Bücher mit dem Tag "viktorianischer zeitgeist"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "viktorianischer zeitgeist" gekennzeichnet haben.

8 Bücher

  1. Cover des Buches Animant Crumbs Staubchronik (ISBN: 9783959913935)
    Lin Rina

    Animant Crumbs Staubchronik

     (1.163)
    Aktuelle Rezension von: booksandhoovebeats

    **Achtung, kann Spoiler enthalten**

     

    Animant Crumbs Staubchronik | Lin Rina | Hardcover | Drachenmond Verlag | 558 Seiten

    „Bücher über Bücher, Seiten, Wörter, der Geruch von Papier und Staub in der Luft, und ich wusste, dass ich mein Herz an diesen Ort verlieren würde.“ – Zitat aus dem Buch

    England 1890. Die junge Frau Animant Crumb verbringt ihre Zeit lieber mit Büchern und Ruhe, anstatt wie ihre Altersgenossinnen auf Bällen zu tanzen, die große Liebe zu finden, zu heiraten und eine Familie zu gründen.

    Als Ani dann auch noch beschließt, nach London zu ihrem Onkel zu ziehen um in der Universitätsbibliothek zu arbeiten, verliert ihre Mutter endgültig die Hoffnung, ihre Tochter unter die Haube zu bringen – dennoch lässt sie sie ziehen.

    Animant wird von ihrem Onkel gewarnt, dass der Bibliothekar eine schwierige Person ist – dass es ein wahrlich grießgrämiger Mann ist, dem kein Lächeln über die Lippen kommt, damit hat sie nicht gerechnet. Und es ist anfangs auch gar nicht so leicht, mit ihm zu arbeiten.

     

    Am Anfang und auch zwischendurch hatte ich mit dem Buch manchmal so meine Probleme. Animant war für meinen Geschmack manchmal etwas zu kindisch, obwohl sie immer erwachsen wirken wollte und auch der knartschige Mr. Reed hat mich genervt. Doch die positiven Kapitel in diesem Buch haben eindeutig überwogen. Auch toll fand ich die einzelnen Überschriften zu den Kapitel. Sowas mag ich immer total gerne. Die Geschichte selbst war auch super, zeitweise aber etwas langatmig.

    Was ich schade fand, ist, dass das Buch plötzlich so abrupt endet. Man hätte ein paar Kapitel zwischendurch streichen können, weil oft immer wieder dasselbe kam, und dafür das Ende noch etwas ausdehnen können. Aber das ist Geschmackssache.

    Cool fand ich aber, dass die Bibliothek der Hauptort des ganzen Geschehens war. Wer träumt nicht davon, in einer riesigen Bibliothek zu arbeiten?

    Alles in allem aber war Animant Crumbs Staubchronik ein wirklich tolles Buch, dass ich gerne jedem ans Herz lege, die gerne mal ein cozy Buch lesen möchten.

    4 von 5 Stethoskopen

     

  2. Cover des Buches The Essex Serpent (ISBN: 9780062666376)
    Sarah Perry

    The Essex Serpent

     (8)
    Aktuelle Rezension von: LaLecture

    Inhalt 


    Großbritannien, 1892: Die frisch verwitwete Cora Seaborne genießt nach dem Tod ihres gewalttätigen Ehemannes ihre neugewonnene Freiheit. Die unkonventionelle junge Frau hegt großes Interesse für Archäologie und hofft, in dem kleinen Örtchen Aldwinter in Essex die aus Legenden berühmte Schlange von Essex zu finden, in der sie einen evolutionsgeschichtlich altes Meerestier vermutet.
    Dabei lernt sie den Reverend William Ransome kennen, mit dem sie des Öfteren aneinandergerät, aber auch auf einer Wellenlänge zu sein scheint.
    Martha, das Kindermädchen von Coras autistischem Sohn Francis und eine gute Freundin von Cora, hegt dagegen eher Interesse für die sozialen Missstände in London, während Coras Freund Luke Garett, der ehemalige Arzt ihres Ehemannes, Interesse für sie hegt und ihre Faszination für das kleine Kaff in Essex nicht nachvollziehen kann.






    Meinung 


    „The Essex Serpent“ habe ich mir tatsächlich zu mindestens 70% wegen des wunderschönen Covers gekauft und nur zu einem kleineren Teil wegen des Inhalts, der eine unkonventionelle Liebesgeschichte versprach: Eine junge Frau, die von Darwin begeistert ist und sich für Archäologie interessiert, trifft auf einen eher konservativen Pfarrer, dem ihre Lebensweise und ihre Interessen ein Dorn im Auge sein müssen - und dennoch fühlen sich beide zu einander hingezogen.
    So zumindest steht es im Klappentext, doch ich möchte meine Rezension gleich mit der „Warnung“ beginnen, dass „The Essex Serpent“ kein Liebesroman ist! Sicherlich geht es unter anderem auch um Liebe, aber auch um viele andere Dinge und sowohl die Figuren als auch die Handlung sind alles andere als das, was man von konventionellen (Liebes-)Romanen gewöhnt ist. 
    Wer bereit ist, sich auf ein stilles, sehr spezielles und etwas anderes Buch einzulassen, wird mit „The Essex Serpent“ dennoch wundervolle Lesestunden haben.




    Das erste, was an „The Essex Serpent“ auffällt, ist der ganz besondere Schreibstil. In einigen Rezensionen, die ich gelesen habe, hieß es, Sarah Perry imitiere gelungen den Schreibstil der viktorianischem Zeit, in der ihr Roman spielt. Das kann ich nicht wirklich beurteilen, aber der Stil ist definitiv erst einmal gewöhnungsbefürtig. 
    Er wirkt etwas altmodisch (Ich hatte im Englischen mit einigen Begriffen Probleme.) und vor allem, wie auch das ganze Buch, recht gemächlich. Immer wieder verliert die Autorin sich in Beschreibungen, ganz besonders denen der Natur vom Essex, und der Einstieg in das Buch besteht aus vielen Erklärungen und Hintergrundinformationen zu den Figuren. Dennoch gelingt es Perry, die nötigen Informationen und Erklärungen so einzustreuen, dass mir beim Lesen nicht langweilig wurde und sich Handlung und Beschreibung gerade im richtigen Maße abwechseln.


    Am meisten faszinierte mich jedoch, wie humorvoll die Autorin teilweise schreibt, und das auf eine sehr schwer zu beschriebende, subtile und elegante Art. Sie macht keine plumpen Witze und die Dialoge und Beschreibungen erwecken nicht einmal den Anschein, als seien sie darauf ausgelegt, witzig zu sein; dennoch spricht besonders durch ihre intelligenten Formulierungen und ihre Art, Figuren und zwischenmenschliche Situationen zu beschreiben, ein gewisser, feinsinniger Humor.


    Ebenfalls gewöhnen musste ich mich zunächst an die Verwendung der Perspektiven, denn „The Essex Serpent“ wirft durch einen personalen (aber nicht Ich-) Erzähler Blicke in die Köpfe verschiedener Figuren und widmet sich den einen mehr, den anderen weniger. Dabei ist es aber nicht nur so, dass die Perspektiven zwischen den einzelnen Kapiteln wechseln, sondern teilweise auch mitten im Kapitel, ja sogar mitten im Absatz. Besonders zu Beginn eines Abschnitts (die nach Monaten unterteilt sind) ist es keine Seltenheit, dass ein einführendes Kapitel zu Beginn die aktuelle Situation der wichtigsten Figuren nacheinander „abklappert“. 
    Auf diese Weise bewegt sich der Roman auch schnell weg von der Gefahr, durch den Fokus auf eine einzige Figur zu einseitig zu werden, und eröffnet sich viele Möglichkeiten der Erzählkunst.




    Eng verbunden mit dieser speziellen Art zu schreiben ist auch der Aufbau der Handlung oder eher der Handlungen. 
    Wie bereits erwähnt ist „The Essex Serpent“ ein sehr ruhiges Buch und hat nicht wirklich eine klar definierbare Handlung und einen deutlichen roten Faden. Vielmehr begleitet der Roman uns durch ein Dreivierteljahr im Leben mehrerer Figuren, die mehr oder weniger mit einander verwoben sind und in denen mehr oder weniger aufregende Dinge passieren. Viel Action oder künstliches Drama darf man hier nicht erwarten und ich würde den Roman auch nicht gerade als „Page Turner“ bezeichnen. Dass ich zum Lesen länger brauchte als bei anderen Romanen, machte mir aber nichts aus, denn auf seine spezielle Art faszinierte er mich dennoch.


    Wie man an meiner etwas unbeholfen formulierten Inhaltsangabe vielleicht erkennen kann, fällt es mir schwer, genau einzugrenzen, worum es in „The Essex Serpent“ geht. Das liegt daran, dass durch die vielen verschiedenen Figuren so viele verschiedene Themen angesprochen werden. Zum Teil geht es, wie der Klappentext verspricht, um die Liebe in den verschiedensten Facetten. Verbotene Liebe, die man zu unterdrücken versucht, unerwiderte Liebe, freundschaftliche Liebe, die Liebe in einer schwierigen Mutter-Sohn-Beziehung. Dennoch nimmt keine der erwähnten Liebesbeziehungen im Roman überhand und droht, zu kitschig oder künstlich dramatisch zu werden, weshalb ich den Roman auch nicht als Liebesroman bezeichnen würde. 
    Nebenbei ist das Buch auch ein sehr feministisches, denn viele der Personen, aus deren Perspektive erzählt wird, sind Frauen - Frauen, die unkonventionell handeln und sich von den Männern ihrer Zeit nichts vorschreiben lassen wollen. Durch ihre verschiedenen Lebenslagen werden verschiedene Themen angesprochen, beispielsweise Misshandlung in der Ehe, Rollenbilder, gesellschaftliche Zwänge, die vor allem für Frauen galten, der Wunsch nach Unabhängigkeit und der Unmut, als Frau nur als „die Frau von...“ und nicht als eigenständige Person gesehen zu werden. 
    Durch die Figur Martha werden auch soziale Ungerechtigkeiten thematisiert, durch die Bewohner von Aldwinter spielt wiederum auch Aberglaube eine große Rolle und natürlich wird auch der Konflikt zwischen Religion und Wissenschaft viel diskutiert. 
    Genau diese Vielseitigkeit des Romans sorgt dafür, dass er trotz seines gemächlichen Tempos keinesfalls langweilig wird.




    Vielseitig wie die Themen sind auch die Figuren des Buches.
    Cora Seaborne ist eine fantastische Roman-Protaonistin. Nicht weil sie perfekt oder übermäßig sympathisch wäre, sondern weil sie authentisch und facettenreich ist, sodass es mit ihr nie langweilig wird. Sie hat recht jung geheiratet und in ihrer Ehe jahrelang sehr gelitten und ihre eigentliche Natur unterdrücken müssen. Zum Teil wirkt sie deshalb so, als würde sie ihre Kindheit nun endlich ausleben wollen, wenn sie im Schlamm herumspaziert und Fossilien sammelt, wie ein Kind Muscheln sammeln würde, und sich meist nicht wirklich für die Gefühle anderer oder die Konsequenzen ihrer Handlungen interessiert. Dafür, was andere Menschen für sie empfinden, scheint sie sogar regelrecht blind zu sein, und ist oft unbeholfen in den Interaktionen mit anderen Menschen. Dennoch sucht sie die Nähe anderer, beispielsweise eine engere Beziehung mit ihrem Sohn, und ist enttäuscht, wenn sich diese nicht so leicht gestaltet, wie sie gehofft hätte. Zum Teil hat ihr Verhalten etwas Weltfremdes, ist aber gerade deshalb so erfrischend, vor allem dann, wenn sie sich über die gesellschaftlichen Konventionen zur Rolle der Frau hinwegsetzt und (zurecht) absolut nicht einsieht, wieso sie sich dafür schämen sollte. 


    Die anderen Figuren nehmen im Buch etwas weniger Raum ein, sind aber auf ähnliche Weise interessant und keine von ihnen ist dabei hunderprozentig sympathisch, was für mich immer ein gutes Zeichen dafür ist, dass sie stattdessen hundertprozentig authentisch sind. Besonders die konfliktreichen, äußerst imperfekten Beziehungen zwischen den Figuren haben ihren Reiz. Eine Freundschaft wirkt zunächst wie eine Zweckgemeinschaft, bis beide plötzlich merken, dass sich doch soetwas wie echte Zuneigung zwischen ihnen entwickelt hat; eine Person nutzt die Gefühle einer anderen aus; zwischen zwei anderen Menschen besteht eine subtil angedeutete körperliche Anziehung, die von der Autorin jedoch nie direkt angesprochen wird. Teilweise ist die Spannung zwischen den Menschen beim Lesen beinahe greifbar und man spürt: Ja, so sieht das echte Leben aus. Es ist nicht immer so, dass sich zwei Menschen kennenlernen, es funkt und dann ist es die große Liebe. Wie es zahlreiche Facetten in den Persönlichkeiten von Menschen gibt, gibt es auch zahlreiche Facetten in ihren Beziehungen und diese zeigt der Roman gekonnt auf.






    Fazit 


    „The Essex Serpent“ ist ein ganz besonderer Roman, den ich jedem Menschen ans Herz legen kann, der sich auf ruhige, spezielle Bücher ohne ein spezifisches Thema und mit eher gemächlicher Handlung einlassen kann. Denn wenn man sich erst einmal an die Besonderheiten des Romans gewöhnt, wird man fasziniert von dem elegantem, subtil humorvollen Schreibstil, den faszinierenden Figuren und der Fülle an den verschiedensten Themen, die hier auf feinfühlige und intelligente Art behandelt werden. 

  3. Cover des Buches Die Schlange von Essex (ISBN: 9783847900306)
    Sarah Perry

    Die Schlange von Essex

     (168)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Dieses Buch liegt schon seit seinem Erscheinungstag im September 2017 auf meinem SuB herum. Das tolle Cover und der Klappentext haben mich angesprochen. Doch leider ist der Roman hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben.  

    Die Idee, eine neugierige, belesene Witwe des 19. Jahrhunderts und einen Pfarrer um Gott, die Welt und die Liebe diskutieren zu lassen, hat mir gut gefallen. Allerdings finde das Buch stellenweise ziemlich zäh, weshalb ich einiges quergelesen habe und trotzdem nicht vorangekommen bin. Einige Ansichten scheinen ein wenig zu modern zu sein. 

    Die Witwe Cora hat zwar ein paar Möglichkeiten mehr als eine unverheiratete Frau, dennoch wird von ihr erwartet, dass sie sich wieder verheiratet, um finanziell abgesichert zu sein. 

    Mehrere Perspektivenwechsel haben das Buch interessant gemacht. Die Charaktere wirken trotz ihrer guten Ausgestaltung ein ein wenig distanziert.  

    Interessant ist auch das Symbol der Schlange. Einerseits tritt sie in der Gestalt der Äskulapnatter auf, andererseits als Schlange, die Adam & Eva in Versuchung geführt hat, sowie als mythische Drohung über Essex schwebt. 

    Das Buch wurde für Apple TV verfilmt.  

    Fazit: 

    Diesem Roman, der hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben ist, gebe ich 3 Sterne.

     

  4. Cover des Buches Jamies Schuld (ISBN: 9783752880724)
    Arian Freyberg

    Jamies Schuld

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Lilly_Buecherwurm
    Um was geht es?
    Jamie lebt zusammen mit seinem Vater Sir Robert und seinem Bruder George. Sein Vater gibt Jamie die Schuld am Tod seiner Mutter, da diese bei der Geburt starb. Sir Robert besitzt eine Holzfirma, wobei er nur George einbezieht. Jamie fühlt eine besondere Verbindung zu der Natur und Pferden, jedoch ist das Verhältnis zu seinem Bruder und seinem Vater nicht so gut. Jamie kriegt die Chance sich in der Firma zu beweisen, was seinem Bruder natürlich nicht gefällt und als obendrein beide sich in ihre Cousine verlieben eskaliert die Lage.
    Wie finde ich Cover und Titel?
    Das Cover ist wie ich finde gut gewählt und strahlt mit dem Sonnenaufgang auch Hoffnung aus, jedoch würde ich durch das Cover nicht direkt auf einen historischen Roman schließen. Der Titel passt ebenfalls zur Story.
    Wie sind Schreibstil und Lesefluss?
    der Schreibstil bleibt die ganze Zeit über flüssig und der Lesefluss wird nicht unterbrochen. Das Buch ist gut lektoriert. 
    Was hat das Buch in mir ausgelößt?
    Ich habe sehr oft zwischen Euphorie und Traurigkeit gewechselt, da die Story immer hoch und runter geht. Ich war des öfteren auch fast schockiert was Jamie alles bereit ist zu tun um seinem Vater zu gefallen und auch wozu George bereit ist zu tun, um Jamie von ihm fernzuhalten. Das Buch beinhaltet auch diverse überraschende Wendungen die einen ziemlich erschüttern. Das Buch regt zum nachdenken an und wird mir bestimmt lange im Gedächtnis bleiben.
    Fazit
    Jamies Schuld ist ein sehr spannendes und besonderes Buch. Alles was man von einem historischen Roman erwartet, findet man auch. De Story habe ich so noch nicht gelesen und hat mich total überrascht. An historische Roman Fans die auch ein wenig spirituelles suchen kann ich Jamies Schuld nur weiterempfehlen.
  5. Cover des Buches Berlingtons Geisterjäger 2 - Mördernächte (ISBN: 9781979286701)
    Amalia Zeichnerin

    Berlingtons Geisterjäger 2 - Mördernächte

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Frank1

    Klappentext:

    London, 1888. Fast ein Jahr ist vergangen, seit die Geisterjäger aus der Anderswelt zurückgekehrt sind. Ein bestialischer Mord erschüttert Whitechapel, dem bald weitere folgen. Unter den Tatverdächtigen ist auch der Politiker und Magier Sir Zane Wentworth. Die Angst geht um in der Stadt! Auch die irische Hexe Fiona fühlt sich verfolgt, während die Künstlerin Nica von unerklärlichen Albträumen geplagt wird. Der amerikanische Privatdetektiv Eliott Breeches beginnt, den Mordfall auf eigene Faust zu untersuchen. Victor Berlington kämpft zugleich mit ganz anderen Schwierigkeiten... In der Buchreihe Berlingtons Geisterjäger treffen historische Urban Fantasy zusammen mit Elementen aus Krimi, Gothic Horror und einem Hauch Steampunk, gewürzt mit etwas gleichgeschlechtlicher Romantik.


    Rezension:

    Im Londoner East End häufen sich bestialische Morde an Frauen. Während die Presse mehr oder weniger abstruse Theorien zum Täter aufstellt, vermuten die Hexe Fiona, Lord Berlington und andere Personen ihres überwiegend magisch begabten Freundeskreises, dass der Täter im magischen Umfeld zu finden ist. Da sie sich mit diesem Verdacht natürlich weder an die Polizei, noch an die Öffentlichkeit wenden können, ohne für verrückt erklärt zu werden, beschließen sie, selbst Ermittlungen anzustellen. Die sexuellen Vorlieben einiger der Beteiligten lassen einen zu engen Kontakt zur Polizei ohnehin nicht ratsam erscheinen. Doch der erfolgreiche Kampf gegen ein Anderswelt-Wesen im vergangenen Jahr schweißt die Kampfgefährten über soziale Schranken hinweg zusammen.

    Bestialische Frauenmorde, das Londoner East End und das Jahr 1888 – natürlich geht es hier um die in der Realität bis heute nicht aufgeklärten Morde Jack the Rippers. Was spricht also dagegen, den Täter im magischen Umfeld zu suchen? Auch ohne Band 1 der „Berlingtons Geisterjäger“-Reihe zu kennen, findet man sich schnell in die Handlung und die Protagonisten hinein.

    Wie bereits der Klappentext verrät, wird hier Urban Fantasy mit historischen Krimi und Steampunk vermischt. Die homoerotischen Beziehungen zwischen Fiona und Nica sowie Victor und Alec werden nach meinem Geschmack teilweise zu sehr fokussiert, zumal sie zur eigentlichen Handlung wenig beitragen. Speziell auf eine recht detailreiche Sexszene zwischen den beiden Männern hätte ich durchaus verzichten können.

    Amalia Zeichnerin erzählt ihre Geschichte stilistisch geschickt aus der wechselnden Perspektive verschiedener Protagonisten, wobei diese beim Perspektivenwechsel jeweils namentlich genannt werden. Auch Ort und Zeit der Handlung werden immer ausdrücklich erwähnt.

    Obwohl der Mörder am Ende dieses Bandes enttarnt ist, schließt dieser doch mit einem Cliffhanger, der zu Band 3 überleitet.


    Fazit:

    Dieser bunte Genre-Mix aus Urban Fantasy, historischen Roman und Steampunk sowie Homoerotik dürfte die Fans diverser Genres ansprechen.


    - Blick ins Buch -

    Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog

    Dem Eisenacher Rezi-Center kann man jetzt auch auf Facebook folgen.

  6. Cover des Buches Sämtliche Erzählungen und Romane um Sherlock Holmes: 9 Bde (ISBN: B003BK6B54)
  7. Cover des Buches Dem Earl ausgeliefert (ISBN: 9783956497469)
    Lisa Kleypas

    Dem Earl ausgeliefert

     (13)
    Aktuelle Rezension von: tanjalein410

    Das ist ein so schönes Buch! Ich mag den Humor und die Art wie die Autorin schreibt. Konnte es gar nicht weglegen.Ich habe bereits das 2. Buch angefangen

  8. Cover des Buches Die Rückkehr des Erben (ISBN: 9783775157858)
    Nicola Vollkommer

    Die Rückkehr des Erben

     (11)
    Aktuelle Rezension von: pallas

    Lady Charlotte und ihr Mann Lord Jake Greenwold leben friedlich auf ihrem Anwesen "Birch Hights". Durch einen Schicksalsschlag erblindete ihre kleine Tochter Elinor, die seither sehr unter dieser Einschränkung leidet. Eines Tages steht eine völlig verzagte und abgemagerte junge Frau namens Marie vor der Tür und bittet um Einlass. Die liebenswerte und gutmütige Lady Charlotte nimmt sie auf, ohne zu ahnen, dass Marie für die kleine Elinor eine wichtige und wertvolle Vertrauensperson werden wird. Mit viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen erreicht Marie bei dem blinden Kind das schier Unvorstellbare:

    Elinor kann über Maries Augen ihre Umwelt wahrnehmen, in dem sie sich über die genauen, einfühlsamen Schilderungen ein Bild machen kann. Die Augen Maries werden somit zu Elinors geistigen Augen. Schon bald ist Marie über dieses innige Verhältnis für das junge Mädchen unersetzlich geworden. Noch weiß niemand woher die junge Frau eigentlich kam und wie ihre Vergangenheit aussah. Die Familie vertraute ihr ohne viel zu fragen und bot Marie eine bescheidene aber glückliche Unterkunft. Als sich jedoch plötzlich ein entrechteter Erbe meldet, wird der Friede und das Glück der Greenwolds auf "Birch Hights" empfindlich gestört.

    Nicola Vollkommer wählte für ihren Roman "Die Rückkehr des Erben" vorzüglich gestaltete Romanfiguren, die als authentische Personen den Inhalt der Story sehr überzeugend tragen.

    Eine sympathische Hauptfigur entstand in Lady Charlotte, die als liebevolle und mitfühlende Frau stets für Ihre untergebenen Menschen da ist. Sie wird in ihrer Rolle hervorragend durch Lord Jake ergänzt, dessen Charakter eher durch die Vernunft und den Verstand geprägt ist als durch das Gefühl.

    Die kleine Elinor ist als kleiner, manchmal recht ungezogener Wildfang, eine humorvolle und quirlige Quelle liebevoller familiärer Episoden, die jedem Leser sofort an's Herz wachsen wird. Ihre Erblindung und die damit verbundene Belastung ließen Elinor aber auch zu einem schwierigen Kind werden, bei dem es keine Gouvernante lange ausgehalten hat. Doch genau hier vollzieht sich bei dem Kind eine enorme Wandlung als Marie in ihr Leben tritt. Die Autorin arbeitet hier auf eindrucksvolle Weise heraus, wie ein fürsorglicher und liebevoller Umgang mit Kindern, selbst in "aussichtslos erscheinenden Fällen", zu einer wunderschönen Wandlung führen kann.

    Marie ist eine stille, sanftmütige und selbstlose junge Frau, die in ihrem jungen Leben ein furchtbares Schicksal erdulden musste. Jetzt hofft sie bei den Greenwolds auf "Birtch Higths" zur Ruhe kommen zu können und die Wunden ihrer Seele heilen zu lassen. Ein Beispiel der wunderschönen poetischen Sprache Nicola Vollkommers verdeutlicht den Charakter Maries am Besten: "Sie hat ganze Welten in der Seele der Tochter erweckt, die verborgen waren, sie gibt ihr dafür nicht nur Augen die staunen können, sondern auch eine Sprache mit der sie Bilder malt."

    Onkel Theodor ist eine weitere, besonders bemerkenswerte Romanfigur. Der stille Onkel beobachtete lieber und scheint seine Worte mit großem Bedacht zu wählen. Gab er im Romangeschehen einen Rat, dann war dieser präzise und meist von besonderer Deutlichkeit: "Gott mag die, die Fehler eines zu weichen Herzens übersehen, aber nicht die Fehler eines harten Herzens."

    Schließlich sei noch Eduard, der kleine vermisste Halbbruder von Lady Charlotte, genannt. Die Autorin gestaltete mit ihm ein zartes Kind, das sich aber - wenn es darauf ankommt - kämpfend und schauspielernd einsetzt, um die ihm liebgewonnenen Menschen zu schützen.

    Nicola Vollkommer gelang mit "Die Rückkehr der Erben" ein ausgezeichneter historischer Roman, der sehr viele Aspekte des Glaubens in einen vollendet dazu gestalteten Handlungsrahmen einbettet und somit dem Leser einen tiefgründigen und nachdenklich stimmenden Roman präsentiert.

    Ganz besonders angenehm fällt der leicht verständliche, ausdrucksvolle Schreibstil auf, der mit einer wunderschönen poetischen Sprache einen angenehmen Lesegenuß der Extraklasse bietet.

    Die Handlung des Romans fesselt den Leser durch die sich stetig aufbauende Spannung und bereitet einerseits viele schöne Stunden der Unterhaltung, andererseits lässt die Story den Leser jedoch auch inne halten um über die schönen, wertvollen Aspekte des Gelesenen nachzudenken.

    Obwohl dieser Roman die Fortsetzung des Werkes " Wie Möven im Wind" ist, kann dieser Roman ohne Kenntnisse seines Vorgängers gelesen und verstanden werden.

    "Die Rückkehr des Erben" von Nicola Vollkommer hat mir außerordentlich gut gefallen. Ich werde noch lange an dieses schöne Werk zurückdenken, das ist sicher. Ein herzliches Dankeschön an SCM Verlag für das lesenswerte Buch.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks