Bücher mit dem Tag "vincent van gogh"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "vincent van gogh" gekennzeichnet haben.

28 Bücher

  1. Cover des Buches Lichte Tage (ISBN: 9783608987669)
    Sarah Winman

    Lichte Tage

     (135)
    Aktuelle Rezension von: Calipa

    Eigene Meinung

    Warum genau mich dieses Buch so angelacht hat, kann ich nachträglich gar nicht mehr so genau sagen. Weder bin ich ein großer Fan von den Sonnenblumen Van Goghs, noch habe ich den Klappentext gelesen. Aber irgendwie hat es mich doch zu diesem Buch gezogen…


    Es war auf der zweiten Seite, die mich so hart hat auflachen lassen, dass ich das Buch nicht mehr weglegen wollte. Durch die geringe Seitenzahl bin ich wirklich durchgeflogen. Autorin Sarah Winman erzählt mir aus der Erzähl-Perspektive Ellis Geschichte. Die Melancholie des Mannes ist wirklich greifbar und es stellte sich auch durch die Schicksalsschläge, die er erlitten hatte, sofort Mitgefühl ein. Des Weiteren lese ich aus der Ich-Perspektive von Michael. Ellis damalige bester Freund. Seine Sicht hat mir persönlich auch am besten gefallen. Der humoristische Anteil war hier größer, die Art und Weise wie Michael erzählt und sich selber sieht. Trotzdem lese ich auch seine Geschichte mit schwerem Herzen. Die Kapitel sind sehr lang und eher als Abschnitte zu bezeichnen.


    Gerade aus der Sicht von Michael bekommt das Buch unheimlich viel Tiefgang, meiner Meinung nach. Er ließ mich nicht nur an seiner Geschichte teilhaben, sondern auch an diesem Dreiergespann, das er mit Ellis und Annie eben führte. Gefühle, die sich vielleicht nicht so entwickelt, haben wie man es sich wünscht, Verabschiedungen, die vielleicht hätten keine sein müssen. Immer wieder hat mich die „Was-wäre-wenn“ Frage beschäftigt. Die Geschichte behandelt, glaube ich, mit die wichtigsten Themen des Lebens. Gepackt in eine freundschaftliche Beziehung zwischen Ellis, Annie und Michael.


    Die Charaktere, die ich laufe, des Buches kennenlerne, sind alle unterschiedlich gestrickt. Protagonisten Ellis und Michael sind dabei natürlich der zentrale Anker, um die sich die Geschichte dreht. Aber auch die Nebencharaktere, wie beispielsweise Ellis Eltern, Michaels Freunde „G“ und Chris, sind wichtig für die Geschichte, um mich als Leser tiefer in die Thematik zu entführen und auch den Schmerz der Protagonisten ein Stück weit mehr nachvollziehen zu können.


     


    Mein abschließendes Fazit

    Ein Buch über Freundschaft, Liebe und Verarbeitung. „Lichte Tage“ ist nicht lang, aber intensiv genug, um auch auf wenigen Seiten, mich mit tollen Charakteren, malerischen Szenarien und charmanten Augenblicken zu beglücken. Der Schreibstil ist einfach, nicht unbedingt poetisch oder tiefergreifend. Sarah Winman erzählt die Geschichte einer Freundschaft, bei der ich mich immer wieder gefragt hätte: „Was-wäre-wenn?“. Sie ist melancholisch und berührt dabei auf simple Art.


    Wenn dich mehr von meinen Rezensionen interessieren, besuche mich doch sehr gerne auf meinem Blog <3 

    https://calipa.de/

  2. Cover des Buches Verflixtes Blau! (ISBN: 9783442480685)
    Christopher Moore

    Verflixtes Blau!

     (23)
    Aktuelle Rezension von: thursdaynext

    "......Ein Nekrolinguist leckt nicht an Leichen...."

    Blau ist meine Lieblingsfarbe und Christopher Moore einer meiner immer zahlreicher werdenden Lieblingsschriftsteller. „Sacré Bleu“ , der Originaltitel hätte denn auch besser gepasst, aber gut. Es ging auch so.

    Vincent Van Gogh erschießt sich im Juli 1890 in einem Kornfeld. Traurig aber für mich persönlich kein großer Verlust, da ich die manisch vollgeschmierten Bilder wenig schätze, doch seine Freunde machen sich auf die Suche nach den Gründen für diesen für sie unerklärlichen Suizid.

    Dank Moore, seiner Horrorhistorienliebeskomödie und den im Buch erhaltenen Gemäldeabbildungen die großartig in Bezug zur Geschichte gesetzt sind habe ich Zugang zu anderen Malern seiner Zeit gefunden. Renoir, Toulouse- Lautrec, Camille Pissarro, James Mc Neill Whistler, Mo-und Manet um einige zu nennen.

    Clever entwickelt sich der Plot, ab und an ein wenig verwirrend, immer spannend und mitreissend und, wie von Moore gewohnt herrlich amüsant mit Wortwitz, Detailfülle und haufenweise skurrilen Gestalten. Aufgrund seiner mannigfaltigen, akribischen  Recherchen dazu noch lehrreich.

    Großartig!

    Im Nachwort findet sich übrigens die Erklärung für die mooretypische Verwirrung:

    „...Usprünglich wollte ich nur einen Roman über die Farbe Blau schreiben. Ich weiß gar nicht mehr, wieso eigentlich. Wenn man mit einem derart vagen Konzept beginnt, muss man seinen Blickwinkel frühzeitig einengen, weil die Geschichte sonst ausufert......“

    Glücklicherweise liess Moore ausufern, mit angezogenem Zügel aber ausreichend um Verwirrung und erhebliches Lesevergnügen zu verschaffen. Da muss eine Muse die Hand beim  Schreiben geführt haben!

    Spoilern wäre sündhaft also lest selbst und taucht in humorvolle (Kunst)geschichte, Farben, Savoir Vivre und Absinth ein.

  3. Cover des Buches Vincent van Gogh (ISBN: 9783499263590)
    Irving Stone

    Vincent van Gogh

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Tommywien

    Ein Leben in Leidenschaft – einen besseren Titel hätte man für einen biographischen Roman über Vincent van Gogh wohl nicht wählen können. Dieses Buch ist ein wahrer Schatz, der sich in meinem Regal versteckt hat, um zur richtigen Zeit gelesen zu werden. Ein zeitloses sowie lebendiges Buch, eben wie die Gemälde des Künstlers selbst.

    Vincent van Goghs Berufung Künstler zu werden kam erst spät. Erst mit 27 Jahren beschloss er Zeichner bzw. Maler zu werden. Davor war er Kunsthändler, Lehrer, Buchhändler, Theologiestudent und Prediger. Alle diese Tätigkeiten übte er mit einer Leidenschaft aus, doch geeignet war er dafür nicht. VvG stammte zwar aus einer angesehenen Kunsthändlerfamilie, doch Künstler selbst, brachte die Familie zu diesem Zeitpunkt keine hervor.

    Irving Stone führt uns an die verschiedensten Schaffungsschauplätze von VvG. Das Buch startet in London, führt uns über die Borinage in Belgien nach Paris bis nach Auvers. Jedem Ort widmete Stone ein Kapitel das hervorragend die Eigenheiten der jeweiligen Gegend widerspiegelt.

    Die damalige Zeit der Kunst war von klassisch festgefahrenen Stilmitteln geprägt. Vincent setzte all seine Leidenschaft in das Erlernen des Zeichnens, doch sein Stil wird als zu hart, zu roh empfunden. Viele Jahre hatte er seine Zeit damit verschwendet seine Kunst auf die vorhandenen Bedürfnisse der damaligen Zeit anzupassen, doch diese Bilder spiegelten in keiner Weise seine Sicht auf die Menschen wider, oder wie er selbst die Landschaften betrachtete. Er bevorzugte es leidvolle Menschen zu malen, und er wurde ein Meister darin dieses Leid und die harten Strukturen der Menschen auf Leinwand zu bringen.

    VvG hat sein Leben der Kunst untergeordnet, dementsprechend schwer tat er sich längerfristige Beziehungen zu führen. Noch dazu verdiente er kein Geld, er war finanziell ganz auf seinen jüngeren Bruder Theo angewiesen, doch seine Zeit mit richtiger, geldbringender Arbeit zu verschwenden, lehnte er komplett ab. Darunter litten vor allem die Frauen, mit denen er zur damaligen Zeit zusammen lebte.

    Äußerst interessant war das Wetteifern der unterschiedlichsten Maler und Impressionisten untereinander, aber auch das gegenseitige Verständnis. Bekannte Namen wie Rubens, Gauguin und viele mehr eiferten um die Gunst der Kunsthändler und suchten Anerkennung unter ihresgleichen, ohne damals noch wissen zu können, dass alle ihre Bilder in der heutigen Zeit unbezahlbar sind und täglich an Wert steigen. Trotz der harten Zeiten kann man durchaus etwas neidisch auf das Leben der damaligen Künstler sein. Nicht weil sie beinahe nichts zu essen hatten, nein, auch nicht weil sie mit Kälte und Krankheiten zu kämpfen hatten, sondern weil sie ihr Leben mit einer derartigen Intensität geführt hatten, die heute nicht mehr vorstellbar ist.

    In diesem Buch wird schonungslos das harte Leben der damaligen Zeit aufgezeigt. Gerade die Zeit in der Borinage, dem Armenviertel Belgiens, wurde hervorragend geschildert. Wie die Leute täglich ihr Leben in den Kohlegruben riskierten und dennoch mit der Hand im Mund leben mussten. Sie konnten sich Nichts leisten, hätten aber trotzdem nicht ihr Leben ändern wollen. VvG war lange Zeit ein Teil dieser armen Gesellschaft und hat sich bis zu seinem Lebensende mit den Menschen aus Borinage identifiziert. Aber auch die anderen Kapitel waren wunderbar zu lesen.

    Das Buch selbst orientiert sich natürlich an VvGs Geschichte in Holland, Belgien und Frankreich, die Unterhaltungen wurden vom Autor erfunden, dennoch könnten sie tatsächlich so stattgefunden haben.

    VvG wächst einem in diesem Buch regelrecht ans Herz. Einige Entscheidungen konnte ich als Leser nicht nachvollziehen, aber genau diese Entscheidungen ließen diesen außergewöhnlichen Künstler authentisch wirken.

    Für mich als kunstinteressierten Menschen ist dieses Buch ein echtes Highlight. Selbst wenn man sich nicht für Bilder und Maler interessierten sollte, kann man tief in dieses Buch versinken, wobei man ständig Gemälde des Künstlers in wunderbarsten Farben im Kopf hat. Irving Stone ist ein Meister der Beschreibung.  Nach dieser Lektüre werde ich die Bilder VvGs mit anderen Augen betrachten. Ich freue mich schon darauf, das eine oder andere Kunstwerk bei mir in Wien neu entdecken zu dürfen.

  4. Cover des Buches Van Gogh. Gezeichnete Bilder. (ISBN: B00HZW4KXO)
  5. Cover des Buches Van Gogh (ISBN: 9781405413381)
  6. Cover des Buches Vincent van Gogh (ISBN: 9783822802434)
    Ingo F Walther

    Vincent van Gogh

     (3)
    Noch keine Rezension vorhanden
  7. Cover des Buches Das blaue Fenster des Theokrit (ISBN: 9783453305274)
    Horst Pukallus

    Das blaue Fenster des Theokrit

     (3)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    Geschichten aus Osteuropa von Horst Pukallus zusammengestellt. Keine sonderliche gute Sammlung aus Russland, Rumänien und einer Geschichte aus der DDR!
  8. Cover des Buches van Gogh (ISBN: 9783822837658)
  9. Cover des Buches Das schwarze Schaf vom Niederrhein (ISBN: 9783453022362)
    Hanns Dieter Hüsch

    Das schwarze Schaf vom Niederrhein

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Hüschs Porträts gewöhnlicher Niederrheiner, manchmal blitzt der Verdruss über die gerade zurückliegende Nazizeit auf, und schön ist auch sein (verschlüsselter) Toleranzaufruf, ansonsten bekommt man das Bild eines etwas behäbigen altersklugen Mitmenschen präsentiert, den ich gern noch etwas schärfer formuliert gesehen hätte. Und auch wieder das Gegenteil kennt man ja...

  10. Cover des Buches Briefe an seinen Bruder (ISBN: 9783458326540)
    Vincent van Gogh

    Briefe an seinen Bruder

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Ioana-Orleanu

    Probieren wir mal ein kleines Gedankenspiel: Sothebys. Gediegenste Atmosphäre. Schwarze Maßanzüge, Pelze, Louboutins. Geld ohne Ende, aber irgendwie gedämpft: Man gibt sich diskret. Auf der Staffelei: ein Sonnenblumenbild. Wert: 40 Millionen. Zum ersten, zum zweiten, zum -

    Eine Seitentür wird aufgerissen und ein Mann tritt ein, kräftig, breitschultrig, in braunem Rock. Blickt er nicht wütend um sich? Alles erstarrt, denn – es ist Vincent leibhaftig! Was wird er jetzt tun? Ärger als Jesus im Tempel wüten?

    Das wäre ihm wohl nicht zu verdenken. Meine Bilder haben keinen Wert, sie kosten mich freilich außerordentlich viel, mitunter sogar an Blut und Hirn. Ich will nicht weiter davon reden... So stellt sich für ihn die Lage Anfang Januar 1889, nach seinem Zusammenbruch, dar. Und so ist sie immer gewesen. Schon seit vielen Jahren habe , was mir zukommt. Vincent Van Gogh ist der Inbegriff des von seinen Zeitgenossen sträflich verkannten Künstlers. Sein Misserfolg hat einen einfachen Grund: Seine Bilder zersprengen den Zeitgeist und – laufen seiner Zeit regelrecht davon. Übertrieben seien seine Farben, anomal, urteilt ein guter Freund. Die Töne zu lebhaft, zu grell, nicht genug Zurückhaltung.

    In der Tat, zurückhaltend ist Vincent nicht. Vehement weigert er sich akademisch korrekte Figuren zu malen. Überhaupt, all die Kardinäle … Historienbilder … meterlang und meterbreit. Zu muffig und altbacken und langweilig, hoffnungslos langweilig für ihn, der leidenschaftlich bis zur Besessenheit, wie eine Mallokomotive, das Allereinfachste, die nackte Wahrheit – das Leben selbst einfangen will. Ich male lieber Menschenaugen als Kathedralen, so sein trotziges Credo. Dabei geht es ihm selbstverständlich nicht um genaue Wiedergabe, um hundertprozentige Ähnlichkeit. Das Bild ist ja keine Kopie der Wirklichkeit wie die Fotografie, sondern Ausdruck der eigenen Empfindung: Ich suche jetzt das Wesentliche zu übertreiben, die Farbe eigenmächtiger, suggestiv einzusetzen, um mich kraftvoller auszudrücken. Nur so, betont er, werde das Bild wahrer als die buchstäbliche Wirklichkeit.

    Auf den Kunsthandel seiner Zeit kann so viel Modernität freilich nur abschreckend wirken. Vincent weiß, dass dieser oder jener Kunsthändler sehr freundlich , aber in seinem Herzen schämt er sich meiner, und meine Arbeiten lässt er glatt liegen. Da hilft es nicht viel, dass sein Bruder bei einer großen Kunsthandlung angestellt ist. Beziehungsweise: Es hilft nur insofern, als jener dort gerade so viel verdient, um Vincent ein Existenzminimum zu sichern. Deshalb ist dieser meistens auch schrecklich in der Klemme: … seit ich … in mein eigenes Atelier gezogen bin … habe ich mir vielleicht sechs- oder siebenmal ein warmes Mittagessen gegönnt … Es ist eine vollständige Entkräftung … Nun habe ich es durch starkes Rauchen verschlimmert, und das habe ich getan, weil man dann seinen leeren Magen nicht so spürt. Hier sollte man innehalten, den Absatz noch einmal lesen und diesen Sachverhalt in seiner ganzen Ungeheuerlichkeit begreifen: Van Gogh, VAN GOGH leidet hungers! Die Zeitspanne, auf die er sich bezieht, beträgt übrigens ein halbes Jahr: von Mai 1885 bis Februar 1886. Er ist sich sicher: Es wird sich nie ändern.

    Dass er auf ces messieurs, die (höchst aktuell!) Schacher mit den Bildpreisen treiben, nicht gut zu sprechen ist, liegt auf der Hand: … sehr viele reiche Leute, die aus irgendeinem Grund teuere Bilder kaufen, es nicht wegen des Kunstwertes, den sie darin sehen. Einst investierten sie in Tulpen, jetzt – in Bildern. Unersättliche Geldwölfe seien das: Gegen Geld bin ich nicht gleichgültig, aber ich verstehe die Wölfe nicht, gesteht er mit einer gewissen Resignation.

    Auf das Publikum, das nur das Glatte und Süßliche liebt und die neuen Maler wie die Verrückten behandelt, setzt er schon gar nicht. Nicht einmal in seinem geliebten Arles, seinem Japan, findet er wirklich Anschluss (den Postmeister Roulin mal ausgenommen...). Die folgende Bemerkung von Juli 1888 bezeugt das Ausmaß seiner enttäuschten Hoffnungen sowie seiner Vereinsamung: Als ich herkam, hatte ich gehofft, man könnte hier Kunstliebhaber heranbilden, aber bisher bin ich keinen einzigen Zentimeter ins Herz der Menschen eingedrungen … So vergeht eine lange Reihe von Tagen, ohne dass ich auch nur mit einem einzigen Menschen spreche, außer, dass ich mein Essen bestelle oder einen Kaffee. Und so ist es von Anfang an.

    Dennoch steht er unerschütterlich zu seinen einmal getroffenen Entscheidungen: … ich wähle bewusst den Hundeweg, ich bleibe Hund, ich werde arm, ich werde Maler. Und das wird er, Tag um Tag, immer mehr: Maler, Künstler, Schöpfer, in jener fortgesetzten Reihe, in der einer dem anderen die Fackel reicht. Der Preis, den er zahlt, ist hart. Der Hundeweg kostet Kraft und Gesundheit, und er ist übersät mit Schmerz und verlorenen Illusionen, doch gleichzeitig, gleichzeitig, gewährt er ihm die Wachheit, der seine Kunst so bedarf. Und, so als ob sich der Kreis irgendwie schließen müsste, wird diese alles fordernde Kunst mit der Zeit zum einzigen Mittel, mit dem Leben fertig zu werden.

    Nun: geistig überwach, feinfühlig, besonnen – so tritt uns Vincent aus den Briefen an seinen Bruder Theo entgegen. Wo ist denn der verrückte Trunkenbold, der die braven Bürger mit seiner Offenheit und Heftigkeit in Angst und Schrecken versetzt, fragt man sich als Leser unwillkürlich. Dieser Vincent ist alles andere als aggressiv oder asozial. Ganz im Gegenteil: ein intellektueller, ja weiser Mann, so erscheint er hier. Immer wieder stellt er seine Liebe zur Literatur unter Beweis (seine Lieblingsautoren: Zola, Maupassant, die Brüder Goncourt); er ist nachdenklich, die Schlüsse, die er zieht, so einsichtig: Wenn man die Dinge genauer untersucht, sieht man, dass die größten und tatkräftigsten Menschen des Jahrhunderts immer gegen den Strom geschwommen sind, und dass sie stets aus eigenem Schöpfungsdrang gearbeitet haben, sowohl in der Malerei als auch in der Literatur... Die Parallelität dieser Ausnahmeschicksale sticht ihm ins Auge: … immer dieselbe Geschichte, Geldmangel, schlechte Gesundheit, Widerstand, Alleinsein, kurz Mühsal von Anfang bis Ende. Meint er damit auch sich selbst? Zweifelsohne. Denn wenn er Theo gegenüber seine Erfolglosigkeit auf fast herzzereißende Weise zu entschuldigen versucht – seines Wertes ist sich Vincent durchaus bewusst: … sie werden meine Arbeit später doch kennen, und über mich schreiben werden sie auch noch mal, wenn ich tot bin... Doch nicht so selbstsüchtig wie andere Künstler sieht er die Notwendigkeit des Sich-gegenseitig-Unterstützens ein und richtet sein Haus in Arles als Künstlerhaus ein.

    Umso erschütternder ist es zu sehen, wie kläglich das Zusammenleben mit Gauguin, das so sorgfältig vorbereitete, scheitert. Ebenso: die Klarsicht, mit welcher er seine Krankheit einschätzt und sich freiwillig in die Nervenheilanstalt in Saint-Rémy begibt. Der Abschied von Arles wird ihm angesichts jener Petition besorgter Bürger, die beim Bürgermeister seine Zwangsinternierung gefordert (und zeitweise auch durchgesetzt) hatten, leichter gefallen sein: … es war für mich ein schwerer Stoß vor die Brust, als ich sah, dass es hier so viele Leute gibt, die feige genug sind, sich gegen einen einzigen, noch dazu gegen einen Kranken, zu verbünden. Schande über euch, Bürger von Arles! – möchte man ihnen als Leser ins Gesicht schreien.

    Die Übersiedlung nach Saint-Rémy und dann nach Auvers tat Vincents Schaffenskraft keinen Abbruch. Er malte bis zu jenem 27. Juli 1890, als er sich in die Brust schoss. Am 29. Juli verstarb er. Sein Bruder Theo überlebte ihm um – ein halbes Jahr.

  11. Cover des Buches Vincent van Gogh (ISBN: 9783644014831)
  12. Cover des Buches Vincent van Gogh - Das Skizzenbuch aus Arles (ISBN: 9783957280350)
  13. Cover des Buches Alle Farben der Welt (ISBN: 9783421045874)
    Giovanni Montanaro

    Alle Farben der Welt

     (56)
    Aktuelle Rezension von: LottenTotten

    Was selten geschieht, ist, dass ich sofort von einem Buch verzaubert bin. Hier war das der Fall. Es passiert nicht viel, aber die Zärtlichkeit der Worte haben mich einfach berührt. Das Tragische ist, dass vieles an der Geschichte wahr ist. 

    Die Protagonistin Teresa schreibt an van Gogh. An sich schon erstmal eine niedliche Idee, finde ich. Jedoch ist der Anlass alles andere als niedlich. Teresa erzählt ihm, an was sie sich alles in ihrem Leben erinnert. Sie wächst in dem Ort Geel in Belgien auf, wo,, Verrückte,, unter den,, normalen,, Menschen wohnen. Diese Einteilung der Menschen und die Diagnose,, verrückt,, ist erstmal nicht sympathisch. Aber für die damalige Zeit (1881) ist es eine authentische Bezeichnung. 

    Sie beobachtet ihre Umgebung mit sehr viel Gefühl. Sie denkt hin und her, was sie berührt, worauf sie reagiert und was sie irritiert. Viel geht es um den Wandel zur Frau, die Gefühle die dabei eine Rolle spielen und der Liebe zu van Gogh. (Van Gogh ist für mich nur Mittel zum Zweck, um die Geschichte fantastischer zu gestalten. Im Nachwort werden noch reale Bezüge zu ihm erklärt. Generell ist vieles jedoch erdacht.) 

    Es ist, wie gesagt, wenig Handlung vorhanden. Es sind mehr die kleinen poetischen Details und Teresa, die ihre Seele dem Leser offen aufzeigt, was das Buch für mich besonders macht. 

    Das Ende war für mich sehr erschreckend und derb. Manches kann ich ehrlich gesagt auch nicht deuten. Aber trotzdem ist es insgesamt ein sehr gefühlvolles Buch, was den eigenen Blick auf das Anderssein hoffentlich verändert bzw. zum Hinterfragen anregt. 

  14. Cover des Buches Vincent van Gogh, Leben und Werk (ISBN: 9783763019144)
  15. Cover des Buches Van Gogh: Meisterwerke in einer hochwertigen Leporelloausgabe in Leinenbindung im Schmuckschuber (Kunst-Leporello, Band 3) (ISBN: 9783791377032)
    Valérie Mettais

    Van Gogh: Meisterwerke in einer hochwertigen Leporelloausgabe in Leinenbindung im Schmuckschuber (Kunst-Leporello, Band 3)

     (5)
    Aktuelle Rezension von: the2bookaholics

    "Ich denke oft, dass die Nacht lebendiger und farbenprächtiger ist als der Tag."

    - Vincent van Gogh


    ✨💫


    Wie die Ausgabe von Claude Monet, die ich bereits besitze und rezensiert habe, ist auch dieses Buch von Van Gogh eine Art Faltbuch - ein sogenanntes Leporello.

    Alleine die Gestaltung ist ein absoluter Traum. Sehr edel und einfach wunderschön anzusehen. Und zudem? Deko fürs Bücherregal von der schönsten und feinsten Art. 

    Ich bin fasziniert von den gestischen Pinselstrichen Van Goghs und von seiner sehr ausdrucksvollen Art zu malen. Die vielen kleinen und verschiedenen Pinselstriche, mit Bedacht und zu ganzen Flächen zusammengesetzt. Ich liebe seine Wahl an kräftigen Farben, die sofort ins Auge springen und auch, wie er seine eigene Wahrnehmung von der Welt in seine Bilder fließen lässt. 

    Besonders gefallen mir hierbei seine Werke, die die Nacht darstellen. Wie das ganz klassische Sternennacht Gemälde, jedoch auch die Caféterrasse in Arles. Wunderschön finde ich zudem das Gemälde der blühenden Mandelbaumzweige, das mich auch mit seiner Hintergrundgeschichte sehr berührt hat. Dieses Kunstwerk war nämlich ein Geburtstagsgeschenk Van Goghs an seinen kleinen Neffen Vincent, der 1890 das Licht der Welt erblickte. Vincent ist der Sohn von Theo van Gogh - seinem Bruder -, mit dem er sein Leben lang korrespondierte. Und es war sehr interessant, in dem beigelegten Büchlein mehr über diese ganzen Hintergründe lesen zu dürfen. Mehr über Vincent van Gogh und sein Leben zu lernen und zu erfahren. 

    Alles in allem bin ich absolut begeistert und fasziniert von dieser wunderschönen Ausgabe mit solch grandiosen Werken. 


    Ein ganz großer Dank geht an das Bloggerportal & an den Verlag für das Bereitstellen dieses wundervollen Rezensionsexemplars 💕


    - Stacy 

  16. Cover des Buches Große Kunstgeschichten. Vincent van Gogh (ISBN: 9783831044528)
    Amy Guglielmo

    Große Kunstgeschichten. Vincent van Gogh

     (4)
    Aktuelle Rezension von: kinderbuchundbastelei

    Die tolle Bilderbuchreihe >>Große Kunstgeschichten<< , die in Zusammenarbeit mit dem New Yorker Metropolitan Museum of Art @metmuseum entstanden ist, möchte bekannte Künstler und ihre Werke, mit denen man sonst meist nur in Museen in Kontakt kommt, für Kinder greifbar machen, und sie dadurch auch inspirieren, selbst weiter begeistert kreativ zu sein.


    Vincent van Goghs traurige Lebensgeschichte und sein einzigartiges künstlerisches Schaffen ist das Thema dieses Bandes. Begleitet wird die von Künstlerin und Kunsterzieherin Amy Guglielmo für Kinder erzählte Biographie von bunten, ansprechenden Bildern von Illustratorin Petra Braun. Das Buch ist wirklich so einladend gestaltet, dass man es sofort gerne zur Hand nimmt.


    Die jungen Leser*innen werden im Buch auch immer wieder persönlich dazu angeregt, aus dem künstlerischen Können van Goghs zu schöpfen. Zum Beispiel:

    "Schau dir ganz genau dein Spiegelbild an und zeichne, was du siehst."

    "Was siehst du, wenn du draußen spazieren gehst?"

    "Versuche einmal, das gleiche Bild immer und immer wieder zu zeichnen, wie Vincent es tat."

    "Experimentiere mit verschiedenen Hintergrundfarben..."


    Diese Kombination aus der Vermittlung von spannendem Sachwissen, den tollen Illustrationen und der Einladung an die Kinder auch selbst zu malen und sich inspirieren zu lassen, finde ich wahnsinnig schön und bestens gelungen! 

  17. Cover des Buches Vincent van Gogh - das grosse Sammelwerk Maler - Leben, Werk und ihre Zeit - Abschnitt 1: Romantik und Impressionismus - Band 1 (ISBN: B00IJ0GP7U)
  18. Cover des Buches Bilder.Geschichten (ISBN: 9783630621135)
    Thomas Böhm

    Bilder.Geschichten

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    19 Kunstwerke - 19 Schriftsteller - 1 Buch. Wallraff trifft auf Van Gogh, Wellersdorf auf Ensor. Verschiedene Blickwinkel, neue ganz eigene Betrachtungsweisen, teils biografisch hinterlegt oder gar neu interpretiert: Lentz lässt Brecht Friedrichs "Eiche im Schnee" anpflanzen und erschafft das Sinnbild der "deutschen Eiche" ganz neu. Galvagni gibt Munchs "[Vier] Mädchen auf der Brücke" einen Namen und ein Gesicht. Und. "Die Rasenbleiche" von Liebermann führt uns in eine längst vergessene Kindheit.


    Dies sind nur einige Beiträge in diesem illustren Büchlein, das das Herz eines jeden Freundes der Kunst oder der schönen Worte erobern wird. 

    Fazit: Ein Kleinod, das zum schmökern einläd und neue Sichtweisen eröffnet.

  19. Cover des Buches Verflixtes Blau (ISBN: 9783844509403)
    Christopher Moore

    Verflixtes Blau

     (3)
    Aktuelle Rezension von: parden
    SACRE BLEU...

    Der Pariser Bäcker Lucien Lessard und Henri Toulouse-Lautrec haben eines gemeinsam: Beide sind erschüttert über den Tod ihres Freundes Vincent van Gogh. Wie kann es sein, dass sich ein so begnadeter Künstler plötzlich das Leben nimmt? Und warum hatte er vor seinem Tod auf einmal solche Angst vor der Farbe Blau? In Paris machen Gerüchte die Runde, dass es einen rätselhaften Farbenmann geben soll, der angeblich arglose Künstler verfolgt. Lucien und Henri wissen, was zu tun ist. Sie werden nicht eher ruhen, bis das blaue Mysterium aufgeklärt ist. Und wenn das auch bedeuten sollte, dass sie diese wunderschöne, geheimnisvolle Frau finden müssen, die sich in der Gesellschaft des Farbenmannes befindet. Kein Opfer ist ihnen zu groß, keine Frau zu schön und keine Farbe zu blau...

    'Sacre Bleu' ist der Originaltitel dieses Hörbuchs und damit um einiges treffender als die deutsche Titelwahl. Das mysteriöse Blau wird um 1890 von allen bekannten und unbekannten Malern auf dem Pariser Montmartre benutzt und sorgt für unheimliche Vorfälle.

    Als Vincent van Gogh unerwartet stirbt, sind der Pariser Bäcker Lucien Lessard - ein Möchtegern-Maler - und sein Freund Henri Toulouse-Lautrec nicht nur erschüttert über diese Nachricht. Ihnen will einfach auch nicht einleuchten, weshalb sich jemand erst selbst erschießen sollte und als das nicht sofort gelingt, kilomenterweit läuft, um einen Arzt aufzusuchen. Irgendetwas stimmt hier doch nicht! Als die beiden Freunde erfahren, dass van Gogh vor seinem Tod eine übersteigerte Angst vor der Farbe Blau gehabt hat, glauben sie zunächst an eine geistige Verwirrung des Malers. Doch die Anzeichen mehren sich, dass mehr dahinter stecken muss. Lucien und Toulouse-Lautrec versuchen, hinter das Geheimnis des mysteriösen Blau zu kommen...

    Christopher Moores Bücher haben einen gewissen Wiedererkennungswert. Ein sympathischer aber leicht trotteliger, zumindest aber recht naiver Hauptcharakter stolpert durch die Geschichte, an seiner Seite eine mysteriöse, wunderschöne, unwiderstehliche und intelligente Frau. Einige historische Mythen würzen das Ganze, gemixt mit einer ordentlichen Portion Anarchie sowie reichlich derbem und schwarzem Humor - et voilà: ein weiterer Roman aus der Feder Moores ist fertig. Als einfallslos würde ich das allerdings nicht bezeichnen, sondern als ein Niveau, auf das man sich einstellen und verlassen kann.

    Besonderen Spaß hat mir hier die Ausgestaltung der einzelnen Charaktere gemacht. Während die Frauen zwar meistens schön, zumindest aber durchsetzungsfähig sind, sonst aber recht farblos bleiben, gibt es hier einige männliche Figuren, die recht plastisch gezeichnet werden. Neben dem Bäcker Lucien und dem impressionistischen Maler Henri Touluse-Lautrec (ein elender Säufer und Schwerenöter, dabei aber von unvergleichlichem Charme) war es v.a. der mysteriöse Farbenmann, der mich begeistern konnte. Ein fieser kleiner Mann von abstoßender Hässlichkeit, alt, schrumpelig und dürr, aber eine Figur mit einem starken Charakter und einem unbezwingbaren Selbstbewusstsein. Wenn beispielsweise wieder einmal genervt festgestellt wurde, dass der Farbenmann ein Dienstmädchen verschreckt hatte, lautete seine lakonische Antwort: 'Ließ sich nicht vermeiden' - und, näher ausgeführt: 'Penis'. Das Kopfkino geriet unweigerlich komisch.

    Zu diesem Spaß trug wieder einmal der geniale Vortrag von Simon Jäger bei, der jedem Charakter eine sehr individuelle Note verleiht und Szenen dadurch richtig lebendig werden lässt. Das immerhin 12 h 21 min lange Hörbuch geriet so zu einem kurzweiligen Hörvergnügen.

    Insgesamt eine unterhaltsame Mischung aus phantastischem Märchen und einer Detektivgeschichte à la Sherlock Holmes - political incorrectness at its best.


    © Parden

  20. Cover des Buches Zu Besuch bei Vincent van Gogh (ISBN: 9783791318561)
  21. Cover des Buches Kunst-Comic Vincent van Gogh (ISBN: 9783791370712)
  22. Cover des Buches Morosow, Schtschukin, die Sammler. Monet bis Picasso ; 120 Meisterwerke aus der Eremitage, St. Petersburg, und dem Puschkin-Museum, Moskau ; [Museum Folkwang Essen 25. Juni - 31. Oktober 1993, Puschkin-Museum Moskau 30. November 1993 - 30 Januar 1994, Eremitage St. Petersburg 16. Februar - 16. April 1994]. (ISBN: 9783770131440)
  23. Cover des Buches Vincent Van Gogh (ISBN: 0810991349)
  24. Cover des Buches Wie Dracula den Kopf verlor und Sissi die Lust (ISBN: 9783462044003)
    Ronald Feisel

    Wie Dracula den Kopf verlor und Sissi die Lust

     (6)
    Aktuelle Rezension von: tedesca
    21 interessante und teils witzige Geschichten, die man als gute Anregung dafür betrachten kann, sich intensiver mit einem Thema auseinanderzusetzen. Zeitgemäße Sprache räumt hier mit alten Vorurteilen auf und enthüllt neue Erkenntnisse zu scheinbar altbekannten Themen. Gute Unterhaltung, die Wissen schafft und oft Lust auf mehr macht.

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