtem Tod und Starr muss sich entscheiden, ob sie weiterhin schweigt, oder den Mund auf macht, um ihrem besten Freund Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. 

    "The Hate U Give" von Angie Thomas ist eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt, das Thema ist besonders in den USA nach wie vor aktuell. Den Schreibstil der Autorin kannte ich bereits aus dem Buch "Concrete Rose", das zwar später erschienen ist, zeitlich aber 17 Jahre früher ansetzt und Starrs Vater Maverick als Jugendlichen begleitet. Bereits dort fand ich die Erzählweise authentisch und fesselnd, viele Slang-Begriffe, die die Alltagssprache im Wohnviertel Garden Heights prägen, sind auch hier im Buch im Anhang erläutert, daher finde ich es ganz sinnvoll, diesen Abschnitt vorab zu lesen, damit man später den Lesefluss nicht durch ständiges  Nachschlagen unterbrechen muss. 

    Für mich war es besonders interessant, Maverick als Erwachsenen zu erleben, er war mir bereits als Jugendlicher in seiner eigenen Geschichte ans Herz gewachsen und ich mochte sein älteres Ich ebenfalls sehr. Auch Starr fand ich wunderbar beschrieben, sie ist ein typischer Teenager, ihr Alltag bewegt sich um Schule, Basketball, Freundschaft, Liebe und Familie - genügend Stoff für Komplikationen, besonders da sie in zwei Welten zuhause ist. Dazu kommt nun noch der ungerechte, sinnlose Tod ihres besten Freundes, da fand ich es nicht verwunderlich, dass sie zunächst den Kopf in den Sand steckt und versucht, alles zu verdrängen. Die Entwicklung, die Starr durch macht, bis sie zu der Erkenntnis gelangt, dass sich nichts ändern wird, wenn sie selbst nicht für sich und ihre Mitmenschen einsteht, hat mir gefallen. Für diesen eindringlichen Roman spreche ich daher gern eine Leseempfehlung aus. 

    Fazit: Für mich fühlte sich diese Geschichte authentisch an, die Autorin schreibt über ein wichtiges Thema, das nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat. Die Protagonistin und ihre Familie waren mit sympathisch, insgesamt mochte ich das Buch zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen, so dass ich es gern weiter empfehle. 

  2. Cover des Buches Neue Vahr Süd (ISBN: 9783732575749)
    Sven Regener

    Neue Vahr Süd

     (643)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Wenn man nur dieses Buch kennt ist es eigentlich sehr gut, aber wenn man Herr Lehmann bereits kennt, dann ist es einfach eine ganz große Enttäuschung.  Viele wiederholt sich und mir fehlt hier der Biss und das Frische von Herrn Lehmann, schade. Es blitzt immer wieder die Genialität von Sven Regener hervor, aber zu selten

  3. Cover des Buches Dark Canopy (ISBN: 9783551314550)
    Jennifer Benkau

    Dark Canopy

     (869)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    Meine Meinung:

    "Dark Canopy" von Jennifer Benkau ist dieses typische Buch, was mich magisch anzieht. Ein wenig aussagekräftiges Buchcover, verbunden mit einem nichtssagenden Titel - und doch steckt eine explosionsartige Geschichte dahinter, die düster und gefährlich ist. Unberechenbar. Beim lesen konnte ich das Gefühl der Hoffnungslosigkeit deutlich spüren. Es war ein beklemmendes Leseerlebnis, aber so sind Dystopien nunmal. Freudlos. Arglistig. Dunkel.


    Dunkel ist vor allem die Welt rund um die 20-jährige Hauptprotagonistin Joy, die mit einem Clan von mehreren Leuten zusammenlebt. Sie ist eine Rebellin, die sich weit weg von der Stadt aufhält, in der die Percents herrschen. Und damit die Percents herrschen können, herrscht Dark Canopy. Eine Maschine, die den Himmel verdüstert und den Menschen jegliches Licht stiehlt. Jegliche Hoffnung. Denn die Percents sind keine wirklichen Menschen, aber ziemlich weit weg von der Unfehlbarkeit. Sie wurden für einen Krieg gezüchtet. Und sie haben Schwachstellen. Ihre Haut kann zwar Gerüche aufnehmen, aber das UV-Licht ist gefährlich, schwächt sie.

    Als Joy vor ihrem 16. Geburtstag auf einen Percent trifft, weiß sie nicht warum sie ihn verschont. Er wirkt anders auf sie. Und auch er hätte die Chance sie zu töten, tut es aber nicht.

    Bei einem Tauschhandel, den Joy und ihre beste Freundin Amber in der Stadt planen, geraten sie in einen Hinterhalt und werden gefangen genommen. Während Amber wie Vieh verkauft wird um den Diensten und Gelüsten der Percents zur Verfügung zu stehen, gerät Joy in eine ganz andere Lage. Sie soll eine Soldatin werden und sich im wahrsten Sinne des Wortes für einen Percent zu Tode rennen.

    Joy kennt den Percent Neél - war er es doch, der sie verschonte - oder sie ihn? - doch was bedeutet das für sie? Eine Sonderbehandlung garantiert nicht, denn er ist ihr Feind...


    Wow. Wow. Wow. Wow.

    Ich bin immer noch aufgewühlt und durcheinander. Während des lesens bin ich so viele Gefühlsschichten durchlaufen, dass ich gar nicht mehr genau sagen kann, was mir gut gefallen hat und was weniger gut. Die kompletten Seiten troffen nur vor Düsternis und Hoffnungslosigkeit und zwischen den Zeilen spürte ich ganz leichte Rebellion von Joy, dass sie sich ihrem Schicksal nicht einfach so ergeben will. Joy ist eine schwer einzuschätzende Protagonistin. Sie weiß nicht wirklich was Liebe ist, aber tief in ihrem Herzen sehnt sie sich danach. In Matthial - dem Sohn des Clanführers - sieht sie einen guten Freund, mit dem sie allerdings am besten reden kann, wenn er schläft. Die Beziehung der Beiden ist auf seelische und körperliche Art greifbar.

    Joy will mehr als sich nur verstecken und scheint dabei ein wenig Risikofreudig zu sein. Bei einer waghalsigen Rettungsaktion gerät sie selbst in die Fänge ihrer Feinde und man erlebt eine deutliche Rückentwicklung. Das ehemalige Messermädchen trifft nicht mehr...

    Doch wie sie sich dann wieder aufrappelt und die Welt ihrer Feinde entdeckt - die vielen negativen, aber auch die positiven - ist wegweisend. Ihr ist ein schlimmes Schicksal vorbestimmt, aber sie denkt vielmehr an ihre beste Freundin, der es deutlich schlimmer ergeht. Für Amber ist Joy bereit alles zu riskieren, sogar Neél, dem sie immer näher kommt.


    Neél war mir zu Beginn der Geschichte der typische Gruseltyp. Wortkarg, grob und stellenweise aggressiv und ablehnend, wusste ich gar nichts mit ihm anzufangen. Und dann - urplötzlich, aus heiterem Himmel - passiert die Veränderung. Bei dem Tempo kam ich überhaupt nicht mit.


    Zu Beginn des Buches dehnt sich die Geschichte und man erfährt viel überflüssiges Zeugs, womit man auch im weiteren Geschichtsverlauf nichts anfangen kann. Zur Halbzeit ging es dann endlich ein wenig zur Sache und ich konnte wirklich begreifen, was Jennifer Benkau erzählt. Das Ende hat mich dann sehr stark an "Die Tribute von Panem" erinnert, auch wenn die Bücher überhaupt nicht viel gemeinsam haben. Doch die Jagd war so intensiv, dass ich gar nicht um den Vergleich herumkam. Diese Stelle hat mir schließlich am besten gefallen.


    Das Buch hat es wirklich in sich. Dennoch glaube ich nicht, dass es was für schwache Nerven ist. Sicherlich gibt es weitaus schlimmere Bücher, aber in meinen Augen war es schon eine verstörende Geschichte, die mich wirklich gepackt hat. Ich konnte es kaum aus der Hand legen, weil ich das Gefühl hatte, was wichtiges zu verpassen.


    Dennoch gibt es eine Sache, die mich sehr gestört hat. Die letzten drei Seiten!

    Eine Geschichte baut sich eigentlich immer nur auf, weiter auf und auf bis es zu einem Finale kommt. Alles läuft auf den finalen Schlusspfiff hinaus. Was dann wirklich am Ende passierte, war für mich eine einzige Enttäuschung, worauf ich aber nicht näher eingehen möchte, um Euch nicht zu viel zu verraten. ;-)

    Ich sage nur soviel: Im Nachhinein war mein erster Gedanke: "Jetzt war alles verschwendet." Für so ein Ende hätte man sich auch weniger in die Geschichte reinsteigern können.... Das war wirklich schade.


    [Edit vom 08.04.12] Die liebe BlueNa hat mir enorm weitergeholfen und gesagt, dass es eine Dilogie (ein Zweiteiler) wird und das die Fortsetzung zu "Dark Canopy" voraussichtlich im März 2013 erscheinen wird. Da freue ich mich ja und kann das Ende nun ganz gelassen nehmen.^^ Danke.


    Fazit:

    "Dark Canopy" ist zeitweise ein sehr verwirrendes und vorallem verstörendes Buch. Jennifer Benkau schreibt flüssig und lässt den Leser sehr stark mitfühlen. Ich weiß nicht was so besonders an ihrem Erzählstil ist - ich weiß nur, dass da etwas ist, was man als Fan von fantasievollen Dystopien nicht verpassen sollte. Die Erzählungen von Joy sind in der Ich-Form, aber man bekommt auch Einblicke in Matthial's Geschehnisse und was er versucht um seine Clanmitglieder zu retten. Man spürt, dass Matthial sich verändert und irgendwie dachte ich, Joy müsste sich eigentlich am meisten verändern, dabei ist sie der einzige Charakter, der trotz all der Ereignisse kaum eine Entwicklung durchläuft.


    "Dark Canopy" ist ein passender Titel und auch das Cover erzählt, wofür diese Geschichte steht. Für alle, die nicht länger im Dunklen bleiben wollen: Lest es! ;-) 

  4. Cover des Buches Ein Mann namens Ove (ISBN: 9783442493951)
    Fredrik Backman

    Ein Mann namens Ove

     (822)
    Aktuelle Rezension von: Hortensia13

    Es gibt nicht viel über Ove zu sagen. Er fährt Saab und kontrolliert seine Wohnhaussiedlung auf Falschparker. Denn Regeln sind dem grummeligen Ove das Wichtigste. Zuerst verliert er seine Frau und jetzt noch die Arbeit. Kein Wunder, dass das Leben nun keinen Sinn ergibt. Als er entschliesst, sich endgültig zu verabschieden, zieht gegenüber das Chaos in Form einer jungen Familie ein. Für Ove ist klar, das kann so nicht bleiben.

    Ich habe schon andere Bücher von Fredrik Backman gelesen und muss leider sagen, dass diese Geschichte etwas schwächer daherkommt als andere. Ich glaube, dass das hauptsächlich aber an der garstigen Art von Ove ist, mit der man sich nicht recht identifizieren kann. Wiederum sind einzelne Passagen im Buch regelrecht herzzerreissend und berühren tief. Mein liebstes Zitat aus dem Buch werde ich nie vergessen.

    Mein Fazit: Man muss sich auf den etwas skurrilen schwedischen Humor und der Persönlichkeit von Ove einlassen. Dann vergisst man diese Geschichte nicht mehr so schnell. 4 Sterne.

  5. Cover des Buches Fallen Angels - Die Ankunft (ISBN: 9783453529823)
    J.R.Ward

    Fallen Angels - Die Ankunft

     (302)
    Aktuelle Rezension von: Bücherfuchs_Zeilenmagie

    Das Ende der Welt soll entschieden werden. Sieben Seelen wurden dazu ausgesucht, um erlöst oder in die ewige Verdammnis geschickt zu werden. Doch wie soll das entschieden werden?

    Die Antwort ist einstimmig: Ein Erlöser muss her und diesen undankbaren Job bekommt Jim Heron aufs Auge gedrückt. 

    Er muss diesen sieben Seelen am Scheideweg beistehen und ihnen helfen die richtige Entscheidung zu treffen. Jede Seele bringt für die entsprechende Seite einen Sieg. Wer am Ende mehr Punkte hat, hat gewonnen.

    Simpel, oder?

    Nicht unbedingt.

    Jim ist alles andere als ein Engel und wenig begeistert von seinem neuen Job als Englein. Vor allem weil der Gegenpart aus der Hölle nicht zimperlich ist und obendrein aussieht wie ein Victoria Secret Model.

    Für seinen ersten Fall bekommt Jim einen kleinen Hinweis in Form des Films „Pretty Woman“. Er muss einem Geschäftsmann mit dunkler Vergangenheit helfen die richtige Entscheidung am Scheideweg zu treffen. 

    Die neue Aufgabe ist nicht leicht und birgt viele Risiken.

    Der Roman ist anders als die „Black Dagger“-Reihe der Autorin. Die Charaktere haben allesamt ihre Eigenarten, Witz und Charme.

    Der Schreibstil der Autorin ist spitze und brachte mich auch das ein oder andere Mal zum schmunzeln. Die Story ist gut durchdacht und mal etwas anderes als Vampire. Die Geschehnisse sind bis zur letzten Seite gut miteinander verflochten und fügen sich am Ende zu einem Ganzen zusammen. 

  6. Cover des Buches Als wir träumten (ISBN: 9783104001180)
    Clemens Meyer

    Als wir träumten

     (122)
    Aktuelle Rezension von: Maus86

    Danie und seine Freunde verleben ihre Jugend im Leipzig der Nachwendejahre. Sie scheinen ziel- und perspektivlos und die Prioritäten liegen darin, gute Zeiten zu verleben und Stärke gegenüber anderen zu demonstrieren. Vieles im Verhalten der jungen Männer ist einfach typisch grenzüberschreitendes Verhalten Jugendlicher und es geht oft um das Austesten der eigenen Grenzen. Beim Protagonisten und dessen Freunden geht es jedoch immer noch einige Schritte darüber hinaus, so dass es Tote durch Autounfälle und Drogenmissbrauch gibt, Gefängnisaufenthalte und Krankenhausaufenthalte nach brutalen körperlichen Auseinandersetzungen. 

    Das Buch ist episodenhaft verfasst, ohne Chronologie und mit vielen Zeitsprüngen zwischen den Kapiteln, die sich vor und wieder zurück bewegen. Es entsteht trotzdem eine gutes Gesamtbild und die Plotlines fügen sich grob zusammen. Wir als LeserInnen nehmen dabei durchgehend die Perspektive von Danie ein. 

    Für mich war das Buch insgesamt sehr eintönig und ich konnte wenig Interesse für die Eskapaden der Jugendlichen entwickeln. Stark fand ich die Szenierie im Jugendarrest, in dem Danie einige Monate verbringen muss. Hier wird ein spannender Mirkrokosmos mit interessanten Strukturen gezeigt. Darüber hinaus fand ich die Plotline zu Mark sehr eindringlich beschrieben und empfand die Auseinandersetzung mit seiner Suchtproblematik literarisch und psychologisch stark. Leider kam das im Buch für meinen Geschmack zu kurz, hierüber hätte ich gerne mehr gelesen. 

    Insgesamt konnte mich der Autor mit dem Buch nicht recht überzeugen und ich habe es leider viel zu gerne zugeschlagen. 

  7. Cover des Buches Schattenauge (ISBN: 9783473544172)
    Nina Blazon

    Schattenauge

     (423)
    Aktuelle Rezension von: Omix3

    Schattenauge ist der erste Teenie-Roman, den ich an einem Stück gelesen habe. Er hat quasi meine Liebe zu Büchern entfacht. Somit bin ich auch nicht wirklich neutral, was meine Meinung angeht. Ich habe das Buch vor kurzem wieder in der Hand gehabt und verstanden, warum ich die Story damals so toll fand. Liest sich immer noch flüssig, die Charaktere sind immer noch nahbar für mich, die Story einzigartig - Das man mit einem Buch sowohl eine damals 14 Jährige, als auch heute eine 25 Jährige begeistern kann, verdient für mich alle Sterne der Welt und zeigt, dass Nina Blazon eine fantastische Geschichtenerzählerin ist! 

  8. Cover des Buches Einmal ist keinmal (ISBN: 9783641168193)
    Janet Evanovich

    Einmal ist keinmal

     (567)
    Aktuelle Rezension von: FraeuleinSpinnweb

    Das Thema „Kopfgeldjäger“ war schon immer faszinierend für mich. Nicht nur Boba Fett oder Din Djarin aus Star Wars hatten es mich angetan, im Manga/Anime Bereich war es „Cowboy Bebop“ und sogar der trashigen „Dog- Der Kopfgeldjäger“ stand Nachts auf meinem „Ich-kann-nicht-schlafen“-Programm. Somit musste Stephanie Plum irgendwann auf meiner Leseliste erscheinen.


    Im ersten Band ist Stephanie Plum einfach abgebrannt. Kein Job, kein Geld, keine Perspektive. Aus dieser Not nimmt sie einen Job bei ihren Cousin Vinnie an, aber nicht wie ihre Mutter meint, als Hilfe im Büro, sondern als knallharte Kopfgeldjägerin. Doch Steph ist eine Anfängerin und noch meilenweit von Knallhart entfernt. Mit Hilfe des coolen Ranger (und wir alle haben oder hatten schon mal einen Ranger-Typen in unseren Leben) nimmt sie gleich einmal den gefährlichsten Job an, den Vinnie zu bieten hat. Joe Morelli, mit dem sie nicht nur eine Nachbarschaft, sondern auch ihre Unschuld in der Highschool geteilt hat. 


    Ungeniert erleben wir ihre Welt und der Schreibstil ist locker flockig und lädt förmlich zum Schmunzeln ein. Die Sprache ist witzig und die Spannung ist trotz des Humors immer fesselnd. Ich habe mein bestens unterhalten gefühlt, und sollte ich eines Tages einen Hamster habe, wird er Rex heißen.

  9. Cover des Buches Sterbenskalt (ISBN: 9783596188345)
    Tana French

    Sterbenskalt

     (298)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Die Originalausgabe erschien 2010 unter dem Titel „Faithful Place“. Interessanterweise hat der Leser es erneut mit einem anderen Ich-Erzähler der Dubliner Polizei zu tun. Nach Detective Rob Ryan von der Mordkommission im ersten, seiner, im zweiten Band bereits ehemaligen, Teamkollegin Cassie Maddox im zweiten, handelt es sich in diesem dritten Band um Frank Mackey, den Leiter verdeckte Operationen, der im zweiten Band Cassies Chef war. Mackey wird von seiner Vergangenheit eingeholt, als nach zwanzig Jahren der Koffer seiner damaligen Freundin Rosie Daly gefunden wird, mit dem sie vorhatte, nach England durchzubrennen. Bis dahin hat Mackey geglaubt, Rosie habe ihn versetzt und sei ohne ihn abgereist. Als dann Rosies Leiche gefunden wird, wenig später sein Bruder Kevin stirbt und die Polizei bei Kevin den ersten Teil von Rosies damaligem Abschiedsbrief findet, wird Frank Mackey bewusst, dass die Ereignisse vor über 20 Jahren anders abliefen als er die ganze Zeit glaubte.

    Allen bisherigen drei Bänden ist gleich, dass die Vergangenheit eine tragende Rolle spielt und die aktuellen Ereignisse ihre Wurzeln in der Vergangenheit haben.

    Ausführlich beschreibt die Autorin das Milieu, aus dem der Ermittler stammt, eine alte, teils heruntergekommene Arbeitersiedlung, deren Gentrifizierung gerade begonnen hat. Dem ein oder anderen mag das zu wenig actionreich sein, ich fand es in diesem Krimi ausgesprochen gut passend. Wer sich für diesen Roman interessiert, dem sei geraten, sich an der auf der Vorderseite aufgedruckten Genreeinordnung „Kriminalroman“ zu orientieren und nicht an dem dort sogar fett aufgedruckten deutschen Titel „Sterbenskalt“, der deutlich zu reißerisch gewählt und deshalb unpassend ist. Es ist mir ein Rätsel, was den Verlag geritten hat, den passenden Originaltitel „Faithful Place“ zu dergestalt verändern, dass der Titel einen Thriller vermuten lässt. Ich vermute mal, dass die Autorin dafür am wenigsten etwas kann.

    Eindrucksvoll schildert French die Schwierigkeiten, die sich für den Protagonisten Frank Mackey aus seiner Herkunft ergeben, Probleme, die vielfach in ihm selbst angelegt sind und auch durch eine wohlmeinendes, enges Umfeld nicht aus der Welt geschaffen werden können, sondern ihn ein Leben lang begleiten. Auch durch Kappung der Verbindung zu seiner Familie kann er ihnen nicht auf Dauer entgehen, sondern sie nur eine Zeitlang ignorieren. 

    Immer wieder lässt die Autorin Frank Mackey und seine Familie in die Vergangenheit zurückblicken und motiviert so für den Leser die gegenwärtige Handlung. Sie lässt dabei durchblicken, dass es Nuancen im Werdegang sein können, die ein ganzes Leben beeinflussen können bis hin zum verfrühten Tod.

    Der Kriminalfall gerät darüber fast ein wenig in den Hintergrund, schwingt aber in jeder Zeile latent mit, auch wenn die Auswahl an Tatverdächtigen klein ist. Überhaupt kommt die Geschichte mit einer erstaunlich kleinen Personenzahl aus.

    Am Schluss hätte ich mir noch ein wenig mehr Aufklärung gewünscht, wie es nun genau abgelaufen ist, gestehe der Autorin aber zu, dass ein Geständnis der vorherigen Charakterisierung des Täters zuwidergelaufen wäre. Dennoch fällt das Ende ein wenig ab, weil aus meiner Sicht einige Dinge nicht so richtig auserzählt sind. Vier Sterne.

  10. Cover des Buches Die Zeit, die Zeit (ISBN: 9783257242614)
    Martin Suter

    Die Zeit, die Zeit

     (237)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Der Roman fängt recht vielversprechend an. Doch schon relativ schnell hat sich die Grundidee ausgereizt: Die Zeit anhalten bzw. zurückzudrehen (ich weiß, unsere Vorstellung von Zeit an sich wird ja in Frage gestellt) anhand von Maßnahmen, die einen umrissenen Raum in einen frühen Zustand zurück versetzen? Da darf man nun nicht gleich seine logischen Einwände anführen, sonst sollte man das Werk besser gleich in die Ecke legen (Wer definiert die räumliche Begrenzung?.. Jeder weiß, es ist unmöglich zweimal in den gleichen Fluss zu steigen...etc.)

    Nun denn, ich habe mich auf den Handlungsverlauf eingelassen und konnte so erleben, dass im weiteren Verlauf eine lange, lange Durststrecke folgte, in der vor allem über Gartenarbeiten ausführlichst berichtet wird. Wer sich jedoch ein wenig mit Pflanzen auskennt weiß, dass man keinen Strauch keinen Baum einfach so ersetzen könnte. Da wären wir wieder beim logischen Aspekt. Abgesehen davon sind manche Sequenzen irgendwie ziemlich langatmig geraten.

    Ganz außer Frage verfügt Martin Suter über einen mehr als akzeptablen Schreibstil, so dass ich das Buch nicht in die Tonne gefeuert habe. Doch wenn die Basis so brüchig ist, bleibt immer wieder ein bittere Beigeschmack beim Lesen.

    Im letzten Drittel dachte ich dann auch noch, dass die Aufklärung des Mordes vergessen werden würde. Nun, dem ist nicht so. Aber das Ende des Romans wirkte auf mich doch sehr zurecht gebogen und konnte mich so gar nicht versöhnlich stimmen.

    Fazit: Schwanke zwischen 2 und 3 Sternen. Hätte nicht gedacht, dass ich einen Suter mal so niedrig bewerten würde. Ist für mich persönlich das bisher schwächste Werk von ihm, das ich gelesen habe.

  11. Cover des Buches iBoy (ISBN: 9783423715386)
    Kevin Brooks

    iBoy

     (170)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Thoene

    Die Geschichte an sich fand ich sehr interessant. Ein Junge wird zum Superheld und rächt seine Freundin. Dabei bringt er sie in große Gefahr und sich selber. Er hat super Fähigkeiten und setzt sie am Anfang auch richtig ein. Doch dann wird es brutal. Für ein Jugendbuch fand ich es ziemlich krass. Andererseits spiegelt es tatsächlich ein bisschen die Wirklichkeit wieder, wie es in der Realität aussieht. Zumindest war die Geschichte sehr unterhaltsam.

  12. Cover des Buches Meine geniale Freundin - Das Hörspiel (ISBN: 9783844540871)
    Elena Ferrante

    Meine geniale Freundin - Das Hörspiel

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Nelebooks

    Inhalt (LB): "Im Alter von 66 Jahren erfüllt sich Lila einen Traum: Sie verschwindet von einem Tag auf den anderen. Zurück bleibt ihre beste Freundin Elena und schreibt ihre gemeinsame Geschichte nieder: In den 1950er Jahren wachsen sie am Rande Neapels auf. Elena erzählt vom Alltag der kleinen Leute, vom Zugschaffner Donato, der Gedichte schreibt, vom tyrannischen Don Achille, von den Solara-Brüdern, die sonntags mit ihrem Auto den Corso abfahren. Von Mädchenträumen und erster Liebe. Doch auch wenn ihre Lebenswege nicht parallel verlaufen, da Elena das Gymnasium besuchen darf, als Lila schon auf ihre Hochzeit zusteuert, bleibt eines unverbrüchlich: ihre Freundschaft."

    Cover: Das Cover finde ich sehr harmonisch. Es wirkt ruhig und zeigt und zeigt schon zwei Mädchen als Freundinnen, was zu dem Titel passt. Ich finde es ansprechend.

    Sprecherin: Die Sprecherin liest sehr gut, so dass man ungestört hören konnte. Auch werde ich gerne wieder etwas von ihr anhören.

    Meinung: Immer wieder musste ich mich bei dieser Geschichte auf das Zuhören konzentrieren, da es doch einige langatmige (und damit uninteressantere) Stellen gab. Durchaus gab es auch interessante Stellen und zeitweise fühlte ich mich ganz gut unterhalten, aber alles in allem konnte mich diese Geschichte leider nicht wirklich erreichen und begeistern.

  13. Cover des Buches Katzengold (ISBN: 9783961480555)
    Christine Anlauff

    Katzengold

     (38)
    Aktuelle Rezension von: legarou

    Obwohl dies normalerweise nicht so mein Genre ist liebe ich Katzen und habe beschlossen, dem Buch eine Chance zu geben - zum Glück!

    Kater Serranos Freundin Aurelia verschwindet und er macht sich auf die Suche nach ihr.
    Kommissar Liebermann macht Urlaub und will zwei Wochen auf seine kleine Tochter aufpassen. In dem kleinen Ort sieht er eine wunderschöne Frau, von der er sofort verzaubert ist - doch auch sie verschwindet spurlos.
    Liebermanns Ermittlungen bringen ihn dazu den Ort und die Bewohner genauer kennenzulernen, auch treiben ihn die Ermittlungen aber zu Serrano, und gemeinsam Lösen sie das Rätsel um die verschwundene Katze und Frau!
    Also irgendwie, denn miteinander reden können sie ja nicht.
    Ich fand die Interaktion von Liebermann und Serrano sehr amüsant, das hat mir besonders gut gefallen.

    Im Allgemeinen war das Buch sehr amüsant und flüssig zu lesen, es kamen anfangs nur sehr viele Personen vor, da habe ich mich nicht so gut ausgekannt. Auch hätte ich mir mehr Auftritte von Serrano gewünscht.
    Liebermann fand ich Anfang nicht so sympathisch, habe mich letztendlich aber doch mit ihm angefreundet.
    Empfehle das Buch auf jeden Fall weiter!

  14. Cover des Buches St. Pauli unser (ISBN: 9783499626579)
    Julia Suchorski

    St. Pauli unser

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Persönliche Ansichten auf den FC St. Pauli aus Sicht prominenter Fans. Ganz schön
  15. Cover des Buches Sommertage im Quartier Latin (ISBN: 9783499011375)
    Lily Martin

    Sommertage im Quartier Latin

     (120)
    Aktuelle Rezension von: Langeweile

    Klappentext:

    Lola Mercier ist lange, rastlos in der Welt herumgereist. Als ihre Großmutter Rose jedoch überraschend verschwindet, kehrt sie zurück in ihre Heimatstadt Paris. Mit gemischten Gefühlen begibt sie sich auf Spurensuche im Quartier Latin, dem Viertel ihrer Kindheit und Jugend. Hier begegnet sie alten Bekannten, wieder – wie der betagten Opernsängerin Jacobine oder dem Verkäufer Pierre, der seine Lebkuchenherzen mit klugen Sprüchen verziert. Vor  allem aber verbringt Lola viel Zeit im Café des Artisans.

    Es ist das Herz des Viertels, hier gibt es die besten Croissants und den leckersten Café au lait.Mit dem Besitzer Fabien  verbindet Lola eine kleine, romantische Erinnerung. Aber das ist lange her und Lola will eigentlich bald weiterziehen. Doch sie ahnt nicht, wie sehr dieser Sommer in Paris ihr Leben verändern wird….

    Die Autorin entführt auf eine sehr emotionale Weise, den Leser, in das Herz von Paris. Alle Plätze und Personen waren so gut beschrieben, dass man sich mitten unter ihnen wähnte.War es die neu erwachte Liebesgeschichte, die lange brachliegenden Familiengeheimnisse, immer wieder die Beschreibungen von leckerem Essen und Trinken, ich weiß es nicht,wahrscheinlich eine Mischung aus allem,welche dieses Buch zu etwas wirklich Besonderem machte .

    Ich habe mir dieses Buch  von Tanja Fornaro vorlesen lassen,ein echter Hörgenuss.Schweren Herzens nehme ich Abschied,nicht ohne eine Leseempfehlung auszusprechen.

  16. Cover des Buches Stefano (ISBN: 9783453318441)
    Christine Feehan

    Stefano

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah

    Ich war vom ersten Teil der neuen Reihe aus der Feder von Christine Feehan angenehm überrascht.

    Die Geschichte hat mich gut unterhalten und insgesamt hat sie mir ganz gut gefallen. Es gab für mich allerdings auch ein paar kleine Kritikpunkte. Ich fand unter anderem, dass der Freund der Heldin sehr unreif rüberkam und ich das Gefühl hatte, dass die Autorin keinen Bezug zu den jungen Leuten von heute hat, so wie sie sie hier beschrieben hat.

    Aber im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte gefallen und ich werde dem nächste Buch auf jeden Fall eine Chance geben.

    Der Serienstart bekommt von mir 3,5 von 5 Sterne.

  17. Cover des Buches Damit du dich im Viertel nicht verirrst (ISBN: 9783423145404)
    Patrick Modiano

    Damit du dich im Viertel nicht verirrst

     (21)
    Aktuelle Rezension von: bookstories

    Ich will nach der letzten Lektüre "Gräser der Nacht" noch ein Weilchen in Patrick Modianos Welt verweilen und habe mir deshalb im Anschluss gleich sein wohl autobiografischstes Werk zu Gemüte geführt. Wieder bewegen wir uns in einer Welt der Schatten längst vergangener Zeiten, wieder sind wir in Paris, wieder liegt der Stadtplan von Paris neben meinem Lesesessel, wieder wechseln Personen ihre Namen zwecks neuer Identitäten, erneut verschachtelt Modiano drei verschiedene Zeitebenen ineinander, wieder heisst der Hauptprotagonist Jean (diesmal in der dritten Person erzählend), und wieder geht es um eine verlorene Kindheit in den Fünfzigerjahren mit Spätfolgen, an die sich der Protagonist über fünfzig Jahre später zu erinnern versucht - oder vielmehr, die er aus seiner vielleicht beabsichtigten Amnesie unfreiwillig hervorholen muss.


    Der Autor schickt seiner Geschichte als Vorwort ein Zitat des französischen Schriftstellers Stendhal voraus, der in den Anfängen des 19. Jahrhunderts gewirkt hatte: "Ich kann die Wirklichkeit des Geschehenen nicht darstellen, ich kann nur seinen Schatten zeigen." Diese Worte sind sehr tiefgründig und bezeichnend für alle Werke Modianos. Wenn wir diesen Satz interpretieren und in seiner Tiefe erfassen, verstehen wir Patrick Modianos Texte, die auf der einen Seite sehr leichtfüssig geschrieben sind, auf der anderen Seite aber viel Schmerz beinhalten und beschreiben, den Schmerz eines Suchenden nach seiner Identität. Das Vergessen, ob nun durch bewusste Verdrängung oder den Lauf der Zeit hervorgerufen, und die Schatten der Vergangenheit, die wie kleine Flämmchen in die Gegenwart züngeln und die Persönlichkeit einer Person prägen, ist Modianos zentrales Schreibthema. Auf der Rückseite des Buches steht geschrieben, dass Modiano sich hier einer Episode seiner Kindheit nähert, die seine ganze literarische Vorstellungswelt geprägt hat. 


    Wie schon in "Gräser der Nacht" bewegen wir uns erneut in drei verschiedenen Zeitdimensionen. Da ist der kleine sechsjährige Jean, dem sich eine junge Frau namens Annie Astrand angenommen hat, weil die Eltern ihn aus unerwähnten Gründen abgeschoben haben, da ist derselbe einundzwanzigjährige Jean, der gerade sein erstes Buch schreibt und so Begebenheiten seiner Kindheit aufarbeitet, und da ist der in der Gegenwart lebende, über sechzig Jahre alte Jean, der sich aufgrund einer Begegnung mit zwei unbekannten Personen unwillentlich an diese längst vergessenen oder zur Seite geschobenen Lebensepisoden zurückerinnert. Und fleissig springt der Autor hin- und her, erinnert sich selbst in der Erinnerung, und stellt auch noch in den Raum, ob gewisse Bilder womöglich nur Traumbilder sind und nicht der Realität entsprechen, so dass der Hauptprotagonist sich in seinen Erinnerungen kaum zurechtfindet und der Leser bestrebt ist, immer die Orientierung zu behalten. Das hört sich verzwickt und verwirrend an, ist es aber nicht, sofern man bei der Sache bleibt. Das muss man Modiano lassen.


    Ein paar Formulierungen liessen mich an "Gräser der Nacht" denken, wie zum Beispiel das Bild mit den undeutlichen Morsezeichen, die durch die Zeit dringen und kaum mehr entziffert werden können, oder das Licht, das jemand hinter einem Fenster brennen lässt und auf An- bzw. Abwesenheit schliessen lassen. Sie scheinen zu Modianos Bildsprache zu gehören, um das Verwobensein von Vergangenheit und Gegenwart zu veranschaulichen. Ich bin gespannt auf weitere Romane von ihm, deren weit über zwanzig es geben soll. Ich denke, er schreibt keine neuen Geschichten, ihn hält die eine Geschichte - seine eigene - gefesselt, die ihn zum Schreiben bewegt und zur Meisterschaft gebracht hat.


    "Damit du dich im Viertel nicht verirrst" beginnt mit dem kurzen Satz "Fast nichts." (...) Wie die Wirkung eines Insektenstichs, der zunächst kaum spürbar ist und dann einen immer anschwellenderen Schmerz verursacht, dringen Worte und Namen aus der Vergangenheit in das Bewusstsein von Jean Daragane, einen alternden Schriftsteller, der zurückgezogen in einer Pariser Wohnung lebt und die Begegnung mit Menschen meidet. Unfreiwillig wird er mit seiner eigenen Kindheit konfrontiert. Ein Anruf eines Unbekannten - Gilles Ottolini - bewegt ihn zu einem Treffen in einem Café, dieser habe sein Adressbüchlein gefunden und möchte es ihm zurückgeben. Obwohl Jean die Telefonnummern darin nicht mehr benötigt, da die Personen entweder nicht mehr leben oder für ihn nicht mehr von Bedeutung sind, trifft er sich mit dem Unbekannten, der in Begleitung einer jungen Frau namens Chantal Grippay tatsächlich mit dem Büchlein erscheint - und mit Fragen.


    Ottolini möchte Informationen über einen gewissen Guy Torstel, der in Jeans Adressbuch steht. Er schreibe einen Artikel über einen Kriminalfall, in den Akten tauche dieser Name auf, und er hoffe, durch Jean mehr über diese Person zu erfahren. An Guy Torstel kann Jean sich anfänglich nicht erinnern. Doch Annie Astrands Namen, der ebenfalls in diesen Akten steht, die er von Chantal Grippay hinter dem Rücken von Ottolini zwecks Lektüre erhält, kreist er mit roter Farbe ein. Annie Astrand, eine sanfte junge Frau, hat ihn einst als siebenjähriges Kind in ihr Haus in Saint-Leu-La-Forêt aufgenommen, wo Jean ein Jahr seiner Kindheit verbringt, bevor Annie mit ihm in eine Wohnung im Pariser Montmartre-Viertel umzieht, um von dort später in einer Nacht- und Nebelaktion mit dem Zug Richtung Italien zu flüchten.


    Durch diese Akte, die Jean zu lesen beginnt, fallen ihm immer mehr Begebenheiten aus seiner Vergangenheit ein, und nie ist er sich sicher, ob das, woran er sich zu erinnern glaubt, sich auch tatsächlich so zugetragen hat. In dieser Akte findet Jean eine Vergrösserung eines Automatenbildes eines damals nicht identifizierten Kindes, und auf diesem Bild erkennt er sich selbst wieder. Diese Begebenheit, dieser Gang zu einem Fotoautomaten, erwähnt Jean in seinem ersten Roman Das Schwarz des Sommers, den der unbekannte Gilles Ottolini ebenfalls gelesen haben will, und den Jean fünfzehn Jahre nach seinem Zusammensein mit Annie Astrand, also mit einundzwanzig, zu schreiben beginnt und auch fertigstellt. Ein Kriminalroman, in dem er an einer einzigen Stelle im Zusammenhang mit einem Bücherladen auch den Namen Guy Torstel nennt.


    Jene Zeit in Paris fünfzehn Jahre nach den Begebenheiten mit Annie Astrand führt Jean unter anderem wieder zum Haus in Saint-Leu-La-Forêt zurück, wo er bei einem gewissen Doktor Voustraat, dem Nachbarn, Informationen zu erhalten hofft. Jean gelingt sogar ein kurzes Wiedersehen mit Annie Astrand. Sie wirkt ängstlich und unehrlich. Ob er die Nacht bei ihr bleibt, wie sie das wünscht, wird nicht ausformuliert. Wir erhalten einige Puzzleteile, ein ganzes Bild fügt sich jedoch nicht zusammen. So erfahren wir unter anderem, dass Annie Astrand im Gefängnis gesessen hat, und dass eine Person namens Colette Laurent, die mit Annie verkehrte, umgebracht wurde. Man kann vermuten, dass dies der Grund für Annies spätere Flucht gewesen sein könnte. Auch andere Namen zwielichtiger Personen werden genannt, mit denen Annie verkehrte, so zum Beispiel Roger Vincent, ein Name, der auch in anderen Romanen Modianos vorkommen soll. Die beiden Personen Gilles Ottolini und Chantal Grippay, die Jean dazu bewegen, sich mit seiner Vergangenheit zu befassen, tauchen nach ihrem Auftritt zu Beginn der Geschichte nicht wieder auf, was den Leser mit Fragen zurücklässt.


    Überhaupt können wir gewisse Geschehnisse nur erahnen, wie zum Beispiel, dass das Wirken Annie Astrands in die Nachtlokale des südlichen Teils von Montmartre hineinspielt, oder was sich in dem Haus in Saint-Leu-La-Forêt zugetragen haben könnte, oder dass dieser dubiose Gilles Ottolini sein Geld durch Zuhälterei und Pferdewetten verdient und Jean mit dieser Kriminalakte nur erpressen will. Alles bleibt im Zwielicht, erhält so mehr Gewicht, als würden Dinge ausgesprochen werden. Am Ende stehen mehr offene Fragen im Raum als Antworten. Aber das spielt keine Rolle, denn wie im Vorwort schon erwähnt, kann der Autor nicht die Wirklichkeit des Geschehenen darstellen, er kann nur seine Schatten zeigen. Am Ende, da die Erinnerungen für den kleinen Jean immer schmerzhafter zutage treten, wechselt Modiano in Präsenz-Erzählform, was dem Leser erlaubt, tief in die Seele des Protagonisten zu blicken.


    "Damit du dich im Viertel nicht verirrst" ist eine berührende Geschichte. "Damit du dich im Viertel nicht verirrst" steht in grosser Schrift, zusammen mit der Wohnadresse Annie Astrands, auf einem gefaltenen Zettel, den der kleine Jean bei sich trägt, wenn er tagsüber im Montmartre-Viertel am Place Blanche allein durch die Strassen zieht, weil Annie Astrand abwesend ist und einer Tätigkeit nachgeht, die beim Leser und auch beim Hauptprotagonisten nur vage Vermutungen auslöst.


    Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/damit-du-dich-im-viertel-nicht-verirrst 

  18. Cover des Buches Großer Bruder Zorn (ISBN: 9783847906018)
    Johannes Ehrmann

    Großer Bruder Zorn

     (21)
    Aktuelle Rezension von: wiechmann8052

    eine Kiezgeschichte aus Berlin Wedding von J. Ehrmann

    für mich war das Buch eher mehrere Reportagen an einander gereiht "eine Woche im Leben von ...  oder die Träume von :::

    es hatte wenig von einem Roman da Anfang und Ende gleich war, eine Milieu Studie die sich vielleicht für ein Drehbuch oder ein Theaterstück eignen würde.

    die Bilder im Kopf die durch das Lesen entstanden, erinnerten an Heinrich Zille ein sehr bekannter Berliner Maler.(1858-1929) der seine Bilder auch in dieser Mundart untertitelt hat.

    Die Sprache im Buch fand ich schwer zu lesen, ob nun Mundart oder Jugendsprache sie wirkte unordentlich und aufgesetzt, mit realen Personen im Film oder auf der Bühne mit Sicherheit leichter verständlich.

  19. Cover des Buches Emma Brown (ISBN: 9783442460403)
  20. Cover des Buches The Point - Entfesselte Sehnsucht (ISBN: 9783956492501)
    Jay Crownover

    The Point - Entfesselte Sehnsucht

     (47)
    Aktuelle Rezension von: steffis_bookworld
    OMFG dieses Buch!

    Ich bin ja wirklich schon eine ganze Weile ein Fan von Jay Crownover und ihr Marked Man Reihe gehört durch Rule Archer zu meinen absoluten Lieblingen. Doch diese Jungs sind alles gute Kerle, manchmal können sie etwas problematisch und arrogant sein, aber sie sind nichtsdestotrotz gut. Doch der Protagonist dieses Buches - Shane Baxter - ist keiner dieser guten Jungs. Er ist ein richtiger Bad Guy. Und ich glaube der englische Klappentext sagt es am besten: Es besteht ein Unterschied zwischen Bad Boy und einen Typen der wirklich böse ist. Und ich kann euch schon jetzt sagen, The Point - Entfesselte Sehnsucht ist eins der besten Bücher, die ich seit langem gelesen habe, mit dem wohl coolsten Antihelden.

    Shane Baxter ist schon mit 18 Jahren ins Gefängnis gekommen. Jetzt, 5 Jahre später, ist er 23 und frisch wieder draußen. Doch könnte er die Zeit zurück drehen, würde er alles wieder genauso machen. Denn er ist damals ins Gefängnis gegangen um seinen besten Freund Race zu beschützen. Allerdings ist dieser nach Bax Entlassung einfach untergetaucht. Deswegen setzt er nun alles daran, Race zu finden und trifft dabei auf dessen Halbschwester Dovie, die eine merkwürdige Anziehung auf ihn ausübt. Dabei könnte sie nicht weniger in sein Leben voller Gewalt, Kriminalität und Gefahr passen...

    Okay, ich muss einfach mit Bax bzw Shane beginnen. Denn...OMG...dieser Typ ist der Hammer! Er ist der Inbegriff des bösen Typen. Und wenn ich böse sage, dann meine ich so richtig richtig böse. Aber auch wenn es eine Weile brauchte mit ihm warm zu werden, was aber einfach an seiner Art lag, konnte ich nicht umhin, mich in ihn zu verlieben. Denn Shane Baxter hatte zwei Seiten. Auf der einen ist Bax. Die "böse" Hälfte, die keine Kompromisse eingeht, die hart ist, absolut und Schonungslos ehrlich. Aber vor allem gefährlich. Und dann ist das noch Shane. Die "gute" Hälfte. Die Hälfte die nur Dovie in ihm hervorbringen kann. Die nette und etwas weichere Seite. Und genau diese beiden Seiten zusammen, machen Shane Baxter so unwiderstehlich.

    Über Dovie habe ich jetzt noch gar nicht viel gesagt. Dovie Pryce ist eine 20 jährige Studentin, die in ähnlichen Verhältnissen wie Bax aufgewachsen ist. Doch vor ein paar Jahren, hat ihr Halbruder - und Baxs bester Freund - Race sie ausfindig gemacht und ihr zu einem besseren Leben verholfen. Weswegen Race in ihren Augen ein Held ist. Und da er Bax vertraut, lässt Dovie ihn auch näher an sich heran. Sie ist eine dieser Protagonistinnen deren beste Freundin man gerne wäre. Was ich an Dovie am meisten mochte ist, dass frech und nicht auf den Mund gefallen ist, dazu absolut fürsorglich und einfach nur liebenswert. Und wie sie Bax sieht, wirklich alles von ihm sieht, war einfach wunderbar. Sie liebt ihn nicht obwohl er böse ist, sondern gerade deswegen.

    Und das ist auch ein Grund dafür, das die Chemie zwischen diesen beiden Charakteren gestimmt hat. Nichts ist sexyer als ein heißer Typ und ein schüchternes Mädchen. Denn genau dann kann man sich sicher sein, dass nur so die Funken fliegen. Aber auch außerhalb des Bettes haben die beiden super zusammengepasst. Sie haben einfach Seiten an dem anderen zum Vorschein gebracht, die beide Charaktere noch besser gemacht haben.

    The Point - Entfesselte Sehnsucht ist eine Geschichte voller Romantik, die man nicht erwartet hätte, Drama, Spannung und einer ordentlichen Portion Sex. Und auch wenn man am Anfang ein wenig braucht um in die Geschichte zu kommen, da man einfach von so vielen Informationen und Charakteren erschlagen wird (Achtung, hier ist aufmerksames lesen gefordert), hätte ich dieses Buch in keinem Punkt anders gewollt. Denn dieses Buch zeigt einem, dass man, egal was man durchgemacht hat, wie unvollkommen man auch ist, alles schaffen kann und ganz vielleicht noch die große Liebe auf dem Weg findet.
  21. Cover des Buches Duell der Detektive (ISBN: 9783401099071)
    Jürgen Banscherus

    Duell der Detektive

     (3)
    Aktuelle Rezension von: martina400
    Kwiatkowski ist der einzige Privatdetektiv in seinem Viertel. Aber er ist nicht nur der Einzige, sondern auch der Beste! Doch eines Tages bleiben die Aufträge aus. Von seiner Freundin Olga erfährt er, dass es einen Jungen gibt, der ihn kopiert. Noch dazu bietet er einen billigeren Preis, nämlich nur 3 Päckchen Carpenters Kaugummi und er löst die Fälle in windeseile. Doch zwei Detektive in einem Viertel, das geht doch nicht. So suchen sich die beiden einen Artikel aus der Zeitung raus und machen einen Deal: Wer den Fall zuerst löst, bekommt die Vorherrschaft. Kwiatkowski legt sich nachts auf die Lauer bis er einschläft. Der andere Junge, King scheint nicht hier zu sein. Am nächsten Morgen allerdings herrscht das böse Erwachen. Dieser Kinderkrimi ist für das Lesealter von 9 Jahren gedacht. Die Geschichte ist ganz nett aufgebaut, allerdings sind die Figuren nicht sehr sympathisch. Trotz des Krimis hält sich die prickelnde Spannung in Grenzen. Trotzdem ein nettes Buch für Kinder, die ein wenig Spannung wollen.
  22. Cover des Buches Lovely Faces (ISBN: 9783969667552)
    Anna Konelli

    Lovely Faces

     (17)
    Aktuelle Rezension von: bookwormworld_

    Dieses Buch ist sehr komplex vom Magiesystem her l, kann aber mit authentischen und nahen Charakteren klar punkten! Ich bin so gespannt auf Band zwei und weitere Plottwists zu entdecken! Die Autorin hat einen wunderschönen und einzigartigen Schreibstil, der auch sehr humorvoll ist! Ihre Präferenz zu magischen Dingen, wie Freitag den 13 und 666 Seiten lässt mich persönlich auch schmunzeln ✨

  23. Cover des Buches God's Pocket (ISBN: 9783596185825)
    Pete Dexter

    God's Pocket

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Als Krimi nur bedingt tauglich, ist Dexters Debüt vielmehr ein gesellschaftliches Panorama gelungen, welches bis heute Bestand hat. Seine Sprache hat nichts an Kraft verloren. die Umstände sind annähernd die gleichen geblieben. Wer auf Spannung steht, wird hier nicht bedient. Die Qualitäten dieses Buches. und die von Dexter als Autoren, liegen woanders, nicht bei plumpen suspense. Er ist ein sehr guter und genauer Beobachter, der die Details kennt und der Szenen so schreibt, dass man noch lange darüber nachdenken kann. Mein persönlicher Favorit von Dexter.
  24. Cover des Buches Ruhige Zeiten (ISBN: 9783423145749)
    Lizzie Doron

    Ruhige Zeiten

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Leale verliert ihren ersten Mann und bleibt mit dem gemeinsamen Kind allein zurück. Sajtschik der den Friseursalon im Ort hat, nahm sich ihr und dem Kind an. Leale fing an Maniküre zu machen und arbeitete dann 30Jahre lang dort. Nach Sajtschiks Tod übernahm sie den Salon. Geprägt von den Verlusten geliebter Menschen und belastet durch ihre jüdische Vergangenheit, war Leale stets verschlossen. Doch im Friseursalon begannen alles zu reden und erzählten von ihrer Vergangenheit, ihren Verlusten und Ängsten und so wurde der Salon ein Ort der Ruhe und des Erzählens.

    Lizzie Doron schreibt einfühlsam und in einer wundervollen Sprache die Geschichten heimatloser in Tel Aviv und lässt den Leser doch hoffen und lächeln.

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